1848 Ein weltgcschichtliches Dranm. Von Johannes sichern (Fortsetzung.) Eine vornehmste der Ursachen, die den Liberalisnms sein großes 48er Geschäft mit Glück til-wickeln ließen, war ohne Frage die Schlautheih womit er gleich zu Anfang das in ider Bauernscheft glimmerrde Rovolutivnsfeuer zu löschen wußte, aus vie trasse bäuerische Selbst sucht sehr geschickt speculirend. Er verständigte sich, sei es auMücklich durch Worte oder stillsng durch Winte, mit den Regierungen, mit dem Adet uno mit der Kirche dahin, daß die Bauern der smalen Lasten und Leistungen ent ledigt werden sollten ; gegen- billige Ent schädigung aller Besitzer von Wohler twrbenen« Rechten natürlich, aber so rasch, wie waschen-möglich Dies ge schah und hatte ganz die beabsichtigte Wivkung Die schwäbischen Bauern knüpfte-n die Taschen ihrer Lederhosen zu, schmunzelten so pfiffig wie nur eis: schwäbischer Bauer schmunzcln kann, urt- sngten: »So, jetzt han wir unser Sächle. Jetzt mögen die Staunens gucken, wie ste’s auch kriegen. Jetzt sind wir für Ruah und Ornig (-Rub,e und Ordnung).« Andemärts Dachtens uns sprachen die bäuerischen ,,Satissaits« dasselbe, nur in anderen Munvarten und oielercrten gehörten die Bauern, nachdem sie »ihr Sächle batten«, sofort zu den allerärgften Angftklappen, Ruhe beulern und Ordnungsfanatiiem » Um es kurz zu sagen, der Liberalig muä hat mittels der Befriedigung Der Bauern der deutschen Bewegung Die mafsige Unterlage der ländlichen Bevöl kerung entzogen. Ein-e zweite. ebenfalls mit Geschicklich Dkeit eingeleitete und mit Glück durch gefiinrte Hantirung der Liberalen war, daß fie, demokratisch - revolutionäre Regungen zu dampfen, den Hauptaccent von der deutfchen Freiheit schnell auf die deutfche Einheit hinübertaschens spielten Schon am 28. Februar brachte Herr Heinrich von Gagern — bald da rauf, als die liberalen Haupthantirer und Obermachenfchafter einander gegen seitig als die »edelften und besten Mitin ner« beweihrauchten als »der Even Edelsten lobfaltirt — ja, Herr Heinrich von Gagern brachte fchon am genann ten Tage in der darnchefsifchen Abgeord netenrannner den Antrag ein« es sollie ein deutschs Parlament einberufen mer den« und zwar unter der Voraussetzung daß gleichzeitig der Nation ein oberstes haupt belftellt würde. Damit war die liberale Lofung ausgegeben uno da bei der politischen Unbildung der Massen Jedermann froh war. daß überhaupt eine Lofung gegeben, eine Fahne erhoben war, fo fchaarte sich die Menge um die Parlamentslfahne. Die liberalen Fahnenträger produ wirtm dann als Anhängfel zur Parl:— niesetzlofung den Oralelspruch: »Re volution auf gesetzliche-m Boden l« Tie; evar freilich ein Widerspruch in sich selbst, geradezu ein Kretinismuå; allein Arie »beften und edelsten Männer« Deutschlands mußten jia recht haben, auch wenn fie Kretinifches oon sich ga ben. Swveit es übrigens in ihren Parteitrarn paßte, nahmen sie es mit idem »gesetzlicher! Boden« keineswegs ge nau. Sie traten z. B. ohne Umstände z Ihrr ster Boden hinaus, als eine Ver Wlung der liberalen Maiadore am Z. März zu Heidelbeng beschloß, einen W an die Nation zu erlassen, worin . ein nach der Volks-kahl gewählte-B Na Mlparlament als unumgönglich « ndig erklärt und gdovdert wurde; * «Iåiechin beschloß, zu erklären, jede Eins M der Leut-schen Regierungen in bit UMten Frankreichs oder gar »ti- W mit Rußland wäre vom j;.E«W; Endlich beschloß- OTUM Ausschuß III Sieben zu erwählen, pelaxr die Wahl um Etwusung Des pauamemg berathen und betreiben, zunächst aber ein »Vowat"bameni«, bsstehend aus Ber ttauensmänmrn der Nation, berufen sollte, um die Natiormlrsersammlung vorzubereiten-. Hieß das etwa auf Dem ERSTE-en Boden«, auf dem Buner verfasssurgsrechtsbofden stehen? Weid ben lkbemlen Gaukley welche zu Heu-ess betg und andemärtg, wo und wie jin - M es ihren Interessen entsprach den Ifseylichen Boden verließen, haben sich ENDle kein Gewissen daraus gemacht, J: Ihn früheren Parteigenossem welche nicht » an die Mianwfehfborteit der Herren Mk- Mten, als ,,Revolutionäre«« »·., MtchisfieM und »politixfck,e Verbre ckpk zu Mriotgcm was freilich ganz in der Mag war; denn wer in der M ist«- dek ist im Recht! M in der Macht waren- sie so un WTM, daß auch die alte Oberpolii Eine Deutschlme der Bundes » Ich bedqu diese Macht anzuerken Eiis Ihm Frage eine m bar-— M WM des »W« Jahre-« » cis die Mumiensammlung im W in der Gchkuheimer Wes urpatriotisch und M und zu Mir-u Ew sp. Mrz has von ihr bis-lang so heftig verpönte und verfolgte Schwarzrothgsold für Die Farben des sdeuksschen Bund-es erklärte, die deutsche Fahne wirklich unsd leibhaftig herzus hing und den Beschluß faßte, es seien sämmtliche Bundesregierungen zu schleu niger Verstärkung sdes Bundestags durch Männer des allgemeinen Vet trauens einzuhadenx damit alsbald eine Revision und Reform ver Bundesverfas sung auf wahrhaft nationaler und zeit gemäßer Grundlage bewertstelligt wer den M Man sieht. die armen alten Mumien strengten sich gewaltig an, mit der Zeitbewegung gleichen Schritt zu halten. Es wollte aber nicht gehen. Jeht im liberalen Leryroonnemond wog lich so wunderbarlich Zur schwarzroths goldenen Blüthe gediehener Urpatriotiss mus wurde schnöde verbannt, wag sich allerdings nicht allzu schwierig daraus erklärt, daß der »hohe« Bundestag seit lange in Deutschland so ungefähr für das angesehen war, wofür in Braut reich die don-guizotische Kammer »de: ,,Corrupten« galt, d. h. für die Cen trallloake der Verachtung. Jn denselben- Tagen, wie die Macht des deutschen Liberalismus eine mora lische war, wurde sie auch eine amtliche. Noch bevor sie hierzu formlich gelangt-, war das libeoale Programm, wie es mustergebend zuerst durch eine am 27. Februar unter Jtzsteins Vorsitz Zu Mannheim tagende Volksversammlung frimuli:t wurde, in manchen Mittel-, Klein- und Meinst-Staaten theilweise oder ganz verwirklicht worden. Die Fürsten warteten nicht die Rebellion ab, sie wichen der Demonsttation Arn lang samsten und miderwilligsten in Dresden Kassel und Hannover. Der Kurfiirss Friedrich Wilhelm und der König Ernst August Cumberland waren in ihrer Weise unter ihren Herren Kollegen die eirlichiten Denn sie ließen so deutlich, daß tein Mensch darüber zweifelhaft sein konnte« merken, daß sie, sobald der ,,Schwindel« und ,,Rumme1« vorüber wäre, zum gewohnten und angeln-muten Deswtismus zurüchtehren würden. Es war naturgemäß und unum günglich, daß zur Jnscenesetzung der innen nationalen und liberalen Politik die Führer und Leiter der bisherigen Opposition berufen wurden. In den sittlichen Ball-isten mag ei manchen schweren Stoßseuer gekostet haben, bie rnan sich entschließen konnte, die verhaß ten Oppositionsmänner, die ,,T.emago-. gen«, zur Audienz zu berufen Zu ih rer nicht Mingen Ueberraschung fanden die Fürstlichteiten männliche und weib liche, daß die liberalen Tyrannensrefses und Schreckensmiinner bei weitem nicht so schrecklich waren wie ihr Ruf bei Hofe, gar nicht revoluzisch-tvild, sondern im Gogentheil ganz zahm und Inanierlish Umgetehrt konnte man aus dem Mund von liberalen Matadoren und Minister Kandidaten welche noch Abend-S zuvor die Marsellaise mitgesungen hatten, ver nehmen, sie hätten sich gar nicht vorge stellt, daß die fürstlichen Personen so ,,charnurnt« wären. So entstand daz« Institut der »Märzministerien" in den verschiedenen Mittel-, Klein- unr Klieinst-Staaten, —- eines der kläglich sten Institute, welche jemals die Sonne auf ihre Bahn beschienen hat, obzwar die »Märzminister« sich damals für die Tätig wahren Freiheitspropheten hiel-« Nun wäre es aber ungerecht im hoch sten Grade, verkennen oder verschweigen zu wollen, daß die Schwierigkeiten wo mit die Märzministerien zu ringen hat ten, auskrordentlich große und vielartigs gewesen find. Weit hefiihigtere und thatlriistigere Männer würden dieselben nur mit Noth bewilligt haben. Weil net Liberalismus vermöge seiner ganzen Anlage Milch-n- Rwolution und Gegen revolution sich in die Mitte gestellt hatte, mußte er nach zwei Seiten hin einei Kaenpf führen, dem feine Kräfte nicht gewachsen waren Sein ganzes Schal ten und Walten , ein betriebsamei Schauspiel Er de durch die wer dende Demokrat-e — die aber auch nie etwas rechtes wurde —- nach links ge schsbtm Putch feine WU VOZWW zu den Hosen nach sechs gezogen Sein Zustand-par so recht ein »Da-Den und Bangen in iMnder Pein«. Er lhatte nicht den Muth, ents «den mit dem Miene-Wer M tesichaber such nicht urchedingt an die Fürsten verlau · So lange Wien und Berlin noch nicht ihre Mätztage gehabt hatten, sonnt mitunter noch ein Saul es wagen, unter diese Propheten sich zu misclxn und in das Gefafel und Geflunlet derselben hinein ein die gloriosen ,,"Mäczenungen fchaften« und glorbseken »Märzminii stet« anzweifelndes Wort zu werfen. Als aber die lchwatztothgoldene Fahne auf der hofbutg der Umringt-habg butqet und auf dem Misgfschbsse des Mann entfaltet worden, da war keiu halt und keine hemmung mehr. Alle Schleusen des patriotischen Schwa hes und liberalen Khtsches thaten sich auf und tauschend ergoß ssich eine alles mit sich fordwitbelnde Phrasenflutih. Freilich, es fah auch ganz so aus, wie aus dem keckstrn aller Märchenbücher betausgeschnittem dieses schwatzte-th gokdene Geflattet auf den Hofburgen von Wien und Berlin. »Ich lass nit Hieß-eng Koffuth’s Meisterschuß. Ein grober Jrrthum wör« es, zu wähnen. daß es nicht auch in die Fen ster der Hofburgen von fernher herein getvetierleuchtet hätte, bevor Das Ge witter heranzog. Sie waren gewann, die allerhöchsten Herrschaften Sogar in der Hofburg zu Wien, deren Uhr doch sonst um ein Jahrhundert oder auch urn zwei zu spät zu gehen pflegte hörte min mitunter den Tritt Der »Geister, die den großen Gefchicken voranschritten«, und nahm Die ,,Schatten« w.1hr, welche vie »tommenoen Ereignisse vorauswarfen«. Eine ganze Reihe von guten Beobach tern uno zuverlässigen Zeugen stimm; darirfiiberein baß die erste Kunde von dem was am 24 Februar in Paris ge schehen, in Wien weit mehr eine betäu bende, als ausregende Wirkung hervor brachte. Daß die Kaiserstadt an der Donau binnen wenigen Tagen der Schauplatz ähnlicher Ereignisse werden würde, ließ sich gewiß keiner ihrer Be wohner einsallen. Unten dachte man in den ersten Stunden und Tagen nach dein Eintressen IMavolutionsbotschast sicher lich kaum an die Möglichkeit einer De monstration; oben muntelte nun, daß es vielleicht räthlich wäre, wenn die Frau Erzherzogin Sopbie die Gnade ha ben wollte, das Resormlied börlxrrer als bislang anzustimrnen Noch am Iz. März jedoch ging die Sorge in den Hos treisen nur dahin, das Pariser »Welt ereigniß« könnte die Gefahr eine-Z eure päischen Krieges näberriicken Auch in Ptag wollte zuvöroerst wr nig oder nichts sich regen. Die oberer Führer Des Czechentkruinis waren ents tveder, wie die Herren Schaiarit unks Strobach, persönlich nicht geeignet und nicht geneigt, die Opposition ans der Studirstubc und Dem Ildvocatem bureau aus den offenen Markt hinaus zutragen oder sie waren, wie Herr Pis laztn den rxiuzeitlichen Anschauungen abgeneigt. Die untergeordneten czechis schen Hönptlinge aber waren entweder, wie die Herren Faster und Trojan, ir unter dem Strich ordiniir, oder, wie der Herr Brauner, so wenig geachtet. rast sie nur langsam und mühselig die De monstrationsmode, welche sie übrigens den deutschen Nachbarländern absahen und entlehnten, in der Hauptstadt Böh meng in Gang zu bringen vermochten Energie und feste Leitung tam in die czechische Bewegung erst. als der von sei nen Landsleuten eilean aus Italien heinrberuiene Rieger die oberste Führung übernahm. Einen viel rascheren und glänzende ren Gang als in Wien nud Prog. ja geradenrvegs einen Schwung und Flug nahm die Bewegung in Preßburg, wo Das ungarische Parlament versammelt war. Freilich besaß Ungarn in diesem seinem Parlament ein schon anerlanntes und geübtes Organ, seinen Wünsche-i und Forderungen Ausdruck zu geben« während Iie Bevölkerung des cisleitlns nischen Oesterreichs unsicher nach irgend einem Ding, das einem Sprachrohr Jer öffentlichen Meinung gliche, umhertip steten und dann keinen anderen Rath wußte als den, an das deutsche Ge sainmtvaterlano sich anzulehnen, welches aber erst zu schaffen war und betannt lich noch lange zu schaffen geblieben ist. Der Februarsturm blies mit solch-ex Macht in das parlamentarische Spra — rohr Ungarn-Z, daß dessen Klanggewalt von einer bloß nragharischen zu einer gesammtösterreichischm zu einer eu ropäischen anschwoll. Dann am I-;. März erhob sich zu Preßburg an der ,,Stänr-etasel«, I. h. im Repräsentanten hause, Luowig Kossuth - ohne Frass einer der größten Reoeliinstler von da mals s um ver aus Der Tagegordninr stehenden Banlnotenjamervebatte eine Wenvung zu gehen kraft welcher fein-. Ne:e, so recht oie schmetternde Trost-. petenfansare wurde, welche iurn Aug brach Ier ungarischen und ver österrei chischen Revolution one Signal gab. In Wahrheit, von allen im ,,tollen« Jahre gehaltenen Reden war Diese vie wirt samste. Kossuth unterzog :ie Vierter-. nichtigteir einer zerreibenoen, einer ver nichtenoen Kritik Er riß schonungszloz alle Hüllen von ver »Beintomrner ver Wiener Systems, aus welcher eine ver pestende Lust weht, aller- niederdrückenv, lähmend und vergiftend.« Er zeigte, daß Ier Parlamentarisrnus Ungarn-S nur eine unsruchtbare «Tretmiihle« sein lönnte unv müßte, so lange die übrigen Theile ver österreichischen Monarchie pas Joch ves Absolulismus schleppten. Schließlich spitzte er seine genialisehsliily nen Aussiihrungen zur Beontragung ei ner »Repräsentntion« an den Kaiser zu, in welcher jede ver geforderten Reformen noch einmal betont und zuleßt vieler haupttressschuß losgebrnnnt wurvet »Wir wissen, daß unsere Wünsche nur« dann verwirklicht werden können, wenn eine nationale Regierung errichtet wir-, welche aus der Mehrheit des Reichstag-S hervorgeht und dem« Volke verantwortlich bleibt: Daher verlangen wie ein ver anwetliehes ungarisches Ministerium. r wissen wir, wie sehr vie gedeih iche Entwickelung unserer Verfassung wesentlich dadurch gehemmt wurde, daß s« · ' , in den Erbliindern trag anderen, unse rem politischen Leben seinvseligenGrunhi sähen regiert wurde. Nur in der innig sten Verbindung der verschiedenen Pro vinzen der Monarchie liegt die Gewähr sür die Ruhe, die Stütze siir die Dyna stie, oer Schutz siir unsere Freiheit« Wir bitten daher, den taiserlichen Thron rnit constitutionellen Einrichtungen zu umgeben, allen Ländern Oesterreichs eine Versassung verleihen zu wollen« . . . Jn dieser Repräsentation. welche im Jubel sturm des Augenblicks von der Stände tasel einmüthig beschlossen wurde, wim melte es von Jllusronen, vielleicht von berechneten Täuschungen. Einsiweilen aber war der Meistrrredn schuß vom Z. März losgebrannt und die Kugel tras in’s Centrum. Wie-net Märztagr. Man erzählt, Haus-, Hos- und Ziaatstanzler Metternich sei, als das ,,Vive l: republique!« von Paris her zum ersten Mal an sein Ohr schlug, zeitn Minuten lang bleich und erstarrt dagesessen wie versteinert durch den plötzlichen Wiederanblicl der Medust Revolution, welche cnan für immer cirigesargt und begraben zu haben alaubte. S- I Zwek Dieser erste Dagegen ging wr iiber; der Herr Fürst gewann sein ge wöhsiches Ablomb wieder und wußte dann bis zu seinem Abgetretenwerden von der Bühne die gewohnte vornehm iiitile Haltung zu bewahren Warum auch nicht? Etwas wie ein Herz hatte Metternich nie gehabt, und was seine Sinne teilni, so waren dieselben jetzt bis zu jener Blasirtheit abgestumpft, leitete nichte- fürchtet, weil sie nichts mehr hofft Dagegen ging es im Innern fer taiserlichen Familie ziemli unruhig. ja sast turbuient her. Sogar bis in die innersten Gemächer ver Hofburg allwo man Den Kaiser Ferdinand, den armen Epilertiler und gutmütshigens Bluinenzüchter, sorgsam verschlossen Hinz kvak kine Kunde von den uner hörte-T Tingen gedrungen, oie drau fien in :-er Welt, in starig und dann Zeit-Sag aus Schlag in deutschen und anderen Landen geschahen« Schauen-J - sagte Die tatserlich s iönigliche NU jestät, den armen scherzten Lhssertops bediicktia Hin und her-wiegeno, zu ilirern tammeraienlichen Lieblinggtran tentoärter scknuen’·:s, eing- roeisz ich itali: — ich laß ni: schießen!« Eines der menschlichsten W:rte, welches je itber lotnringisch - habtzburgische Lippe-. aeqangen. Vielleicht lyat der gute Schattenlaiser diese oder ähnliche Worte auch im Fantilienrathe gespro ck-er., salli knan ihn zu den Sitzungen ocsseiden zuließ. Es soll in diesen Sitzurkgen nicht gerade still und einmü tl,j·a :erg.gai.gen sein. Der alte Erz rrrzog Johann — - auch eine der vielen Rollen, weiche Aar-o 1848 recht hoch binausgesctz:autt worden sind, Damit iltre Nullität weithin sichtbar würde also der Erzberzog Johann habe da siiv eine sachliche und persönliche Amor turg ocs Negierungssnstems gesprochen und sei von dein Staatsconferenzniit gliev Kctmorsat leise secundirt worden unv voi. de: (Sr.s,t,-er«zogin Sophie läut. Aber der Präsident der Staat-kennte renz, Erttstrzog Ludwig, der ,,graue Schleier-UT welcher ganz so aussah unt- roar, krie Philipp der Zweite itn ts. Jahrhundert ausgesehen hätte und gewesen sein würde, verweigerte jede Concession an den «verdammlichen ;-!,eitgeist«. erklären-, er habe ec- seinem Mstseliaen Bruder Franz an dessen Sterbebette versprochen daß bei sei nen ides grauen Schleicher-) Lebzeiten keinerlei Veränderun n in der Staate veowaltutkg zugelasskn werden sollte. Metternich trat dieser Abweisung aller Räorsnwiinsche bei, woraus vie Erz tierzogin Sophie zornig aus dem Ge mische rauschte. im Abgehen das bit tere Fragewort hins leuvernd: »Man will also meinem Sohne das Schick salpdes Herzogs von Bordeaux berei ten-" TIL ,-,Enitenr« tümmcrte sich wenig um derartige Fragen Es tlxat viel mehr noch ungeniein dick und patzig. Die Geduld der Wiener aber war doch nicht so ganz schäsig, wie das »En stern« voriuggeseyt hatte. Eines »ver damnrlichen Zeitgeisreg« Sturm suexr auch in die frommen Bester-reichen Die autmüthiaen Wiener waren zwar ru: vörderst wie angebonnert von beni, was in Paris geschehen und hatten J.Itiil«,3, ei zu fassen, wie man dort so ohne Um stände das Julitönigthurn in einen schmieriaen Jltiethwagen verpackt nnd zum Kuckuck geschickt Hatte. Aber als sie rvadrr.at)nren, wie leich! es inren ,,deutsck,er. Brüdern« draußen im ,,Reich'« wurde, binnen wenigen Tagen over gar binnen etlichen Stunden »frei« zu werden, da fragten sie sich: Warum sollten wir nicht auch thun wie die da draußen irn Reichs Und siebe, sie thaten so und machten sich an’e Adresseln; denn drs irr-at ja vor erst die deutsche Revolutionesornh Schon am fi. März brachte in der Mo natöversammlung des niederösteri reichischen Gewerbevereins in Anwe senheit des Erzherzogö Franz Carl, Des Bruders von Kaiser Fervrnand, und des Grasen Kolowrat Herr Art «l,-aber den Entwurf einer Adresse vor, in der es schon recht schrvarzrothgoldia flimmerte und schimmerte, denn es hieß da: «Rur ein innige-i Anschlreßen Oesterrelckrs an die Interessen des ge meinsamen deutschen Vaterlandei kann das alte Vertrauen wieder ge winnen« Ins Uebrigen war die Hal tung der Adresse ganz nebelhaft; aber daß überhaupt eine solche von einem, wohlverstandent durchweg conserva tben Kreise aus-ging und daß dxr Erst-erzog Franz Carl aus Ersuchen sich -her-beiliesz, das Schriftstitck seinem tatserlichen Bruder zu überreichen, das lieferte einen unzweifelhasten Beweis von rer bedenklichen Erkrankung des »sSnstems«. Nach diesem Anfang wurde lustig weiter gezdresselL Mi lieder der zu ihrer gewohnten Frühlingssitung aus« den 13. März berufenen niederiisters reichischen Stöndwersnmmlung südl ten sich start versucht, ihre liberalen Reden. welche sie bislang hatten schweigen müssen, jetzo in Adressen sorsni von sich zu geben. So der Herr von Schmerling nachmals als deut scher »Reichsminister« einer der größ ten Oa-—nswurste der weltgeschicht lichen Comödie seiner Zeit. Der juri disch-politische Leseverein, der Sam mel- und Mittelpunkt ricr Wiener »Jn:elligenz«, gab einer zuerst im -Shalesveare-Club angeregten und an die niederösterreichische Stäner satnmlung gerichteten Adresse eine er weiterte Form. Einer der besten Oesterreicher, der auch einer der besten blieb, Bauernfeld, lyat gemeinsam mit dem Doctor Bach, welcher damals eins der hellsten und seurigstcn Lichter aus dem Leuchter deg österreichischen Libe-« ransmug war, Diese Adresse entwor sen, welche icht unterließ kräftig zu betonen daß ,,Qsterreich, dessen Herr scher durch Jahrhunderte die deutsche Kaiserlrone trugen, nur in festem Anschluß an deutsche Interessen sein wahres Heil gewinnen tönnte.« Die wichtigste Seite der Adressen machenschesten in Wien war diese, daß sie die Brücke geworden, über welche oie Studentenschnft in die Bewegung ein trat Arme Jungen, schwer habt ihr den heiligen gebüßt, zu wähnen, diese unsere Welt sei zur Berwirll ichung von Tcdenlen da Arn 7. März hat in einer Studen tenineipe der Alservorstadt ein junger Mediciner zuerst den Gedanken hinge worfen, das; die Studenten auch eine Adresse machen sollten, eine Adresse ar. den Kaiser. Ding zündete unter den Medicinem Juristen und Technilern Die Adresse erhielt am Il. März ihre Schlußrwaction Arn folgenden Tage sollte die Unterzeichnung und Ueber reichung statt-haben aber aus eine Weis sung des Hostanzler anaghi hin der hindert werden« Es geschah nicht, was wiederum einen merklichen Vorschritt der Krjnlheit des »Stiftung« betundetk. ereitausend Studenten unterzeicheeten in der Ilula der Universität die Adresse, welche aus Rede-, Pres-,-, Lehr- und Lernsrciheit, Gleichstellung der Consis siorien. öffentliches unsd mündliches Ge richte-verfahren Vollsvertretung in Oesterreich und beim deutschen Bundes tag antrug. Der gute Ferdinansd gab den beiden Adresseträgern gute Worte, deren Sinn jedoch, falls sie überhaupt einen hatten, schwer oder gar nicht zu entziffern war· Sechsunndreißig Stun den später tm der Kaiser schon deutlicher gesprochen Aber was brachte denn nur die Met ternichtigteit, daß sie eine Revolution so stras flog gewähren ließ, und wäre es auch nur eine papierne Adressenrevolucton2 O, die Metternichtigleit dachte gar nichte. Sie sasz ruhig, sicher und vor nehm-Mitl, tvie immer. in der Staats tanzlei. Was ging sie das unerhörte Neue an, welches seit dem 6. März in Wien geschah? Sie hatte ja ihrerseits wohltveislich beschlossen, alles beim Alten nu lassen. »Das trante System« siedelte sachte einem »Ur-Maß der Natur« zu. Jn oessen unterließ eg noch nicht, auf seinem Firantenkager die Farbe der Gesundheit und Kraft sich anzuschminten Hat doch noch am 12. März einer der Herren Staate-rathe tGras Hartig ?) geäußert, man sollte die frechen Jungen in Ier Aula peitschen; das wäre die beste Ant svort aus die Æresse. Allein im Laufe des Tages waren im Sinne von Be willigungen oder wenigstens Scheint-e willigungen Hände thätig evie sie an hhzantinischen hösen stets ihre süns und zehn Finger in Staatssachen hineinzu sterten pflegen, Weiberhände Etzhers zogin Sophie hörte nicht auf, zu wieder holen, der Metternich brächte die Dom stie in·d Unglück. Das kam auch der Metternich zu Ohren und die wollte es nicht aus sich sitzen lassen. Melanie Zichh, des- Hausz Hos:- uns Staats tanzlere dritte Frau, orreinigte zwar den Hoch- und Uebermuth von hundert Jun tern in ihrer weiland schönen Person« erkannte aber mit scharfem Frauenin stinct, daß Petresacte wie ihr Herr Ge mahl und der »graue Schleicher« Lud tviq nicht das Zeug hätten, einem Mittel iind von Rewlution mit energischem Griss den hals umzudrehen Folglich müßte es rathsarn sein, dem Adressen hergveinenden Bala einen Scheine-onus sioMutschbeutel in«s· Maul zu stopfen. Frau Melan-te suchte das zuwege zu bringen, indem fee den Grasen Monte tulati, den Marschall der niederwer reichischere Stände, einen Concessionsi mann, zu ihrem Gemahle führte um« beide mitsammen in ein Zimmer ver sperrte, bis der Fürst Dem Drangen des Grasen nachgab. Das Resultat dieser Unterwckidiplomatie war, daß am spä ten Abend vorn 12. März die Staats conserenz ein Mktetisehreiben aus sehtg worin sie den Kaiser erklären ließ, er hätte zu beschließen geruht, es sollten »aus allen Prwinzen Mitgliem ver Stände und pour aus jedem Stande ein Mitglied nach Wien benuer und dort mit einer Regierungöcmnnisision in Be tührung gebracht werden, damit sie mit detselben in Ansehung ihrer städtischen Verhältnisse in Rücksprache ttäten." Hört J’i)r’s, wie der Donner gratit? Am nächsten Tage, am 13. März, hob dann wirklich jene sogenannte Wie ner Mäkztevolution an, welche eigent lich keine Revolution gewesen ist und nur den witrsiiltgen Beweis liefert-, daß man im Miachen und im Bekäm psen void Rwoiutivnen in per Donau stadt beiderseits noch gar ieine Uebung hatte. s Am 13. März trat der niederrinn reichische Landtag in seinem Springs hause in der Herrengasse zusammen. Diese Statisten - Versammlung hatte sonst nicht die geringste Bedeutung und ihre Verhandlungen waren nur ein For malitätsschwindei. Da aber die Men schen stets einen beliebigen Asterglauben haben müssen-, so war in Wien an- die sem Tage der Alster-glauben an die nie deriisterreichischen Land-stände Trurnpf, siir etliche Stunden nämlich Zeitig am Morgen sammelten sich Schaaren von ,,wohlgelleideten« Bürgern in dein Hofe des Landbauses. Der 13. März war ja überhaupt der Revolutionstag des wohlgetleidetem wohlhabenden behöbi gen Wiener Bürgerthums. Ein anderer Sammelplan war die Universität Tag ,,Shstem« seinerseits warf sich auf seiner- Kranlenlagen das über morgen zu seinem Sterbebett werden sollte, hin und her, rath- und thatlos. Ztaatstonsrrenz und Staatsrath waren in der Burg versammelt und warteten höchst wahrscheinlich ans eine Ein gebung von oben; denn sie selber dach t:n und thaten nichts. Der arme Kai ssr nat m das innerste der inneren Gemächer verschlossen. Man schätzte seine Reanlheitvor, fürchtete aber seine Ojutmiithiateit Selbst alle die nothwen digsten militärischen Vorsichtsmaszregeln waren vernachlässigt nnd besonders die eine tennzcichnende Thatsache, daß die Zi.1atgtonferenz- und Staatstabinet -num:en ar. diesem Tage mit der Welt ansethalb der Hosburg mittelst leiner anderen Organe vertehrten als mittels der kommenden nnd gehenden Wort siibrer der Bewegung Trotz alledem oeizouvtete die Metternichtigteit noch immer ihre vielgelobte Vornehme Kiihlr. Der Herr Haus-, Hos- und Staat-g lanzler hatte am Morgen eine Carise renz mit dem preußischen General-Di plomaten oder DiplomatensGeneral klinkte-roth Das Gespräch wurde unter-— lrochen durch die Meldung, daß aus den Straßen große Unruhe zu herr schen beganne. »Was geht das mich an? Das gehbrt nicht in mein Ressort«, sagte der Fürst »tlassischer Ruhe« und nahm den Faden der Unterhaltung wieder ans. Wie Jedermann weiß, hat nochmals, als m Leiter-reich die Mörderin Real tiors ilber die Schwärmerin Revolution Meisterin geworden, die Wiener März bewegung von den »Polen«, schlechter dingg nur von den »Polen" gemacht worden sein müssen. Jn Berlin konnten ex- belanntlich diese Störer nicht allein thun. Dort hat »eine Handvoll Lite raten, -Advotaten, Demokraten und Fremde« die »Erzinsamie« der März tage zumgegerichtet Nun wohl, es ist wahr-, an beiden Orten haben die ,,’Fremden« bedeutend mitgethan. Das machte, ihre Pulse nnd ihre Zungen gingen rascher, als die der gemiithli chen Mienen Aber ebenso wahr ist, daß St Zehntel dessen, was die Rückwäriserei von der miirzlichen Ihiitigteit und Waise-knien dieser Fremden sich er zählt, absurde Lügenmiirchen sind, der Mühe einer Widerlegung unwerth. Dis Jteattion ist doch sonst nicht gerade so dnmm, wir sie aussieht. Tie Haltung der auf dem Hofe des Ztäi:del)a::ies in der Herrengasse ver sammelten Menge von Bürgern und Studenten war zuvörderst eigentlich gar keine. Diese guten Wiener guckten einander damisch und verlegen an. Sie hatten das Gefühl, daß etwas angetan 3cn werdet-, etwas geschehen sollte Aber was sollte man anfangen und wer sollte ansangens Eine verleuselte Frage, stachelig wie ein Jgelt Endlich aber wurde dieser Jgel doch angefaßt. Der junge Doktor Fischhosz ein Enthu siasi, ehrlich und brav in jeder Fieber schwingt sich aus das Dach des Hos lirunnens und bricht von dort herab .nil einem «Hvch die Freiheit!« das Eis. Eofort stürzt der Phrasenschwall her-« vor und »Gewissenssreiyeit !« »Meh sreilkeit t« ,,Ministerveranlwortlich ieitt" ,,Konstitution !« u. s. w. spritzen nach allen Seiten hin und umher. Man ietzt sich mit der Statistenversatnmlun im Stänoehaus in Beziehung etwas tuinuttarisch zwar, doch in Gentiithlich trit. Sprecher Fischhof sagt: »Das Volk ist gekommen, um durch seine Hals-llf tung die Stände zu unterstitzety so sich « diese verpflichten wollen« die allgemei-« nen Wünsche an den Kaiser zu brin gen« Der Landtagsmarschall Monte iutoli erwidert: »Mit Vergnügen Des Volkes Wünsche sind auch unsere, der Stiinde, Wünsche-« Allgemeine-B Ver gnügen soweit. must-me they ..--«.-—-.—. Schiagsertig. Vater leinteetend, alt- Bkaut und Bräuti gains sich tantetm »Ja, was geht denn l«,lek vrst « Bräutigam »Von-? « s Zur-lief geht etwa-H . - i