sw Uar sünszii Jahren- ·" —--.-. Bisher aus der Revolutionsseit des Jahres ists-Es VonFr.Regensberq. .l.DerSturz«oesBiirgertö nigtlinmsinPariiIIf Drei Tage hatten den Thron des »Bürgerkönigo« Ludtrig Philipp aus gerichtet, und drei Tage sollten ihn nach achtzehn Jahren wieder stür en. Die , Revolution von 1830, welche r Herr ichaft des älteren Zweiges ver Bont honen in Frantreichein Ende machte, trat am Dienstag, Mittwoch nnd Don nerstag sven 2".. 28. nnd 29. Juli) vor sich gegangen und durch ein seltsames Zusallsspiel vollzog sich auch die Re rolution von 1848 am Dienstan, Mitt woch und Donnerstag iben Z:t., Zit. nnd 24. February Am Dienstag den ZLU Februar 1848 war das Wetter in Paris trübe, und der Himmel drohte mit Regen. Der Volksunwille gegen kie Regierung hatte schen einen bedenklichen Grad erreicht, allein aus ver ungünstigen Witterung schöpsten viele Leute eine aewisse Beru higung; sie dachten anbie strahlende ;ttlisonne von 18550 und hielten mit etiiion, Dein Maire von Paris im Fahre Ude einen bedenklichen Auf itanb in der Seinestadt bei Regenwet ter fiir undentbar. Sie sollten diesmal jedoch nicht Recht behalten. VorsichtL gern-use hatte auch die Nearierung an deren Spitze ver nnbeliebte Guizot stand, gegen 80,000 Trnvven in nnd um Paris zusammenaezogem Das Biirqertoxiigthrm hatte irrn jene Zeit allen Halt itn Volke verloren. Der ängstliche und eaoistische König Lud tvig Philipp, dessen Krone der Matel ver Erschieichunq anhaftete, war bei allem HAan nach Povnlarität nichts weniger als beliebt. Seine schwanken de. zweiventige nnd doppelziingige tin here Politik hatte ihn nnd Frankreich gärzlich iiolirt, nnd im Innern verlor seine Regierunn insehendiz an Achtung, während Vrotettionsnnrvesen und isor ruvtion in erschreckinoem Masse um sich griffen. Die Dnnastie hatte durch den tragischen Tod des beliebtesten nnd bei gabtesten ihrer Prinzem des Thronsoi is Her-sog von Orkan-» ver tun ist. ; sli 1842 Durch einen Sprung aus feinem Wagen, dessen Pferde durch-zin getn sein Leben verlor einen unwider htinsglichen Verlust erlitten« denn der jetzige Thronerbe, oer Graf von Pi ris, toar noch ein Lind. und der für ten Fall eing- Ylblebing dei— Königs um Regenten bestimmte Herzog von . emourg zneqen feines steifen Wesens und seiner ariftotrntischen Neigungen inijåliebia «- k VTIUUUTKV susllicsc -.:-usut;cu slcccll aus die Manard-ie, als iroei friihere Minister, Ieste Und Indiens-, wegen rnier li.rierschleise und Bestechlicxleit erurtbeilt wurden. Einen noch viel schlimmerm Eindruck machte die irr mordung der Herz-Nin von Praslin durch ihren eiaenen Gatten, und aliJ dieser sich im Gefängniß der Ver-urthei lung durch Gift eutzoa, hieß es allge mein, die Regierung habe ilnn dqrn ver bolsen, um dein Volte nicht das Schau Ispiel der Hinrichtnna eines Pairg ge ben zu müssen. Die Leqitiniisten und Nepnblilaner erklärten solche Vorgänge sin eine direkte Folge des herrschen-den System-L während auch die Vlnllagen Girark)irig gegen die unaelieure Cor ruption der Reqierunq unr« der hohen Finanzwelt unwiderleat blieben. Die Kamrnern aber fanden lein Wort des Tadels Fressen solche Zustände, und der allgemeine Titus nach einer kliesorni des Wahlrechtg erscholl innner dringender. Die «.’.’iuister srsiderseszten fiel-. jedoch hartnäckiq allen «.’lntriiae:r, die aus eine ten Ansprüchen ker Billiqteii oeniigerr de Ausdehnng des Wirblresith abziel ten, und die ihnen anni ergebene vKam merrnehcixeit verlvnrs sic. Da veran: ftaltete die Opposition in verschiedenen Eisdtten sogenannte ältesorinvautette, bei denen man durrls Reden aegen die Gebrechen des herrschenden Regie mnggsnsteino zu Felde zog und zur Unterzeielnnrng von Petitiorji siir Wahliesctrn nirsferderrr. Das Mi nisterurn verbot ein besonders gross ariiges ittesormlsantetn das die Oppo sition siir den 22. Februar in Paris angeiündigt hatte, aus Grund eines verjähkteu Gesetzes vcn ist« Da der Minister deg Innern, Gras Duchatel mit rniliiJrischein Einschreiten drohte, gcrb der gemäßigte Theil der Lspvosi tirn den Plan aus, um einen blutigen Zusanunenstvß zu vermeiden, beschloß aber dasiir,»in der nächsten Kammer sinung den Antraq zu stellen, das Mi nristeriuin wegen Verfassungsveer ung in sttirtiaaestand zu versetzen. Die lsrrenunn und Gährung hatte jedoch inittlerweile einen zu hoben Grad erreicht, alg daß sich die Massen durch «ene. riesi) dazu nicht einmal Mem bekannt gewordene Absage von den beabsichtigten Kundgebungen hät te rückhalten lassen. Von leiten der · reichen revolutionären Geheim iinde tvar ein leitender Ausschuß ein setzt. urn beim Eintreten aiinstiger Fwischensälle sosort ein tliatttästigez oraetten zu veranlassen Regierung ihrerseits riistete ich zu energischem Einschreiten Die tappen waren tonsigniert, und die Oi ci-» set-u Japan-km M vssksslm ds-! »s! sit Was-» «’seh(ws".lt»».ilsmkn »u- Isibs sM n..m umtmlpupgm des-um stutzt sie Nimmt Wuqu der politisch-n Animus-« m Rauh-Ich Hi s-. sitt minder n· THIMVUPC Lohn-em l . and Flaum wtmsmh tmsutluiu hehr-s — ist«- keowssldmca m m minnen-Im III »Ja RU- Mk im» »Quinte«-knien koc sp Un »Im-sein« soffs-ist werde-, tms u »ja webt sackbrocht nach much-In Und n»»u»« pjk hauste-tempor- dcc Ic uli Insekt-s Les-tu sn Its IesV-II is « Mc Ist-Mos Mater-nen mit Lebensmittel untd Mu nition versehen. In nnd um Paris s insgen große Trupperrbewegnngen vor ich, währen-d die lHaltung der Bevöl ;term«.g immer aufneregter und drohen ’(der wurde. Otto v. Gewin, der frühere preußi fche Lieutenant nnd spätere Freifcham anführen weilte damals dort. Jhin fagte feine Hauswirthim eine lebhafte Bretagnerinz »Ich bin überzeugt, eg giebt in den nächsten Tagen etwas; en wird wieder to viel in den Straßen gesungen.« Am 21.. Februar rief ne ilnn, als er nach Hause inni, eifrig zu: »Nun bin ich gewiß. daß es eine listevolntion gibt, denn ich habe mei nen Wassertriiger fünf Unze Laibe YBrot nach Haufe bringen feben.« »Was um des Himmels willen ha ben die Brote ihres Wasserkrägers mit der Revolsution zu thun?« fragte Corvin lachend. ,,Sind Sie aber tornisch!« war die ungeduldige Antwort »Begreifen »Sie denn nicht, dafi sich der Mann für die drei Tage derprrmiantiert?««' ’ »Warum denn fiir drei Tages« ; »Ach, weil sie die dummen Geschich jten hier immer in drei Tagen erb sniachen.« -—— An dein erften der oerhiingnißvollen ldrei Tage, den: Dienstag, gewahrte Hnan schon fett dem frühen Morgen Ieine ungewöhnliche Bewegung in den Straßen, und die Menge verminderte sfich auch nicht, als es gegen Mittag zu regnen begann. Bald hier« bald dort hörte man schreien: »Reform! Nieder mit Guizpt!« Die Tritt-den rückten taus. Das Linie-minnen benahm sich liedoch set-r fchonend dem Volke gegen-: jäher, mit dem die Nationalgarde schon ifmnpatshisiertz kriöbrensd die bei den nntiren Ständen febr verhaßte Mu nizipalgarde tPolizeimannfchan der Menge nirgends aeioachfen war. Es wurden einige Barriiaden errichtet, einzelne Zufanrmenftöße lainen vor, allein die Unruben trugen noch den Charalter eines ziellosen Wonensz nnd Treiben-; otxne revolutionäre Als-ficht Ter allaeineine Urstoille richtete sich gegen Gnizot und feine Kollegen. noch nicht gegen die Dunaftir. Eine bedenklichere Wendung nah inen die Dinge am zweiten Tage, Mittwoch, den 2.«Z. Februar· Es war ioinoia,, nnd iatilreiche Regenfchauer fielen. Die Barritaden wurden Zahl jreicher nrd die Kämpfe der Linien itrudpen mit den Anfftäidifchen hef ftiaer nnd erbitterter. I Etwa 400 Nationalaarden der 1l). "Leaion waren in der Rue de Dragon verfammejt Ihr Oberst, der Vikonr te Lenercier, ritt vrr die Front und lhielt eine regierunassreundliche An l sprache, woran-s einer von den Bürger sosdaten Jus Meib und Glied trat und sertlärte: die Natioimlqsarde sei aller dings geneigt, Frieden und Vertrauen tviederberinstellem aber keineswegs gesonnen, dem Ministerium einen Be weis von Syrirpattsie zu geben. Sie vertanae gleichfalls die Reform. Der Oberst stiea vom Pferde, um seine Leute von ihrem Vorbrxben ehrt-drin gen. Ji demselben Augenblick schrie neben itm ein 1unger Mann anz dem michanenden Publikum: »Es lebe hoie Refirni!« Der Oberst wollte ihn bei-n Kragen nehmen« aber die Na tioralgardisten wider-setzten sich dein mit dem Bemerken, sie könnten doch unmöqlich jemand verhaften, weil er Letwas gerufen, wag sie selbst nach-zu rufen bereit wären. Der oerblittste .L)berst bestieg wieder sein Roß und ritt eiligst davon. Hinter ihm der aber do:nerte der Rus- »th lebe die tResrrm!« Andere Abtbeilnnqen der Bürger aarre sandten eire Petition an die Istammen welche die Wnblresorm und die Abdantung des-«- Lljtinisters der ilangte; immer lauter erscholl anii ib Kren Reihen der Doppelrus: «t·5.5 lebe Idie Reform! Niever mit Gnizot!« Um ,rtdei Uhr Nachmittags schicken die IObcrsten der zwölf Leaionen del Uta itirmlalaarde eine Mbordnnna in die Tuilerien zum Könia, nrn ibn zu de nachrichtigen, daß sie ihrerseits fiir Iiikre Leute rnd die Ruhe der Haupt stakt nicht inebr einfteben könnten. wenn die Regierung nicht schleunigst Zu estänbnisse gewähre. was machte den Könia nun doch stutzen nnd ersckTJtterte seinen bigberi gen Starriinn. Als an.b die Mitgtie der seiner Familie in ist-n drangen, doch nachzugehen, nahm er die von Guizot angebotene Entlassung zwar an, ließ jedoch die intermistische Ver ivaltung in den Händen des bisheri iqen Ministerium-, als beae er immer noch nicht die ernstliche Absicht, es lgkbkn zu lassen. Der sriihere Minister Gras Mole wurde zum Könige ent«boten, unt ein neues Aabinet it; bilden. Das war schon vui vornherein verfehlt, da sich sein Rmierunqsprogratnni von jenem Guisotts nirlt tvssentlich unterschied; nur Odilon Barrot, de Führer der Rqsciiuthei wäre wohl noch der andrinqudm Flutb itetvactztsen ge wesen« hätte der König ihn rechtzeitig an die Spitze gestellt. s ver tootillsxsrdeiireri kliordtvest häl te Der Eytaot wo man Guizots Sturz fast gleichbedeutend mit einem Siege der Reform hielt herrschte all ine Befriedigung Vieksach tvur. mit Eintritt der Dunkelheit sogar tlluminiert, uno Schemen von Stra genbuden machten sich den Ersatz, urts drohendee Geschrei zu verlezu u, dess- die Häuser beleuchtet wiir En. Ein Stint-arm zoq nnt diesem Nase auch vor das Haus des Baron-s Nattianael v.«.-Iiotschild, der dann selbst auf dem Balton erschien und sich mit seinen Bedienten beeilte dein Voll-Z willen zu entsprechen Jn den Ar sbeitswiertecn dagegen wurden die IBastriladen nicht weggeririnntz die IMiinner der Bewegung und die von Eihnen zum Mißtrauen gegen alle scheinbaren Zugeständnisse ennalintent ItsLlrbeiterschaaren blieben unter Was-I ! en. l Es mochte ungefähr ;ehn lll,:« . Abends geworden sein. Da zog eine Krlonne von etwa 500 Menschen liin ter einer rotangetraaenen rothen Falk "ne und nsit Factelu unter Singen unds .Lär1:i iiber die Voiilevardg. Damit-i ter war auch ein gewisser Charles Le ssgrange dir sich schon beim Lyoneri luistand 1854 rle geschickter Revolu l itionsreqisseur bewährt hatte, mit ei Iner von ihm geleiteten Schand Nach- i dem sie dein Justizminister Hebert die IFenster eingeworsen hatten, iHlogen sie nach dein Ministerium des eußernJ suin Guizoh der sich freilich persönlich mach in den Turlerien befand, eine l Katzenniusit zu bringen. Vor dein Ge bdude war ein Bataillon Linien - Jn santrrie aufgestellt, das die ganze Breite des Boulevards eirinahin und den Durchng verwehrte. Der Oberst hielt zu Pferde vor der ersten Reihe seiner Soldaten und suchte die kär inende Menge zsr beruhigen. Nun erfolgte ein verhängnisvoller Isswischenfalh den ioir später in Bet lin wieder-lehren sehen werden, und der nie oöllig aufgeklärt twrden ist. Man sali den Mann, der die rotxe Fahne trug, mit einigen Fackeltr gern auf die Soldaten zugehen. Die «Fahne und die Fackeln wurden hin und her geschwenkt, und das Pferd des tosmcuandierendenDsfiziers bannt-i te sich Da siel ein Schuß, dein un mittelbar eine ganze Salve des Mill tärg solite 35 Leute aus der dicht- I gedrängt-In Menge blieben todt ausi dein Platze, 47 wund-en verwundet i Nach der einen Lesart s -ll der erste; Schuß von jenem Legrarge mit schlau-T er Berechnung des Erfolges abgegeben; iworden sein, um das Militiir zuan Wiederseuern zu veranlassen, doch ist idag nicht wahrscheinlich. Nach einer Handeren hätte einer der Fackelträger ;dem· Odersten mit seiner Fackel unter JSchimptworten den Schnurrbart zu verbrennen gesucht tLin Sergeant z habe sein Gewehr auf den Mann an Sgllegt und, trotzdem sein Hauptmann fes- ilnn in die Hölle geschlagen, doch »alsgedriickt, als der Fackellräger von seinem Turm nicht abliesz. Die iibriae :«fl·ltlaitinsaast sei seinem Beispiel ge F O a « l z Mese Oatve vor dem Jjcklninermm sdee Austvärtigen entschied über die Wenduna, welche die Beweaung in Paris-« nahm. Bis dahin war das Volk noch überwiegend konstitutionell gesinnt gewesen, jetzt wollte es die Res volntion. Jene Schiisse waren das Iodesuttheil der Dvnaftie Orleans. » Der Zwischenfsall wurde von den Leitern dJr Umstnrzbeweanng unver "ziialich ausaeiliitzt. Man leate eine Anzahl der Erschossenen aaf einen ,großen Karten und zog nun damit langsam über dir Bon Jilevarriz nach den Arbeiter vierteln zurück. Ein Mann stand auf dem blntiiherftröniten Fuhrwerk nnd zeigte unter Fackelfchein von Zeit zu Zeit die Leichen der entfe ten und in ,Vertviinfchungen und Drogunaen angs ;l)rechenden Menqe. »Ein den dassan Wir sind verrathen! Man nie-edel das Voll!« scholl es durch die nächtlichen Straßen, nnd der aufreizenden Reden, die Garnier Pages vor dem Bnrean des »National« nnd Flocon vor dem kder »Reform« hielten, hätte es kaum « noch bedurft. In den Arbeiterdierteln wurden alle .Waffenläderi gepliindert nnd zahlreiche Barritaden errichtet. Die Trnppcn tanipietten znni theil auf öffentlichen Plätzen nnd an einigen Stellen der Bouledacd5, thaten aber nicht«-, nn: das Umsichgreifen der Betonung zn kverllindern Schon nni Mitternacht Island, während die Stnrnialoctsn sie ,l"ciutet wurden, die ganze Ofthalitsk ron iParis unter den Waffen. « In den Tuilerien erfuhr man zwar zvon dem ,,«.l.liif3verständni5« vor dein 1Ministerium des Augtvärtigen, im i übrigen aber sehr wenig von dein, was jin der Stadt vorging Nachdem Male kdie Meldung gesandt hatte, das-. er Waran verzichten müsse, ein neue-·- Mi lnisterium zu bilden, wurde mitten in Hder Nacht der 1840 von feine-in Posten als Ministerpräfident zurijagctresenc Thieres in das Schloß berufen und mit der Neubildung des Ministerium-: be traut. Erst gegen vier Uhr Moraeng I legte sich der König fchlafene. i Das Volk jedoch schlief ;1cht. lim unheimlich regeg Treiben lierrthte Züberallz über tausend Bart laden sot ilen in dieser Nacht entitrnden sein, und als am Morqen de5124 Februer der Tag graute, glich a. tnz Putz einer großen Festung Um fiesen lllir ertJn ten die Sturinalocten aus oerschieoenen Punkten von neuem, und durch alle «Straßeu rasselte der Lllarmrui der sTrontnieln. Die Linientruppen die größtentheils seit imeiTagen demWind iuud Wetter ausgesetzt waret-, ohne nu idere Nahrung als trockene-z Kommis !brot und Wasser litten an Erschöpf i.ung Trotzdem schickte d-r noch in der Nacht erstaunte neue Rom-umwand Marfchall Buqeaud der Besieger Abt el Rai-ertö, in der Frühe Lere its- drei starte Kolonnen zur B: lrzung der wichtigsten Punkte in der östlichcn IStadthiilfte und atn linken Icineufee aus, die auch allmählich bi) zuu Stadthnus und zum Pantheon vor dran eu. T ierg hatte detu Könige als fernere Mitglieder des Ministeriutus in Vor schlag ebracht; Odilon Barrot de n Genera Lantoriciere, welcher Ober lommandant der Pariser National cnrde werden sollte. Duveraier de Hau ranne und Remusat, und Lndwig Philipp hatte eingewilligt, sowie nach längeretn Widerstreben auch die Aus schreibung von Reutvablen fiir die De putiertentammer und die Vorlegung einer- Reformprojetteg gebilligt. Es war schleunigst eine Protlamation ge: drnckt worden, welche diese Zugeständ nisse der Bevölkerung kund tljun sollte, Doch kaum waren die Platate an den Straßenecken angetlebt, als sie auch schon unter den Rusem »Es lebe die Nation! Nieder mit Ludtvig Philipp!« wieder abgerissen wurden. Inzwischen gelangte die Kunde von der verhängnißvollen Weudung der Dinge in die Inileriem wo man bis-: her von dem Ernst der Lage noch keine Ahnung hatte. Der zwischen den Tru lerien und dem Lonvre gelegene Car rouseplay war von starken Truppen abtbeilungen der Linie und Resten der Nationalgarde besetzt. Der König stieg, von seinen Söhnen, den Here-sogen von Netnours nnd Montpensier, be leitet, gegen elf Uhr Vormittag-Z zu serde, unt Heerschan über sie zu halten- Die Linie begrüßte ihn mit dem anez »Es lebe der Königl« das finstere Schwei gen der Nationalgardisten that dem Monarchen aber deutlich genug kund, daß es zu spät sei. Nun machte Ludwig , Philipp noch den Versuch, durch die Ernennung Odilon Barrots an Thiers Stelle zum Ministerpräsidenten und des alten Marschallts Gerard an Stelle Bugeatth den man im Volke den »Schlächter der Rne Transnonain« nannte, zum Kommandanten einen tlmschwuna der Stimmung herbeizu führen. Allein gleich daraus beging er den verhängniszvollen Fehler, aus An bringen von Varrot und Thierg- den Befehl zur Zurückziehung der Truppen aus der Stadt nach den Tuilerien und in ihre Kasernen zu ertheileu. Bewaffnete Volks-schauten nahmen sofort die Stelle der abziehenden Trup pen ein, bemächtigten sich des Stadt hauses und drängten immer näher auf die Tuilerien los, in denen vollständi tliathlosigteit herrschte. Der König sag. in trübes Sinnen versunken, an seinem Schreibtische im Arbeitszitnmer, tvo auch die übrigen Mitglieder der könig lichen Familie sich aufhielten. Thiers stand vor dem Kamin und sprach mit Remusat. Plötzlich wurde die Thiir ausgerissen, und der Redakteur der »Presse«, Ernil de Girardin, karn, von mehreren Deputierten begleitet, mit der Schreckensnachricht, dass bewaffnete Schaaren des Volkes, untermischt mit Studenten und Nationalgardiiten, ge »den die Tuilerien im Anzug seien Die nnastie sei einzig nnd allein noch da ldurrh zu retten, das-, der König unver ziiglich zu Gunsten seines Enkel-T des tGrafen von Paris-, mit der Herzogin svrn Orleans als Regentin, abdante. Die Königin widersetste sich diesem Ansinnen, der Herzog von Montpen sier dagegen redete seinem Vater zu. Unschliissig blieb Ludwig Philipp in seinem Lehnstuhl sitzen, bis das im mer näher kommende Krachen dei- Ge wehrfeuers iljn aus seiner Betäubung aufriittelte. »Nun Lit, ich danke ab.« ssagte er, dann griff er zur Feder und schrieb langsam und traurig folgende Worte: »Ich lege diese Krone, die zu tragen mich die Stimme der Nation berief, Fu Gunsten meines (Entelc«, des Grafen von Paris, nieder. Möge ei« ihm ge lingeu, die iroße Ausgabe zu lösen, die ih.u heute zufällt. Ludwig Phi lipp." Die Nachricht wurde schnell nach al len Seiten hin verbreitet, konnte aber die entfesselten Leidenschaften nicht nxehr beruhigen. Die Vorbereitungen zur Flucht wurden getroffen. Der Ko uig legte die Unisorm ab, die er ange sogen hatte, um die Revue abzuhalten Wahrenddessen brach die areise König in Anielie, zornbleich und mit zucken den Lippen, in bitteren Tadel gegen Thiere aus-, der ja allerdings durch seinen Antrag aus Wahlreform den er ssten Anlaß zur Revolution gegeben hatte »Sie haben den Thron zer Lschmetteru « sagte sie. »Sie haben die IVoltsleidenschaften zu einem Brand ,entfacht, dessen Lohe iiber der Monat frliie zusauimenschlagt Sie sind ein llndanibarer und verdienten keinen is Iguten König« l Die Verzogtn von Lucan-Z Vtcets aut iWunfcb Ludtviq Philipp-J zurück, um ldie Jntere..en ihres- ältesten Sohne-J Izu wahren Zu Fuß ging dann dass Istönigspnnr niit der Herzoqin von Nr Jlmoutg und deren Kindern durch den tTuileriengarten nach dein Routordien Jplatz. Unferu der Stelle, wo einst dis iBtutgerijste Vudwig’9 dei- Vierzehnte-; iund Marie Vlntoinetteg gestanden ha: sten, und wo auch das Haupt dec- Otrosx vatets Ludtviq Philippcz des beriicn Ttigten ,.Ptnlcpp (7gt1lite,« aefclllen war, .bestiegen sie zwei dereitfteheude vfskiater und fuhren, von Aavallerie geschützt, nach St. tiloud, wo bald nachher auch der Heran und dieHerzogin vonYJkonts penfier und die Hetzogin Cletnentine von Koburg eintraer. Gegen l Uhr hatte die tonigtiche Fa milie die Tuilekien verlassen. Bis da hin waren die heranftürntendenitjtassen zwei Stunden lang durch die Befatzung des sogenannten Wasserfchlosses, ge genüber dein Palais - Royal, aufgehal ten worden, tvo der ernstefte und er bittetfte Kampf dieses Tages stattfand. Endlich legten die Belagerre Feuer an das Gebäude und zwnnaen den Rest der Vettheidiacr zur Uebergabe. Von den Tuilericn waren inzwischen die Trupp-en abgezogen, und die Hofttnue standen offen. Wie ein Waltenbrnch stürmte nun die anfgeregte Menge in die königlichen Gemächer, altes darin befindliche zerschlagend und tolle Pos lfen treibend Der Königsthron tout — de auf den Achillen-Platz geschleppt usnd dort unter der Julisaule ver brannt. Plünderungen oder Verge hen gegen Leben und Eigenthum fan den jedoch nirgends statt, und Studen ten und Polintechniker bewachten die Kunstschiitze und Sammlungen. Mittlerweile hatte sich die heldenss müthige Kronprinzessin, Herzogin He :lene von —Orleans, eine mecklenburgi sche Prinzessin, mit ihren beiden Kna jben in Begleitung des Herzogs von »Neinours auf den RathDuping zu Fuß nach der Deputirtentamnier begeben. ! Wie im Jahre 1880 hätte ja nach der sAbdantung dess- Königiz die Volksver »tretung durch ihr Votum die Monat «chie noch zu retten vermocht. Damals inber waren Kammermehr sit und Volk einig gewesen, während die erstere jetzt als die Mitschuldige des verhaßten Ne )gierungs - Systems galt und von der zselben Volks-gewalt, die den Thron im Königsschloß zertriitnmerte, wider ;standglos hinweggefeat wurde. Es hatte sich im Laufe deg- Vormittags auf dein Redaktiong -- Bureau des un ter Marmst zum Organ der gemäßig ten Republitaner gewordenen »Natio snal« gleichfalls- ein Ausstandg Komite gebildet nnd die Protlamirnng der Re .publit beschlossen. Die dort Versam smelten setzten sich mit den Männern Ider »Re orme,« dem Organ der vorge »schrittensten Republitaner, in«5 Ein vernehmen. und diese entschieden sich, um rascher zum Ziele zu kommen, fur ,einen Einerch der Massen, mit denen ssie in fortwährender Verbindung stan den, in die Deputirtentammer. Letztere war unter ihrem Präsiden ten Sauzet versammelt, der, nachdem er gegen halb Z Uhr eine Meldung em pfangen hatte, mit seiner Glocke läu tete und sich erhebend verkündete:»Mei Ine Herren, ich melde Jhnen die An kunft der Herzogin Von Orleatts.« Die dem Präsidentensitze gegenüber befindlich-e Thiir ging auf. Die Her zogin von Orleang trat ein« den Gra fen von Paris an der einen, den Her zog von Chartreo an der anderenHand haltend. Jhr Schleier war iiber den Hut zurückgeschlagen, ihr Anlitz bleich, aber ihre Haltung muth und würde: voll. Der Herzog von Nemours in General Neutenanttz - Uniform war an ihrer Seite. Mehrere Generale, Qfsiztere und Nationalgarten vildeten Irag Gefolge. Die Herzogin stieg ru llng die Stufen der Kammer hinab, grüßte nach allen Seiten und setzte sich lin einen fiir sie bereit gestellten Sessel, iihre beiden Söhne sur Seite Der Herzog von Ytenionrg stellte sich vor die »He:zonin hin. .vs dies-sie Ul»»s»kli.4 los-link sie-h An »Hu s »- k-·,-- ----- der Tliiir linker Hand vom Burean der IKanimer arofzer Lärm. Man hörte rufen: »Sie können nicht herein; Sie haben tein Recht dazu!« Dennoch drangen mehrere Bürger und Bin-sen männer in den Saal. Lacrosse, ein .Deputirter des linken Centriticis, stand während des Lärmg auf und verlangte, in an solle anin das Wort geben -—-— sTieser bestieg nun auf melirstimmiges i sjureden die Rednerbiilme und verkün sdete der Kammer die Vlbdantung deL Heisnigs und die Slieaen fchaft der Her »zogin fiir den Grafen von Paris was imit Jubel aufgenommen wurde Kaum Hjber hatte nach ihm der Präsident das ’Wort genommen, ali- die Tbiir des Saales aufgestoßen wurde und bewaff nete Blusenmänner, mit Nationalgar den untermischt, eindrangen. Es ent «stand ein wildes Gedränge, vor dem tote Herzogifs mit ihren Knaben auf die oberste Bant des-s linken Zentrums flüchten mußte. Die Republitaner Marie nnd Creinienr verlangten die Ernennnna einer Provisorischen Regie rung, weil die Regentirbaft der Her-. zogin unaesetilich sei. Wohl erariff noch Odilon Barrot daii Wort zuGuns sten der Dynastie, doch bald darauf zdranaen neue Schaaren Bewaffneter tin den Saal und die Lage wurde so bedenklich, das; die Herzogin mit ihren Kindern und der Heran von Nemourg dass Feld räumen mußten. Nunmehr verlangte Ledru : Ettollin seine provisorische titegieruna, die nicht von der stammer, sondern vom Volke ernannt sei, und gleich ihm beantragte Lamartine die sofortige Berufung ei ner National -Versamcnlnng, um iiber die tiinstiae Regierungs-form zu ent scheiden. Der Lärm wurde inzwischen immer toller, so das; der Präsident und der größte Ttieil der Abgeordneten den Saal verließen. Lamartine griff end lich zu dein Blnstnnstesmitteb das; er die noch anwesenden Depntirten, aber auch die eingedruiiaenen Nationalgar iisten, Studenten nnd Blusenmiinner iils-re Vertrauensmänner aufschreiben liesz nnd ani- diesen Stimmzetteln nach eiaenein Ermessen eine Liste zusam linenstellte, die dann der Rst jiilirigeDn opont de Winke unter allaemeinem Bei fcill verlaxu lltn halb vier Uhr begab sidi diese provisorische Regierung: anont, Oc ii:artine, Arago, Marsch GarnierPn MI. Ledru - Rollin und Creniienx, nach dem Stadllyairsr, nin durch dessen Besisznahine den Anlriit ihrer Regie rung anzntiindigein Die Mitglieder vertheilien die Staatsgesrliäfir unter sich und sprachen fiel) nach langer Te baite dahin aus-: »Die provisorische Regierung will die klievriblil, vorbe« Laltlich der Zustimmung bes- Volkes. das sofort befragt werden wird.« Die arme Her.«.ogin von Orlcnnsgs hatte eingesehen, das-, die Intistna siie verloren sei: sie fliiclitrle inii ihres-. Kindern ans dem Jnvnliden Dolch wo sie die erste Zuflucht gesunden lmite, nach Schluß Blignn und dann weiter über Belgien nach Deutschland. Von dort gingen sie später nach En land, wo Ludwig Philipp in Schloß late I mont, das feinem Schwiegersohn, dem König der Belgier, gehörte, die meisten jMitglieder der Familie um sich ver ksamineltr. Ludwin Philipp ist nich-i durch die Heinmiitlngieit kerksicition qesiiirzt wor , den, wie vor ilkni Karl der Zehnte und Edie ältere Linie der Bonrbonenz die Franzosen ließen vielmehr ihn und die Dynastie Oele-uni- einfnch fallen, als beide durch einen unerwarteten Stoß in"5 Wanken kamen. Die in Paris siegreich gebliebene Re lveluiion aber schickte sich nunmehr an, ilzren Zug durch Europa einzutreten Verrechnet. Der bekannte englische General Blackerey bat eine für reich geltende Dame um ihre Hand. Nachdem sie einige Bedenkzeit hatte verstreichen lassen, gab sie ihm zur Antwort: »Mit Vergnügen gehe ich eine Verbindung mit Jhnen ein, aber es ist meine Pflicht, Sie vorher über metne Ver hältnisse aufzuklären Man hält mich für reich, ich bin es nicht. Lesen Sie diese Ueberslcht über den Zustand mei nes Vermögens durch und entscheiden fSie sich dcnn.« . »Sie können versichert sein«, loar ldie Entgegnung des Generals, »daß ich mich nicht um Jhr Geld, sondern nur um Ihre Person bewerbe; ich lveigere mich aber, das Papier entge genzllnehmen.« »Sie müssen es lesen«, sagte die Dame, »eines Geschäftliche man end net sein, ehe Sie meine Hand er lten tönnen.« - »Nun, so geben Sie das- Papier ber!« Auf den ersten Blick sah der General, daß feine Angebetete giar kein Vermögen mehr besaß, sondern im Gegentheil tief verschuldet war. »Trotz alledem«, sagte er, ,,bitte ich noch um Jhre Hand; auch arm und verschuldet sind Sie für mich unschiitzbar." »Nun denn«, entgegnete die Dame gerührt, »so willige ich von Herzen ein, und erfahren Sie zugleich, daß ich nur Ihre Liebe habe auf die Probe stellen wollen; ich bin noch weit reicher, als das Gerücht von mir behauptet.« Der General erhob sich. »Wie? Sie haben mich nur auf die Probe stellen wollen? Sie haben zweifeln können an meiner aufrichtigen Liebe, an meiner suneigenniitzigleits Sie setzen Miß trauen in meinen Charakter, "meine Ehrenhaftigteiti -s—- Madame, unter diesen Umständen nehme ich meinen Antrag zllriict!« Und mit diesen Wor ten verließ er die Bestiirzte auf Nim mehr-wiedersehen ... .-—-— . -...-.----.-.»—-· Orsigiuelle Vögel. Einen merkwürdigen Kolkraben be saß der Naturforscher Pietrurosky. Der Vogel harte einmal zufällig auf mehrere Tage eine Elfter zur Gesell schaft in den Stäfig bekommen, seitdem Izeigte er eine merkwürdige Vorliebe siir diese bslntcn Schlvätzerinnen Als sich im nächsten Winter mehrere El stern in der Nähe seiner Wohnung nie sderließen, begann er förmlich Jagd Hdarauf «le machen Sobald der Wär ter ibn l)erauglief-« sing er sich eine El ster, hielt sie mit den Klauen aus dem Boden sesl nno schrie, bis sein Wärter erschien. Lies; dieser nun die Gefan xgene frei, so ging «Jatob« unausgesetzt Floeiier auf die lflslerniagd und wieder "tolte das-« Epi:l stets von Neuem. Erst loenn man ihm die Beute in Den Käng «.setz,le, spazierte er freiwillig hinein und Eltilterhielt sich sllii der neuen Genossin. iAennlich betrug sich ein Papagei. von idem Wood berichtet. Jer Garten sei Zi.e5 Besitzes befanden sich mehrere Ro ssenbiischh in denen ein Finkenpärchen nistete. Die Bewohner des Hauses kstreuten denThierrben rster Futter, und dieses hatte sich »Polll)«, oer Papagei, »gemerkt. Sobald er seinen Käfig ver slassen durfte-, flog er gleichfalls in den Ikltosenhain und truo den jungen Finken Iganze Schnabel doll von seinem Fut Zier zu. Die sitt-Ellen nabmen die neue lPflegeinlltter dankbar anf; die Alten aber flogen vor dem großen Vogel er ischrertt don dannen. Jetzt losar.,Pol1h« Tiibetllallpi nicht mehr in den Käfig zu ,riictzl1bringen. Sie blieb im Rosen lliain und zoi die durch itlreSchuld ver ilvaisten Finilein gilts-r Steine Mutter Itonnte die Mutter sorgfältiger pflegen Inier fiittern wie fis-. Als die Kleinen zfliiage waren, safxsen sie oft aus Kopf Hund Rijcten ihr-Or Eiiiefnmnla und lie. ksnn sich von dieser durch den Hof und llstarten spazieren trugen. ,...--.. - M Gedankerr-2pätmk. t . i t s l ( l I Den Ruhm machen unsere Ersolge, sden Nachruhm unsere Verdienste I sc e- g Jsu viel Dennitls iit noch Ivideriväri tiqen als zu viel )Jocl)iiiutly. )- slT Il Wet nur seine Schuldigteii thut, thut nicht seine Schuldiqleit. Is- II If Nachsicht ist die Mutter der- schlen jI-tiean. 47 If Das kleinste Dorf hat seine »berate volee«. I; Ti E Ter Eine ist liebenswürdig nnd de. Andere nicht, heißt nmnchnml: derlksine hat Charakter nnd der Andere nicht. se »s- « Die Zug-UT die sich alt gibt. ist häßlicher, als das Alter« das sich jUUA · gibt.