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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 1, 1898)
, Die zum - Mit m Ida sey « GI. is. Huttenan Fräulein Graben-M erzählte niir dann, vorn Thron ihres Tisches aus, wahrend ich wls andächtiger Irr-heiter davor stand —- andächtiek denn sie sprach von anenl — daß das Gut der Co Z wohl sehr groåean Morgen salZL a r kein ersrrwli r Besitz sei. Frühe: hätten es floete Lebemänner mit Schulden belastet, und der danische hof habe die Collaz gern herangezo gen, ließen sie doch Geld. viel Geld in Kopmhagem und waren sie doch alle schöne. stattliche Männer -- wie Ami an. Später sei’s denn schwer siir die Besitzer qewortem und die letzten drei hätten viele Plage gehabt Das Gut habe von Urzeiten der zwei Feinde: oen Sand und das Meer. Und es habe immer aebeiizm gegen den Feind lifinpsen Das sei aber nicht Kelch-dem sondern man habe sich in Kopenhagen« aniiisieri. Und nun müsse der arme Adrian arbeiten und sich quälen, Haide lultiviren und künstliche Mir-en bauen und sich schin den von moraens um drei bis rbendss um neun. Alter ohne ein aroßes Dar leben, welches Sie ihm zinålos gegeben, habe ei gar nicht wagen können. das vätetliche Erbe anzufassen. Und niin tatn Fräulein Phöbevolleng in Enthu siasmus, welch eine Frau Tanie Con radine sei! Und welche Dankbarkeit Adrian von Collas hege, und daß er iein Leben liesse für Sie. Es war schön zu hören, wie die Begeisterung von diesen junaen Lippen strönitr. Wenn ich nun die Zahl der beschrie benen Bogen sehe, erscheint es mir trog aller Erlaubniß unbescheiden, daß ich Ihnen eine solche Reihe zu schicken wr aie. Lese ich aber, was ich schrieb, so finde ich, daß ich von allen empfange nen Eitidriiaen nur einiae wenige, nnd diese nur dürfti,i, wiedergegeben habe Jch setze alles und erlebe alles nut einer Empfindlichteit, siir die ich mir eine Erklärung gesucht dabe. Zeit den Tode meiner Mutter habe ich sozusagen immer still in mich bineingelebt; jedes kleine Ereigniß habe ich durchqegrii beli, jedes Menschengesrcht wieder und wiezscr oor mein aeistiaes Auge ge stellt und es zu ersrrschen Jesucht Let tiire, Phantasie und Beobachtung za ben mir ein merkwürdian Atbeitgpew sum; es ist« wie ich merke, Vorarbeit gewesen. Ich fühle keine Unsicherheit dem Leben und meinen Aufaaben ge genüber. Dennoch scheint mich die Fülle manchmal zu erdrücken. Und eine Sehnsucht erfaßt mich nach einem frei-« en. königlichen Seelenzustand in dem alles Freude sein wüßte« Sie schließen hieraus sicherlich, gnä dige Frau, daß es einsame Stunden fiir mich nicht giebt. Wie könnte auch ein Leben einsam sein, welches ausge füllt ist durch eine« grenzenlose Ergeben heit für Sie. Jbr Felix Dablland Trebbim den 13. Mai. j · - o »Mein lieber Dahllandk Daß Aliuö vollkommen Unrecht var ’ie, ist gewiß. Sie schildern mir mein Trebbin so lebendig. daß die Sehnsucht wächst, bald dahin zu kommen· Zie lassen mich Adrian und Phabe förmlich sehen. Und wenn Alius nicht begrif fen hatf daß die Intensität des Sehen-s und Seins den Dichter ausmacht. dann ist er eben selber doch lei ter. Oder ge hört noch ein Drities da, u? Dann be lehren Sie mich darüber, bitte. Wenn Sie mich auf Ihren langen Brief kürzer antworten sehen, so wol len Sie, bitte. nicht das utecht oder b:n Zwang daraus herleiten, auch Ih rerseits schweigsamer zu werden. Ich maa manchmal nicht sprechen. Wissen Sie noch. wie stumm ich war, als wir durch den Thieraarten qingenP Drit lommt mir so. Obeneiu bin ich trauria. Das Ve wußtsein der ungeheuren Einsamkeit, in der ich teil dem Tod meines Man nes lebe, überfällt mich oft mit Schreck. Da ist Pdkkm die mich liebt: sie ist zu jung, um meine Schwester, ich bin zu jung, um ihre Mutter zu sein. Also kein nahes Verkiiltniß möglich. II ist Als-rinn. der mich verehrt: er hat zu viel rribuile Arbeitskraft um die Be tsåirfnisse einer Seele wie die meinige zu verstehen; ich habe nicht genug Ein fachheit, um seine aleichgestimmte Freundin sein zu tönnm Und wer ilt da sonst: viele Menschen, «vie mich in ihre Gänge-Mit Gesellschaften ziehen mein-ren. um mich ever mein Geld zu freien. sich trill sie nicht. Nein, ich will sie sicut. Ich bin ein ausschließlicher Mensch. Eine Seele —- diese aber parte mein! Ein Mensch —- dieset mir aber ganz irae-ben! Ach, wozu davon sprechen! Das gieot ei nich-i. das iit vorbei. Tiber andeuten wollte ich Ihnen doch Fels treine Fiauriulesitem damit Sie ist«-M- ckvlb Ich mir-fange von Ihnen, Mr us meinerseits dankbar sein umfi. Ich M Sie verstehen mich ein wen-im Drei-sum ei mir manchmal Mk cis ob ich niäjt mle so schrecklich Mem m der Welt bin. « Was fiir Entdeckungen Sie noch in Mie- HM m Längin mach-» wes-M Mr »ich neugierieu Seines-Nut -»-.sss lust- W m zweien-hau- them ist-Mem- sesil utzd flehte sue ihm MU; M. ELM Miche- verneint-sauf Mx leis-s- kxss Mist-Egge- Sie wa T » .»-"Tdite,-Mnu» m haska MI- Sp Lage ich zu .. «-««k" WE- Ækig ar Oe seiten dieser heiligen. alten Dritter zur letten tende. Das « noch ihr särtchen hat« freut mich von Herzen. - Ihre. te Gouvernante war ein disk-den Wer .l det. Da dachte ich ost: am Mbkibt von der Unnatur etwas hängen. Aber i wenn das Kind noch seine Blumen siit . und seine Muschelgrotte hegt, ist’s Vu. I Schreiben Sie mir sehr bald wieder. Grüßen Sie alle und allei. Auch den III-las unter den italienischen Pappeln ;Er ist atn schönsten, wenn man die Augen zumacht Z Abrssiren Sie, bitte, Venedig. Jn Luzern ist es doch auch sehr langweilig. Ihre Conradins l Untern, den 20. Mai.« e- s- s- ( ? »Holt-verehrte gnädige Frau! Jn einigen Tagen reise ich nach Volbatsett. Ich werde dort nur vier zehn Tage bleiben, Jhren Befehlen ge mäß, die mich anwiesen, meine haupt thiitigteit aus Ttebbin zu richten, das seit Ihren den herrn entbebrt habe und eigentlich teine andere Aussicht mehr gehabt, als die des alten Arn-, truso. während Dolbatsch Ihr und Ih res Herrn Gemahts ständiger Wohn sih war. i Hier hat sich inzwischen nichts Ein-« schneidendee begeben. Jch bitte um Erlaubniß, über Herrn von Längin noch Zurückhaltung beobachten zu dür fen: was Sie mir von der alten Mut ter sagten, hat mich wie eine Mahnung zur äußersten Vorsicht ergriffen. · Die erste, wenn auch nur rasche Re vision der Bücher erwies diese als gut irn Stande Der alte Amtrup verst cherte mich dessen schon zum voraus-; er habe sie vierteljährlich genau und mühsam durchstudiert und sich alle Be lege, sowohl die vom Getreidehändler in Tondern alszs vom amburger Vieh höndler, stets- vorwei en lassen. An dererseits ist ja der Rückgang der Ein nehme. vorigeLJahr«um siebentausend, vorvoriges Jahr um achttausendslxstarh eine räthseltiafte Erscheinung Treits bin hat Jahre gehabt, wo es tnit gro ßen Verlusten arbeitete, und ganz ver sehlte Ernten sowie eine Biehseuche waren die zu Tage liegenden Gründe. In guten Ertitejalirem und wo die Stalle von keinerlei Unglück betroffen ;r»urden, hat es sünizigi und sechszig tausend Mart gebracht Solche Jatz -re hätten die beiden letzten sein müssenU Daß Herr von Längewttz persönlich mir nicht geneigt sein tann, verstehe ich ganz gut. Er hat hier mehr als zwei Jahre lang selbstherrlich gewirthschaf: tet, und die Befugniß des alten Am truv, vierteljährlich die Bücher ein zusehen, konnte taum als Aussicht und Druck von Längioitz empiundm wer Den Der liebe alte Herr hat eben sur seLnsühlige Naturen das moralische Gewicht einer ehrwürdigen Persönlich-; trit; positiv aber tann er taum mehr. alg Autoritt gelten. Und nun soll Herr von Laugen-M dieser vierzigjäh riae Mann, der schon als Herr auf ei gener Schelle saß, der das Leben nach allen Seiten hin so gründlich durchstu diert hat, wie ich es wvhl niemals ten nen lernen werde, mich, den jungen Mann von nicht sechsundzwanzig Jah ren, als eine Akt Vor esetzten betrach ten Das ist schwer siir ihn und ein naiiitlicher Grund seiner eisigen Hal: tung. Jedenfalls ersordert die Si tnanrn meinerseits Delitatesse, und alle Beobachtung und Nachforschung hat mit Behutsainteit zu geschehen. Wie beglückt es mich, hochverehtie gnädige Frau. daß meine Schilderun gen von Trebbin Ihnen Sehnsucht nach dieses-i einzigen Fleck Erde ge macht haben. Aber aus meinen Stil iidungen zu schließen, daß Alius meine Fähigkeiten falsch beurtheilt habe, das ist ungerecht gegen unseren Poeten Sie fragen, oh außer der Intensität zu sehen und zu sein noch ein drittes dazu gehöre, um ein dichterisch Schaf fender werden zu können. Ganz ge wiß Dies ist: die Konzentration! Konzentration wieder ist vielleicht nicht mehr und nicht weniger als die Kraft, zugleich von hochstei Zelonsucht und höchster Selbstlosigteit sein zu können. Von einer Selbstsucht, die den Schaf senden taub und blind gegen die An sprüche und Leiden derjenigen macht,’ die ihn lieben, die ihn alle Pflichten als nebensächlich erscheinen läßt, im« Vergleich zu den Pflichten gegen sein« Werk; von einer Selbstlofigleit, die ils-n ialt und hart genug macht, die liöchsten Wonnen des Daseins von sich zu weisen, um seinem Werke zu leben« das- er siir die Menschheit schafft, die’ ihn, der nach Glück dürstet, zwingt, zu versichtem die ihn; der sich an den Schönheiten der Welt und ain rau schenden Lebensgenuß sättigen möchte, still und einsam in seine Arbeitszelle Kennt Und diese Konzentration würde ich nie haben. Jch würde die« welche ich liebe« nicht leiden sehen iönnen,ich wür de nicht an ncein Wert denken, sondern an ihre Thriinen; ich würde die Pflich ten gegen sie immer hdhee halten, als die gegen mein Werk. Und ich würde, wenn ich geliebt wärt-« nicht so viel Kraft der Selbstlosigteit haben, aus dies Glück zu«verzichien, weil mein Wert mich brauchte. Kurz und gut: ich habe zn vielMitleid mil andern und mit rnit, um in der Kunst ein Leben zu suchen« wenn ich es in der Wirklich keit geben und nehmen könnte! Des halb bin ich kein Dichter-, wenn ich auch ein wenig schreiben kann. Aber glauben Sie mir, es ist ein uns-Mächte Zustand. wie alle halt-en Zu Linde unglücklich sind. Man hat die Schiner en des Erkennen-s Und die Ucbersälle er Eindrücke, aber man ——...-— sitt nicht m ouva sich-un thenqu «tg eworden, reien zu können due eine tiiei lerische Thai. " Wenn etwas mich von diesem Un gliick befreien kann, ist ei die Lebens cusgabe, welche Sie mir zugewiesen haben. Meine Pslichten sind mit ei nein herrengesiihl verbunden· Ich bin in meiner Arbeit der Natur ii »e. Das ist etwas Wunderbolles. Und ich habe hier einen Freund«ge sundenl Den ersten meines Lebens; denn schon als Knabe war ich einsam, mehr durch mein Wesen als durch die Umstände: Adrian nnd Colle-H und ich haben uns so schnell lieb gewonnen, daß ich selbst dies Ereignis noch an staune. Schreiben läßt sich hierüber wenig. Wenn man bcn einein Men schen dasselbe sagen dürste, wie von einer Landschaft, möchte ich beinahe sagen: mir war. als wenn ich in eine Gegend käme die mich so wohltbuend ansprach; daß ich beschloß, inich hier siir immer niederzulassen Wenn das Freudige· Große wahr wird, wennSie wirklich hierher kommen, gnädigezrau, werden Sie vielleicht ihm und inir er klären. was wir aneinander haben. kenn Sie kommen! Dies ist der Punkt, iini tsen sich alle meine, alle Un sere Gedanken drehen! Jch habe Adrians Vorschlag, den Port saubern zu lassen, cis-gelehnt Sie müßten es ausdrücklich anders besehlen sonst iinden Sie die Wildniß vor, wie sie ist« Mir scheint, es sehlt ihr nicht an Stimmung. Trotzdem ich den Pakt schon ost durchstreift hatte, waren rnir die italienischen Pappeln doch entgan gen. Das mag gekommen sein, weil meine Gedanken nie bei meiner näch sten Umgebung waren. Nur ainPsiirts Cen, welches ich »das Tbor der Phor be« getauft habe, bin ich bisher wirt lich zugegen gewesen Dieses kleine Puppengärtchen war bisher meine Feierstätte Da habe ich die beiden Menschen kennen qelernt, mit denen ich nkich hier wie in einer heimlichen Kul inraemeinde fühle. Sie sind sung wie ich und nor allen Dingen: ich kann fort, nnd fort mit ihnen von meiner seriien, edlen Herrin sprechen. Vlber als ich Jbren Brief betommen hatte, lief ich its den Pakt eilig, sehr ei lig. Mir war beinahe, als dürfte ich Sie sclkst finden, da ich Ihren Lieb linggplatz suchte. Ueber die weiten Rasen, die weiß Isurchfleclt sind von Marienblümchen, ging ich; durch schmale Wege, die der Limfter mit seinen tantenden Zwei gen übergriff, kämpfte ich mich, und endlich satt ich die hoch in den blauen Himmel emvonagenden Wipsel der· Pappeln Die Sonne spielte flim mernd mit dem ctdia unruhigen, noch braunlichgriinen, zackigen Blattweri. Die grauen Stämme hatten einen Lei sen Silberglanz. Jch ging dahin, und mein Herz klopfte unerflärlich und» seltsam. l Jeb fand aber nur die Einsamkeit · Die fünf Pappeln sieben auf einein winzigen, künstlichen hii l. in dessen Abhang eine Steinbanl aft hineinge-; schaben ift, denn die Rücklehne bildet scksvn das ansteigende Erdreich. Das isi alles ftruppig überwachsen mit Mag und Gräsern und junges Unter bolz ist dort emporgewuchert wie der Wind oder die Böael die Samen her-· trugen. Fliedergebüfch dehnt sich im Halbtreig rechte und linte, aerade aus breitet sicb ein Nasen, aus dem wie ein Bouauet weiße Bittenftiimme aus ei nem Wurzelstocl wachsen, sich oben weit auseinander-teian und ihr ariinez Gebänae anmuibia und fchvermiitkyiz rasenwärts beuan. Weit hinten ftebi eine blauarime Kiefern-and - Und Sonne ist da, beiße. flimmern--l de, atelle Sonne. Man sieht über dem Rasen die Hitze wellen, und blaue Li-, hellen stehen in der Lust. Es sumn-t und flüstert ringsherum Der blaß lila Flieder duftet aufdringlich. Jch sehe nach n. Ueber mir, in den Pappeltron vibriert es unaufhörlichl Die harten. blanlen Blätter zittern an ihren Stenaeln und reiben sich ta schelnd an einander Rafths aebt die4 Bewegung« rastlos das Raunen, easi los das Licht. Zuletzt flink-nett es vor meinen Augen, denn da oben bleibt tei ne Selunde lana ein Mtpünltchen oder eine Schattentiese auf demselben Fleck. Der leise Wind schüttelt sie un aufhörlich. Und ich schließe die Au aen O. Sie haben recht. Da erlebt manl Märchen, wenn man die Augen schließt. Arme Sterbliche träumen ei nen Köniaitraum und dürfen Im Traum wagen, glücklich zu sein .. . . l Ein laut hallenter Ruf schreckte mich endlich auf. Man ries meinen Namen durch den Vari. Aber in einer musi kalischen WILL die zweite Silbe eine Tett liiiber m Ton als die erste. Es war Pkäbcs Stimme, ich kannte sie gleich. Jch wollte aber nicht unter den Pappeln gefunden werden; Niemand soll den verjessenen Platz neu entdecken· Ich will mir einbilden, er sei inein Ei aentknmL Durch Gebüsche brechend, Wege iiberauerentk lain ich endlich, beiß und zerzaust in der Nähe des Schlosses Jus den großen HauptW der direit von der Terasse in die Parttiete til-int. Aus diesem sah ich fern die rasende Phöbe Ihre hellt-laue Gestalt sah reizend vor dem weiten aiiinen Hintergrund aug. Die Kleider. mit welchem Jhr Ge schmack und Ihre Güte sie beschenten, mitten wie llassiiche Gewandung. In to leichten, feinen Falten fließen sie herab. Und Phöbe geht nicht, sie schreitet. Ihr Gang gleicht dem Ih ren, nur daß bei ihr jugendlich ist, was bei Ihnen als Hoheit wirkt. Kurz, ich meine immer ein Bildchen von Alma Tadel-net zu sehen. r- — Ædeschtvang ein Beiefblatt in der Hand. Da wußte ichschon von wet tet-: ei kam oon Jduent Und shöbe kam eilig: »Tai-te Contadines tm- geschrieben. Sie kommt noch diesen Sommer. Frau Ietterion soll sitt alle Fälle jeden Tag die gelben Zimmer lüften, und die ro ttden Mitbel sollen in das Kadinet ne Iben dem Solon aebracht werden. — EQ wie Adrian sich wohl srent — ich meine Herrn von Collaö —- — ich bin doch das noch so gewöhnt, als ich ein Kind trat, sagte er »kleine Phöbe«, und ich »groß» Adrian". »Sie brauchen das nicht zu entschul diaen,« iaate ich. »Man wird hier durch die Einsamkeit und allerleiStini munaen zum Natürlichen aeleitet. Auzh ich nenne Sie und Deren Collas iteta in meines Gedanken ichlanktvea Adrian nnd Phöbe, sogar in meinen Briefeit an Ihre Frau Tante tommt mir das so in die Feder. Ich bitte gleich bei dieser Gelegenheit deshalb nm Verge buna.« Phöbe schien das wohl zu gefallen. .,Adrian und Phöbe«, wiederholte sie. »Ja, ich kann mich aber nicht mehr »kleine Phöbe« nennen tasten, denn ich bin so groß, ebenso groß wie Tante Conradine. alaube ich." Hieran war sie ganz stolz. »Alio Adrian, meinen Sie, freut sich auch so sehr?« fragte ich. Ich mußte die Wonne nahen« von einem andern Menkchenireund alle Vorireuden Ili res Kommen-b mir aus-muten tu lassen »Ja. er betet Tante Contadine an. Das mai-, er auch. Sie rat ihm Gutes aethan Dankbarkeit iit Iie edelstestnsv aend, Undantbarleit das empören-Aste Laften Es- iit nämlich sehr schwer, danlbar zu sein. Tariider habe ich ichon viel nachgedacht Man bat so viel in sich. was die Dankbarkeit oft zur Last macht. Manchmal ist es de mütdiaend, andern alles zu danken; manchmal bildet rnan sich ein, man sei so recht aar nicht ein freier Mende wenn man Dantesschuld tragt. Neh men ist doch schwerer alsJ geb-can Da ich eine arme Waise bin, hab ichs find Gelernt, darüber zu denken Miit dort so oft. daß zwei sich etiiirnon davon der eine dem ankern Wohlilid Her war. Ich begreife trie- aanz guc. Bem. oer vatre nennten Indien« ens vörte sich nachträglich der Stolz. So meine ich, gehört schon ein großer Cis-i kalter Dazu, um immer gleichmafzig dankbar sein zu können. Ich habe salv chcn Charatter nicht. Nein, ich nicht« Jbr Gesicht war ganz ernst gewor, den. und so etwas wie Bitterkeit klang aus ihren Worten. Ta ergriff mich ein unendliche-Z Mitleitst ich sah, rkisz auch Diese junge Lichtgestalt durch eine dunkle Welt schreitet. Ich ergriff ibi Hand und drückte fie. »Das Leben ist schnser nnd verwor ren,« sagte ich seufzend. »Ja, das ist e2,« bestätigte sie mit schwerem Kopfnicken Mir war es mit einemmal, als tä me etwas Widriges an mich heran, als fasse mich Jemand, dessen Hand ich von mir abschlagen müsse wie ein Jnielt Ich fühlte mich gezwungen, zur Seite tu sehen. Da sah ich hinter oer Regentonne an der Erle. bis wohin gri: isn Spre chen langsam g angen waren, Verm von Längewitz tetsen Er hatte die Arme oerschränlf und blickte zu ans herüber. Die Sonne schien ihr-i gerate in’s Gesicht. Vielleicht blinzelte er deshalb. Aber mir tam c- oor, als ob er eine bödnische und böse Grimasse schnitt. Ich hatte eine sehr peinliche Empfinduna und ließ schnell PRINT Hand los. Auch Phöbe sah den Mann, its-e e: so dastand, den Hut im Nacken, nirr Lsig zur halben Brusthöhe hinter Jer graue-n Regentonne sichtbar-. Sie wurde sehr roth und ginci stmell davon. Herr von Längwitz sagte aber in seinem ganz gewöhnlichem höflich lalten Ton, daß er mich gesucht habe. um mich zu einem Gang nach deinVors wert Jölslsag aufzufordern Ich ging mit ihm. Unterwegs wurde nur Ge schäftliches gesprochen. Von ihretha tnnft ihm etwas zu sagen, fand ich keine Stimmuna. Es geht ihn auch nichts an. Und jent erst. am Schlun, wage ich von dem zu sprechen, wag in Ihrem Brief, aniidiae Frau. das Wichtigste und Bealrickendite war. Sie tugen, weil Sie fühlen, ich verstehe Sie ein trenia, kämen Sie sich nicht mehr ta ganz vereinfamt vor. Mein Leben ne hört Ihnen, Sie wissen es wohl. Wenn ich es dahingehen dürfte in Ihr-ein Dienst, für Sie, to würde mein letztes Gedanle noch freudiger Stolz sein« Wenn ich nur einmal einen Augenblick Jhrer Seele weshlthun kann, habe ich nicht vergebens gelebt. Mein Gott indem ich diec schreibe, färht sich mir die Stirn roth vor Be schämuna. Wie —- Jung, wie drec trhwenalich werden Sie meine Worte finden! Wer bin ich, daß ich glauben könnte, Ihnen etwas zu setnf » Veraehen Sie mir. Tiber gestatten Sie entr, weniaftens dar-en zu träu »men. date es mir vergönnt fein konnte, Mich eines Taan Jhees Vertrauen-St und Ihrer Achtunq wahr-hoff nserth zu ; zeiaem I Ihr, Ihnen ganz und gar ergebener Felix Dahltand. . Tal-inn- den 27. Mai.«' »Mein lieber Freunds ) Wenn ich Ihre Briefe lese, kommt mir allemal eine ·"rnertwiärdige Er ftenntniin Mir scheint, wir leben in ec ner Bene, Sie und ich. Ja, und wenn es nicht ein bißchen sonderbar wäre, das jemand zu sagen, dessen Stil man lobt, so möchte ich saaen oder besser raaen: Schreiben wir nicht den glei chen Stic? seine-be kommt mir bie Lust. W nicht nach Ttebbin zu rei sen. El ist reizend dritte zu erhal ten, weiche die Mantasie beschäftigen Man sucht die Stimmuna des Schrei rersi in eraritnben. Man fragt sichs Sas: er in stiller Rachtitunde oben ir seine n Zimmer bei seiner Lampe, wäh rend draußen die Wipiel rauschte-it Fiel die Moraensonne aui diese By aen, nnsd beaann er seinen Tag damit, dich zu grüßen? Arb, vie Wohltat-L die tiefe, lbsenbe Wodltbat, daß ich einen weiß. der mir so ganz ergeben ist! Das iit noch eine andre Garben-seit als bie von Adrian isnd Phöbe. den alten Amtrupe und »Madame mere«. Lassen wir sie ein mal Redue passieren Abrian oon Crsllas benkt vkr allen Dinan erst an seine Schalle, diese unseliae, die mit ib ier einen Hälfte im Moor versninpfep nnd mit der andern iu Sand verwil Vern mochte. Nun, das ist ein bißchen traß ausge drückt. Aber ich bente mir, wenn Abiian einmal liebt. wird er der Ge liebten nicht sagen: »Sei mein, daß ich dich bealiicke,« er nsird sagen: »Willst du mit mir arbeiten. daß Col laisboraen wieder hoch kommt?« Bra ier Vldrian! Wie aern nehme ich seine Verehrung an, denn sie entspringt nicht nur der Dankbarkeit Den Grund, als den alleiniaen, lehnte schon meine Ci telteit ab. Ich werde mich einmal nach einer Frau für iitn nmtbun miissenz wir da oben in unsrer Ecke sind so vorn Verkehr Warst-end und ein Mädchen mit Geld weiß ich schon aar nicht in ber. sogenannten Nachbarschaft I Jcii merke, daß Sie Vbiibe noch nicht aam kennen. Vböbe bat mehr als einen Zum von mir. Kann sein, daf; eås Standerboiaicb ist, kann sein, daß eH Entom-Hieb ist - - ich iveisi nicht. Es. lebten. seit ich beobachten kann, nan noch mnnzifizierte Familienalieder cis-kein nnd Tritten bit nicht-; mehr ron sich verrietben Vliöbe bewahrt snsfi aus« linoksmnsit natürlich. Sie giebt alltxi nnr ein bißchen Liede, ein bißchen-I Tsinlbarleit ein bißchen Verglirrin;:.z Dac- rvird einmal alles auiilackern nnbj s:ai ·oic ein Flammenmecr ijber einen: rraicfirn Wohl ihm nnb triebe ils-uns izsrtl ilr nnd wehe ihr. l Fiir die alten Amtkurs hin ich eines Roman von der fre verliebt reden, wie« Vilrernatren von einemFavokitieinLil de il«ter Galerie. Und ..Madame r··.cre?« Ja, die swätzt mich ungeheuer - ich hin ihre Vatiirr. Es macht sich dcsas sehr aut für sie. wenn sie non der reiaisen Cantadine de la Fee-many »:tee« (.,Madame mete« iaqt nie »ge bi)ren«) Baronefse Grabowsti, als von ihrer lieben Tochter sprechen kann. Lieber Felix, ich sanae an zu glau ten, daß das Schicksal Sie extra so viel hatte leiden lassen und so wunder lich narrte, um Sie ietst in mein Leben zu irinaen Und dafür hin ich dem Schicksal dankbar« denn es hat mir da mit endlich jemand aeaeben, dem ich vertrauen kann. Ich führe im Geist est lange Gespräche mit Ihnen und er ,-·äl.le Ihnen viel. viel! Vielleicht ist es euch besser, das; es nur Ihrthantasie bildet etsahren, nicht Sie selbst. Wenn ich in der Gondel sihe es ist sc ein saules, lieaendeg Sitzen « ixnd allein hin, denn Aas-person zählt nicht ebensowenig wie der Gonoelier - dann schließe ich die Auqen, höre dem Gluckien des Wassers m und den te. welck ein Genuß das sein müßte, tiefe sehn-einsame Märchenstadt mit ei nen- liehen Menschen zu bewohnen. Jch war noch niemals hier und weiß des halb nicht, ch Venedia, wie man sagt, der unveealeichlichste Rahmen fiir das Glück ist. Aber das-. ich hie-r glücklich sein möchte. das treisz ich. Ach,«welch ein Seelenzustand ohne aleielsen wenn tie alten Leiden versin ten irisd nett-lassen und wenn das Herz zittert in demGlcubem das Glück tann nsieder tcmnent Tslber ich werte. ich aebe meinen Träumen Worte --— das soll nicht sein. Jrn Geaentheil setzte ich mich an mei nen Schreibtisch mit dem festen Vor saß. mich hinfort nicht rnebr von Herrn Felix Daklland im Interesse an meinen eicnen Geschäften beschämen zu lassen. Ihre beiden Berichte aus Drlbatsci waren erfreulich. aber es fehlte doch et trasc Sie hatten nur lnavve Zeilen beigeleat, und diese schienen von einem fremden Menschen zu toinmen. Heute atressiere ich schon wieder nach Trib bin. tas ist mir eine liebe Vorstellung. Dort man ich Sie lieber wissen. In acht oder zehn Farren tann ich von dori wieder einen Brief boden. Versäumen Sie nicht, mir zu saaen, ob Sie dem noli-here Erröthen Phöbes-, als ske Liinawitz sah. Bedeutuna beileaen. Herr ron Liinawiy wäre nicht de: Nei fe meiner Wahl. Mit dem Errotlken vieler Irr-den ist es aottlob, teine tiefe seeliicke Sache, wie Männer leicht den ten. Ein physioloaisciier Alb-rang Einem leuschen, sensiblen Wesen tann es reisaat sein zu errötben mag sie sich verletzt fühlen oder vor Wonne auszuri len. Und ein aanz obetfliictzlichesMä del ist bei jedem Anlaß gleich in Glutlx aetcrucht —— sie bat eben blosr so dünne Bluteesiisrr. So will ich hoffen « isickt, daß Pbee obersliåchlielz ist — sorttiern daß sie als zarte Rotbblondine· »auch über einen Gleichaiiltiaen erröilieni kann. Und wenn Herr von Lärrgrrsitzt «aar eisersiichtia aus Sie werden wollte,i hätten wir ia auf unserm stillen Treb-’ tin eine reizende Komödie der Zittern-i gen, über die ich lache, indem ich sie mir ausmale. « Nennen Sie denn den unaliicllichen Zustand, lieber Felix-, daß man in sei ynern Gedächtnis vergebens nach denr Ton einer Menlchenstinrnre sucht, die einem sympathisch warf Lille- isi le bend-in in den Sinnen verblieben: man sieht vor sich das blitiende Auge, die ed le Stirn. den lieben Mund: man-erin nert sich der Worte und der besonderen Art sie zu stellen oder das eine und andre Wort häufiger anzuwenden; man weisi genau, mit welcher sandbe ioegung die lebbaite Rede manchmal begleitet wurde. man bat den an n Menschen vor sich nur das Ost t ut seine Schuldigieit nicht! Es hat den lTon, den männlichen. tiefen Ton ver c-ren. Also Sie schreiben bald von Tres ll·-in. Ich Höhle die Tage. « Conradine de la Frenroire. Venedig. den 18. Juni« , . I I »Gnädige Frau. theure Herrin! Als ich Jliren Bries gelesen hatte, erfaßte niich der Wunsch, bkl JhUM sein zu dürfen und Ihre Hand mit Küssen zu bedecken und iiu schweigen. Ich bin Ihnen nicht nah und ich darf nicht schweiaen Jni Gegentheil muß ich Ihre Aus inerlsaniieit siir eine ganze Reihe von Ereignissen erbitten, die obne Sie nicht zur Entscheiduna kommen dürfen· Ge stern noch erschienen mir diese Ereig: nisse wichtig, rnd indem ich darin stand, schien mir zugleich. die Entfer nung zwischen Benedig und Treddin rerlleinere sich, denn ich bildete mir ein, icls erlebte Wichiiaek für Sie. Heut, roch Ihrem Brief« ionimt mir alles so iikerslirsiig vor, sc äußerlich- So ganz nebensächlich, im Vergleich zu all den rnifaßlich bealiickenden Stimmungen, ron denen Jitr Brief spricht. Tie Nothrrendiateit zwinat mich, plump »in erscheinen, wenn ich ietzt von geschäftlichen Dingen spreche und ten Namen Längiriiz schreibe. Das icik eH aleich sage: der Mann ist ent lcivt. von mir-. vor mir allein noch! Cle ich das berichte, mus: ich aber noch uni Vergebung bitten, das-, ich inei inn Dolbatscher Berichten nur kurze löslicise Zeilen veilegte. Ich tonnte nicht anders-. iiz War mir. als liab icii jedes Anrecht an Sie verloren, alJ sei ich dennoch nichts wie ein besolveier Beamter, der Ihnen so fern sieht und se sragwiirdin ist- wie die vielen an kern, die Sie schon betroaen oder ent törsi:i)t oier nur gelangweilt lieben. Ueber-all in den Sälen und Ziiinnecn von Dolbatfch fah ich neben IhrenBil dein tar- Bild des Herrn de la Fre is.»i7e. Und mir war immer, als sei dieser inivofante Mann mit dem stol ien Blick noch da und verbiete mir. voll iclirfieicht an Sie tu denken. So be gann ich die Stunden zu zählen und vor Heimweh nach Trebbin zu leiden. islly ich erdreiste. iiiklte mein Herz. Gern wäre ich Taa und Nacht durch aesahren. Aber ich hatte in Berlin ein Geschäft; es betras herrn von Läng kriti. Dei-. ta- vei ver einen Durchsicht vie Bücher in Ordnuna aesunden, schrieb ich schon. Alle Quartale hatte Vater Anttrup mit seiner ganz seinen Ta tnendnndschrist darunter aesetzt: »Rich tia befunden. Amtruv.« Der alte Om- mit seinem kan lächelnden Ge sicht, seinen vielen Fältchem die wie ein Gewebe seine panzen Ziiae durchrast ten, seinem schneeweißen Bartstteiichert vor den Ohren und seinem vielmals unt den Hals stramm aebundenen wei ssen Halstuch inivoniert mir immer wieder- Jch mochte ihm nicht sagen, das-, seine Revisijn mir nicht zuverläs siq scheint; es hätte ibn beleidigt, denn wenn er so seine Lade über die Zeitung oder eine Blattseite lanasam stsiebt, um zu lesen, sieht man’k ihm en: er ist stolz, daß ek das noch tann, und schmäht. trak- Verdienst der Lade ist. seinen Anaen zu. Auch spielt ilnn das Gekäxttniß schen iikel mit. Neulich trat er soaar Christian den Siebten unt Friettich den Achten verwechselt nnd noch einige andereFkiedettche undlsitrii stiane, und ich weiß jetzt immer noch nicht klar, welcher tönialichen Hochzeit Kantinerhetr Anttiud beigewohnt Mutter Amte-w tlaat sehr iider das abnehmende Gesicht und Gedachtnisz ilres Mannes: weil bei ibr andre Sin ne- schnsau werden« bildet sie sirls ein. stifckkek zu sein. Mit ihrem horchend vtsrqeneiaten Kopf und ihren ost seit: dicken Füßen tappt sie im Hause um ker und ist in ewigen Soraen, »wie es weiden sclle, falls auch sie ansinkxe zu altern«. ·. . Daß ich mit tiefem tilde-enden, ne rielierlichen Paar meinen Verdacht nicht befkseackz werden Sie teateifm lffortseynna folgt.) ----- sw Sein Steckenvfetn keitei its-ex using wenn et auch wein, daß et on nut nicht rcrxrörts kommt. s— Eine bittetfüßc Geschichte Er hieb Ernst Bitte- unv war ein um«-r eknsiek Mensch. Da jun er Scsszcken Süß. Er taspelte Strichle- Sssßchen fand ihn süß und bald Mitten Bkike vie Stint-leiten der Lieb-. Sie hin-« iisetm Bald daran seit-te ex sitt-. cui-, Ernst Bitter aetn einen Rittern trat-t, und nun wurde die Sache ernst. Buß dsen sagte mit Bitterkeit: »Ernst mai bis-her mein Lkbem ietzt wird mein Le ben crnft.« Sie bat mit den süßefien Worum aber Ernst sagte« « wkm nicht von den Rittern lassen. »Ernst, ist das Dein Ernst-« staats Sußnkem »Mein bitterer Etnft.« antwortet Cinsi Biiier ernst. »Das tft ja fiikz!« tief Sußchcn bitter. Nicht inm- tak auf start- Etnit Bitt-r am Delikium, und Sußchen Ritter-SUC- blieb nichts ais die bitt-sich Erinnerung ak: Crnin -