Rmust.seskq. MDL Ludwigm Distmanm In der christlichen Trias Georg, Michael und Martin nimmt der Erst nte seit den Westen Zeiten eine - virrasgende Stelle ein« Die inve qenländische und abendländische Kirche verehrt ihn als «Erzmärtyrer« und baute dem »Ritter St. Georg« Kirchen tin-d Kapellenz ja die Landschast Geor gien trägt sogar von ihm den Namen. Gleich seinem Kollean Martin wird er als Ritter hoch zu Roß dargestellt, wie er mit einer Lanze einen Drachen durchbohrt Dieser weitverdreitete Kultus ist um so ausffallender als die Ueberliescrung til-er sein Leben fast nur das Eine alH halktoegs glaub-würdig zu berichten weiß, daß St. Geora ein edler Krieger auf- ansehnltcher tappadocischer Fami lie gewesen fei. unter Diofletkan ae dient und bei der aroßen Christender folaung unter genanntem Kaiser im vierten Jahrhundert den Märtyrertod erlitten habe. Desto reicher hat sich die spätere Legende um diesen dunkeln Heiligen gerantt und die Gestalt mit der ganzen Romantit mittelalterlichen Rittertbums asusaestatteL Wer kennt nicht Böcklins meisterhafte Darstellung der Lea-ende, wie sie vom pdantasierei chen Jakobus a Voragine so rührend erzählt wird? St. Geora kam einst in die lybische Stadt Silene. Neben dieser befand sich ein mächtig-er Sumpf, in dem ein pestbringender Drache hauste. Um ihn zu desiinftigen und die Stadt von sei nem tödlichen Giftatbem zu befreien, mußten ihm täglich zwei Schafe als . Opfer ausgeliefert werden. Als die Schafe nicht mehr zureichtem mußte statt des einen ein Jüngling oder eine Jungfrau eintreten und zwar sahner terfchied des Standes. wie es das Loos destinrnntr. Da traf es einmal des stö nigs einzige Tochter, eine Jungfrau von berückender Schönheit Umsonst tot der jammernde König all sein Gold und Silber sammt der Hälfte seines Reiches-. Das Voll rief: »Wie! Wir srllten geopfert werden und Deine Trchter verschont bleiben? Gied sie Heraus-, sonst verbrennen wir Dich sammt Deinem ganzen Hause.« Da erbat er sich noch acht Tage Frist; ch akser auch diese verstrichen war, hüllte er sein Kind in tönialiche Gewänder nnd segnete es; dann gqu die Jung frau weinend an das Ufer des Sump fes, in dem der Drache hauste. Zur selben Zeit tam des Weges Ritter St. Georg und fragte sie, warum sie weine. Sie erziildlte ihm Alles. bat ihn jedoch inständig. sofort zu fliehen, damit nicht auch er ein Opfer des nahenden Unge tbüms würde. Der unerfchrockeneRit ter aber sprach: »Fürchte Dich nicht; mit Hülfe des Kreuzes werde ich Dich erretten.« Er bestiea sein Pferd und ging mit eingelegter Lanze auf den Drachen log. Durchbobrt wälzte sich das giftiae Scheusal in seinem Blute. Der Ritter hieß nun das Mädchen den Gürtel lösen und ilm um den Hals des Lindtvurms Wen und siedet das ver wutsdete Thier folgte nun wie ein zah mes Hündchen am Band. Als sich der Ritter mit der des-reiten Jungfrau und dem Drachen sder Stadt näherte, floh Alles. Aber Ritter Geora sprach: »Für-biet Euch nicht, sondern laßtEuch taufen, dann werde ich den Drachen tödten.« Und so geschah es. Zwan zigiausend ließen sich taufen; dann tödtet-e St. Geora den Drachen. Der König gab ihm unermeßliches Gold, was der Ritter unter die Armen ver theilte. be vie Leaenoe Es ist nun aar lein Zweifel, Das-. der Gerrakult. der in der orientalischen Kircke schon lanae blühte, mit den Kfex««zzüaslern in"5 Adendlanb nebracht wurde und unter dem Einfluß des-Rit terweseng sich zur hohen Bedeutung aussehn-sang die er im qanzen Mittel alter bis in die are-eile Zeit bewahrte Jn erster Linie kam selbstverständ lich die Heldenqeitalt Georaz in seiner Eigenschaft als tapferer Krieqer in Be trockt. Das Moraenland nannte ihn den »Sieabrin«aer« und fromme Sage tlai das Uebriae. um den Glauben nn die sieaoerleilzmde Kraft des Heiligen zu stärlen So soll u. A. sein Bild den Krenzfcchrern in der Schlacht bei An tirscksien voranaeleuchtet bat-en und elenso dem Könäa Richan dem Ersten auf sein-m Zuge gegen die Sarazenen erschienen fein. Im Hinblick Daran wurde schen- auf der Snnode zu Ox ford- irn Jahre 1222 fein Gedächtniß lag (24. April) als Nationalfeiertag für ganz Encrland erklärt. Auch Ge nua wählte ibn zsu feinem Sehnt-pa tron. Im späteren Mitlelalter waren es besonders die für-deutschen Ritters-c den. die feinen Namen auf ihre Ban ner lchriebenx so die zur Fortfäbrung des Krieges gean die Unqläubigen ge gründete fräntilche »Ganz-Welta sckaft« und der fchväbischt »Geister fckjlld«. dessen Macht sich in dem ble tiqesr Sieg Tiber die Meeller Bas errrrotten am hilariuitaa des aheez 1408 elend-arte. Zum Enden en an diesen Sieg wurde in Bauen-z die St. Gepraskirche erbaut, an deren Außerk leite das steinerne Bild des brachen lsdslenden Varro-us zu Meer ist. Auch an der Innereku zu Innsbruch die noch dem «bayetifehen Rmmnel« 0700 m den Land-ständen als Dank Mr die Befreiung Titels errichtet wur de, pur-itzt wer ht. Georg Me leicht benreilkld tout-sc . I . . .» » »di MMEMMT c zeichen Wu. Am meisten Bet bteitung fanden die sogenannten Septas-thaten die auf der einen Seite ten Ritter zu Pferd mit dem Drachen kämpan vorstellte-h Betübmt waren besonders die Mansfetdischen mit der Umschtift: »Bei Gott ist Naht und Thadtk andere hatten am Rande die Devise: »St. Georaius eauitum pa ttonus.« Sie wurden von Landskneckp ten und Kriegern, vornehmlich den Be titteuen, auf der Brust ertragen und galten, ja gelten noch als Schutzmittel gegen Hieb, Stich nnd Schuß. Bedeu stiinasvoller sind die St. Georgshew iden, weil sie uns auf den beidnifchen Ursprung mancher am Georgstult has cteuden Ziiae leiten. Diese nach dem jNanten unseres Heiliaen benannten »,,Sieg«- oder «Nothhemden« waren lau-J Linnen und machten die Träger micht nur stich-, hieb-«- und lugelsest,’ scntern verlieben auch den Sieg gegen »jralick-en Feind. Das Georgshemd mußte von unschuldiaen Mädchen un-! ter gewisan Zeremonien und Zauber spriichen aesbonnen und mit eingewe bencn magischen Zeichen versehen sein Die armen Spirrerinnen verfielen dem Teufel. — Dieses Schutz und Sieg, retleihende Hemd erinnert vollständigs an die Brunne. die Wuotan. der zumal-i tige deutsche Götterlönig den elden3 verlieh, und an die der Sjea ge nüpftl trat. Auch sonst hat die Georgslegendel manche Züge von Wuotan entlehntJ Der «Schimmel«· auf dem der Heiligej reitend dargestellt wird. erinnert an; das glänzende weiße Roß Sleipnir, an» dem der deutsche Sieaedaott in der« Schlacht erkennbar war. sowie die Lan-; ze St. Georas auf Wuotans wunder barer- Speer Gunanir weist. Aber auch der Kern der Lea-ende, die Bekämpfung des pestbrinaenden Drachen, läßt Ve-’ ziebunaen zu Wuotan erkennen, denn auch dieser war der Schuuljert gegen Seuchen und pestilenzartiae KrankheiT ten. Wenn nun auch vielleicht einzelne! Züge dieses christlichen Georgsmhthus. schon bei der Herüsbertunft aus dem Meraenlande vorhanden aewesen seins Wogen, so hat die Leaende ihre gegen-i wärtige Gestalt sicher erst im Abend lande erkrzlten und wurde zur Trägt-) tin überlieferter altaermanischet Wuo i ten-Vorstellungen die obnedieå in der veriiinaten Sage vom Drachentödter Sieafried im Volksbewusztsein fort lebten. Wie beliebt dieser St. Georgstultus war, das bezeugen am Besten die zahl reichen und zum Theil atoszartigen szenischen, ja auch dramatischen Dar stellunaen, die die Leaende vom Dra chenlampf zum effettvollen Jnhalt hatten. So wurde im Frühling in England die Besieauna des Draufan durch St. Geora bildlich dargestellt, der« davon den Namen Sualedraaon lDra chentödter) hatte. Desgleichen findet uns diese Zeit, wie « glaube, noch ge genwärtig zu Fut in Niederbavern der sogenannte Drachenstich als dra nxatisirtes Volksschausdiel statt. Die hcndelnsden Personen sind der Ritters mann zu Pferd in Harnisch unoBlechD baube und die Köniaswchter. ringsuth mit Silberaeschniir und Schaumitnzen bedanaen und mit dem Gollrönleim auf tem haar zum Fischen ihres hohe-is Stanke-. Zur Begleitung hat sie die· sogenannte «Nachtreterin« als Ehren dame. Die hauptfiaur bildet aber streisellos das Monstrum eines grau-l lieben Drachen. eines mit bemalters Leinwand überzoaenen holzgerippesJ das tun zwei im Innern verborgenen Mönnern beweat wird. Sein sue-fiel-l les Vergnügen besteht barm, plötzlich mit aufgesperrtem Rachen unter die schaulustiae Menge zu fahren und wo möglich Einem oder Einer die Haube rrm Kon zu schnappen. Dann be ginnt der naive Dialoa zwischen dem edlen Rittersmann und der atmen del nioåtochter. Wie nun der Drache sichs .nabt, sprengt ihm St. Geora entgegen und bohrt seine Lanze in den Nachens des Ungethiims, d. b. in die im Gan-« men versteckte mit Blut aefiillte Blase.l Gelingt ihm dies nicht, so wird er denl Taa über sum Spott und Gelächter desi Pist-litrms. Ein Trinlaelage be-! schiikßt pas Fest. s Am großariiaiten wurde wohl das »Gcorgispiel« bis zum Jscilxsre 1753 in Brzen aufgeführt Wenn man Die Be-l schreibung dieses mächtigen Fesizuqeg und Festspieles liest, das — abgesehen von der qoldstrotzenden Konigin Mar gute-he die als Vertreterin der zu be freienden Jungfrau den bis zum ersten ctccke der Häuser reichenden Drachen fübrzr. und dem Ritter St. Georg, des sen Harnisch wie Silber alönzte « fast alle Hauptfiquren des alten und neuen Tisiarnentes in Einzelsiguren und reich geileidåen Gruppen zur Vorführung Ubsachte dann begreift man. daß der klökliche Manistrat von Dozen, dessen »Muni-sizenz sonst sprichtrörtli ist, sich an den damaligen Fürstbii Grasen Svaurr urn Æstelluna dieses kost spieligen Schauens-tänqu wandte. Allen diesen Georgispielen, deren Verbreitunq in friiberen Jckhrhundep ten besonders in Süddeutschland sehr groß war, liegt nach den Forschungen von Jak. Grimm. Ad. Kuh-n Wolf etc. die ruhmreiche Besieauna der sinsteren winterlichen Mächte dersinnoildlt i )in1 Drachen, durch den ist«-eigen Frii lina, unter dem Sinnbild des aus weißem Rvsse reitenden Ritters Georg, sit Grunde. derselbe Gedanke, der in vielen ariichen Morden die die Be jiiinrpfuna von Dresden durch Götter zmn Irr-halt haben, wiederkehrt I Nemmmknnmsmhs liagzsitzesfeiet webt in den Städt-u entwickelt, so lassen doch such die Ge sträuche die das Laut-voll um diese Zeit übt, den bl. Georg als Vertreter des- siegteichen Frühlings erkennen. Dahin aebött vorAllem die weitverbreii tete Sitte des «Gmsausläutens«, das am 24. April, dem Gedäcknnjßtage des Heiligen, in den Alpengegendeu sicut findeL Es ist besonders im almenkei eben Unterianfhal aebkäuchlich und be steht in einem abenteuetlichen Zuge ver nr:«mn1ter Gestalten. chn geht der breitfchulteriae »Melket« mit de.n her tötnssniichen rußian Sennerhemd und darikber aetreuzten rothen Izu-sinns gern. Auf dein Rucken traat er die beim Aufzug zur Aipe iibliche »Kopf tiaxe«, aus der hölzerne Milchschijf sem. eine dickbetruftete Muspfanne und ein eiferner Fischkan schauen. ani folgen vaarweise in tattmäßiger hopsender Bewegung die Buben mit den Schellen. Den Schlufi macht der in Luni-en aekleidete »Wurzengraber«. Aus seinem Nuckeniorb aucken Gras-· wurzeln. Kröten, Eidechsen und ähn liches grausliches Zeug. Die Stelle der «luftiaen Person« vertritt der klin te »Hudeler«. der mit seinem obl schwarzen Gesicht allerlei Griinassen schneidet mit einer großen Semin piitfche knallt und den zuschauenden Dirndlen das Gesicht mit seiner rußi gen Melkerpfanne zu schwärzen sucht. So gebt der Zug unter obrenzerreißeni dein Geschelle untd Geiohle durch die Dorfgassen auf die Felder, wo man den Korb des Wurzenarabers wenn möalich mit blühen-den Kirschbaum ztveiaen füllt. Auf weiten Ums-wegen tebrt inan dann durch eine andere Gas se in’s Dorf zur-ich Darauf erhalten die Glocken- und Schellentraaer beson ders von denjenigen Bauern, an deren Feldern ter Zug vorüberaeaangen ist, Brrd Butter und Käse. bie und da ai:ch Held- Man alaubt nämlich, daß durch diesen farmenden Unizug das Wachsthum besonders der Wiesen be fördert werde. Merkwürdia .ift, dasz nach dem ,,Grasai:släuten" das Vicb nicht mehr auf die Wiesen getrieben werd-in darf. Dieser eben aeichilderte Brauch, der manche Aiknlicnieit mit dem PinzaJ-.2 scken »Aiibtreiben« bat. wird meist ir: der Nccht vor dein »Jüraentage« abge balten, wobei es oft zu bösen Rausc ieien kommt. W Die Dies-in l erellette von J. h. Rosny. I Autrrisirte Uebersetzung von E rn st Brauteivetter. J 43ch tvar verliebt und sehr zufrieden domii, und zwar mit einem sehr jungeni merkwürdigen Mädchen Sie sprach wenig und stets in einer; etwas aebeimiiißvollen Weise; sie mach-T te gern aus hundert kleinen Alltaglichd reiten des Les-us Gedrimnisse, und« liebte die Einsamkeit in einer fast un beimlichen Art. Aber was machte das alles wenn. inaii diese schönen Augen, diesen wun-. derbaren Teint die Anmut-b ibser Mieij nen saht Niemals besaß ich Ei ihren-« Anblick soviel lkekerleauna an die Ei centbiimiichtkeit ihres Charakters zi: denten. Jch wußte nicht ob sie rnich liebte; sie hatte sich aeweiaert hieran zu ant woitmz sie fügte sich dem Willen ihrer Eltern unt vertraute ibrer Klugheit. Wenn ich sehr in sie drang, antwortete sie niir schließlich gewöhnlich, sie ioiißtei das nicht: aber sie eint-fände argen mich« le ne Antipathie und ihrer Meinung nach aeniiate Idas um ein Mädchen zur Heirath zu bestimmen. Veraebens flebte ich sie an vergebens ietsuchte ich das rätbseibafte Wesen zu kelibens sie blieb mir ebenso fern, als’ geliebt, stets fo fremd. Eines Abends als ich einsam auf der Terrafse des aastlichen Landtcishes saß, auf dem wir uns Beide als äste be fanden, und ein wenia traurig an die« Berbaltnisse dachte. vernahm ich ausI dem hause ein Geräusch. Jch ging in den Salrn. Alles war in aroßer Aufs « reguna die Gastaeber waren ganz ver bli:sst, meine Freunde oerleaen und ganz verwirrt, und die alte Frau Des rare war furchtbar bleich und zitterte W »Was ift denn aesclieben?« fragte i . Man eiilärte mir in abgerissenen Sätzen, daß die Brillanten Tier Frau Des-Date Oestcizim seien, Familienviaij inantrn von arofiem Werth und daß; nan soeben die Dienerschaft in einem Neberzirnnier eingeschlossen habe und nun an eine regelrechte Haussuthuux ask-en wolle. . Ein alter Herr de la heitre war ein stimmig, gerade in dem Augenblick, da ich eintrat« dazu erwählt, die Durchm cln.ng zu leiten, und sein erster Ber schlag ging dahin, daß Alle sich ihr un terwerfen oder vielmehr sich freiwillig dazu ekbieten sollten, durchsucht zu wer den· Okaleich idie Sache tränkend war, er hob Niemand Widerspruch und man einigte sich, dass nach der Dienerschast sich alle anwesenden Personen der Durchsuchung unterziehen sollten. Mir war die Sache scht nieichqiltig so daß ich nur alt rniißiqer Zuschauer das Ende des Zwischensallei abwartetr. Während Herr de heitre in Begleitung pneier Zangen unsd unseres Wirtheö mit ker Untersuchuna der Dienerschast betrat-m versnnt ich in Träumerei. Du fühlte ich, wie Jemand meinen Ellenbogen berührte. Ich fuhr aus, er hob den Kopf und M starrt-Ue sam- ouae m mec- neheav sur-new »Wir befanden uns ganz allein bei dein Aquin und konnten leise mit einander :»reden. ohne daß man uns hörte. ’ Sie murmelte sehr leise. I «Wenn Du mich liebst, mache, daß man Dich zuerst durchsucht . . . Rich "te IS dann so ein« daß Du in meiner Nähe bist und schnell den Gegenstand ergreifen kannst, den ich Dir reichen werde!« Mem Blut erstarrte Der unange nekynie Zwischenfall wurde zu einem schrecklichem und ich aerieid in die lei densckastlichste Ermang. Jch sah das junge Mädchen voll Angst an, zwang miq aber. zu lachelm und tlusterte: »Es soll ganz nach Deinem Willen arschebenk« Meine Knie zitterten. mein Mund wurde trocken und beiß. Jn mir tobten iinaiissprechliche Gefühle. Es war eine Mischuna von seltsamet Bitterieit nnd von Freude darüber, daß meine Braut derartia hatte feblen können. Ich zwang mich zu einer Art veracht licheii Mitleids und doch schlug in Wirklichkeit die Liebe beftia, mächti und wild in meiner Brust. Ich begii f ini Nu, wie die Schönheit selbst Nie drigkeit der Seele göttlich erscheinen lassen kann. Jeanette batte mir mit einer kaum merklichen Lippenbeweguna gedankt; sie siand mit aleichailtiger und stolzer Miene an der Wand. »Es dauert sehr lanaek« sagte sie plötzlich « »Herr de bestre geht sehr sorgfältig vork« sagte Jemand. « Und nieder trat Schweinen ein, das oon Minute zu Minute aufregender iiuide. denn die friedlickyste Erwartung regt schließlich auf und leert das Hirn, wie iine Pumpe. Der Auaenblick nah te bekan, da die Durchsuchuna der Die nersctraft beeiidiat war, die Thiir öff nete sich, unser Wirth, die zwei Zeugen und der alte Herr erschienen. Mein Herz ichan mit fürchterlicher Gewalt: ich fühlte, daß ich sehr bleich iriirde. Aber ich beberrfchte meineVeri iriirnitm aab meiner Stimme einen festen Tcn und bat, zuerst durchsucht zu werden« i Herr de Hrfire lächelte iikser das-, was er als jugendliche Hitze betrachtete, und aina bei meiner Diirchsuchung sehr sorgfältig vor. Ich errötlsete und er lsleidste dabei. obne dasi es Jemand merkwürdig zu finden sidiem ; Als- die Durchsuchuna beendigt war,l trat ich zwei oder drei Schritte zurück ind befand mich neben Jeaneite Sie! senkte ibren Fächer und reihte niir et-j wog- mit nachläfsiaet Gewandtbeit der weine eigene Betxndiakeit den Gegen-i stand zu ergreifen und ihn in einer Ta sche meines Nockes verschwinden zu lassen, aleichtam. ! Uebriaens eraab die DurchsuchunaT durch herrn de Heftre tein Resultat. Esi blieb nun nur noch übrig, sdie Zimmerj zu durchsuchen und dem Gericht Anzei-· ae zu erstatten. l Indessen wuchs ständia kneine Aus reaiina. Jeanette tam zu mir bin mit ihreml schweben-den Schritt und warf mir ei- , nen Blick doll tiefer Dankbarkeit zu, der mich wie Feuer durchfubr l Dann sagte sie mit leiser seierlichers Stimme: »Liebst Du mich noch-P Jcb zögerte nicht« sondern antwor tete fest: « .Ja.« i «Troli dem, was ich aetban dabe?' , »Trotz dem, was Du gethan hast« «Wirst Du mich leiratben?" Noch einmal traf mich ibr Blick, nur noch ist-armer, noch eraebener. Ich er kannte die Kraft des Weibes, die hoch til-er allein menschlichen und natürlichen Gesetze aus den Uranellen schöpft, und gegen die nichts aufzukommen oerinag Jch kam mir seltsam aliicklich vor troy teö bedenktiebeii Mentruers Wie ich noch fo it mir selbst kampf te. ertonte laute-I ufen und ich sah Herrn de Heftre wieder erscheinen. Er batte eine kleine Schachtel in der Hand »Wir baben die Brillanten und den Schuldiaen!« sagte er ruhig set- hatte nur noch Zeit das fahie Gancht eines Dienerit zu selben —- des Schuan —, und schon zog niiiis41 Jeanette auf die Terrakse, in» das halb-dunkel binauie · Dort nabm sie meinen Kon zwiH leben ihre beiden hätt-de. zwei aite und weiche Lippen drückten lich au die mei-«i i;iaeii, ein« Jeanatte flüstert-e: «Diei Dicbin bat Dich liebl« i ....« ..-..——— l l i ( Teleqmnllen in den Tropen Die brasilianiichen StaatsTekegtch phen, 10,0W engxische Meist-n Zang. befinden sich zum größten The-II im Bereiche ver Tropen Die Schwierig teiten,1relche sich dem Bin uns der Erhaltung dieser Telegtaphen - Linien entgegenitellen, find ungeqeuek. Fut einen bedeutenden Theil reife then haben erst Wege im Ukwatve hergestellt, inei lenlange Sinnpr hochgehende Ströme und breiteMeerezatme übetspannt wer den müssen. äu der teopifchen Dampf Atmosphäre ulen die hölzernen-Stein gen seht bald, und die Drähte werden vom Reste et seiser Die plötzliche Ab tichlung let uft bei Sonnenuntergang verursacht oft Meißen der Leitung-s dtähte und Zersptingen der Porzellan Jst-leiteten Troß aller Anstrengung der Linienaussehee überwuchett die ttopische Begetation die Leitungen. Die Thierwett stellt sich gegen die Telearw pken ein Punkt r etkläkter und unver röhnich et Fe nde: Mart-en ye exe. eSippe der Stinttbsierr.vie is ccchas und die iirielt iete untermi niren die Pfosten, se da diese merkst-. len, wenn nicht rechtzeitig ilfe geschafitT wird; die zahlreichen Af en sind stets bereit, Verwirrung Und reist-Ungem gen unter die Leitungsdrähte zu brin gen. Die Beläsiigungen der Linien lurch die Vöge: sind doppelter Ari. Eine Vogelart baut mit Vorliebe Ihre Wohnungen auf der Spihe der Teie-« graphrnsiangen und umhüllt dieselbes m wunderbarrr Geschwindigkeit mit feuchter, dem Bscden entnommenetk Thonerdesoder mit Nestern, die aus-E Stöcken, Gras und Federn zusam-; rnengebaur sind. Sehr aft werden ist«-, bei nicht nur die Stangensvitzern tin-s dern auch die Jsvlatbren und Drälztej mit eingehüllt, wodurch letztere, wenig-» stens bei seuchter Witterung, in gegen-s seitigen Kontatt gebracht werden. Eine: andere Art der Störungen durch Vögelk beruht darin, daß ganze Schwärme täglich nach Sonnenuntergang oder! kurz vor Sonnenaufgang an den Tele-! raphenlinien vorbeizieben. Sie stiegen; girrt-ei ost, da die Leitun sdräbte deri Dämmerung-wegen kaum rchtbar sind,’ egen diesel n an, gerathen dabei zwi chen die Drähte, die dann vermittelt oder gar gebrochen werden, wobei aller- ; dingö auch die Angreiser sehr ost zur Schaden kommen. ! Auch die in Brasilien in so enormen Massen austretenden Insekten sind ge siirchtete Feinde der Telegrapkenlinien. Zu denselben zählen Bienen, Wespen, Hrsrnisse und Ameisen. Viele Wespen arten bauen ihre Wohnungen inner-; bald und außerhalb der Jsolatoren in" ähnlicher Weise, wie die europäische Hausschwalbe ihr Nest an der Ausku seite eines Hauses anklebt. Sehr aug tauernde Zerstörer der Telearapbcrk linien sind die Ameisen und Termitm Mvriardenrceise dringen sie zur Zeit! des Schwärmens von einem Orte zum anderen und überdecken oft ganze Lan derstriche mit ihren bis zu 16 Fußs haben Erdbauten· Diese Nester sinol durch bedeckte Wege oder Tlvnrdhrcmz die einen Durchmesser bis zu 1 Fuß »Zeichen« mit anderen benochtarten Nestern und Bäumen verbunden. Wo sich Ielearapbenstangen befinden, wer den die leonröhren auch aus diesenj emporgesiihrt und sie überdecken dann? die Pfosten und Jsolatoren mit rund licksen Thontuppeln, rsie bisweilen einen Durchmesser von eine-n Meter errei-· ck,en. Je älter diese Nester werden, desto fester Ind sie, derart, daß zuweilen zur; Axt gegriffen werden muß, urn sie los-· zutrennm Unter einigen Hunderten berichten-. ner Arten von Spinnen aiebt est- eine« große schwarze Kreuzspinne rnit rubin-, reiben Flecken aus dem Rücken, die ins größeren Mengen gesellig ihre Netze aussvannm Die gemeinsamen, wie. Schnüre starten Berbindungsföden dcri Nester bedecken die Telegrapdendriidte« rst vollständig und leiten bei Regeni oder Thauwettrr die Elektrizität ab. Die gesäbrlichsten Zerstörungen der brasilianischen Telegraphenlinien wer tsen jedoch durch die trovischen Gewit ter hervorgebracht. Die eleltrisctien Spannungen und Entlarungen sind öfter so intensiv, das-, » solatoren, Pio sten und Drähte zer prengt werden, trotzdem zum Bau der Linien das beste Material verwendet wird. ; Der kluge Wahlen-widest . Moriz Schlatt-bergen per eine rei ide s. naei rau eins-» eoete nicht gern von Ver Art, wie cr reich gewor den war; um so met-r sprachen jedoch seine Mitbiirger darüber, und Die bes seren Kreise hielten sich von iiim sent. Man kann sich hienach vorstellen, wie erstaunt und empört Alle-— ioar, gis bekannt wurde, szchlauberger hab-: s - auf Drangen seines lebenglustigen Weibchens »Im Aufnahme in Den Verein »Concordia« nach-gesucht in welchem nur die Creme der Gesell schaft Zutritt sand. Na, ein Durchsall mit ijiauken unD" Trompeten sollte ihm die tiealJcit loy nenl -—- - Seine kleine lkiibsche Frau sal) mit Todesangst der Ballotage der Vor standsmitglieder entgegen Schlatt . berger selbst aber blieb volltommen tu « hig« Am Tage vor dem kritischen Ereig niß machte er sorgfältig Toilette, ani wortete aus die Frage seiner Frau «Wohin?« nur mit einem Lächeln tin-s verließ frühzeitig das Hang-. Wenige Minuten nachher stand er vor einem ider Vorstandsmitglieder, bei dem er um eine kurze Besprechung unter vier Augen gebeten hatte. Ach weiß ja,« sagte er nach einer kleinen Einleitung, »wie vie Herren über mich denken ——- ich werde nicht ausgenom men! Nur meiner Frau zu Lieb’ hab'» ich mich gemeldet und nur um ihretivil j len möcht’ ich bitten, daß Sie bei der( Ballotage abgeben eine weiße Kugei—— »O sieht's sa Niernandt —- damit mei ner lieben Frau erspart bleibt de .Knmmee,da ich nstimmig abgelehnt worden! T n S ihr den GesallerJ thun Si« — Diskretion Ehrensachet« ·. Ali er kurz daraus das han«- ver liess. schmunzelte er, und mit dem lei chen wandeln siegt-tilgte er eine Frau, w e ee ziemlich spat —- er hatte noch eine Reihe weiterer Besuche abge stattet —- nach itse lam. Am nächsten bend traten die Bor standsmitglieder zusammen, schimpf ten fürchterlich über den Schlanbergerl und seine Frechheit, sich zur Ausnah me zu melden, und schritten dann zur geheimen Wahl. Ali man den Balle-z tagelasten itssnete. lagen darin —- neun. nie ße Kugeln- Schlauberger war ein-« stali gmähltt Die Laune tm Bor iid es an diesem Abend eine ge-· drückte g sein; aber sagte,a as er von der Male Iücklichen rau: « U« stolz zu seiner kleinen »Bist ich ein geschätzter ann! Mf - i seither-rede in Ieise-. ; Dkr »Magdeb. Zeitung« schreibx man: Zu Anfang dieses Jahrhunderts lebte im Jllertbal ein braver Man « - dem wegen seiner Aufopferung bei Gn X, legenbeit einer Seuche ein mit dem per-k« sdnlichen Adel derbundener Orden ver liehen war. Seine Leichenreden mach ten nicht den tröstlichen Eindruck, den er wünschte; er kam deshalb aus den . Gedanken, die Musen der tragtschenx Dichttunst und des Gesanges, Poly- « hnmsnia und Euterpe, zu Hülfe zu tu-« sen, brachte seine Grabreden in Verse ; nnd sang solche zur Guistarre am Gra-» l be ab, bis ein Verbot seiner Ober-en die-l I set Art der Bestattung ein Ende mach-t( te. Einige Proben mögen den Lesern den Charakterder Jungschen Trauers · niuse veranschaulichem An dem Gra be eines Mannes, der dadurch derart-is glückte. daß die Spitzen eines Schirmeszj Z ilxsm ins Auge gedrungen, schilderte erz, wies alle Kunst der Aerzte vergeblich gest nie en: , »Weil leider nahm die Hirnentziindungk llnwidersteblich überhand, Wodurch am Ende die Verbindung z Der Seele mit dem Leib verschwsrnd.« ( Als ein Mädchen durch übermäßigeilsx Tanzen sich den Tod geholt, singt ers( l warnend: ; «Es tanzen ja die Weisen auch, Doch nur sich langsam drehend, Sie tanzen mit Vernunft-gedruckt « Und nur vorübergehend —" , Einer in der Resirenz an der Cho-th lera verstorbenen Tänzerin, die ibre s Beerdigung in der Heimatl) angeordnet Hi hatte, widmete et folgenden Nachrusz il l »Sie iras die weitesten Distanzen, Sang ties hinab und doch hinaus ( Und löste alle Dissonanzen z Jn siiße Harmonien aus! . Tag lFOJ und Fis, euch Moll und Dur « Ward ihr zum leichten Spiele nur!«. F Dann zu Wsitklichen Gefahren dsx Jbeaterlauibalm iiberaebend, tröstete ; er durch Hinweis auf solche die Leid tragenden iioer den frühen Tod der E Verblichenen, mit dsn Worten schlie- i skend: , »So vie Norm sogar ’« Fiir sie das Allerteste war ——« Es konnte nicht ausbleiben, daß, wer solche Reime geliirt bitte, erbeite is und mithin auch aetröstet den Gotte - acter verließ. Die Grabgesiinge Jungs s« hat Hosprediger Frommel mitgetheilt. Ein M rrzsptordtiah Am 15. März wurde in England ein fogenannter magnetifcher Sturm beobachtet, d. h. lieftige Störungen der Magnetnadet, wie fie fdnft nur bei der Erscheinung von Nordliaytern aufzu treten pflegen. Jetzt kommt die Mel-i hung, daß in der fchottifchrn Stadt i Aderdeen thatfächlich ein fehdnes Nord ticht beobachtet werde-i konnte. Gegen 8 Uhr Abends an dem genannten Tage leuchtete ein glanzendecLichtftreifen ein« nordischen Horizknte auf, der hinter ei- « ner Watte in einer Hdiie von 45 Grad l ielser dein Horizonte hervortritt und sich etwa 30 Grad nach Sitdtceften aus tehnte. Dieser Lichtstreifen ma von manchen Beobachtern irrthiimli für · das Licht eines Scheinwerferii gehalten worden fein, er hatte aber die fiirNordi lichter eiaenthsiimliche grüne Farbe und .« zeichnete siexi an den Rändern scharf ge-« gen den hiininel ab. Nach fünf Minu ten langem Verweilen verhreiterte und ( rertiirzte sich der Streifen derart, daß er zu einein leuchtenden Fleck wurde, tcr di- zuni Ende der Erfcheinung am . Himmel stehen blieb. Dagegen dehnten sich die Lichterfttxeinungen weiterhin iiler den nördlichen Himmel nach We ften aug, lrJo ein zweiter leuchtender Fleck erschien· Gegen 9 Uhr bot der Himmel einen großartigen Anoliet: die beiden glänzenden Nordlietptfonnen im Osten Sind Weiten und gerade darüber die Spitze einer Betrat-ei von der fort niilriend Lichtstrahlen nach Norden strömten Schaiste man nach Süden, so fah man zuweilen gelbliche-if eLiehts lslitze. Gegen 10 Uhr fchien ch sdie g inze Pracht des Leuchten-Z auf d«e bei den Flecken zu tontrolliren, ewifchen denen große Lichtdtitze hin und her schaffen, dann nahm der Glanz allmäh lich —.rb. Während des Höhepunktes der Erscheinung war das Licht fo ft.r«rt, date die grauen Granitrnaffen der Hau fer von den Lichthlißen erhellt wurden. WOC— Ue siec.seae:iwaist. »Denlen Sie sieh, neulich s:·tze ich Nachts noch in meinem theitözsikuncr und fehreihe. Jetzt schlagt meine sitt-r 12 Uhr, und tm folben Moment kommt ein Geist auf mich zul «Yröslicht Was thaten Sie da? . »Ich sagte seht höflich: »Oui«-mitn m Sie, meine Uhr geht eine Viertel-« Eiern dort —- «O pardon«t erwin " as Gespenst und versehen-reitstu -.-7----...-0---· —- Die ute alte Zeit. Arzt: «Run. hat das ittel geholfeni Kann Jekr Mann sent schlafen-P —· Frau: J n Mann tann noch immer nicht fchtrfen, Herr Doktor. Jch weiß auch nicht, was das heutzutage alles für Medieaniente findt Untere Großmutter »meine uns tthdern einfach etwas sinnettenmilvee m das Bett und dann fthliefen wir aIe wie die Boten-«