Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 11, 1898, Sonntags-Blatt., Image 15

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    —
pulersens qeiktcer.
Von B. Willibald.
»Pitterken« nannten ihn alle Nach
barn und Freunde. »Pitterten« riefen
ihn nie Kinder, cnit denen er auf der
Straße spielt-. Es lag immer eine
gewisse Zartlkchkeit in dem Ton. inl
welchem de: Name ausgesprochen wur-:
de. denn Jung und Lllt hatten ihn lieb,
den fröhlichen tleinen Kerl mit den lu-»
stigsten Blau-tugen, die jemals aus«-i
einem runden Kindrrgesicht in die Welt»
ges ut hat-en nnd dem keckslen Him-»
mel ahrtgnäschem in das es jemals ge-!
regnet hat. Dennoch ärgerte sich seine
Mutter darüber- Sie fand den Nur-»n,
Peter fett ihren Jungen schon schlimm·
genug, noch schlimmer als dass-tmin
näschem an dem sie jeden Abend und
Morgen zog in der heimlich-In Hoff-—
nung, daß es dadurch im Laufe Der
Jahre sich zu einer edleren Form entwe
ckeln würde. .
Es war ein grosker Herzens-tumme
gir sie gewesen, data sie ihre-n Vleltesten’
eter hatte nennen müssen, da sie doch
die schönsten Namen in Wahl gehabt
hatte und nur noch nicht mit sich einig«
war, ob sie itnn als dauernden Schmuckl
den Namen Consi. Hellmuth oder
Siegfried mit aus den Lebensiveg geben
sollte. Aber Onkel Peter, ein wohlha
bender Junggeselle auf dessen Markt-s
nion sie siir rie Zukunft ihres Sohnes-«
allerlei Hoffnungen setzte, ltatte erklärzi
den Jungen nur user Vi: Taufe heilte-IF
zu wollen, rvknn ,,Pcter« sein Rufnarnscs
werde. !
Vielleicht wäre Tlxr diese Pathenschaftt
gar nicht so mastig gewesen, lDenn sieI
gewußt hätte, dcsz Bitterkeit Hxxre inc«
Izu-thun Dz: beste, sreigebigste Putllin
von der Welt bekommen l)Jtte. lJTr mar.
nämlich (:n Zenntu,«i,-:slind, unter cis-n«
.'ilange der Wort-n geboren un list-cui
strcltlendcn Leim-anzumuten k
Als- der Vater riell Freude ilm ans-I
enster trug, ukn itxn zu betrachten da
chaute gerade Frau Sonne so rechts
warm und herzlich in die einsa che, kiei
ni Stube cir liattr ihre helle Freudel
an dein zapiiet.. den Minichlein iii: o
kiiszte es. Und mit diesem Kuß silienltz
se ihm drei kostbare isz ben: ein llaar
liebe, sonnige Augen die ilun niiit nur
die Herz-en der Menschen gewani.en,t
sondern die auch alles s.il«,en, was ihni
Gutes und Schöne-.- aiif seinem Lebens-»
wege begegnete, ein rarniesz Mer uni
das Schöne tief Zu ciiipji Wnd ii unr- in
sich auszunehmen und einen hellen Ber
. tand, uni es toieder neu scha sfeii uiid
gestalten zu können.
Die Glocken, isntrr deren feierlichem
Gelä-» te der kleine Peter das Sonnen-:
licht erblickt hatte, hingen hoch iins
Thurme einer schönen, alten Kirche, oie
aanz nalie bei seinem e ierlisrien Hause
ag. Wenn seine Mutter ihn, als er
schon etwas großer geworden war, in«
seinem Städtchen vor die Thür setz e, ·
wo die alten Lindenbaum des Kirch-J
plaäes ihren Schatten binwarfen hat sej
e gerade vor sich, und wenn dann
die Glocken zu läuten begannen, lach: e
er über das ganze runde Gesichtchem
llatschte in die dicken Händchen und«
sagte: Bim, barn —- bim bam. «
Manchmal lain auch eine Procefsioiif
die Straße herausgekoaen mit seier ii (
eher Musik und iveieiiden Fahnen, iinoi
verschwand durch das weitaeösinetei
Hauptportal Dann zappelte Pitterlenl
ungeduldig aus feinem liolzen Sitz,
streckte verlangend die Aer:iir.,en aus
und schrie: Mit, mit! l
Sobald er laufen konnte, siitirte er
sein Vorhaben aus, aber er wagte iiiilit, z
mit den aroszen ·.cii«-. en einzutreten;
stand denn der ileiiie Knirps in seiner
blau und weiß carrirten Kiltelschiitze
an der Kirche nlhiir und schaute iiiit
Zooßem andiiclztiaeii Augen in den«
uiiderbaii Eiinein. Drinnen war's;
aber auch eine Pracht. Aus dein ver-!
goldeten Hochaltar brannten die Zier-E
en, die Säulen waren von Laubgeioin-.
en umzogen Weihrauchswollen stiegen
empor und dazu brauste die Orgel die
Menschen sangen, und Glockeiigeläuie'
ersiillte die warme Sominerlust.
Fsran So: ine, tie gerade hinter einers
Wolke hervorta n, liis, te ihren Lieblinx
auf den Blondtopf nnd dachte bei sich:
»Warte nur, du liebes Sei-stehen« ichl
mache das alles noch schöner.« Und sie;
schaute mit ihrem hellsten Lächeln durch«
die bemalt-Hi zzeniter in die Fiirche l,in
ein Da teinkiteten iilerall bunte Lich-.
ter auf da wurde d 145 Noth der Binn ers
zu purpurnen Flammen, da ·qleis-,tc«
und glänzte dass Gold der Gerät he und
Reliquienfchieine. lind Der singt be
stand da unbelrenlicn nnd schaute und
schaute-. Niemand fnqte ihn, das-, dcrj
Anblick schön sei, aber er empfand es
in tiefster Seele. i
Sonnismg bat er die Mutter, ilm
rnit in die littche zu nehmen, aber sie
meinte-, er nniffe erst größer und user-·
ständiger Herr-en Einmal aber nin
Samstag Lsthklnthm fragte ihn Der
Küster, der ncne ziemen auffieritc und
Blumen anf die sziiiiiiirc brachte: »Bit
terken. willst du mitgeben-« nnd balds
wurde es zur Regel, non er den Küsten
in die frische L«g!es«e::k ( Its-is- - Lin-Illu
Wie Mutter seinen Wunscy u. nd nahm
ihn mit ins Ußochamt doch noch innner
in der lxisnlichen Furcht, er niirde
durch seine Lebhaftigleit den Gottes
diens! stören. Jedoch er laß musterhaft
ruhig in feiner Ecke, nnr die Augen
wan erten umher. Und als die Orgel
einsetzte nnd mit ihren brausenden
Klän en den weiten Raum erfüllte da
etwa te plötzli etwas in ihm was
bis dahin qefch ummert hatte — die
Künstler-Fle. hundette mochten in der
Kirche fe n unt-l ren stimmer Sinnen
offenbarte ch acht. was der Knabe
, W aads ttgem Schauer usw«-end
die Schiinbeit iind harmonie des edlen
Banrveries.
Er hatte dabei ein merkwürdiges Ge
fühl, das er nicht in Worte zn kleiden
vermocht hätte. Sein Ohr vernahm die
Orgelkliinge, sein Auge sah die Melo
die verlörpert in den Säulen und Bo-!
gen, in allen Formen und Gebilden
Glich das ruhige, getragene Creda nicht
deni Hauptban der Kirche-, mit den
mächtigen Pilastern und den romani
schen Rundbogen, während das aus
Ianchzende Sanetus durch den einer
ispiitern Heit entstanirnenden goiljisaieri
Chor mit den hiinmelanstrebenden
lSpitibogen dem Ange sich darstellte? I
i »Nicht wahr Mutters« sagte er nach
her, »eine Kirche ist Musik, die man
sehen tann.«
i Sie vermochte seiner lindlichen Seele
nicht aus ihrer Wanderung zu folgen
und dachte bei sich: »Was hat derJunge
siir sonderbare Einfälle «
I Von der Predigt batte er nicht viel
verstanden, aber ein Ausspruch des
IGeistlichen beschäftigte ihn tagelang.
»Gott selbst bat seine heilige Kirche
eingesetzt, deshalb können auch Men
schen sie nicht zerstören, denn was Got
tes Wert ist« das bleibt bestehen in»
Ewigkeit. « ;
I »Aber die Häuser setzt der liebe Gott;
Idocb nicht ein, iiiir die KirHAlen be-»
merkte Peter eines Tagesz, »die Häuser!
Imiissen» sich die Menschen doch selbst
lbauen-« Was ir damit meinte, wurde
Ebene-B « Batrr erst einige Zeit später klar,
kais davon die Rede war, das-, die Kirche
Ezu klein iierde nnd bald eine zweite ge
baut werden isiiisse Nur sei das nö
Itliige Geld nicht vorhanden
»Warum bitten die Leute denn nicht
den lieben Gott, das-. er eine einsetzt?"
Evfragte Pitterlcn in dem Glauben. aer
liebe Gott setze die Kirchen ein, wie sein
zVaier die Obstbiinnir. Es war schwer,
Zihni begreiflich zu machen, daf; die sicht
bare Kirche, das Bauwerk, von Alten
Isaie nbänden errischtet würde· Als es
ilhm aber endli ich tlar wurde, di fand
er des Stinnens lein Ende, da sz es
"·«7Jtenscl)e:i gäbe die etwas so Großes,
WunderbareI schaffen könnten.
» »Das können gewiß nur Kaiser und
jKönige,« ineinxe er, denn fiir seine Be
griffe standen diese iider allen Anderen.
»O nein,«s1ate der Vater-, »das
können nur Bankneilierf
i »Vnumeisier,« wiederholte der Kna
be ehrfurchtsvoll Was fiir ein herrli
cher, gottbeanadeter Mensch mußte doch
ein Bau-meister- sein.
« Bis dahin war es der Traum seiner
Seele gewesen, einmal einen riehtiaen,
leibhaftiaen König zu sehen mit Sirene,
zxscepter und Purpurmantel jetzt er
«sehien ihm ein Baumeifter weit interes
,santet und sehenstviirdi ger. ilnd esJ
hatte ihm doch Niemand gesagt, deer ein
Banmeister ein König sein kann iin
Reiche der Rimsi.
Vort- jetzt ad hatte die alte Kirche iii:
ihn einen neuen itiii ,i. Sobald er groß
»in-trug war, ai nte er di e Messe mit hei
«ligein Eifer, er sana im Liraierichon
nach wie vor half er dem seli: ter beim
Ansichmiicten der Altare nnd heim
Lin-ten de e Glocken Seine schönsten
Stunden waren ek- aber, wenn der Or
ganift in Ier leeren Kirche die Orgel
prielte und er still und unbemerkt in
einem der alt en, gesclx nitzten Chorstiihle
isitzen lonnt: und die ltliinge durch seine
Seele brausen ließ Dort hatte er auji
san dein Vorabend eines Isiesttaae s ge
Der Küster war sehr-n nach
Hause gegangen. Mit dem scheidenden
Tageslicht de rlanaen die Qrieltönr.
iIiäumend bliev det Knabe noch einige
Minuten auf seinem Platze Dann
Estand er auf uin die Kirche zu verlai
sen. Aber o Sckreelen —— stimmt
liche Thüren waren geschlossen.
; Er hijmnnrte mit seinen tl leinenFiiu
sten aeaen das harte lsielienlfolz, er rief
und schrie bis er erschöpft nnd heiser
steinen Ton mehr in der Kehle hatte —
Falles vergebens. Die Kinder, die sonst
ftilbends auf d0m Kirchplotze spielten
war in Wohl schon nach Hause geqanae«i.
Witterlen trufztr. daß dann der Platz
ganz menschenleer wurde und daß die
sSek wallten, die etvitsrlzernd und schrei
end um den Thurm flogen oder, wenn
»der Regen lwhte fast mit ihren spitzen
iFliiaeln Liber den Baden ftrichen, weit
kund breit di« einziaen lebenden Wesen
waren. Auch von den Eltern konnte er
kleine Hiilie erwarten denn sie waren zu
einer Hechzeit eingeladen nnd wiirden
Herst spät in der Nacht nach Hause kom
nien Die Magd suchte ihn gewiß al
kleistlaltiem aber da sie erst vor einiaen
Tagen eingetreten war, wußte sie nicht
daß Pitterten Samstags mit dem Kit
Iiter die Kirche schmückte.
i Schon sentte sich die Dämmerung
Iimrner Dichte-r hernieder, die Farben
’r:er:;laf;ten, die Formen verschw1n1-’
Imen. Aus allen Ecken nnd Winkeln·
Tit-jenen Dunkelheit und stiihle stehn-J
.steige;r uns-auf den dtnaten einzudrin-?
geri. Er konnte feine «;etiel)te, vertrautel
Iztirche tanin noch erkennen. Sie wurdet
ils-In fremd nnd unheimlich, Die Bilds-i
faulen der Heiligen verwandelten sich
»inC-»1-ntaestaiten, rscc Eingang Zieri
fstzyrtr nnter Arein Chor ward zum
jlchtuarkern lassentsen Abgrund WennI
nicht die ewige rkcunpe nin ihrem l)etlen,l
krochen Lin so freundlich Vor zeier
Hochaltar qelenckzået hätte, to wären·
Furcht unr) Grauen übermächtig in ihn-J
»genoroe:r. So aber besann er lich dagj
caus, idafx er tieri) in der Kirche sei, wo
’ihm nicht-s Böer Irstderfcrtjren lönne
Er faßte feinen Muth zusammen und
fchltch auf benZetJenspitzen zum Weil-J
ioasserbeeten, dessen kaut-er Stein an.
»den Stellen, wo seit njahrhunderten die
Menschen darüber Zinttricherh ganz·
! latt olirt erschin und nachdem er
J eine åtirn mit eweihtem Wasser e
mtzt hatte, tnte e er nieder und at
Gott« then Oklkr ZU schicken.
Aber es wurde dunkler und dunkler,
und die Thüren hlieberx-verschlossen.
Da fiel Pitterlen ein, daß die Mutter
ihm gesagt hatte, er solle sich, wenn er
in Noth fei, stetss an die heilige Mutter
Gottes wenden. cie sci die beste »tie
sprecherin an Gutes Thron und allzeit
liebevoll und hülfgbereiL Mit ver hal
tene e.n Athcim mit llopfcndem Herzen
durchschri tt er die Fiira e, ums an ihre-n
Alttr niederzuknieen Wie seltsam
klangen die hastigen, kleinen Sehr itte·
durcij den weiten leeren Raum. Sie
written den schlafenren Hall in den!
Winkeln, sodaß er dumpf llingend an
den Wänden hinlief erstarb und schau
erlich aus demGewölne unter dem Chor
wieder herauftöntr. Der Knabe dachte.
unwillkürlich an die T,odten die dort
unten unter lhwereu Steinplatten zur
ewigen Ruhe gebettet waren, an die ge-.
heimnißvollen eisenbeschlagenen Thü- l
-,en die den Eingang zu halbverschith
teten, unterirdishen Gängen bildeten.
Wie trdftlich erschien ihm das mildel
Antlitz der Gottes mutter das noch
durch ein Ioesttiehes Fenster ein wenig
Liebt erhielt. Er faltete seine kleinen
Hände und bat iie voll Vertrauen und
gläubiger Zuversicht, ihm die Thiir zu!
öffnen Und sie lächelte freundlich zu;
ihm hernieder. Als er aber zur Thüre
zurückkehrte, fand er sie noch immer!
verschlossen I
Seine Enttiiufchung war groß. Wag,
hatte er nur gethan, daß feine Bitte
nicht erhört wurde? Es fiel ihm plöin
lich schwer auf die Seele, das; er am!
Tage vorher Pflaumen genascht hatte,
und er gelobte feierlich. nie mehr zu
naschen, wenn die Mutter Gottes iln
befreien wollte. Dann kam es ihm ml
den Sinn, daß die Nachbargstau ihren.
Sohn, der als Matwse iiber das Welt-I
meer segelte, unter den besonderen
Schutt der Madonna gestellt hattel
Vielleicht befand er sich gerade in.
Sturm und Todesnoth und sie konnte
ihn nicht verlassen.
Nun wandte sich Liitrerken an deul
heiligen Print-L seinen Namenspatroml
aber auch dieser erhörte seine Bittel
nicht. Es waren wolll gerade vieles
Seelen an der .Dirnniel-3pforte, die Ein-s
laß begehrten Nach vielen ver-gebliebenl
Versuchen, die Thiire zu öffnen, nach
vielem erfalglofem Beten und Rufen,
setzte sich Pitterlen endlich miide und
muthloiz auf eine alte Kirchenbank und
schlief ein. Nun trar es ganz still iul
dem weiten Raum s-- still und dunkel.
Nach einer Weile jedoch fiel ein silber
ner Serabl durch eines rer beben bun
ten Chorfenster in die Dunkelheit, und
bald erfüllte eine Flulh hellen Monden
lichtes die ganze Kirche«
Als Pitierlen nach einer Stunde
unruhigen Schlafe-:- aufwachte, glaubte
er anfangs, ein Traumbild zu ielien.
Stiegicnaszlas blieb er sitzen, doch fiililte
er keine Furcht, mer liniiiielen iiber die
ungeahnte, nråirelzeubafle Pracht, in Tserj
srine siirche sich-ihm heute zukns erstens
Male zeigte. (
» Das Schlaaen der Thurmubr rief;
iim in die Wirklichkeit zurück. Erz
zählte — vier helle, dann zehn dumpfes
Töne. Zehn Uhr! Nun wiirde er wolle
die ganze Nacht in der Kirche bleibent
rniifsen bis zum ersten MorgenaotteLs-·
dienst. Er zählte an den Fingern —
noch sechs --- noch acht lanae Stunden.
Und eine fchnierzliche Sehnsucht erfaßte
ihn nach feiner Abendsuppe nach sei
nem warmen Bette und dein Gutenacht
stiisse der Mutter. Was würden die
Eltern sagen, wenn sie bei ihrer Heim
lelir sein Lager leer fanden?
Ratt-los blickte er um sich. Da be:
rnertte er auf einem holten Postanieni
eine Bildsäule, die gerade ein leuchten
der Illtondenstrahl dein Dunkel entrücks
te. Er erinnerte sich nicht, sie sonst
jemals bemerkt zu haben. Was für
ein Heiliger mochte das fein? Warum
stand er dort so unbcachtet in der Geists
Er hatte nie tiefe-den« daß Jemand dort
uiedertniete, um feine Hülfe anzuru
fen. Und einer plötzlichen Eingebung
folgend, stand cr auf, trat ganz nalze
an die Bildfiiule heran und faliete feine
Hände»
»Unser .D«.si!:ger," oeieie er, »ich weis-;
zwar nicht« wie du l:eis:eft, aber wenn
du tein Heiliaer wärest, standest du
nicht hier in ·:,er Kirche Du Inst qeinisx
nicht so viel zu thun, wie die lieilingx
Jungfrau und der heilige Sankt Pe
trus, weil Niemand dir Blumen und
Kerzen bringt und du hier in der Ecke
stehst, wo e- nämlich bei Tag inkmer
dunkel ist. Jsch habe dich auch noch nie
nin etwas qebeten. Deshalb erhöre
jetzt meine Bitte nnd öffne mir die
stirchentliiir, weil ich nach Hause ins-»ti
te und weil ich lalt und hungrig bin.
Du sollst auch Samstags einen Blu
menstraufz bekommen und«. . . .
Ehe Pitteklen zu feinem Glück
vielleicht -—— Weiteres geloben konnt-:,
da --—- o Wunder, hörte er Stimmen
vor der Kirctienthiir. Der Schlüssel
wurde von außen eingesteckt, knarrrnd
drehte er sich im Schloß und herein
trat der Küster niit der Laterne. »Bit
te!!en,« rief er, »bift du l)ier?«
Und ein Freudenschrei antwortete
ihm.
Hinter dem alten, gutmiithiaen Ge
sicht des Aiisters tauchte ein zweites,
set-r vermeinte-Z aus« das der junan
Magd, die den Knaben durch die ganze
Stadt bei allen Bekannten esucht bat
te, biIJ sie endlich zufällig gern Küster
bepegnet war.
»Das hat der Heilige dort in der
lkcle getl).in,« bemerlte Pitterten aus
tiefster Uebekzeugung. »Wie gut, daß
ich ihn entdeckt habe.'«
Fortan brachte Bitterkeit, getreu sei
nem Versprechen, Samstags dems Hei
ligen seine Blumen, den ganzen Som
mee hindurch, und er stand bald mit
then au sehr vertrautem Fu e. Mit
jedem unsch. mit jedem nlteam
wandte et sich an ihn, und sein Ber
trauen wurde nicht getäuscht. Stand
ihm in der Schule eine besonders
schwere Aufgabe bevor, so Versehlte er
nie, ihn vorher um seinen gütigen Bei
stand anzurusen, nnd gewiß lag es da
ran, dass, Pilterken stets die besten Aus
siitze machte, daß im Rechnen und Zeich
nen es ihm keiner seiner Mitschüler
gleich that, und dass er immer ein dort-s
ziiglirths Zeugnis nech Hause brachte."
»Er hat einen hellen Kopf.« sagten
seine Lehrer, und der Herr Pestor
meinte, die litt-ern sollten ihn dieSchuleI
durchmachen und später Theologie stu
diren lassen. Seine Neigung zur Kir
che verrathe, daß dies sein innerster
Beruf sei.
Aber Piititrlen träumte von etrras
anderem. Sein Ziel erschien ihm je
doch selbst so kroch, so schwer erreichbar-,
das: er nicht wagte. darüber zu reden.
Da geschah es, das-, sein Vater, der Be
amter war, in eine andere, ferne Stadt
versetzt wurde. Nun hieß es Abschied,
nehmen von dem kleinen Geburtshausl
am Il«irchplat3e, von den rauschenden
Linden und den zwitschernden Schwal
ben, von den Freunden und Schulka.-·
meraden, Abschied nehmen auch Von derj
schönen alten Kirche und dem guten
Heiligen in der dunteln Ecke.
Als Pitterlskn ihm zum letzten Malek
seine Blumen brachte, da saszte er den
tiihnen Entschluß, dem hetviihrtenz
Freunde eine letzte große Bitte vorzu-;
tragen, ihm beim« Abschied seinen hei-i
siesten Wunsch recht dringend zu em
pfehlen· Er war daher sebr unange
nelnn überrascht, vor dem bis vor tur
zem gänzlich unbedehteten Bilde zlrseis
alte Frauen in eifrigem Gebet zu sitt-l
den. Nun konnte er natürlich nicht er-.
warten, siir sein wichtiges Anliegem
unaetheilte Aufmerksamkeit zu finden.s
Enttäuscht ging er nach Hause. »Dentej
dir, Mutter,« sagte er ganz entriistet,;
»du waren do-.h wahrhaftig zwei West-«
der, die beteten zu meinem Heiligen« l
Glücklicher Weise fand er vor der!
Abreise noch litelecienheit ihn allein zu»
sprechen und ihm seine Bitte warm cinIf
Herz zu leaekn »Liebe-r Heiliger,« io
dsit es, »hils mir, lich ich ein Bau-nei-l
iter werde-« s
Jahre Trnd vergangen Aus deznj
kliinen Bitterkeit ist ein arofzer undj
schlanker Peter geworden, der Stolz
des Vaters, die Freude der Mutter-J
Sie hat sich auch mit seinem Namens
ausgesöhnh seit er ihr erzählt hat, Wie
Viele arosze Künstler den Namen Peterz
zu Ehren gebracht haben, und seines
Nase machst ihr keinen Kummer meler
denn, wenn sie auch nicht llasssisrh ist.
——er kann sich ohne Verleszenheit iiberi
all mit ihr sehen lassen. Seine Aug-In
strahlen heller als je—sind ds: die
tühnsten Träume seines Knaben-Her
zen-«- in Ersiilluna neueman Er hat
nicht nur sein Baumeistevcsrxamen mit
Glanz und Ehren bestanden, bei ein-Im
Wettbewerle um den Bau einer neuen
Kirche ist sein Plan ins-it dem ersten
Preise ausgezeichnet und er selbst ist
dazu ausersehen worden, die Baulci
tung zu übernehmen Zuvor aber ge
stattet ihm ein Reisestipendiuni die
Erfüllung eines ansdercn Herzenswun
sches: nämlich nach Italien zu reisen,
die Werke eines ·Saiisovino, Lombar
do, Michelangelo zu studiren und seine
Seele mit neuen herrlichen Bildern zu
füllen. (
Diese Reise siihrt ihn ncch .iahren;
wieder zum ersten Nat in die Reihe
seiner Geburtsstadt Da faßt ihn dis
Verlangen n, seine aelirbte alte Fiirhe
wiederzusehen, verbunden mit einer ge
wissen Neugier, ob das Bauwerk das-i
den Knaben entzüctte, auch noch dent
aelciuierten Geschmack des Mannes zu
sag-en trerde.1ii:d siel ,e—-—seine kühn-i
sten Erwartunaen wurden übertroffen
Das Herz wurde ihm weit, das Auge
feucht, als er das- ehrwürdige cis-unz
haus mit seinen cinfachen edlen For
men, seinen harmonischen Verhältnis-«
ien wiederersblictic Mit andiichtig er
hobenem Sinn trat er durch das
HauptportaL Grade verbr austen die
letzten Oraeitöne die Kerzen verlösch
ten, aber Frau Sonne schaute freund
lich durch die bcnialten Fenster herein
nnd streute tausend bunte Lichter auf
Baden und Wände. Beter betrachtet
alles mit lelrsl aftcm «interesse; er sandz
in dem herrlichen Bau tausend neuei
Schönheiten, siir die dem Knaben das-«
Verständnis-; noch gefehlt hatte. Die«
Andiichstiacn hatten sieh entfernt, nur.
aus der tleinen Seit-: islavelle, tvoPit-«
terlens Heiliger stand, hörte man noch
leises Beten. :
Du der jnnqe Baunieister heute keinej
Zeit hatte, auf inne Pritsotaudienz zu
srsarten, trat er näher-. Einen Augen-;
klick stutzte er —— dass !vs«.: wohl sein;
Heiliger nicht-, der stets- nnbesichtet ins
seiner Ecke sit-standen tritt-. Dies-rn«
halte man viele Ospferkerzen darqe «
bracht, Blumen dufteten zn seinen Nil-!
sien und um tlm qesclxiiart traten viele
bedrönate Uttensclkenkinder, die ikm um
seine Fiirbitie anslelitm Und vorli,
als er ihm in ins Verwitterte stei-,
nerne Antliti sali, erkannte er die unt-·
m«iitl-igen Züge seine-J alten Freunde-IF
Dr.Steele’gRaub. i
In Connecticut befindet sich der in-«
dianische Ort Moi«diis, jetzt freilich nnrz
von Weißen bewohnt, wo man selxcr
häufig ein seltsames Phänomen beob
achten kann. Es ist dies- ein von Zeitl
zu Zeit wiederkehrendes unterirdischess
Rauschen und Getöse, oft so start, daß;
die Häuser etzittem Man hat diese.
Naturerscheinung schon verschiedentlich
zu erklären versucht, jedoch niemals
eine gänzlich einwandsfreie Theorie ein
wickelt.
— « O -- s— -—
Amerika-Asche Lesen-»Dein
Sagen der Risiko-» uuo Indiana ans- tser asiu HHI
Der Ort hieß bereits zu den Jndiass
nerzeiten Machimoodus, d. h der Ort
des Lärm-T Schon 1700 und dann
wälrend dreißig Jahren ertönte dort
ein Gemisch von Tönen, das manch
mal dem Rollen des Donners, dann
einem Gewehrfruer. ein anderes Mal
wieder dem Kanonendonner qslich.
Ein Mann. welcher damals, als das
Getöse am heftiaften war, auf dem
EUtonnt Tom sich befand, erklärte, es
habe sich anqehöri, als ob ewaltige
Felsknassen in ungeheure Hö len hin
absiäelein Dann-ils wackelten die Wohn
bäuser der Ansiedler und es herrschte
große Furcht.
Paftor Heerner schrieb ein einen
Freund in Bostson im Jahre 1729,
daß vor Ankunft der Weißen in jener
Gegend die Jndianer oft zusammen
can-en, idre »powwrtvs« hielten und
den Teufel endete-ten. Er schrieb wört
lich: »Ein alter Jndianer wurde ge
staat, woher das Getöse komme. Da
hat er geantwortet, es geschehe, weil der
Jndianernott zornig sei über die An
kunft deg Gottes der Eneländer.«
Ob in dieser Erscheinunasirgend et
was Teusliiches ist oder nicht« das
weiß ich nicht Ich weiß aber daß der
(cllusäel,tiae Gott in Trin, was wir ge
sehen und aelört hoben erkenntlich ist
und qefi.iicltet wird Ob es Feuer
oder Lufi in den unterirdischen Hle
len ist, kann man nicht innen, denn e
findet ieiu Ausdrucks statt: eg iit teine
fExplrssiou sicktdar aber das Getöse ist
minetmial fiircl.tcrlich, erschrecklian
So weit rer freut-ne Gotteg:nn:.1n l
Unter den cidici zrn und Ansiedlern
aber hat die Sinne festen Fus: gesasiH
Die Hat-Tom - Hexen welche die
Sctstrsarztunit betrieben, kamen in ei»
uer ergossen Oijlxle unter dem lelionxitj
Tun s«-ft init den Moodug Oexeir,l
welche die liebte sinnst Verfolgten, zu-E
fan men, und sie tänmften dort iin rosj
siqen Lictte, trelctiesz ein kliiefenkiisjfnxiss3
tel. der an Lei Decke hinei, nusstrnlil te
Wsnn dreier Oeteutcnk zi lau-ie.
dankte-, denn nuiice der sioniq dcri
Unter-weit LUtciliin o: di der auf eijiexsnj
Thronstulil aus«-·- sdlideni Saphir saf3,!
böse-. Er erlin seinen ;-Hi.iIi:-«sk«riiad,«
und der sincfunkelstein Verlor sofortil
sein Läiit Ectwerer Donner rollte
durch die Ort-ten ink- kie Hexen stiirz n
ten durpr die Luft noch ihren Wohn
stätrein j
Oneg Laaeg tam Or. wissen-. emk
geleliter alter Mann. vcn Englands
herüber nnd liest sieh auf dem Monat
Ton-, in ein amer Geaer.,d eine Hiis tti
benim. Er war aekcsninen um daSj
Getöse durch Zauber zu bar.nen, in dies
Höhlen einzudriraen und. wenn niiiasj
l?eh, den starsmxlelstein In eiitf1i«hren.T
Bald war das Thun nnd Treiben dessj
Dr. Steele ein ebenso großes Geheim-?
niß, wie das unterirdische Getöse. i
Leute, welche sich hinauf siizlichen,k
entdeckten bald daß alle Thüren nnd
Fenster-, chilüssez löcher nnd ie: e Eilig-J
im Hause sorgfältii geschlossen und;
verstopft warm damit lein fremdes-.
Dinge in das Innere blicken konnte.;
Es wurde auch Niemand in das mai
steriöse Gebäude eina-e«lassen. Bonf
drinnen aber vernahm man das Gegl
töse von Hämmern die aanze NachtT
lcna, und aus dem Kamin des Haut !
seJ tckios sen hoch auf die Funken zum!
nächtlichen Himmel. Auch aab es son !
des-date Gerüche in der Nähe.
Als Alles sertia war, beaab sich Dr»
cteete nach der Höhle Ein schwache-II
Lichtchen flammte vor ihm her als
Weaweiser. Vor dem aescht ossenenj
There zur Höhle erlosch es
Jn jener Nacht war das Getöse im!
Be: ae besondersv gewaltig In derz
Lust vernahm man ein andauerndes
Vierte-zin, Stöhnen nnd Seufzen, alZi
der zauberaewaltiae Dr. Steele die
Steine am Einnana der Höhle ent
fernte. Als der Eingang frei war, da
schoß ein Strahl röthlichen Lichte-J
daran-.- hervor. der einein-Kometen oder,
einem Strahl dek- Nordtichteg gliel).k
celtst die cterne sahen aus-. als od sie
Blut aetüncht wäre n. l
nES war das Licht welches von deinl
großen tiarfnnkelstein ausstrahlte. E
Am nächsten Moran war Alles Arbia-I
nnd Dr. Stett-: war fort thr harre
sich noch im Laufe der tittht nacle
England einaeschiffL t
Der narllmielsieim den er init sixn l
ialme brachte ilyiii iein Glück. Das-Z
lliiff Versanl iiiitten im Ozean lliids
natini Doktor Und Karfiinl etsteiii niit
sich in die Tiefe Dort liegt jetzt oee
lostba e St e n in tausend Faden tiei !
sein Wasser. sijkanitsinlil aber schiesieiis
die rothen Strahlen noch diirch »iez’
Tiefe l)er.1uf.D-ann wird den Mario
sen bange. Später, behinpteteii dirs
Jndiaiier nach einein abermaligen Ge i
löst-, daß ei:i neuer kostbarer Stein sie-;
litdet worden sei Dis ist die Saal s
vom Karfiiiiielstein. t
Die Nitii ·re scheiiiiina bei «7!«’eodii;’.t
welche zur Bildiina dieser Sl iae An
las; gegeben heit, steht aber nicht Ver-:
einzelt da in den Bei-. Staaten. «
Lein ähnliches Getöse ist manchmal
mich ans den Höhen bei Crast Uittl tmi
in M assalnusettz nnd iii dein Bald
Nlollntain in Iteird-Ci1roliiia, dtr mich
als ,,Zitierbei«g« bekannt ist ·:ii ver
nehmen.
Auch iin Staate New York lzaiii
man im dein einen OT- iide des-J Lake Se
neca anl leende eines heißen Tages-;
manchmal die »Kanoneil deg Seneka ,
See k-« hören. Es sind ival ,rsli)einlii»;
Glis Explosionen s
An jean Stelle wurde vor 2(’—()
Jahlen der weise Seneca - Jiidianer
Agayentah vom Blitze getödtet. Dek
selbe Blitzstrahl schleuderte auch einen«
Vaunistanim, unter welchem der Jn-t
dianet stand, in den See. Dieser
Stamm schwamm herum, versank, und
kam wieder zum Vorschein in met-H
wütdiaer Weile« Die Weinen nenn
ihn den wandernden Juden. Ge
wd"hnlich, wenn der Stamm nach wo
chenlangem Verschwundensein wieder
auftaucht, hört man bald darauf das
cdetöse.
Die verschwundene Gold-«
gräber - Hütte.
Jm sagenreichen Californien geht ;
die Legende von einer ,,verlore11en
Hütte« in den tiefsten Tiefen des dun- ·
teln Slannensorstes, neben der in einer
geräumigen Hütte unermeßliche Gold
schätze sich befinden, die einst ein grim
miger graue-r Bär hütete.
Jm Jahre 1850, so heißt es, ehe
noch Californien ein UnionsStaai ge
worden war und die Goldsunde inr -
Nimm-Gebiete gerade die Abenteurer -
aus allen Theilen der Erdkugel aniocl- «
ten, stand anr Pfad von Shasta nach ,
Weaoerville ein grkßes Zelt aus Se- «
geltuch, das als Hotel bezeichnet wur- .
de. Für einen Dollar konnte der
Wanderer sich dort an Bohnen und
Czpeck ergötzen; ebenso viel kostete die
Erlaubniß, sich auf einer Decke auf den
Boden zu strecken, nnd wer Morgens
friihsiiicten wollte, hatte fiir die Reste
der Abendmahlzeit wieder einen Dol
tar zii bezahlen. (5in liberal geniesse
ins CUas Fufrischncppstvarfür Yvri
»Bitg« ("25 (5-ent5) zu haben.
Dort war es, wo im Spätsommer »
drei Freunde ans Indiana eintrafen,
Meauchgnwnmwn wann,Um M Mr
alotreicizcn Sierra ihr Glück zu su
men.
Cox nnd Benedict, zwei der Gold
sudnr,tvaren schon hDJJZU den Jah
ren; der Dritte, ein Sohn des Sena
LWO Conunom stand noch Un Jüng
linge-aber Im Triniinider fanden
sie ni.f)t, wonach ihr Herz strebte, doch
innnw Da EurUZIRnthinari dänussen.
äcnrz entsv sen,1nadnen He sidztrotz
Drohender Indianec un der waahren
der LLUDUIE anf Den LBeg innh denI
Norden
roaren sie tagelang vorgedrun
gen, als sie eines Abends ihr Lager
neben einer Quelle ams Abhange eines
Hügels ausschliessen Cox und Bene
diet begaben sich auf die Jagd, Comp
ion hütete das Lagerseuer. Der Tag
ging zur Neige, Dunkelheit senkte sich
schon hinab nnd immer noch waren oie
beiden Jäger nicht zurügekehrt.
Compton bekam Angst. Sollte ihnen
etwas zugestoßen sein? Gerade wollte
er sich auf die Suche begeben-, als er
ihre Stirnan Vernahm. Er bekam
eine Geschichte zu hören, die ihn in na
menlose»As Staunen versetzte.
Cox und Benedict waren im Ge
biisch plötzlich auf einen ungeheuren
grauen Bären gestoßen, der sich dicht
Vor ihren Füßen drohend aufrichtete.
Beide lualltzn ihre Revolver ab und
hatten das Glück, daß eine Kugel ihn
in’.«2" Auge traf und in das Gehirn
drang. Der Bär stiirzte todt am Ein
gange einer Höhle zusammen.
Nun galt eg, ein paar saftige Bra
tensehnitte mit nach Hause zu bringen.
Cox beanb sich zu diesem Zwecke in die
Höhle, um dass Riesenihier an Ort und
Stelle zu zerleaen Doch er kam nie
dani. Sein erster Blick aus den Fuß
boden zeigte ihm Goldlörner, manche
kleiner wie eine Erbse, andere so groß
wie eine Walnnß. Er rief Benedict.
Benedikt kam nnd wußte vor Ueberra
schunal nicht, mass er sagen sollte.
Gold! GL- ioar Wahrheit, keine Täu
schnna, wie ihnen das Gewicht ihrer
Taschen sagte, als sie schwer beladen
den Rädan Juni Lager antreten, wo
Coinpton ihrer but-rie.
Alle Drei waren reiche Leute, als
sie San Francisseo erreichten. Bene
dict nnd Cox suchten, zufrieden niit ih
rem Gliick, die- Heisnath wieder anf,
isonrpton jedoch wollte der fiisähereb
chen Höhle im nächsten Sommer wie
der einen Beinah abstatten. Aber Cho
lera Liliorbus wars- ihn aufs Kranken
laaer und er starb, nachdem er noch ei
nein Freunde. Nameng MarwelL die
Lage der Häfnet genau beschrieben
hatte.
Tausende machten sieh seitdem anf
den Weg nach ihr, aber Keiner hat sie
gefunden, noch die einsame Bloclhiitte,
welche die Drei neben ihr errichtet hat
ten. »
Aus Praa wird der Wie
ner »N. Fir. Pr.« berichtetsscliel bespro
chen nsird hier das Vorgehen, daß sechs
sichrer-Herde Ball-Comites dem komman
dimkten General WANT Grafen Grün
ne gegenüber rinnt-schlaqu haben. Wie
alljährlich n.c..1(-Jslmf Griinnc auch lJener
zu allen tsmeebisclten Wällen geladen
n.·rrdcn: Die meisten Einlndrthen wa
ren bereits Vor den starrer Ausschus
iunnen exsolgit Nunmehr "l:-nl·-en die
7L’--.1lls(·5ninike5 der »Narodni Beseda«,
des-«- cil1!jel,ccl:isel;en akademischen Lese
Dkisein—..«, kaufmännischen Vereins
,.’-««..!Ferr:i:«, der tfäserljisclzen Juristen,
list is lecxilselren Teclsnilei und cre-: siche
rl·ii.!1en Lumtbeter eine Art zeurlell ge
sel lussen und sich siecinini, keine Einla
dxsngr un Fscshsjtlsjrafen Grimme zu rich
«’"en Erscin sie aker schen erfolgt sein
clk:e, sie zu widerrusen. Der ji«-sein«
me Teclfnkkerlnill mt staitqestmd N:
Dai- Bnll-l701!iiie. dass ksenGenerol sei-M
ein-winken nnd von ilnn eine epende
crimllen heilte, srliieste Den Betrag -—·T«
Der Bemerkung zurück. Die Einladung«
rnsge alv- nicht erfolgt angesehen wer
den. S:.·.;il-alier Graf Coursenhove
Dieses die Rektrren ter beiden lichechi
sehe-Z Ho;s:l)iile:1 sofort zu fiel;. uns
diesem Umstande schreibt man es zu.
daß der Relior Der tscbechischen Mehru
schen Hals-schalt auf dem Balle nicht er
schienen ist. Ebenso waren sämmtliche
Prrfessoren dem Balle fern geblieben.
Andere amtliche Persönlichkeiten waren
gleichfalls- nicht erschienen. Die Offi
ziere der Prasser Reaimeniet losem
keinen lschechiselzen Ball besuchen.
--«1 -
«