Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 17, 1898, Sonntags-Blatt., Image 15

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    Komm' und Blutbann
Etwas vom modernen Seektiegörecht
von Gerhcten Bock.
Während in den Landlriegen nach
dein Böllereeclit das Privateigenthum
geachtet wird, und selbst das Staats
eigentbum des Feindes nur insoweit
zerstört oder mit Beschlaa belegt toird,
als es der Kriege-zittert gordern ist
man in hinsicht auf den eetrieg noch
nicht zu einer leichen allgemein an
erkannten Ueber inlunft gelangt. Nach
dem Seelriegsrecht ist auch das Pris
vateigenthnm aller Einwohner det
aegnerischen Staates, soweit es aus
dem Wasser schwimmt, verfallen. Die
beiden Theile sind berechtigt, alle
Schiffe, die unter feindlicher Flagge
fahren, fortzunelimen nnd sich auch
die gesammte Laduna anzueignen.
Selbst Schiffe mit nentraler Flagge,
also solche, die nicht einer der trug
suhrenden Parteien anaebören, lännen
von jedem Kriegsschisse der Krieasiih
renden aus hoher See angehalten wer
den, um zu untersuchen, ob sie nicht
Krieastonterbande an Bord haben.
Darunter versieht man Waffen, Mu
nition. Pferde nnd Material zur Pul
veriabritation Man nennt dies Ver
fahren Knorren i
eDer Schaden, der durch solche Ka
verei einen: Staate zugefügt wird, ist
iingeMLer. Es können durch vollstän:
diae Unterbinduna des Seeliandelg so
wie durch die Fortnadme der Schiffe
im Werthe von vielen Millionen einein
der lrieeifiibrenden Staaten Wunden
geschlaan werden. von denen er sich
nicht itsieder erholt.
Jn dein Krieg zwischen deks Verei
niaten Staaten und Spanien aber
droltt noch eine andere Art von Kape
rei, die durch Privatinitfo MS zum
Jahre 1856 batten alle lrieqftibrenden
Staaten dass Recht, an iinieriieb
munaglustige Kadiisine »Kaoerksrieie«
«aiinuael«en. ltltif Grund eine-«- solchen
Katierlsricig essitifina der Kapiteln das
Recht, alle Schiffe der aegneiischeii
Partei fortiiinelinien nnd in vernich
ten, oder sie in den nächsten Oasen zu
drinnen nnd- dort als Beute ziii verv
laufen Die tolosictle lfinnal-.iie, wel
che ans diesem Nattern von Brit-at
sdiiifeii dein nnteinebmnnaslustiaen
Kaviiäit entstanden, wurden Veran
lassung, daß sich stetsts zahlreiche Be
iuerbei unt Kaukrbiiefe meldeten, und
daß so der triecsttliretide Staat eine
arosze Hilfe im Seetrieae durch Ciri
oatunteriieliaiec erhielt Eg- sind aber
siiit dieser Privattaverei so Jiel Un
uerechtiateiten Rot-heilen nnd Gran
samleiten verbunden. die Kaperei ät)
nelt so selir in den meisten Fällen
der Seeräuberei. daß die Kiiltnritua
ten ini Jahre 1856 in Paris-« zusani
nienttateit nnd dert beschlossen ei—
sollte geaen das Volterrecht sein, wenn
irae-nd ein JZtaar in einem der nach
sieti Seetriege einem Privatiiiiternetki
nier einen Kaverdries ertheilen wurde
Sämmtliche Finlturftciaten schlossen
sich tiefem thlommen an, nur die
Vereiniaten Staaten von Nordame
rila Und Spanien verineit·«-ei«teii den
’8eitritt. Acht Jahre fväier sollten die
Vereinigten Staaten ani eiaenen Leide
empfinden wie tbörisiit tie gehandelt
liatien Dei Kampf itvischeis den
«lioid- und Siidstaaten brach anz, nnd
dem iioidainerilanistlien Handel iisnr
de durch die Kaperschiffe der Eiidsiaa
ten der qi-öf;le Schaden iugesiiat
Den meisten Leiern ivird die tsle
setiiaite des beriilisnten Kaperschiffe-J
,.’Lllabanist« in lfrinnertsna sein, wel
ches in Enaland erbaut ivnrde und iiii
Austraae der Siiditaaten auf alle
nerdaiiteritanischeii Handels-sanfte ini
Vlilantifchen Ozean Jaad machte. Die
.,l.-tlalsaina« füate den Nordstaateii in
eiisim Monat :;naefäbr einen Schaden
von icht Millionen Dollarsz in und
machte sich so aesiirchtet, oaii tein
nordcuizeritanisches Schiff nicht qe
irae-i liatte, iibei den Atlantischen
Linn »in sattrein Die Nordstnaten
inusxten schließlich einen ähnlich tiicti
iigsii Kaver auisriisten und zum Aus
snchen der ,,Vllabama« ansschicken
Nachdem diese durch tattin alaicdliche
Listen längere Steit allen Nachforschun
aen entaiiiaen war. kam ees endlich
ein Ausnang des Hafens von liber
benia indischen der ..’tllabanta« irnd
dein nordaineritanifcheii Kaver zu ei
nein Gefecht, in welchem oie ,,-.)llaba
kna« untergina· ifg wirt- den Lesern
erinnerlich sein, dat-, dann noch til-re
laiig ein heftig-er Streit 1mischen Mord
ainerita und England bestand, weil
die »Al:dame« in Enaland erbaut
inisrdeti war, und Enaland dad«trch die
Neutralität verletzt hatte. Es trat
endlich ein Schiedsgericht zusammen,
isiio dieses verurtheilte England dazu.
list Millioan Dollars Schubenersatz
an nic- Veieiniaten Staaten in zau
IIIL
..« AL- UJIOHUUPU »D« kalgcll Klll
lueic.iidne in Paris-: bat nun siit den
Fall eine-I Keimes- sestaesetzL das; nur
Kriearsschiise die Handelisdxisse der
kindlichen Natian lodern und als
»Ptise« aufbrinnen r«iiisen, Privatsa
vetei aber unzuläsin sei. tsg wurde
ferner festgesetzt, Inn der nklkltiidsaiz:
»Bei Schiff-««frei Gut« aelten soll,
nnd dadurch wurde eine der wichtig
sten Sieellialeiten im Seeleiege besei
tigt. Denn dieser Grundsatz kiesaal,
daß die neuere-le Flaqqe das Mut deckt,
also auch Waaren auO den »Wind
eenden Ländern, sosem sie unlee neu
tkalet Flaqae verschisst werden« nicht
weggenommen werden dürfen, eo sei
denn Keieaölonleebande.
Nehmen wir zum Beispiel an, ein
svanischek Kreuzer halte aus hoher See
» ein deutsches Schiss an, welches mit
amerikanischen Waaren beladen sei
esse mit Wanken, welche einem ame
—- «.--—.. —
rikanichen Versrachter gehören: vors
dem »ein-e 1856 war das spanische
Kriegsschiff berechtigt, von dem deut
schen Schiff· die dem amerikanischen’
Verfrachter gehöriqu Waaren heran-il
ter zu nehmen und zu vernichten weil
izoch der Grundsan aalt: »eri Schiff«
—unfrei Gut«, seis 1856 aber wiirch
Spanien sich nicht an amerikanischem;
Gut vergreifen dürfen, sobald dasselbe
turch die deutsche Flagge gedeckt ist,
denn Deutschland würde sich das nicht
aesallen lassen. Das deutsche Schiffl
ist frei gegenüber den-. fpanischens
Kriegsschiff, demnach sind auch alies
Güter, die es führt, frei nnd können
nicht fortgenommen werden, ausge
nommen ek- handle sich um die bereits.
erwähnten Krieastonterbande, weider
auch aus jedem nentracen Sein Hi ou r«ch
ein Kr iegsschiss der anbetheiligtenz
Mächte lonsiscirt werden dars.
Obwohl, wie gesaat, Spanien und
Amerika dein Vertraa von 187 6 nicht
beigeireten sind, haben doch beide be-l
reits amtlich lundgeaeben daß sie sich
zu dem oben erwalpnten Grundsatz be- I
kennen. Amerika bat soaar schon er-E
klärt, es wiirde aus die Privatunte
rei verzichten salls Spanien das glei
che. thue. Spanien aber ist nicht dazu
geneigt, und so scheint es, daß auch
diesmal die Privatiaverei snit all ih
rer Barbarei wieder Platz greifen
werde. Man kann sich kaum eineVor
siellnng machen, wie ungeheuren Scha
den derartige Kaper verursachen. Es
seien hier nur einiae geschichtliche Bei
spiele sing-führt Am Ende des vori
aen Jahrhunderts, in ren Kriegan
welche damals die ganze Welt argen-«
einander in Harnisch aebracht batten,·
treuzten die Kaver aus allen Weltmeei »
ren, und besonders die englischen Ka
per reichneten sich ini Krieae gegen
Frankreich aus. Ein Privattaver, der
,,Prinz Friedrich«, natnn zwei große
französische Handelgschisse, eine-«- von
vierhundert. dag andere von siinsbun
dert Tonnen, weg, und schleppte ite
als Beute nach dein Hosen von BristoL
wo die Schiffe verkauft wurden. Sie
waren mit so kostbarer Ladung vers
sehen und führten io vie! vaaresz Neid
rnit, welches von Indien nach Franks
reich aeschickt wurde, dasr der fliavitiiu
aus seinen Antlieil 14 Millionen Mi.
erhielt· Jeder der an Brsrd lsesindtis »
chen Matroseis bekam 17,W« E«i’ait.
Ein solcher iirsola iiihrte natürlich
Tausende von Abenteurern der enqli
schen Elstarine iu. nfelche darauf
brannten, als-— liaper Jaad ans fran
zösische und spanische handelsxfsliiiie
tu machen. Ein anderer Rat-er brachte
dem Kapiteln Nimmt Mart, dererite
Offizier erlpielt tZWIJtL jeder Drei
ossizier Nun-u Ieder Ereiadet th,s»
l)()(t und jeder Matrase Usng Wart
von der Beute.
Gleiches Gliiel wie die Privatgaper
enttviaelten auch die englischen-steuerp
schisse, und der »Balla-J« aelana ees im
Jahre 17«..47, hintereinander mehrere
sspanische Prisen zu nehmen« deren
»Wenn sechk Millionen Mart betrug
Der Avmrnandant der ,,«lte.tta-:-«, ein
Lord (sochraite, erhielt aus seinen Vxn
tlseil allein anderthalb Millimen Mk.
Aber auch unaebeuerliche Wichti- »
wiirdialeiten wurden von Kapers-. ver
iibi, und ein soletnr Fall ans dersel
ben Zeit tnar nachsolgend erzählt wer
den: Das amerikanische Zchisi .,t«·-n
tervrise« seaettis im Jahre 17«-:'. von
Hamburg nich Zurinani. link-Judens
benterlte es die Nettssianate uueg
Schiffes nnd siiunkte nicht, ilnn Hilfe
zu brinaen tssg war das englische
Tranisvorischisi ,,Jsabella«, siaviiiiit
Parier, iur lieber-fahrt von Truppen
nach Varlsadoes bestimmt, welches nun
vor. dem Anieriianer in Schlepptau
aenomnien warnt-. Kaum nar der
Englander aufier Gesalin so zeigte
er einen Fiaverbriei vor und erklärte
seiuenc istetter. er halte dessen Ladung
fiir fesndlicties Eiaeiithnni und uterdzs
sie deshalb nach Teileriffa dringen Jn
Teneriffa ward dass Schiff dess Linn
länderg für so schlecht erlitt-un das-,
es nicht ferner der vSee anvertraut
werden kennte Darauf aina staut
tän Vetter mit feinen Truppin an
Bord der ,,t5ntervrise«, zaii die enali
sehe Flagae auf und suhrte da-; Schiff
nach Barbadoeez wo cis iiiiolae der
schlechten Wirthschaft desz Kapitans
sehr ruinirt ankam Die Viieadnii
ralität in Barbadoes sprach Schiff
nnd Laduna frei. Der Vlir.eritaner
verlangte nun Schatte-terms Man
gab ihni zur Antwort, das werde aar
nichts helfen, der sauhere Kapiteln
habe sich inzwischen ane- deni Staube
aeniacht und besitze ini Bezirke des Ge
rchtes auch tein «Fiaenthiiiii. Der
Gesamintschaden velief lich auf unges
sähr 11,()(.y0 Pfund Sterling, gleich
355,000. Der Anierilaner suchte Ute
reehtiateit in London. Die Oldvota
ten gaben ihr Gutacfsten dahin ali, der
englische Kaper habe ohne Zweifel sehr
unrecht aehandelt, aber eH sei in Bar«
badoes nnrirhtia verfahren idorden,’
dort hätte Schadenersati aesu-!,t ivei s
den müssen; ei:i englisches esserichtz
könne die Sache ietzt nicht aufnehme-ig»
nin das Versaiiktite wieder qnt »in-ina
chen. Man verwies den Acneritaneri
an die Gnade der Reaieriina· und von.
der erhielt er nach fiins Jahren end
lich 500 Pfund Sterlina alte Verein-!
tuna dafür, daß er englische Tritt-pen»
vorn sicheren llnteraana aeretict und
dann qeztvunaen wurde, sie von Te »
nerisfa nach Barbadoes zu führen! ·
Jin gegenwärtigen Krieae zwischen
den Vereiniaten Staaten nnd Stdn
nien werden natiirlich Enaland iutd
Deutschland in erster Reihe, dann
»auch Frankreich und die andern see
sahrenden Nationen mit ihren net-tra
lekx Schiffen den Handelsvertehr Spa
niens und Nordamerika-S besorgen.
Es wird dabei wohl öfters anch vor
kommen, das1 ein spanische-.- oder ame
tikonifcher Oandelsfavitän versuchen1
wird, fein Schiff zu einem neutralen
zu machen, indem er esZ unter falschem
Namen in einem neutmlen Hasen als
dort beheimatlfet in die Schiff-Ilier
eintragen läßt, und dann unter neu
tralcr Flagge fährt. Jndeß verfällt
fein Schiff als Prife, wenn diese Täu
fchuna herauskommt
Da es sich bei det Fottnahme von
Schiffen, auch durch Krteqsfchiffe
häufig, um Fraaen handelt, die nach
dem Völkerrechte nicht aanz klar find,
so ist es üblich, daß jede der triegfiih
renden Parteien ein soaenanntes Pri
engericht einsetzt, welches iiber die
egnahnte von Schiffen und Laduna
bestimmt. Die Kapitiine der spani
schen Schiffe zum Beispiel, die bereits
von den Nordameritanern aufgebracht
und nach Keh West geschleppt worden
sind, können bei detrt ameriiattifchen
Prifenaericht die Entscheidung dar
über beantraaen, ob die Prtse zu
Recht oder zu Unrecht aufgebracht
ist. Der Kavitän oder Einenthiimer
eines netaperten Schiffes hat au
ßerdem noch das Recht, eine Log
laufun«q, das sogenannte Prisenaeld,
anzubieten. Er zahlt es ihm in
bar oder guten Wechseln aus. Er wird
dann von dem Kaver nicht nur freiqe
neben sondern erhält auch von ihm ei
ten Freibrief, in welche-n ihm bestätigt
wird, daß er bereits Prifcrgeld aeiatyt
hat und infolgedessen von den andern
itapern der feindlichen JJiaiht seien es
Regierungs-schiffe oder «l."-s.is.«—!ftt)iffe,
freie Fahrt erhalten must
Uebrigens hat ein diaer cu- «Ite.ht,
ein aenomnienes Schiff auf hoher See
einfach zu versentcn odtr ;.t ..--)rbren
nen, sobald er fürchten tnsz s» daß eine
stärkere feindliche Krieg-Srna tzt in der
Nähe ist, die es ihm wieder ..tk-1neht-:eu
und ihn selbst tapern könnte.
Ein ganz untlater Puntt im Völ
kerrecht ift auch dass Recht der Eli e arise
Nehmen lvir an, ein fpatiifchez Eschiff
habe ein amerikanische- ero!.iert, nach
einiaet Zeit ioird aber dieer spanische
Schiff zusammen mit seiner Prise von
einem anteriianischen Privatlaper ac
nounneu. Jst nun das erste amerikani
srhe Schiff ohne weitere-:- frei, oder ift
le aezwunactt, an feinen Befreier ein
Prisenaeld tu zahlen? Oder-: dag- ame
rikanische hat ein deutsche-.- Eafiff, wel
ches Firieasitcnterdande an Bord hat,
actapert, und uuu kommt ein spanische-z
Schiff nnd tapert beide Schiffe. Darf
das-spanische Schiff auch dac- deutfate
Schiff ali- Prise betrachten oder nichts
Dass find die , ragen, die nach unent
schieden stud, und die im tfrnstfalle
höchst wahrscheinlich durch das Recht
dei- Stärteren entschieden toerde:t.
Man ersieht aber daraus-, daß durch
einen Eeetriea und durch die unver:
meidliche staperei. die sich dabei entwi
ckelt, auch die neutralen Ijtiichte zum
Schutze der verletzten Interessen ihrer
Bürger in Mitleidenfchaft gezogen
werden können
Die Rat-erei, maa sie nun von Pri
vat oder Stieaietunagtavern deriibt
werden, ist eine Barbarei und utttoiir
dia der jetzigen Kultur, denn sie rpzbt
«ilrirtt1teiaetttltuttt,welches sonst in fe
detn Landtrieae fiir unverletzlich achal
ten wird. Hoffentlich hat der Exeeiriea
zwischen Spanien und Nordamerika
weniaftens die aute Folgt-, das-, er Ver
hältnier zeitiah durch welche alle
Staaten sich dazu entschließen, der Ka
perei, maa diese nun durch lirieagichiffe
oder durch «ltridatuuternehuter aus«-ac
fijhrt werden ein fiir allemal ein Ende
zu machen
Haben wir die ziaperei ali- der mo
dernen Ouuiauität tvidersprechend ver
dammen miifsen, so gilt nicht dasselbe
von der Blockade, dein nächst der Fee«
schlacht wirksamsten und unerläßlich
sten, ja, oft einzigen Mittel, den weg
ner zum Frieden zu ,uviiigeii. Ware
un Jalire 1870 die deutsche Flotte stark
genug gewesen, die französischen Jtiisten
zu blockiren, und die anuhr von Was
fen und Munition ans Vlmerika und
Enaland in verhindern, so ltattefssrank
reich unmöglich seine Voltzlieere schaf
fen und den deutschen so lange Wider
stand leisten können.
Ueber den Begriff »Blockade« ist
ntan iibriaeng selbst bei den Elteaieruns
gen der »iivilisirten Staaten, unter den
Diplomaten, Meerstglebrern und Ylutos
ritäten der Staatswissenschaftein noch
nicht ganz einig, man bat sich seit
Jahrhunderten vergeblich bemiilit, ihn
staats-rechtlich festzulegen nnd ist bis
bente noch zu teinem befriedigenden Re
sultate qekomtnen; Praktisch aber ist die
Sache sebr einfach.
Blockade verhangen oder otnikiren
beißt nämlich, einen Hafen oder eine
ganze feindliche stiiste fiir jegliit,e.-1Ver
kehr sperren. Die Bloetade bat even den
Zweck, das feindliche Land, iiber dessen
Küsten sie verhängt ist, von jedem Ver
tebr mit der teluszetudeln soweit dieser
durch Schiffe stattfindet, abzustiuieidetn
den Handel des betreffenden Staates
zu vernichten und ilnn die Möglichkeit
zu nehmen, sich von der See her durch
fremde Schiffe Kriegswafferk winni
tion, Proviant und andere zur Fort
setzttng des Krieges nothwendiger-Dinge
zu beschaffen.
, Um diese Blockade aber durchzufüh
ren, müßte die die Vlockade verhärt
gende Macht vor jeden Hasen des Fein
des wenigstens ein oder ein naar
Kriegsschifse legen. Dazu ist naLOLleich
weder Nordamerika noch Spanien im
Stande.
Die Blockade wird verhängt, indem
die betreffende kriegsijbrende Macht den
Entschluß dazu deni Gegner wie den
neutralen Mächten anzeigt und somit
jedes Kauffabrteischiff warnt, sich durch
Brechun der Blvckade, also durch ver
suchte-T- D us- oder Einlaufen in einen
feindlichen Hasen, der Wegnahme aus
zusehen Denn eine solche ist ausdriick
lich, als dein Zweck der Blockade ent
sprechend, völterrechtlich unanfechtbar
und nicht zu vergleichen init der Kape
rei, die jedes auf lieber See schwirrt
niende Handelgjschiss des Feindes siir
vogelfrei erklärt.
Selbstverständlich werden auch Spe
nien und die Vereinigten Staaten es
versuchen, einander durch Blockadever
hängunaen zn schaden. Die Ver. Staa
ten haben bereits Cuba für iniBloctade
zustand befindlich erklärt und werden
sich wohl dabei begnügen müssen. Denn
da keine von beiden Mächten start ac
nua ist, des Gegnerg sämmtliche Häsen
wirklich zu sperren, so wäre in diesem
wolle die Blockade zwar verhängt aber
nicht vollstreett, eg bestiinde nur eine so
genannte Papierblockadr.
Ast eine solche Blockade nun aber
voller-rechtlich gültig? Hat Amerika
oder Spanien trotzdem das Recht, ein
deutscheg oder englisches Schiff als
Beute zu erklären, wenn es in einem
Hasen des Gegners gewesen ist, oder
demselben zustrebt? Hier beginnt be
reits der Streit der Divlomaten und
der Staatsrechtslehrer, ein Streit, der
schon seit der Zeit Ludwigs des Vier
,-.ehnten von Frankreich, also seit zwei
hundert Jahren besteht. Einzelne
Staatsrechtslehrer und Regierunger
behaupten, die Blockade bestehe nur,
wenn sie eine toirtliche sei, und der
trieaführende Theil, der sie verhän te,
sie mit seiner Flotte thatsächlich a f
recht erhält; eine Papierblockade aber
sei als nicht vorhanden zu betrachten.
Andere Sachverständige und Regierun
gen behaupten dar- Gegentheil.
Die Entscheidung würde nicht einmal
im brnftfall durch die Praxis gebracht,
sondern ie nach den Machtderhältnisssp
entschieden Nehmen wir an, Amerika
«i.ähnie ein Schiff fort, das- einer nicht
triegfiihrendeu 5.IJiaeht gehört, und das
deshalb genommen wird, weil eastaug
einem spanischen Hafen tonnnt, also die
«s!atiicrbloclede gebrochen bat. Ein zur
lSee mächtiger Staat toie England
oder Frankreich auch Deutschland
toiirde sich da-: nicht gefallen lassen. Er
ioiirde sich entschieden gegen die Weg
uahme verwahren und eventuell einen
Firieg deshalb anfangen. Infolgedessen
tcsiirdr sich sowohl Amerika als-Spanien
wohl hiiten, die Schiffe der mächtigen
Eeeftaaten wegen Bruchg der Papier
dlcckade als Prisen aufzubringen; sie
wurden sich aber wahrscheinlich gar
nicht geniren, wegen dieses angeblichen
Vergehen-J die Schiffe der Staaten zu
tapern, deren See-macht gering und fiir
sie nicht gefährlich ist. Jst dagegen die
Blortade eine wirkliche, sind die Hafen
einer Macht thatsächlich durch die feind
liehe Flotte geschlossen, so kann fedeg
Schiff, dac- dennoch ein«- oder arti-zu
laufen versucht, ctnie Furcht vor Be
schwerden weggenommen werden, nach
Seetrieggrecht
Der Leser wird sich vielleicht fr.igeu:
giebt esJ denn Staditiine von Schiffen,
die es versuchen, eine wirkliche Ltlochide
zu brechen auf die Gefahr hin, Schiff
und Ladung zu verlieren? Gewiß giebt
eg Hunderte von teaviiauen der Van
delgsiuarine, die ein derartige-J Wag
nisz auf sich nehmen, denn ec« wiiiti ih
sien iin Falle de-: Gelingen-L ebenso wie
bei Irr Rad-»rei, ein sehr gros.er Gelage
ininu, iin Falle deii TUtifiliuaensz frei
Lich auch sehr grosser Verlustf
Das Völterrecht schreibt bor, daß
der Maiiris.tmst eines die Bloclside ore
ebendeu Schiffe-J, dass einer sonst neu
tralen LUcacht gehört, tein Leid zuge
iiigt werden dari. Nicht einmal getan
aen gehalten darf sie werden, das ta
pernde Sanft ist vielmehr verpflichtet,
kie Manufchast nach dein nächsten Ha
sen zu bringen und dort in Freiheit zu
setzen. Fortgenommen ioird aber jeden
falls Echtfi und Ladung. Der Blocta
debrecher hat also nur fiir sein Otto und
tout, nicht iiir sein Leben zu furchleiz.
Letzteres toninit erst dann in Gefahr-,
useuu er vor einein feindlichen Kriege
schiffe fliichtet, deuu darf dac- Firiegcs
schifs auf ihn Feuer geben Aber auits
das nimmt ein iolcherBlortadebrecher in
,.itaus, den wir in Gedanten einmal auf
seiner gefährlichen Fahrt begleiten
wollen.
Wir nelnnen an, das-, es neu inn ei
nen Xlr ieg zwischen England und
Frankreich handelt Wenn nämliclt
auch die ganze spanische oder ameiila
nische Fliiste bloelirt toiirde, so lonnie
zwar der Handel eines dieser -taaten
vernichtet und dem tzioltsioolilstand ein
unermeßlicher Schaden zugeiiigt wer
den, aber es ist doeli nicht eine direkte
«erttigersitotl) in fiiraiten, da Amerika
i-berreicl) an materiellen Hilfsmitteln
aller Art ist, Spanien von Frankreiai
lxer sich zn Lande t«erdrodiantiren tann.
Ganz atiders ist die Sache aber,
tuenn England in einen Krieg mit einer
arofien Macht vertoictelt wird. England
ist eine Insel, ist mit seinen Bedürfnis
sen aus die Einst-be viur See nnlieaingl
angewiesen: toenn tiugliind also streng
lsloclirt toiikde, dann entstnnde schon
nach nicht allzulanget Zeit grosse Noth-.
Falle es nun unter solchen Berlililintli
sen eine-n Kapitän aelingt, aiit einer
Ladung von Ullaaren oder Lebensunt
teln in einen englischen Hasen in tum
nten, dann maait er ein aliinzendeste
schäst. Er verdient ein riesiges Geld an
den Waaren, die er im Auslande dil
lia eingekauft lsat ni d in Englai d in
solge der starken Nichsrage »in lzolsen
Preisen verkauft. Ebenso kann er Waa
ren, die England allein produzirt nnd
die auf dem Weltmartt fehlen, in dein
englischen Hasen als tsiiiclfracht billig
eintansen, und gelingt es ihm, init den
selben gliicllich duielitukonnnen, in ei
nem anderen Hasen sehr theuer wieder
verkaufen. Er hat dann zweimal ein
glänzendes Geschäft gemacht, und so
wird tnan es begreifen, daß sich nicht
nur Kapitäne auf das Wagniß eines
Blockadebruches einlassen, sondern auch
Rheder ihre Schiffe dazu her» even.
Voraussetzung ist allerdings-, da der
Itapitän ein sehr tüchtiger, tühner und
entschlossener Mann ist, daß er eine zu
verlässige Mannschast hat, und daß der
Dampscr große Geschwindigkeit veftzh
Der Rheder, der zu einein derartigen
Blockadebruch sein- Schiff hergäbe,
nimmt den Lölvenantheil am Gewinn,
detheiligt aber sowohl den Kapitän, wie
die Mannschast in entsprechendem Ma
ße, damit alle ein Interesse daran ha
ben, das Schiff glücklich durchzubrin
acti, und es nicht bei der ersten Gefahr
den Kriegsschissen der Blockademacixt
augliesern
Ein solcher Versuch eines Blockade
brnches ist bis zum letzten Moment ge
fährlich, denn selbst wenn das Schiff
auch den seindlichen Kreuzer-n glücklich
entgangen ist, so drohen ihm noch bei
der Einfahrt in den Hasen Torpedos
und Hasensperren, sestehend aus ver
senkten Schiffen und riesigen querge
spannten Ketten im Fahrwasser. Frei
lich wird man, sobald man in dem ge
sperrtcn Hafen den Blockadebrecher be
merkt, ihm u Hilfe kommen und ihn
glücklich zwischen den Hindernissen hin
durch in den inneren Hasen bringen.
Die blockirte Stadt hat ja ein großes
Interesse an dern Einlaufen jedes Blo
ckadebrechers. Jst letzterer glücklich im
inneren Hafen, dann ist der schwierig
ste Theil des Wagnisseg gelungen.
Natürlich liegt aber dem Kapitän
sehr viel daran, auch glücklich wieder
herauszukommem wag ebenfalls nicht
leicht ist. Der Blockadebrecher geht nur
aus dem Hasen herang, wenn er weiß,
daß draußen leinKrieggschisf liegt ode
in unmittelbarer Nähe sich befindet.
Aber selbst wenn die Lust rein ist, wird
der Blockadebrecher nicht bei Tage-,
srndern nur bei Nacht den Hafen der
lassen. Seine Aufgabe ist dann, so
schnell alg möglich einen neutralen Ha
fen Zu erreichen. Begegnet er einein
Kriegsschiff, so muss er ihm aus« Dem
Wege gehen, und wenn das-«- Striege
schisf Jagd auf ihn macht, sich auf seine
EIJtaschinen verlassen können Die Ma
schinen des krieggschiffes halten auf
die Dauer solche Wettfahrt nicht angs.
Selbst wenn das- Firieicssctiisf eine-n
Blpeiadebrecker so nahe tommt, dxisz eg
auf ihn seuern lann, wird dieser nicht
Halt machen denn der Kapitals !.-eif!.
toie wenig Aussicht vorhanden ist, oafz
ein in voller Fahrt alt-gegebenes Schuß
ein andere-:- in voller Fahrt befindli
:t««eL- Schifft trifft. tfrreicht der ver
folate Blockadebrecher trotz aller Fahr
lichteiten einen neutralen Hasen, so hat
er gewonnen. Selbst wenn er später
wieder aus kein Hasin l)eraz-.:l«on-ini,
nnd dac- Kriegsschiff auf ihn gewar
tet hat, darf esJ ihm nichts mehr thun.
Zo schreibt eE dag- leiterrecht vor.
Aber nicht rur Haudetssanife Versu
iheu die Bloctade in brechen, sondern
euch Kriege-schiffe Wenn eine Flotte
iin Hafen liegt, wird sie natiirlisn nistit
ruhig bleiben, full-:- die Bloitaoeflorte
des Feinde-I draußen erscheint. LZEI
ndird ihr in Leibe gehen, nm die Hann
Blrctade aufzuheben Ist der Feind
nämlich zum kttiietiug gezwungen, Dann
liört die wirkliche Blockade aus. und
die papierne beginnt. Wie bereite ei
ivalint, wird diese nicht von allea Elsas
tionen anerkannt, ist also fiir dir-: da
con betroffenen Etaat nicht halb so
schädlich alsz die wirkliche
Izu dem stumpfe zwischen Nordame
rila nnd Spanien diirsten alle hie-« be
riihrten Fragen des modernen Sees
rechts in einer Weise aktuell werden,
die eine eiidaiiltige Lösung durh Pe
bereintunst seiten-J aller Utiiielite Hur
drinaenden tliotluoendialeit inaxht site
reitLi schweben Verhandlungen Darüber
Jurischen den neutralen Staat:ii, nnd
eg steht in hoffen, das-; man tu einer
triniaung kommt.
»A-. -» . - » ...
Die sühne- Moral-T
Die beiden Soltne Miirath decs Vor
maliaen Aioniaszs non NeaoeL ainaen
nach der Katastrophe, welche iiber il1r
Jauc- einbrach t"iss’li"), nadh Ulmerila
um dort dag- Gliiek Von neuern in Ver
smhen s.)laiille9, der ältere Bruder,
liess, sich in Florida nieder, wo er die
’.«ldvotetnr angiibte nnd nebenher anch
standioirtbschast trieb. Er berbeirc
these sich mit Katharina Wilh-« einer
Grosznichte Waslsiriqt0115, doch hatte
er, nm ihre Hand zu erlangt-in mit
mannichsachen Schtrsieriakeiten in
kämpfen da er, niennaleiai rnih ietzt
noch Prinz, alg Entel eines istastivir
thes von der virainischen Aristolra
tie, zn der die Familie Willig aehiisrte,
nicht fiir ebenbiirtia angesehen wurde.
Vlchilleg lebte mit seiner so schwer er
runaenen Frau lange Jahre in sehr
aliiclsicher Ehe; er war iibriaeng ein
höchst oriaineller Mensch, den seine
isiaeiithiimkichteiten in den nisitesten
Kreisen bekannt machten.
Ein Veraniiaen fand ei darin,
mit allem, mai- ilnn in die Hände siel,
lnlinarische Experimente ari,nii1elleri,
ganz gleich, ob es ein Alliaator oder
Geier war, Die LiebI znr ,,Pantsche
rei« nahm bei ihm zuweilen ganz selt
same Formen an. Eines Taaeg be
mächtigte er sieh, In Abwesenheit sei
ner Fran, ihrer sämmtlichen seleider,
wars sie in einen Bottich nnd lies; das
Ganze kochen Die Prinzessin iiber
raschte ihren Mann bei dieser Beschäf
tianna, und dieser crllärte ihr frcnde
strahlend, er hätte ein ionndcrbares
Noth entdeckt, dag er an ihren Klei
dern eben probiren wollte Sie war
nicht böse über solche Extravaganzen, l
sondern lachte darüber. s
Achilleg bereiste mit seiner Fran an
fangs der dreißiaer Jahre Europa und
hielt sieh anih längere Zeit in London
auf, wo seine Frau den nachmaligm
Naboleon der Dritte kennen lernte, der
ein Vetter der Kinder Joachim Mit
rats war. Louis Navoleon inter «
sirte sich besonders lebhaft für de
amerikanische Cousine und entbüllte
ihr alle seine Zulscnstsplänr.
»Wenn ich Kaiser sein werde, Cou
sme, schenke ich Ihnen ein Schloß, und
Alles, was sich Jhr Her-z nur wünschen
kann«, sagte er oft zu ihr. NH blieb
indessen beim Versprechen
Später diente Achilleg in der ame
Iilanischen Armee und tämpite aegen
die Jndicner Floridas. Er schua sich
tapfer, und seine Frau folsie ihm
iiberall hin· Sie theilte alle reiixe Gei
sahren, und Dank ihrer Bemühungen
wurde er mehr als einmal aus den
Pestsümpfen Floridag befrei-. Im
Jahre 1847 starb der Prinz, nur 46
Fahre alt, und seine Wittwe ließ sich
in Tallahassee, der Hauptstadt von
Florida, nieder, wo sie eine Zucker
pflcnzuna besaß, die Von 200 Skla
tsen bearbeitet wurde. Zwanzia Jahr
später, 1867, ereilte auch sie der Tod;
sie ruht neben ihrem Gatten auf dcm
Friedhofe ocn Tallabassee in einer ge
meinsamen Gruft, die von Tourisien
viel besucht wird.
Der jüngere Bruder, Prinz Lucian
Murat, lies-, sich im Staate New Jer
sey nieder und beschäftiate sich dort im
Orte Bordentown mit Landwirth
schaft Seine Verhältnisse waren an
fanag nicht unaiinstizU aber bei seiner
Leidenschaft für das Spiel saß er nach
turzer Zeit bis ijber die Ohren in
Schulden Die Kaufleute von Bor
dentown, die ihm zuerst in Erwar
tung einer baldigen napoleonischen
Restauration kreditirt hatten, began
nen, als ihre Rechnungen unbezahlt
blieben, allmählich ungeduldig zu wer
den, und auch die unbezahlte Diener
sehast nahm ein sreches Benehmen an.
Der Prinz war von riesenhafter Ge
stalt, iiber sechs Fuß hoch, lorpulent
nnd nngemein kräftig. Er hatte in
seinen Diensten einen Stallknecht, Na
mens Whiie, einen unendlich faulen
Menschen. Eines Tage-·- ertheilte ihm
ker Prinz, seiner Gewohnheit gemäß
sehr höflich. irgend einen Auftrag.
White gab eine unversehrimte Antwort
und Murat warf ihn zur Jhxire hin
auss. Der Mann wandte sie-l- an den
Triedengriehter rsnd rserklagte seinen
Herrn. E- r behauptete, sechs Tusktriit
bekommen zu haben, und wäre genö
thigt gewesen, dag Bett zu hüten.
Murgt, der sich selbst oertheizngte er
klärte-: »Meine Herren lsteschnmreneni
Dieser Mensch hat eben behatmtet, ich
hatte ihn sechs-mal gestoßen-, scehginall
Meine Herren Geschworenen, ich werde
Ihnen beweisen, daß das nicht nzijglich
sein tann.«
Mit diesen Worten stellte er seinen
Fuß auf einen Tisch, schlug sieh auf
sein kolossaleg Bein, daß der ganze
Saal dröhnte und rief. ,,.5Jiitte ich ihm
damit einen gis-eigen Tritt Versetzt,
dar-n wäre überhaupt nichts- von ihm
iibrig geblieben«
Auf Grund dieser Vertheidigung
wurde Muer freigesprochen
Einige Jahre später gab er die
Landwirthschast auf. Das war zu
der Zeit. di er sich in eine Misz Fra
ser verliebte. Trotz des Widerstandes
ihres Vaters, der ihn mehrere Tage
suchte, um ihn zu ersehiefien heira
thete er sie. Dis Ehepaar stand ohne
Subsistenzniittel da. EIJiadatne Mu
rat errichte-te eine Erinne. und mit die
ser ging esJ ai eh gu; bisJ »u dem Tag,
wo der Print sich mit der Sache be
schäftigte, denn Vor diesem liefen alle
Kinder davon.
Bis zur Wiederl·-erstellung des Kai
serreichs let-te nun Murat ausschliefe
lirh oom Pump. Als der Kaiser ihn
nach Frankreich einlud, konnte er die
Mittel iur Reise nur durch .s)ilse ge
sälliaer Nachbarn ausbringen.
Die Gläubiger deg Prinien sand
ten, alis die erwarteten Zahlungen aus
Frankreich aus«-blieben einen Notar
Wakneng sinight, nachPariLs, um durch
diesen dem Vrinren Mut-It ihre Rech
nungen priiientireu «,«i lassen Knight
wurde äußerst liebenswürdig ausge
nommen Und eine Unze Wische hin
durch Von Fest »in Fest geschleppt so
das-, er eE gar nieht waate, die Forde
rungen feiner Auftraggeber geltend zu
machen. In seiner Noth wendete sich
der Notar an den Kaiser, Der aber
ein Eingreifen gblehntr. Nun blieb
Ftnight nichts iibrig, alis dort) bei dem
Vrinzen dech selbst vorstellig zu wer
den, allzin dieser erklärte ihm lachend,
er würde sich herzlich freuen, seine al
ten Freunde aus Bordentown in Pa
ris begrüßen in können, er hätte aber
leider kein Geld iibrig, um seine-Schul
den berahlen in können.
Modcmc Aariamc
Im wunderfilnjnen Monat lljkni
Vllcs alle Knospen spinnnen
Da ist in seinem Herzen,
Die Liebe nufneqnnnen
Im wunderschönen Monat Mai,
Auf beiderseits Berlnnaen
Verlobung war . Im Juni dann
Jss wieder kuriickqeqnnqenk
R. Leifferi.
-- -.--...-.- .-—..
» rühliimoconccrt.
Welch ein Klingen, Juliilieren
«-;iehet hin durch Bera nnd Thal,
Und ein heiser-S Mnsiiieren
Tönet bei der Sonne Strahl!
Alles jauchzet, Alles finqet
In des Lenzes qold’ner Pracht;
Feld nnd An nnd Wald erklinget
Und die junge Erde lacht
Doch bei all’ den tausend Tönen
Dieser Frühlingsfmnphonei
Jst das- Schönste ron dein Schimm
Daß der Eintritt Allen frei. «