nceß Kommenden lustige Hofgeschichtr. Hannsv.Svielderg. Z.,»;:- l ieut sehen Sie aus« ganz ver patent,Wi11ri"der! Alle Wet ? was baden Sie sich her-ausgemacht Iiesen vier Jahren die wir uns M sesehenl Wenn unsere gute Ho » Sie sehen könnte, er würde ent , sein über Diesen neuesten Zu W seiner Armee. Im vertraute-i steife spricht er nämlich immer noch Ir«unseren« Trnppen «-Siek)t der Fürst denn wirfli ch so Recht, Mannfele« «Tbun Sie mir die einzige Liebe, nd sprechen Sie nie von dem »Für en «Willröder. Man merkt daß Sie je Hoflust unserer Haupt- nnd Ne Denzstadt nicht kennen Es beißt ent siedet Seine Hoheit, oder es heißt Se HumeuT oder es beißt- -—- in den be Festen ganz Vertre. uten Kreisen: der Echtzehnte Zum Unterschied nämlich Rbut-ern Einundzwanzigsten von der JEiter-en Linse. Endlich saqt man auch Lin den allervertrnujesten Kreisen ———— «Fenz lutzweg » de: Herrk So, nun Eben SZe dir Lit:sJ!7-Il:l.« " »Wer teinc Antwort nnf incine Frage« 2 »Ach so! Ja, Serenisfimns sieht sehr sehtechi. Genauer gesagt, der Aernrfte I so gut wie ganz blind. Das ist aber in Stunisgelzeininiß obwohl es je vfernmnn weis-. xveii über unser-.- grün vplatt-gelben Grenzpr-ihn hinaus. Se emssimus will es nämlich nicht recht zugeben, und da thut jeder dem präch sitzen. aijtigen Herrn von Herzen gern cerr Gefallen. das Leiden das er selbst benso geschickt als- energisch verbirqt »in ignoriren. Wonach Sie sich bei Ih rerMelduna richten wollen, Willröder Sind Sie fertig? Ich bringe Sie bis M Schlosse-« s ( Unten im Hausflur des Hotels zum kErdprinzen stated der dicke Wirth und .We. »Wear der Herr Baron M zur Tal-le d’hote kommen. ·7-'« ySieessen selbstverständlich mit uns im Kersino, Willröder. ——-s Aber, quter Herr Brintmeyer, sorgen Sie heute Gered fin ein Glas frischen Solon-. Votbkiiuz und Hallen Sie uns die lief-I ne Stube frei.« Draußen lag die Straße im Son nenschein Auf dem Pflafter väckten die Speisen, und um die breitästiqcn bus tmden Lin-den schwärmen ndie Maikä fer. Blitzsauber sahen die einstöckiaen Häuser aus mit ihren blanken Fenster seiden, das ein-e genau gebaut wie das andere. Man merkte ihnen an das-«- ein Mel-r sie hatte ausführen lassen, idcfß ein Baumeister sie nebeneinander Macstellt hatte nach einem Plan. Sie itngen alle das unt-erkennbare Geprä qe des vorigen Jahrhunderts Nur die» vexeinzeltenSc ,nufen!te: mochten neue-I teil Datums sein, den großen Spiequ « scheiben nach zu urtheilen Fast kein Lädem der nicht das qokdene Hostie-« fernmenwarpen über der Einqa1-,«’ thut trun. L ngsam fchlendetten die Kameraden die Straße hinab, dem Schloßpark zu, aus dessen Grün die weis-en Fronten der Residenz herzus schimmerten Die wenian Männer, die den beiden Offizieren begegneten qrüßien fast arsnabmslog. Immer der finveite von ihn-en trug ein besdiichtiaes Beamtenge iicht zur Schau, und jeder vierte oder fünfte stolzirte in fürstlicher Lioree. Wo vor sden Hanstliiiren ein Weib lein saß, erhob sie sich beim Herrenm hen der Herren, um einen artigenI Knix anzubringen » Schtließlich lachte der Premierlieu Want v. Willtöder. »Nein, hören Sie ’lnal, Mannfeld, in etwas von Höf lichkeit ist mir aber denn doch noch nicht vorgekommen Die guten Men schenkinder grüßen ja alle, als ob sie uns seit Jahren kennten« ! »Sie kennen mich auch alle » hier in Elwersburg kennt sich überhaupt iede Kobe. Aber das allein ist es nicht: 4 man würde Sie allein ebensogut grü- « ku. denn man ariißt hierzulandes oj ziemlich jeden anständig aussehendcnl Menschen die Uniforrn nun schon gar unbedingt Der alles nivellitende Zeit qeist hat in dieser Beiichung vor un seren Thesen Halt gemacht Hier giltj unsereiner noch etwas-, denn ein leiser Abglanz der fürstlichen Sonne um leuchtet auch uns-A Er unterbrach sich . Mitteln faßte den Kameraden am Arm und kommandirte: »Front!« Vom Schlosse her nahte in etwas fchlverfälligem Trabe ein eleganter Landauerx die Wappentressen an den ««-, bitten des unförmlich dicken Kutscher-Z z nnd Des fast beängstigenb fchiniichtigem Dienerö aui dem Bock veriiindeten daß es eine fürstliche Eauipage war. - »Brinzeß Ulrite —- daö himmel . «" dient« kannte Man-rieth " «- Im Fand des Wagens saß links eine XII-eve, lehr würdet-all ansichauende W. rechts ein kleines Feeulein dem( Im im gewöhnan Leben noch die« vsezeichnung Backftfch gegeben haben ffWIMI —- diie Prinzistin n- det malvenfarbenen Sehen-i Jie eines ganz leichten Cape M ehe frisches glntjungeö rundliches ice-« mit-e w net ein Ge W Mie- det Stirn Mastcktendeesgoo spielte ein fröhliches Lächeln Ader dann gab sich die Prinzeifim wie plötz lich ihrer Würde und ihrer Pflicht ein gedenk, einen ordentlichen Ruck: dieGeg stalt richtete sich auf, der Rothenbe siimnte Sonnenschirm fiel noch ein wenig nach rückwärts, vie Ziisge nah men einen komisch-feierlichen Ausdruck an, und der Kon neigte sich vor-« fchriftgsnsäßia -teif wie ein Ladesioct blieb die äl tere Dame sitzen: nur mit dem rechten Auge blinzelte sie ganz vorsichtig, aber unverkennbar prüfend zum Prinzeß chen hinüber, im sich zu überzeugen, ob deren Gruß auch nicht etwa allzu verbindlich trat. »Aber sie ist ja ganz reizend!« stieß Willrdder hervor, als der Wagen vor ’iiber war. Der andere lachte herzlich. »Sie meinen sdoch gewiß unsere gute Mama Etilette. Frau sOberhofmeisterin, Ex-· cellenz v. Eggeftrömkl Oder meinen Sie am Ende gar unseren kleinen pkmzeßlichen Wildfang? Wenn’s an dem ist« posaunen Sie Ihr Urtheil möglichst viel in derStavt aus. Sie er-; obern sich damit alle Herzen, denn’ Prinzeß Ulrite iit der allgemeine Lied-i ling aller neunzigtaufend Einwohner des Fürstenthums.« »Aber sie ist ja auch wirklich rei zend!« wiederholte Willröder noch ein mal, mit einem Anflug von ehrticheni Enthusiasmus im Ton. »Na ja!« gab, während sie weiter schritten. Mannfekd zurück. « gesagt « aber bitte, verrathen Sie es nicht ich kann so Unbedingt in diez Begeisternna nicht einitiminen. GrenzteI es nicht an Hoch- «und LandesverrathJ so würde ich sogar sagen, sie ist nurs niedlich. Klein und rundlich wie eins Bot Jdorfer Aepfelchen. Aber derSchalt sitt dem »Humn1elchen«, so nennt sie Serenissimus gern, im Nacken. Martia Etitette mag sich die größte Müh- sie-i ben, diesem Princefzchen bringt sie lei- i ne fürstliche Haltung bei, nicht kor perlich und nicht geistig« »Aber das isi ja erst recht reizend-— iolch’ ein Restchen ungeschminkter Ra- ( tur in einem Fürstenichloiie!« . »Na ja —!« machte Mannfeld noch einmal. i Sie waren auf dem gen-gen austrat-( gen Platz vor dem Residenzschlosz anJ gelangt, das mit seinem November-« döbten Mittelbau und den beiden tiaftvoll vorspringenden Flügeln ei nen überrascan stattlichen Eindruck( machte . ,,"«’5-ast zu gron für ein Duodezfiirsl sicnthum von noch nicht hundertausend Seelcken Jsch sehe es Ihnen an des Na srnspiize an, daß Sie das soeben dach ten. Sie haben auch recht. Und böses Burgen meinen, es tlebe Blut an dems Riesenhun, der sich rückwärts nach deinj See zu noch mächtig ausdehnt Färst Usco, der « ich glaube -« Fünf,.:ekmte, soll es von dem Gelde erbaut hoben. das er aus Enaland für ein kleinest Baiailliinchen Landeskinder erhielt. Aber unser Hof"historiogrand, der-Ober lelnei Publinann, hat lännst bewiesen, daß das elendes Geschwiitz ist: El: weråburg : Rottenbura - Taubecheim sei Anno dazumal der Bundesgenosse des stolzen Britenlandes in seinem Kampfe aegen Nordamerika gewesen und bewußtes Bataillönchen eimHilfs trupve. Verstehen Sie den Unterschied? Ra —— nun überlasse ich Sie Ihrem weiteren Geschick, treffe Sie aber nach her irr-til im Hotel.«' Willtiider schritt auer iiker den kiesbestreuten Platz aus das weitge öffnete That zu und hatte die vier al ien, aber blitzblank geputzten Kranze geschützt, die in der Mitte des Acht ecks aufgeschren waren, fast schon er-l reicht· als ihm Mannfeld need einmal ziemlich aibemlos nacht-am. »Aus alterKaneeradichaft noch- eins! Hat der Oberst Ihnen gesagt, daß Sie sich zuerst bei L’Estrange melden müs en?« »Bei dem zktuaeladkuinnten Seiner Durcnmcktf Jawohli Selbstverstnnds tut-! Weis sollUI noch. Mannse1d?« »Ich wollte Ihnen blos rathen, kna cken Sie kein verwundertes Gesicht wenn Sie den auten alten Oberstlieu tcnnnt set-ten- Das kann er nämlich in den ch nicht v-:rtrc:aen·« »Aber trat-um sollte ich denn ein verwundertes Gesicht machen-"' »Ach so --—— Sie wissen das nat nicht? Na, woher sollen Sie's denn auch wissen. Nicht über den Mann. sondern über seine Unisorm nämlich« l »Verstebe ich nicht« Mannfetd.« »Na, wissen Sie. als Anno W unser Fürstenthum so um eines Haares Breite vor Preußens huldreicher Um ärrneluna errettet wurde nnd unsere »Arme« sich in ein isimvtes »Kon tingent« verwandelte, selbstverständlich mit preußischer Un-isorm, sogar ohne Sonderänitätspaspeh behielt sich der Fürst für seinen damaligen Flügel-Id jntanten Hauptmann L’Estrange das Recht der bisherian Unisortn vor. Und so· wandelt der Oberst-»Lieutenant L’Estranqe denn heute noch in dem antediluvianischen Wassenrock umher. Böse Zungen haben ihm darum den Spitznamen »das Mem-mitth« gege ben. Aber nun vorwärts. Willröder!« Jtn Portal des Schlosses traf der Premierlientenant aus einen Lakaten, der thn die breite Frettreppe hinaus zu dem Borzimmer Seiner Durchlaucht führte und bei dem Oberstlieutenant anmeldete, der sofort bitten ließ. ' Bei dem Eintritt des jungen Offi zters erhob- sich ans dem Sessel am Schreidtisch eine tolossate Mitte-erge Jßait nnd Wisseer sah sofort. desh» km Kaum-ad cost W hatt-. ists aus END-M ETWU M .M mail-P ein wenig vorzubereiten Oberstiieuienani L’Estranae war fast unsörmlich beleidi, so sehr, daß jede Bewegung ihm schwer zu fallen schien. Dabei saß ihm die aoldaesiictie Uni form aber so ena und prall am Leibe. daß man unwilliiiriicb in jedem Lin-J jgenblick befürchten mußte, die Nähte Würden platzen Aus dem deiingsiiaends Nutzen Halse ruhte ein fasi viereckiger TKops, niassia, stark aeröihseh barilos und nur von einem schmalen Kranz dünner grauer Haare unrath Das Gesicht hatte einen sinsteren, grimmi gen Ausdruck. und die kluaen kleinen, von Feitringen einaeschlossenen Augen blickten wie vFor-tin den sich Meldendeji an. Nun kam aber daszs Merkjviirdigsir. Willröder hatte feine Meldung noch nicht vollendet. als das IJskammuth sich quer durch das Zimmer aus ihn zu wälzie, seine Hand ergriff und sie sie-l benswiirdia schüttelte Und dann kam aus dem Rieseniijrver plötzlich eine wahre Kindersiimmr. sanft, dünn, da bei mit einem väterliche-n Anilang im Ton. »Freui mich l:erziich, Sie kennen zu lernen. mein lieber Willröder, herzlich, wirklich herzlich! Sie wollen sich bei unserem allergnädigsten Herrn mel den? Ja, nun natürlich. Wollen tvir gleich besorgen Bitte, treten Sie nur aus einen Momeni in das Anmean zimmer. Ich werde Seine Hoheit so gleich bcmchrichiigen.« Er öffnete vie nächste Thür, faßte dann aber Willröder viosziich am Arm Und raunie ihm vertraulich zu: »Sie haben wohl vielleicht schon gehöri, lie ber Kamerad, Seienessimus sieht ei uas schlecht Hm « ja — ein we nig! Es soll aber niemand wissen. Se renissimus liebt es wenigstens nicht, strenn es bemerkt wird. Ja « also, wonach zu richten!« Damit leuchte er dann iser geaeniiberlieaenden Thüke zu. Wcurooer nor-d allein in dem gro ßen, mit schwerer fürstlicher Pracht einaeriipteten Raum Zum erstenmal empfand er ein lei ses drückend-es Gefühl der Erwartung. Seine Garnison war bisher eine lleine Festung im Osten des Reichs-«- gewesinx Hofluft hatte er nicht mehr geatlnnct seit jenen Taan in deuene er als Ka dett«dann und wann in die Pagen Unitorm gesteckt worden war. Und nur umwehte sie ihn plötzlich mit ei nrm aanz leisen nndefinierbaren Duft. Es war ilnn, als serömte dieser Duft törperliii von den d ntlen Seidenw reten, von den Vorliänaen an den ho hen Fenstern. von den damattbezagenkn alterthümlichei Sesselu, die an wen Wsiinden stand-n, aus. Etwas Feier Altes-, Elvrfurchtheiswendes, an Ueber lieferuna Mabnendes laa in dem lei ten Hauch. Und all-H in dein Raum schien mit einer gewissen künstlerische-i Vollendung darauf abneftimmL Iie gleiche Empfinduna ziu weckenx das gerade noch hinreichte, die Figuren aus rden aroßen Qelaemiilden zu ertennen, historischen Bildern deren Stoffe wohl aus der Geschichte des fürstlichen Pau ses entnommen waren: die zwei, eichtz gelblich schimmernden Marnrorbiisteni in den Ecken; die eigenkhiimlicheSlujs architeltur der Decke, in deren Baron fchnörtelndie Fürstentrone immer wie derkehrtex nicht zuleßt auch die Fahne des Bataillons die dicht neben der Eingamsthiir in einem schmalen bo hen Stänter hina. Willröder nmßte unwillkürlich daran denken, daß er in der Regizaentsgeichichte gelesen hatte, wie dies dieselbe Fahne war die der Urgroßvater des .eaiernden kyiirsten seinem Bataillon Gardemusletiere ver liehen, als dies zu den: Türkentriege cui-rückte. Auch die tiefe Stille m Gemach, im anzen Schloß paßte so ganz eigen zu· Gesamte-Eindruck Nicht einmal eine Fliege summte an den Fenstern Und als plötzlich der Schatten einer Gestalt Leben Willröder auftauchte, da schrat er beinahe Fusammem Es war ein ergrauter Diener der mit einer sit bernen Tal-leite in der Hand quer! durch das Zimmer schritt vollkommen lautlojz — selbst des Oeffnen und Schließen der Thiiren war unhörbar. Aber auch wieder die Erscheinung des Mannes paßte zu dem Ganzen; das saltiae ernste Gesicht mit dem weiße-V breitausrasierten Backenbart, die wür drvvlle Haltung des harmles, das strassanlieaende bis in den Nacken sie-· scheitelte haar, die ganz leichte Ber beugun »die er im Vorübergleiten vors dem tzier nein-acht hatte . Das nete sich die Thür, der Oberst lieutenant erschien aus der Schwelle, i und als er ent- seiner diinnen Stirn me sagte: »SeineHoheit lassen bitt-Ink war mit einem Schlage der ganze Zau ber zerstört Der Fürst stand om iveitaeöffneten' Fenster feine-«- ArbeitzzimsnekT vom vollen Tageslicht umfluthei. i Der erste Eindruck. den Willröber "baite, knüpfte wunderlich-erweise da-l ran an, daß der hohe Herr nicht Uni-? form trua. Der in Preußen Aufge wachfene konnte sub ein getröntes haupt kaum ohne diese denken. Aber diese essie Empfindung ver flog sofort wieder, als er dem Fürst-In in das cdelichöne, qiiiige Antlik sah, das von einem langen, sorgfältig ge pflegien Vollbatt umflossen war. Ou gleich aber stieg ein Gefühl tiefen Vikt leids in ihm auf: die großen Au i btickien Man Ieee und ausdtucks os an ihm vor-üben »Ptemierlieutenunt v. Willröder meldei sich allernntecthänigst zum er sten Bataillon des InfanbetieMeåk menit Fellmarstall Fürst von l gersbm yet-ietzt Der Fürst metie gnädig. »Ich dante den v. M! M M . . ist-gleich auf den Ossiziek zugeschni iiem der, denHelm in ter Rechten sdicht an der Schwelle der Thiir sieben geblieben war. Unmittelbar ver ibm machte Serr nisfnnus Halt. Und nun schoß das Blut doch mit einer plötzlichen Woge dem Offiz ier ins Antlitz, als der Fürst seine Hand hob und mit einer ziemlich sicheren Bewegung an seinem Arm hincuf bis zum Epanleit ta stete· Er beschrieb mit dem Reigefinger cnf dem Narr-enerin einen tieinen Kreis und sagte dann freundlich: sehe· —- mit Vetonnng -—— »ich Ehe Herr Lienienani, das-. cie meine Uni form schon angelegt haben. Freut mich! Welcher Commanie sind Sie zu getheilt?« »Der vierten, Eure Hobeit.« — Hauptmann Strenbutgl Sehr tüchtige: Offiz ier, sehr energi ssi ;er Vorgesetzter-. Gratulirel Sah neulich seine Commarie erercieren. Ganz vorzüglich Nicht wahr, lieber L Eftranqe ?« »Ja Befehl Eure Heini ti« »Habe Jbre Papiere schen ael en Herr v. Willröder. Mich rief-mit ut ernpfoblener Ofsizier.« Der Fürst sagte das alles in einem sanften, etwas miiden Tonfall, so ganz anders-, als es Willröder, dessen Ohr en scharfe Kornmandostiinmen ge tröbnt war, erwartet hatte-. Die Worte sprachen wohl von einem gewissen Jn ieresse an der Person des jungenMan nes vor iden, ste sollten wohl auch ein Interesse an der Tinvve ausdrücken, aber das alles klang-« wie lfinter einem Schleier hervor. Dann nahm das Gesicht des Fürsten einen sinnenden Ausdruck an. Matten Sie einmal, Herr v. Willriider —-—— da habe ich mich doch schon besonnen ·- nnd nun — richiig: was nur doch gleich Ihr here Vater?« ,,Professor der Archäoloqie, Eurer Hoheit zu Befehl-« »Richtig --— riistia2 Er war ja der Verfasser des trefflichen Wertes itber die bitt-liebe Darstellung der griechi schen Götter-gestalten Professor m Marburg. Natürlirb.« Das- Gesi Izt des Fürsten bellte sich erdentlich aut, als er fortfnbr: »Ich habe ibn gut ges tannt, fogcr mit ihm korrespondrrh als ich in Kleinasien die Einlänfe für meine Sammlunqen machte. Erinnern Sie sich. L’Eftranae? -«--- sein Rath war uns damals unfchätzban Frenc mich herzlich, den Sohn des trefflich-n Mann-IS in mein --- in meinem Ba taillon zu bqben. Hoffe, daß es Jn nen bei uns qut gefällt, lieber Willrös der, und das-, ·ch Sie häufiger sei-. Ich dante «anrn.« Nun hatte sich tie Tliiir tyinter dein Offizirr geschlossen, er stand wieder allein in dem arosren Vorzimmer -- auf einen Augenblick völlia noch unter der Einwirtnng der letzten Worte deg Färsten iiber seinen Vater. Er hatte ibn laum gekannt, denn als er noch ein Kind war, wurde der ausgezeich nete Mann den Seinen bereits entris len. Aber nun fiikylte der Sohn wie der einmal, wie des Vaters großer Na rne und Ruf ihn geleiteten -—— weit, treit über das Grab hinan-T Und anz dunkel auch tauchte in ihm die Lein ncrung daran anf, daß der Vater wohl einmal von einem tunftfinniaem kennt nißreichen Fürsten gesprochen hatte, mit dem er in Brieftveckkiel gestanden hätte. Langsam, noch ganz von seinen Ge danken erfüllt, schritt er durch die Flucht von Gemächern zur Freitreppe zurück Er stand bereits auf der ersten Stufe, als er sich plötzlich erinnerte, daß er noch eine zweite »Meldun " im Schlosse zu absolviren babe. U ein leises fröhliches Lächeln kutschte über seine Sinn als er den Lataien. ber ihn geführt hatte. nach der Woh nung von Fräulein v. Petersbagen fragte. 2. » Die Zimmer der Hosdamen lagen im zweiten Stockwerk, über denen der Oberbofmeisierin. Es waren ihrer zur Zeit nur zwei. Die eine, Freiin von Heidberge, ein altes Jnventarsiiick des Hofes war bei der verewi ien Für stinhofdame geweietn und in rSiadr meinte man, Serenissimus konservieee sie als der eisrige Alierthumssammler, der er war. So sah sie auch aus. Eine kleine, vers ,:umpelte Person· die zu mal in großer Gala einen höchst to mischen Eindruck machte, aber, wie man wußte und man mußte in El wergburg so ziemlich alles, was im Schiosse passirte ----, zu den eisrigsten stunk-innen des hofzahnarzte5, des Hoffrisrurs und einer Berliner Kor settcabritaniin gehörte Die jüngere der beiden Hoidamen, Fräulein Chorloiie von Peterghagem war knapp so viele Monate am El wersburger Hofe wie Fräulein von eldtserae Jahre. Nicht nur um die es Umstande-s willen aber meinte letz ter-. auf das neuefte Miiojied der fürst: lichen Hausbalinng mit einiger Ueber legenheii herabsehen zu können, son dern auch noch aus einem zweiten Grunde sehr ernster Natur. Die Deid beege waren zwar jüngerer Adel, abser sie waren Landeskindm Fräulein von Peter-Ihn en dagegen entstammre einer im bena barten önigreich ansässigen Form-in sie war nur »entliehen!« Und das kam nämlich so. Im Fürstenihum Etwas-tut gab es er enilich nur ein einziges- al es Adelsgefchlechd die jetzt auch schon im Mannessiamm erlosche nen Eggeströmz sie rii ten sich, einfi — so etwa an der Wen des vierzehn «’« Wiss-EITH- T Twi Im kif geniir ueai ei wer i Dmsken im Lande gesessen zu ba Zzbisiichviedemuvonder El werödirr als die stärkeren erwiesen oder rie eicht auch als die klügeten und die Eggeftrom »kleinkriegten.« Seit dem waren diese stets, in allem Wandel der Reit, der Fürsten etreue Vasallen ewe en. Auster den rasen v. Egge tröm ader gab es ini Fürstenthurn nur einen ganz jungen BeamtenadeL und aust- dieser war bedenklich knapp. So zinarsrx daß man schon seit einemJahr hundert sich daran gewöhnt hatte, für die Hofchargen dann nnd wann »An lehen'· bei den Nachbaritaaten zu ma chen. Eine vortreffliche Einrichtung, die lkiiben und drüben ungemein ge-" fiel. Haben, weil man die reichiteAus-. wahi okine alle persönlichen Rücksichten walten lassen tonntez drüben, weil es» nie an tsersorgungsbediirstigen jungen? nnd ii ierenMädchcn fehlte, die das an- i genelsme Leben am Elwergsduraer HoseI dem Unterschlups in einem Fräulein stift doixogen ( Mit Fräulein Charlotte von Peter-il Tagen hatte ek- freilich noch eine besonsj dere Vetvandtniß. Jhr Vater war der. erste Kommandeur des Bataillons nach dein Jahre 1866 gewesen, und sie selbst liatte gerade am Tage, an dem seine Verschung von Elwersburg ihm bei-l konnt gegeben wurde, das Licht deri Welt erblickt. Der Fürst aber bewahr- « »te dem ersten »fremdliindischen« Offi2I szier, der an der Spitze seiner Tritt-den« gestanden und sich unter nicht ganzl leichten Verhältnissen alr« ein Mann »von außerordentlichem Takt bewiesen hatte, stets ein freundliches Andenken und hatte dies auch gezeigt, nachdems Herr von Peiershagen aus französi schem Boden den Heldeniod erlitten. f räulein Charlotte war daher schon ! anaere Zeit, ehe die Frage brennend !wu:de, von Serenisfimus zur Hosdanie sder heranwachsenden Prinzessin in’s Klinge gefaßt worden. Er hatte freilich Niemand am Fwse davon Mittheiluna jgemacht, und seine bezüglichen Befehle Elcaren wie Blitze aus heiter-ern Himmel Haus die Oberiiofmeisterin gefahren. — HDie untertljänigften Vorstellun en von iMaina Etikette, daß diePrinze in doch Instit eurer älteren, würdigeren Gesell ! schniterin bedürfe, hatten aber keinerlei Eis-einig gehabt. ..Dafüe fr Sie doch Eselbsi Da, meine liebe Exc nz!« hieß je3, war-til jedem weiteren Versuch einer flinkaegnnng die Spitze abgebrochen Jtoer Lug Premier - utenrenant WillriH der langsam die Treppen zu den Zim-« mern der Hofdame empotftieg, bemertJ te er mit «.iniger Ueberraschung, daß eie silrltliche Pracht, die ihm reiten iilieiall entgegenqeleuchtet hatte, je ho her. je itnvertennnnrer alnahm Die schwellenden Pliischliiufer stsaikdctxen sich in ziemlich ji«-lichte Kitquesett das herrliche Geläiswcr aus Sclnniedef eisen mit seiner vergoldeten Handleiste’ trurde durch iimples Holz erse t. der glänzende Marmor an den « änden dutch Stucl und schließlich im Antri dor des ckeren Sie-ils durch eine bil lige Tapete. Und als er endlich in dem; lleinenSalon derHofdame selbst ftand,; lani ei« ihm vor, als befinde er sich itiI einer Tut bürgerlichen Wohnstube Ja,l mit Verlaub zu vermelden, es sah hiers sogar sast etwas schädi» ans, obwohli sich das Walten einer ge chicllen Frau-I enhand an enscheinlich Mühe getriebenl hatte, die üxfti leit der Einrichtung und die kleinen ächäden der Tapeten; nnd Bot-hänge nachMöglichleit zu ver-, decken. Seltsam lonlrastirte mit den start nachgednnlelien Mahagoniemö beln im Biedermeiergeschmael der drei ßiger Jahre und mit dem graugriinen Bezug der Polstermiibel ein wunder voller, aber hier und dort etwas schad haiter Spiegel in herrlichem, reich or namentittetn Baroelrahmenz Willröder mußte lächeln -—-- das lchöne Stück hat te unten einst sicher bessere Tage gele hen und war hier gleichsam wie auf einer Rumpellammer erster Gille ab geladen worden. - txr hatte tkch ven Halt-n einer Hof-« dame doch etwas anders dargestellt. Fräulein von Peterghaaen ließ eins wenig warten. So trat Willröder denn! an vie der Fensterreihc gegen iiberlieE gende Wand, um einen Blick auf dies Bilder dort zu werfen. Und tvieverl mußte er lächeln. Da hing zwischen zwei modernen Stahlitichen, Ansichten aufs der Umgebung von Etwasme ein älterer englischer tolorirter Holz fchnitt, eine Parforcejagd varftellenxy wie sie um die Mitte des Jahrhunderts beliebt waren, unv darunter ein fran zösischer Kupferstich nach einem Ge mälve von Watiean. Auch sie mochten erst allmählich auf einer längerenWan dernng treppauf hierherlangt sein. »Guten Morgen, Vetter Kurt, und willkommen in Elwerovurg!« hörte er plötzlich eine volle Altstinnnc fast un mittelbar hinter Ieinem Rücken. »Lieb ist's, baß Sie gleich heute zu mir win nien.« Als er sich utntvantte, sah er sich Fräulein Charlotte gegenüber, die ac ;ra·ufe3ilos aus ihremSchlaf immer ein-« tgetreten war. Sie streckte i vieHand Jentgegem »Wie lang wir uns nicht ge zfehen haben, Kurt! Wohl ein Jahr 13ehnti Und wie geht es ver verehrten Mantel-» ! Sie ließ feine Hand nicht los. og tihn vielmehr halb bis an das na· ste syeniten drückte ihn hier auf einen rie ; tgen Großvaterstuhl, in dem er förm ! lich verfaril, und rückte sich einen niede Tren Sessel heran. Alles mit einer Si Icherheih als könne es gar nicht anders tsein. Er tam nicht zu Worte, und erst als er sich in dem Ungeheuer von Stu l ein wenig etavlirt hatte, konnte er te aus genauer ansehen. no va tvar er überrascht. wie schön sie eworden war. So überrascht, daß er ogat ihre letzte rage nach seiner Mutter sang ilber ·rt, viunehr nur faste: HW Sie sich verändert ha tten, Charlotte »—«· Nun lachte sie — ein leises fröhli Hchek Lachen. »Soll’5 eine Schmeiche xlei sein, Vetter, dann lassen SieW die jetzte bleiben. «Dasz aus einem wilden Kinde, dem kein Kirschbaum zu hoch und kein Graden zu breit war, das nnr nur eins bedauerte, daß ez kein Junge geworden, endlich mit Ach und Krach eine leidlich vernünftige Person gewor den ist, eine veritable Hofdame einer vetitablen Prinzessin —- das ist doch schließlich nichts so Unerhörtes. Also noch einmal: wie geht er der lieben Tante?« Er gab Bescheid. Aber während er von der Mutter sprach und von seinem letzten Urlaubs in deren Haufe, mußte er unverwandt dem schönen Mädchen in's Gesicht schauen. Sie mochte das vielleicht gewohnt sein, vielleicht fand sie es auch bei dem Vetter natürlich. — Die Hände leicht auf dem Schoß ver-« schränit, ließ sie ihn mit auqenfchein licher Seelenruhe jeden Zug ihres Anti litzes bewundern: das längliche seine Oval des Gesichts, den energischen Mund, die tlassisch gesormte Nase, die hohe Stirn rnit dein nur ganz leicht newellten aschblonden Haar. Erst als er sich doch wohl etwas allzu ungenirt dem Studium ihrer großen dunklen Augen zuwandte, ließ sie die langbe tvimperien Lider auf einen Moment herabgleitein Und dann lachte sie wieder harmlog und fröhlich. »Aber, Vetter, nun ha venSie mich wirklich genug angestarrt. Jch bin doch kein Wunderthier aus der Menageric.« Er wurde ein wenig verlegen.,,Seies Sie nicht böse, LottiS Jch darf noch noch Lotti sa, en nicht wahr?« Und da sie nickie, Fuhr er fort: »Trotz Jhs reg Verbote-, Loiti. ich muß es sagen: Sie sind wunderschön eworden. Fortsetzung olg.) Lapi-land ian schreibt aus St. Petersburgt »Willst Du immer weiter schweifen, steh, das Fremde liegt so nah«, möchte man unwillkürlich sagen, wenn man von all den ForschuiigssReiscn in fremd-n Welttheilen liest und dann plötzlich hört, das; Forschungsreismde auch in Europa noch genug zu than haben. So hat sich z. B. ein Mit lied der K. R. Grotgavbischen Gesells fr, Herr Jatowletv, schon sechs Jahre hin durch mit der Erforschung Laplands beschäftigt, und zwar im letzten Sorn nier besonders in der Gegend zwischen dem Weißen Meer und dem Bonat schen Ilieerbufen Herr Jaiotvlew spricht diesem Gebiet vor Allem eine große wirtbschaftliche Bedeutung zu. Dies zeigt sich schon darin, daß dort. ungeachtet der sammervollen Verkehrs-« mittel, schon lange ein leblyaster Bin nenhandel besteht, der seine ungeheuer beschwerlichen Wege überSeen und die Siimpse und reißende Ströme nimmt. Die finliindische Regierung hat dieses Bedürfnis; ertnnnt und deswegen von der Stadt Uteabora aus über den MaanseltäsBergriicken hinüber bis Irr Grenze drs Gouvernements Arch angel eine Postverbindng angelegt. Weiter aber giebtg auf etwa 230 Kilo ineter bis zum Weißen Meer keinerlei Vertehrswege mehr, worüber die ört liche Bevölkerung immer wieder bittere Klage führt. Indessen hat Herr Ja towlew dar-gethan, daß dieses ganze Gebiet viele natürliche Reichthümer besitzt, deren Ausnußung und Vers - werthung heute noch gar gering ist. Gewaltige Wälder, große EBlagen großer Fischreichtbum und Mode itanv, gunstiaste Vorbedingungen siir Vieh- und Rennthierzucht könnten die Bevölkerung reichlich nähren. nnd siir ten Staatshaughalt hübschen Gewinn al-wersen. Was sodann die e« entit cken wissenschaftlichen Ergebni e der Jatotvlew’s:hen Forschunaen betrifft« so kennten die ossiziellen Karten viel fach verbessert und ergänzt werd-kindi viele bisher ganz unbekannte oder für unzugiinglich geltende Gegenden er forscht wurden. Die geologischen Ar beiten haben iverthvolleg Material fiir ireitere Kenntniß der Beschaffenheit Lapplands ergeben. Auch in die Frage von der Enistehuna der Seen Becken ist viel Licht hineingetragen nor-den Bei dieser Gelegenheit wur den auch große Braunckzlager und an der Meereotiiste im Norden starteBlei glauzadern entdeckt, die 86 v. . rei nes Metall enthalten. Eingehen me: teorologiskhe und tlimatologische Un tersuchungen, das Studium des Pflan zensbodens und der Flora schlossen sich jenen Forschungen an und führten mitunter zu überraschrnden Entded unken. so z. B. zu der, daß stellen weise in dem in Rede stehenden Ge biete weit iiber die beiannte Grenze sitr Ackerbau hinaus roch noch Feld-— loirthschaft aetrieben werden tann und wird. Auch anthropologische Unter suchungen wurden in allen Annwe lungen und bewohnten Genenden des gleichen angestellt, hauptsächlich um die dtassenunterschiede auf den lieber gangsstufen von den nordischen,· rein sinnischen Stämmen zu den tateliichev und gro russkschen festzustellen, Ueb die wirt schastlichen Verhältnisse ds Landeo soll noch eine eigene gros Deutschr ft ausgearbeitet-weben di u. A. auch die Handhabe nir eine Neui reaelirna des dortiaen Küsten-Fische reigetoerbes bieten wird »so-s — Petrika «Jc!)«saqe Ihnen, ich irre mich me.« --- ,S1e, da irren Sie sich schon. wenn Sxe das glauben« —- Cie komkm von selbst. Jungge selle: «Vekzeihen Sie meine Imm kquzL Jst manv verpflichtet. feine Schwiegermutter häufig zu sich einzu laden?« — Ehemanm ,,Gkilekieligec JgnotanU Die kommt schen ganz von selbsts«