Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 24, 1898, Sonntags-Blatt., Image 11

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    !
(- u s no n- !
f,,v) V M— 1
k« Mein Lieb, ich träumte seltsam heut:
»Wir zean bin toie Bettlerleut’
, An öden Straßenrainen,
IT Und wo wir kamen an ein Thor,
Dort fchdb man uns den Riegel vor,
» Und warf nach uns mit Steinen.
Und wo wir uns zur Rast gesetzt,
Da ward der Hund auf uns qehetzt
« ,-'Es schallten durch die Gassen
f Uns Fläche nach und Hobnaeichrei:
H »Auf Erden seid ihr vogelfrei,
J, Und Gott hat euch verlassen«
Wir schritten traurig Hand in Hand
« Dass-In durch nächttiA itilles Land
Und schneebedeckte Haidm
Auf unsern Häuptern war ein Kranz
II Vor-. lichtem, qold’nem Himmelsglanz,
: So strahlten unsere Lenden.
;- Vaul Althof CAlice Gurschner).
Dir sicut-r immer cis-m J qtfoäu·«er.
VanedarvonKövpen.
U Die Zeit der Hohenstausen - Kaiser
i Friedrich des Ersten und Friedrich des
Zweiten, welche machtvoll des Reiche
ck waltet-n, die Geringen und Schwa
L« eben gegen die Gewaltigen schütztem
·’« Recht und Gerechtigkeit übten überall,
auch die Künste und Wissenschaften
pflegten, galt den Deutschen noch lan
e nach dem Ausgange des mächtigen
gieschlechts für ihr goldenes Zeitalter,
nach dem sie sich zurücksehnten Schon
bald nach dein Tode Kaiser Friedrich-;
des Zweiten, der im Jahre 1250, dem
ös. seines Lebens, im Schlosse Fioren
tino in Apulien starb, tauchte in
Deutschland das Gerücht auf, derKai
ser sei nicht gestorben, sondern halte
sich nur verborgen; er werde aber zu
seiner Zeit wiederkommen und dem
Reiche eine bessere Verfassung geber-.
Dieses Gerücht. das in der Sebnsssckst
des Volkes und in der Leichtgläubigs
tei! der Menge Nahrung fand, benutz
ten in der darauf folgenden trüben
Zeit einige schlaue Betrüger, um sich
fiir den euriiekgekehrten Kaiser Fried
rich nuseugeben
Als der erste dieser Art scheint be
reits 1262 ein Mann aufgetreten iu
sein« Die durch ihn den Fürsten dro:
hende Gefahr führte dazu, das-, man
ihn —-- wie Pomarius in seiner säch
sischen Chronik berichtete-—»heimlich
binwegraffte.« Nicht lange danach
sins Jahre 1282t trat in Köln am
Rhein ein alter Mann auf mit dem
Vergeben, dasi er der Kaiser Fried
rich sei: er hätte aus Verdruß den
Kaiserthron verlassen und sich dreißig
Jahre lang auf dem anfbäuserschlofz
verbergen gehalten, wolle jedoch jetzt
die Regierung wieder übernehmen. Ta
er in der alten Bischofgftadt wenig
Glauben und Vertrauen erweckte, so
begab er sich nach Neufr. griindete hier
seinen eigenen Hofstaat und spielte sei
ne Rolle weiter und so vortrefflich
dass- er wirklich einigen Anhang ge
funden. Er« soll nach den Verichten
gleiejteitiger Geschichtschreiber desu
verstrrbenen Kaiser Friedrich des
Arbeiten sowohl nach Gestalt und Ge
sichtsbilduna, als selbst narb dem
Gange und nach Gebärden bis zur
höchsten Täuschung ähnlich gewesen
sein. Sein eiaentlicher Name war
Tbilo Koluv oder. nach anderen, Die
terich Kolztisch Da er mehrere Jahr
am Hefe Kaiser Friedrichs des Zwei
ten e dient und selbst die Person die
ses Fürsten als Kämmerlina bedient
hatte-, so hatte er sich eine sehr ak
ngsse Bekanntschaft mit der Lebens
weise und den Gewohnheiten desselben
for-Te mit den Sitten am taiserlichen
Hofe anaeeignet. Zu seinen ttlnhan
ger« aehiirten nicht allein die Bürger
vers«5edener Städte, besonders eini
ger Reichsstiidte der Wetterau. sondern
mitf- ciniae Neichsstände mehrere Grc
sen rnd Fürsten des Reiche-Z. her-zog
Heinrich der Wunderliche von Braun
schu-eigs-Liineburg, die standgrgfen
von Thüringen, Friedrich mit der ge
biss-r·en Wange und Tieirngnn und
meine-e andere Reichzfürsten liesien es
sich ansehnliche Summen kosten, um
den »aus dem anfhäisisr erstandenen
Reis-K aufs neue zur Herrschaft zu
bringen.
Mit eine-n zahlreichen Hofstaate sie
delte der Tiseudokaiser nach derReisl
stadt Metzlar iiber, hielt hier ein glän
skklksks Hcflager und tteklte großmü
thige Svenden aus, wodurch sein An
han« sich mehrte
i
«
MS die Friessänder bei dem Pseu
dolaiser Friedrich eine Beschwerde ae
aen den Grasen Florenz der Fiinsie
tsnn Holland vorbrachien liess er die
sen rcr sein-en saisersichen Richterstuhl
sah-n Der Gras aber war nickt wil
len-» sit-b dein Zchiedgsvrucb resGanf
lerg zu unterwerfen, sondern sandte
ihn- eixien in iateiniseber Sprache
bersnssten Nriei Derselbe besinnt
niis einem Neuste an das »wer-var
tese Gespenst. ists-bei- siob siir den wei
land Rbmischen Fisisee Friedrich des
Ritseiirn ansah-ist« Daraus nibt der
Gras seinem Verwundern iiber das
ersckollene Geriicht und dass ruchlos-:
Beainnen des Abenteurerg und seiner-i
Erstaunen über die Anmasiunq des
selben Ausdruck, «nämlich darüber,
das- Dn da Du, dein ersten Ansehen
nach ein Mensch, sa nur ein steine
Mensch Zu sein scheinst, Dich doch et
kühnen die Person und Würde einen
verstorbenen Menschen zu mißbrau
Eben. Denn ein verstorbener Mensc
iss nus natürlichen und philosophischer-.
Gründen kein Mensch mehr-, und auf
einen Leichnam, aus dem die Seele ge
schieden ist, kann die Desiniiion vom
Menschen nicht rnebr anaewandt ever
den. Denn ·unwidersvrechlich gewiß
»M-, daß Friedrich von Hohenstau eu,
weiland Römischer Kaiser, von net
schweren Krankheit erarissen, diei
Schuld der Natur bezahlt hat, nochc
vor seinem Ableben aber, der von ihn
begonnenen Bosheiten und scheunii
chen Missethaten halber. welche den«er
tileln der rechtqläubiaen Lehre schnur- I
aerade zuwider waren, vor den Ri !·s
rerstuhl der Römischen Fiirche geladen,
hier seiner Veraehunaen überwiesen
und aus einer allaemeinen Kirchenver
sammlnna von der christlichen Kirche
sowohl, als von Christo, ihrem Ober
hauvte, wie ein verdorbenes Glied gei
trennt worden ist. Du also --«- un«
hier das Allerwidcrsprechendste, vri
dem tein Mittelwea stattsindet, zu Un
terstellen—--hist intweder dieser Fried
rich oder Du bist er nicht. Bist Di.
dieser Friedrich nicht, so bist Du aar
nichts als ein srevelhaster Lüa1er.Vist
Du aber jener Friedrich so bist Du
schon erwähntermasien abaelösci von
der christlichen Kirche und hist de-)
Reiches nach vorheraeaanaener rei·er
Verathnna verlustia erklärt. Etwa-te
also aus Deinem Taumel und bitte
den Vavst urn ein aedeihliches Mittel
Jur Heilung Deine-«- Wahnesl Vor als
len Dinaen wende Dich an die dart
schen Fürsten welchen die Kaiserwahl
nach dem rdmischen Rechte zusteht, und
berathe Dich ruvörderst mit denen, die
snach Friedrichs Entsernuna drei Kö
iniae zu Hauptern des Reiches geseh
imiiftiq ertoren haben welche auch vom
Papste hestiitiat worden sind! Jetzt ist
soaar schon der vierte Nachfolger am
Reiche, der König Rudolvh, von eben
diesen Fürsten einmiithia erkoren und;
kat die vävstliche durch seine Tuaen s
den verdiente Best iitiquna erhalten »
Diesem unserem dermalian Herrn?
baden wir uns mit Leib undLehen un
terworsen und ihm unter den schuldi
qen und gewöhnlichen Isierlichleitsn
aehuldiat. Deine Befehle find uns
daher nicht blos; aleichaiiltia. sondern
Ewir verachten sie, und dass ist unsere
Pslicht.'«
Man liebt, dan der Bette-mer dieses
Schreibens bei allem Bemühen nach ei
ner logischen Widerleanna des Betr-E
tgers doch eine gewisse Vorsicht beobatb
«tet. dir aus der Befürchtnna ent
Isptinat, daß der anaeblicbe Kaiser
EFriedrich ein Gespenst sein könne, ern-s
sBefürchtnng die übrigens in den Arr
schanngenu der Zeit wohlbegründei
zwar. Bald aber kam einer, der mit
stsem Gesvenste nicht verhandelte, son
ltsern kräftig ;ugriff.
Ksniq Rudolph, der sich aerade in;
Lager vor Kolmar befand, als er die
ersten Nachrichten von dem Auftreten
Ides falschen Friedrich in Wettlar er-·
klkielt, hatte anfanas darüber gelacht
Eund das Ganze für einen Mitmmens
Ischanz gehalten. Da empfing er ein
Schreiben von jenem Manne, in wel
,chem et ihm befahl, die Krone nieder
iaulegen und ihm An huldiaen oder
iseine Ahnduna tu befürchten. eDiese
EDreistigkeit reirte des Königs Umbil
lcn. Er zog mit seinem Heer vor Wetz
ilar und forderte die Stadt auf, ihm
«tie Thore m öffnen und den Betrü
ngr aussuliefern Die Wettlarer mei
Eaerten sich anfänalieh Folae in ler
sten. Als aber Könia Rudolvh An
lstalten traf, die Thore stürmen zu las
sen, hielten sie es doch für besser. nack
»;uaeben, und lieferten den falschn
Kaiser an den rechten aus. Auf der
Folter bekannte der Betrüaer nun sei
nen wahren Namen und daf; er ver
anlabt morden sei, die Rolle des Kai
sers Friedrich zu soielen. weil er bei
leinem Besuche auf dem Schlosse Knif
baufen für denfelben aehalten worden
fel.
Könia Rudolvh hielt strensrekå Ge
richt übe-: den Betrüaer und litfr ihn
darauf mit zweien feiner aetreueiten
ttlrshkinaer nat-e der Stadt in einer
Thale. welche-— noch heutiaen Taan
der ,.Kaisersarnnd« asnsinnt wird an·
dem Scheiterharifen öffentlich verbren
un. Die Städte. welche sich für ihn
sselliirt hatten-. wurden mit schweren
Geldbuben bestraft. Die Stadt Wetz
lar bat den Könia wegen ihrer Leicht«
gläubiateit und ihres Verhaltens um
Verzeihung welche dieser ihr au b ana
dia gewährte. indem er urkundlich
versprach, dan er wegen der ihm wi
derfahrenen Beleidiguna leinen alten
Groll weiter gegen sie hegen wolle. -
Außer diesem Thilo stoltm traten(
mit der Zeit noch verschiedene ander
falsche Friedriche auf. I. Thr. Oler
tin-S führt in seinen »Thüri-igischen
Historien und Ehre-trinkt« lFranlfurc
lind Leipzig 1704s auficr den beiden
bereits erwähnten noch drei andere
Vlkenteurer auf. Der eine soll die Lü
lsecter betroaen haben und ,,heimliih
hinweg gekommen sein« Der andere
lonrde im Jahre 1295 auf Kaiser.
Adolphcm Befehl zu Efelinaen ver
brannt. Weitere-S wird von diesen bei
den nicht berichtet, und auch ihre Na
men werden von dem Chroniiten nicht
gemeldet.
Is
. llcllt voll sein lex-leih tue-wer sm: tut
Jahr 1546 aus dem Kyffbäuser Berge
in dem tvijsten Schlosse sehen ließ, lia
ben wir ausführlichen Nach-intan
Wir verweilen daher noch bei diesem
insbesondere j
Es tvar in der due-k- dic Reforma- l
tionsbeweauna, die Wiedertäuier unoi
die Bauernunruben tief ans-erregten
»Seit. als sich im Thürinaer Land das
Gerücht von dem Wiedererfstieinen des
1250 verstorbenen Kaisers Friedrichs
des Zweiten aus dem anfhänser Berg
.verbreitete. Einiae Hirten und Land
»leute aus der Goldenen Aue sahen ei
nes Abends bintet den Tannen des
Aysflsäuser Berqu einen dichtenRauch
mussteiqem Da in der Geqend, wo
’l-er der Rauch lam. kein betvohnierOrH
lag, so wanderten sie sich darüber undi
meinten, das könne wohl nicht mit;
rechten Din en znaebem wie denn von
dein Kvss user Berge manche wun
derbaren und unglaublichen Dinqe er
zählt wurden, so die Sage von jenen-u
Hirten, der einmal in das Innere des
Berges gelockt worden, dort eingeschla
fen ncar und beim Wiedererwachen die
Welt um ein Jahrhundert gealtert
sand. Die verweaknsten Von jenen
Landleuten gingen nun doch auf die
verdiichtige Stelle, woher der Rauch
lam, zu. Da sahen sie bei der Ka
pelle der alten Bura einen alten, Phan
tastisch aussehenden Mann am Feuer
sit-en, das einen slaclernden Schein aus
sein fahles Antlitz warf Sein Haar
war grau und treiß und hing in selt
samer Verwirruna uber die Stirne
herab. Der lange, röthlich weiße Bart
reichte bis ans den Schoß herab. Be
kleidet war er mit einem saltenreichen
weißen Mantel und mit ledernen Ho
sen. Neben ihm auf der Erde standen
irdene Töpfe, in denen er einen Trank
zn brauen schien Allerhand unge
wöhnlich geformte Waffen lelnten an
dem Buragemijuer. Der Alte ließ
seine Blicke ruhia aber vermindert uno
mit einem Ausdrucke von Wohlwollen
iiber die erstaunt und furchtsam ihm
zuschauenden Leute hinaleiten und
sührte seltsame Reden, die man nicht
verstand. Einer von den Zuschauern
les nach dem nahen Sittendorf und
holte dort den Pfarrer herbei Dieser
lam mit Kreuz und Bibel und begann
eine Beschwörungs - Formel herzusa
aen.
Da richtete der Wunderbare sich
majestiitisch urd stolz auf und sprach:
»Ich bin kein Gespenst. keine Erschei
nung der Hölle, Ihr verkennt mich. Jch
bin Kaiser Friedrich, feines Namen-«
der Zweite, der da Herrscher war übe:
das heilige Römifche Reich Und über
verschiedene andere Reiche dieser Erde.
Ich bin nicht in Avrclien umgekommen,
trie die Leute wähnen, sondern ich habe
in diesem dethäuser Berae gewohnt
und mich verboraen aehalten, weil ich
tie Aufgabe nicht erfüllen konnte, die
mir von Gott aeworden War wider den
Papst nnd die, so ihm anhinaen· Jetzt
aber ist mir von Gott befohlen.
Deutschland zu Hilfe zu eilen, den
1;nseliaen Streit zu beenden, der sein
Volk spaltet, den Mann zu vernich
ten, der über Deutschland herrscht und
sich Kaiser Carolus den Fünfter-.
nennt. und wieder Frieden in der Welt
zu stiften: denn die jetzigen Fürsten
werdend nicht fertia bringen«
Dem Volke aefiel die ruhige Rede
und würdige Haltuna dee Alten. Eine
Weile blieb alles still: -«-— dann bra
chen alle sn iubelnden Beifall ais-Z und
forderten ihn aus« soaleich mit herab
zukommen Sie wollten ihn schützen
1·nd dafür soraen, dasi ihm nicht ein
Haar gekrümmt werde.
Der Alte aber stand ernst und still
aufrecht mit nntergeschlagenen Vlrmen.
Nicht um einen augenblicklichen
Triumka für sich selber sei es ihm zu
thun, meinte er. sondern darum, das-:
er dem unglücklichen Volke wahrhafte
Hilfe brinae aeaer die unaerechtenFür
sten und die Pfaffen. Deshalb wollte
er noch eine Zeit lana in der Verbor
aenheit bleiben und die Antworten
von mehreren Fürsten abwarten, an
die er sich aewandt habe. Erst dann
wolle er herabsteiaen vom Berge und
krit ihm aeaen Kaiser Karl den Fünf
ten ziehen. Das leuchtete den Leuten
ein: sie verließen den Bera, um je
doch am folaenden Taae in noch grii
steter Menae zurückzukehren Sie
brachten Korbe mit Eiern. Schinten,
Speck, Braten. Milch, Butter, Käse.
Brod und Kuchen auf das-. der Kaiser
teine Noth zu leiden brauche, und ge
lobten, Gut und Leben siir ihn zu las
sen. Der Kaiser kam jedoch nur sel
tcn zum Vorschein, lies- sich vielmehr
nur wie ein Geist, der vlijnlixh er
scheint und plötzlich verschwindet, auf
Lliraenblicke sehen.
Das Gerücht von dem zurückgekehr
ten Kaiser verbreitete sich unterdessen
in immer weiteren Kreisen, und das
Volt nahm dasselbe in autem Glau
hen aus, ohne viel zu vriifen ob es
müalich sei, das- ein seit dreihundert
Jahren iu den Todten aeiöhlter Kai
ser in die vWelt zurückkehren und han
delnd einareiien könne. Es lag dies
eben in der naiven Anschauungsweisr
jener Zeit. nnd wir dürfen uns dar
iiber nicht wundern: soll doch selbst
Luther, um seine Mein-no beim-it die
diplomatische Antwort aeaeben haben:
Ach treifx nicht, wag ich davon halten
soll, der Teufel hat vordem mehr den
Leuten eine Nase aernacht.« Dek »
lehrte Olearius in den bereits erwiibrr
ten »ThiirinaischenHistoi-ien undChro
niten'« riiumt ferner ein: »Warst kann-«
fein, daß der böse Geist iur Stärkung
deck- Ali-ralaubens in Kaiser Fried
richs Gestalt lich sehen lasse, wie einst
in des verstorbenen Propheten Samuel
Gestalt.«
Ein anderer Ohr-zinst. !Utetijtante3,
saat in seiner »Musik«-n Beschreibung
verwiisteier Berascblijsser« lffranlsurx
nnd Leipzig 172«1), nachdem er die
Annahme widerleat hat, dasi jener
Abenteurer wirklich der qeweken siir
den et sich augaeaetiem »Ich »mqu
aber. dass es der Teufel sei, welcher
tsie einfältigen Leute zu Bissen nnd zu
betriiaen sucht, wie er sein Spisl aueii
scnst aus deni sclilesiscfien Riesenaei
birae mit dein socienannten RübeialiL
in Thürinaen Vor Zeiten ans demsiörs
sel- oder Sieaerberae, bald mit dem
wüthenden Heer nnd anderen Gespen
stern aetiabt.«
»Nun tam aber noch hinein dasi aes
rade m jener Zeit Cis-tm viele Leute
und selbst Fürsten es nicht ungern se
hen mochten. wenn dem immer noch
zsm Papste und zur römischen Kirche
lialtenden Kaiser Karl des Jiinsten
durch den Pseudotaiser Friedrich in
Deutschland Verlegenheiten bereitet
würden. Die Knechte, welche zu der-.
dem des Fürsten des Schmaltalde
net Bundeö gingen, rühmten sich, sie
f
seien von dem Kaiser Friedrich des
Rweiten eingeladen worden« ihm gegenk
Karl des Fünften zu helfen. So
nahm das Abenteuer eine immer dro
hender-e Gestalt an.
Da entschloß sich der Graf GüntheH
zu Schtvarzburq- -Rudolstadi undSon
dershausen, demGespenst ernsthaft aqu
den Leib zu riicken Er sandte seinen
Landvogt v. Brüneck spät Abends— I
weil man die aufaereate Menge fürch
tete— s nach dem vafhäuser. Dieser .
legte dem Pseudotaiser mehrere Fra
gen vor, welche dieser auffallend sicher
und iriirdedoll beantwortete. Auf die»
Frage des Landvoateg, ob er mehr«
als eine Sprache verstande, erwiderte»
er daß man ihn in einer beliebigen
der 72 Sprachen fraan konne, welche
Gott aeaeben habe Darauf forderte
ihn der Landvoat auf, ihm nach Frau-«
kenbausen zu folgen. Der Alte er
klärt sich bereit daw. Als man ihm,
aber die Hände binden wollte, rief erI
zornia man möge ihn anständig be- s«
handeln wie es einem »Kaiser« ge
Hieme nicht wie man mit einemSchalle
;verfahee.
I Jn Frankenhausen ließ ihn Gras
Günther von Schwarzburg sestnehmen
und heimlich nach Sondershausen in
festen Gewahrsam bringen. Hier ward
Ier einer gestrengen Untersuchung un
terworsen. Jn derselben entviippte sich
Ider anaebliche Kaiser als ein Schnei
der aus Langensalza, Namens Johan
neL Leuvold
Der unglückliche, halb wahnsinnige
.Schneider ward nun zu Sondershau
,sen in ein sinsteres und feuchtes Kel
Ilerloch geworfen, wo er elendiglich
vertonmsen und verkümmert sein soll.
a, cslrhe verkünden sogat«—heißt
«es in einer alten Chronik von Lan
gensalia — »daß er von den Ratten
und Mäusen sei bei lebendigeni Leibe
,ausgefressen worden« und noch heutzu
tage zeigt man daselbst ein in Ketten
aeschmiedeteng, llapverndes, langes
Geripve zum Wahr-reichem daß es also
’ ges chehen.«
« Alg das Volk ain Moraen nach der
Verhaftung des Schneider-— Kaiser-;
Jwieder nach dem anfhiiuser strömt-:
und seinen »Kaiser Friedrich« nicht
sand, da war große Noth und Klaue.
Man rief, man di:rchsuchte die Höh
ålen und Schluchten allei- oeraeblichl
IDie schwarzburgischcn Behörden, die
allein wußten, wo er sich aufhielt,
beobachteten Stillschweigen Da be
ruhiaten sich die Menschen endlich mit
der Bermuthung. der Kaiser werde sich
wohl in das Innere des Berges ver
bannt haben und dort auf bessere Zei-.
ten warten, und das Volk wartete seit-I
Idem auf die Wiederkehr deg Kaisers
und die besseren Zeiten.
t Auch der Chronist von Langensalza»
schreibt: ,,Dessenunaeachtet verblieb
viel Voll in dein Glauben, daß es
Iwirklich geivesen sei Se Kaiserliche
Maiestät Friedrich von Hohenstausen «
Auch sind nicht Weniae, welche noch
heutzutage männialich daran festhal
ten, eg habe sich der Kaiser vsrsiezlt
Ivor Günther, seinem Widersacher, in
einer anderen Höhle aus der Ostseite
deH Berges, von ivannen er wieder
hervorkommen werde, alsobald das
steutsche Reich werde srei sein non des;
jTiipstcH als des Untichrists Geoalt
und bis es sei worden eiii großes,
iherrliches und einiges Volk, dag- seian
-(«!ileichen nicht unter dem Himmel ha»
ibe. ——- «-— — Aber«, siiat der Chro-«
juisi hiniu, ,bi«:i diesen Tag, so ich,
ILuiipert115, weiland Mönch, itzo ober
ster Stadtschreiber zu Langensalza,
Idies schreibe, ist Se Majesth noch
nicht wieder hervorgek- inus en und dir
niiib ioallsahrtet noch imi ier oiHVolt
lesonderg an sonnenhellen Tag-n isnd
Zonntaaeii in hellen Musen iiactz
.tein uralten BergI und vernic1.t, dei.
Itiaiser unten sitzen tu sehen ii einein
Spalte des Berges-, in einein mar
nelstcinernen Tische woselbst-n sein
.langer Bart durch den Tisch sei ge
wachsen und ungeheure Schaxje von
Gold und Edelsteinen seien uin ihn’
hergehäust. Auch spielte sein Töchter
'lein gar lieblich ihm vor auf einer sil
bernen Laute, also dasi der Kaiser par
wohlgksiillia winke und lächle iin
Schlafe. Geschr. zu Langensalza inis
I. d. H. iizii7.« i
» Die alteii Khsshäusersagen werden«
nun bald verklungen sein. Mir hören
dieselben dieselben heute nur noch niit
deni Behagen an, wie man sich als»
Mann etwa die tiltiirchen ins Gedacht-«
iiifz rust, an denen man sich einst in
der Kinderieii erfreut hat« Aber scho-’
ner als diese Saaen und wiirnier alL
die Berichte über jene Kaisergauller
voin Finsshiiuser muthet uns heutiu -
tige die Thatsaihe an von dein vor
iiahezu dreisiig Jahren ieii a: griindc i
ten Deutschen Reiche und dem wieder ,
Tausgerichteten deutsche-i Kaisrrttunie ,
—-—-——.-..—-—«
Humor tu ernster Zeit.
Man schreibt der ,,Frtf. Ztg.«: Der
tiirzlich in Plsiladelptsia verstorbene«
nlte ,,Achtundvierziger« Dr. G. stell
mr war seiner Zeit aus dein hart anI
lder eHelda in Kessel gelegenen Kastell
mit gülse einiger Freunde in der Wei-;
se entflohen, daß er sichNachtsp aus dein’
Fenster seiner Zelle an einem Strick»
in einen unten im Flusse haltenden
TRalJn herabließ. Es konnte dies je-;
doch nur im Einverständniß mit dein
Wachtposten ausgeführt werden, und
dieser der Gardist Zinn ——-- war»
denn auch für den Plan gewonnen und?
zur gemeinsamen Flucht nach Amerika
veranlaßt worden, tvo Kellner siir ihn
in ausgiebiger Weise sorgte. Als die
Einzelheiten der Flucht bekannt wur
den, brachte der bei der ältesten Gene:
ration in Kassel noch jetzt in gutem
Andenken stehende Komiker Birnbaum
tn der Rolle eines Gastwirths dieWori
te an: »Dieses Pech! Jn voriger Nacht
ist mein bester Kellner durchgegangen
und hat alles inn mitgenommen!«.
— eine Jmprovi ation, die im Publi-E
lum ftiirmische Heiterkeit erregte, in;
oer ofloge dagegen ebensowenig Bei
fall inden konnte als einige Zeit spä
ter im Palais am Friedrichsplatz die
Nachricht von der Vermählung der
Tochter Birnbaum s mit einem Soh
ne des Kurfiirsten freudig aufgenom-,
men werden konnte Birnbaum’ sVer
bleiben am Kasseler Hoftheater war;
nun nicht mehr möglich, sein Humor
litt aber darunter nicht Noth, denn als
seine Freunde Befürchtungen wegen
feiner Zukunft äußerten, erwiderte er,
daß ihm nicht bange sei, da ja allsonn
täglich in den hessischenKitchen für ibn
als Anverwandten des kurfiirstlichen
Hauses- gebetet werde
Die hollandische Schlange-.
Der Besuch der jungen Königin von«
Holland ist nicht ganz ohne Einfluß
auf die schmuckliebenden Pariserinnen
geblieben. »Ons Wilhelmintje« trug
nämlich während ihres Aufenthalts in
der lustigen Seinestadt eine lange gol
dene Kette um den Hals, an der weiter
nichts Besonderes zu bemerken war,
als ein überaus prächtiges Juwel, dass
den Verschluß des Schmuckstiickes bil
dete. Dieses eigenartige Schloß inc
Form einer zwanzig Ceniimeter lan
gen Schlange, deren Leib theilweise
um die Kette gewunden ist, hat nun in
hohem Maße Staunen und Bewun
derung bei den Parisern erregt, ob
wol es durch aus nicht in der Absicht
der wenig sensationsliebenden Köni-"
gin Emma und; ihrer kindlichen Toch-«
ter gelegen haben mag, die allgemeinei
Aufmerksamkeit durch einen derarii
kostbaren Schmuckgegenstand auf sug«
zu lenken. Nichtsdestoweniger wurde
die ,,holl·cindische Schlange« überall
mit kritisirenden und nicht selten nei
dischen Blicken betrachtet und in jedeml
Salon disputirte man über den et
waigen Werth des seltsamen Juwels.
Der Kopf der Schlange besteht aus ei-«
nein einzigen großen Diamanten von«
wunderbarem Feuer; der biegsaine
Körper und Schwanz des farbensprii
henden Reptils ist aus lauter winzigen
Gliedern zusammengesetzt, die so dicht
mit Brillanten, Rubinen und den ver
schiedenartigsten anderen Gemmen be
sät sind, daß man von Gold kaum noch
eine Spur sieht· Jn höchstkunstvoller
Weise bilden die kostbaren kleinenSiei-.
ne das Schuppenmuster derSchlangen-l
haut. Bemerkenswerth und auffällig
war es, daß die junge Königin, so
häufig sie auch am Tage ihre Toilette
wechselte, nie ohne ihre gleißendel
Schlange gesehen wurde, deren farbenq
schillernde Strahlen oft blendend auss
dem duftigen Spitzengekräusel ani«l
Halsausschnitt ausleuchteten. Einige;
recht zahme Jmitationen der vielbe
wunderten holländischen Schlange
tauchen bereits hier und da in den Ju
welier-Geschäften der Rue de la Pairl
auf, doch gönnen die schmuckverständiq
gen Schönen der »ville lumiere« diesen,
armseligen Nachahmungen kaum einen
Blick.
—-—————0-.-0————-—
Gut gemeint.
Die Baronessen Arnanda und Cor
nelia von Steinrbthel auf Haselbaehi
führten ein großes Haus-. Sie glaub-i
ten es der Würde ihrer alten, angese
henen Familie schuldig zu sein, as
einzige Trägerinnen des hocharistolr.i
tischen Namens auch entsprechcud zu«
repräsentiren, zudem sie über die hie-l
311 nöthigen Mittel dollaus verfügen
konnten. Ihr »Jour sire« war oon
der besten Gesellschaft besucht; oas
tierbei Gebotene trug immer den Cha
rakter des Auserlesenem sie setzten ei-[
nen gewissen Stolz darein, auch in der:
LluListattung ihrer Appartements jeder
Siritit die Spitze bieten zu können.
Jn einem ihrer Salons befand sich
ein kostbarer Leppietx der tangsr den
Neid aller Besucherinnen erregt hatte.
Eines Tages glaubteBaronesse Arn-an
de. entdeckt zu haben, daß die Farben-i
wirtung dieses Prachtstiicleg etwags
nachgelassen habe; sie berieth sich deß-'
halb mit ihrer Schwester, mie diesem;
Mangel abzuhelsen wäre. Nach tur-9
zkr Ueberlegung beschlossen die Damen,l
den Teppich versuchsweise chemisch rei-i
nigen zu lassen, was Baronesse Cor-.
t.elia zu besorgen versprach Es wur
de ein Dienstmann requirirt, der das
ziemlich schwere Prunlstiict an den Ort
seiner Bestimmung schaffen sollte,
Teil im Hause nur weilicheDiencrschast
existirte ;
Eine halbe Stunde später meldete.
sich der von der Baronesse Cornelia res
auirirte Dienstinann bei Baronessej
Amanda, welche ilnn den Teppich mits
dem Bemerken übergab: »Der Tep-I
pich hat einen großenWertl), behandeln
Sie ihn recht sorgfältig; er ist noch
wie neu nur die Farben scheinen
etwas nachlassen zu wollen!«
»Das macht nix’n, ElJiadani’!« erwi
derte der Diensiinann.
Von der unpassenden Ansprache un-«
angenehm berührt, suhr das Fräulein
fort: »Wir werden schon hören, was
man sagt; gehen Sie also . . . Sie Apis-.
sen doch, wohin Sie den Teppich zu«
tragen haben?« ---- Berständnißinnigi
lächelte der braveMann und erwiderte,
indem er seine Last zusammenpackte:
»Fei« si’ nir, Madain’ ----- dass is das
erste Mal nöt, daß i’ so was b’sorg’!«
Dann verschwand er eilsertig.
Ein paar Stunden später- meldete
das Stubenmädchen, daß der Dienst
nsann wieder gekommen sei und die
nädige Baronesse zu zusprechen wün
sche. Amanda besahl,i vorzulassen.
Das Mädchen führte den Mann in’s
Boudour und blieb an der Thüre ste-.
hen, um etwaige, sich aus der Verhand
lung ergebende Anordnungen entgegen
zu nehmen, insbesondere, weil die Ab
lohnung solcher Dienstleistungen ge
wöhnlich als kleine laufende Ausgabe
von der Beschließerin erledigt zu wer
den pflegte. Der Dienstmann trat
ein, wischte sich den Schweiß von der
Stirne, räusperte sich und sah, ohne
ktwas zu sagen, bald auf die Dame
des Hauses, bald auf die erwartungs
voll wartende Zofe, bis ihn endlich die
Erster-e mit einem ungeduldigen »Nun,
was ist’s?« zum Sprechen aufforderte.
Der gewissenhafte Dienstmann wieder
holte seine pantomimtschen Bedenken,
die Unterhaltung zu eröffnen, indem
er ziemlich deutlich mit dem Daumen
iier seine Achsel nach dem Stubenmäd
chen deutete. Jndignirt herrschte ihn
nun Amanda an: »Nun, so reden Sie
doch!« Offenbar erleichtert durch die
se Aufforderung, griff der Dienst
mann in seine Tasche, brachte daraus
drei Zwanzigmartstücke hervor, welche
er sammt Zettel auf den Tit-b des
Hauses niederlegte und sagte trium
phirend: ,,Sechz’ Martln hab’n wir
kriagt, dös hätt’ i’ meiner Lebtag nöt
denkt!«
Wie ein Tiger schnellte die Baro
nesse empor und rief im Tone der hoch
sfen Empörung: »Mensch- Dienst
mann, sind Sie betrunken! Was ha
ben Sie mit dem Teppich gemachts
Was soll dies Geld -—— diese elenden 60
Marl?«
Sichtlich beleidigt entgegnete der
Dienstmann: »Mit dem Teppich hab’
ich gemacht, was mir ang’schafst wor
den is und mehr hab; i’ nöt d’rauf
kriagt!«
»Wo ist der Teppich-" s
»Ja, wo denn, als im Versag
haus!!«———
Die Baronesse sanl mit einem
schwachen Ausschrei in den Fauteuil
zurück, und das Stubenmädchen stopf
te hastig ihr Taschentuch in den Mund.
,,Sind Sie verrückt?« lreischte Ba
ronesse Amanda; »hat Jhnen denn
meine Schwester nicht angegeben, wo
hin Sie den Teppich tragen sollen?«
Aergerlicb versetzte der Mann für
Alles: »Da brauch’ i’ loan Schwester
nöt; wenn Sie amal sag’n: »Sie wis
sen doch, wohin Sie den Teppich zu
tragen haben«, dann kennt sich unser
eins doch aus, und da giebt’s darin
nix anders-, als das Versatzhans. So
machen’s alle seinen Leut’, die net
woll’n, daß über a’ solche Sach’ viel
gered’t wird!«
Aus dem mündlichen Unterricht
in einer Hanshaltungsscknile werden
dem ,,Berliner ngcblatt« als »Selbst
crlebtes« von einer Lehrerin einige
ainüsante Zwischensälle mitgetheilt.
Lehrerin: »Die Frau hat die Pflicht,
ihrem Manne ein behagliches Heim zu
schaffen, in welchem er sich wohl fühlt
und nach der Arbeit des- Tages gern
angruhi. Sie ist aber nur dann hier
zu im Stande, wenn sie die häuslichen
Arbeiten gnt unid vijnltliah zu verrich
ten versteht. Wonach sollte deshalb
jedes junge Mädchen streben?«
Schülcrim »Daß sie einen guten
Mann belonimt.« ·
si- e si- »
Lehrerin: »Wir erhalten den Honig
vin der Biene. Jn welche Thierllasse
gehört dieselbe!«
Keine Antwort.
Lehrerin: »Nun, Jhr habt in der
Schule gelernt, daß die Thiere in ver
schiedene Klassen eingetheilt sind. Da
hieß es: Säugethiere, Vögel, Amphi
lsien, Fische u. s. w. Jst die Biene ein
Vogel?«
Schülerinnen irn Chor: »Nein.«
Lehrerin: »Nun, was ist sie denn’«:’s«
Marie: »Die Biene ist ein Säng
lmg; sie sauqt den Saft aus den Blü
tt«en.«
Ein HundeWWetk
Ein Gutsbesitzer in der Vendee hat
gegenwärtig eine Meine die eine BLI
tenheit sein dürfte: in seinen Ställen
sind 500 Hunde unteraebracht. Das
Betnertensroerthe an besagten Bierfiiszs
lern bildet jedoch nicht ihre hoheAnzabl,
sondern vielmehr die sorgfältig getrof
feneAugwahl unter den wackeren Wan
toaug nach Stimme und Tonfärbung.
Keine Stimme gleicht der anderen und
iisenn alle Sänger aus dem- Hunde
xcschlecht gleichzeitig zu bellen anfan
gen, ertönen oft höchst eigenartige Hur-.
monien Leider vergißt die »Jtalie«,
die diese Nachricht verbreitet, denChor
führer zu nennen.
Moden-.
Dame Hur neu eintretendetisiöcbin):
»Aönnen Sie auch Fahrräder putzt-M«
Köchin: »Nein, gnädige Frau, aber
ich tann Ihnen die Adresse geben, wo
ich das meinige Putzen lasse.
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Unanseneyme Lscrwemfemug pes
dm Larvenhaut-.
»Hier hätt« ich, Herr von Häupsxjnz
e« gutes Buch: ,,Knigge’c- tlmgang
mit Menschen,« woraus Se lonnen le
sen, wie man behandelt ain besten uns
Europäer! Gott der Gerechte! Jch
hab’ n«er vergriffen und hab' ihm ak
geben e’ Kochbuchlt —— —«
Gute Ruck-do
Nach dem Fallen des Vorbanges
siiirzt der Theaterdirector Schmierins,
ki) wüthend auf die Bühne und schre7t
den Darsteller des ,,Attinghauien« im
»Tell« an: »Mensch, wie lönntn Sie
sich erlauben in der Stetbescene so im
peetinent zu lächeln?« —— »Nu. Herr
Director —— bei den Gagen, die Its
ahlen, ist ja der Tod eine wahre Ers
kösungll