» ) ' — men- nsseu—scm note-. · Lethe von Alfred von Hedenstjernx L— Aus dem Schwedischen von V n n s G r ii se. Das schöne Gretchen Schwekiseld meinte me schönere Rosen qeiehen zu haben, als diese duftigen Kelch-. die sie an ihr glühende-S thräneniieerströmteg Getichtchen drückte. · Fähnrich Helisischked hatte gestern Abend mit behenden Lippen sie-veren· sie möge heut-: in aller Morqenfrijhe in den Garten kommen. Jbre Lippen dat ten ein leises »Nein« qeb.rucht, aber in ihren aufflanimenden Augen hatte er gelesen, daß sie zur bestimmten Stunde ennoch dort sein nii.rde. Und näc- rdn ungefähr Pferdegetrappel ai: ihr Ohr chlug, hätte keine Macht der Erde sie n ihrem Kammer-then zitriict,-;nt;,-atten vermocht. Ein unbestimmte-T danqu Ahnen cr fiillte ihr Heri. sodaß ev sriimisch pochte. Sie wußte, daß ihr de: ,- Einn rich etwas zu sagen k)atte,.—wenn nicht heute. so doch morgen, dkser ein anderes Mal. Sie wußte eg, denn das- Beben seiner Stimme und die Gluid seines Blickes hatten itfn verrathen nnd ste zitterte davor, das-« wenn er heut-: trie der bittend zu ihr ausschauen nsrirde, ihre Lippen wohl ein kann-. Jörbases »Nein« flüstcrn werden, indeß ihr Herz !ei-denschcritlich rufen wird: »Ja.« Jndeß die kleinen Fisßchen den Port entlang trippeltem überlegte sie dun dertmal ihre Lage. Ihr Oheiin Hatte sie aus Mitleid zu sich i:i’s Haus aes nowmen. Der Vater bankerott, die Mutter krank. die Geschwister sehen ei ner trostlosen Zukunft entgegen ——— — — —- tvenn —- -—— —- wenn —— —— : Ach, und fie «bra.·.cht ja nur die Hand auszustrecken, so gehört ganz Strom sund mit seinem Part« seinem Schwa nenteich, seiner Reichthümern, und ammt dem Kämmeker Sternenslug ihr, ihr allein. Heute, morgen, wenn sie will! Ach und sie hatte doch den Fähnrich so lieb, so lieb! Wie sie einander zu test gegenüberstanden im strahlenden Morgenschein, beide so jung, und so feurig . . . —- «Gretchen!f« — «Gretchen!" wiederholte er mit bebender Stimme Er sprach wenig und sicherlich nicht in schöngeify lten Worten; er war ja noch so sung und sie seine erste Liebe. Aber sie borte nicht mit dem Verstand, nur mit dem Her en; hatte sie Ia doch cll dies schon iin raum gehört, oft sehr oft —- auch heute Nacht. Ihr Herz pochte laut und sie bebte an allen Gliedern· Sie wagte die Au aen nicht aufzuschlagen. um seinen-. Blick zu begegnen, aber sie wagte auch nicht, das vernichtende »Nein« hervor zubringen. . Fähnrirh Helmschild wußte wohl, daß selbst die verliebtesten jungenDäm then nicht gleich »Ja« sagen, und wollte sie an sich ziehen, um die Antwort von dem nurpurübergosienen Gesichtchen zu lesen, da entwand sich Gretchen so tod tendlaß seiner U:narmung, daß er er-H schrack. Seine Rechte ließ denStrauß weißer Rosen fallen, den er ihr gebracht und als er sie von der Erde aufhob und ihr sie iibergab flüsterte er reumiithig: « »Verzeihen Sie mir, Fräulein Gret chen wenn ich Sie beleidigt habe oder wenn meine Frage aufdringlich gewe sen. Aber wollen Sie mir einen Hoff-i nungsschirnmer gewähren auf die Fra-! ge, die ich heute zum ersten und letztenl Mal an Sie richte, so stecken Sie heute’ Abend eine dieser weißen Rosen insp Haar Leben Sie wohl, Fräuleinl Gretchen! Und sporentlirrend eilte er davon. Die Gartenthüre tnarrte, dann war alles still. Gretchen stand noch immer regungslos aus derselben Stelle und in ihren Augen blitzten verrätherische Tropfen. Wars Thau oder warens gar Thriinen? · Gleich einer Nachtwandlerin tehrtei sie in ihr Zimmer zurück und starrte traunwerloren vor sich bin, bis Pferde- i getrappel und Räderrollen sie aus ih-« reni Sinnen ausscheuchten i Der Kämmen-H Excellenz Sternen slng, war mit feinem herrlichsten Vier « pann vorgesahren und Gretchen iihlte das Biut in den Adern starr werden, als ihre Tante sie mit lächeln der Miene in den Salon ries. Sie wirkte, kgs nun folgen würde;» « s Der Kammerer war ein wohn-Inter virter Fünfziger und ein viel routinir terer Freier« als der arme Fähnrich Helmfchilrx Auch wu te er seine Wor te viel zierlicher zu etzen. Gretchen aber war scheu u. schüchtern und lonn-’ te kaum zwei Worte sprechen. Jn ih rer Berlegenheit sber war sie so reizend und anmuthig, daß fein Entzücken sich äu heller Begeisterung steigerte und er er Taute, der Gretchens Zurückhal tun arg mißfiel, gar begütigend zu flii erte: - «Oh ma chere machen Sie sich nichts daraus Gretchen ist ein Engel und man darf sie nicht erschrecken. Quelle npparatipn! Lassen wir ihr Zeit! Sie ist zu charmantr. Sehr charmantei — III-Ich d’honneur, tre- charinantei — rgäetz t muß-ich mich empfehlen ———; Auf iedersehen heut Abend! Au re-. sein« Und im Bollgefiihl seines Sieges! . verabschiedete er sich von Gretchen auf · so eigenihämlich verliebte Weise als weite sie schon feine Braut. Ja selbst ErOnkel mußte darüber lächeln. Dann koste seine elegante Equipage mit ihm Inm, nachdem er vorher die Erlaub . erbeten, Gretchen einen Strauß der Myrte- sipsm zu Faß-u leg-all M Um eckji Uhr war Gretchen ballbes reit. ihrem Tisch dniteten die schönsten gelben nnd die schimmernd sten weißen Rosen. Gelde oder weiße? «- hr war, als bedeuteten die gelben elche ihr Todesurtbeii. i Wenn nur der Andere nicht tätnel Wenn sein ganzes Herz, sein ganzes Leben nicht an dieser Hoffnung hin-— gc. — . Schon wollte sie mit bebender Hand nach einer der gelben Rosen greifen, «da zuckte ihr plötzlich eine Jdee durchs Köpfchen « »Annette!« Das Stubenliitzchen erschien. « »Ich kann die Arme nicht beben. Annette, stecken Sie mir eine Rose ins Haar, aber schön, hören Sie, AnneJeC ' »Ein-: weiße oder eine gelbe, Träu lein?« »Wer wag- fiir -—« -«eine « — Sie wollen« « Annette wars einen priifenden Blick auf die Rosen, griff nach einer hall kfeösfneten aelhen Knospe nnd steckte sie in Gretchens Haar. - »Ach, verzeihen Sie, Fräulein, hat-« ich Sie gestochen Z« Gretchen war zu sammengezuckt. »Nein, ich danke, e; ist gut so, ganz gut,« stammelte sie. . Kalter Schweiß bedeckte ihre Stirn Xund ein Schüttelfrost durchfuhr ihre schlanke Gestalt; als sie die Treppen hinabstiea, zitterten ihre Kniee. Die Gäste waren schon vollzählig versammelt nnd der Kämnierer strahlte vor Befriedigung, als Gretchens an muthige Gestalt auf der Schwelle er schien. Aber aus dein Rahmen der ge arniiberliegenden Thür starr-ten zwei große braune Augen sie todttraurig an ttnd in diesen Augen las sie eine so nn Yendliche Verzweifelung, so unerträgli «chen Kummer, daß Armuth,Reichthurn, Furcht und Zwan· nur zu winzigen zJiichtigteiten zusammenscheuinpften diesem trosilosen qualvollen Leid ge ’geniiber. Halb bewußtlos tehrte sie auf der jSchwelle um, riß die gelbe Rose aus zden Locken, drückte einen heißen Kuß Tauf die weißen Blüthentelche und steckte rnit fieberisch zitternden Händen eine davon in ihr Haar. Komme, was da kommen mag. Jhr kwar, als schwebte sie hoch über allem 'erischen. Sie lehrte in den Salon lzurück nnd denKiimmerer mit so gleich giltigetn Blick streifend. ais wäre er ei nePorzellanfigur« ging sie schnurstracks auf den Fähnrich zu und reichte ihm die .Osiss»sz:». « « - -- -.««- - i »Wilitomn:en. Yert Velmschjld.' i i s «Saq Gretchen, warum belommst "Du an dem Jahrestag Eurer gochzeit Limmek weiße Rosen von · einem «Mann?'« ftcgte eines Tages die Ober stin Gralsö. sich neugierig an die Ma zjorin Helmschild wendend. i »Weil die weiße Rose dok- Symbol -unsetesL·nbesglückes ist,« erwiderte der ZMajor. der die Frage ehött hatte. s Und nach langen, angen Jahren, Hcls der Tod den Major längst hinweg gerafft hatte und Großmotna Helm zschild um den geliebten Gatten trauer ste. legte sie ihren Kindern und Enteln sein'-s Herz: I s »Wenns mit mir zu Ende geht, Kin ;der, so mögt ihr aus mein Grab pflan ’zen, was Eure Liebe Euch eingiebt, .al1er in die Hand und aufs Herz, ais-is ertnltete stille Herz, legt mir nur weiße ;Nosen, damit Papa im Himmel oben zsein einziges Gretchen erkenne.« l »L! h«kuil" IEin Vin- vpn m bshmisch-b«yekifcheu Grenze l Von Joh. Peter. . Heisz geht es auf den Tanzböden des Bdlnnerwcldes bee: da wird ge trunken und getanzt, gesungen und ge liebt, gehochzeitet und-getauft daß ses schier tein Ende« nehmen will. s Wollest Du, mein Leser. niht er-· schrecken, wenn ich es unternehme, Dich mitten in ein »G’rnss« zu stellen! Du Fniknmst ja sdockx nur aeistiq Jdaran An Itheil, und tein scharf qeschlissenes Rausmeisen lein schweres Deckelglag, tein dleitugelbeschwektee Ochsenziemer und lein »Zountremmel« oder«Seskel sus; wird Dich verwunden höchstens daß sich Deine Seele mit Grausen von solcher Schlacht til-wendet ; Wenn ich es versuche, ein anwen liches Bild einer Wirthsbouörauferei im Böhmerwalde zu entwerfen, so leitet mich dabei der Gedanke, daß ich hier aus nnmitielbarer Erfahrung »lchöpfe, denn hundertmal ftnnd ich als lleiner Soielrnann inmitten des innig sten Kampfes-, wobei ich leider auch Menschenblut fließen sah. Zwar schwindet diese schreckliche Sitte, danl Eder zunehmenden Volksbildung mehr zund mehr, aber tat-mer noch werden« snamentlich auf der banerifchen Seite des schönen Ganz-Waldes und ganz besonders im Falchintz bluti e Rau fereien mit oft tödtlichem usgange ausgeläcnvsfi. Jn früheren Jahren« als der betr liche Wald noch reichlichen Verdienst 'gewäbrte, wurde bei jedem Dorftanze get-Just, und dcs war alle Sonntage der Fall. Herrin wo das Voll sowohl bilden als druben der Grenze ärmer geworden. ilt die Sonntaasmusil eine Seltenheit, somit auch eine Seltenheit »das «G’ralf«. Aber im Fall-hing wo jeder .Lecler«» Geld in der Tasche bat, wie nicht minder am Kirchweihfesie, vq geht ZZ auf· den Tanzboden noch immer hollsalrilch zu, da wird ge teian getrunken und getauft, oft von in zu viel. Da erwachen wilde two-sites und regen sich numqu IS M I Blut Fäslossem So bade ich es in ei nein - tierischen Grenzdorle mit eige nen Augen gesehen. wie einem jehnis gen, als Rauser weit und breit ge fürchteten Burschen der ganze Unter leib der Länge nach ausgeschlitzt wor den ist, so daß der Arme, be vcr noch Ver Arzt erschien. den Geist aufgab. Meist ist die Ursache so eines »G’rasfs« die Eifersucht t ein Bursche einem Indern das » iandl« abwendia gemacht, so kann jv einVer neben einzia und allein nur durch ein ,,G·raff« arsiishnt werden. Monat-: nnd jahrelang träat man den Rache aedanlen in der Brust, bis plötzlich eine Fiedel »der eine wandernde Halse erklingt. und Fug junae Voll zum Tanze kkerbeieilr Nun ist für den Beleidiaten die ernste Stunde aelorn men, wo er neimzablen kann, und er ruht dann nicht eher. bis et eine Ur— sache zum »G’kafs« aefunden, nnd dann verwandelt sich der Tanzboien in eine blutige Wablslatt. auf der sich mitanier selbst die Mädchen als Walliiren betdätiaen. Alle die Fensterlaeschichten werden hier ge schlichlet. jahrelange na VkrarlicheFeinr ichaft wird hier quitt aemacht, der Soln rächt den Vater. der Vater den Schr, der Wildichijtz bat dein Jäger, der Paschor dein Grenzausseher etwas hinzu-Zahlen der Genieindeuorsceljer lzat manche gesetzliche Maßregel zu bü f.cn, und der Bödnse bat dem Vater, der Baier dem Böhmen zu zeigen, wer der Starken lei. Und arrade diese grcnznachdarlichen Zwisiigleiten süh rrn zu den blutigsten Rausereien, die in förmliche Messerschlachten ausarten, und die Gelegenheit hierzu wird buch stäblich an den Haaren herbeigezogem Findei in einem Grenzdorse ein Wirthshaustanz statt, so wird im be nachbarten Grenzort die Loiuna aus gegeben: »Geh’n wir hinüber ins Ransem nnd zeian wir ihnen, wer Herr iii!« Und thatsöchlich gesellen sich die ärgsten Raujdolde zusammen und er: scheinen urplötzlich ans dem Tanzbo den. gleich Anfangs durch ier herri scheg, herausforderan Benehmen die bereits- erhisten Gemätber erregentn Unterhald der rechten Hosentasche hat jeder Bursche einen sogenannten »Dies sersack«, in welchem das lange, scharf geschliffene Raufmesser steckt, dessen hölzernes Heft drohend ·hervorschaut.« Jn den Rodtaschen trägt er Asche und Sand, utn damit seinen Gegner zu blenden, und auch noch andere Waffen fiilth er bei sich, wie Stenrnreisen, Schlüssel, Steine, Ochsenziemer und Eisenstangen So ausgerüstet. betritt man den Tanzboden. Der Jägerburs sche, der sich arn Darstanz betheiligen mill, vergißt nicht seinen HirschsiingeL Draußen in irgend einem Winkel ha ben die einteimischen Burschen «Zaun tummel« nnd soaar Aerte ausgewei chert, um sich ihrer zu bedienen, wenn es besonders heiß werden sollte. » Unter solchen ausreaenden Anzeichen beginnt der Tanz. Die Musikanten sitzen sest und breit aus dem Orchester un: enveisen dein nie versiegenden Maßlrua alle Ehre. Doch hüten sie sorgsam ihre Instrumente. denn im Ratt-soll müssen auch diese als Hieb nnd Schleuderroaffen herholten, na mentlich der ausgiebige Bambardon,’ und manch eine Fiedel zerschellt an dem harten Kopf eines Burschen in hundert Stücke« manch eine Trompete wird so arg zechauem daß sie tausend »Lüge« aus dem Männerslrert hervor träat; nicht einmal die Baßgeige ist sicher, auch sie hat schon des Oefteren alr« Schlagwafse herholten müssen, so das: ihr dicker Bauch in Splitter ing. Der Tanzboden wimmelt von ur sckxen Männern, Mädchen und Wei bern. und der Wirth rollt ein Faß un: dad- andere heran. um den durstigen Zechern gerecht zu werden. ’ Dieie haben sich schon lange auf den Tanz gefreut Wochenlana vorher l;a "l-en sie ganze Nächte Ziinoholzdraht ge stoßen, um ein Faschinasgeld zu erwer ben; wer iein Holz dalie, holte sich sol che-i- in sinsierer Sturmnachi unent geltlich aus dem Herrschaltgwaloe. un bekümmert darum. ob man ihn einen Holzdieb schelte oder nicht. Er halte den Försler und Heaer genau aus-spio niri, und sobald er wußte, dasz diese beim braunen Bier im Dorflrug la sicn, lies er hinaus und schleppte das lchknste Nutzlkolz ilafierweile auf dem Riicler nach Hause, es daselbst im liefen Schnee oder Dünaerhausen vergra bend Der Wildschiitz hatte Angesich böcke aliicklich an den Mann gebracht Der Glasbläser bat ein Vierteljahr birturch seinen Lohn aespari, und der Bat-er bat an den Reionanzbrlzhänd ler die schönste Tanne in seinem Wald verlaufi, um nur zu einem »Fa fckkingsireuzer« zu kommen. Das ganze Jahr hindurch bat man gedarbi, fett« itn Falching, laßt man die Guldenjiiicke fliegen, wie draußen der tretende Schnee stieg-t; leben will man in der tollen Zeit. und man lebt auch in Saus und Braus und läßt le ben. und Wirth und Soielmann lachen sich ins Fäusichm Alle sind sie jetzt Iberbeisgeeilh vom letzten Dorflumpen »M- zu den höchsten honoralioren, Alle lwvllen sie jetzt zeigen, wer sie sind und swag sie vermögen. Da aiebl es leine sozialen Unterschiede mehr, Geld haben sie alle. und darum sind sie auch alle cleicbl . Das Bier schäumt in den steinernen Maßlriiaen und sanneren Damals .leen, die Burschen bringen es MERM chen, diese nippen nnd neben es weiter » vie Hase, Mutter und Freunle die Iris-met ist-neu und winken daß die Bärte tropsen die Musikanten per-den ihre Instrumente und stimmen ihre Geigen. schallendes Burschengelöchter und i:’be·rniiithiges Mädchengeticher rni scken sich in den wilden Lärm. die Kell nerinnen fliegen mit vollen Giäsern herum wie geliebtes Wild, immer hei szer wallt das Blut bis sich endlich ein Bursche Vor den Musikantentisch hin sstellt und einen Tanz «ansriemt«. Jeht Inelit ein wildentsesselter Reigen los sEestcrmpst wird init den Füßen daß der Tanzboden erzittert, unbändiges Jungeschrei schallt durch die winterli che Ruhe-des Dorfes, Lieder ertönen und wenden von den Musikanten nach qespiett, mich die alten Männer wer den ,,!"in-.ierisch", und den Spielleuten rennet es Geld in schwerer Menge zu. Und rastlos schäumt der Gersteninft Die Köpfe werden nach nnd nach bene beli, riiid jetzt ist der Zeitpunkt gekom men. wiss losgeben ttnn, das M »tii"raii! Die Ursache findet sich von selbst; entweder deine Tanz oder beim »Trnsz a’san·a·l singen«. Hat es Einer auf »den ’.’ltireren abgesehen, so nimmt er Jilm entweder während des Tanze-S gei strsctltsriin kie Tänzerin wen oder tanzt "ilii: l,n nanS, indem er ibin absichtlich Jwälir end des Tanzeg einen derartigen sSiosz versetzt daß er sich sammt seiner HTiinzerin ans dent Boden wälzt, oder ier stellt sich vor die Spielleute hin und »läszt auf den Gegner ein gestachelt-es »Trisan hing l" steigen das schallendes Hishnjielächter verursacht und dein Ge seiin.·a«dten dag- Blut in den Kopf treibt. cLicibrend dessen stehen die Genossen, mit denen rncrn sich schon früher verab redet, bereit zum Kampf. Man kam-. es tson ihren Gesichtern lesen, an i ren Händen sehen, die blitzschnell aus yest des Raufrnesserg fahren. Bedentliche Schwiile herrscht ans dein Tanzboden. Selbstverständlich läßt sich der Her ausgesorderte nichts gefallen, auch er ist seines Anhangeg sicher, und itn Nu isi der Saal in zwei feindliche Lager gitkeilt Das «Ttutzg'sana«l·' wird init beißender Schneidigteit zurückge geben. die Antwort darauf bleibt nicht aus-, immer drohender gestaltet sich die Lage, die Mädchen beschwichtigen ilire erhitzten Burschen, der Wirth eilt her bei, uni durch gütigen Zuspruch die er-« regten Gemüther zu beruhigen, und die Musilaiiten machen wahre Armesiin dereesichten denn sie wissen. was bevor s·-i«.·i. Endlich gelingt es dem Weiber vo it doch die seindlichen Burschen zu’ trennen. und der Tanz nimmt seinen geirölynlichen Fortgang. Der haupt-» tratebler »sriemt« sich einen Landler an, und im Nu dreht sich wieder der tunfivoll verschlungene Reigen, daß die Röcke und Zöpfe fliegen und die Fen sterscheiben klirren. Plöylich aber springt der Gegner zu den Musikanten," befiehlt mit gellender Stimme: »Aus aebalten!« und setzt den Niasilrug zum Trunk an. »Tusch gedlasen!« schreit er. und nun leert er den vollen Krug unter dem schmetternden Tusch der Musik. » Solches läßt sich Terieniae nicht gei; fallen, der den Tanz «angesriemt« und auch bezahlt bat: wie ein Löwe wirst er sich aus den Gegner-, und nun ist das G’rafs« fertig. Die Musilanten brin gen sich unt ihre Instrumente in Si cherleit wenn es ibnen noch gelingt oter sie rerberaen sich unter dem Or ckester Die seindlichen Lager aber be ginnen ein entsetzliches Ringen, Dios seln und Würgem Hin und her wogt der Kampf, aus und ab bewegt sich der verworrene Knäuel. Gläser stiegen,l Sesselsiisie werden ausgerissen und schwirren über die Köpfe, araiienvcll blitzen die Raufmesser der Burschen und die Hirschsiinger der Jäger durch den dufteren Raum wildes Fluchen, Schnarchen Gurgelii und Tosen erfüllt den Tanztodem der Wirtb haut wie ein Rasender mit seinem Ochsenziemer iibei die Köpfe. Männer eilen herbei, inn die Burschen zurück zu ziehen und. hinaus zu schafer —- alles vergeblich i teine Macht ist mehr im Stande dein wilden Schlagen Einhalt zu gebieten j Die Weibsleute treischeu und schreien T und plötzlich fliegt die Lampe von der Decke herunter. .unbeiinliche Finster nifi erfüllt den Raum. Da. ein entsetz- : licher Schrei und Einer liegt sterbend in feinem Blute. s D- 4 ---i- «- .m- s Plöyiiche Judesnillr. Der Wirth eilt mit Licht herbei. Alles drängt sich um das Opfer. »Wer dass getynn?" braust es durch den Tanzboden Nie mand weiß es, Niemandem kann man es beweisen, finster war'"2, unt- kein Auge dass gesehen! z » Nun herrscht wieder Friede, nnd der Tanz nimmt seinen Fortgang wenn es Tnichr des Gemeindevorfieher für gut .sinfdet, die Musii abzubestellem wäh jrend der Grilochene oder Verwundete isortgeschaift wird. Ost aber wird die zbesiegte Partei noch ans die Gasse hin nus versehn und nun ariet der Witthshauskqmvs in eine Straßen schlachi aus, an der mituntet das gan ze Dorf theilnnnmt. wenn es sich un: ein »G’tass« zwischen böbmischen und baierischen Burschen handelt. Mit dem Nase: »Wir finden uns wieder, anderswot« ziehen die Besiegten ab; und et ist keine leere Drohung, sobald sich nur die Gelegenheit iindei, wird er zur grausigen That· Sr- aeht es fast bei jedem Tanz an der Grenze zu, und Gendarmerie nnd Gerichte Its-eben dann mit den Wulst ieuieln riel zu thun. Denn »Wald jieusek sind sie wirklich. wenn diese bö se Leidenschaft todt, sonst ein biedeke6, ietngesnndes Volk. das unsere dollsie Ast-m- verdient. -.« — aus dek nieii iikk seen-an ’ Verbreitung der elektrischen Straßen balineii in verschiedenen Län dern. —- Welcheö Capital flectk in Amerika in elektrifchen Anlagen· « — Einiges lieber den amerikani ! titen Wittlewerb in Europa. — j Der Unibaii einer schaun-Brü ’ ite iriilikiid des Betriebes. Zwei andere beinerleiisiverthe ausländifche Brücken —- Die Photographie iin Dienste per We berei In elettrifchen Eisen- und Stra ßerbalinen ift Amerika allen andern Läiirerii voraus. Nenn Zehntel aller früher mit Pferden betriebenen Stra-» ßcnbahnen haben jetzt elektrischen Be " trieb: waren es 1890 nur Ast-» eng lifche Meilen, so find es ietzt deren l(i, 000. Seil- und Dampfbetrieb hatten seit jener Zeit aiif den S-traf3enbal)iieii» lauiii einen Fortschritt zu verzeichnenxi sie begnügen sich mit etwa 600 Meilen.. Ungefähr ebenso lanq waren Ende 15596 die eleltrifchenBahnexi inTeutfch land. Auf diesen fuhren 1545 Wagen nähren-d in Großbritannien nnd feine . Coionieen um dieselbe Zeit 369 Wagen auf 117 Meilen elekirifch betriebenen Linien vertetyrten. Soweit ftelit Eng land in dieser Hinsicht gegen Deutsch-J tand zuriiit; weiter noch -Oeftcrreict; Ungarn und Belgien liimer denen erfi Frankreich niit 70 Meilen und 1804 Wagen folgte. Amerika soll in feinen» Straßenbahnen nahezu STIQ ein-Jos Carital angelegt haben ?- )00,0("i(«-0(j folleii in elektrischen Beleuchtungg sama-; geii stecken, deren 1().0()0 fiir öffentliche nnd Private Zwecke gezäblt werden. » Nicht einbegriffen find dabei die elet trilchen Anlaan in den Bergsvertem ! die ziiiii Theil znr Beleuchtung, zum Theil zu straftzrveclen dienen und inelirl als 100 Millionen Dollars Anlaiie Sapital repräsentiren. Da- Eapitnl der Gesellschaften, welche elektrischen; Strom zu Beleuchtung-;- . Heiziings-s nnd ttraftzrrecken erzeugen und ver ! theilen, schätzt ninn auf 13 Milliarden« YallarE Keinltand Int in dein Ma I ne kte Ulettrrcnat der Industrie dienst bar gemacht. wie Amerika, sei es zur Aluminiurn- oder zur Calciiimsarbid Darjtellung.";sei es zur Verhüttung derz Erze, oder zur Erzeugung ehemiseherl Producte, wie Soda. Vottasche, Chlor! u. s. w. Rächst Amerika ist es wohll Deutschland das in all diesen Dingen: am weitesten fortgeschritten rsi. Aber» auch siir Deutschland wird der ameri-» tanische Wettbewerb immer unbei:;i,s· iichek Zu dek. Mid- unv Schkeihmad schinen, Fahrtädern und Werkzeugmasj schinen aller Art, die Europa seit JalJU ren aus den Ver. Staaten bezieht, find« neuerdings auch Lokomotiven und große Dampfmaschinen getreten. letz tere aus Milwauker. Schweden taust zwar große Posten; Werkzeugmaschinen inDeutschlanddarJ unter auch in Berlin: aber den Löwen-» antbeil erhalten die Berliner Händler,« die amerikanische Werkzeugmaschinen aus Lager haben. Dazu trägt wohl auch bei, daß die deutschen Fabrilenz jetzt nur Wusträge mit sehr langen Lie-» sersristen übernehmen können. Aber» »videant consules"! Eine schwedischej Firma, die sich zur Erzeugung einees gewissen Menge Druapapiers einrich-j ten wollte, fragte bei verschiedenem Maschinenbauern an. wie viele ihrer Parierrnaschinen zur Erzeugung dieser Menge nöthig seien Eine englisch-e Maschinensabril wollte dazu vier Ma schii en liefern, eine deutsche deren drei, eine ameritanische erbot sich indessen, die Leistung rnit zwei Maschinen zu schaffen, und erhielt ten Auftrag. Ei ner der bedeutendsten Papier-Fabri kanten Finlands versichert. daß er mit zehn Durbinem die er aus Amerika ke zogen, ebenso wie viele seiner Lands leute in der gleichen Lage, sehr zufrie den sei. Nach »Stabl und Eisen« lie ferten die Vereiniaten Staaten 1894 an Brasilien, Cbile, Cuba, Mexico und Japan 104 Locomotivenx an Rußland leine: 1896 war diese Zahl schon aus 230, darunter 74 siir Russland Seine-l gen. Fitt die gewaltigen Verkehr-stei gerungen zum Krönunassest brauchte man dort 1896 plötzlich 60 neue Loto inrjtiven England mußte das Auge-( i ( i i i von nur zwei Monaten ablehnen. Ame rila iibeinabm den Austrag und fiilprtej ibn in sechs Wochen aus. Den größte-il Theil der fiir die sibirilchen Eisenbah· nen erforderlichen Locomotiven wird wohl auch Amerika liefern. Jch doch auf Cllnlafr der tusfischen Regierung« schon eine amerikanische Locomotiocml Fabrik in Russland entstanden Drin Engläntrern sind die ameritanischenl Locomolivsssabriten jetzt schon ein Lllp im eignen Lande. Hat doch sie elek trilche Unterarundbaim in London ietzt zu der Ausrüstung ihrer Centralen auch noch den Bau von 32 elettrifchen Lokomotiven den Schwertadtptxoconims tin-Indessen iibertraaenl Liefert doch eine Pittsburather Firma für Dublinl ein großes Stuhlasbäude zur Rahab-I me einer elettrilchen Centrale. I »Enge«neerina News« berichtet übetl das Angebot einer amerilanilcheki Ei tengießerei an die Verwaltung von Glaggow über Liefetung von SOW Ton nen großer Gast-ehre zu einem Ton-» sit-urteile, der den einheimilcher Werte um etwa 20 Mart unterboL Jüngst schlug das Stahlwert in Maryland am denselben Betrag die billiasten eng lischen Angeln-te det einer Lieferang isten-Mo Tonnen Stadttchiemn für oor wegen ver vedunsgenen Lieferfrift4 — Ins priikwiicheu Staatsanwalt-sen (Lieserunasort KaltuttO und erhielt infolge dessen den Zuschlag. Ferner ist vor kurzem das Eisentverl in Pen crnd, an dessen Spitze der ans Deutsch -« land stammende, durch die Erbauunp der Niagara - Ausleaers(Cantilerer)s Brücke bekannt gewordene Director C. C. Schneider steht, alsMindestsorderns der cus rem Verdina der Liescruna i·nd Aufstellung einer größeren Brücke in Holland hervorgegangen Ter nenannten Brücke benacttdiirt führte über den Niaaara die aus den Jahren 1851—«-1855 stammende Nord lii.g’sche tiabelbrücke, die trotz mehrfa cher in den Jahren itssttsslsstI vorge noinniener Verstiirtnnqen sür die neuen sckxweren Eisenbahn s Betriebsmittel nicht mehr qeniiaend start erschien nnd deshalb durch eine nenc breitete Briccke in derselben Arenlaae ersetzt worden « ift- Die neue Lsonstructioii. eine Bo aeiliriicke von so t, derselben Span MMHL aber erheblich geringermPscil als die Miinastener Brücke. ist von der Pennsylvania Steel So. erbaut wor den. Um den Eisenbilmdetrieb nicht unterbrechen zu müssen, ist die neue Brücke uin die alte hernninebaut wor den, so daß, während die alte eingelei. siae Briirte noch stand, die Eisenbahn - jziizie aus die iiber derselben gelegene zireiaeleisiqe Fahrbalm übergeleitet wert-en konnten. Sodann wurde isie Friixibnlyn der alten Brücke durch eine darunter in die neue Brücke eingebanle Unterstützung abgesangen so daß sie nunmehr ans den trat-enden stirbeln pelöst und abaebaut werden konnte. An ilzre Stelle trat unter Benutzt-tin der selben neuen Unterstützungen die Fahr lsahu siir eine breite Striiseeniibersiih man nnd beiderseitige Fusan-read die somit eine Etnae urter der Eisenbahn driicke lieaen Die neue Brücke wurde ain ZU. September v. J. seiorlich dem Verkehr iieeraeben Reaierungsbaw s nkeister M. Foerster, Docent der Dres dener technischen Hochschule nennt die sen Briåckenbau mit Recht einen bemer tenktverthen nnd stellt zwei andere mo- , drrne augliindisase Brünen in Paral lele dazu, die Franz Josephs:Straßen Eriicke in Pest. deren Oberaurte der Form von schön aeschwunaenen Ketten- «"« linien soteen und der Brücke den Ruf eingetragen haben, die schönste Ausle gerbrlicle der Welt zu sein; sodann aber auch die Brücke Alexanders des Drit ten über die Seine zu Paris. zwischen der Egvlanade des Jnvalides und den Champgstflnsees, zu welcher der Grundstein am 7. October 1896 in Ge genwart des ruf-fischen Kaisers gelegt mitle. Diese Brücke ist um deswillen die liidnste Bmenbrücle der Welt zu net-ren, weil fis bei 107.5 Meter (·'j58 Fuh)·Stiitzwene die überaus geringe Pseilböhe von 6,78 Meter (22s Fu bat. Die FahrbCrhnbreite von 40,.o Meter (134 Fuß) macht sie zum breite sien Brückenbanwerl der Welt. Jeder der 15 Hariptträaer Wogen nsit drei Gelenken) wird durch Verschraubung auf: einzelnen 1-sörmiaen Ist-geneh mcnten von aetempertem Gußstalzl her gestellt. Foersler bezeichnet die Wahl des Dreiaelentboaens und seine Zu sammensetzung aus einzelnen mitein ander derschraubten Gnßtheilen als ,,gewaa.t«. Das ist für die Franzosen um so bedauerlicher, als das Bauwerk zu den eigenartiasten Schöpfungen der 1900er Æltausstellnna zählen und ein dauerndes Denkmal der russischi xrcånzösischen »Verbrltderung« sein o . Genau-entwirren Das, was wir wirklich sind, sind wir nur, wenn wir allein sind. Untern Dichtern geht es i t meist gut, aber den Musen meiit ich echt Jn dieser Welt ist Alles zweifelhfo Und nur der Zweifel steht in ew'ger Kraft. - Mit eirein Hungrigen laß Dich in nichts ein: dem iit Alles —- Wurst. Der Haß, den wir gegen unlereIeins de hegen, Lchadet ihrem Glücke weniger ali dein uiii'riaen. Die Schwäche ist die Seil-Macht der Güte. Einsamteit iit der Segen des Thiiti gen, und der Fluch des Unthiitige.n Die Fcrtschritte der Menschheit tre ten jederzeit augenfällig zn Tage, wah rend ihr strebt-Lang sich beinaiy unbe merti vcllzieht Unter der Flagge der Wahrheit se gelt der Gsrchian am liebsten. Srrge — aber sorg« Dich nichtt — Oel-e Ueuuem Säbelrasseln und Sporenaetlirr, Vornedme beeren und Damen, Frist-lich lautes Stimmenqeivirr Und die ital-reiten Namens Ach, auf dem großen, weiten Abs, Keiner wohl mag mich kennen « Und der Schönste iit doch mein Schatz Und der Sieger im Rennen! f Gemiittpitth Richter: »Noch dem von mir persön lich vorgenommenen Augenschein iit es mik geradezu unverständlich, auf-wel che Weise Sie in diesem Haufe einge ikikcxu findt« —- Anaetlaater: »Tai-ne mua ma· lt könne« here Gericht hof. Brandt-P b « xi