— W ans den West ! Idvellette von Georg Versich. In gehobener Stiminunn kclzrte sie ’ in ihre herrschaftliche Wohnung in der Kronprinzensiraße zurück. Das Gefühl der Beschämung, des Gedrücktseins, das in letzter Zeit auf ihr gelasiet, am schwersten, als gestern der Gerichtsvollzieher ihre ganze prach tige Einrichtunq, Mobiliar. Schmuck sachen und andere Habe in das Aut tionglolal beförderte. war aewikhem Auch der Anblick der kahlen Wände chreelte sie nicht mehr-: sie msufite sogar ·cheln über den hallenden Klang ihrer Schritte auf dem der Ieddicde beraub ten ParqueL Das war ja beinahe wie ein Echo! Hätte sie es sich träumen lassen, daß all’ die Vornebntlieit, der Glanz, die wohliae Behanliehleit aus diesen Räu men. die sie als junge Frau vor noch nicht drei Jahren bezogen, vers-hinwin dea -mär·de, verscheucht von der profa uen, siegelaufdriickenden Hand des — SerichtsvolliiehersZ Sie hatte dieses zsweibeinim Organ der vollstteckenden Gerechtigkeit nicht gekannt, auch als sie noch zum Theater "rte, nnd eine Kollegin, die in die er Beziehung über fabelhafte Kennt nisse verfugte, hatte deswegen ganz ge ringschätzig aeurtheilt: »Die Breckroitz hart aar nicht zu uns; die hat ja tin-mer Geld!« Charlotie Dreckin hatte in der That immer Geld: sie war das Kind reicher Leute, und was sie auf die Bühne ge trieben halte. war nicht die Begierde nach klingendem Solde gewesen, son Ietn ausschließlich reine, flaminende Kmätbegeifteruna. Die Eltern hatten anfangs gegen die Theaterlaufbahn ihres einzigen Kin des allerlei Eirnvände erhoben, aber eine »aeborene Primadonna«, wie sie die kritischen Musiklardhäen nannten, durfte unmöglich in dem autbiixgerli spen, doch enaen Kreise des Vaterhaus fes bleiben, sondern mußte hinaus ur runde vieler Tausende, die nach Sizii . vie Charlotte Breckwitz sie von ottez Gnaden in der Kehle trug« lech nen. uno ne summte ote Hoffnungen nicht, die man in sie setzte, sie war bald ein stmälendes Gestirn am Kunsthinp mel, an dem so viele kleine und so we nig große Lichter glänzen. Sie wurde in verhältnißmiißig tur zer Frist eine rontinirte Sänaerin. und vielleicht war es gerade diese rasche Beherrschung der Technik, die die Seele ihrer Stimme unberührt ließ. Denn eine reine und doch leidenschaftlich er gkiihende Seele war es. die in ihrem Gesang lebte, die Hörer in ihren Tie fen erschütterte und mit sich fortriß. Sie war das jüngste und trotzdem das kleseirrtste Mitglied des Hoftbeaters. nd sie kühlte sich glücklich im Dienste ihrer Kunst. Da lernte sie den Grasen Ortrect Scherrebeck kennen· Es war eine zufällige Begeqnung, bei der der Jntendant die Vorstellung besorgte. Hätte der Leiter der fürst lichen Oper ahnen können, daß dieser Lelbftvetständliche Akt der Höflichkeit ie spätere Folge haben würde, daß die Breclwiti Gott Apollo mit Gott Hymen vertauschte, er wäre zum ersten Male in seinem Leben ein unhöflicher Mann sewesenx ja er hätte diese Begegnung wie ein richtiger Jntrigant hintern-ie ieir. Aber die banale Phrase von den kleinen Ursachen und großen Wirkun sIeeiitc erztvang auch hier wieder- Gittin Der Gras war ein vollendeter Kava lier, eine stattliche, schöne Männern scheinung. Vielleicht, weil er so ganz nnd gar nicht das Bestreben oerrieth, Eindruck aus die junge Sängerin zu machen, geschah dies um so mehr. Er ab sich als Kunstenthusiast mit geläu tem Geschmack und tressendern Ur Erst als einige Monate später Char lotte Breckwitz rasch nacheinander die kißgeliebten Eltern verlor und sie ohne den verwandtschastlichen Halt da stand, bethiitigte sich der Gras als mit-· fühlen-der, intsssbereiter Freund. Er verstand es meisterbast, sie in delikater Form mn Sorgen Fu erleichtern, die sie an der Ausübung ihrer Kunst gehin dert haben würden Sie war ao viele-c Funorae geraden dankbar. nnd als eines Taaes Worte der Liebe von feine Lippen flossen, da wehrte sie ihnen nicht, und als er mit warmem Druck ibre Hand einriff. da ließ sie ilnn dieselbe —- fiirs Leben wie sie sich gelobte-n. Eine glückliche Zeit folate, und in Jahresfrist trua sie Den gräflichen Ti tel, nachdem sie nnf feinen ausdrückli chen Wunsch der Bühne Lebe-wohl ge Eat hatte «—- aus Standeåiiiclsichtem ie Verwaltung ihres ererbeten gro n Vermögens hatte fie unbedenklich n die Hände ihres Gatten aelegt. Jhr Eigenthum war fein Eigenthum, und er betrachtete es in totweränem Sinne als solches. Ein autet Oelonom war Oriac Scherrebeck freilich nicht — das merkte sie, alt sie erst einen tieferen Einblick tn feine Lebensarvohnheiteen gewonnen hatte. Er liebte den Luqu weil et Geld Miete. dai Geld rann ihm nur fo durch die Finger, unt- da auch noch hlteiche Verpflichtungen aus seiner Zunggefellenzeit zu erfüllen waren. die innalnnen aber immer spät-lieber tout-den« to war das Ende mit mater mitschet Genauigkeit vor-her zu - tax-in Ruti et: fdachte nichtsfchtkgh n W r eine Ruhe i - litt. n Selbstvertrauen dermaßen, Ieise eilt-Reiten beglückten sie so nn , Ist Meinen Wandel der I M ins W lese-. Der war dann plötlich wie ein Sturmwind gekommen. , Graf Ortreel-Scherrebeck verkaufte fein Gut in Schlesien, er verkaufte sei nen Rennstall —- eS stand Ging nach dem Andern in der Zeitnna. Und dann diese entsetzlichen Wechselverbindlichleis ten! Als-er Alles. Alles hätte sich er tragen lassen. wenn ihr Gotte nur nicht Daß die Heiterkeit aus feinem Wesen schwand, war ja nur zu begreiflichz aker daß er auch seine Haltung, feinen Stolz verlor, alle Welt antlagte, ver wünschte über ein »Unaliick«. wie et es nannte, und nur feine eigene Person mit Vorwurer verfchonte ——· das be riilnte sie erft peinlich, dann verdroß es sie. Es tatn zu Szenen —- —— sie dachte nicht daran zurückbenteni Während er von einen «guten Freunde zum andern lief. um »Geist ligteiten« zu erbitten, die ihm in den seltensten Fällen zu Theil wur:en, und so irn Begriff war, tich ajinilisli aufzu geben. während ver odiofe Gerichts-voll zieber tattherzia und nktt steifer Amts niirde keinen Sienelvokratip an ihren Möbcln verminderte — iann sie auf Rettung. Sie dachte an ihre Krisis-Ihr zur Bühne —- sic sprach zu dern Gat flen davon —- er vrotestirte entrüstet Its-: erwarte von ihr, daß sie seinen Lea rnen in Ehren halte. Wohlanl Nach acht Tagen aber-. als die Pfandung vollzogen war. als sie ten Mangel greifen konnt-» raffte sie sich entschlossen auf. Sollte sie denn verhungern, weil sie « rau Grash« war? War das etwa gar ein varies Vergnügen? Es war ihrem bäirgetlis Leu Blute entschieden zur-Aut. daran G-. fallen zu finden,iibriae.-(S zeigte auch der Graf inuner die iehr profliiictke Neigung, gut zu diniren. und er fand noch immer Gelegenheit hierzu —- er hette ja genua Bekanntschsiten denen es esuf ein Couvett mehr niii ankam So war sie bente zum Jntendanten gegangen; ilnn gegenüber, ver ihr stets rnir Wohlwollen begegnet ans-, glaubte sie s.ch aussprechen zu Linn-in Unt dek Baron hatte theilnebniend zue börh die Thatiachen waren ihm e ieiis zur-n Theile belanne. est-z --»- - s—-4- ——. Oh zu- 1ee getan-en ragte er: »Der Kunst willen freut es mich. daß Sie ihr wieter angesiren wollen. obgleich ich Jhretwillen, gnädige Frau, wiinschte, daß nicht diese trauriaen Umstände die Veranlassung zu diesem Vorsatz gebil det hätten. Aber das ist nun einmal nicht zu ändern. Ihr Herr Gemahl ist in dieser Frage nicht mit Ihnen ein verstanden. Das rniißte ich eigentlich respektiren. Doch würde ich damit Ih ren Entschluß gewiß nicht umstoßen, eö bleibt mir also nur übrig. kanen bei der Ausführung desselben freund schaftlich an die Hand zu gehen. Am liekest würde ich Sie wieder uns ver pflichten,,aber ich denke. daß Sie selbst rotlciusia einen anderen Wirkungs kreis vorziehen werden. Da ist dieJn tendanz in K. Haben Sie Zeic? Schön. Wir wollen uns aleich Gewiß heit verschassen.« Ter Baron setzte ein Telegramni aus: ..Wur«den Sie Charlotte Brett witz engagiren? Und zu welchen Be dingungen? Antwort sosort.« Jn eircr kleinen Stunde war die Antwort ra: .Große Ueberraschung. Mit tausend Freuden. Jede nur an ne«l«-r.1bare Bedingung,« Die Gräsin ionnie ihre Thriinen nicht zurückhalten Sie hatte sich also nur zu entscheiden. Vorher wollte sie indessen mit ihrem Manne reden. Viel leicht gab er seinen Widerstand auf, wenn sie ihn vor die Thatsache stellte. Sie würden ein neues, besseres, ig halireicheres Leben anianaen —- sie malte sich die Zukunft in lichten Far ben aus. So erwartete sie ihn in tem verödtter Wokmzimma in dem eine herbstliche kühle Temperatur den Aufenthalt noch unbehaglicher machte; aber aanz mit ihren Gedanken beschäf tigt, empfand sie nichts davon. Endlich lam er. Er war merkwür dig gut ausgeleatz doch es toar etwas Gewolltes und Absicht-liebes in seinem Benehmen. Er schien sich untern-e S vorgenommen zu haben, direkt aus e n bestimmtes Ziel loszusteuern mto so ließ er sie gar nicht erst zu Worte lomi men. »Da hab ich was erlebt! Das muß ich Dir erzählen —- er ging mit gro sßen Schritten im Zimmer auf und« ab, ohne sie dabei anzusehen. I »Treif’ ich meinen Vetter zufällig,« ais er aus der Kammer tonirnt —- er ist wie Du ja weißt, großer Parla mentorier — na er qkußie mich ich hätt ihn nicht angesprpckken da wir uns nie recht ariin waren, und seit —« i er machte eine Pause. I Sie ergänzte gelassen: »Seit unse-! rer Hochzeit, wolltest Du faqenk J »Na ja — er bat etwas riictständige Ansichten, überhaupt die aanze Linie! War übrigens aut ortentirt. Kannte meine Mitere aenauf · Die junge Frau zuckte zusammen, was er nicht bemerkte. da er eifrig fortfuhr: l Sprach aussallerw vernün stif· wollte mir helfen. Wirtiichi Trittm e« ihm fwicl verwandttchafttichen in nie zuaetraut. Was meinst Du? Er will mir n Posten auf einem seiner Güter geben. Ganz sekbstftiindi zehne nenirenörverkbe Arbeit, nur einst inspizisrm Dann kann ich auch iir Dich was thun. Schicke Dir tm mer —« : »Aber soll ich denn nicht mit Dir?« Er mochte diese Frage erwartet ha lsen. war nvn aber doch verleiten »Das M Dir ia lawik wer den. Das met-ne Lebe- dem Lande —- —--« .Oh durchaus nicht« »Nun, vielleicht späten Ich muß da erst mal persönlich sandte-ein« Sie blickte scrschend zu ihm hinüber. »Hei man etwa zur Bedingung ge macht. daß die ehemalige Theaterprmi zessin Dich nicht degleitet7« »Heergott, ich sagte Die schon. die Leute denken noch ziemlich mittelalter lich. Das kann Dich doch gewiß nicht tränlen.« .Also eine Trennung aus unhe irinnnte Kriti« Die Stimme wollte idr versagen, aber sie hielt sich tapser »Wer-de nur nicht gleich sentimens tal « meinte er rücksichtslos. »Glaubst Du, ich re: ise mich gern von hier los? Enthehre qern die Großstadtlusti Aber wir sind doch keine Kinder. Ich tierde den Posten annehmen, halb und bald had’ ichs schon gethan. Das Weitere wird iich sinden.« Sie hatte sich echt-den. Ihr Gesicht hatte einen starren Ausdruck angenom men und sie sprach merkwürdig ruhig: . »Ich habe es nicht siir möglich ge halten, daß wir jemals, auch in der bittersten Noth, voneinandergeiyen würden: ich dachte, daß wir uns dann erst recht zusammenfinden Es soll ja auch wohl unter Eheleuten so sein. Du hast iiher Dich verfüat, ohne mi fdarum zu fragen, damit giehst Du au mir freie Entschließung iiber nii selbst· Jch werde zur Bühne zurück kehren. Jch wollte meine Eise-unli gung von Deiner Genehmigung abhän gig machen, nun dars ich wohl daraus verzichten.« «Thorheiien!« atollte er. Einige Augenblicke des Nachdentens. Dann hellten sich seine Mienen aus. »Du mußtest schon Deinen Mäd chennamen wieder annehmen s—« »Sei unbesorat. « .D-ie Verhältnisse entichutdigen viel Wenn man s recht isberleat — —« Und nun klang es ganz humorvoll: Etwas muß geschehen. und bald — rr:d da Du wieder zur Bühne willst-— zum denke-. mit dem Ahnenstolz und dem Titelgepsruntt Ich bleibe heiDiri Laß die Betternschait selbst ihren thl bauen! Wir ariinden ein trauliches Künstlers-ein« das wird auch seine Reize haben. Wieviel Gaae hat man Dir geboten? Oder wieviel Mist Du zu erhalten2'· d- sss - mis- , -- . -- . uuiiirigriiuer zorwnoiue presse irsr die Kehle zusammen Nur eine ver öchtliche Gederde ftand iiir zu Gebote Er erbleichte und richtete sich straff aU Du meinft —- ich fei lange genas Dein Koftgänger gewesen-i Ah fo Hm »- wir haben uns wohl nichts mebr zu fagen Gut! Jeder für sichs iFreie Bahn! Glück auf den Weg!« Er verbeuitte sich und aan in könig licher Haltuna zur Tbür hinaus. Sie machte teine Bewegung, ihn zurückzu halten Waren sie innerlich aefchiedem was lag daran daß fie es auch äußerlich wurden? Und fo wiederholte sie nur leiie die Worte: .Gliick auf den Wea!« Dann fank fie fchluchzend auf einen Stuhl . . . . . ——...-- — Eine Gapikiacd in Parasit-am ) Sinkt-bea- Moavaiichik, tief-»musi Urwalder blühende und duftenve Lic hten, raitfchende Palmwedzh hinunt Iiiiumte Bäche, .«;agd auf Tapir, hirfch unld Jaguar, irderndes Lagerfeuer in mitten der Wildniß, duntie abenteuer »liche Gesichten umher gelagert, Spieß Ibratein ireifende Becher u. f. w. --—— wie herrlich, wie fchauerlich wie ro mantifchs — Gewiß, all dies ift biet zii haben; es giebt des Schönen und Jntereffan iden viel in diesem Lande. aber nichts deitorveniaer mögen mir die Verfasser »der zahlreichen Jndianer- und Jasds Igefchichien verzeihen, wenn ich sie zu lweilen zu allen Teufeln oder dielniedr —- hierher wiinfche, damit sie an recht ielsbft einmal erfahren, wie M Le hier wirklich aussieht. - Ich befinde mich seit mehr denn drei FJahren in der Wildniß und führe in meiner Eigenschaft als Vernieffungz dearnter hier ein fietes Zelt- und Ro .niadenle’ben· Dennoch ist die Summe der Erlebnisse interessanter Urt, im Vergleich zu der Lange der Zeit ver fchwindeich gering. und wenn ich jet einen einzelnen Fall fiir weitere Kreie lefenswerch erachte, um ihn herauszu greifen nnd zu schildern, fo betone ich IM. daß ei tros des Mangels aufre aender Momente kein alltäglichez Er lebniß ist. Jedenfalls war die Tot-ir ji«-gi- vie ich im Ins-ums wem will. trod aller Strapazen und eiden einer der weniaen wirtlich mußreichen Momente die ich bis seht hier veriedi s Schaut-law die Yerbales Para guays, jener große LäOrrtmpler in Osten der Nepublit, der sich bis an den .Rio Varna und nö: dtich noch weit nach «Brasilien hinein erstreckt und feinen ei genartigen Charakter durch jenenBamn erhält. aus dessen Blattern der tätlich .ltch Paragnay-»Thee« genannte »Ma «te« bereitet wird. dieses tm Süden un seres Kontinentes so verbreitete und nnentbebrtiche Gestärkt Die Yerbales «btlden ein sanft qekvölbteö nügeji es sWaldlnnd selten nur unterbr duZ größere Ehenzitge oder überragt vtm einzeln tehende Bergtegel, net iche tn ihrer For-mitten an den nKöni itetn« und «Li1ienstein« der »Sei-h schen Schweiz« erinnern. Kahle os tw. Lein-bei genannt. vegs lmiit ves- tknvvekschiungmm Hoch-vät dern oder den niedrigen gestrüppartigen Yerdales, aufs deren graugrüner Oede sich nur das leuchtende grüne Laub des Yasde Baumes für das Auge wohl tliuend abhebt· Tausende von größe ren und kleineren Wasseradern durch surchen die Landstriche und speisen die gewaltigen Ströme Parana und Pa raauay sowie deren größere Reben flüssr. tin-weit des Rio Cumauatniy bo findet sich nritten im Walde eine jener natürlichen Salzleckem Bart-ro ge nannt, welche nur weniakn Eingeweih ten dekannt sind tin-d von denen der hier erwähnte mir durch einen aiten Brasilianer verrathen wurde. Es sind dies die einzigen Stellen. wo man init Sicherheit daraus rechnen kann, et was von Bedeutuna zu schießen, denn sa wildreich dcs beschriebene Wald land ist« so selten bekommt man bei der unt-künftigen Beschassenheit des Gelän des und der Gewohnheit des meisten Wildes. nur des Nachts aus dem Wal de lierauszutietem zu Schuß. Wer sich einbildet. daß Tapir und Jaguar hier an lden Weaen Spalir bilden und man nur hinzuhalten Braucht, desindet sich in großem Jerthum Gelegentlich einer Bemessung in die Nähe dieses Barrero, beschloß ich einige Tage zu odfern und ihn aufzu suchen. Ein Ritt von etwa sieben Stunden sollte mich, meinen Bruder und einige Eingeborene, welche Ge päck und Mixndvorrath ans einigen Mauleieln mitführten, dorthin drin gen. » Wir schreiben den 25. August, hier etwa Frühlingsansa . Der ganze Wald ist in glühende z arden getaucht-. Mit rosenrotden Blüthen übersiiet he ben sich die mächtigen tKronen des La pacho über die anderm Baumluppen empor, hier hellmoosgrünes junges Laub, daneben Widsel mit lachzsarbe nen Knospen oder bedeckt mit Jelben tiespurpurnen Blüthen, dazwischen die zierlichen und leise rauschean Haup ter der zartaefiederten Pinthopilmen und als Grundton das iatte dunkle Grün der immergrünen Waldeiesrn In dem Hakbduntel des Farstes, den wir durchaueren. enwsiingt uns erro niatischer Dust: die bitteren Orangen welche hier rsst ganze Haine bilden, blühen, daneben strahlt die kklzncena mit ihren herrlichen weißen und lila Blumentelchen. die zarten pinselförmi gen, an den Spitzen wie in Purpur ge tauchten Blüthentrauben des Yuquery niesen zwischen den gefiederten Blät tern herab und fliederiihnliche. start riechende Dolden eines Laurel leuchten durch das glänzende Grün des duns len Landes. k Der Wes-» den wir durch den Wald verfolgen, ist vielleicht feit Jahren nicht benutzt worden und wild ver wachsen. Der Ritt ist ein fiändiges Streifen durch die Büsche, wobei alle Arten von Dornen sich bemühen, un lerre Kleider und Wäsche in möglichst kurzer Zeit tlein zu bekommen und Hunderte von tleinen Holzböeten sich an uns festsetzen· Dabei umsumnst uns ein Fliegenichwarm der die Pferde und beinahe auch uns zur Verzweif lung bringt. Die Köpfe haben xvir zur Abwehr mit Tüchern umbunden, aber die hitze ist so groß, wir ersticken fast; lieber geben wir Hals und Gesicht den gierigen Fliegen preis und sie benutzen dies redlich. Stunden-lang geht es so durch den Hochwald Zutreilen versperren um gestiirzte Baumstämme, durch Wind bruch berabgeschleuderte Aeste und wirres, heradaezogenes Lianengestrilpp den Weg so, daß man absteigen nnd mit der Machete seitwärts einen Weg bahnen muß. Endlich mündet der Wald in eine weite Lornada Von der Sonne versentte GrasbiiicheL Diverg it rsentle Band-Palmen und ache S Gestrüpp bedecken die Hoch edenen. aus denen nur die und da kleine Inseln, von mächtigen Palmen und Säulentattus aebildet, hervorra gen. Ueberall leuchtet zwischen den hoben Grashalm-en der rissige rothe Lebendoden hervor. heiß brennt die Sonne. die dem Boden entitrömende Glut-d wogt in fast sichtbaren Wellen über die ausgedörte Ebene: neue Un gezieferschwärme stürzen sich auf unz, Augen, Nasenlöcher und Ohren sind erfilllt von Fliegen und Mostitos. die Pferde sind kaum noch zu Zändigem und von den unaeduldiaen Malen gebt eine in Verzweiflung durch, die Ge viickfäcke nach allen Seiten verstreuend. Mit Mühe wird sie wieder eingefangen, die Parttaschen und Beutel aufnehm melt und das lchrveißtrtefende Thier aufs Reue beladen. I Nach kurzer Mittagjraft an einem die Molada auf der andern Seite be greisgenden taufchenden Waldbache wird wieder aufgebrochen, und etwa Nachmittag mn vier Uhr betreten wir den BW durch den ein fchsnaler Jndtanerpfi nach dekn Bauern führt. Bonn gehen zwei Eingeöorene mit Machetem um den Weg frei zu machen; um fünf Uhr sind wir zur Stelle. Es ift eine fumpsige Mulde mitten ini Walde. dthriefelt von einem kleinen Bache. Wo dsz Salz aus der Erde quillt. befindet sich ein ebener. vegetationsfteiek May von et wa 40 Meter im Geviert. Von allen Seiten führen schmale Wildpfide dem felben zu nnd der Platz felbft ähnelt mit feinen Hunderten von Miit-fähr ten einenr BiebcorraL Ninasucn ftelzt hohes fcknvaniendes Schilf, dazwischen Palmen und niedrige verlrüppelte Bäume, die faft bedeckt sind von Fle ten« rg - Kalt-en und den herrll stki . Während unfere Leu sie ettvn 100 Meter vom Bartero ent fernt das Lager aufschlagen und Pin Itbvaalmen fällen, um mit ihren LBJattern unsere Pferde und Mulen zu ’suttrrn. gehen wir daran, uns aus den Bäumen am Rande d:z Bartero eine Rat-Dei zu bauen. Jn einer halben iStunde ist sie sertiqgesiellt, mit Palm tvetsel beleat, maslirt und der Baum ausgeputzt um freies Schießseid zu gewähren. Von der meinigen aus lann ich den ganzen Plas- übersehen; mir schräg gegenüber hat sich mein Jdeek in einem Baum einaenistet, der dnrch lange weiße Flechten, die ibn bedecken. ein fast ebrwiirdigcs, grei senbaftes Aussehen bat, und rechts von nrir in einer zuriickspringenden Ecke bat einer der mich begleitenden halb inoianek seinen Dochstand gebaut. Mein eigenes Nest ist· idnllisch schön; trenn ich dort Platz nehm-, bin ich fast garnirt mit weißen und lila Orchideen und ich iotnme -·nir vor, als befönde ich mich inmitten ei nes Biumerilcdens. Bis zum Eintritt lder Dämmerung haben wir noch eine Stunde Zeit. Wir lehren in ME- Laqer zurück, nehmen etwas Speise und Tbee zu uns, be freien uns von Unseren Holzböckem nnd als die Sonne vor ihrem Nieder nang die Winkel in gckidrothen Schein tauchi, werden die Büchsen zur Hand aenosmmen und die Kanzeln bestiegem Eine Fletsche Kognak und einige Ci qorren nehm-n wir als Mittel gegen Msiidiateit und Moslitos mit hinaus. Mit dem Cinbruch der Dämmerung ilseginnt tin neues Leiden: der Tiger der Lüfte, ein hier »Anbiqui Erwde genannte-.- Mosiito. lündet sich durch leises Summen an. Dein Auge lourn sichtbar, gehört er drch zu den fürch terlichsten Roubtbiesem die ich kennen gelernt dabe: nichts ist ihm heilig. nichts verschont er, überall dringt er ein und stillt zur Verzweiflung des kehrle Menjchen seine Blutgrer. - « - gis-It k.- m--tt Sllc llwy Url- autgcvuwr un »aus-. vollständia treicht, tritt schon vorsich tig äuaend ein kleiner Hirsch beraus. Mein Bruder schießt, der Hirsch liegt im Feuer. Dume rollt der Schutz durch den Wald, für einen Augenblick .verstummen die ziehenden Cikaden und kein Schwarm Sperlinqspavageiemder sich Jus einem benachbarten Baum zur Nachtrube niedergelassen. sucht mit lautem Geschrei das Weite. Doch nur kurze Zeit bält die Ruhe an. dann be ainnen die Eikcrden nieder ihr obern betiiubendes Cis-man vom hochwalde dringt das nachtiaalleniibnliche Schla gen der tleinen Waldbiilmer herüber und aus dem Schilse llinat das melo dische Gsucksen der Wasserhiibner s Am horizonte steiat setzt der Mond Jus und verbrämt die Spitzen der Bäume mit sablem Lichtschimmer.Der Bartero liegt noch im Dunkel, nur unsere Cigarren leuchten als feurige Pünktchen ans dem Schatten hervor. Mancher deutsche Weidmann wird bie: deniem «Wie lann ein Jäger aus dem Anstand rauchen?« Aber hier iist es nicht so ängstlich damit. Ists Wild ist « vertrauter und kehrt sich wenia daran, Jerusrefdem ist es bei den Mastitos oh Ite Ciaarren nicht auszubauen « Höher steigt der Mond, tiefer sinken die Schatten und gespannter wird sdte -Ausmertsamseit, denn die Zeit ist nicht » fern, wo der Tcpir sein Lager verläßt Hund zu wandern beginnt. ; Unter mir raschelt es im Schilf: Fabermals ein Hirsch! Weniqe Sekun tden später. und er ist herausgetreten Innd stebt nun breit vor mir. Ein Iwodlqezielter Blattsckyafk. und er liegt «an dem Fleck, ohne noch zu zucken. s Aber all das ist nur Vorspiel. — ’ Noch ein Hirsch erscheint, unser Para gnan schießt ihn kuni. und er geht ak; E weit noch hört man ihn durch das Ge ; stritt-v brechen. I Schon beleuchtet der Mond die jHiilfte des Boreero und spiegelt sich »in den Wasserlachen, als ein fernes Stampr und Plattchen sich vernehm , bar macht. Es lonnni näher, auf mich Izu —- man hört dat- Streifen des «Schilfes, dann stutzt es. Alle Sinne sintd out-stund Minuten werden ietzt ; zu Einigkeit-in selbst die Mostitos smd der-gessen. Endlich bewegt es sichs-ni stet, eine dunlle Masse schiebt sich aus zdem Sumpsarase hervor und bleibt I sichern-is stehen. Noch wenige Minuten ; bangen Warten-L und das Wild tritt Eint das volle Mondsicht: es ist ein lmtichtiaer Tat-its Den weiß schim «mernden hals und Kopf vorgestreckt, nähert er sich langsam der Mitte des ZPlahei Jett beißt es einen guten kSchu abgeben: eine schlecht siteendc jsug «und das Wild ist verloren, Fdenn ein anaeschossener Tapir läuft noch meilenweit. Das Büchsenlicht ist zschlecht, aber es wird gern-satt — i euer! —- Der Schuh rollt, ein ; sprun? und ein dumpser Fall; alg »der Pu verdamns in der feuchten Luft klangsam sich verzicht, erblicke tel- eine dunkle Masse vor mir aus dem Boden. Ilioch einige Schläge mit den Hufen. kein leises Stölnien, und der Tapir istv ;verendet. Der ganz-. Bauers m ietzt in hei -leö Licht qetmscht, man könnte lesen kbei dem stibernen Scketri. Auch meme iJaquencssen sann ich nun aus ihren JKanzeln entdecken. Mein Bruder Mel-eint in Verzweiflung ob ver Mod 2 Mos, denn er schlägt mit einem Tuch-: Pwitd um sich, während der Paraguan Ein ftumpfct Ruhe besitzt und sich nicht Frist-et- beneidenswerthes Menschen jlind, dessen baut an Dicke der des Ia jptri wenig nachzeeftehen scheint! ch , hülle mich gerade tn die Pampfwol en zeinet neuen Eigeer als etn abermali jsez Stanwfen meine Aufmerksamkeit s n Anspruch nimmt. Wieder ein Ta "ptr und wieder bet mirs — Er scheint I noch stärker erl- der vorige, vertrauen — als jener tritt er aus dem Schil her ;vor und stutzt nur, als er die a e Iseines erlegten Kameraden W e wird. Ihn beschnobernd und pfeian »«de Töne ausstoßend aeht er um ihn bei-nun dann entdeckt er den verende ten Hirsch; auch dieser wird arzwylk Inisch untersucht. —- Die Sache scheint silnn nicht recht aeheuer, er wendet sich wieder dem Walde zu; ich könnte ihn schießen. aber mich verlanat nicht da nach, Aasjäaerei zu betreiben, der eine, den ich erlegt, genügt rnir siir heute und ich wünsche nur, tdasz auch mein Bruder noch zu Schuß tornmt. Am Rande des Schiler lehrt der Ta pir wieder um und untersucht aber mals seinen verendeten Kameradean ist ein Genuß, ihn zu beobachten, wie er jenen mit dem Rüssel betastet, da ölvifchen etwas Salz schleckt oder et was Gras abrupft, dann wieder mit den Vorderhusen aufstainpft oder mit dem Rüssel den feuchten Grund aus Mthlt Jch unterscheide deutlich seine starre Wahne, die Bewegungen der kleinen Gehörr. Etwa eine halbe. Stunde treibt er sich fo dicht vor mir herum, ohne sich doch weiter nach dem Stande meines Bruders zu vor-zuwa aen, dann gebt er langsam durch das rasselnde Schilf ab. Etwas nach Mitternacht fällt ein Schuß von der Kanzel meines Bru ders-. Fast unter idr ist ein Tapir herausaetreten und ein Schuß hinter das Gehör bat ihn sofort zur Strecke aedracht. Ich pfeife jetzt ab, denn wir haben genug geschossen und verlassen nun die Hechstiinde, freudig erregt ol unseres Jaadaliickes. aber auch mit dem Bewußtsein daii dieQualen, wel che einst die christlichen Märtyrer er dulden mußten, nur wenta fchiinrrner sein lonnien, als was wir irn Dienste ;S-t. Huberti durch das summende und ssieebende Unaeziefer aelitten.—— ; Jn das Lager zurücke-ebbet er srifcksten trir uns an einer Tasse are -!natischen Idee-B. dann war die Lo suna: »Schl-afen!« Die Laaer war-den mit Eätteln und Decken auf dem Erd boden zurecktaemacht. aber trotz der Ermüduna troti der Moskithese ge nen das fliegende Rai-breiter ftp-le uns der Schlaf. denn jetzt waren es Schau ren von Ameisen und Holzhackem wel che uns in Echelons attackirten und bald ein »Eannä" bereiteten. Flu chend und schimpfend fanden wir uns am qualrnrnden Feuer wieder zusam men, wo wir, zusammengelauert in unsere Ponchos aedilllt, rauchend und -:.lliate trinkend den Morgen erwaktes en. s Als das Kreischen der geschättigen »blaugelhen Eistern mit dem Morgen Igrauen ertönte, begann auch die Arbeit des Zerwirtens des erlegten Will-ed. JVon den Taviren wurde der eine von Hmir erlegte vollständig mit Kopf und j.f,)usen abgehäutet, während von dem ,anderen nur die brauchbar-stets Theile »der baut abgestreift wurden, diejeni gen, aus deren Leder die hiesigen-Satt ler die so geschätzten Züael und Peit schen zu arbeiten pflegen. Die voll ständige Decke meines Tavirs wog un gefähr 70 Pfund, war ans dem Rücken mehr als finger-, am Halse mehr alg dawniendickz das Gewicht des k leisches mag dem einer mittleren K wenig nachgegeben haben. Nur die zartesten Stücke des Fleisches wurden ausge löst, in Streifen geschnitten und an der Sonne getrocknet während wir von den Hirschen sänmrtlicheö Wildpret be nutzte-u theils frisch zu einem leiteten Frühstück (ein halber Hirsch allein kwurde von unseren Leuten aus einen sSitz awsgegessen), theils gleichfalls in Streifen geschnitten und getrocknet. Der ganze Tag verging unter dieser Arbeit, und erit am nächsten Mor en nach einer abermaligen sürchterlizen Nacht konnten wir nach einem an dem Rande der Lonrada befindlichen alten Lagert-lasse ausbrechen, um unser » Fleisch dort vollständig zu trocknen i und die häute zu prävariren. Tags daraus trafen wir mit einem wßen Vorrath von Fleisch und Häu en in i unserem bauptlager wieder ein. - Trotz aller tleinen Leiden wird die ses Jagderlebnisz mir stets in a e nehmer Erinnerung bleiben und ie schön geaersbte Decke des Tapirs wird immer das Andenten wachhalten an jene Mondnacht im Butten-. .- l Frühling-up Willkommen junger Frühlingstagt Wie tönt so hell der Finten Mag Wie leuchtet so golden die Sonmi Nun wird auch mir die Seele wach. Die lang’ in dumpfen Träume- lag« Und öisnet sieh der Wonne. Ein Bächlein rauscht die lFlur ents Anti Ee klingt wie lietlicher Geiang Sein Plötschern silberhelle. Nein, Herz« nuu ilt dir nicht mehr bona’. Des Trübsinn’s drückend Band zer its-rann Frei bist du wie die Welle. « Auch sie lag lana’ in dumpfes Duft Und mußte ihre junge Kraft In finst’te Tiefen pressen: Nun hat sie sich emporgetaffi Und jauchzt und lacht und spielt nnd schafft Und hat das Leid vekaessen. O. haufen. Institut-h Alte Komm »Wie alt sind Sie eigentlich, here Oberst?« — Ohkkii tbojdait): »Am in Arm mit Phae fordeee ich ein Jahrhundert n Ue Schranken-«