cinUnIläelztu Von Marie Stahl. ·Es giebt Unglückstage keine Philo fvplhie und keine moderne Wissenschaft Zaun vie Thatfache trug der Welt schuf en.« Onkel Meuiewitz mach-te ein melan cholisches Gesicht bei dieser Bedo-urk tnng. »Aber Onlelchen, das ift ja Aber glawbe!« rief feine Lieblingsnichte, die reizen-de, kleine Ida-u Kara von Sol bcn, während sie sich fröstelno tiefer in ihre zohelgefiitterte Kadazaita schmieg te und mit spitzen Fingerchen einen Kienapfel so wohlgezielt mitten in die Kamingluih warf, daß die Funken sto ben und die Flammen hell ausprass:l ten. Frau Korn glaubte überhaupt nicht an Unglück, das Wort allein machte sie ftiisteln und draußen rauschte ein tril ter Regen gegen die Scheiben. »Sei-krick , Schnack, Aberglaube! Solch ein Kiel in die Welt wie Du, meine Tochter, rann in Dingen, die über den Horizont des Modejournals und der Kinderstusbe gehen, überhaupt noch nicht mitreden'·, erwiderte Onkel Meufewitz ärgerlich. Er war in Bezug auf Unfehlbarteit feiner Glaubensfatzungem die alle auf persönlicher Erfahrung beruhten, empfindlich wie einPapft. Die kleine Frau lächelte verstohlen. Sie hatte den Onkel zu gern. wenn er ärgerlich wurde. Dann erzählte ixr immer am- amiifantesten Und das war so ein Abend. ivo man sich gern am lodernden Kaminfeuer zu fammentauert, um sich alte Geschichtcn erzählen Zu lassen. Es plaudert sick so gut, wenn man nichts hört, als ab med zu ein fernes Wagenrollen in den Straßen, den Wind, der an den Wet terroleaux rasselt, und das Prasseln der Kienärfel in der Gluth. »Freilich gieot’g UnqlückstageP seufzte Baronefz Molli und sächelte lei: se mit einem Valmblattfächer gegen den Feuerbrand »Etst neulich batte ich einen. Am trüben Morgen zantte Mama mit mir. weil das Radfahren in Sonne und Wind mir den Teint verdorben bat. Das bestellte Kostiim das mir die Schneiderin später brach te, war gänzlich verpfuscht tvir beta men tödtlich langweiligen Besuch und auf der Soire bei Rantwitzeng war here von Sperber mein Tischnachbar, den ich nicht ausstehen kann, weil er durch die Nase spricht, uralte Kalen dertoitze asuftdärmt und sich einbildet, Else Kronach sei aus unglücklicher Lie be zu ihm gestorben. Dabei hatte sie Kehlkvvfescknvindsucht.« »Wenn Dir im Leben keine schlim nreren Unglückstage begegnen, liebe Molli. dann werden Dich Kinder und Kindeslinder noch im Tode glücklich breisen«, sagte Onkel Meusewitz fast feierlich. »Aber Onlelchen, für meine Seelen störte ist das ganz genug«, behauptete Most usnd lehnte sich mit träger Grakie in den Sessel zurück. Sie sah sc- reizend aus« daß ihr Ver ehrer, der lange Rittmeister von den Kürassierem Herr von ;"-Zuctertvart, der rittlings aus einem Bambukstiihlchen neben ihr faß, sie init den Augen sait verschlang »Für den« der hoffnungslos liebt, hat dao Jahr 365 llnglitctgtage«, flü sterte er ibr zu, worauf er einen Klang mit dein Palmenhlatt bekam. »Kommen Sie, edler Held, ich muß Ihnen ern-as zu thun Leben, Müßig gang ist aller Laster Anfang. Spielen Sie eine Bertie Halma mit mir, das ist viel nüßlicher als mit dem Stuhle Lippean Mit diesen Worten ging Molli durch die offene Portiere in das anstoßende Speisezimsmer, wo bereits ein paar alte Herren am Wbisttifch saßen und der lange Rittmeister folgte ihr bochbe glückt. »Was ist Dir denn heute pafstrt, Onkelschen;« fragte Frau Kam schmei chelnd und rückte vertraulich nahen »Es war ein Unctiickstag erster Ord nung. Kind'·, seufzte der alte Herr lind strich sich den grauen Schnauzbart, »ich bin meiner alten Liebe begegnet.« »Ach, erzähle doch!«« »Gleich beim Erwachen heute Mor gen roar mir so flau zu Muth, als nb ich ein altes Weib wäre. Ich weiß nicht. drang rie Gänseleberpastete von gestrigen Kasino . Abend oder weil ich vom alten Dir-schau geträumt hatte — — Du weißt, meinem früheren Kommans deur - das bedeutet immer nichts Gu teS für mich. Als ich die Zeitung in die Hand nehme, füllt mein Blick gleich auf einen betannten Namen unter den Todesanzeigen Wem- fo ein qucer Freund nam dem cndern !1inaek)t, mit dein man f1·o·.)e Tag-e gesehen h.:t, das ist, als ob Freund Hein km Vprübeuehen leise autova an Die eigene Thür. Na, ich werde denn auch sentimental und denke, ich kann nichts Besseres klum, ais hinausfahren und Freund Ebertv vie letzte Ehre erweisen Ich habe Mich eben in einem Wagen Asbtheil eines Votort ·- Zuges zurecht « geseyh da kommt im legten Augenblick noch ein Ehepaar herein. Alle Mitreise-wen weile ich in zwei Massen. Diejenigen die einen nicht stören und Mede. vie einem keine Ruhe Lassen. man muß sie fortwährend se heit. hören und beste-einem Die alte Deine atbötte zu der unan-. Wen Art der leiten Masse Sie « I« das ganze We nasse-füllen It- Meew raschean Seide ihrer Ietviinder. mit ihrer leise lreifchenden Stimme und ihren großen Ansprüchen Sie zantte unablässig mit dem Gat ten. Warum er gerade diefen Zug ge wählt? Warum gerade diefen Wa «aen, der erfte, in dem fie einsteigen ge stvdllta fei doch leer gewesen? Wozu er das Fenster schließe, das fei ja zum Erstickenl Warum er sie veranlaßt ha be mitzufabrem fee wäre doch viel lieber zu Haufe geblieben! Wozu der Zug «fchon wieder halte-? Warum er nicht ’fchnell beide Fenster fchlöffe, es zng ja !«aräßlich, asber er denle natürlich nicht ldaran. daß sie sich zu Tode erlälten Itönnr. Warum der Eisenbahn : Mi nister nicht fiir höflichere Schaffnes sorge-? Ein Schaffner babe sie vor-»in angefchnauzt, sie verlange eine He schwerbe. Aber er fei natürlich zu trä pae und energielos dazu, alle deutschen "Männer würden ftumpfsinnia vokn Biertrinlen und aleichaiiltig »ican die -Z’fra1:en. Es war schrecklich, wie viele Schelle der arme Mann während der Fahrt Ebetanu daß der Zug fo oft hielt, daß es anfing zu regnen und daß die Leute faief den Stationen auch bei uns aus fund einstieaen und nasse Schirme und lfeuchte Kleider mitbrachten. Und eg war etwas in dieser übellau »nigen. auarrenden Stimme, ir. dem grauen. fchwammigen Gesicht der Du me krit dem hängenden Unterkiefer, ;tva5" mich nicht losliefz. Wie bypnotis « rrt mußte ich fie heimlich stnausgefegt beobachten und an ihr berumftusdirem als aäbe es etrrsak zu ergründen, auf Idessen Spur ich nicht kommen lonnte »und daf; mich doch wie eine Beänattk .gung quälte. Mit ftvifcher Ruhe ließ der Gotte mit dem vertnöcherten Eurem-traten gksichd der das Bändchen eines hohen Qrdens im Knopfloch hatte, Alles über sich ergeben. Man fah es ihm deutlich an, fein Interesse am Leben lag ganz wo anders. als bei feiner mißt-erwäg ,ten Frau und angesichts der frofligen, unenfchiitterlichen Gewinns-ruhe die feiner wohlaepsiegten Verfönlichteit Aehnlichkeit mit einer luftdichten Kon ferdenbüchfe gab, konnte man ihre Ver-— stimnruna fast begreifen· « Die Frau hat sich Gallensteine an: geärgert, dachte ich. Mein Gott« an wen imd was erinnerte sie mich nur? Da wurde die Tbür abermals aus-: gerissen Ein General oon der Gar-de stiea ein. »Ah. »den jour,« meine Gnadigste, bin entzückt, Sie zu sehen und im mer frisch und jugendlich! Zieh da. liebster Wranten! Wie aedt’5, Wie steht’s?« Mir war, als ob der Blitz vor mir ·(inschliiae! O Du Grundgiitiger. Wranlen? — Es lief mir kalt den Rrirlm hinunter Itzt verstand ich meine uirbetoußten Bellemnmnaen! Bei der letzten Station sprang ich wie verfolgt zum Wagen hinaus und legte das letzte Stück Weqeg zu Fuß iuriick. Jch kann Dir nicht schildern, rnit ktvelchen Gefühlen ich später am Grabe meines auten, alten Ebertv stand. Wenn je die Beraänglichleit und hin sälligteit alles Jedischen mich mit lal ter Hand an die Kehle aeoackt hielt, io roar es in jenen Stunden! Die alte. dicke Dame. die iibellaunig mit dem aleichgiltiaen Garten gezantt kund mit dem alten Schnau.i·bart. dem General. so süß that und mit so viel iVergnügen die ganze Standal leno nil der Gesellschaft ourchhechelte toar ia Loni Sen-bera, meine Juqeno liebe aetvesen, die wunderbare Loni, die wilde Rose von Sensenstein die IEveltanne vorn Ramveraer Forst, die Fee vom Wasserfall, wie wir sie nann ten. Und um ihretwillen war Tod seindschust zwischen Brüdern und Haß zwischen Freunden entstanden! - O Jugei.d! Wie ist Deine Ihorbeii so arof ind so süß! i Wie deutlich tauchte auo dem Nebel der Vergangenheit jene Nacht vor mir aus eine Ballnacht aus Schloß Sen isenstem stille bösen Geister trieben ihren Svul irr-! und in den alten Man ern. es wetterte und rauschte und .bra1.ste in den Lüsten von Sturm und shaaeh im Hochmld splitterten oie IIannen und der Stank-ach riß Brück en und Wehr fort. Mein Leben habe ich risli11, »Hu den Fluß zu passiren und den Seiiienstein zu erreichen Ich stand in einer ent fernten Garnison; wer diesseits desi Flnsseg wohnte, hatte ec— bequemer. In dem alten Schloß war Licht und Leben eine alänzenrse Gesellschaft und schmetternd-e Tanzmuch Die dicke Dame mit dem Doppelkinm die mir heute qeocnsiidergeseisen, war damals eine schlanke Sylphe mit rosi gen Gliedern im weißen Spitzenlieio cheu. eine Bliimenlrone im qolddraui nen Haar , Ihre dunklen Zauberaugeu besüßen die Macht, lianl zu machen und wieder gesund und an jenem Abend gab es sviele Schwerdcrwundete nnd Todt lranlr. Zwei Brüdei, Odo imd Albrecht Von Zinken, wurden Todtseinde mii des e.·· - sten Waler willen, den sie aus Ver selien Beiden versprochen, nnd mein Freund Kunkelbeiq und ich hatten iaas daraus einen Kugelwechsel auf All-sahn um dieser Zauberaugen wil len. , Ich glaubte ich sei der Bevor-zagte und er qlaubte dasselbe von sich In soM Falle ist immer Einer zu viel auf der Welt. NO war so Welnnnnij eili rllstli ge holt-n im ihrer Teile, in der Las-dekl lie. wie konnte ich es ertragen, daß er ebenso glücklich gewesen sein sollte in der France-ißt « Ich schoß ihn in die rechte Hand, machte ihn kampsunsäbig und kam ein IJM auf Festung z Als ich beanadiat wurde, hatte be reits ein Dritter die Rose von Sensen »stein gebrochen und entführt, der sem tmelblonde Wtanien. den wir schon in jungen Jahren die ,,alte Semmel« ’nannten. · ! Aber er war vom ältesten Blau-Hut lund hatte Anwartschaft aus eine glän zende Carriere. Na, die Hoffnungen dieser Ehe schei lnen sich ja aufs Schönste ersitllt zu haben. wie ich heute zu beobachten Ge -legen-heit hatte. Jch kann Dir nicht sagen, Karachem wie mit zu Muthe war bei dem Gedan lken, daß ich den zwei Ceninern Weib-« licl,teit mit den Hänaebaclen und den Säcken unter den Augen meinen besten szFreund geopfert! « Ja, ja, das war ein rechter tin !giiickstag, der mich um die Illusion Ettxeiner schönsten Junenderinnernng aes bracht hat!« In diesem Augenblick kam Molli mit beiszgeriitheten Wangen hereinaeiauien und wars sich Kata zu Füßen aus oetn Eisbärenfec .Kara, er hat mich besiegt! sr ist eben gegangen, um mit Papa zu sprechen.« Die Schwester-. umarmten sich bald lachend, halb weinend. »Da haben wir’s!« sagte Onkel Meusewitz trocken. Es lag mir in den Gliedern, daß noch etwas kommen niußth Na, Kinder, da das Unglück doch einmal geschehen ist, laßt wenig stens mich die Verlotmngsbowle nach dem alten Rezept krauen, um diesen sten Tag mit einem auten Trunk be schließen zu tön.ien!« l eins vrennendem stinkt Nach langer, hetreater Fanrt war die v,,,Jre:ie,« einer der schönsten Dann-set sder Kinasin-Linie, die vierzehntözig mit außen stets voll beladenen Schis isen den Verkehr zwischen Hamburg kund Japan oerm«ttelt, arti 29. Novem Iher 1894 cui der Rhede von Yotohoma joor Anker aeaanqen s Während ich, freudig bewegt, ain jZiet der Reise angelangt zu sein, das idröchtiae Panoransa mit den-. aewai tiaen Kegel des Fuji un Hintergrunde idetrachtete erhob sich an Borc die ge wohnte larmende Geimäftiatetm die zbeim Eintresien eines aroszen Demn iser5. der hauptsächlich Frucht-streiten Idient im Orient unvermeidlich ist. »Ohne Säumen ginq es an das Ausla «oen der Güter. die wir von Europa ’tvoh1behalten heriiberqebracht oder an »der indischen und chinesischen Küste ,iibernon.men hatten i So der-liefen« die Taae bis zum Z sDerenrber · Triibek reaneriscksee Wetter hinderte «Moraens den geplanten Aiisslua, da für war dae Bild an Bord iehengioerth genug. Das Rollen der Männe, mi— zischende Ausströmen des Dampseg an iden «Winschen,« dac« Schreien der Au lis, die Koinniandouie Der ljuropäer .oereinten sich zu eurem ununterbroche scsen betäubenden Latin: da vlotzlich zwurde Alles iibertont von dem Rufe: Fiel-er im Schiff Altes stürzte nach dein Vordeidett zu, wo aus der Oeffnung lLules dez ersten »Laderaumc eine kleine weisslicheisianch wolle aiiistrea. In wenigen Zetunoen war sie m eine qewaltige otaue Flacn kmensäule dem-unrein die die ganze kBreite des Schiffes- einnahni und haus hoch zum Himmel aufs-werte Sie leckte nach Jen Raaen, die Segel lohtert hth anf, rie Flamme riesengroß ver längernd Gleichzeitig ertönte ein Idunivser knall, während das Suiiss von Grund auf erschüttert wurde. ! In dein Laterau:n, in dein das Feu er :uebr«-.c!-. waren Hunderte Sack «Sa-lveter zusammen qestapeli. Sie hat Iten sich, wie die japanischen Aulis-, die im Raume mit Abladen heichöitiat wa ren, später erzählten, beim Lüsten ei nez Seines selhit entzündet. Jeder Zacl erpletiiite, jede Grplcsion »ließ bog Schiff eczittern nnd die qe lwaliige Flamme höher aufloben. Ji reisender Eile waren die Aulis ans den Luten herausoellettert, ibr Gliiel win, lbaß noch wenig Ladung heraus war imo sie rasch genug nach oben kommen ;«lo1«.iiten. Vorn war die Mannichait in vihren Klammern an bei Bad durch baz Feuer von dem übrigen Schiffe völlig iabgeichnitten Die Makrofen und oie zlchinefiichem Hei-sei konnten nur durch Heiliger- Abspringen oder Hinabllettern Zon ver Anterkette ibr Leben retten. lln ten wurden iie vors den bereitlieqenben jLabungsliibnen aufgenommen- Rauch-— jwollen vitfinfterten bald die Luft iirer zbem Flammenmeer und vie schwerli "chen Töne be- in Thäligleit gelegten Rebelbornes übertönten vie Explosionen Die Glutb ergriff im Laberauni vie itiefet gestapelten Fässer mit Nägel-i und Stahl und schmolz fie zufammen daß sie zu flachlichten Klumpen geballt bei den Explosionen in die Höhe ge schleudert wurden. Sie fielen meist zer störend und zeitriimmernb vor uns nieder-, viele flogen auch weiter hinaus iriifs Meer bis auf benachbarte Dani er. . « Von allen Seiten waren kleine Boote und Domvfer berbeiqeeilL durch Flog gensianale erbeten, durch das großar tige Schauspiel angelockt. Sie beachten zum steil die erwünschte Hilfe. Fehl wuka an Bord in fleherbaflee Tboklgk irae gesehen-e wohl suchte Jede- nach Kräften zu helfen, aber ohne fremde Dilfe wäre Alles vergeblich gewesen. Deutfche, japanische« amerikanif handelsfchiffe sandten Mannfchat und Spritzem die energifch eingriffen; die thatlriiftigfte und erfolgreichfte Hilfe larn aber von dem ruffifchen Kreuzer »Rynda«" der gegen 50 Mann mit zwei Speisen anrücken ließ. Die rufsischen Gatde-Marinefoldaten ar beiteten. der Gefahr nicht achtend, als ob es ihr Leben gelte. Es war bewun dernswerth, wie die rauchgefchwärzten Blauiacken sich dicht an den Feuer spei endenAbarund wagten und wie sie nach dem Brande trotz der angestrengten Arbeit in ausgezeichneter Haltung ab rijckten. Wohl lagen noch andere kleine Ariegöschiffe im Hafen und in einer englischen Zeitung hieß eg nachher, das englische Kanonenbcot hatte feine Hilfe angeboten, bei uns an Bord hat aber Niemand etwas Derartige-H bemerkt. Ganz ernsthaft trurde, als dasFeuer fortschritt, erzählt, von der »Nynda« aus folle ein Loch in den Schiffsleib geschossen werden, um dem Wasser ra scher Zutritt zum Feuer-lind zu ver schaffen, doch man begnügte sich, Ströme Wassers durch allerlei Zwit zen in dag- Schiff zu ergießen. Trotz alledem hatte die Schott s"f:ahlerne Wand) zwischen erstem und zweitem Lamraum der ssjiuili nachgegeben, der Feuerherl hatte sich rergröfierh »die spitze, die gimnenwaipeierocrripie schie-» nen unerträglich. Da trat noch einEr ,eianisz ein« das- alle Thaiigleii lähmie, .Aller Aufmerksamkeit fessektr. Der -rnäa-tige stanlerne Mast des Vorder sschiffes wanltr. Er war unten ani sScbissglIooen gliibend gelvdrden und ·verlor seinen Halt. Ziel e: ruf das iMittelschiftJ unsere Kam-terri, den«-Ma schinenraum ,iertiiininiernd, so ger er dem Feuer leichten Weg zu den hinteren Laderiihnsen wo einiae 100 Stiele niii Salvitet und dem gefährlicherr.i thier sauren Kali lagerten, abgesehen von der dann drohenden tsrplosion der Schiffs-— tessel Ray vaxiaen Minuten sank der hchle JlTast unten tviiitlig sich abknis next gegen sechs Fuß in sich selbst zu sammen. Wir attnneten auf. Jest schien der Höhepunkt überschritten Es war den kleinen Danivfern inzwischen gelungen, das Schiff so Zii drehen, daß ·der Wind das Feuer ooni Schiffe an trieb, die Gefahr so erheblich oerrans aeriid. Die Schott zwischen zweitens Laderaiun undMaschinenraam hielt Stand. Cp oelang, reichlich Wasser in die deinen Vorderraunie tu dringen, zumal von seufzen durch die Löcher« die die Explosirnen gefptengt hatten, Waf serftrkmis eindrangen Die Vorder räuine füllten sich sichtlich, die Fiatrdv rnen nahmen ad. das arausig schöne Schauspiel näherte sich siegen Abend deni Ende. Vorn stand das Schiff bald cui Grund, während das- Hinterschisf hoch ei s dein Wasser ragte, daß die Echiffsschraube frei in der Luft standl Eine Arbeit von Iaaen war es dann noch, die Rämne vollzufiillem unt jede Gefahr des Wiederauffiainniene zu he seitigen, eine Arbeit von Wochen, sie zu leeren. Bald lonnte man ji«-niedern wag das Feuer angerichtet liatie. Lille-: Holziveri. oie Hebebanizie an Deck, ker hölzerne Deavelag und die Verzierun gen waren verkrnnnt nnd verkolilt, die stählen-en Schiffs-wande, das stählerne Des felvft ausgegliilit, vertrag-n, rek deult: die Ventilatrren. die behauqu tödten, die eisernen Stangesi und das Beiwerk ivaren einaelrsielt und zusam iiiengedriieit. lagen nnd ningen ivirr durcheinander Den lietriibendften An blick fiir einen Sees-rann bot der ritfziae Ell-aft, an dein die verlolilten Jst-am die italilernen Leiterr ind Trossen, vie ihn in seiner Lage erlalten, denen er wie der Fratze knar, traurig lie.-adliingen." Verlust an Slltenichenleden hatte-i tvir nicht in beklagen Alle japanischen Kulis, unsere Matrosen nnd taiinefi scheni Heiier konnten sich rasch genug reitet-, allerdings verloren die letzterer-. Beiden all« iiir Hab nnd Unt. Hier griff rasch träftige Hilfe ein« Samm lungen auf oent Schiffe nnd bei der eurotziiischen Rolonie soraten sii:Ba«.ir mittel. vor Allein der Deutsche Klub in Wolonomax noch am iellien Tage war auch reichlich Kleidung angesammelt Die Sucnoer würden ob der Bernsen « duna tuin Theil doch den Ron ge schiittelt haben. So fah ich nan; einigen Tagen iin Salon des hintern-as den die Mannschcft mit den leeren Passa giertadineri bewohnte, eine-i chinesischen Oberbeizer vor dein Spiegel stehen, iit dein er sich ivvltlgefiillig lächelnd bei wunderte. Zu hohen Stulpftiefeln, eng arrliegenden gelben Reitlioieii trug erl langen schwarzen Gehn-a nnd die blen-· dend weiße Leim-Fische wurde, da der Kragen fehlte, von einer rothen Krack vatte getröni. Ottenbar teyr erbaut von dem Ue " samnneinvrurt legte der Ettle noch den wohlgeflochtenen Zopf harmonisch dazu über die Schulter. l Die aroßen Annehmlichkeiten die ver Aufenthalt im schönen Japan nat CNeuianrsfest und Sieger-seite, . Feier, des Falls von Port Armu- fielen in die Zeitt ließen es un: »sehr-ne n Ins-. wir scheiden mußten, oa die Rennenan die Dorfs in Yotofnta ihren steieggfchif I sen reseroirte. In aller Este wurden dann die aktgaebmnnten Räume our-t Zirnmermann nnd Maurer einigerma .ßen seerüchtig gemacht. Mafsioe hol-pl vollen. ltählerne Stanqu nnd Ketten» gaben als großes Getön den Wändeer halt. Von außen suchten Taucher ote" Stellen derLecke nnd von innen wurden starke Zeinentmauern davor sugge-e siim , Musiker-Wind etleichterte bieFalfri. Nur eine Nacht nnd einen Tag hatten .«ir das Gefühl der Gefahr-. Wir la men in die Ruck-weben eines Taifuns, das leere. hoch aus dem Wasser ragende Schiff wurde von Wind und See auf vie Seite geschleudert, daß es klat fchend auffiel, um langfam fich erhe bend elenfv cui vie andere Seite ges-« fchleudert zu werden. An die abenteuer: lichften Geichicltten erinnerte es mich, als die fenft fo frltde feftftehenden Glä fer und Flaschen ver Schiffsapotheltz die Bücher und Wasserflafchen in mei ner Kabine die aewobnten Schranken sprengten. durch die Luft flogen und überall anvrallend einenFJöllenfpettatel vollführten Durch Gegeriwind, durch gegen uns laufende See wurde das Wracl nicht auf die Probe qeftellt und fo langten wir nach rascherffanrt wohl bebalten in Honatong an. Dort aing das Schiff in die mäch tigen Doclg von Kowloon, feine Safäs den heilen zu lassen. Fünf Monate dauerte die Arbeit. bis das Schiff in der früheren Schönheit den Hafen ver ließ, um feinen hoffentlich nicht wieder gestörten Wechsellauf einzutreten D r . LE- v i r o . OOH -—--.-· Das rettentte Bild-riß Historische Novelette von P. De l a y Alg im Winter i792 Duiuouriez an der Spitze des französischen Revolu tionsbeeres sich in der Nähe von Aja der holländischen Flotte, die vom Eise festgehalten worden war, bemächtigt hatte, zog er in Amsterdam ein und schlug hier sein Hauptquartier aus« « Amsterdam wir schon damals eine srötiliche Stadt uni- lkatte eine große ttnzabl reicher Bürger, welche nur die Gelegenheit suchten, sich aus jede Weise zu unterhalten, und in der Veranstal tirng von BällesiIesilichteiteri und son stigen Vergnügstngert :oetteiserterr. Be: tanntlich sind in Holland-, wie über bauvt in eii«em grosieisv Theile der nord europiiischen Länder, die Konditrieeien der Sammetpantt der besseren Gesell schast, und es gehört zum guten Ton, sich biet alltäglich zusammenzusindetk Unter den Konditoreien Llinstekdamz war di- eines Franzosen mit Namen Raineau ganz besonders besucht, nistet allein wegen der Gute seiner Waare und seinerHöslichteit, sondern auch we aen der bitt-schen Kellnerinnem vie er in seinem Dienste hatte. Die Ankunft des Resolution-benei tbat dem fröhlichen Leben teiiierlei Abbruch, denn die französischen Offi zieren hatten nicht weniger Verstöiid niß fiir die gutbeseszte Tasel und ange uebine Gesellschaft Völle und Festlich eiten wiederholten sich in der Kondito rei in immer schnellem Folge. und die einzige Veränderung war die, daß die Zahl derTheilnedsner eine größere wirr. Unter den stellt-erinnert Ranieaug zeichneteit sich besonders zwei durch au szergetvöbnliche Schönheit aus-. Die ei ne war groß,h-1tte tuntelbrauneehaan schwarze Augen« einen sammetötuilicheii Tetnt und war, wie man sagt, etwai ungebuitdem die andere, vor Kurzem erst eingetreten, war blond, mit blauen Augen sind eiwe n hißerrrdentlich zai ten Gesicht, aber int Gelegentlteil zu je net ausneyinend schief-tun tlnier den die Finnditcrei bestschenden Franzosen eistsvanu sich-bald eine lebbaste ttnters halturig iioer die Schönheit der beider-. Mädchen Jede hatte ibre begeistert Verebrer, und bei ier Heißbliitigteik der Franz- sen tviiide oie immer lebbai ter gewordene Diskussion schließlich in einen Streit ausfeaitet sein, wenn nicht, gerade zu rechter :;eit der sanken streich geschlagen worden ware. Als kie Ossiziere dass Lotal verlassen hat ten, trat eiue Tchrar Studenten Jan der Atademie der fasöiien Aiiiiste ein; sie nannten aus den teer gewordenen Sitzen Platz und ertundigteu iirtt nach der Ursache des Ztreiieg. »Potz Tat:seiid!« sagte iovial einer Jer Tiiiiialinar. der non den andern li ich sein struppiges Haar und Den un geritegten Bart besondere abstach, »in scheue mich nicht, essen zu ertkären, naß ich, trotzdem ich Eiche Schönheit an ertenue, «.IJtargare!l,-rn entschieden den Vorzug geht« ; wmrqatekye non-: vie Blonde, vie Ietzt: lief etrötbele. » »Mnkqareibe,« fuhr ieisek fort, »Du. lsisi siik mich der Indus der idealenl Schönheit, und Denn Du rnik eine qto l ße Freude nmckiei It«illsi, mußt Du inirl erlauben, Bein Bild zu nmlen.« F »L, mein Hei-M erwiderte sie icniicld ( lern. — ( c, Bein Vile Dag- verpflichtetl Dich m nichqu ich nierv mich zwei ina wen, Du lannfi Tit dann eins cin wähle-n ian das attm behalte ich.« Das Mädchen etrötbeie immer mein nnv anlwctleie list-is Endlich legte sich Raume-u in’5 Mittel, mn den Stu denten, die seine treuen Kunden waren, entgegenzulommen »Nimm es doch an, Marqarethe!« sagte et. »Es nian Dir doch selbst Vergnügen machen, Dein Bild zu ha lsen von Künstlerhand gemall.« »Aber ira- cvled mein Bräutigam sagen Z« erwiderte dag- Mädchen. Matgakelhe war feil einem halben Jahre veriva und ibk Bräutigam spat der eifekfiichiigite Mensch von der Welt. »Dein Bräuliaam wird gar nichts fanen,« entpegncle Rainer-tu »in: Ue brigen nehme ich die ganze Verantwor lnng auf niich." «Wohlonl« verfehle heiter der junge Malen-; »wenn Namens- liik Dich ein sieht, hast Du nichts zu befütchlen.« — Dann gab ee ihr ein Glas in die Hand, nahm ein Siiick Papier und begann das Mädchen in anmuthigster Stellung zu malen. Aber bald wurde er in seiner Arbeit durch eine lärmende Stimme unterbro chen. Es war der Bräutigam, der un verhofft eintrat. ? »Ich hsbe Dir ein siir allemal verdo tin, mit diesen jungen Leuten zu spre chen!« schrie er. »Mein herr,«« sagte der Maler, um jihm die Sache aufznllören ’ »Mein Herr,« erwiderte der Andere in troszigeni Tone, »wenn Sie leinFeig ling sind, werden Sie wissen, was Sie zu iyun yaben." »Aber mein Herk«, mischte sich einer seits der Wirth dazwischen. »Sie sind ein Elender, wenn Sie derartiges in lerem Hause dulden!« »Ach, das ist zu viel!« rief Marga teche, beleidigt durch ten lächerlich-en Zorn ihres Bräutigams-»ich habe selbst niein Portrait verlangt, und es rrird gern-acht werden, magst Du es wollen oder nicht!« »Gut, wenn es so ift,« entgegnete der Bräutigam gereizt, »wenn Du nicht n eißt, was sieh gehört und Dich Deiner Handlungsweife n rht schämft-— Idieul --— Nunmehr ist mir das Leben une träglieh. Da .neine Liebe verschmäht wird, habe ich teinehoffnung mehr nnd auch keinen Grund, mich länger zu der stellen: So wisset denn ihr Alle, das-, ich der Graf von Reden hin, im Dienste »Er Majestiit des Kaisers von De siterreichf l Nach diesen Werten stürzte er von dannen. Das Mädchen brach in Thräi nen ans, und die Studenten sahen fich einander verwundert an· ! »Der Unglüctlirhe, ries Margarethe set luchzend qui-, «er wird verhaftet nnd erfchossen werden« ; In der That hatte er tannr die Stra sze betreten, als zwei Spione, von de nen die Stadt voll koar, ihn anhielten tnd nach dem hgnvtguartier der Fran zosen führten. Bei dem Revolutionsheere wurde trrzer Prrzesz gemacht. Jn wenigen T-. tinuten war er, da feinePersönlichlejt festgestellt war, zism Tode verurtheilt nnd sollte am folgenden Morgen er ichossen werden. Um anf die Bevölkerung Eindruck zu machen. befahl Dtsmouriez, daß die tfretution init grogern Pomp stattfin den sollte. Die rudpen waren in Parade aufgestellt, während er feil-ist« mitgeben von seinem Stabe, wenige Meter entfernt vom Exekutions-Pelo trn hielt. Der Verurtheilte wurde her beigeführt, bleich, ater festen Schrittes. Tta ertönte der Ruf: »hatt, halt, ich nill den General sprechen." lind-der junge Maler vom Tage vorher machte sieh, einen großen Karton in der hand. Pla durch die rusgestellten Soldaten. irr-r sich Duntouriez zu Füßen nnd bat um Gnade für den Grafen. Er erzähl, te in rührenden Worten die Geschichte iener Liebe. die der einzige Grund war, treehalb der Graf in die Hände der Feinde gerathen war, die Verzweiflung des Mädchen, und truszte seine Worte sr schön auszusstnniiitem daß Dumon riez gerührt wurde. Um ihn ganz zn gewinnen, zeigte er zlsm das Bild Mat garetheno, duz er am Abend vorher siizzirt nnd während der Nacht vollen det hatte. »General,« fuhr er fort, ,,geven Sie Ihren Gefangenenkittaraarethen zurück; ne tvird Ihnen oasiii ihr Bild geben« ind Sie werden bei diesem Tausche nichts verlieren.« »Wenn das Original ebenso schon ist wie da; Eil-IT sagte Duinorrie,i, »mil! ich Gnade walten lassen.« »Der Mater gab nun ein Zeichen, und dag— schöne Mädchen wurde vor den Ge iseral geführt: ihre Augen zerflossen in Tbriinen »Nun weinen Sie nicht mehr, «nein schönes Rind,« retete fie Donwnriq an. »wir alle treiben Ihrer Hochieit t-eiinohnen.« lind diese fand in der That eine Woche später statt. nachdem sich der Qirsrf ans trinken-Irrt verpflichtet hatte, die Waffen nicht wieder gegen Frnnt »ich in ergreife-L th war eine äußerst tianzende Hochzeit, an der Dumouriei i«nd seine sämmtlichen Ofsiziere theii i ( innen. Ante nebenbei-. Eis aielst eine Menae kleiner Umir ien und Rücksichtslosialeiten, die aci nnd iiir lich nichts bedeuten, aber sind-time find als Ren-Mitten ver Be iUrmiienheit einer Seele. If i II Wenn vie Geokmutb vollkommen sen-« toll. muß sie eine lleine Dcsig Leichtsinn enthalten. is- o- si Esi qelsört immer etcoag auter Wille kriti, selbst das Einfachste zu begreH fin. selbst das Klarfte tu verstehen w s o Gen.eiiwetltändlich. das beißt: auch ten Gemeinen verständlich und beißt tsbervies nicht lettenx den Nicht-Ok meinen nirgendwo-. O III sit Die Gedallkmlcssqlclt Mk mchk ehrliche Namen tu Grunde gerichtet als vie Bosheit· Marie v. Ebnee-Eichendach Ein schönes Wort Gilt hier und bott, Ein gutes Wort An jedem Ott; Ein wahres Poet . Pflanzt lich allmählich fort und fort. Feuchteeslebetn T i 4