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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 17, 1898)
Beilage des ,,21nzeiger und Herold«. Sonntags-II lsltt l Z- B Windolph Herausgeber Grund ksland Keim den 17 In ij 18975 Jio 11.;ka!;rgau;z hu » Osiknet Zinkens-met visit-Isi: Pf tip Sauectampfch Vetter, Bonn Stramper. f«»,-x« Amte-l »Es f-» ". «. FULEJLI F. k Mk. Editor. New York, den Z. Juni. Vor einige Tag thut die Jennie u mir komme and Zagt »Joha. wxr galt-we in unsere So eieti e humoristisch Abend and ich thät Miche, daß de mitkomme thätst. Wenn e kleine S ietsch oder e Poetn rißeite willscht, o kannschte das thue and ich glaub, daß Du e gut Mwisp schön seie wirst ät liest for den unfrei willige Humor. Well ich hen net recht gewußt, was se damit meine thät and ob se mich wieder fuhle wollt, bist ich den er geäußert: »Am reiht Kösin Jennie, ich geh ölong and e sein Poe-n will ich auch mache, darin hen ich e rosz Expierienß and in Pattsoille hen ich bei alle Otkäschöns die Poe-us ge ma t and die Leit hen immer gesagt, ich itnnt net gebote werden. Das is » sein, äußert sie, böt ich sag Dir was De thust. Kauf Dir e Peihr Speck- : tiickelg, wie meine, wo ich trage thu, so daß De mehr wie e Litterarie Man atsssehe thust. Die Kraud, wo zu die humoristit Yoenings komme thue, seie alle imart kj ellohs, wo alle Speck-S trage thue, bitahs des giebt e Män Ein Aeppierenß sor Lörning. So äußere ich: »Ah! reiht, Jennie, des is e gud Citia and i werd aussehe wie e Pro sessoe«. and o bin ich nach dem Opti schiin and äsk ihn for e Pähr of Speci tiickels. Welche Nummer? thut der frage. Oh, änszere ich, des thue ich net wisse. Jch trag e Nummer ".i.2 Schuh, e Nummer 17 Kollar and e Nummer 11 Hät, peihaps könne-Sie daraus ausmache, welche Nummer mei Streits seie müsse. Da lacht er and äußert: inNo des tann ich net«, and damit thut er mir e große Box rnit Speck-J hinschtelle and sagt, ich sollt solanae treie, bis ich eine finde thiit, wo mir suchte that. Weil ich den eine nach die annere ussgesetzt and nach die Seines an die annere Seit von die Schtriet geluett, böt ich tount durch die kriisie Glässes nir sehe, bis ich fei nellie eine kriege that, wo ich splendid durch setze konnt. So hollere ich: Hier, Mr. Optischiim seie die Bartes-S st tiickels, dcdorch kann ich splendid Ferne Ahl reiht, äußert er, denn wolle mir sche, was se toschte thue and damit thut er mir die Brill non der Non herunner nehme. Bot stärßlie thut er se anlucke, so will er vor Lache ver-· platze and sa t: »Da haiowe Se sich aber sein ge uhlt, dies is ja nur e Fröm. wo noch gar tei Glässes in seie and dabei thut er sich wieder vor Lache schählr. Well ich den dageschtanne wie e Fut-,l, bot der Optischon hat gesagt: «Never Meind, ich weiß schon, wag ce wolle." Damit holt er e sein Pähr Speck-z aus e Bot and sagt: ,,Dies ig, was wir polarifirtes Window Glas-z nene thue, da könne Se schutzr durch sehe." Well, er war reiht and ich lieu en e Dollar gegewe and bin hom mit mei Specks. Ain Jocnmg eien Ienn die Jennie and ich zu die Ooßeietie and schur entsi. ahtnost jeder von die Memderz hat Specks uss seine Not-H gebett. Die Dschkntelmen ware ahl reim, böt Die GörlJ tien ich gleich net ge liche. Das ware mol)stlie Alles alte åcharteteih wo man uss e hnnnert Yakdg ansehe kennt. bas; se mäd ware, bitohg se hatte teinen finde t«önnen, wo se bot heiratlse wolle. Die ennie hat mich zu e voor von Ihne introdsuszed and einc hat mir gleich gesagt, daß e Gärl mit litterärie Tästs net sor die Män ner tähre thät. So äußere ich: Well, Mist, on tönne Sie ganz tontented seie, ; Jhne werde se woll auch nich mehr bo- ’ there. Da hat se c änqrie Fähß ge macht and mir ihren Bäck getörneb, bät ich war tweit satigseid, denn von hinne tha se e Hiep besser augsehe wie von vorne. Nach e Weil is denn e llot) ussgeschtanne mit lange schwarze aar, wo e großer Poet seie sollt, and wo e humoristit Poeni vortrage wollt. So sagt er: Lädies and Dschentel män. Da tann gar tei Daut seie, daß Schiller e großer Poet war, böt er hat ei Vorn-is in solch e Männer ge chriewe, daß die tonnnon Piepel se orntejmea net önderstände thue. Denn bat er e lang Geschicht erzählt von e Alpenjäger, wo e Felloh in die Mauri tcns nönte aegange is, and als er sei Gätnn dschösz hat iille wolle, is e Gohst itominc and hat en aeästt, ob er e erinit liätte hier zu honte. Welt der Poet mit die lange Haar t riinartt, oeg wär zu tieih sor die ern-non PiepeL die lonnte tei Sensz in solch e Prctn sehe, and da war er reiht, ich hens auch net verstehe könne. So sagt er, er häts rimoddelt in Die Sprach von des Volt and da thät es am Beste so sann-e ,Wiilste nich Iei L nunlein wiegen, Das da in den Bann schreit, Ja die Kneipe learn-erliegen beste auch one Sonntag Zeit-« .Mutrer· Mutter-, lass wie gehen, Heut tann ich nich widersedentss -Srtete heute doch mal lieber Tat Akkorden-i so sein, Ich hok dir en Pttschet rühre, Mit en Quart vom Besten beein »Ich das alte Ding man stehen, Untier, Mutter-, ich rntch gehen-« «Wtilste Fretd Pntätm essen, Die set-on in der Pfanne stehn cder soll ich unterdessen Dir ne Shpseibsch holen gehn t «Js den alten see-n alleene· sinnen wert net mich um zehne-« Und ee matt Ich ais-die Beine Und es reist nnd teetbt ihn im stsch den schlug ein« ’I tote nenne Sagt sum Abschied nich en Wort. Setzt den Hut usi, schief, verwogen lind so is er los-gezogen Jmmer einen Stuner trank er Nach den andern, gab nich Ruh, Und dann traut en Vittern maug er Und lauft sich en Whisiie zu. Und des'tatin der beste Magen Auf die Dauer nicht vertragen. Und ee kriegt en großen Zinsen Und wird voll im höchsten Grad» Uss dem Heimweg thut ek sinken, Weil verschwunden is der Pfad; Wackelt noch mal hiu und wieder Und fällt in die Gasse nieder. Mit des Katzenjamtners Blicken Kuckt ee noh ’n Himmel russ, Luni umsonst, es will nich glücken, Und er kommt nich wieder ufi. Plötzlich aus dee dunkeln Thüre Tritt der Watlehinann rang Revier-e Und mit seine rauhen Hände Packi er ihn und zieht ihn hoch. »Junge, nach die Renne wende Dich nich, da verfauffte noch. Raum für Alle liai die Erde, Tat-aus faner nur die Pferde. « Well, Mk. Editor, se hawwe Alle ge Flucht, als wenn se verplotze wollte nnd »Bravo!« gekkische und ich habe das Pcem auch gegliche, so hab ich den Poet aeäs«it, ob ich’s iopie könnte, bi iohs ich wollt Jhne sende. So sagt der Poet ahl reibt änd hat’s mir gegewe änd dann hollert er: Herr Stramher is der Poeta Laurratiug von Potin oille änd wird ung- eins oon seine Poemsvorttage. Da liaimve se alle aprlahdet änd ich hab e Bau gemacht. Dabei is die Btill von meiner Nohs ac falle, bot ich hen’s net gen-windet änd qesiattei: Wir c Gott presst ihuh Was die iiiizkls jetzt rot Görls sein, Tag is net n sage, « Den Spitzen an kie Pänis Acad Spitzen ain Krage, Aend wenn se sich diesse, ist’«3 e lange Ne ichichU Aend wenn manVJ net gesehn hat, so glaubt man eg nicht. Well, wo ich so weit war, hat die Jennie mich in die Ribs geschioße, ich sollt schtill sein, böt ich hen Jesag t: »Na-er meind, Jennie«, änd kontin juedx ikkft thut ie sich wasche und is se net rein, So schreckt ie den Kopp in e Flauk-Box herein Die das Paudekn net gleiche, das, sagt se, sein Ckiink5, Aend fe fix-i ihre Haar und brennt ihre Bang-. Well, de Lädies fein ganz önisie ge worde uff ihre Pläg änd ich hen lache müsse, daß ich mei « ach so gut gewußt hab und schtatt den dritte Vers: Dann ieht fe die Schtriicnpf an und puut Irie noch nie Se iibee die Wabe and weit iibek’5· Knie — Well, Mk. Editor, weiter sein ich net mit mei Poem getomme All ät Wönz fein die Lädies uffgejchprunge änd her aerufet Schocking! and sein heraus-. Ich möcht nur wisse, was die alte cchachieln an mei Poem net gepliesd l;.at J., John Stroms-gen -. - - tarlehenovercine im Lande. Nach dem Muster der in Deutsch lisnd, Frutreich und anderen Ländern bestehenden sireditgenossensctmften be alsicytigt Canada die Gründng von gegenseitigen Darlehengvereinen, durch welche den Farmern oder Gewerbetrei- « benden die Mittel für Anlagen und T Verbesserungen, Antauf von Maschine rien und so weiter zur Verfügung ge stellt werden sollen. Der in der Ge ctz ebuna eingebrachteEntwurf besagt, da irgend eine Zahl von Farmerni oder Gewerbetreibenden einer Ortschaft i oder Landgemeinde eine Genossenschaft bilden mag, deren Mitglieder nach Maßgabe ihre-z Zahlunggvermö eng sich für eine bestimmte Anzahl von ·ln theilscheinen verpflichten. Diesetben brauchen nicijt voll einbezahlt werd3n, sent-ern sollen der Regierung, welche die Controlle über die Vereine führt, die Garantie bieten, daß erforderlichen äalleg dasJ Mitglied für die ganze Damme aufzukommen gehalten wer den kann. Zur Bildung eines Reserve fonds für den Fall, daß ein Mitglied kahlungsunfiibig würde, zahlt jedsrg eitretende Mitglied einen Beitrag von fünf Donaer die bei der Regierung zinstra end hinterlegt werden. Auf den« ammtwertb der Antbeilscheine tann der Verein Geld borgeu, indem er niedrigere-r Zins tragende Schuld scheine ausgiebt, fiir welche die Regie rung die Garantie übernimmt Ein Verwaltungsaudfchuß bestimmt da rüber, ob und zu welchem Betrage Darieben an die darum nachsuchenden Mitglieder abgegeben werden sollen, tret-ei besonders auf den Charakter, den guten Rtäf und die Arbeitsfähig keit des Bette senden Rücksicht genom men werden oll. Da die Mitglieder sämmtlich in einem Distriite wohnen, ,tvird es dem Ausschuß leicht sein, sich darüber zu informtren. Die Vereine sollen fiir den Mangel an Bantfaetli täten in Landdistrttten Ersatz bieten und dem Verlangen nach mehr Geld is ratiouesee Weise entsprechen. Yauanng Mkrjljeidignnggwrrkr aus der iJozx·islprrspkrtIUk-. Hat-ana, die maletische und jetzt das ointere e der ganzen Welt erregende Haupt tadt der Perle der Antillen, liegt auf einer Landzunae an der Nordliifte dieser Insel. Stadt und Hasen haben viele Ver iheidigungstverke, die tvichtiastcn sind: I Das alte, historische Morro Castle, I Duce Apostoles, La Punta. Satt nar loH de la Cabana, Del PrincipeSmita Domingo de Atare5, La Paitara San Nazario, De la Plain. Santa Cla:a, Cherreka und der Thurm von Bank-ex Westlich von Santa islara und aus der anderen Seite des Hafen-«- jenseits Conima sind neuerdinas einige Schan zen ausgeworfen und mit neuen Ge schützen besetzt worden« Glaubt Iuan den Gerüchten, so wird Hat-atra jetzt von etwa 1000 Feuerschlünden be schützt. Nach neuester Karte des Bu reau of Naval Jntelliaence in Wash ington vertheilen sich die neuen und modernen Geschütze wie folgt: Bei Mono decken 3 achtzölliae Atinstrongs die Käste, Z andere die Stadt, neben sieben altmodischen Kanonen in den äußeren Bastionen. Cabanas zeigt R Kanonen, welche die Stadt von La Punta bis zum Palast des General lapitains estreichen. Weiter zurück steht auf derselben Küste hinter Casa Bianca aus einer Erhebnna von 150 Fuß die San Dieao Batterie mit 2 zehnzölligen strlcpps. Jn La Punta, Morro aegenliber, befinden sich zwei alte, große und Zwei andere Partott5. Am Flusse weiter schreitend, nähert man sich hinterm Gesänaniß Gouver neur BlancoUZ Hauptauartier, welches eine neue Batterie zweier gezogener Geschütze aufweist. Diese decken am Eingang der Stadt den Schiffsb.1uhof, Arsenal, MilitärhospitaL dagegen sind die städtäschen Gaswerke ohne jeden Schutz. Gegenüber dem Arsenal sind zwei Pulvermaaazine. Die Oa Reina«Batterie hat der Mee regtüste zu fünf alte Kanonen. Santa Clara hat 2 zswölfzölliae Krupps, 3 zehnzöllige Armstrongs und mehrere Schmellseuergeschiitzr. Dazu kommen noch neuerdings eine Mörserbatterie, eine separate Barbette mit 2 achtzölli gen und Z zwölszölligen gezogenen Ge schüyen und als Neuestes eine Schanze mit 4 zehnzölliaen und einer Szölligen Kanone an jeder Seite. Wichtige Gebäude der Stadt sind, die Kathedrale mit Colum"b115’ Grab, die indianische Fontaine im Centrum des Bude-, der Centraloarl mit Vegcks Meisterstatue Jsakrella la Catolica, das spanische Casino, der Militärtlub, die Merced - Kirche, das 1704 gegründete Kloster, das Taecn - Opernhaus-, die Eorrida de Turms-. wo die Stier känwfe abgehrlten werden, das Hotel Jngleterra, das amerikanische Consis lat, dass Jesuitencolleainm der Kirch liof nnd der antile Marktplatz, wo in friedlichen Zeiten die schöne Welt von Havana ihre Eiiitäufe besorat. Havana hat all tie Eiqentl;-iimlich leiten einer spanischen Stadt, nähert sich aber auch dem amerikanischen Charakter. Man trifft viele englisch fprechendc Geschäftsleute. nur .Hotels, Restaurants, Vergniigunagplätze sind ganz in unserem Stil. Der Prado, benannt nach der wunderbaren rnii Bäumen, Sprinabrunnen etc. besetzten J Promenade in Madrid, hat eine Länge von 2 Meilen. An seinen beiden Sei ten sieht man indische Lorbeerbäume. Pracht-soll ist der Centralpark, wo Asbends die Militärkapelle spielt und wo man Touristen nnd die fasliionabie Welt Von Habana antrifst. Der Pa asi- des Generalkapitain ist in der That ein Prachtaebäude, aber Fremde finden dort wenia Gasifrennd- - schalt L Dir nrnrn Ulrrfts und Busenaulngkn in Xiiilm Grsnmmtnujjrljt des anrnii ) ! ! ! ! Aus der Ilew Perser small- Heu-lag Jn der neueren Entrvictlunggperiode ; der rheinifchen Handelgmetropole des-: l deutet der 14. Mai 1898 einen wichti aen Martstein; wurden doch an diesem Tage die imposanten lintzrheinischen I Hafenanlagen unter dein bei solchen Anlassen üblichen Festgevränge ihrer l Bestimmung übergeben. Eis läßt sichs den früheren Vätern der Stadt Köln I der Vorwurf nicht ersparen, daß sie die eommerctelle Bedeutung eines auggess dehnten und bequemen Hafenvertehrg lange Zeit vertannt haben und mits Verfchränlten Armen zusahen, wie in l Folge der unfagbar primitive-n Hafen l verhältnisse Ieölns die ober- und nie-i derrheinifchen Städte YJtannheini· Duisburg, Ruhrort und in letzter Zeit auch Diisseldorf der alten Rlieininetrof pole mit Erfolg den Rang streitig machten. Freilich waren die mißlichen Verhältnisse in Köln auch nicht so leicht aus der Welt zu schaffen wie an derwärts. Die von dem engen Fe stungsgiirtel eingeschlossene Stadt bot, abgesehen von der Preisfrage des Ter rains, keinen Platz für ausgedehnte Hafenanlngen, und erst mit der Schlei fung der alten Festungsmauer und der « 1881 erfolgten Stadterweiterung von ! Köln konnte die Hafenfrage in Fluß - kommen. Die entsprechenden Ver l)atrdlitngen, die das heute glücklich vollendete Wert zeitigten, sind denn in I rcr That auf dac- Jahr 1881 zurückzus siil)ren, während die umfassenden Ban ten eine sechsjährigeBanperiode in An spruch nahm-en. Was in dieser Zeit geschaffen wurde, läßt sich inr Bilde tnnni veranschanlirhen. Auf einer Strecke von etwa 12 Kilometer ——- so tsiel annähernde Werstfläche besitzen die skölner Hafenanlagen ist dem alt ehrwiirdigen VaterRhein sein Bett aus mühsame Weise Um viele Meter abge trotzt worden. Mächtige Uferbauten und Rai-Anlagen, welch letztere nun mehr der Stadt Köln hinsichtlich ihrer Wassers-tout den ersten Platz unter allen Rheinstädten anweisen, sind gleichsam aus der Erde entstanden, nnd bei den Hochbauten haben die leitenden Baumeister es verstanden, hinsichtlich der Behandlung der architektonischen Formen einerseits den Bedürfnissen eines anßergewöhnlichen Hafenver lehre wie andererseits auch dem histo rischen Character der ehemaligen Han sestadt am Rhein Rechnung zu tragen. Die vornehmsten Hoch-bauten sind das städtische Hasenamt mit seinen impo santen und doch gesälligen romanischen Formen, das prächtige Dienstgebäude der Zollverwaltung mit den anschlie ßenden drei gewaltigen sechsstöcttgen Lagerhäusern, von denen eins in seiner innernAusgestaltung des Erdgeschosses dargestellt ist. Das südliche Ende des Hafens wird beherrscht von dem alten Wahrzeichen der Stadt Köln, dein im posanten Bahenthurm, der nach stilvol ler Renovirung wie bisher neben dem stolzen Dom den belebenden Punct des herrlichen Kölner Rheinpanoramas bilden wird. Dass, abgesehen von der äußeren Architectur, auch die techni schen Fragen glücklich gelöst sind, kann nian bei den in reichem Maße aufge wandten Mitteln, die sich aus etwa 30 Millionen Mart belaufen werden, und bei der genialen Gesannntleitnng durch die erprobten Fachmänner Geh. Bau rath Stübben und Stadibauinspector Bauer wohl als selbstverständlich hin stellen. Jn dieser Hinsicht muß beson ders die Anlage der gewaltigen Hebe krahnwerke, deren im ganzen nicht we s niger als 51 vorgesehen sind, bei einer l Tragsähigteit von je 1800 bis 30,0(.)0 Kilogramm als mustergiiltig bezeichnet werden. Mit ihrem linksrheinischen Theil sind die gesammten Kölner Ha sen- und Werstbauten freilich noch nicht vollendet Hier finden nur Kaufmanns- und Stückguter Platz, während fiir Massengiiter, Kohlen-, lpolzlager und Petroleum- Tanls der hinsichtlich des Terrainwerthes weniger anspruchsvolle Theil des rechtsrheini schen Stadttheils Deutz in Aussicht ge nommen ist, woselbst di-: Arbeiten denn auch zur Stunde mit aller Energie ge fördert werden, um das ganze groß-. Werk noch in diesem Jahrhundert zu gedeihlichcm Abschluß zu bringen. Die neuen Kölner Hasenanlagen, derenTotsalansicht wir wiedergeben, be- ’ dritten einen Triumle der Wasserma lnnst; sie bilden in ihrer großartian Vollendung einen schlagenden Beweis des ,,Navigare necesse est«; sie werden dazu dienen, dasz der alten Rhein rnetropole der gebührende erste Rang unter den Hasenplätzen wieder zurück gegeben werde. Albert Drossong. ——-.-—-- · Schineirhell)ast. »Zehr liebenswürdig -- Sie besuchen ian heute?« »Ja, an Sonntagen kann man so nie so nirgends ljingehentss tiigenthiiniltcheAussassuug. Frau lernpörm »Wie-, Anna, Sie liissen meinen Manns-« Dienstmädchen: »Na, Sie haben mich doch als Stütze der Hausfrau engagirt ! Der Zustznrxcthtie Die Herzen hoch und hoch die Futtan Jhr Brüder-, aus zum-Anm« nnd Streit, Laßt uns des Rechtes Wege bahnen, Es walte die Gerechtigkeit Thrannen sollen unt-L nicht knechten, Wir sind ein Volk das Freiheit liebt! Für Böltersreiheit laß uns fechten, Tie nns den wahren Frieden giebt. lis- drohi uns setzt der Feind mit Fehde, Doch sittchten wir uns nicht so sehr, Denn wo das Eternenbanner wehte, War Glück mit ihm zu Land nnd Meer. Es solt sich wieder voll entfalten, Gott ist mit um«-, nnd wir mit illottl Wir sind bereit, den Schwur zu halten« llietrcu der Fahne hiz zum Tod! liz ruft des Vaterlandes Ehre, Zur Waffe eile Jedermann, Freiwillig sammeln sich die Heere, Tie kliegimenter ziehn heran; Wie inmpscgfruh nnd siegesheiter, Jst jeder von der tapfern Schaut Frisch aus, Our-kahl Ihr kühnen Streiter, Blictt furchtlos hin ans die Gefahr. Zieht mnthig aus zum heil«gen Kriege, Tas Schwert gezückt in tapfrer Hand: Bis einst die Boßheit unterliege, Jn jenem unterdrücken Land. . Und laßt den llins die Welt erfüllen, Als lich-so aus dein Kriegsgeschrei: Tie schöne Perle der Antillen, Tie Insel Cnba, sie ist stei! Laßt hoch das Sternenbanner wehen, Auch ans der Jnsel lfnba dort, Und laszt den Spaniern einmal sehen, Wie man vergilt den Mcuehelmord, Ten sie geübt an unsern Leuten, Bei der Zerstörung unsrer Maine-. Ja, die sich vor der That nicht scheuten, Laßt sie zur Hölle untergehn Das Volk verehret seine Krieger, hig trägt sie betend himmelan, lind lehrt ihr einst Zuriick als Sieger, Der schönste Lorbeer winkt euch dann Der nie verweilt im Sturm der ;«;eiten, Nein, ewig grünend, euch znnt Ruhm, tsin bleibend Denkmal wird bereiten, Bewahrt vom Voll als Heiligthntn Paul Wellen —-.. -.-.—.— Die Zustande in Ocstcrrcich. Ueber die Zustände in Oesterreich spricht sich der ,,Rheinische Cour.« fol gendermaßen aus: »Graf Thun, der Erbe der Badeni schen Wirrsal, möchte sich aufs Ver mitteln legen, da die Deutschen nun einmal nicht unterzukriegen sind, und da die Tschechen nicht bekriegt werden sollen. Zwar ist noch nicht sicher, daß die Sprachenoerordnung für Böhmen, wie verheißen, aufgehoben wird, aber die Absicht, die Sprachenfrage auf gesetzlichem Wege zu ordnen, ist wenig stens kundgegeben worden, und so lange man nicht weiß, was in dem neuen Gesetz stehen soll, haben die na tionalen Parteien in Oesterreich eigent lich keinen rechten Anlaß ihre alke Lei denschaftlichleit gegeneinander beizube halten. Trotzdem geschieht es. Jmmer wilder werden die Reden im Reichs rath, immer bedenklicher streifen sie das heikle Gebiet, wo zwischen Fortbestand und Auslösung des Reiches die Grenze nur noch durch das Zögern gebildet wird, einen entscheidenden Entschluß zu fassen. Mit einer Kühnheit, die für den fremdenBecsbacbter denn doeb etwas Erstaunliches hat, wird von den Mit gliedern der radicalenSchönerergruppe und auch von anscheinend geinäßigte ren deutschen Abgeordneten ganz frank und frei im Reichsrath die Frage erör tert« ob die Deutschen allein Jnteresse an der Erhaltung der Monarchie zeigen sollten, da doch die übrigen Nationali täten immer energischer aus dem Staatsoerbandeberausstreren. Von unserem Standpuncte aus braucht man nicht erst zu sagen, wie unwill lommen uns Reichsdeutschen derartige Discnssionen sein müssen, nnd daß wir uns kaum ein größeres Unglück denken können, als wenn es dahin käme, wo hin kurzsichtige Verblendung und über spanntes Nationalgesijbl die Zustände - in Oesterreich zu treiben sich anschicken. Z Aber wenn man diese Dinge losgelöst . Von ihrer Beziehung zum deutschen Reiche betrachtet, wenn man sie ledig lich unter dem Gesichtspunct der öster reichischen Verhältnisse selbst würdigt, so ist es mit das Wundersamste an den jüngsten Ereignissen, daß solche Stim men und Stimmunan aus dem deut schen Lager keinen Widerspruch bei den slavischen Wortfiihrern finden. Die Polen undechechen arcepiiren vielmehr den Zustand, den die Deutschen selbst verständlich nicht entfernt geschaffen haben, den sie aber riicksichtslos benen nen, wie er ist. Wenn die Tschechen die Anerkennung des böbmischen Staats rechts fordern, wenn sie verlangen, daß der Kaiser ebenso König von Böhmen scin foll, wie er König von Ungarn ist, dann wird damit allein schon der Staatsgedanke zersprengi, und Von der Forderung bis zur Ausführung ist der Weg nur gerade so lang, wie von der Unsiihigkeit der österreichischenStaats lenler bis zu ihrer Nachgiebigkeit, die ausVerzweislung, wie aus mangelnder Einsicht gleichcrmaßen geboren werden ivird.« —---—-.-—-.--— Senor Castelar, der Führer der spanischen Republikaner, gehört eben falls in die Klasse der rastilianischen Staats-Minnen die sich mit bombasti schen Redensarten begnügen, hinter denen aber lauter Wind steckt. Dazu rehört auch die von ihm in den Cortes akmachte Bemerkung, »die Yankees mögen unsere Inseln blockiren,. aber unsere Ehre blockiren bringen sie nicht · sertig«. Die S anier haben dies aber selkst in so mer würdiger Weise sertt erbracht, daß man ihnen siiberhaups das Ehrgesiihl beinahe ganz absprechen — muß.