Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 06, 1898, Sonntags-Blatt., Image 11

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    —
Dcs Scicfttittuck.
denkend Scham-schen
Seht euch bteset Wort einmal ans-—
sticht es nicht, gedruckt oder geschriebem
einem ordentlich in die Angen, erregt
es nicht ein warnend-nich unharmo
ntsches Gefühl irn herzeni Mir wenig
stens « ing es immer so von der rit
liesten nbheit an, als ich zum er en
eneel von bösen Stiefmuttern in Schnee
wittchen und ern Märchen von dem
Machnndelboorn las, bis in späteren
Zeiten, wo ich da und dort die Mängel
einer Stiefmuttererziehung rnit eja
nen Augen sah und wohl auch, mit
noch jugendlich unreifen Ansichten, ver
urtheilte und bie »armen Kinder« in
Schu nabrnt Woher es nnr kommen
mag, sz sich ein solches Mißtrauen in
Bausch und Bogen so festsetzen kann,
und daß wir erst vieler Lebenserfah
rung und innerer Abttiirung bedürfen,
mn uns von solch-ern Vorurtheil frei
zu machen und nicht mehr zu generati
gent Jst es sbas gewisse natürliche Ge
"bl in uns. von der Unersetzlichteit ei
ner Mutter. ist es das instinktive Ab
mn der großen, so sebr großen Schwie
rigkeiten, die so ost zu überwinden
sind. —- ich weiß es nicht! Jch weiß
nur« daß, wie oben gesagt, das Wort
on und fiir sich uns unangenehrn be
rührt, daß es aber eine qrosze, weit
verbreitete Anzahl von Bertrererinnen
diese-L Wortes aiebi, deren Leben nnd
Witten dieses Gefiihl in uns Lügen
straft. —- Stiefmütter aller Arten, die
srölyiiche und geliebte Ueber-minderw
nen der schwieriasten Verhältnisse wur
den!
»Nicht war’s am Anfang, weiß
Gott, nicht,« sagte mir kürzlich eine
junge zweite Mutter. Sie gehörte eben
zu denen. die frischen Muthes die neuen
Pslichteniibernomnien nnd Fuß gefaßt
hatte. Es war ihr gelungen, die Liebe
ihres angetretenen Töchterchens in sol
chem Grade zu erwerben, daß dessen
kleine Freund-in in der Schule ganz
trauria sagte: »Ach was-, wenn Ich nur
auch eine Stiefmutter hätte!« Wir be
sprachen diese nette Geschichte lachend
zusatmrnenA ,
»Ja, Gott Lob und Dant, daß es
nun so weit ist,« sagte die junge Frau
mit Bewegung. »Aber ich weiß nicht,
ob ich noch einmal den Muth hätte, das
durchzumachem was mir von meiner
Brautschaft an alles begegnete!
»Sie wissen, ich war Erziebesrin,
hatte Kinder lieh und sehnte mich nach
einem Heim. Meinen Gatten hatte ich
als tüchtigen, ernsten Mann lennen
lernen. da düntte es mir nicht so schwer,
den Entschluß zu fassen, und ich sagte
vertrauensvoll und irrudia zu. Er eh
nete mir auch die Wette, tvo er konnte.
Es getan-n mir, feine Zuneigung zu er
werben, und das war die Hauptsache.
Aber ich hatte nicht an die alten Dienst
boten im Hause, nicht an die Verwand
ten der ersten Frau, nicht an das Mist
trauen gedacht, was man meinem Leh
rerinnenberuf entgegenbrachte »Na
tiirlich. du hast ia nie einen Haushalt
gesührt,« hieß es sofort, toie ich am
Anfang noch Lehraeld zahlen mußte.
»Ich hatte gehofft, du würdest mehr
Pietät fiir die bisherige Ordnung ha
ben.« so hieß es, trenn ich mir erlaubte,
eine lleine Aenderuna zu treffen. Jn
Küche und haustvesen bei den über
nommenen. treuen alten Dienstboten
war die stehende Redensart: »So
war’s dei der seligen Frau," und sie
setzten damit jeder kleinsten Neue-sung
eine Schranke. Was ich aber mit den
Kindern durchmachte,die mir zuerst mit
großer Liebe entgegenlamen« dann
aber verichüchtert und verheßt wurden
bei der bald nötliia wejdenden Strenge
in dertktzieäung, das will ich nicht aus
malen. Ich erinnere mich nur, daß ich
das Wort Stiefmutter nicht nur auf
allen Gesichtern las-, sondern auch über
all l«erausf·ut,lte, und daß ich es selbst
da und dort dirett tu hören bekam
Ein lieber alter Vettrandter hatte mir
zu meiner Hochzeit ein Gedicht gemacht,
auf meine neuen Pflichten anspielend,
und es schloß jedesmal mit dem End-«
reim:
Dtun(. liebe Frau, um was ich biii’,
Beine-( Sie ein Herz voll L i e de mit!
»Diese-: beste aller Rathschliige und
das wachsende, nnbeirrte Zuteauen
meines Mannes italien mit nach uns
nach die Schwierigkeiten überwinden,
und seht, Gott«-T kann ich in, nach dem
Ausspruch meines Töchterchens, sast
see-h irnd stolz sein« eine »cciennntiec«
zu heißem« Ichioß die junge Frau, hiid
lachend, halb mit Thronen in oen Au
qe::, indem sie liebreich dem Rinde, das
mu koni. um die Mutter zu« holen. nni
der Hund itiser den blonden Loäentopf
strich. s
Ja, e-- sind Viele Personen nnd vie
letiei Uns-Linde die dem wichtigen« ze
segneien W..4:en einer zweiten Mutter
hemmend im Wege stehen können. s
Da ist eine Liicieenisiandem die
mäßig die es im Familienstetse geben
kanns Die Gattin. die Mutter isi fort
gegangen siir immer, und mit ihr in
den meisten Fällen der leitende, ord
Ientse Geist. tag Wesen. an das sich zu
wenden alle gewöhnt waren. das ed
nete nnd augaiich und dessen Wort
galt. Es war im- Gntic den sie gewählt.
ihre Kinder. die sie geboten hatte, ihr
Heim, in das sie hineingewachsen war!
Nie-n ionuni der Tod und zerreißt
alt' diese Fäden. unt- fiiheets und halt
coi stehen meiie in den eksien Taan
die Betroffenen da, und neben dem
brennenden Schnee-He und Vetmissen
wird das» Der-i des Witwen- gequöli
von dem Gedanken: Wie soll's werdens
Die kann es weitergehen —- wer schafft
siedet einiqetmseen Drdnungi Wo äl
em Muse-. besonders Achter vorha
—
den sind, werden diese nll’ ihre-Kräfte
anstrengen, um in derMutter Sinn das
Heu-wesen weiterzuführen, und sie
übernehmen auch meist mit großer
Energie im Anfang die Fürsorge für
die kleineren Geschwister .
Jn anderen Fällen opfert sich eine
Großmutter, eine Schwester oder eine
Tante auf nnd nimmt sich der Ver
waiften an. Oft geben solche Frauen
in toirllicher Selbftiiberwinduna ihr
behagliches Heim auf, doch lann es
auch fein, daß sich ihnen eine willkom
mene Stätte des Wirkens oder ein
Afyl durch diese Umstände bietet. Wie
der in andern Verhältnissen rislirt es
der Wittwer und räumt den seitheri
gen, erprobten Dienstboten mehr Rechte
ein und wagt es, mit ihnen weiter zu
trsirthschaftem
Jm Anfange, nach der Krankheits
zeii, nach dem Trubel des Begräbnis
Les wird wohl unter all diesen Umstän·
en eine gewisse Ruhe eintreten. und
die Betreffenden werden ihr möglichstes
dczu thun· Besonders sind es die Kin
der. die sich meist überraschend schnell
an die neue Umgebunq gewöhnen, und
oft, in fast wehihuender Weise, sich
nur selten mehr der »lieben Mama«
erinnern. Es wird auch von allen Sei
ten alles gethan, um sie bei guterLaune
zu erhalten, schon dem tiefgebeugten
Papa gegenüber. Sie haben es jetzt
in gewissem Sinne besser als vorher.
Was möglich ist, wird ihnen gewährt,
Schelte und Strafe giebt es fast nicht
mehr, und jedermann, auch von der
weiteren Umgebung, bemüht sich, den
»armen Tröpfchen, die ihre Mutter
verloren haben«, nur Liebes unt-Gutes
zu erweisen. Die Großmama, die,
Tante, die alte Magd, denen ihr Amt
wirklich ost schwer fällt, finden Erho
lrng und Erfrifclntng bei den Kin
dern, und sie hängen ihr mehr oder
minder liebebedürftiges Herz an diese.
Jst es doch manchmal recht schwierig,
mit dem »Vater«, mit dem »Herrn«,
der oft so versunken dasit3t, der kaum
antwortet, wenn man ihn staat, una;
der sich meistens in seine Arbeit, in sei-H
nen Beruf vergräbt « l
Auch tut ihn nnd die Kinder die
einzige Erheiterung, iiir ihn der so
qualvoll den treuen Blick die liebe-;
volle Hand, das Verstehen seinersigemj
esrt vermißt, dem der leere Stuhl am;
Tisch no fast unerträglich diinti. !
Aber der ater ist'5 auch, der zuerst
heraus-fühlt, daß die Kinder nicht
mehr sind wie einst! Er kann nicht
sagen, in was es tiegt. Sie haben?
früher auch manchmal nicht ge scl gi,;
aber der gar ze Ton trat nicht so wider
setzlich. Er hatte sicks sonst wohl michs
isber ihre Latinen, iiber Unbeschäfiigt
ein« iiber treinerliches Wesen aeärgert,k
jetzt aber reizt es ihn, und er wirr- hef
tig. Die Kinder haben etwas so Weich-«
liches bekommen. sind das Gegentheil,
den stramm. und auch ihre Kleidung;
ist nicht mehr io zierlich wie damals-, i
vielleicht altväterisch, vielleicht nichtk
ganz ordentlich. Da reißt ihm die
Geduld, und es giebt Szenen! Es hat?
diren auch seither gegeben, aber dies
Liebe glich bald alles wieder aus. Nun-l
sieht er geträntte oder unglückliche oder
beleidigte Gesichter es giebt wohl auch
Wechsel im Hause er isi trinlhist
empfindlich, die Wirthschasts- Sorgen
kommen dazwischen, jeder will es recht
mechen, aber man versteht sich nicht, I
Ind das Unbehagen wird nach und;
nach unerträglich —- Da entsteht lang-!
sam, aber berechtigt in dem Herzen des
Wittwers die Erwägung der Fragen: .
»Kann ich, soll ich, will ich wieder hei-·
rathen?«
Und nun, nach mehr oder weniaer,
inneren Kampfe n nach kürzerer oder
längerer Zeit ist dies Fr ge ge öst. Die
Wahl ist getroffen, und es dieidt nun
nrch die schwere Ausgabe, die verun
derie Sachlage den dabei Betheiligten:
mitzutlseilem
Meist haben sie es schon lange »ge-«
ahnt«, ost haben sie es mit Baiment
»gesiirchtet«, — wohl ihnen wenn sie
es aus warmem Herzen iiir ihren Ver-s
nandten oder Herrn »gewiinscht« hat
ten.
Ihr lieben Menschen, Lie in einer
solchen Lage sich oesinden, ich lasse euch
cure verschiedenartigen Geiiihle. und
ich gebe euch zu, daß die Aenderung
sur euch und das euch liebgewordene
Hauswesen bitter sein mag. Aber ich
lsitte euch herzlich, inacht’s den Bethei
ligten nicht schwer und stellt euer Euch
zixrtici. Es mag euch diese Aenderung
nothwendig dünken oder nicht, —- die
neue Frau ist nicht die alte. Sie hat
selbstverständlich ihre eigne Art, ilsre
Gewohnheiten, ihre Ansichten und ihre
Pläne! Stellt euch denselben doch von
Anfang an nicht gegenüber-, bloß weil
es nicht die seitherigen sind. Empfangt»
sie doch vor allem mit Vertrauen unds
olxne VorurtheiU Laßt ihr Zeit, sich
umzuschauen, sich einzugewöhnem und!
vor Allein, urn Gottes willen, nenmts
die Kinder nicht gegen sie ein! Die
tlliiirchenbiicher, die Freunde in ders
Schule. die Nachbarschaft sorgen schon
von selbst« daß in die Kinderherzeni
und -Ohren da und dort das Stachel
irr-et von einer «bösen Stiefmutter«i
esallen ist. Wie manchmal kam eö’
chon vor, daß wenn der Vater inl
liebevollster, schonendster Weise deni
Kindern von der neuen Maina sprach,l
nenn diese mit Ausaebot all ihres-J
treuen Willens sich ihnen näherte, daszs
in der Küche oder einer Hinterstube,s
eder gar in der Wohnung der nach-.
sten Verwandten alles wieder durch ein
paar aushetzende oder bedauernde oder.
sammernde Worte zu nichte gemacht
trutdel
Am schwersten sällt der Umschwung
natürlich den Eltern und Angehörigen
der ersten Frau. De en mit te dick
zwette sftets ein edenk b eiben un nichti
In W indtith ein.
T »F tann es fast nicht ertragen, an
der telle meines Kindes eine andere
walten Hin sehen, in ihren Räumen und
Sachen. Das, was wir erprobt hat
ten, ver-wirst sie, und die Kleinen wer
den nun in ganz anderem Sinne erzo
gen«, klagte mir einst eine Großmut-l
ter unter vielen Thränen, und iclUnsuh
sagen, ich hatte innigstes Mitleiden mit·
ihr. —- Jch habe vorhin den zweitens
Miittern das Recht ihrer vollen Eigen-;
art anerkannt, aber ich möchte daneben
doch eine jede von ihnen bitten, —j
nehmt möglichst Rücksicht auf das, was«
vor euch aufgebaut war in dem Hause,!
in das ihr eintretet, besonders am An-s
fang. Reißt nicht alles ein, ehe ihrf
Einsicht und Uebersicht habt ,ob ihr eH
besser machen könnt. und versetzt euch
doch recht in die Gefühle aller Bethei-»
liaten hinein. s
Es- giebt so gar verschiedene Ver
hältnisse dieser Art, das; es schwer ist,
im allgemeinen Regeln aufzustellen,
aber: ,,Drum, liebe Frau. um was
ich lsitt’, — Bring Sie ein Herz voll.
Liebe mitl« gilt auch hier! —- Liebe
Hund zartes Empfindenl l
s Besondere Schwierigkeiten giebt es
chi, wenn schon ältere Kinder vorhan
den sind; Kinder, welche, wie ich oben
ssagte, vielleicht schon beinahe fertig in
xder Erziehung und in ihren Ansichten
Hind, oder Töchter, welche sich ehrlichl
fbemiiht hatten. dem Vater und den
Geschwistern den Verlust zu ersetzen!
tDu ist es keine kleine Sache sich ein«-:
Fremden plötzlich unterordnen zu sollen
und vor allem, sich mit ihr in die Liebe
des Vaters zu theilen. Solche halb--i
erwachsene Kinder häner oft noch nsit
jder innigsten schtvärmerisxhsten Liebe
sund Sehnsucht an der todten Mutter,
Hund es bäumt sich alles in ihnen anf,
jdaß sie einer andern dieselben Rechte
igeben sollen. Jn solchem Falle habt
Jdrch große Geduld, —- es sind nicht
sdie tlnedelsten. die derart empfinden!
f Ich würde jeder Stiefmutter von til
irren Kindern rathen: verlange vor
’allem nicht gleich den Namen Mutter.
’—— Nähere dich ilmen nicht zu stin
:misch, nicht zu viel verlangend. Sprich
mit ihnen die ersten Male als freund
liche, verständige ältere Freundin. Sag
ihnen, daß du sehr gut ihre Gefühle
verstehst, daß es dir leid thäte, wenn
sie Weniger tief empfänden, laß sie
d:-r:l1iilhlen, daß du deinen neuen Bei
ruf schwer nimmst. und bitte sie direkt
um ihre Mithilfe.
« »Ich kann von euch nicht verlangen
das; ihr mich schon lieb habt aber wir
beide lieben den Vater der so viel
.kt;rctfqeniacht, und wir möchten es ihn
gut und behaglich machen, nicht
nial7r?« Oder:
s ,Bebaltet vor allem eure M1.tter
lieb sie bat das Recht dazu, —- aber
mir schentt ein bißchen Vertrauen, «
solche und ähnliche Sätze mit Herzeri:
trärme nnd Ernst anaebracht, verfehlen
geir: f; nictt ihre Wirkuna So den
kende und handelnbe Stiesmiitter wer
den auch das Tattaesiihl haben, daß sie
die älteren tiinder nicht zu Zeugen ih
rer Zärtlichkeit dem Gatten gegenüber
machen
i ,Mir bricht fast das Herz vor Wuth
und Schmerz, wenn ich die ,,Neue« mit
Vater im Nehentiinrner schakern unb»
lachen höre,« saaie mir einst eine er-,
tracksene Tochter voll Bitterkeit, nnd
der Manael an Tatt bei dieser sonst
ganz gutartigen zweiten Mutter trieb
die Tochter aus dem Hause.
Zuerst seine Rücksicht fiir das Befie
hen"r-e, dann erst lanasames, taktvalles
Acntern dessen, was aeändert werden
n;i:sz, das ist wohl die beste Taktik für
eine zweite Frau, auch den altenDienst
beten unv tleinen Kindern aegeniiber.
s Es mag ja wohl besser sein, einen
»aar..; neuen Boden im Haus-wesen zu
sarijnderh aber in diesen Fällen ist
Durchareifen oft so wehthuenb. — Die
Falten Märsze freilich, die können der
Incucn Frau das Leben furchtbar
fsckwer machen mit ihrem: »So ist 9
eben seither aewesen « aber doch ist solch
:alte treue Seele ein wahrer Schatz inr
»ein Haus, und ich thäte es jeder zwei
ten Frau rathen: Probiere es einmal
Vorber, ehe du aleich änderst. Sprich
mit ihr eingehend und gründlich heoor
dn ins Haus trittst. Saae auch it:r,
das-, du ihre Treue und Atihanalichtcit
fiir die Verstorbene schätzest, daß du
ihr dankbar seiest, wenn sie dir mit
theile, wie der Herr es seither gewöhnt
gewesen, und daß du so froh seiest iiber
ihre Liebe für die Kinder. In diesem
anlte ckber saase ihr auch gleich be
stinimt und genau« daf; die Erziehung
der Kinder du nun selber in die Hand
nehmen wollest. weil »der Herr es so
tviinsche«. und daß du sie bittest, dir
anei- hierinbeiznftehem daß die Kinder
recht brav und folafam würden. »Da
zu müssen sie mich aber lieb bekom
men.« kannst du lwend beifiiqen, »und
die alte Marie darf nicht eifersüchtig
tsxerden und ihnen den Kon halten,
trcnn ich Strafen frir nöthia finde, —-—
eine Stiefmutter muß doppelt tresr
sein,liebe Mut-tei« —- Hat diese Herz
nnd Verstand, so wird es stehen« hat
frag nicht nnd zieht die Kinder noch
immer an sich. oder bedauert fie, wenn
Zucht nöthig ist, oder läßt dich mit
Blicken und Worten aar die ,,böse
Stiefmutter« merken. dann freilich
mier geändert werden. aber vorl)er,'
bitte. probieren! l
Nun aber iiber die Behandlung der
Kinder selbst —- der fremden, und
wenn dazu kommen, der eianeni i
- Eine Stiefmutter. und das ist das
Sclxvieriga ist lange nicht so frei in
der Erziehung wie eine eigne. Diese
handelt nach bestem Ermesser jenes
wird. wenn sie herzt und Gemüth hat,
isich in erster Linie als Stellvertreterin
der Mutter der Kinder ansehen, der
»lie’ben Mania im Himmel, die sich
freut, wenn die Kinder folgsam find, i
die trauert wenn sie den lieben Vater
betrüben« — Eine zweite Frau kann
Und darf, meiner Ansicht nach, allmäh
lich in die Art des Hauses- einen an
deri Anstrich unid Geist bringen, sie
niusi aber wenn nicht drinaende Ge
aenariitide vorliegen, die Kinder ini
iSinne ihrer rechten Mutter zu erzie
hen suchen. Darin, dünkt niir, bleibt
»sie mir Verwalterin eines anvertrau
»ten Gutes, über das sie einst einer an
dern Reckenschaft abzulegen heit.
Selbstverständlich ailt dieser Satz nur,
wenn die Verstorbene wirklich edel und
gut war nnd sich ihre Prinzipien aus
siihien lassen! —- Die Itweite Mutter
wird mit diesem Griindsatie auch ani?
Eine-isten der Familie der Verstorbenen
tisrliltkun uin sich mit ihr auf einen
guten Fuß stellen. Die arößte Probe
fis r alle Betheiligten ist wol-il aber die,
wenn ein neues Kind kommt.
I ,, .. .Ein eignes, mir ganz gehö
frei res, mit meinen Zügen meiner Art
von meinem Fleisch und meiner Sip
pe, —- Gott verzeih inir’s, aber das istl
doch ganz etwas Verschiedenes als dies
andern, die ich ja auch lieb habet Wie
iriris s nur in Zukunft zusammen ge
lien?. .«
I . .Gott Lob nnd Dank, ein eig
nei- zii den andern! Jetzt erst weisz ich,
was Mutterliebe ist. vorher bab’ ich’«g
ja nur geahnt! JeYt erst lehrt mich
das Fileine den andern ibr volles Rechts
zu neben! «
i Diese zwei Äusspriiche bade ich dori
Zwei verschiedenen Stieimiittern ge- «
hört, und dementsprechend mögen sie
nad ier gehandelt haben! Das eignes
Fleisch nnd Blut wird ja wohl immer-;
das liebeie bleiben, aber daß nieniands
dies zu fiihlen belmnnit, das-. neben der«
änßiien Fiirsorae warme Liebe für.
alle walte, daß sämmtliche Fiinders
dollsiändisg qleich nnd gerecht benan
delt treiben, das ist der Vrnistein, ob
eine Frau wirtliciie Mutterreciste sichi
eiweibeii hat« oder etwa eine »Dies
inuttcr« ist init dein leidigeii, wider
lichen Beigeschmack!
UND UUU NDO Uch15, Illclsl sur Mc
Stiefmutter, sondern für die zweites
Frau! Schätze und ehre ihn und seii
ron Herzen froh darüber, wenn deini
Mann noch viel von der ersten Frau
spricht, selbst wenn er ihr noch nach-« s
trauert und du fühlen mit-fah daß ste,
die erste Stelle in seinem Herzen ein«-s
nimmt und vielleicht auch behalten
wird! Sei hier nicht eifersiichti., son-;
dern billig und tveitdenlend, —- solches
Treue der Gesinnung kommt auch dir
zu gute! Wolle nicht das verklärte-Bildt
ach seinen: Herzen verdrängen, son-i
dein nimm vietätvoll an dem, was er«
durchgemacht unid was ihm einst theuer
war Antheill Laß dir —— um eurer!
Genieinschaft und um der Kinder wil:i
len viel von der Vorgängerin erzäthen
erhalte ihr Andenken im Hause aus- i
recht und verineide dadurch die groses
Gefahr, —— das; deines- Mnnnes Herz
ein Heiligthum birgt zu dem du lei
nen Zutritt hast!
S—
»Die Silbernochzett.«
Der weitverbreitete Brauch, nach
25jährigerthe die fraenannte ,,silberne
Hochzeit« festlich zu berehem besteht
schon seit langer Heit, und zivc r leitet
derselbe seinen Ursprung von Frank
reich her wo er sich vom Ausgang des
Jst Jahrhunderts an eingebürgerti
Es war kurz nach seiner TlIron«be
steigt-na, als Hugo Crit-set lgel«t. 996),.
der Stgrnmvater des von 987 bis 1328
regierenden Königgeschlechtg de r Ca
vetinger auf einer großen Be sitzungl
in der Nähe von Paris eintraf, die er
von einem Oheim geerbt hatte. f
Dort fand er einen Diener des Ver-E
storbenen vor, einen weisihaari gen al
ten Junggesellen der in Fol ge Injälp
riger treuer Dienste als Frmilienglied
betrachtet und behandelt werden war.
Diesem greifen Bauern zur Seite hatte
sich ebenso viele Jahre hindurch die
alte Wirthschasierin des Gute-J, die
gleichfalls noch ledig war, in erfolg
reicher Thiitinkeit srsbaeniiihi. I
Hing Capet, ein menschenfreundli-;
cher Herr, ließ bald nach seiner An- s
kunst die beiden alten Leute zu sich
rufen. «
»Dein Berdienst", sprach er, nch an!
die Bäuerin wendend, »ist gross, eben
ge groß alg das dieses Mannes-. Euch
eiden soll deiner der wohlverdiente
Lohn ann- zn tl)eil werden! Fiir eine
Frau aiebt es nun keinen schönerm,
als einen Gatten und eine Mitgift.
Diese letztere ist bereits vorhanden,
denn diese Meierei oeltört von heute ab
dir. Wenn nun dieser Mann, der
lanqjiilitiae Genosse deiner treuen Ar
beit, einivilliqt, dich zu seiner Libeer
zu machen, dann ist auch der Gatte ge
sunden!« I
»Herr!« erhob dann der alte Bauer
seine Stimme, ,,wie sollten trir unis.
wohl noch verkeirntbem da wis- beide
doch schon Silberlnsare haben!«
»Nun, so mir-d ei eben eine Silber
lsockzett sein!« lächelte sreuntlich derI
König. ,,(-ansnngt hiermit von Ini:
den Ebetinq!«
» Mit diesen Worten zog er von sei
ner Rechten einen werthvollen silber
nen Fingerreis, der mit edlen sit-isten
reich verziert nar, steckte ilm d. rztirtls
schnfteiin ciaenhiindiq an nnd der-ei
nigte ddnn die Hände der sie-bin sil
berhnariqen Leutc, weche Tlimnen d r
Fiktihrunq und der Dantbarleit vergos
en
Diese Begebenheit lief Von Mund
u Mund und in qemz Frankreich
and die sSilberhochzeiM so allaemei
i ·
nen Bei all, daß es nach kurzer Zeit«
überall itte wurde, nach 25jahrigtm
Beisammensein eine Wiederholung der
Hochzeit zsu feiern. Und allmählich
schlo sich dann, wenn ein sislberhaaris
.es ochzeitspaar nach abermals 25
. ahren noch vereiniat war, als Folge
dieser ,,Silberbochzeit« auch die »gol
dene« an.
Scharf, aber richtig.
»Die genninsten Leute, die ich je ans
Erd-baden kannte, sind diese sanatischen
Ter·perenzlar.« Dies waren die Wor
te, deren lsich Richter While vonPitts
barg. Pa» bediente, als er über einen
Antxag sprach, die Klage des Michael
Ward gegen die ,.Fawcett Ventilated
Fire Proos Buildina Company« nie
derzuschlagen Der Klager verlangte
Scharenersatz für Verletzungen, die er
erlitt. als er an einem Reubau be
schäftigt war. Die beklagte Gesell
schaft hatte den Contralt erhalten zum
Legen von seuerfesten Fußböden in
dem Gebäude. Der Ktläaer war von
dem Vormann angestellt und als er
auf dem 6. Flur in »den Fahrsinhil
stieg, gab dieser nach und Ward stutzte
mit demselben in die Tiefe, bei welcher
Gelegenheit er schlimm verletzt wurde.
Der Elevator wurde benutzt, um Ma
terial nach den otberen Stockwerken zu
befördern Ward versuchte, die Ver-;
antnsortlichleit aius den Vormann zu«
trälzen, unsd einige Zeugen sagten aus,
das! der Vormann bie und da trinke.
Die-?- veranlaßte den Richter zu folgen-I
den Bemerkungen: ,,«Einiae Leute ge
lxen von der Ansicht aus, daß einl
Mann, der einen guten Tropfen nicht J
verschmäht, sich zu nichts- eigne, und.
einiae Fanatiker sagen, Niemand sollte!
acistige Getränke zu sich nehmen. Oef-i
ters erinnere ich mich einer Vatabel des
Erliiiers iiber Zwei Männer. die in ei
iren Tempel qinaen um zu beten. Einer
war einer rer heuchlerischen P«haris·(ier,1
der sich diinlte, besser zu sein als die:
aanze Welt. Er dankte Gott, daß er
nicht sei wie andere Leute« daß er bes-E
se: sei rrsie der arme Zöllner der an-!
wesend war» und der »einfach betete:i
»Gott sei mir armen Sünder gnädig·«z
Dessen Gebet hatte viel mehr Wirkzingi
ais »das des heuchiekischm Pharisäer-J
Einige dieser fanatischen Temperenzlerl
denken, daß ein Mann, der ein Glas
geistiger Getränke zu sich nimmt, zu
nichts tange, ein armer. Verächtlicher
Sünder sei. Die aemeinsten Leutc, diel
ich ans Erdkcken kenne, sind diese fa
natiseben Temperenzler. Ich kenne eini
qe t--eiselben, die keine geistig-en Geträn
te zu sich nehmen, da sie dies für eine
g:os:.e SiInide erachten, und dennoch lü
ncn sie untd betrügen sie DIE-ne sich ein
Gewissen daraus zu machen. Einige
Leute, die bie nnd dci it’ärken«de, erfri
schende Getränke zu sich nehmen, Häls
len zu unseren besten Bürgern, zu den
bitten Arbeitern, den ethrlichssten nnd
zuverlässigksten Leuten; die hier ge
machten Aiusfagen können die Geschwo- z
renen nicht berechtigen, Au entsche·iben,s
daß tiefer Unfall durch eine Unmiifiig-.
teit des Vormannes herbeigeführt
wirkte-«
i
Wieder ein Originac weniger-.
—
t
Einer der otiginellsten Politiker der
Schweiz, der wegen seiner ttxssischen
Grobheit weit und breit bekannte und
gefiirchtete Dr. Simon Kaiser, ist die- s
ser Tage in Muralto gestorben. Rai-I
ser, der 1828 in Solothnrn eeboren,’
war im Jahre 1856 der Führer der;
Solotburner Revisionsbewiegnng
15·"57——.1887 vertrat er den Heiirnth
tantois im Nationalrath. Dann been-i
diqte ein Bonttrach die politische Lauf
bahn des- Mnnnes, den die Berner
Hochschule wegen seiner bedeutende-H
historischen nnd voltsswirthschnftlichenä
Schriften Juni Ehrendottor ernanntg
hatte. staifer’s Derbkeit war in oer
nanzen Schweiz beinahe sprichwiirtlicki
geworden. ALL- Priisitsent des Natio-v
nalratbs rief er einmal vom Präsi
dentensitze betet-: »Herr X. hat seinen
verrückten Antrag zurückqezogcn, usm
ihn in vernünftiaer Form wieder ein-.
zusbrinaen.« Dem Bundesrathc warst
er im Rationaltatsbe einmal vor, er
leide an »politisch« Diarrb-oe.« Vom
Präsidentenstnhle donnerte Kaiser eilt
mal den Landesvätekn als eine Ab
siimmung resuliatlos verlaufen war,
die derben Watte zu: »Ich etsuche die
Herren Cantonsrätbe, die vorhin zu
faul waren, die Hand zu erheben bei
der zweiten Abstimmung den
H(inier)n zu lüvfen « lib n a is vom
Präsidenteirsitze heer geschah eh, daß
Kaiser den Landimmann Vieqier als
dieser sich allzuiaut mit einem »:eunde
unierl)ielt, mit der Bemerkung mei
siertet »Landamnie l)eb’ ’ sMul zwe!«
Von Kaiser stammte auchs das einst im
Uninutb iiber die unaestiimen Isissllsw
derunnen der Beriieschen Kjielii.indleri
aesvrochene aesliiaelte Wort: »Seht
doch einen Käf in s Schtveizerwappen
statt des eidgenössischen Kreuze:. « .
. . -- ----——..
Ueber die Ausdehnung und Dauer
des Wecmlleu
Der Aiiirsnom Simon Reinen-ni
bat gelegentlich der lFlefnnm der
Pflawer Sternwarte an der isnive1«-«
fiieit von Pennsylvanien einen Any-i
trag uber die Probleme der Abt-onn
mie gehalten nnd dabei die Jrcuen
iiber die Ausdehnuna undD mer des-·
Weltallcs berührt. Die Rraae nach der
Ausdelmnna des Weltalls steht Zinsn
sannnenhana mit der ilntersn:ln.nq des
Entfernungen der Sterne. Coperntcns
behauptet, dast. die Erde einei- uner
meßlichen Kreislauf nm die Sonne
beschreibt. lie häufen sich nun immer
mehr die Beweise einer Midglichteit,
daß die ununterbrochenen Kreise von
immer kleineren Sternen. die uns das
Fernrohr aufdeckt. nicht in immer grö
kzerer Entfernung stehen, sondern daß
wir wirklich die Grenzen unseres
Weltalls sehen. (Aber doch nur un
seres!) Jst aber diese Frage benimm
bar? Bedenken wir doch, daß sich un
ser Sonnenshstem und mit ihm die
Erde seit Jahrtausenden gegen den
Stern a Lhrae bewegt. Aber wann
werden wir dort anlangen? Vielleicht
in einer Million Jahren, sagt New
comb, vielleicht in einer halben Mil
lion. Wir wissen das nicht genau, aber
wenn die Naturgesetze sich nicht än
dern, müssen wir einmal dorthin ge
langen. Diese Bewegung wird in nicht
zu ferner Zeit (?) ein Mittel liefern,
einer Lösung des Problems von der
Ausdehnung des Weltalls nahe zu
kommen, denn diese Bewegung verur
sacht in uns das Gefühl, als schritten
die Sterne in entgegengesetzter Rich
tung fort, und zwar um so schneller,
je näher wir ihnen kommen. Wenn wir
nun die Größe dieserBewegung messen,
können wir daraus aus die Entscrnun
der Sterne schließen. Eng verknynt
mit der Frage der Ausdehnung des
Weltalls ist die andere betreffs seiner
Dauer. Wann haben die Kräfte zu
wirken angefangen, die die Himmels
körper in Bewegung halten, wann wer
den sie aufhören? Dieses Frage gegen
über ist jede menschliche Spekulation
nutzlos. Es giebt einen Stern (18'30
Groombridge·), der sich so schnell be
wegt, daß er unsere Erde in zwei Mi
nuten umkreisen und die Reise Von
der Erde zur Sonne in 5 Tagen zu
riicklegen wiirde. Wenn er jetzt dem
Rentrum unseres Systems nahe ist, sa
würde er dessen Grenze wahrscheinlich
in einer Million Jahren erreichen
Welche Anzahl von Fragen drängt sich
da dem menschlichen Denkvermögen
aus! Aber wer kann auch nur eine ein
zige beantworten? Am Schlusse- seiner
Vorlesung berührte Newtomb auch
Flammarrans Lieblingsproblem Von
der Bewohnbarieit anderer Weltwe
Per. Newcomb giebt zu, dass die Erde
nicht der einzige bewohnte Welilörper
ist, doch liebt er hervor, daß diese Fra
ae keine Ausgabe fiir die heutige Astro
nomie bilde, und auch keine Aussicht
vorhanden ist, derselben näher zu kom
men. Zu Anfang der Speltrnstopie
gab man sich der Hoffnung hin, daß
sich vielleicht Unterschiede in den
Strahlen zeiaen werden, je nachdem
sie von lebender oder unbelebter Ma
terie herrühren, besonders erwartete
man charakteristische Merkmale von
jenen Lichtstrahlen, die durch Pflan
zen reflektirt werden. Diese Erwar
tuna hat sich aber nicht erfüllt. Der
Astronom darf, so schließt Neivcomb,
seine Kräfte nicht an aussichtslosen
Spekulationen verschwenden die ihn
zu keinen Resultaten führen können.
Auch ein chcuscctfcih
Unter den Erinnerungen des in den
sechziger Jahren verstorbenen spani
schen Obersten H. findet sich unter an
derem folgen-des Gespräch aufgezeich
net, welches er mit einem ihm befreun
deten Major führte:
»Im Jahre 1848 war ich Flügeladi
jutant des Regenten Espartero und
wurde nach seinem Sturze durch die
gemäßiate Partei unter der Brich-albi
gung des Hochverraths verhaftet. Bald
solate meine Verurtheilunq und ich
sollte am nächsten Morgen erfchossen
werden« -
,,Gl»iicklichertveise«, fiel mir hier
mein Freund ins Wort, ,,hat:en Sie
Verwandte oder Freunde, welche bei
der jungen Königin ihre Begnadigung
erwirtten?«
»Jn der That. ein Greis wartete so
lange, bis Jssabella die Zweite den Pa
last von Jldefonso ocrließ,un:s flehte
die Milde der Königin zu meinenGun
sten an.«
»Und dieser Greis«, rief dann der
Major ein-as lebhaft, »er ohne
Zweifel Ihr oerehrsunaswiirdiger Herr
Vater?«
,,Keinesiveas, mein lieber M—ajor«,
antwortete H taltbliitia· »es war ein
alter Wink-neu dem ich zehntausend
Nealen schuldia war.«
— —- W—
Ein Worin-ich
Herr Thielem der streng blickende
wreußische Eisenb.1bn-Minister, bat es
sicb in der Sitzung vier Polytechnischen
Geiellsclaft gefallen lassen müssen, daß
Friti TrcndeL der Direktor de: Atem
lenWasabtlreiluna der Aktien-Gesell
schaft Vnikte Fe Co» einen recht nied
lichen Scherz mit feinem Namen ge
macht. Trendel äußerte: Hervorrcu
gend werde die Berwendunsr des Are
tvlen zur Beleuchtung dir Eisenbahn
rsioe werden, denn der Minister A. C.
Thieien ("A-—- -re--—-tvlen) wollte es auf
sämmtlichen Staats-Eiseniballmen ein
führen.
---- lecewintt Bettler: »Ihr-Den
Se nich, det ick faul bin« ict bade mir
schon seit Jahren nach Arbeit Umge
irlxen." «--- Herr: »Na. ich kann Ihnen
eine Menge gelten, Sie können so
gleich ——-" -—— Bettler: »Ne, id danlel
Jst sagte, id hätte mir nach Arbeet um
jesilen Jetzt, ji«-) ni ji«-r jefunben her-s
be, is- meinc Neijiesr befriedigt. Adje!«
-—-- Der vom Stockfchnupfcn tnrirte
Snchse AJ »Ich lzasb Se c ganz die
i-ertr·actitigen Stonlldupnen!«k— OF
»Da will ich Sie e deies Mittel af
fchreiben. bis missen Se dälnnenx ich
hatte deilich auch io’n E-tockfs.twuppen,
da hats ich das Mittel gewinnen und
den dächtften Daa dahier-lich wer der
Stockduppen weg. Seitdem is mir zu
Muth, als bät-de ich ene dagplbeie
Dasei«