« Mammon bunt-teile von Anna Behnisclx Wetnet durfte heute im Solon spie len. Dort stand zwar der aeheimnißs volle Tisch, aus welchem Schwester Lettes Einsegnungsqeschenle unter tnittetnden Seidenvavierhüsen ver wahrt wurden, bis sie dieselben nach ihrer Rückkehr aus der Kirche bewun dern durfte, aber Wnners Aetmchen reichte-I ja noch nicht bis an die Tisch platte, selbst wenn er sich auf die Zehen stellte. und den lleinen Körper reckte, wie ein Gummimcinnchen Denn et sollte heute Canz allein zu Hause blei ben —— sum ersten Mal in feinem Le ben, ,,endlich allein« —— wollte doch auch Emilie, seine Hüterin, so gern das »Fräulein«, die älteste der fünf Ge schwister, lonfirmitt sehen. Und schließlich war der Solon. in denks nur Volstermöbel und deine Schmutz Busset- oder Stuf-lecken anb, an denen nkan sich Beulen rennen kennte, noch das Unaesähtlichste für seine Minia tutpersoth Jn der Feststube war die Tafel für das sestlishe Mahl bereits mit seinem Geschmackt asedecktz auch machte sich dort ein so eiaentbijmlicher Dust Vor frischem Kuchen bemerkt-oh daß Wer-vers Spurnnn aanz sicher auf die Schüsseln. in denen der »Einge backere« versteckt war, aelenlt worden wäre. Im Schlafzimmee stand VI ters Rad. das schon einmal einer mit grrcnzia Mart berechneten Reparatur bedurst hatte. weil sich unberufe1e Händel-en damit zu schwffen aeniacht, und die eigentliche»Junaensstube« war für Kusine Lisbetb einaerichtet, die mit dem Nachteuae aus Berlin erwartet wurde. und der zu Liebe Walten Ernst und Gedra. tie Senioren des- brüder lichen QuartettL «n«achtlich ink- Ausz lank reisen sollten«, lrie sie sich aus-zu dii.iclen beliebten. wenn sie in Logier besuchsfällen in den anderen Stuben auf Sophas, Chaiselonaues oder auch Miratzen unterbracht wurden, die man auf den Fußboden legte. Walter und Ernst waren aus den Badnbos geschickt warten, die innen noch unbekannte Kusine adzusholen ihre Sachen einem Tienstmann anzudertrauem und sie selter aleich in die Kirche mitzubrin aer» nachdem die Herren Vettern dafür gesorgt, das- sie sich nach der Fahrt or dentlick gestärkt Eiaentlich hatte auch er siekenjähriae Geora aus die Ver aiiustiauna, mitachen zu dürfen, gerech net: da er sich indessen beim Friithstiick aeweiaert sich die Serviette umbindcn zu lassen. war aus dem Unternehmen nichts aetvcsrtsen Er hielt nämlich unsacbundene Servietten an sich schon für etwas Genirliches. und fiir einen aueaewachsenen Schüler Entwürdi aendes: bei feierlichen Gelegenheiten aber verachtete er sie doppelt. Und während Lotte unter Hülfe der Mutter unt-Dienstmädchen das schwar ze ,,lc:nae« Kleid anaethan» und der blonde Hänaezops noch einmal glatten strick-»in wurde. während Vater die Trintaelder adziibltr. die er sich heute bereits walten mußte, und Werner in seiner Einsamkeit geräuschlos dabei war. auf dem aolddraunen Piüsch der Sessel Abdrücke seiner zehn rosiaen Fettsinaerchen herzustellen standen oie Leiden Aeltesten harrend auf dem Ba·bnsteia. Zwar war bei dein geringen Verkehr de- Ortes kaum anzunelsmem daß ise die Kusine verfehlen lönntenx dennoch war ihnen vorsichtsbalber deren Pho toeravoie, die sie im weißen Balllleid dors:ellte, zur Veraleichuna mitqexeben worden. Nun hielt Walter. der sich berufen fühlte, den jünaeren Bruder bei Haupt: und Staatsaktion-en wie diese eine war, zu diriairen, das Bild in der Hand. und als der Aug heran brausie, und die Köpfe der Passagiere hinter den Fenstern sichtbar wurden, schaute er mehr auf das Konterfei als nach dem Oriainal desselben. Doch Ernst zeigt-e mit den Finaern auf eine aicssteiaende iunae Dan;e, die ihm so vorkam. als könnte es die Nichtiae sein. Sie trua, der unbeständiaen Jahres zeit anaemesspn ein ariines Ledentleid mit einem ledernen Umbänaetäschchen darauf. »Du. Die!« schrie Ernst und drängte sich einem vor Eile leuchenden dicken Herrn so unaestiim zwischen die Beim-, daß ibm dieser einen gelindert Rindenstoß versetzte. «Unsinn!« rief Walten »die hat doch kein weißes Kleid ans« Und der Kleine ordnete sich der brüderlichen Autorität unter und verzichten auf die Bearüßunq. Tsie its-me Dame aber fah sich su chend um, übergab ihre Sachen einein Geisöetlriiaei unt schritt. die herum ftehsiden Leute musternd. auf dem B::l«-ni:ei«.i auf und nieder, bis der ann ze Bei-ehe verlaufen. Als ieboch oie beten Kavaliere entdeckten daß sie allein nsit rer Fremden waren· zogen sie list- eiliaft ans deren Gesichtstreis ,2:.1iick. Doch plötzlich eilte das Fräu leiis auf sie m. leate dem Kleinen die Hanf- ani die Schulter und fragte ,·Ve11ee Einst-« Der tab den große-i Bruder an nnd detach die Antwort dariibet: der araße fah den kleinen Benin- an und antwortete ebenfalls nicht. Dann sprühte es in Beidee Auaen ani wie ein Funken der Ver feöndiaina und wie ein Blitz nahmen sie Beide Reif-»aus. Verblijfft schaute ihnen KussineLis betlk nach. Das war ia ein hoffnungs vktlee Empfang-! Nun war autet Rath tlseeet Nicht einmal den Namen der Kirche wußte sie, in der Lotte eingesta net wurde! Krtz entschlossen feste sie lieb in eine Diofchte und fuhr zu dem Hause der Verwandten Jeden-falls Riese sie nett ein antes Irilbftiick er iesqehy nnd das konnte sie brauchen, nach der lan fnfgensie Reise. Mit schnellen Schritten ett siedie Treppe; doch als sie die Koetidotalocke ziehen woll te Web ibt det Wen vertreten ,,Un niise Mille mein Fräulein!« Ein junaer Mann mit einem dicken Vüchetraclet stand vor ihr. «Seit einer Viertelstunde begehre ich vergeblichEini laß. Das ganze Haue scheint ausge stokden zu sein« Wie zur Antwort erhob sich drinnen ein kräftian Geiohle mit dem der kleine Wernet rein Volaefütil seiner Tascinssreuoe Ausdruck verlieh. »Aber ich tverde doch erwartet!'· tagte Licsketu unaeduldia. und läutete ihrerseits Sturm. s Dog- Geitshle wurde noch kräftiger und leite einen kesoettablen Beweis von der Lungenktast des kleinen Ge ianqenen ab. Geöfsnet wurde nicht« Liegt-etl) stand ratblILH die Genensj nart tes Herrn war ihr lästig, und mit einem unnillisen Blick streifte siej iden noch immer an ihrer Seite Verhan tenden 1 »Ich bade nämlich eine Tante'«, be-« aann dieser wie zur Entschuldiauna.( Sie sah über ihn binwea. »Was geben mich Ihre Tanten an«· Sie fühlte sich zur Familie der Abwesenden gehörig, u.d dadurch aetvissermaszens besagt, bausrecht aeaen einen Zudring lichen zu üben. Sicher iraend ein Bitt "sieller. wenn nicht aar hochstapler. der sich die Abwesenheit des Hausherrn Jus Nutze nackten irrllte. um durch das; Dienstmädchen Einlaß in LieWobnung( Izu erlangen. Der Hunger macht beq stauntlich MsimsistischJ hätte Lied-bellst schon ein lrdentliches Stiick Eigenge-" backenes und dazu eine aute Tasse Aassee im Magen aedabt, so hätte fie verniutblich roabraenainmen. daß der Eindruck drss Fremden durchaus ver-: trauenerweckend war, und sein ganze-» Gebaten vollkommen Terraintenntniß ,dcrrietd. Ader vertrat Liesbetb iltr Familien rrcht, so rertrat der Unbekannte seine Familienebrr. Geaen die Unterschei tzunc seiner Verwandtschaft mußte er Front machen. indem er das naseweise Damaer zur Strafe in eine rechte Ver zlegenbcit rersentr. »Ich habe nämlich eine Tante.« wiederholte er mit einer Jircnischen kleiner- Verdruaunq, »we! che den Wes-Fug genießt, älteste Haus« Lsrenndin in dieser Familie iu sein« s Fräulein Liesbeth erröthetex doch so schnell ließ sie sich nicht einschiichtern. Die Verbeugung mit einem gnädigen Blick der Augen, der ein Ver-neigen des Kopfes markiren sollte, erwiedernd,J meinte sie spitz: »Umsotveniger hätten Sie versäumen dürfen, sich zur rechten Zeit vorzustellen, mein Herr! Dann hatte ich es selbstverständlich nicht an dem schuldigen Interesse siir die Freunde meiner Verwandten sei-Tei: assen.« s - »Für die Freunde meiner Verwand ten,« hatte sie, seine Person völlig igno rirend, gesagt, und nicht »für Ihre Anaebörigen«. Das tränkte seineEigem liebe mehr noch, als ihr Geboten vorhin seinen Familiensinn verlestr. Wenn er srch sonst in seiner Eigenlieb geltäntt fühlte, pflegte er recht schlechter Laune zu werden; deute aber wurde er Herreng ioiirdig, denn die Feindin war eine seh-. niedliche jun-se Dame, und solche Fein dinrsen besiegt man ersahrungggemiisk leichter mit zarten als mit groben Was sen. Er verbeuqte sich noch einmal and diesmal tadelt-lex »Frau-z -Zteffcii, Assessor.« ; »Und ich trage den Namen meiner Verwandten, deren Gast ich siir einige Wochen sein werde.« T »Also Fräulein Lieglieth«, sagte er verbindlich lächelnd. »Ich hörte Ihren Namen in diesem hause yäusig nen nen·« Seine Beriraulichteii Leg-He Je schon wieder. Fräulein Wang.« kr riairte sie. l »Es-nämqu Fraulein,« tovkrse er iie belustigt mit gemachier 3teii11eit. »Also, mein gnädiges Freuden-» eilen wir über die Einleitunggioriniilitäten endlich zum szwect unserer Wer iai Lin-. gen! Der heißt Einlaß in diese Wot; nung und der scheint für-z (5..si: uner reichbar. Was wird nun ai. 5 est-I ' »Sie gehen zu Jhrer Tenn- neckte sie lachend nachdem sie ei .·.1-,ii·.n«n dis ihre ablelnende haliunq tomisch zu wirken begann. »Aber ich bin ein Reinlich mein gnädiges Fräulein, sind der laßt eine junge Dame nicht schutzlos in einer fremden Stadt. .z-ch ich eige «’,«·,:·.-«n Ums daß Sie mit zu meine: Tritte t: i »in in.«· Sie zauderte. »Da wTj Je PihreTan ei aber große Augen machenk i Er suchte ein Lächeln zu verbergen. »Vielleichi sehr erfreute « »Dann müssen Sie mir von der Dame aber erst noch mehr erzählen« »Dm, also ich habe eine Tand-; bei dieser Tante wohne ist, dieweil ich, serii von den Eltern und bis auf Weite-H noch unbeweibt, ein fiir mein Wohl uno Wehe mütterli sorgendes Wesen nö thi» habe. Und Tante Klara trugen-« biicklisr. ein wenig leidend ist, sandte sie mith, drei Bande Lhrit: »Geibel,Gerot, Spittm unterm Arm, hierher, um Ihrem Kusinchen dieselben vor der Rückkehr aus der Kirche aus den Tisch zu legen.« Liesbeih ergab sich in die Situation ,,,Nun wenn ich Sie obdachsuchend tu Jhrer Tante begleite. erwerbe ich mir dabei wenigstens das Verdienst, hnen einen zweiten Weg hierher abzune men, wenn Sie mir die Bücher nachher an-« vertrauen wollen« »So-en Sie lieber: Sie geben mir Gelegenheit, den zweiten Weg in Jhree liebenswürdigen Gesellschaft zu ma chent Sie werden mich nämlich noch nicht so schnell los, sür den heutigen Tau sind Sie mir nnrettbar verfallen« i »Und wodurch habe ich mir dies Schicksal verdient?« fragte sie, indem sie ihn von der Seite anblickte, sah aber gar nicht mehr unangenehm beruhrt aus. »Klagen Sie dasiir den hohen Za milienrath an der Sie mir sür das sesiliche Diner, zu dem auch ich die Ehre habe, geladen zu sein, als- Tischdame zugewiesen bat!" . Sie summte etwas vor sich hin vom «Undermeidlichen. das man mit Würde tragen soll·" Dabei merlten sie gar nicht daßr ne schon aus der Straße wa ren und den Weg zu Tante Klaras Hause eingeschlagen hatten. . »Wie belesen Sie sind!« ries er mii der Absicht, ihr ein Kompliment zu sa en l g »Man lann die Poesie doch auch im Kopf und nicht blos unterm Arm ba ben!« lachte sie. s «Unter Umständen auch an seiner Seite,« versetzte er schnell mit eineml huldigenden Blick ans seine Beg leiterin. · Die sah fest gar nicht reisemiide aus-, denn ihre Hüge hatten sich merllich be lebt. Und mit der zurückgelehrten Farbe in den runden Wangen und dem Son nenschein m den blauen Augen welcher-i so bekl war, wie der, der aus ihren blon · den Haaren spielte, erschien sie Franz Stessen nicht nur sehr niedlich, sondern ausnehmend hübsch. Deshalb bemühte er sich auch, so langsam wie ein Greis am Krückstock und aus einem ganz be deutenden Umweg, den Liesbeth 1a nicht kontrolliren konnte, dem emeinsameii Ziel zuzugehen Schließlich aber ge langten sie doch zu Tante Klaras Wo nung, und obgleich sie erst eine hale larn es allen Beiden vor als seien sie schon ein halbes Leben so mit einanderl «-»angen. I Allein Tante Klara machte gar nicht so große Augen, als der Nesse ihr einenl Gast zusiihrte, sondern ivar aus diesel Möglichkeit bereits vorbereitet!; denn zu ihren Füßen hockte Ernst mit ei er Avielsine, nnd aus einer benachbat en Tischecke hatte sich Waiter mit iibere i andergeschlagenen Beinen inGesellschait Zilner Schale mit Traubenrosineii etc-» irt. «Bengels, was macht Ihr de-: i hier?-« entsuhr es dein Assessor, der fiel nicbt eben freute, durch die neugierigen Knaben die Aufmerksamkeit der juisicn Dame von sich abgelenkt zu sehen. »Ihr gehört doch in die Kirche!« i »Da giebt’s aber keine Alt-femman begründete Ernst den Besuch bei dem alten Fräulein. »Und zu Tante Klara düran wir immer tommen, hat sie gesagt.« be merkte Walter. »Bei Tante Klara ists lustig und in der Kirche nicht. « Gegen diese Behauptung ließ sich nichts einwenden s »Und warum seid Ihr mir denn aus dem Bahnhos davongelausen, Jhr bösen Buben?« fragte jetzt Liesbeth ,,Wiißte Jhr denn nicht, wer ich sei als ich Euch anrief. « , ,,Doch!« tnurrten die Beiden. »Nun —- und warum hat Jhr den-i nicht geantwortet?" · Sie kicherten verlegen, sahen sich an und nahmen wieder Reißaus. Franz hielt sie fest. »Holt-ab Jun gen-H — jetzt den Schnabel ausgemacht und gebeichtet! Warum seid Jhr ov: der Kusine durchgebrann?t" »Weil . . . weil . . .'«, stotterte Wai er. »Du. Ernst, sag Du’s!« »Weil ( . . weil wir nicht wußten, ob wir sie duzen oder siezen sollten.« stam melte der Kleine weinerlich. : Das Gelächter, das dieses Geständ niß hervorrief, bedeutete ihnen Frei spruch, und wie begnadigte Berbrecher schlichen sie sich an die im Stich ge lassenen Leckereien zurück. Von der Ku sine aber bekamen sie einen herzhasten Versöhnungstuß. s Der ivar die Ursache dafür, daß das» Problem des »Duzeris oder Siezens«« noch einen anderen Kopf zu beherrschen begann; denn aus diesem Kuß hatte Franz Stefsen den Schluß gezogen.' daß ein Mädchen von so viel un ezivun ener Anmuth und natürlicher erzlich eit gewiß noch eine ganze Reihe der schätzenswerthesten Gemüthseigenschass .en besitzen müßte, und da es nur nog eine Frage der Zeit sein t nnte ob si sein ,,Sieioerhaltniß« zu Liesbeth in ein »Duzverhiiltniß« verwandelte, — notabene wenn sie ebensalls wollte. Wirklich,1ante Mara hatte gar nicht so iible Einfälle» Tante Klara behandelte das fremde junge Mädchen mit einer faft mütter lichen Zärtlichkeit und erquickte es vor allem durch ein ausgezeichnetej Früh stück. Sie sprach dre Hoffnung aus, Fräulein Wang in Zukunft noch oft und immer öfter in ihrem tleinen Peim zu sehen und wünfchte den jungen «eut chen mit einem ganz eigenthumlichen Blick auf den Neffen gute Unterhal tung fiir das gemeinsameMittagsmahL Mitilerroeile war auch die Zeit heran gekommen, in das festliche haus zu rücksutehrem die Glocken hatten bereits die Kirchenieier ausgeläutet. Nun muß ten auch die « itnaens mit nach aufe. Vorher aber übergab ihnen die ante ein Briefchen an die Mana, das sie eilends zufnnimensetripelh mit der be ruhigenden Versicherung, daß nichts von ihren schlimmen Streichen darin stände. Bei den Wange var die Aufregung grast. Die Kusine war nicht angekom men, und die Jungens waren ver schwunden Ase Erinnerungen an die Eifenbahnunfäse der leiten zehn - ah re jaaten durch das rzder eäng ita ten Frau Wang. ine An rage auf dein Babnhof durch Emilie hatte ’ doch ergeben, daß tein Grund zu - fürchtungen vorlag. Walter und Ernst hätten allerdings lieber einen ganzen HZua entgleisen sehen als daß sie mit ihrem Armesiindergesicht seye dem Pa pa unter die Augen traten, rsich ohne Rücksicht auf den seierlicchen Tag mit ihnen in’s Nebenzimmer zurückzo , um dort der strafenden Gerechtigkeit reien Lauf zu lassen. Das Billet hatten sie vorher der Mania anvertraut, in der Hoffnung, es toiirde ein gutes Wort siir sie drin stehen, das sie vielleicht im leh ten Augenblicke oem drohenden Gericht entzog. Aber in dem Billet stand et was nz anderes. Tanie Klara schrieb its-Z der reundin, »daß ihr ge m ..isamer P an vorzüglich sei, ihren Neffen nnd Wange- Nichte einander nahe zu bringen« da es siir den Franz, den slotten Jungen, hohe " eit sei, daß er eine Frau bekomme. Die have so eben mit Freuden wahrgenommen, dase dag Pärchen bereits lebbatte Sympa thie iiir einander gefaßt, und man mö ge es- daher gewähren lassen nnd mit Vorsicht verfahren, damit FräuleinLisi detti nicht ettoa Lunte rieche und so aus halbem Wege zurückgeschreckt werde. Der Franz ahne zwar, was man mit ihm vorhabe, « na. ein junger Mann sei darin aber nicht so empfindlich . . Frau Wang lächelte befriedigt. Nur Eins bedauerte sie; wenn die Liesbeth schon Liebesgedanken im Kopf hatte, würde sie in dem Trubel des heutigen Tages, bei dem sie eigentlich tüchtig zu greisen sollte, schlecht zu brauchen fein. Lotre aber, die troti der weihevollen Stimmung des feierlichen Tages das gebeimnißvolle Briefchen aufgestöbert, freute sich, daß es eine Hochzeit geben werde, siir sie die erste im -»langen« Kleide und als richtige erwachsene Brautiunaser. Und auch Geora freute sich, aber sozusagen negativ, nämlich darüber, dati er im Gegensatz zu den älteren Brüdern keine Prügel bekam Uin solche diinkelbasten Anwandlungen im Keim zu ersticken, suchte man ihn ablenkend zu beschäftigen und schickte ihn nach Wasser für die inzwischen ein getroffenenBluntensoenden in dieKiichr. Mit der blechernen Wanne, in der der kleine Werner Abends gebadet wurde, und in der noch ein Stück Seiie laa. tehrte er wieder und legte sie vor das Biifset, von dem er die bereitslehenden Wassertataisen gelangt und ihren Jn halt in die seltsame Blunynoase ge schiittet. Der Papa kam just oon der Erecution zurück, und da er einmal in der Arbeit war, nahm er sich den Georg nun auch gleich vor, um solchen Be grisssoerwirrunaen nachdrücklitb vor zueugen Bei der Wonne fiel Allen erst dag Wernerchen wieder ein, das sich ganz geräukblos und gesittet im Solon verhielt. Die dennoch Böses ahnende Mutter eilte hinein. neugierig gefolgt von der ganzen Familie. nebst ihrem zutiinstiaen Gliede, - derKleine schlief in süßer Rub. das Köpfchen auf eine Fußbant gelegt« dasKörperchen zusam menaerollt wie ein junger Teelel Aber der schöne Varketfußboden und der zar te Smyrnateppich bildeten eine große Wassersluth, aus der eine AnzablZinw soldaten wie Ertrintende bervorraate. Etwas unsanst wurde der tleine Schlö fer geweckt. »Ich habe Dir doch ge sagt, Du sollst beute nur mit Deinen Soldaten spielen!" rief erregt dieMui tec. i »Hab’ ich auch nur,« tlagte der Kleine. I Aber wie kommt denn all das Was fer bierber?« »Die Soldaten sollten doch baden ge ben, —-- und da in der Gjeskkannr. beim Blumentisch, war welches drin...« So sind denn richtia die Verwand ten iu ihrem Logirbesuch gekommen. die Junaens zu ihren Prügeln und das Mädchenberz zu einem rechtschaffenen Lebensglück und das alles aus Rei-: sen! 1 Wer erfand die Loconiot nei VonKarlGledorf. i »Bitte, je ne suis pag fo:1'«, Ast-i bunten, ich bin nicht rekrüclth so klattzzi er aus einer Zelle der Vicetre, Iei: N It-l tenhaules in « taki-, dein englischenxxlei « senden Lord Wurcelter entgetem als er im Jahre 1641 in dieser Stadt weilte. Salomon de Catsse Mr dekl Unglitckliche, der ali- geiitegqeltört in« Gewahrsam genommen wurde, weil er es getoa t hatte, nicht allein durch Flugschri ten, sondern attch durch Ein xkaben an die einslußreichften Staats-. männer feiner lftlipdungx »Die Kraft des-hochgespannten Wasserdiniqfeg zur Bewegung von Wegen und Ist-isten» nuybar zu »und-eins zur Dttkttsiittsrnnal zu 4listingen Jede Erfindung von durchgreifen der culturellet Bedeutung ist nicht act-! Ergebniß deg Willens eine-« Crit-zi gen; sie ist das Erste-miß det- Verlan ens, der Bedürfnisses der qefammten .ulturvöller, und wird dann eilt in lebenöfähigee Form gemacht, wenn die; Menschheit reif ist fitr die Armee-« thung derselben. So flattert auch der Gedanke, die Kraft des Wasserdamg pfeö zur Fortlchassung von Lasten auf Straßen zu verwenden, schon im 16., 17. und lit. Jahrhundert H wieder holten Malen auf, und die vielen dies-l bezüflichem oft mäechenhaiten nnof must schen Aufschreibungen lassen deat Ausspruch des Gelehrten Graer Pani bcuk, der die erste. heute noch in vie ler Beziehung unübertroffene Theorie der Loconwtive schrieb: »Die erste Dampfmaschine war die Locdmotive«, als vollloinmen begründet erscheinen. Erst gegen Ende des IS. Jahrhun derts, als durch James Matt der Menlchheit vie Hochdruck - Dampfma schine ge eben war, alt durch sie die Glitetpes uction so stieg« daß de: Standort der Güter durch thierische Krst nicht mehr hinreichte, gwinnt das treben, einen brauchbaren amps wagen eineLocarnotive zu bauen, greif lare Gestalt. Jn den Tuscerien in Paris wird im Jahre 1770 ein von Cngnot ersonne ner Dampfwagen versucht. Un Mang liche Dampsentwicklung, schwierigeLen tr. ng und sonstige Gebrechen lassen die ien ersten Versuch aus lem Festlande bald in Verqesssx nheit gerathen. Ein Jahrzehnt später,1779, reicht Horn dir-mer« Mitarbeiter von Jas. Watt, ein Patent ein aus einen Dam-vswagen, bestimmt lzum Transport von Men schen und Giitern aus ebenen nnd mäßig ansteigenden Bahnen. Die Patenschrist sithrt in Wart und Zeich nung weiter an. tasz der in einem Dampfcylinder von 11 Zoll Durch messer eingelasscne Dampf, nachdem er daselbst gewirkt, durch ein Verbin d«ngsrohr in einen zweiten Chlinder von 14 Zoll Durchmesser überstrdr.it, wobei er durch die ihm innewrhnende Expansivlraft weitere Arbeit leistet. Hornblower ist daher nicht nur als einer der Ersten anzusehen, dein die Erfindung der Lokomotive zukoman er ist außerdem wirtlich der Erste, der die heute allgemein Eingang findende Ccrnpaund: (Verhund-) Lokomotiv erdacht hat. Die Locomotioe von hornbloiver, so wie die von Murdock 1784 projeciirte Locomotioe fand nur in Form eines Modellö Verwirklichung Diesseiti des Oceans bemiiht sich ron 1786———1804 »der amerikanische Watt«, Olivier Evang, eine Loconios tive u bauen. Im Jahre 1804 ist sie föertiggestellk ror einer großen Menschennsenge machte diese »ornctor am-phibolus« genannte Maschine in Philadelphia ihre erste Fahrt. Auf den Straßen wenig Erfolg bietend, irird fie, der Absicht des Constrtscteiirs eiit sprechend, ans Wegen isnd Schiffen derivendbar zu sein, ans ein Schiff inontirt, und macht Jahre hindurch regelmäßige Fahrten Olivier crvans ist somit auch ein Mitbewerber iiin die Ehre, das erste Danipfichifs gebaut zu l:aben. Die Bestrebungen don Eugnot, Heriibloiver, Murdcik und Dlidier Odans konnten zu leineni anderen als nur zu einein Au endlielgerfolg füh ren, denn dieDainpssiwagen derGenanii ten waren bestimmt, auf den gewöhn lirlien Straåen zu verkehren. Bessere esultate erzielte Richard Treditbit im Vereine mit Andretv Vioian 618040 durch eine siir die Koh teiibahn Mertyr-Tydvil gebaute Lom iiiotive, die mit 10 Tonnen Betastung eine Geschivindigteit von Ist Lin-une ter pro Stunde erreichte. Das geringe Gewicht dieses Motorz war aber die Ursache, daß in Folge der unzulängg lichen Reibung zwischen Schiene und Rad nur kleine Lasten gezogen wer den tonntenz der Betrieb war tbeuree alxs der mit Pferden. Die in den fol genden Jahren gebaiiten Loeoniotiden wurden daher mit Zuthaten derse hen, bestimmt, die Reibung zu ver größern. So lief-; J. Blenliiisov, Vorsteher rer MiddletorigKohlentoerte, iin Ver eine mit Mattheio l.’iinrrati in Lieds eine Loeomotide bauen, die ein auf den Tragachsen gelagerse- Zahnrad Les-isti dag- in eiise neben den Schienen lie tseiide hnfchiene eingrifi. sit-ZU Blentino op ist also der Erfinder der leute in so an saedehnteiri Maße gebiu ten Zahnrad- Locomotiveii Ersatz fiir die theiiere Zahnltange ::.urde gesucht durch Anwendung von Zeilen, an denen sich die Locoi..dtive entlang ziehen sollte iCbapmani, und durch Anwendung din, durch die Kol beii bewegten Kriickem die fich, Füssen gleich, gegen die Schiene steinmten. tBrunton, 181.·;). - Zahnschienr. Seil unt-Krücken irsaren aber Zuthaien, die den Hauptsier des Dam-pfivagens, »die Geschioindigkeit«, in-ieitelten. Da kam bedien, Verwal ter der Kohleniverke in Wnlani bemerkt iastle on Inne, aus den Gedantin ind mit diesen-. riictt er in die erste Reihe der Wohlthöter der Menschheit, in die erste Reihe der Erfinder -- den Beisuch zu machen, ob nicht die Nei bi.ng zwischen Schiene nnd Rad allein hinreichend sei. Lasten fortzuschaffen Die Räder eine-. mit Steinen belade nen Wagens wurden Init Handgetriebe in Bewegung gesetzt unr der Wagen tan- in Gang jiach einigen in Bezug auf die eigentliche Maschine fehlgeschla einen Versuchen stellte Hedleo mit J. Blasett die erste brauch-take Adhiisione Lokomotide hei, wenn Schiene und Rat als iusaininengebörig betrachtet werden. Das von Ltevittjct ektundene Bus tvht war an dieser Maschine enge bracht und wirkte so kräftig. Das-, tiefe Maschine den Namen »Puffinq Billy" erhielt. »Musik« Billn« wurde « ursprünglich auf vier Rädern geta gett --—s tm Jahre 1815 our acht Räder gesetzt« vie in zwei Gruppen, jede dreh bar um eiter Mittelzapfen angeord net tvaren Fehlen ist daher auch der Erfinder des- eute ais fast allem-Schnell zues Locsmotioeik mselseackzten zwei acUi en, sog-i amerikanischen Dreh gefte es. Den von Hedlen qewieienen Bahnen M end, baute George Etephenfon, da maqs Maschinenmeister der Leitung irrem-Gruben mit Geitsuntekstützungl von Lord Navenkworth in tien West Mootwertftätten dieser Gruben seine erste Locomotive, die auf der Zwing wotthbaim ams 25. Juli 1814 inVienit aeitellt winkt-ex1 Die Locomotive, miij Namen »Btücher«, bildete die Grund-f fcem der von Sterbens-m 1816 gebau ten Locomptive, an der zum ersten Male an Stelle der bis dahin üblichen Kuppelung der Räder durch Zadnriii der innen liegende Kuppel-Stangen lPsatent Stephenson und Dodd) zur Anwendung kamen. Verbiegen der ge krtpften Achsen führte Stephensdn da- . zu, an der 1825 gebauten Locomotive ,,Locomotion«, die auf der nach vielen Kämper und Schwierigkeiten zu Stande getotnmenen Stockton —- Dar lmgton-Bak)rt als erste zur regelmäßi gen Personen -« Beförderung dienende Loeothive in Dienst aestellt ivurde, die Kuppelftangen außen anuordnem wie es heute noch til-lich ist. Aus dieser ältesten. dem öffentlichen Verkehr dienenden Bahn der Welt ver- « telnten schon im Verlaufe der nächsten : drei Jahre gegen 20 Lamm-nimm die der Mehrzahl nach in der Lamms-tw Fadrik Nervcaftle unter der Leitung - deg Sohnes von Stetdenfon s- Robert ., Slephenson———hergeftellt wurden· Ver-— fcbiedene derselben waren nach den Plä nen vcn Th. Hackwortky Maschinen-i meister der Stockton-Darlington-Bat7n , -· früher Jnnenieur bei G. Stevhew san — rn den Bohnwerkstiitten zuShils don angefertigt Der Bau der Bahn von Liverpool nach Manchester ging seinem Ende ent geqem Die Frage, in welcher, Weise der Betrieb zu siihren wäre, stand aus der Tagesordnung Trotz der guten Erfahrungen aus der Stockton-Dar linaton - Bahn waren die Anschauun gen der maßgebenden Techniler den Lokomotiven nicht günstig. Selbst die während des Baues derBahn mit einer Steohensrn’schen Locornotive erzielten Leistunaen konnten die Zweifel an Der Verwendvarteit der Locornotive nicht ,2erstreuen. Da machte Stephenson selbst ten Vorschlag. einen Preis ans die Construction der hestgeeigneten Locomotive aus«-setzen Der 9. Oktober 1829 war jener dentwiirdiae Tag, an dem in Rainhill die Prooesahrten mit den drei zurCons nisten-I zugelassenen Locoxxxotiven statt fanden. Es waren dieses die ,.Rocket«' von Stephenson, die »Noveltn« oon Braithtvaithe die Ericson; die »So-is vareil« von Th. Haclworths zwei Locos « , rnotiven, die »Perseverance« von Bur stall und »Eyclop« von Brandreth wur den als den Bedinaunaen nicht entspre chend von der Ervrohung ausgeschlos sen. Jn diesem, von den Englänvern »Ihr battle rs Locomotives« genann ten Wettsclnen errana Stevhenson·s »Rocket« den Sieg; sre entsprach und iihertraf alle aestellten Bedingungen nnd erreichte am Adend rnit einem von 30 Personen besetzten Wagen eine Geichwindialeit vrn 55 bis 60 Kilo metern lssz enalische Meilen). Das Schicksal und die weitere Entwicklng der Menschheit war durch diese Fahr ten entschieden die letzten Reste des Mittelalters verschwanden am Tage von RainhilL gefallen waren die Gren zen zwischen den Völlern. Stevdenson erranq diese Erfolge durch die geniale Vereinigung einer Reihe von Erfindungen, die theils von seinen Vorgängern, theils von ihm selbst aensacht wurden. Die ,,Roclet« lsesasz das Blasrohr von Irrt-Hinl Hcclworth, den Röhrenlessel von Seg uin-Booth, den vertiesten Feuerlasten von Stevhenson, den direlten Angrifs der Treibstanaen arn Rade von Ste vhenson und die Anwendung desAdhäi siong-Prin-sipes von hedlensBlaclett Der Ruhm die erste volllommen heauchhare Locomvtive geschafft zu haben, aebiihrt wohl Stephensonx die Frage aber: »Wer erfand die Locos motive?« kann am besten mit dem Aug spruche des qenialen Stephenson beant turtet werden: »Ihr locomorive is not the invention os one man, hut os a nation of mechanical engineer3«. ,« E c . —-.-. — Tie Macht des Gesange-. Unter dieser Spitzinarke läßt sich di « ,,Hoi)aer Wochenbl " folgenden Vorfall aus- Barenviiig berichten: »Die Sni eines Landioirtheg iin nahen Dorfe di brachte kürzlich einen Zuwachs in oeii Schweinen-Ill- Leider erzozesz iich kie Leu als eine schlechte Muiic-, lsenn sie schickte sich iiii, ihre Nachloiqisiiciiichsiit aufzufassen Der Bau::, ver ini Geiste schon Tieii verlockenden Tini-H der Lis Mari Stiidchen siir feer Ferkelchen klingen hörte, gerieth in groize Uiiziin als er das gewahrte. Jii sein«-: Ruh stieß er einen langaezogenen eiicigrriis aug. Die Sau stutzte nnd liess ra- zei ielches, das sie schon ini Maule i«..iie, fallen Qeureink Der Töne ’.l.'i.io«: soll das Vieh zähmen, dachte unser Freund, uiio so sang ei, daß e- eon den Wunden Des Schioeinestalls wieder liallie »Wi) iniin singt, da laß Dick, iuhiq nieder ii. s. iv.« Und o Wuiideik Billet Kannibalioixiiiz der Saii war verschwunden, ivie hhpnoiisiri ie,";te sie sich nieder und säugte ihre Fertel Naclz einer Pause zeigten sich uerbreiterische Ruckiällr. Aber nun iannte man :a das Mittel sur Beruhigung Die ganze ansbesi ersainilie saiii elie sim ini wchi eine tail nno viersaniniiq er schallte in kräftigen Akkorden ein sc’·· · nes Lied nach dein andern; ininiet s pi ger wurde die Zau. iin. iei bels uchkk gruikizliedsse und die tleiiieii « er e uriten ihieii VII-e it in qqek c« einlithsriihe still-es - W Its-eis- tun-seh TM- niiiniche iür meine Frau einen JBitie sehr, was fiir einen Kopf hai Ihre Frau Gemahlin? ,,Elnen eineniiiiniaen!« sum-Finst Dai bilsif sie Frauen miner n s gewöhnlich Feine Zähnåein che b«