Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 04, 1898, Page 2, Image 2
KOEHLBR ö- CO» Mehl- und Mü ble Futter Alle Zotten Mehl und Futtetstossr. H Ulle Gkktetde mnd »Hm n und ge fchkotct u indian! NOT -- -.-:«1utd bem· :«i’11bkk;;s. 1:s·: Armut-ach o quer Platz, .Stkaße. Gesundheit istRctchthum ,.. .- - —-- « who-is «,»J.1-(EAI:«S«·TW l)k. l«1. c. U’I«Js"l"s Verver und Gehirn-Nitsch - .11! - Pl-! in I--.-«j:::!nn;csc: -: W.1d ver-sann un. .- —1"-:!nck?«.«. r stfchkikbtnit Straf-its nur : ursajx VIII-Nr Dis-Ihm um ( IXJUM ..·;VII:ID1, Zchta :II!.’I:-.k, AMICI-. -».,--! .1-,c tmelliq.m nacheltchc Neminonemböir Traum-» Mk 1r«1u--t:-,sm-.m«ul, jkcmcszluh Mumtzkest Aus- leeranka swamp-edlen mäcknutsix nITL nu! vim Tal-oh Odium sIbesrgeungm »Um-If n, Die zum Elend, :ch1vm«sfucht, ZO obs-sian uns I: o sitt-kein Jm chuk Oder per stoss, 3100 psr Flasche S sur RG, nic thsfllIckIct Os rsnue In heilen oder Geld zurücke-funkt. Ofssfpcckth aus r ich nd sürö : n met IIU : Ja nrukucsn Ihm-I- Jiuk emc lu« «« In sme kirrkkn urkaust im ad-: n LIrrt-II lsu I Reihe Essai-nun besondere ern-« stärkt I- r atmen-H : uns-ichs- ou lex n» Man-IS fran. Zur-m- : sit cderlimtuchtdarkssiL 8101 D. e -«- iml 6 xük DIE-, III! schriftlisiek Ostsytie, I. s « Tagen zu Umw. Ren Amen ciLIu ou Pan Dr. H. D. Qoydeussvsthkte III-»Ich JJ Land - - - : « Jstsxsskm TM Marble Works l. ·l'. PIIIE s- co Mouumcntes Grabstein; aus san-or nnd Gen-it, imikathmzäuunugm Falls Jht Marmorarbmen 1vimIcht, gebt keine Vesiellunqem ehe Ihr unsgesehcsk Unsere Preise sind die niedrlgsiem Seht uns und Ipart New. Stand Island, - - - - Nebraska Ichi ursurum 4 Das IamitiemAlbum I A sollte nur mit den besten Photographien gefüllt fein, die besten sind Zu jeder Zeit die billiasten. Derska ist total verfehlt, fernen Verwandten, unr- -Tkieiinkseit, Pho tographien Zu senden, wenn Leute welche Sie jeden Tag sehen, nicht machen kön nen, daß das Bild Jln Vortmit fein foll Unsere Photographien haben des Ge präge der Großftadt, und können mit Zuvetficht den Arbeiten der Hosphotw gropben Deutschlands un Ente gestellt werden. Rücksichttich nnicur mäßigen Preisen sokjte Niemand un Zweifel fein, wo et sich photogscipbiurii Leser soll Ein Blick auf unsere :Itu«5stellimgczbitder wird Jedem sofort oik Ueberzeuqung ob gewinnen, daß Ltsigrs mu istng Ist. Ergebenft J. LssckllslskYp Photograph. w emx Saw M Future comfokt for present seeming est-nomwa buy the sewing machine with an estabs lishcd teputatioty that Saat antees you long and satiskao toky serv-ich .- JI .- JI . TENSlON MINDICÄTOIL Hex-ice- kok regulatin- and showing themcttcmioa) are s. kcw of the future- that emphasize the hi h Ende characte- ok the stack im our abgeht DE T. OW Wsne seminis W co» ULW c« W AMICI- »Es-V LWZ WWMC« X Xer pritir. Its Herihsid Paul Tiefe-. Mit der Liebsten schreit« ich wieder Auf den altvertrauteu Wege-; Wie vor Jahren fließt die Sonne Durch dad Grün nach Sturm und Rest-. Damals ging an unsrer Seite Noch ein Dritter-, fo wie deute, Flästerte manch neckisch Wörtchen Amor nannten· ihn die Leute. Aber nunmehr will der Kleine Flüstern nicht, erst recht nicht schweigen Schueckendönier, Zteine, Käfer-— Alleel, aller will er zeigen. Auf dem blonden Atnderköpschen Zin ihm iidieigeriickt die Miit-e, Kett mit frohem Heldenmnthe Batjcht er durch die tiefste Pfütze. Jede bunte Ftiihliugsblunle Wird der tleinen Hände Beute-— Und er heißest nicht mehr Amon Häuschen nennen ihn die Beutel colle. Eine porsgeschichte, von T. Vett. Es ist kurz nach drei Uhr Morgens. Die gluthvolle Julisonne verläßt lang sam, gleichsam zögernd ihr rosiges Lager. Einzelne Vogelstinunen werden laut, noch zaghaft schüchtern und der helle Thau zittert auf den feinen Gril sern, die am Grabenrande schwanken. Inmitten dieser thauigen, schwanken Gräser liegt ein Mann und schläft, schläft so fest, daß er die Vogelstimmen nicht hört und den Morgenwind nicht siihlt, der seine Stirn fächelt. Erst als die Sonne immer heißer auf sein unbedeckted Haupt herabbrennt, schlägt er langsam die Augen aus, reibt die verichwollenen Lider und gähnt. uin kleiner Vogel hüpft iider die -«I-:-·Jige Landstraße.——lsinen Augen iit bleibt er unbeweglich, die runden .-ugen neugierig aus den bleichen Mann gerichtet, dann duckt er sich ängstlich zusammen und fliegt mit einem: »Piep !« davon. Der Mann sieht ihm mit einem blä den Lächeln nach, und seine Hand fährt nach der Tasche des zerlumpten Rockee, um gleich daraus mit einer unsauberen grünen Flasche wieder aufzutauchen, die bis zur Hälfte gefiillt ist. .Ach!" stöhnt er und bringt sich in eine sitzende Stellung, dann zieht er tnit den Zähnen den Pfropfen heraus, da die Finger hartnäckig den Dienst versagen und alhniet einen Augenblick den betäubenden Geruch ein, der aus der Flasche emporsteigt und der so gar nicht zu dein dustigen frischen Morgen paßl.--,,Hm!« macht er und lächelt mit einem Blick, der um Verzeihung zu bitten scheint, zur Sonne aus, wirft den Kopf hinteniiber und nimmt, die Augen schlief-end, einen herzboften Schluck-Als aus diesen Schluck noch drei, vier andere gefolgt sind, versenkt er die Flasche wieder in der tliocktasche und bringt sich mit einem energischen Ruck auf die Füße· Sein Gang, der Anfangs unsicher und tautneltld ist, wie der eines kleinen Kindes, wird, je weiter er die staubige Landstraße ent lang schreitet, fester und bestimmten-— Eine kurze Strecke ital er erst zurück gelegt, als dae Dorf vor ihm austaucht. Zögernd bleibt er vor der ersten Hutte stehen und schlagt dann eitlen Wiesen psad ein, der unt das Torf herumläuft· Ein Bauer, der bereits aus dein Felde beschäftigt ist, blickt ihm eine Weile kopfschüttelnd nach. Ein Weil-, das itn Grase eine Ziege anpsläckl, ruft dem Nachtschwärmer ein Schimpf- » wert zu, das jedoch die beabsichtigte Wirkung vollständig verfehlt, denn der Mann thut nicht den Mund aus zu seiner Vertheidigung, ja, er sieht sich nicht einmal uni. Er spitzt nur die Lip pen uud macht einen Versuchzu pfei ten, Vielleicht unt seiner Verachtung iider das Echnnnfwort Ausdruck tu ver leihen, als der Versuch jedoch llaglich an der Trackenheit der Lippen scheitert, schreitet er schweigend weiter-Das Dorf liegt hinter ihm, und den Feld weg verlaiierid, sucht er wieder die Landstraße auf und steht wenige Augen blicke iparer vor einer baufälligen Lehnihiitto.—-Die«dciden Fenster an der Vorderieite des Hätteschens sind zer schlagen und nur diiritig mit Stroh und Lumpen verstopft, die Thür ist morsch und, da iie kein Schloß hat, von innen zugedunden. Das mit Stroh gedecktekcach ift schadhait und von dein Zaun, der nritzrintglich den lleinen Hof utnitanden hat, sind nur noch traurige ilederrefte vorhanden. « Der Mann ichleicht bis zur Thür und alet sich diese nicht öffnenläßt, geht et auf den Hof. um von hier ane in die Hütte zu gelangen. Ein stritt-pign- tnagerer Hund sucht bei seineniAndlick leise winsean unter« dein Strick des audgehöhlten Baum stainmes Schutz, welches die Stelle einer Bude vertritt. Ein geil-es Hahn fliegt mit lautem Geschrei auf das niedrige Dach des Stalleo, in welchem lich außer einem Feriel nichts mehr befinden-Der Mann beachtet weder den Hund noch dao Hahn, sondern schreitet auf die Thtir zu, die weit offen steht. In dein kleinen Flur, der als Küche dient, ist Niemand zu sehen; als der kMantt aber and llngeschict on einen ; Topf stößt, der auf der Erde steh-t, nnd - dieser umlollert, öffnet sich die Thitre ;techts nnd ein liloiies oerschlasenes xsindergeiicht schiebt iich durch die iSpalth das mit dem Schreckendrniee : »Er is dal« gleich darauf wieder ver »in-winden »Alten, unl« drnmmt der Mann auffiel-F der-— Eisd- in die-Stadi JCreziszeist tm nzi set-. roch me raschelt ee leite unter einem der Strah fackr. Er stltßt ihn rnit dein Fuß zur i Seite und rnit tilde-i Geschrei fahren drei Kinder eint-er und flilchten ins » Freie hinaus. .O Du! Was hast Du ihnen ge than?« klagt ein dünner Stimmchen, und unter dein anderen Strohsack loaunt ein kleines Mildcheu zum Var schein und bleibt var ihm stehen. »Du hast sie geschlagen. « .Geschlagen?——Nein, Latt’ ! Warum follt’ ich sie dennfchlagenisp Er lächelt blöde aufs-das Kind herab, das miß trauisch mit den klaren braunen Augen zu ihm aussieht. · «.Jsi’e auch ganz gewiß wahr, was Du sagst?«· »Ganz gewißX Er legt wie zu Bekräftigung seiner Worte die Rechte aus die Brust· .Dann ist’s gut,« sagt die Kleine. »Nun will ich der Mutter lagen. daß sie Dir eine Suppe kocht. Sie ist drit ben in der Kammer-Wo warst Du denn wieder die Nacht liber?« fahrt sie, in das sadenscheinige Röckchenschlüp send, satt. »Mutter war noch ganz spät nach der Schänle gelaufen, aber der Wirth sagte, Du wärest schon fort gegangea.« Der Mann läßt sich aus eine der Kisten nieder, welche an Stelle von sTisch und Stühlen umherstehen und freibt sich mit den Händen seine Finie i »Hm! Wo ich war? Ja, Lott, ’siehst Tu, das ist eine ganz eigene Ge Ischichte.« »Sei-« Wieder trifft ihn ein miß trauischer Blick. »Za,« sagt er und sieht iiber ihre Schulter hinweg. .Sag’, hast Du schon ’nial etwas von thlichtern gehört?« »Na nnd ob!" Sie hebt verächtlich die Achseln. »Sie hiipsen var den Menschen her und versuchen sie dank der Straße sortzuloclen in Sumpf undi Moor hineins« Ia, so ists, tott. Hm!——Nun gestern, denle Dir, tauchte vor mir» salch’ ein Flämmchen auf und nieder, ala ich aus der Echanle trat. Ich wollte nach Hause, aber ed lockte mich zum anderen Ende des Dorfes hinaus Plötglich erlosch ea, weißt Tu, gerade sowie ein Licht etlischt, mir mit dem Unterschiede, daß es nicht wie dieses weiteraliniinte——und ich war im Tun leln allein. Ich wollte zu Euch, aber ich war so sehr milde, da legte ich mich in’S Gras und schlief ein.« « ttotte legt den Zeigefinger an die sttipph zieht die dunklen Brauen hoch »in die Stirn hinaus und wirst ihin einen priiienden Blick zu. »Ist s auch ganz wahrhaftig wahr, was Du niir erzahlt hast!« »Hm! Ich möcht s beinah be schwerem« meint er und weicht ihrem Blick aus-. Tie tlleine niclt sinnend mit dein islöpichen, dann huscht si: hinaus nach Lder Kammer hin. Tort sitxt eine große, !hagere Frau mit blasseni vergrämten Gesicht und slielt an einer Knabenhose ; herum. »Mutter, der Vater ist da,«· rust Lotte. .,ttonnn, toch’ ihm eine Suppe.« »:U-.’sag er sich dort welche koejsen las sen, wo er so lange gewesen ist,« er widert die Frau hart. »Ich bitte niiide; siir ihn die Honde zu regen.·« » Du kannst ihn doch nicht verhungern lassen, Mutter!« »Wenn ich nicht von srnh die-spat arbeitete-, waren wir schon alle lange verhungert.« Das Stind senlt den ttons nnd gräbt die spitzen Zahnchen tief in die Unter linpe. Vielleicht will es dadurch den schluchzenden Laut ersticken, der sich aue seiner kleinen Brust herausdrongt. »Wenn Du ihm keine Sappe tochst, wird er wieder sortgehen,'· beginnt sie nach lurscr Pause von Neuem, «und da er tein lsseld hat, um sich etwas taufen zu tönnen, wird er oon unseren Sachen nehmen« wae ihm gerade unter die Fin ger kommt ,.Wae solt er uns denn nehmen,« meint die Frau gleichmnthig, »Tisch nnd Stühle, Betten und erleiden den Zaun, die Kuh und die Schweine hat er ja bereite Zu Geld gemacht. Ja, gestern riß er sogar das letzte Thtirschloß ab. " s Und das Ferkel, das Hohn, der » Hund« Denkst Tu nicht an die«.-«« fragt das dtiitd attttug. »statum!« sagt die Frau und steht hastig aus. «T.ae Letzte darf er uns nicht auch noch nehmen. Komm, ich will ihm Supne kochen.« Wahrend die Frau am Herd steht « und der Mann den tion an die Wand « gelehnt in der Stube schlummert, dringt Lotte ihren Geschwister-n die Kleider nach dem Hof hinaus und kauert sich dann zu ihnen neben dem Hundeschtups hin. »Du,« sagt die zwtllssahrige Lenk, Lotte anstoszend, dte sanft des zottigen Astere Zions streicheln »Du, wo ist et gestern Nacht wieder gewesen?« ..Frag ihn doch selbst, « sagt Lotte tut-z. »So sag S doch,« drängt Marie, Lottes zweitalteste Schwester, aber die Kleine preßt trotzig die Lippen zusam men nnd schweigt. .Fragt sie doch nichts mehr,« meidet sich der nennsähriqe Michel. »Ihr wißt sa, daß sie keinem antwortet, wenn sie nicht teilt « ; »Es wäre besser, Du hteltest zu uns, Enks zu dem streng- ta tLene nach tur szm Schweige-. »Es-me wird ihn such noch einmal Forese-en Messe-. ; nnd nom- VI then inrm deistehsns ihm tan- ee leicht sein« das Dei sann m it f i Msäiw wkks ich sIch, t Wilh seit III M Ist Essai streiti-i -. gis » ,. -:..«- —. zusxpi ·Unser Vater ist er anch,· meint Michel. »Eure Vater ist todt. Eriftnnr Euer Stiefdater, daher habt Jhr ihn euch nicht lied.« »Ich wiird’ ihn auch nicht lieb haben, wenn er mein rechter Vater wär',« sagt Lenr. »Er verbringt titles und betcinlt fich jeden Tag' .lind dann schlagt er und nnd die Mutter auch,« fchluchzt Michel kläglich. .Er hat Alles verbraucht,« llqgt Marie mit weinerlicher Stimme, »und wird noch das Ferlel und das Huhn fortdringen.« »das wird er nicht !« ruft Lotte und fährt empor. »Thnt er’e, so mag die Mutter ihn meinetwegen aus dem Haufe jagen. Aber ich sage, er thut’S nicht.« In der Tämmerstnnde ftelit Lotte plötzlich hinter ihrem Vater, der den ganzen Tag iiber müßig in der Stube gesessen hat. .Gehft Du hent’ wieder aus?« fragt sie und fiigt, ohne eine Antwort abzu warten ernsthaft hinzin »Thu’d nicht! Denk nn das srrlichtl Es könnte Dich leicht einmal iider die Wiesen in’o Moor hinein locken und-und wer sollte dann fiir uns sorgen?« »Hm l« lieber fein Gesicht geht ein fliegended Roth. »Eigentlich habe ich noch einen wichtigen Gang vor, aber wenn Du meinst, daß ich hierbleiden foll, fo will ich nicht fortgehen.« »Und morgen bleibst Du auch bei une, nicht wahr?« flüstert das Kind erregt und driickt das Köpfchen feftnn feine Brust. »Morgen und immer, ja?« »Jrnnier? Ader, Lott’!« Er fiihlt, wie ihr Herz rasch ängstlich pocht. »Nun ja, ich werde dleiben,« murmelt er. .llnd nimmst uns auch nichts meins-« »Nehm« Euch nichts mehr !·' »Und laufft Dir auch nicht mehr von dem scharfen Zeug« Ihre Aerniehen nniiaiien ilm immer fester. »Mein, Lott- !"«« Sie debt den Kopf ...eg die Hand aus g Herzund sag’: Bei Gott, ich will s nie mehr ttiun « .W-ozu dae Matt '.- ich-« «Sag’ bei Geni« uNun denn-—bei Gott !« Die tnageren Aerinchen umschlingen wieder seinen Hals, zwei brennende Lippen berühren seine Wange. »Ich habe Dich liebst flüstert ein leiden schaftliches Stimmchen, dann ist er allein. Zwei Tage halt der Mann sein dein Kinde gegebenes Versprechen. Er arbei tet zwar nichte, aber er verbringt auch nichts und weder Frau noch Kinder be kommen ein doses Wort von ilsrn zu hören »Sedt Jnr,« raunt tiotte in trium pl,irendem Ton den Geschwistern zu. »Had’ ich nicht gesagt, daß er uns nicht dass Letzte neisinen wilde« « Arn Morgen den dritten Tages scheint den Mann eine innere Unruhe rastlos urnherzutreiden. Er geht aus der Stube in die Kammer-, niilslt in den Lumpen und geht dann wieder nach der Stube zurück, unt seufzend die Kisten und Stroysiicke zu betrachten, endlich schleicht er auf den Hof hinaus. —Kein Mensch ist zu sehen. Die Rin der sind in der Schule und die Frau im Walde, um Pilze nnd Becken zum Ver kauf-zu sammeln. «Turst!« murmelt der Liiann und defeuchtet die trockenen Lippen. »Juki-P Seine fiiwerhaft ritternden Hände durchwühlen die Taschen. Sie find leer. »Durst!« murmelt er noch einmal, dann ist er hinter der Stall thiir verschwunden Wenige Augenblicke spater erscheint er wieder im Hofe, einen Sack iiber dein Niicken tragend, into-Achan sich etwas regt. Unter dem Arm halt er das gelbe Huhn Vor der Hündebude bleibt er zögernd stehen« »Er ist nicht viel weith, aber vielleicht gidt mir doch einer etwasfiir sein Felt,« denlt er nnd zerrt den Hund heraus. Da fällt sein Auge aus ein erblaßtes Band, das lleine geschickte Hände lunstvatl um des Hundes Huld zu einer Siseife verschlungen haben. »i-ott’ l« murmelt er und zieht die Rechtenk rück. »Was !«—-Einen Augenblick sieht es so aus, als oh er auch Hahn nnd Ferlel steiget-en will, dann verläßt er mit großen Schritten den Hof. Den ganzen Tag iiber läßt der Mann sich nicht sehen. Zu Hause geht die Frau weinend und fluchend umher, nachdem sie vergebens versucht hat, ihn heimzuholen Die Kinder lauern ängstlich in einer Ecke. »Siehst Du,« ftiistett Lenc Lotte zu, «er hat uns doch das Letzte genommen l« Sie bricht jäh ad, denn in dem Blick, den Latte aus sie richtet, liegt eine Welt von Jammer und Herzeleid Die Dämmerung bricht herein. Laut heulend fährt der Wind um die Hiitte und tlatschend schlägt der Regen gegen die Scheiben. Lotte schleicht hinaus und holt den Hund in die Stube und seinen haß lichen tion fest an ihre Brust pressend, lauert sie sich wieder in der Ecke zu den Geschwistern hin. mHeute tannnt er nicht über die Schwelle! Heut' nicht, auch morgen nicht! Nie mehrl’ spricht die Mutter var sieh hin und dindet die Thüren fest. Da klopft es. »Er ist da l« stüstertMichet am gqns gen Leibe hebend. Die grau stößt eines der tleinen Fenster ans. Vier ist da?« fragt sie in das Van tet und den herabstttrzenden Regen hinein. . .· H i Ocssne!« lallt eine-Stimme -« a Dir dort ausmachen, wo Du fsj IW III-Ils- UIU Mc III FMI Osflis « v . . ». « »Weil-« anf, in Dreitenielo Namen, mach’ ans! Du wirst doch Deinem Manne nicht die Thitr verichließenJ Mein Mann ist todt!«· tagt die Frau dumpf. Wer war tein Truntens bald gebt Dich kenne ich nicht.« « »Wie? Dir willst mich wirklich nicht sl s nnd lassen?« DerMann scheint pltlsl ch niichtekn geworden ztt fein. «Nie mehr.« INie mehr? Und die Kinderk« »Die wollen nichts mehr von Dir wissenk »Aber-, Lott’?—Meine Lott’?« sagt er zaghaft. .Geb!« ruft das Kind, dann sintt sein Köpfchen tief nnf die Brust herab. Die Mutter schließt das Fenster nnd man hört, irie sich draußen Jemand mit tniiden, schweren Schritten vom Hause entfernt. »Der kommt nicht wiedert« sliistert Bene. «Frenst Du Dich auch, daß er fort ist, i-otte«.-« s Aber Lotte antrrortet nicht. I Sieben Jabre sind verqangen Lotte ist ein stattliches Mädchen geworden, das hiibscheste im ganzen Dorf, und l ibre Hände sind von sriili bis spät fleißig, dabei ist sie aber ernst und wart larg. —Sie ist jetzt vierzehn Jahre alt und morgen ist ier Einsegnnngetag. ! Es ist ein liihler Herbstabend. votteI geht, ein Tuch ntn Kopf und Schultern geschlagen, die Dorfstraße entlang. Sie will Lene entgegen, die in der -tndt! dient nnd versprochen hat, auf zwei, dreij I Tage nach Haufe zu kommen. Als Lotte das Dorf ein paar hundert Schritte weit hinter sich gelassen hat, 1 l ruft plerlich eine zage, heisereZtimme »san« « ! Sie bleibt stehen und sieht znrk Seite. Neben dem Graben kauert ein i Mann. Er halt ein lteines Bündel int sArrn und tat vor-sich einen Sackliegen » ; »Was willst Duc« fragt sie und jrunselt die Stirn. Es ist ihr Vater, itzn dem sie sprichl. Sieben Jahre lang hat sie kein Wart mit ihm gewechselt » ! ihn wohl lauen drei-, viermal gesehen. i »Ich hab’ gehört, daß Du morgen i eingefegnet wirst, Lott’,« sagt der i Mann und zupft verlegen an dem Bün deel in seinem Arm. »Und da hab’ ich Dir etwas mitgebracht. " ; »Nimm nur wieder mit was Tn da haft. Ich brauche es nicht, « loinnit esj , herb über ihre Lippen. » »Ich hab S nicht gestohlen, Lott’, «i sagt der Mann. »Ich hab’ nach nie geil stehlen, nur gebettelt, aber in der les-; ten Zeit hab« ich auch gearbeitet, undä was ich Tit hier bringe, hab’ ich red lich bezahlt.« Sie wendet sich schwei gend satt, aber er ruft in so flehendetnl Tone ihren Jianien, daß sie wieder( stehen bleibt ,,l«',ott Tu lannst ruhig nehmen was ich hier habe,« versichertl er nnd lntipst zitternder Hand das Bündel auf. Ein gelbee Hahn sitzt mit gebundenen Fltigeln darin. .Und auch dieses hier hab’ ich aus ehrliche Weise erwarben« Er öffnet den Sack. »Das( Ferlel ift zwar llein, aber ich hatte nicht genug Geld, nni ein größeres zu laufen. Und daß Ding nur weißt, ich will von ietzt ab ein anderes Leben be ginnen, bei Gott!« »Sei-win« nichtl« fahrt sie auf. »arm«-n Ta, ich habe schon vergessen tvas Dir ein Schwur gilt? Was Du mir da gebracht hast, nimm nur wieder mil. Jch will es nicht.« Sie hiillt sich fester in ihr Tuch ein und schreitet hastig die Landstraße hinab. —- - Der Mann starrt ihr so lange nach, bis die feuchten Liebel ihre Ge stalt verschlungen haben, dann knüpft er das Huhn wieder ins Tuch, wirft den cack liber den Rücken und wanderl mit milden -chritten in die sinkende Nacht hinein. tret Jutstc sma ouruoetgerauicyh tsatte hat ihren Vater nicht wieder ge sehen seit jenem trüben Herdstabend Er ist verstisailem vielleicht lange ver darbeti——gestorben. Sie hat sich mit einem braven Manne verlabt, dknt im Dorfe ein Häuschen und etwas Land gehört und heute ist ihr Hochzeitetag Allei- uin sie her ist fröhlich, nur sie allein hat tein t«iicheln.-—Was mag ihr nur durch den Sinn gehen? » So mach’ doch ein anderes Gesicht l« sagt die Mutter, ihr den Schleier zu rechtzunsend »Wenn Dich Dein Brau tigani so sieht, liiust er gewiß davon·h »Sei srohlicl)!" tust t«ene, die seit dem verflossenen Jahr verheirathet ist. «Dicser Tag kommt nicht tvieder!'« »Da nimm und trinl!« »Die mun tere Maiie drängt satte ein Gliierhen Liför aus. »Das macht lustig !·· »So laßt sie doch nur!« sagt der gutntiithige Michel, welcher sieht, daß t«atte noch um einen Schein blasser wird. Als Lotte neben ihrem Bräutigan im Wagen sitzt, der sie narli dem Ve narhbarten Dorf zur stirche siihrt, hart sie kaum aus das, toad man in it-: spricht. Zersttcut und unruhig sann-ist ihr Auge mit suchendem Blick umher. Kommt dort iiirtit etwas iider die Materie-Jurist dort nicht Jesus-nd im Graben, beschmutzt, terluuint, betrun tenP ttaucrt dort nicht ein Mann am Wege, mit einem Biindelchen im Arm nnd einein Sack var den Fuße-ti- und sliistert nicht unaufhörlich eine zage, lieisere Stimme: »t«att’, ich will vau sent ad ein anderes Leben beginnen, bei Gott l« « Nach der Trauung ist es ruhiger ge worden in Lottej Brust, und diese Ruhe hatt die zum Abend an, dann aber-, die Gaste sind schon unt-gelassen lustig, treibt ed sie bald hier-, bald dorthin. Sie geht nnd der Stube nath dein Das hinaus und bleibt, beide Feinde aus den Zaun gestützt, sinnend then. Jst Miit schweift til-er die weiten Mel-n, dle Ins-ff Walde, der ln der Titus » « ; lich heriiberfchlmtnert, in ei moar enden. Dort bliner « , kleine Flämmchen hin und hat« Ä » Plötzlich fahrt Lotte Man Breckt den Kopf var und sssnet seit xY eigen-Geht dort nicht wund , unlicheren, tappenden S Mut-» dem Mooce auf und nieder. Mann, mit einem Bündel im »f« und einem Sack auf dem Rücken Lotte preßt beide Hände aus «’ pochende Herz und schließt die Aug als sie die ttidcr Ivieder bebt, ist Vision verschwunden Gebrochen Leib und Seele schleppt Lotte lichi « Haus zurück, aus dem ibe lustigei sit, Laelzen nnd Glaserklang entgv s « schallen . »Er ist todt!«· murmelt sie. « ., wiß, sonst wäre er heute gekornmen.' Als Lattc verschwunden ist, tut aus der Wiese bar dem Moor die scheinung wieder auf und nähert H» langsam dem lHofe. Jetzt ha ask-; Mann, der in einfachen, aber lau· —- L Kleidern steckt, die Pforte erreicht. stößt sie auf, schleicht bis an das « heran nnd nähert sein blassesGe dem Fenster-. Da hört er, wie drin - Jemand einen lauten Schrei ausle - und hastig wendet er sich fort. - Wenige Augenblicke später stiir Lotte ans den Hof hinaus unds suchend umher. Der Mann ist schwanden, aber am Boden liegen kleines Bündel nnd ein Sack« L weiß, was sie darin finden w Ein gelbee Hahn und ein Ferkel. ist des Vaters Hochzeitsgeschenk feine »T«ett"·« Anfsnklnchiend sinlt sie in die und ftnixnneln »Er ledtl O W IT ledtl« « -. Wieder sind zwei Jahre ver-arti Zwei sahn-, in denen Lotte von « » · zu Tag geheilt hat, daß es mit schii «- I· ternein Finger an ihre Thlik sind's z und mit zager Stimme rufen wit- « »Lett’! Thu« ani, L«ott’!« « Aber iie hoiit vergehend-— Wangen winden immer schmale blasser nnd immer nnruhigek « - schmerzhafter klopft ihr Heri. Und s « liegt iie todtlmnl auf ihrem ch :" und jeden Augenblick droht dnsl ,T Fünkchen Leben, das noch in iht glüh zu verloschen.-—»Jlber sie ringt mit M Tode oeriweifelt mit dem Nestih » Kraft. Sie will noch nicht fler « Sie will erst noch das schlichter-ne Al Z« H sen innen nnd den zogen Ruf: »Sei l ’« Thn' auf, t«ott’!« Co ist ein heller, stiller Somnik abend. Lotte ift allein im Hans. T « Sonne, die schon im Sinken ist, sen » ihre letzten gnldigen Strahlen du drin geöffnetc Fenster in die Si ; hinein, wo die Kranie auf ihrem La liegt. Der inne Wind uinlost sie sei - den seinen Duft der Walde-st» « . ienblnmen mit sich siihread, und de - · ßen vor dein Hans ztvitschert ein DER lein im Lindenbaum. lieber-all here - « Ruhe nnd Frieden, nnr in der Be der Sterbenden nicht. Da klopft k, plötzlich mit schüchternem Finger en Thür.-Lotte hebt miihfam den-Ko nnd lauscht-Nun klopft es wieder. »Er ist-es Er lft’e!« murmelt « nnd die Augen schließend sinkt . lächelnd in die Kissen weint-—le f die leider wieder liebt, da sieht iie vor lich stehen, an den sie Tngtl Nacht gedacht, nach dem iie sich « Sehniucht verzehrt hat. »Vater! Lieber, guter Vaterl· J , Amte umschlingen ihn. " «Lott’, ineine Lock l'« »Hast sDn mich denn noch lieb. flüstert sie. »Ach, ich bin so hartg . wesen zu Tit !-—Sage, od Du mir des ziehen hast« · BE »Aber, LotW Ich hab’ Dir do HEFT nichts zu verzeihen. Ich bin ei; « « um Vergebung bitten muß.« ! ( »Nicht doch-nicht doch l« hqnchie si :s«-z « lauin vernehinbar. »Sage-, ob Du Mj verziehen hast-« H »-)lnn eenn, ich hat-« Dir verziehe . Lott’,« ichlnchzte er ans. »Stil«-W »Alles.« O »i«eg’ Deine Hand aufs Herz sage: ,Vci Wortl· « »Bei Gott, Vom !« » ; «"'.«-: Sie lächelt glücklich ,«Vci-—-Goil! ; Der letzte Sonnenstrahl erlischt « « Tag Lied des Vogleins verstummt Leise läufelnd iolnk der Abendwiub ask süßen Blunlenduft Inii sich führend dukch das möifneic Fenster in das«P Gemach hinein-»Die Arme, die des allen Manne-S Hals nmiclilingeth III-· den schwerer und schwerer und in de ; Brust. un der icin Haupt ruhi, ist es : io seltsam full. Er macht lich fault « nnd m llmirjilingung frei Und berührt · sonst mit den behende-n Lippen der Todten weiße Stirn. »Bei Gott l« flnsiert er leise, dam« wendet er lich zum Gehen. Longiam mit ichleupendcm mild-C Schritten Ioandm er »der die Wiesen« dem Mooke zu. Einen Augenblick strki er still, die Hemde gefallel, den Milb Blict nach oben gerichiel, dann ih verichwundm « Es wird ihn auf- dieser WeltNies mand vermissen, aber seine LIW konnte sich nach ihm lehnen, wenn sie in ihre neue Heimath lilme undilju , dort nicht fände Rs ülml »Wiler Sie, teilt-sie ich me nen Mann lo gezogen, daß er nie mehr nach dem Hausfchllissel verlangt-»s- » —»Dqs will gar nichts iYsem meins-- » Liebe! Ich liebe mein-as inmime - Io gezosiem daß er selbst mit M · Panos illiel spätestens Mqu um zehn U r zu Haufe ist«