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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 25, 1898)
— — Ae fes ist sonst-w Der Bürgermeister von Bomben-, Sum, hat jetzt an die Pestexpedition, welche die Wirt-er Mademie der Wis senschaften entsandt «l:c.tte, einen Brief gis-Wen lassen. welcher zur Kenntniß r eschichte der gegenwärtigen Eide vernte ehe wissenswethe Beiträge bringt. a er Bürgermeister wiederholt, daß die Krankheit schon lange gewü tet hatte, ehe sie von den dortiqu «- erzten erkannt wurde, und nach der Konstatirunq hatte man mit dem fa natisckken Widerstande der Hindu gegen jede SMtanehanvlung und jeden Eu ropäer im Allqeireinen Den schwersten Kampf zu führen. Sie riefen und steh ten: »Lasset uns sterben und lasset nur unsere Gebräuche unangitasteh vie uns höher stehen als die Pestgcsal)r.« Auch ein Zufcll kam hinzu, der die Situa tion Loch ungsiäckseliner nesti.1ltete. Kurz VII Allsskuw UU Ums-tunc tyuuc cui brahnmnsischer Advotat die Stntue der Königin von England vernnglimpft Das Gerücht verbreitete ich nun, daß die Hin-du nur zu dem Zwecke in die Spitiiler gebracht würden, um ihnen die Herzen auszuschneiden nnd sie als Sühne der Königin von England zu senden. Und der Glaube, daß die Nenn-ten nur als Studienmatetial ver wendet werden, bestand allgemein. Frauen und Kinder lenkte man bei ih rer oeftreifelten Gegenwehr überhaupt nicht ns Krankenhaus schaffen und die Männer auch nur zum Theile. Bei Wer behördlichen Haugsdurchsuchunq nd man entseßslich viel Leichen un Kranke heimlich verborgen. Die Sterlx lichleitsshtistii konnte auch nur nach den aui den Friedhof qeblachten Leich namen festgestellt werden. Darnjch grafsirte die Pest im Fett-nat 1897 am atgsten, indem 3323 Fälle zur Anzeige tasnien mit einer Sterblichkeit von 97.2 Proz. Bekanntlich wirlte in der Zwis gynzeit die Wiener Besterpedition in ombam augenblicklich ist die Krani lsei wieder rapid im Steigen begriffen —— Benxerlenzwertb ist ferner vie ver: chietseneWioerstandssiihiailit ver Rai en. But-nisten und Hindu zeigten ci ne Stewlichkeit lnH tx-. vro Mille, ein gebotene Christen It pro Mille, eingebo rene Juden 2.3 vro Mille, Madame-— daner 1.3 pro Mille, Europäer 0.12 pro Mille. Dabei ist wohl zu beachten, daß von denNichtiHintu auch die leich testen Fälle zur Hin-seine gelangten, während bei den Hindti zahllose Erz krank-nagen unbekannt blieben. Von Oktober 1896 bis Februar kle7 sind bloß nach den sschiiisliiten :·29s-t«000 Menschen ans Bombah ausaeivnndml Die Gesammtbevölieruna betrug nah ter Zaksluna von letl schätzungsweise 846,000 Einwohner in Damian Es ist kein Zweifel, meint Der Bericht, daß die unylaublich überfällten Wohnun gen einen Hauptberd der Seuche bilden Man zählte in lleinen enaen Häusern bis zu 60 Menschen. Die reichen Vier iel blieben mich von der Ftrantheit est ganz verschont Verfehtte Orånduem. Deus Elend ber Glekhiittenarbeiter in Albi fder sozialdemokratischen Mir- , sie-fabrik) wird in der angesehenen französischen Zeitschrift »Im-one des Deux Mondes-« auc- eiaener Ansehen ung in folaender drastischer Weise ac- " scheldertz »Ich betrete eineArbeiterioois nunzr und schon der bloße Anblick des Gerne-ehe- und seiner Jnsassen schniirt mir das Herz zusammen Der Mann ist sahl und abaemaaertx er sitzt aus einem SchenieL seine Frau dahinter aus einem zerbrochenen Stuhle und bei jedem ihrer Worte rollen ihr die Threi » nen iiber das Gesicht. Ich ertitndiatsr« mich bei dem Menne nach dem Mieths preise seines Gelasses, aber wie er ant warten trill. bersaate ihm die Sprache ixnd seine Frau antwortete mir statt seiner, indem sie zugleich ein Kirio,s das sie aus dtrn Zchoosze halt, am Wei- « nen zu hindern sucht: 10 Franc-z mo- I ratlieh, mein Herr! Wie cndedz in Car- « mai-r wo der Arbeiter doppelten Ver dienst hatte, wo man seinen sälligen Lohn piinttlich ausbezahlt erhielt, was es inonatlich 5 Francs Wohnunöisgeldk und freie Kohle anb! Hier be ommtI man gar nichts. In Caisrnaur darf-J ten in siebeneinhakbstiirrdiger Arbeits seit nicht mehr als 600 Flaschen ere macht werden. Hier sind Ueber-stunden wie-der einaefiihrt Jn Carmaur war die Sonntagsarbeit untersagt, hier hats man sie wieder eingeführt In Car-j maux wurden bie ttlueschuiislasckwnz ruhen« das Geschäft hatte somits einen Anlaß, den Arbeiter damit zus Wen hier werden sie nicht zerbro-; char, aber» nicht bezahlt, obgleich die Direktion dennoch verkauft, also ein Interesse daran bat, recht viele Fla- s schen als Audschesnvaare zsu qualifizi- z ren. --— Also man bezahlt Euch so« sehteehtt — -- Man-bezahlt nach Willkü:,s syst-r herr. Die Mutter eines Burschen ; te es dein Direktor gerade ins Ge t: Sie haben Geld sür Diejenigen, Gesicht Jsbnen ansteht, siir die Ifckeren haben Sie nichts. Und so ist es in ver That Die Bandes Sobrtd U von einer-: Arbeiter heißt, er habe « ein mißliebbqes Wort fallen lassen,o·der trenn man ihr nur mit Jemandem bit reden fes-tm dessen Umaana gemieden wert-en all. fällt die Bande üter .hn· VII!« »Dek-Beiick-«terstatter ber »Mit-i kut« Mit hinzu, daß er noch mehrere« Arbelterwobnunaen besucht hat« wo noch aroßerx Noth nnd Verzweiflung herrschte, und aber-all fand er Sinnv tprne dumpfer Gährung nnd namenlo- « et Muth aeaen die Urheber dieser . meines. —- Etwaö ganz anderes »Stnd Sie « » » des hause-W —- »Im-phi, t, be e ' - « Spuke-disk titsthrkiebttfkitutcze m Ins terms-Isme- Iespräch um El dmesstschomg über die Bibel theilt Dr. Coltmann aus Peling der I»Chutch at Hotne and Abroad« mit: I»Als ich kürzlich den berühmten chinesi schen Staatgmanin den Vicelönig Li shuanschang besuchte, fand ich il·,n n einem wunderschön gebundenen Ineuen Testamente lesend, welches ihm Ieben von einem Missionar derLondoner Mission übersandt worden war. Der alte Herr war so in das Buch vertieft, daß er mich einige Minuten lang gar nicht bemerkte. Nach einer Weile hob er seine Augen auf, sah mich mit einem durchdringenden Blick an und sa ie: »Dr. Coltmann, glauben Sie diesem Buche?« ,,Ercellenz«, erwiderte ich. »wenn ich nicht diesem Buche Glauben sschenltg so hätte ich nicht die Ehre, thr Arzt lMissionsarzU zu sein; ich ngaube ihm von ganzem Her en.« Sind iSie gewiß, daß dies nicht a es Osten lsagen und Menschenrede ist?« fragte er wieder. »Ganz gewiß,« antwortete ich. »Wie wissen Sie dag?« fuhr er fort. ,,Durch ein BeweismitteL das von Jdem Buche selbst angeführt wird. Jst darin nicht geschrieben, daß ein fauler Baum leine guten Früchte bringen lann und ein guter Baum leine argen Früchte? Ew. Excellenz haben früher keinmal mir zu egeben, daß der Zu stand der Leute m den westlichen Lan dern bei weitem alles im Osten über trifft, und ich tann Sie versieht-m daß der Wohlstand und das Glück der ver fchiedenen Nationen, die Sie liirzlich besucht haben, genau dem Maße ent spricht, in welchem sie den Vorschriften dieses Buches gemäß leben. Wollte Gott, daß Ew. Excellenz auch an das selbe glaubten!« »Wie? Ich glaube, Sie möchten mich gern zu einem Chri sten machen«, sagte er halb fcherzend, halb ernst. »Nicht allein Sie'«, antwor tete ich, »sondern auch Ihren jungen Kaiser nnd alle seine Leute« »Wir ha ben Confuciu5«, sagte et, »il): habt eJesus --—« sind sie nicht in vielen ciiielen ich gleich?« Hier wurde der Vicetönig durch wichtige Nachrichten unterbro; chen; aber alg sein Diener ihn« die Bi bel aus der Hand nahm, um sie in seine Bibliotbel zu tragen, sagte er: »Trage sie nicht in die Bibiiutl)et, lege sie auf den Tisch in meinem Schlang mach. Jch will sie mir nochmals-, an s ehen.« Dav Obern-um eines Ueteors wurde zum erstenniale im letzten Som mer aus der Peruaiiischen Sternwarte zu Arequipa erhalten. Wie der »F. Z.« geschrieben wird, passirte zufällig am 18. Juni, als das Fernrohr init Spektrostop und Photographieapparat gegen Himmel gerichtet war, eiii selir helles Meteor vorüber und czeichnete selbständig sowohl seine Bahn als sein Speitrum aus der Platte ab. Das Speitrum bestand aus 6 hellen Linien, von denen vier dem Wasserstofs ange hören, wogegen die zwei andern zwar durch ihre Lage schon bekannt waren. während ibreZiigeisörigteit zu bestimm ten Elementen noch unbetannt ist. Dies ist nuii in ,zweisocher Hinsicht höchst lehrreich: Erstlich entzünden sich die Meteore erst durch Reibung an der Lust. Da indessen die Lust keinen Wasserstoss enthält, so muß der Was serstoss, den das Meteor aiiswie-:-, von demselben aus seiner Reise durch den Wettrauin mitgebracht worden sein und demselben Sterne wie das- Meteor entstainmen· Zweitens treten die bei den andern Linien, welche das Meteor noch zeigt, auch in den «ver"cinderlichen Sternen« von langer und unregelmä siaer Bauer der Lichtoeranderung aus« so z. B. in dein berühmten Sterne des Walfisch-esp, welcher den Namen der »Wi« derbare« tMira Ceait führt. Dieser Stern erstrahlt bisweilen als ein Stern zweiter Größe hell am Süd himmel und dann nimmt er wieder ab bis zur neunten, dem sreien Auge nicht sichtbaren Größe. Als ein Erllärtinasversuch siir die sen wunderbaren Vorgang ist eine Theorie von Pros. Seeli er in Mün chen anzusehen, wonach, e nso wie un sere Erde bisweilen durch Meteorwoli ten größerer Dimensionen als Nebel inassen bestehen. Wenn ein Stern aus seiner Bahn bindurchsaust, so stürzen die Meteore in Massen aus ihn nieder und leuchten verbrennend aus. So wird dann dessen Helligteit bedeutend gesteigert und zwar je nach der Dich tigkeit der Meteorwolie iind der Zahl der ausstiir enden Meteore verschieden start. Es ist eine ganz geioaltiqutiit ze dieser Theorie, wenn das einzige Meteor, dessen Spettriim wir kennen, dieselben zweiLinien ausweist. die sonst nur noch in diesen Sternen austreten, denen übrigens auch die ,,neuen" Ster ne ziiziizähleri sind, Sterne, die plötz lich auftauchen und nach einiger Zeit siir immer verschwinden. « Verschulden-s des visiter Adel-. Ueber die Verschuldung deS raffi lchen Abels enthält das neueste Heft des ,,c-cl)inoller’schen Jahrbuchs fiik Gele ebuiig, Verwaltung nnd Voll-J tvirthchotft« einen Artikel neg Dr. Ballod. dein folgende Daten its ent nehmen sind: Nach Aufhebung der-Leibs eigenfchaft wollten viele der einfiigen Leibeigenen mit ihrem friilieren,,Herrn« nichts mehr zu thun lmbent einen lanr wirttzschgftlichen Lolmnrbeiterstnnd gab es aber damals noch nicht in Rufs land. Viele Apeli e versuchten verhee, nach westeuropciil m Muster rationell u wirthlchaftem und ließen sich Ma lchinen kommen; da aber niemand mit enfelben umzugehen verstand, wurden die Maschinen bald zu dem alten Ge tümpel gestellt. Viele sen den ruijischen —.-..- M—- .-.-.--.....-- - -... .-...-—-. Adeligen haben nach einie en solchen mißg lückten Versuchen die andwi:!h lschafgt ausgegeben; sie zogen in die Städte oder ins Ausland, wo sie die «ihncn von der Regierung abgelösten Gitter ver·,el,rteu und außerdem noch Schulden machten Die Aufhebung de r Leibeigenschaft bedeutete also für vis» .e Adeliae den Rain. Der russische Adel hat seit 1860 nicht nur fiir etwa 550 Millionen Rubel Ablösungsscheine ver xzehrt sondern bis 187 8 noch 18 Mil «lionen Dessjatinen Land verkauft, das ist ungefähr ein Fünftel des gesamm ten ihm nach der Emancipation ver bliebenen Bodens. Bis 1897 hatte der zrussische Adel ungefähr 1404 Millio inen Rubel Schulden gemacht, und im ganzen hat derselbe seit 1860 minde stens 2000 Millionen Rubel seines Vermögens durchgebracht Ein großer ijeil der verschuldetcn Gitter konnte iden Besitzer-n nur durch wiederholte iNachlässe und Stundung der Zinsen sseitens der Regierung gerettet werden, wie auch das Gesetz vom Jahre 1897, «nach welchem rückständige Zinsen bis zu 12 Prozent des Schuldbetrages als Hypothek eingetragen werden dürfen, dazu beigetrageu hat, die Versteige rung vieler Güter noch zu vermeiden Mem zwischen Thinesen und Eng tönt-ersinnen gehörten in letzter Zeit gar nicht zu den Seltenhetten Meistens waren es Mitglieder der chinesischen Gesandt schaft in London, denen es nährend der Dauer ihres Ausenthaltes in der englischen Metropole gelang --— so seltsam es auch klingen mag ——- Herz CZ) und Hand einer schlanten, blonden Mis; zu gewinnen und die dann nach kurzer Zeit die junge Gattin nebst ih rer Mitgift nach dem fernen China eiitfii"hrten. Wie nun asber dicse ver trauensseligen, oft kaum Ast-jährigen Frauen drsrt von den Söhnen des Himmlischen Reiches behandelt wer den, darüber giebt jetzt der»North Chi na Herrin-« klaren Aufschluß. Augen blicklich eristiren in Schangai --- so schreibt dieses Blatt —— fünf oder sechs, wahrscheinlich aber noch weit mehr jun ge Englanderinnem die sich in London mit jüngeren Mitgliedrn der chinesi schen Gesandtschaft oerheircthetem mit ihren Männern hierher kamen, bald von diesen schändlich verlassen wurden und nun Gefahren preisgegeben sind, die nur der in ihrem ganzen Umsange begreifen kann, der mit den Verhält nissen dieses Landes vertraut ist. Ein blutjnnges Ding von höchstens 17Jah «ren hat man vor wenigen Tagen in «einem leeren Hause eingeschlossen ge funden· Die Aerrnste tvar nur mit ei nem Nachthemd bekleidet und kauerte halb ohnmächtia auf dem tahlen Bo den des volltommen ausgereiumten Instituts Der ehrenwerthc Gotte bestte ihr alles abgenommen, was sie besessen: ihre sämmtlichen Kleidung-J störte, ihre Schmucksachen und den Hang-rath, der von ihrem eigenen Gel de angeschafft worden war. Die be dauertistiscrthe junge Frau hatte schon 24 Stunden laut jammernd und schluchzend in den öden Räumen zuge bracht, ehe sie von mitleidigen Nach barn entdeckt wurde. Man nahm sich ,ihrer an, so gut es gehen wollte, und ·«benacl;richtigte die englische Gesandt sdjusc in Petitio, die jetzt wohl Schrit te thun wird. um dein unalijcklichen Wesen die Rückkehr in die Heimath zu ermöglichen Es ist nun im höchsten Grade zu verwunrern daß der im chi nesischen Gesandtschaftsamt in Lon don angestellte englische Sekretär, der es ganz genau wissen dürfte, welchem Schicksal seine Landsmanninnen ents gegengehem die armen ahnungslosen Opfer nicht auf das tkindrinlichste warnen sollte, ihre Hand einem .,hine sen zum Ehebui de zu reichen nnd gar diesem in sein Land zu folgeri. Es wäre Pflicht und Schuldigteit dieses Mai-res, solcheHeirathen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu verhin dern und weniastens alles zu versuchen, den Angehörigen der bethörten Mäd chen ein klares Bild von dem ehelichen Leben zu entwerfen, das die zarten ver« wohnten Geschöpfe an der Seite des bezovften Chinaman« erwartet. Um vie-nehme- Dieeer tu Japan. Wie es bei einer großartigen Tafelei im Lende des Mitado ,1,ugeht. davon kann sich der naive Europäer in der That keine Vorstellung machen. Es diirste daher interessant sein. die Schil dernng eines svlendiden Gastmahlcg nieder-zugeben wie sie ein vor Kurzem vor: einer Tour durch Japan zurückges tehrter Englander entroirst. Das Di ner, das im Hause eines sehr distini guirten japanischen Edelniannsål inJco do stattsand und nur dem vornehmen Englärider zu Ehren gegeben wurde, benann mit einem merkwürdigen tin tree. Auf der Tafel waren eine große Arzahl lleiner Schüsseln sehr symme trisch geordnet, die Orangen, Man deln, Rüsse. in feine Streifen geschnit tene, hartgetochte Eier und die verschie bersten Sorten Käse enthielten. Hier von nahmen die Gäste nicht nur vorBe ginn des eigentlichen Diners, sondern kanch in den Pausen zwischen den diver tsen Mänqen Zuerst gab es gelochte lITrrteltaulsen nnd ein Dache von En ter: nnd Tanben. dann solate Euppk von Vonelnesstern Der zweite oder vielmehr dritte Gana bestand csnr ge röstetem Hammel rnit japanischen Zehnten der vierte aus gelochtenKrab ber: und allen möglichen Sorten Fisch Nnn wurde eine größere Pause ge macht, während welcher man Thee und Gebiick reichte. Bald jedoch begann die Taselei von Neuem, diesmal mit einer Art Schintenragout nnd Hache von Hurd worauf eine ungemein lieblich dnfte1.de Maccnronisnppe aufgetragen ,irsurde, die den Unersättlichcn Japan-ern lgunz besonders zsu behagen schien. Dann wurde ein »Stein« serrirt, def sen wahre Natur von dem Engländer, «dem der Appetit längst vergangen war, nicht recht festgestellt werden konnte. Vermutlylich hatte dazu eine ansehn liche Menge Ratten ihr Leben einbüßen müssen. Das nächste Gericht, eine am Spieß gebratene Schweinekeule, sah weniger abschrcckend aus. Nun kamen in schneller Reihenfolge gesalzene und gerä1153erteFische Hahn mitReis, See frösche, Reispastetem eingemachte Me lonen, Eis und Ftiichtc auf den Tisch. Den Beschluß dieses reick,l)altigen Fest essen-s bildete aber ein Gericht, bei des-s sen Anblick jedem von der Kultur be leckten Menschen thatsächlich schlimm werden mußte. Schon gan zu Anfang hatte eine geheimnikvo e, verdeckte Schiissel in der Mitti der Tafel ge standen. Jn dern hochgewölbten De ckel des eigientbiimlichen, terrineartigen Gefässes befand sich ein Loch, in wel clfes derGastgeber nach dem ersten Gans ge eine Flasche Wein hinein-gegossen hatte. Nun wurde ker Deckel gelüstet und im nächsten Augenblick war die Tafel mit einer Unzahl wild umher jhiipfender Grchsfetdchen bedeckt. Un ster lautem Jubel fingen die Judaan tie kleinen Trunkenbolde mit Zierlichen Bambnsstöckchen ein und —- veispeisten sie bei lebendigem Leibe T er einzige Mission. Ueber die dentwürdigen Scenen, welche sich gelegentlich ter 50 Millio: neu-Bewilligung im nationalen Abge rrdnetenbause abspielten, haben wir, so schreibt der ,,Louigville Anzeiger«, uns bereits in der sympathischsten Weise ausgesprochen Wir haben großen Respekt oor jedem lichten, ehr lich empfundenen Vatriotismus, auch wenn er sich in Kundgebungen Luft macht, die ein wenig demonftrativ und libertrieben erscheinen. Selbst vor den ,,Spread Eggle«-Ttteden, die sonst nicht gerade nach unserem stieschinacke sind, nehmen wir den Hut ab, wenn sie eine wirlliche, tief empfundene pa triotische Errettung wiederspiegeln. Inn Ganzen also hat das amerikani sche Voll sicherlich alle Ursache, stolz zu sein auf die vor-gestrige Sitzung des nationalen Unterhauses. Jn ihren te lcgraphischen Bettbten iisber die be merkenswerthen Auftritte, welche an jcxien Tage in Scene gingen, behauptet die Vlsociirte Presse, es sei in Dieser gewaltigen patriotischen Harmonie nur ein einziger Mißton erllungen und der gehöre auf das Schuldlonto des pennsyloanischen Ilbgeardnecei lBinghaim welcher sich bekanntlich der Strömung, welche seine lkollegen initi sich sorttif-» nicht willenlos usderliesnz sondern, nicht gegen die Cannonssches Bill selbst, wohl aber gegen die ganze Auffassung 1welche seine Collegen ve lundsetem ernste Bedenken laut werden ließ. lWir miissen gegen diese Behaup tung der Assoc. Preise, welche eisIe ganze Anzahl denlsanle Zeitungen ge dankenlcs nach-plappern, energisch protestirem weil sie unrichtig ist und einem nsackeren, tüchtigen Mann-e ein schweres Unrecht zufügt. Wenn das patriotische Liebeswut-L welches das Haus am Dienstag feierte, durch einen Mißttm gestört wurde, so trifft die Schuld nicht Bingl)ain, sondern vi-I mehr diejenigen Abgeordneten, welche ihn niederbrülltem obgleich er, nach dem uns vorliegenden Berichte-, lein Wort gesagt hat, was nicht jeder gute Patriot unterschreihen könnte. BingbamI Patriotismsns und seine Tapferkeit sind über jeden Zweifel er haben. Er hat sich den Titel Gener1·, ten in diesem Lande so Mancher führt« « der noch keine drei Mann in gerader Richtung iiber eine Gosse führen tann, ehrlich im Bürqeilriege verdient, wo er mit besonderer Auszeichnung unter Genera-l Hancoct kocht Unter seinen Collegen, welche vorgestern den trauri gen Muth hatten, seinen Patiiotiginus zu verdächtigen, befinden sich alberne Laffen, deren triegerische Beaeiskernna trie ein Strohfeuer vermisan iv-iirde, wenn sich nur aus tausend Schritte Entfernung ein lahnier spanischerSoL dat zeig-te General Binahain hatsich nicht nur im Bnraerlriege ganz aug gezeichnet qelialtem sondern er hat vor-gestern gezeigt. daß er auch hohen moralschen Muth besitzt. Er kannte seine Papvenheimer ganz genau nnd truszte sicherlich, worin sein Lohn lie stehen würde. wenn er es unternahm, den über alle Schranken hinwegbrau senden Wildlsach patriotischer Bett-d snmteit ein ivenia cinzudännnen Daß er es dennoch wche, das beweist eine sittliche Sonn-sae, welche dem Manne hoch angerechnet werden sollte. Es war ja am Linde nicht nöthig, daß Binghain jene Bemerkungen machte, allein wir vermögen in denselben kein Wort zu finden, welches Zweifel an seiner patriotischen Gesinnung erweckens könnte. Die bloße Thatsache, das-. er von Anfang an erklärte« er werde siir die Bill stimmen, hatte ihn voi- den« Beleidigungen welche ihm widerfah f ren, schützen müssen. Wenn Binghams sagte, augenblicklich kommt es weniger1 aus General Lee’g Tapferkeit und Con raae, als vielmehr auf sein rnhiaess und aesnndes Urtheil an, so kann kein verständiger Mann daran Anstoß net-mer« denn ans dem wichtigen di plciiatischen Posten. ans welchem Lee in diesem kritischen Moment steht, hat ee in der That in allererster Linie der vorsichtige, geschickte und ruhig abwä snde Diplornsat in sein. Alle seine i Tapferkeit Und Courage ist filsr dief Rates wenn er sich diplomatische Un-l geschicklichlciten zu Schulden kommenk läßt, welche eine Katastroplx herauf-it beschwören Auch der Erklärung, dnßi dik- offiziellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern durchaus freundli- ; ch-: seien, lann nur der rabiate Jingol widersprechen der es von Anfang ank als erwiesen betrachtet bat, daß die spanische Regierung die Schuld an der »Maine«-Katastropl)e treffe. Wenn es zum Klappen kommt, und der Krieg, den Bingsham wie jeder andere Vatriot gern vc1.mieden sehen möchte, ausbrichLi dann dürfte Bingham so Manchen be schämen, welcher jetzt seinen Worein-I tismusj anzizweifeln wagt. Dennl Leute vom Schlage Binql)·i-.:n’5 gehören nich-i zu den Zrhausebleibern. Diese reliutiren sich vielmehr zuweist aus den Manlbeldem deren Krieageiser ver raucht, sobald die Kuqeln zu vfeksen del ainnen. l Der Harima-Prozeß. Es war keine Kapitalisten : Jury, schreibt die ,,Westl. Post«, welche den Sheriff Martin in Willesbarre und seine Gehilfen von jeder Blutschuld freisprach, sondern sie bestand zumeist aus einfachen Kleinbiirgern, arbeiten den Kleinbesitzerm die von den Kohlen lords zwar unabhängig sind, nicht aber dem Vorurtheile des Nativismu5, nnd durch die Hoffnung auf ihren »Min shallstab im Tornister« zur Partei der Mächtigen leicht hinüberneigen. Jeder dieser Kleinstädter aus der Mittelllasse der County Plätze ist ge legentlich ein Sheriffsamts - Gaudi dct, wenn er will, oder etwa-s Aehn liches. Der Abstand zwischen ihm, diesem amsässigen Kleinsiadt - Amerikaan und dem eingewanderten »Hnnnen«, der kein Englisch versteht, läßt sich in leiner Weise mit der Distanz eines vor nehmeren Großstädters und des Pro letarier - Emigranten in seinem Ge mseinwesen vergleichen. Denn hier ist die Verachtung des ,,Eindringlings« wie seine Beachtung seitens- des Natiavisten naiurgeniäsz geringer, als in County - Distrittcm Die Meinung, die qleich nach der La itmer ; Tragödie aufla1n, dafz die Bru talität der Sheriffs - Banditen in erster Linie gegen die «Huns3« die Ausländer und in zweiter erst gegen deren Streiter - Eigenschaft sich rich tete, scheint sich in dein Verdikte der Jnry zu bestätigen, welche sich weniger als- eine »iapitalistische«, denn ein: nativistische qualificirt. Das Volksgewisfen wird durch diese Erklärung freilich in teiner Weise sal virt. Mit böswilliger Blutschuld ist dass Anieritanische Geineinwesen schwer belastet, denn durch das freispresjyenre Verditt der Willegbarrer Jury ward dag, wag eine nichtswürdige Rotte vonl Individuen zu Latimer an den unaari-c schen Minern gethan, im Namen des Gesetzes gutaeheißem als ein Akt der Gerechtigkeit nnd Rechtschaffenhcit mit dem Staatssiegel, als Meinunasi Austausch der Gesammtheit, oder doch der Mehrheit des Bolte5, gekennzeich net Uever die Heilung der Tauben und Schweres-nötigen bringt die wissenschaftliche Revue »La» Nature« von Henri de Parville einen« ausgezeichneten Artikel aus« der Feder des bekannten Dr. Drouot, Direktor des National s Institutes fiir Taub-l stumme in Paris-, aug- dem wir dass wichtigsten, seines hoheanteresse5 halsz ber, hier wiedergeben: Am Schlusse deLs Jahres 18903 hatte der junge Mes! chaniter F. Dussand, der seit ansangsJ« dieses Jahrzehnteg inGens an der Uni versität und Mechanikerschule wirkt, ein Instrument toustruirt, daLs einer seits mit einem Milroskop vergleich bar, die leisesten Töne und Geräusche vernelnubar macht, und aus der andern Seite, gleich einem starken Fernrohr, die ausgenoimnenen Töne in jedem be liebigen Maße verstärtt. Er nannte den Apparat .,9Jiikropbonograpb« und er konnte mit ian die allerschtotichsten Töne aufnehmen nnd hernach gleich zeitig einem ganzen Auditorium in, außerordentlich verstärktem Maße wie-: der eben. Die Berstärtnng wird er rei t mittelst einer Batterie von 1 bis 60 Schtveselquerksilberelementen; dies Zahl der benutzten galvanischen Elesi mente bestimmt die Stärke des wieder- , egebenen Tone-Z, und sie wächst mits ger Elementenzahl fast in’s unbegrenz te. Das Mikkophou dient also gleich-s zeitig als Mattophon d. l). Schallver-s» stärker. Jn dieser Eigenschaft ist est isorziiglich geeignet, Tauben und Schwachhörigen die größten Dienste zu, leisten und es lassen die vielsachen ge I lungenen Versuche, welche von berufen sicr Seite mit besten Resultaten ges-. macht worden sind, gar keinen Zweifel iiber die große Nützlichkeit des Alma-« rates bestehen. ; Herr Dr. Vittor Laborde bat liirzsi « l lich die in seinem physiologischen Jn stitute gemachten Proben und Erfah rungen der systematischen Weetung nnd gmnnastischen Uebung des-« Gebörsinnexss mit demSchallverstiirter an Tanbstum men, die noch nicht jede Spur vomka einpsänglichleit verloren haben, derl Pariser Akademie der Medizin vorne-I legt und damit bedeutendes Aufsehens erregt. Die Resultate sind auch gleich-s zeitig in einer bei Gonpv und Maurinl in Paris erschienen Mittbeilung ver össentlicht: Durch systematische Wie derbolung nnd langsaine Verstärkung der Töne kann man das abgestumpste und schlafende Vermögen der Tonm psindung wieder weder-. Aus einer weiteren Stufe wird dann das Tonge dächtniß au gerichtet und durch Jsie fortgesetzte ebung de- physiologis Prinzip-i in Praxis übersetzt: Gebrauch macht das Organ Einfach Votale, welche durch das Instrument mitgetheilt und eingeiibt wurden, wer den nach und nach vernommen, wenn sie nur mit starker Stimme ausgespro ehen sind; das fiihrt endlich in succefe siver Reihenfolge zum Sprechen des Taubstummen, dessen Stummheit in vielen Fällen nur eine Folge seines Ge hörmangels ist. Wie wir m der »Tribune Medicale« lesen, hat auch Professor Gelle, Direk tor der Gehärheiltunde an der Salve triere, die von ihm erhaltenen Resul tate jiingst veröffentlicht und er betont, daf-. die akustischen liebnngen vermit telst des Mikrophongraphen die Unter wieitung von Tauvstummen vom frü hesten Alter an möglich machen, daß ferner die Anregung der Gehörnerven nnd der Nervencentren des GehörJ je der andern Art von Taubstummenun terricht überlegen sein muß, weil sie die natürlichen Wege der Entwicklung des Sprechvermägeng verfolgt und direkt darzu führt, das Hören und Sprechen zu werten und wieder neu aufleben zu lassen Professor Drouot erzählt auch in seinem obigen Berichte in ,,La Na ture« ein auggezeichnetes Beispiel der überraschenden Heilung eines- Harthö rigen Herr Dr Drouot schreibt: Mich besuchte jüngst ein großer Freund des Theatre francaisz leider schmächte sich sein Gehör zusehends so ab, daß er die Vortrage der Schauspieler gar nicht mehr zu verstehen vermochte trotz äu ßerster Aufmerksamkeit und Anstren gung« Jch rieth ihm nun sofort, den Mikrophonographen zu gebrauchen und wirklich hat ihm dieses Mittel auch so gut geholfen, daß er nach sechswächiger einfacher Behandlugg mit demselben sein früheres gutes Gehör-Vermögen wieder bekommen hat und er jetzt regel mäßig wieder seinen früheren Platz im Theater einnehmen kann. Dieses einfache Beispiel dürfte je dtnsfallg ein treffliches Dokument für die Leistungsfähigkeit der Drouotschen Methode sein. Humoristisched aus deutschen Blättern. Jn den ,,Harnburger Nachrichten« sNo. 411 liest man: ,,Berlin, den 18. Februar· (Ptibattelegramm.) Heute Nachmittag sollte im königl. Schlosse ein Frühstück abgehalten werden« Ho fentlich ist nichts dazwischen gekommen. Die Stunde ist ja etwas ungewöhnlich, aber frühstücken kann man schließlich zu jeder Tageszeit Jin »Hinterla·nder Anzeiger« (No. ]2) wird »ein tüchtiger Schweinchirt mit guten Zeugnissen gegen hohenLohsn und und traurige Beschäftigung nach Steinperf gesucht.» Für den verlore nen Sohn war dar-« Schweinehiiten eine traurige Beschäftigung weil er offen bar wenig oder gar kein Geld dafür be kam, bei hohem Lohn aber möchte doch die Stellung eines Hüterg des Borsten-s viehg erheblich an Reiz gewinnen. Jni »Weinmartt« Nio. 4) zeigt der Königl. Notar Graf in Cochem an, »daß daselbst Herr Joseph Nauen am 7. März 82 Fuder Moselwein, darun ter 14 Fuder 1898er, bei-steigern las sen wird.« Das ist unvorsichtig Wenn der 98er auch schon fertig ist, sollte man ihn doch nicht vor dem October dieses Jahre-H öffentlich verkaufen. In der ,,Schantnbnrg - Lippifchen Landes . Zeitung« ("Nr· 43) wird an gezeigt: ,,.Hund. Großer, langhaariger, gelber Schäferhund mit schwarzer Schnauze auf den Namen »v. Waldow« hörend-, ist ablmndsen gekommen. Gegen Belohnung abzuliefern bei Wwe· Meyer, Biickeburg Langestraße 75,»»1.« Der Hund hat wohl, ehe er in den Be sitz der Wide. Meyer überging, einem Edelsten der Nation gehört. . —.--—«-.-· -- -«..—-. iAuö dsni »Rls1dnerndaisch«-I Freiwiutgc Arbeit des Quarte nero Karlchen Wiese-nick tsoetuo B. Indem ich jetzt in der Presse soviel irrer die Trominelsprache in Kamerun lese, möchte ich bemerken, daß diese Auglassungen insofern an einem Jer tbuni leiden, als sie die Troinrnelspra the für etwaSOriginaleg ansehen, wäh rend sie doch bei ung in Europa längst in Uebung ist, und jederJournalist und Schriftsteller theils selber die Tronlmel schlägt, theils sie von guten Freunden schlagen läßt, sobald er etwas schreiben will oder geschrieben hat, was alle wis: sen sollen. Sobald z. B. Sudermann beschlossen hat, ein neues Stück zu schreiben, theilt er es seinen Freunden mit, und diese trommeln es- iveiter, so daß binnen vierundzwanzig Stunden ganz Deutschlang davon unterrichtet ist, woraus zuriiclgetrommelt wird,daß das neue Stint gewiß alles Dagewesene iåbercreffen wird, mag das Publikum dann ebenfalls hört nnd alanbt, indem Die Trommelsprache auch denen vers ständlich ist, die teine eiqcne Trommel besitzen. Ebenso beliebt ist dies Jn« strument im Minutenan wo daZKalb sell bedeutend im Preise steigt und man vor lauter Lärm sein eigenes-Wort kaum verstehen kann, da jeder den an Iern zu übertromrneln sucht, nnd wo bei auch Schimpswörter aetrommelt werden, worin man den Negern über ist, selbst im Deutschen Reichstag, wo allerdings Aug-drücke wie jüdische Un oerschäintheit und junlerliche Flegelei vom Präsidenten nicht geriigt werden, Da sie die einzigen Fettauaen aus der mageren Snppe der Debatte sind. - Aiisrichtrae Freude. A.: »Diesen Hund habe ich in Dresden um Ge schenk erhalten« -- P.: »Ach s is se scheue, da ist er ja mein Landsmann«