Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 04, 1898, Sonntags-Blatt., Image 16

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    N
book-were »
chemiterskizze eines Junggesellen von;
Woldemar Urban. l
Es war ein wahrer Jammer mit
det- Miann, und zwar von früh an.
Its er geboren wurde, weinte er,
während alle Welt sich freute, daß wie-(
der eine junge, zarte Menschenblüthe
der Freuden und Herrlichkeiten dieser
Welt theishasstig geworden, weinte er
in einer wahrhaft menschenseindlichen
Opwtitions- und Demonstrationslust !
Wenn er hätte reden können, würde
er vermuthlich schon dasnalg mit sei-:
ner griesgrämlicheiirgerlichem verächt
lichen Stimme gesagt haben: Wozu?
Weshalb dieses akberne Lachen und1
Sichckteuens Kann ich niM ein Mär-;
der, ein Spixbube oder ein Hoch-stahl :r·
werden, kann ich nicht eine Pteite ma-(
t
(
l
t
chen, bei der ich euch alle reinlegelk
Aber dieses erste Greinen und Wei
nen, dieses rebellische Zweifeln ind
Besserwissen war sozusagen das Leit
rnotiv siir sein qanzes Leben.
Wiidersprnchsgeist uncd elle ihm ver
wandten kleinen Kobolde. wie Ironie,
Spottlusi. Danksuichst untd eine aewisjel
Dickschädlichteit gegen alle guten Ley
7en deherrschten ihn von Anfang an.
Dazu kam noch ein kleines Mißge i
schick, das ihn allerdinas ohne seins
Verschulden traf, aber seiner inneren
Verschrobenbeit auch einen äußeren
Stempel ausdrückte Als er vier Wo-.
chen alt war wars ihn nämlich seine
Schwester beim Schaukeln aus der
Wie-ge und ver-bog ihm dabei die Nase
Tas sah natürlich scheußlich aus, ja
schlimmer ais das es war hieher-lich
Unwillkiirlich lachte Jedermann, wenn
er das Gesicht mit der schiefen Nase
saUh und er dachte sich nun —— reden
konnte er natürlich noch immer nicht
Habe ich nicht Rechts Das soll Mei
schenliebe sei-n? Was hat die dämlihe
Person einen verdrehten Roman zu le-?
sen, während sie mich schautett und aus
mich aus-passen soll? » l
Kurz-. ein Umlauf-irren ein Oppo-;
sitianeller, ein Nörqler vom reinsten
Wasser! l
Man kann sich denken, daß seines
Lehrer unter soslcken Umständen einen(l
äußerst schweren Stand hatten. Jn deri
« Schule zeigte sich immer klarer undl
deutlicher, wes-, Geistes Kind der jung-,
heranstrebende Menschensokm warnt
Statt in die wunderbaren Geheimnissej
der Nächstenliebe, der Liebe zur Wahr-«
ljeit und zur opferbereiten Tuaend im-j
mer tiefer einzudringen trittelte und;
arsitbelte er darüber nach. was wohl
die Leute für eine-n Zweck haben könn
ten, ihm soslche Geschichten zurecht zu
reden. Besonders der Glaube daran,
daß andere Menschen das thun» nng
man von ihm verlangte,das er thunj
solle, erschien ilnn als der direkte Weg;
zum Verbrechen Sein Mißtranen ge- ’
gen altes und aegen Alle herrschte aus
ter ganzen Linie, und er schien sein
heil einzig nnd allein in einer aewis
sen Finaerfertiateit zu sehen, mit der
er die Ziffern 1 bis 9 unter und ne
ben einander setzte und in immer.
neuen Gruppirungen zu langen Rei
hen und Rechnungen ztrsannnenstellte
So kam es denn. wie es kommen
muszte: er wurde Mutter an der Ber
liner Effektensbörse und besaß in einem
Mter von dreißig Jahren, in dem also
andere korrekte Staatsbiiraer schon
Frau ten-d Kinder haben, Steuer be
zahlen und vor Glück nicht aus noch
ein wissen — nichts, nichts aus der
ganzen Gotteswelt als eine sichere
jähräiche Reste von dreißigtausend
MO» t
»Lujo, warmn heiratheit Du nichts-«
sagten nun die Leute zu ihm. Er hieß
nämlich, was ich vergessen habe, zu er-«
warm-n Luio Lehmann Sen-it dies-I
Namen eniviirten den irittlerischMY
En..-e-. .
0«..« «t..4· s«; ,in ves
Uicctiueckh Eule-, Music et, «.. -- -
iiickter Name und Passe durchaus nicht«
zu so einem prosaischen, nsiichternens
Namen wie Lehmann. Nun sagte er,?
wenn die Leute ihn so iraqten, ge-:
männlich gar nichts, im Innern fraxtez
er sich aber sehr bäurfia und sehr ein-«
t—rin·cklich: Was geht das den Menschen
an, warum ich nich-i heirathe? Hat ek
eine heiratthälhige Tochter oder einel
Mich Oder plagt ihn der Neid,
mit er eine ichsltmsme Schwiegermut
ter hat oder Nachts nicht schlafen kann, .
weil seine Kinder Zahnschmerzen ha-;
ben? Oder ist er gar ein Heirath-Idee
mittlet wnd will mich anvumpen?
Auf diese Weise vermehrte er seine
Menschentenntniß von Jahr zu Jahr,
ja. man konnte sagen von Tag zu Tag
seht deirächtlich und lernte scharf sehen
im Leben. Er lritisitte immer und sahI
sich Menschen und Dinge nicht aus sei
net, sondern aus ihrer Natur heraus
an. Aber wie das nicht anders sein
konnt-, wurde er dadurch nur immer
griejgtiinriichey ängerlicher und ver-«
stimmter, und immer häufiger ertcipptel
et sich selbst aus sdem sehnsüchtig-n
Stosßsenszetz Wenn ich nur erst einmal
tXenien-den finde-n würde den ich lieben
Hönntet Er hätte mak Jemand sehen,
mögen, der nicht egoistisch war. Aber
et sand Reinen. Nicht einmal er selbstj
aesiel sichz denn er war um ein gutes;
Theil egoistisch-r als viele Andere. Er
kötte mal Jemand —- Man-n oder die
Frau —- stizben mdnen, den er mit
en Grundsahen hatte begegnen tön
nen, wie man sie ihm in der Schule
sei-getragen hatte, ohne ausgebeutet,
ebne für dumm gehalten zu werden.
CI wäre ein himmel auf Erden give-«
sen. Ade-e er fand Reinen. konnte Nei
n m sinds-« wei- es seiest expsisnschi
« «Meo
Rats-dich schlug auch seine Stunde.
· Ich ins-hatte- seinen herzenökomam
gesät-»Ja giesse-Bin- dedi:e Rheaan
. . time- s es
nor ein Fleische-laden und das Haus
List ÅMW dein heil Ueses Lasl
Wider-net Kot-samt
Dieser Kmowalöki hatte eine Joch . .
die Lieschen hieß. ein hübsches, sti
sches Ding von laum neunzehn Jah
ren flink, slott, iibermiitshig herzens
gut mit einem losen Mundwerk» wie
mir je eine Berlinerin eins gehabt, —
tras doch viel heißen will.
Dieses Lieschen also rührte sein
herz· Wenn sie mit ihren hellen, lustig i
gen ewi· lachen-den Auan ansah, wenns
er ihre irischrothen Lippen, ihre dral
len, festen Arme, die fee leichtsinnigeki
treise immer bloß trug, betrachtete, ver- ,
gcß er manchmal die Ziffern I bis 9
und dachte es müsse in der Welt do.h
trchl noch eine andere Unterhaltung
geben als das ewige ich ged’ ich
rcbm’« an der Börse Kurzum ein-z
schisnen Zibends im Mai. als die Bäu: l
me blühten und die Lin-den dufteten
trat der lanae Lehmann, so nannte:
man ihn wegen seiner himmellangemi
hager-n. elfrippigen Gestalt, vor Lies«
then hin und sagte:
Lieschen, würden Sie mich wohlz
heirathen wollen?«
Vielleicht war das Mädchen verduZU
überrascht. oder es kam its-r wohl cui
nur auf einen tollen Scherz an. Ge
ausg, sie antwortete mit ihrer ganze
Berliner Unverfrorenheit
»Mot? Mit die Räs?!«
Aus war's! Von der Sinnb« an san
er sie nicht mehr an·
Sie hatte ihn verletzt. an die Tragit
seines Lebens. an die finstere Gewalt
seines Schicksals, an das erinnert, was
ihn fiir immerdar von den Menschen
trennte, an seine schiefe Nase Von
da an siedelte er immer mehr und
mehr ein. Die erste schiichterne Blü
the, die sein Herz trieb, war abgeschla
gen, rauh und spöttisch vernichtet war-«
den, so daß eine Zweite nicht mehr
lam. Er wechselte die Wohnung. Lies
chen kam ihm aus den Ausgen, und er
tauchte unter in das Weltstadt Ge- »
triebe. i
Jst-te vergingen — er Dort nnd
sah nichts mehr von Lieschen Die
Ziffern 1 bis 9 thronten in sein.r1
Brust wie ein beidnisches Götzenbild
und »ich nebenC ich arb« war iiirI
Jahre seine ganze Unterhaltung. Da
bei entwickelte et an der Börse einenl
unbeinilichen Darsel —- denn ander-;
läßt sich ein solcher Erfolg wohl
schwerlich bezeichnen-z er war oeri
reine Könia Midas der Börse.W:1sJ
er kaufte, stiea Das »Sei-wein« des«
langen Lehmann wurde sprichwortlich,i
sein Reichkhum wuchs wie der Kürbig
des Propbet-n- Aber erselbst wu: .)e
immer mürrischer, immer ariesariim
licher, ärgerlicher und mißtrauischHw
seine unleidliche und unaemiittyliche
Rechthaberei wurde zur siren Idee
Jn dieser Zeit entstand auch bei ihn
ein Sport, der zu seiner Charakteristik
richt unerwäbnt bleiben dars. Dieser
bestand nämlich darin, daß er gsahraus
Jahr ein alles Möaliche that, Himmel
und Hölle in Bewegung setzte, um die
Einkommensteuerbebörde urn klein-We
träae zu betrügen. Das war in jenen
düstereng Jahren seines Lebens seine
einzige Freude. hunderttausende von
Mark, die er an der Börse gewann, 7
sreuten ibn nicht so wie zehn Mari,å
alter zwanzig ucn die er die Steuer
bebörde betrügen konnte
Aber solche Streiche waren doch nucl
ein Ausfluß seines Aeraers, seiner et
aenen Einsamkeit und Lanaeweile, die
ihn innner mehr und mebr wie in ei- «
i.en armen Schleier um nicht zu sa
aen in ein Leichentuch, ein-bunte Erj
langweilte ich Jahr aus Jrhk ein :n
eirer entse lieben, selbstmörderischeii«
Ieise Wenn er eine Frau gehabt,
hätte oder Kinder oder auch nur Sor
gen, so trare er doch wenigstens ab
und zu einmal rein sich selbst abaezo-;
gen worden. Aber so, vom Herbst bis
zum Sommer und vorn Sommer bis
wieder zum Sommer nur mit sit-; Zoll-i
allein beschäftigt, das mußte i»-i zu-;
letzt verriiclt machen oder —- unaliick
Iich Er benxiiign sich bei verschiedk I
nen Jndustrieaesellschasien mit langen
Ziffern, lies; sich in ten Aufsichtsrjth
wählen aus Lanaeweile —- auch das
langweilte ibn. Es war eben nichts
zu machen-Her war ung1nww. l
Eines Nachmittags schlenderte er
unter den Linden. k
Je, je, Herr Leb-manns« hörte ert
Jemand rufen· Er drehte sich um. k
»Sie sind’s, Lieschen? Wie eieht’sl
«;hnen, Mäulein Beseian sagt· er. «
»Hei sich was mit das Freie-« .cän, Uhr
Lehmann! Jst bin jetzt de Baumeeftern:
Siettesbohtn «
»So fo. so! Sie sind verheira
thet?« l
Natierlich Schon seit vier Jah- l
ren.«
»Was-« Sie nicht fragen! Mben e’ie «
Kinde der-« ei
»Dreie Und lauter Mädchens-. Sie
müssen uns mal besuchen, Herr Leh
mann!« mk
»We) wohnen Sie denn, quS «
»die-ne« et«k
Sie nannte ihm eine Straße, weit
draußen vor Berlin wo fetsbft der Tei-«
fel feine Jungen nicht mehr suchte l
»Aber ez geht Ihnen gut Frau
«t;:rtettebe-l1snim fragte er neugierig wei i
t
,,,Nee ej seht fchiechtf
«Wie'i«
Sie sagte nicht gleich etwas, fon
tern fash chei erst einige Stiman In,
dann lachte sie u ) blickte zu Boden
Er fah sie auch an. Sie war nicht
irseht schlank Sie war dick gewor
den. Der Mit-nd war nicht mehr fo
fein nnd frifch wie friiher. Der Lin-J
terichied zwischen eine-m Mädchen und
einer Frau mochte sich geltend. Nur
tie Atmen waren noch tiefeiben freund
sich-hellen fliimnernven, lieben-witt
vigen Lichten-sen sie W
»Na je, wissen Se, Herr Lehmann,
H
unter uns gesagt: Mein M ein
Stiefel«, sagte sie endlich mit n eders
ges agenen .
» ieso?«
»Na. sehr eer.sach-——er verdient nischt
nnd en bischen Jeld is doch ooch ganz
bitt-sch. Nichts«
.Selbstverstänltlich.«
»Na ja, schen Sei Jch mache ja kee
tsen großen Moor, aber een bischen
muß doch sm.«
»Nun, Papa wird schon sorgen,we:in
es mal hapert,«
»J, da kennen Se »den otlen Ko
walsti schlecht! Jck bade noch drei Brit
t(r. Ver-standen? Da handelt es si.t·)
ums Beispiel. Außerdem hat sich
nein Mann mit Vattern vertrneenizt
Er is eben een Stiefel. Er weesz nischt,
un lann nischt. Und denn wird det
eben so. Na, kommen Se man mal,
Herr Lebmannz Dann können wir uns
det allens erzählen. Hier kann man
det doch nich so altes augeinanderpnds
deln.«
Sie lachte wieder.
»Gut, Frau Stettedotnn", sagte er,
»ich komme nurl.«
Es war nicrttoiirdia, in welcher
Weise dieses kurze und an sich höchst
einfache Zusammentreffen seinen Gast
beschäftigte. Ob das eine Folge sei
ner Langeweile war, die ihn fort-wäh
rend plagte, und die ihn jedes unge
wöhnliche Ereigniß lebt-after begrüan
ließ, oder nd sich vielleicht doch von der
alten, längst vergessen und begraben
geglanbten Liede noch etwas in ihm
regte, ließ sich nicht sofort unterschei
den. Vielleicht war es beides. Na
türlich sah er mit seinem mißtraui
schen, im Leben geschärsten Blick so
srrt, wie es mit seiner Jugendgeliebs
ten stud. Also. usm das zu wisstm
brauchte er sie nicht zu besuchen.
Gleichwohl war er dazu sosort ent
schlossen. Ein gewisser leichtsinniger,
gewaltthätiaer Ueber-much tam tidkr
den doch schon alternden Herrn, eine
Abenteuerswcht, die wohl zunächst ih
ren Ausgangspunkt in einer halben
Flasche Champaaner kenttr. die er nach
dem Abendessen trank. An jenem
Abend war er sest entschlossen, Lies
chen zu besuchen, mochte daraus wer
deanas wollte.
Mnreinntth, dein Name ist Mensche
Arn nächsten Morgen war wieder alles
ganz anders. Ein nrerkwiirdiqeö Ge
fühl der Unsicherheit war zunächst die
Veranlassung tasi er seinen Besuch
ausscheb, und später gefiel er sich gar
in moralischen Betrachtungen iizher vie
Schlechtigleit von Welt und Menschen.
über das Trügerische der gesellschaftli
cken Zustände und sonst noch etwas-.
Lieschen, sagte er sieh, dieses süße, un
schuldige, fleckenreine Geschöpf, dieser
Engel, diese himmlische Lichtgestalt— -
er idealisirte natürlich in der Erinne
rung-z was hatten Welt und Men
schen ans ihr gemacht? Ueber seine
eigene Betheiligeina bei der Angelegen
heit ariibelte er weniger erait noth
Dcnnals hatte er sich qeiirgeri,
treil Lieschen ganz und gar nicht
egoistisch gewesen nnd seine vor
theilhaste Positirn nicht in Betracht ge
zogen! Heute ärgerte er sich darüber,
daß sie egoistisch aeloorden war und
ihm zulächelte, weil sie von ihn-. Hilfe
erwarten darste. Der Aerocr war nun
einmal dieGrundstimtnnua seinerSeele.
DieseStinrnuna hielt bis zumFriih
stück an, mußte aber einer erzellenten
thimmermayonnaiie und einigen Glas
Pommery weichen. Beim dritten Glase
seaate er staf- aani erstaunt, als ob er
soeben eine hochwirhiine «Enideclnng ge
macht habe. was-um er denn eiaentlich
Arg-isten nicl.-t besuchen tolle. —« tiekn
Snxctten von ein-m Grund war Vor
handen. War ihr Mann ra. so würde
er ihn gehörig ans-rosen, ihm vielleicht
einige Arbeiten, iiber die er zu versägen
hatte, übertragen nnd aut: Rathschläge
ertheilen. wie er iich helfen solle. War
Er nicht da —-- nun. so war er eben nicht
da
Einiae Häuser von Liegchens Woh
nuna entfernt. stiea er ans der Brosch
Ie, die ihn dorthin .1ebracht, aus« uin
zu Fuß näber zi-. gelten. Du liebxr
Gott, is war tunria. Leere Baustel-«
len mit Mahlen daik alles zu verlau
sen sei, haldfertiac Unbauten, unge
pslasterte Fußsteiae, aus d:nen da und
dort Gras-«- trsischs. Kehrichlhauferh be
sudelte Häuser. unordentlich und lieder
lich aehaltene Wohnungen — kurz, das
Milieu der Trockenrrobnet
Plötzlich blieb » erstaunt sich-a -—«
Unter einem lerbrsaen stand ein klei-l
nes. etira dreijährian Mädchen das er
auf der Stelle als das Kind Lieschens
erlannte: es war sozusaan eine neue
Auflaae von i«l«-r. Dieselben lustig flim
inernden Fünkchen in denAugem diesel
ben srischrolhem fein und zierlich ge
schnittenen Lippen, dasselbe muntere,
schalthafte Gesicht, dieselb: zarte Weiße
der Haut — nur alles frischer. jugend
lichen zarter und rührenden rnan könn
te fast saaen frommer als bei Lieschen.
Besonders der Ausdruck der Aussen
dieser ratdseldasten, qroszem ruhigen
Kinderauaen packte ihn. Vor diesen
wunderbar freien, sorgenlos ruhigen,
Kinder-nutzen wurde ihm plöhlich ganz
anders zu Muth. Der alte Jungge
selle bekam plötzlich Respekt vor der
Familie wie vor etwas Ehtwiirdigetm
etwas Unantastbarem und Heilige-rn
Nur eine schädige Gesinnung konnte
sich, aus der Nothlage der Eltern, aus
den Berwirrungen des menschlichen
Geistes Nupen ziehen, iiber solche Kin
deraugeu hinwegsetzen· Wenn auch der
lange Lehmann ein vergränrter, skepti
scher, gemiithstrockener Hagestoz ge
worden war, schädige Gesinnung hatte
er deshalb doch nicht. .
«Wie qeht'j, Lieschen?« fragte er.
Das Kind schaute ihn nnt seinen
großen Augen erstant an.
deeie ist u Li- ie’
hee e Claral" agte Pia näh-« l
I ann schenkte er ihm ern Geldstückl
und· lehrte wieder nach seinem Wagen
zum-. Die Abenteuekiucht war ihml
vergangen. (
I Die Jahre tanien und gingen. Deri
lange Lehmann fing sogar auf seine
alten Tage noch einmal an, zu arbei-1
ten s— er wußte selbst nicht recht. wa-!
runi und siir wen. Aber seine Stel-(
lung brachte das allmählig so mit sich.l»
Bei seiner niichtern - praltischen, sozu-.
sagen abgebrühtsen Art. Dinge und
Menschen zu sehen, hatte er über die«
meisten Leute« die in ihren Hosiann-«
gen irbzu sanguinisch sind, zu jagend-;
lich —- uneriahren, zu gläubig und ver
trauensielig in die Welt treten, eineni
natürliche-i Vertheil. ikr wurde in
Handelzsjchen und besonderen Börseni
trangaltionen eine anerkannte Kapa
zität, und es kam die Zeit, wo er häu
fig von Berlin abwesend war« eben die
ser Geschäfte wegen. Bald war er in·
Wien, in Budapeft, in Paris, London«
oder New York, sogar nach Transvaalt
an den Whitwatersrand führten ihn«
seine Geschäle und iiberall war er.-l
Derjeni e, welcher init seiner inisztrarkt
ischen, charfen, fast bissigen Art, die»
Leute zu beurthcilem im Recht blieb..
lieber-all war er der «sinart man,« wie
die Anierilaner sagten, der lkelle Jun-’
ge, wie die Berliner es nannten. Er
ltielt die eine Hälfte der Menschen iiir
halbe Bett-Lan und Spitzbnbem die
andere Hälfte stir ganze d-.i-.- war
sein Gleheininisi, die lkrlliirung feines
deispiellosen Erfolges-.
Aber wo er auch immer sein mochte,
Lieschen und ilJre Kinder vergaß er
nie und nimmer· Wenn er von einer
Reise nach Berlin zurückkehrte, nahm
er einen Wagen und fuhr zu den Tro
.tenbe2c«ot)ner hinaus-. Ungesälkr nach
Jahresfrist larn er zum zweiten Mal
dahin, und wieder stand ein kleines
Mädchen am Hausthor. (
»Nun, Mala, wie geht’s?« fragte1
er. —
Die Kleine schaute ihn verwundert’
an und sagte dann lachend:
.«tletsch, ick heeße ja gar nicht Itlara,
iil beefke ja Marie!"
Und als » etwa ein Jahr später
niedersank fragte er: »Nun Marie,
wie geht’5 Z«
Das Mädchen unter dem Hausthor,
aber antwortete: «Aetsch. ick beeßc jark
nich Marie, in beeße St:;"chenl«
Das machte ilnn einen tollen Spaß»
Er hätte darauf schwören mögen. daß
es immer dasselbe uMädchen wäre, das«
er am Havstbor tras, so vollständig«
glichen sie lich, wie die Aevsel aus dem
selben Stamm. Und nach dem Sus-;
chen lamen Rietchen und Elschen und
Sophie und Lottchen und Lene --. Eri
lam immer wieder. Dadurch errvisch
te er seinen Spignameth denn die Ber
liner Trockentvo ner sind bei all i rein
Jammer und ibrer Düritigleil srdele
Leute und gerissene Jun en, die um ei-;
nen Spitznamen nie verågen sind. So
wurde der lange Lehmann durch sie«
Juni neuen Toggenbnrg. Wenn sein
Wagens-· er hatte längst seinen eigenen·
—- am Eingang der Straße hielt, soj
erschien da und dort am Fenster eing
junger Frauenlops, und wenn er vor-!
iiberging, so sagten die Leute: Wer ist
denn das- Und Andere antworteten;
lachend und sast spöttisch: Toggenburgi
oder der Toggenlsurger. i
Als er seinen sechzigften Geburtstag
seierte, bezog er seine neue Villa in«
Charlottenburg. Er war damals schon"
nicht mehr so recht laltfefl. Ein bis-«
chen Podagra, ein bischen Schwindel
und Ohsirnachtsanfälle, wenn er Mor-I
gens ausstand, ein bischen Schwerbäi
rigleit, ieben in den Beinen, AthemJ
noth, agendriicken —- um nur das«
Wichtigste zu erwähnen --- machten ihns
allmälig zum Kommerzienrath geei -
net, welchen Titel er denn auch zu sei-.
nem sechziglten Geburtstaae erhielt. —
Man munlelte sogar von einem Orden
dritter oder vierter Klasse.
An eben diesem Geburtstag lam«
Lieschen in feine neue Ban in That-s
lortenburg, um ibn zu besuchen. Er»
wäre vor Ueberraschung darüber bei-.
nahe auf den Rücken efallen und fchrcks «
te den Barbier, der i gerade einfeifen s
wollte, fort. Er sollte warten, und;
Lieschen follte kommen. Natürlich kam
sie auch. Sie war in Trauer, batte ver
weinte Atmen nnd graue Haare.
»Nun, Lieschen, wie geht's?« fragte
er. —«—
»Den Konrnierzienrath werden ver
zeihen, ich wollte mir ergebenft erlau
ben . . ." begann Lieschen hochbeutfch
eine offenbar vorher eingelernte Rede
«Laffen Sie die Faren, Lieschen,
und fagen Sie, was es giebt!« unter
brach er fre.
Lieschen fah ihn verblüfft an, bann
fing sie plötzlich an, zu weinen, und
fchluchzte:
»Je je, Herr Lehmann, Stettebohrn
ift tobt!«
«Todt, Lieschen? Je nun, wir fiers
ben alle, was ift da weiter?«
»Er war gewiß ein her n uter
Mann, eine Seele von einem en Fen,
Herr Lehmann, Sie wissen es. ber
er hatte kein Glück. , it feines Le
bens bat er geforgt un geschafft fiir
feine Familie, hat sich den Bissen vorn
Mund abaefpart für uns, fiir seine
Kinder und gearbeitet und gearbeitet,
fo lange er eine band rühren konnte,
— nun —- nun kann er? nicht mehr-.
Ach Gott,«·herr Lehmann, was foll nun
werdens«
Auch Lehmann traten die Theänen
in die Augen. Die erften wieder feit
klangen, langen Jahren. Er wußte die
Zeit nicht mehr-, wann er geweint hat-;
te. Aber als er die Frau in ilirerr1
Tbritnen fchluchzen fah, weinte er auch-i
t
fischt-tm, Leere-eur- stqga ei
kurz
ie sagte nichts. Sie nickte nur.
Auch das wäre nicht nöt ig gewesen,
denn Lehmann wußte f on, wie et
andy Stettehohm hatte ich fchon seit
aPrzehnten wie ein Löwe gegen den
u ammenbruch gewehrt, wer weiß,
was ohne Lehmann aus ihnen gewor
den wäre? Und doch l tte ihn Leh
mann beneidet all die eit her. Und
wenn er zehnmal Kommerzienrath ge
worden wäre und zehn Orden erhalten
hätte, er würde den Mann doch benei
det haben, um feiner Frau, urn feiner
Kinder willen. Was hatte er denn nun
als alter Mann vom Leben? Was
war das Resultat, der Gewinn feines
Daseins? Ein Sack vmiKrantdeiten.—-s
« s ift gut, Lieschen, ich werde die
Sache in Ordnung bringeer fagte er
ärgerlich.
»Herr Lehmann!« fchluchzte dieffrau
überrascht auf und faßte in der ersten
Regung ihres Dantgefühlg nach feiner
Hand.
»Lasse:t Sie die Faxem Lieschen!«
brummte er derbiffen, »es ift —- zu spät
. . . zu spät. Es ist . . . vorbei!«
Als er feinen siebzigften Geburtstag
feierte, erhob tnan ihn in den erblichen
Adelftand. Das war ihm denn doch zu
bunt, und als er kurz darauf starb,
wurde Frau Stettedohm eine reiche
Frau und ihre Töchter lauter flotte.
frische Mädchen, gute Partien, die il;
rem Onkel Lehmann in dankbarer Er
innerung das Grab bekränzten
Herr-. nne lind Deine Merlte fo
malz.
Das Sternbild des großen Bären
ist jedem von Jugend anf bekannt tals
eine der größten nnd schönsten Konstel
lilionen des Himmels. Die Haupt
seerne, welche es bilden, gehören aber
nicht nur scheinbar zu einander son
dern mit Ausnahme der beiden äußer
sten bewegen sie lich durch den Welt
raum nach dor gleichen Richtung und
mit der gleichen Geschwindigkeit Diese
Thatsochechat neuerdinas zu dem Ver
suche geführt, auch die Entfernung di:
ser Sterne von der Erde zu messen, ein
Versich. welche zu volltommen befri«
digenden Resultaten führte. Gleich
wohl ist das Ergedniß sehr überrasch
end. Jst man nämlich auch von vorn
lxerein daraus gefaßt, daß die Ent
fernungen der Fixsterne ungeheuer
groß sind und jeder sinnlichen Vorstel
lung spotten, so hat sich für die Di-"
stonz, in welcher die Sterne des großen
Bären von uns stehen. doch eine Größe
erriet-en. die man nicht vermuthete.
ere Entfernung beträgt nämlich nicht
weniger als 250000Milliarden geo:
graplsiiche Meilen. Will man diese
Entfernung mit etwas anderem ret
gleichen. so tann man daran erinnern,
daß unser Mond 50000 Millionen
geographische, d. tx. beinahe siinf mal
fo viel Meilen von der Erde entfernt
ist. Das Sternbild des aroßen Bären
stedt demnach 5000 Millionen mal so
weit von rnå als der Mond ison der
Erde! Die Entfernung der Sonne be
trägt 20 Millionen Meilen: nimmt
man diese ungeheure Distanz als Ein
heil eines Maßstabeö, so müßte man
letztere 1211 Millionen mal an einan
dercegen. ehe man bis in die Entfer
nung der Bärensterne reichte. Trotz
dieser jeder sinnlichen Erfassung spot
tenden Entfernung leuchten iene Ster
ne nrsch mit sehr hellen, stechendem Lich
te in unsere Nacht hernieder. und man
muß daraus schließen, daß sie in ihrer
heimatl; tourderdar leuchtende Son
nen sind, und die genauere Berechnung
bestätigt diesen Schluß volltonimen.
Würde nämlich unsere Sonne sich so
weit von der Erde entfernen. als die
Sie-ne des großen Bären wirklich sind,
so sänte sie zu einem so lichtschwachen
Sternlein herab, daß man sie mit blo
ßem Auge gar nicht mehr zu sehen ver
möchte Der betanutoStern Sirius
in an uno sur nch oeuer als unsere.
Sonne: würde er in die Entfernung
de: Sterne des arofsen Bären versetzt,i
so lönnten wir ihr aber nur noch als
tleines Steinchen mit bloßem Auge er-;
tennen. Die Hauptsterne des großen«
Bären müssen daher in ihrer Yimatls
außerordentlich hcllitrablende Sonnen
sein, neben deren Glanz die Strahlen»
unserer Sonne erbleichen würden; es
sind Gestirne. von deren untzezheurerl
Glutb und Größe wir leine orstel
luna haben. Bei einem derselben ist
es gelungen, die Masse (das Gewicht)
zu berechnen und es bat sich »geben«
daß dieselbe 14 Millionen mal so rosz
ist als die Masse unserer Erde. Ziese
Zahlen geben eine Abnuna von den un- ·
gedenken Weltlsrpcrn. die im uner
iiieslichen Rcrurne dadmrollen. Wenn
man aber an einem hellen Winteraben-,
de dies Sternbild les aroßen Bären
brtrachtet, so dars man sich auch erin
nern, daß das Licht. in welchem dessen
Sterne leuchten, nicht erst fett von ilp
nen ausgeht, sondern jeder ihrer
Strahlen. der deute in unser Auge
dringt, bereits vor 200 Jahren seinen
tern verließ. Auch von einander sind
diese Sterne so ungeheuer weit ent
fernt, daß der Lichtstrahl. obgleich er
in jeder Setunde 40.000 Meilen durch-1
iliegt, doch ÆJOO Jahre braucht, uml
oon einem dleser Sterne zum anderen
zu aelanaen «
Dr· K.
..--—.-..-..-.---. —
Tatensturm-. l
Ein Zafslaufsah von irderras en
der Schonhert erregte türzli in e ner
Gesellschaft« alleiemeines offenen
Waller die einen in den leuchtend
rothen und zart gelben Blättern, die
sich aus Mai Grün heran-hoben,
eine neue, srenrde Blattosiazne bewun
W
derbe-n andere wieder die FW
unbekamiter Minnen zu eben glau -
ten, spielten die dritten das Ganze Mr
Kunstgebitde, ein entxtickendeg Werk
geschickter hande; denn wo lasnien fest
mitten im Winter diese vielen Se
ioöchse in leuchtenden Farben her« die
nur der Sommer bietet oder der Sti
den uns schickt? —- Woraus denn be
stand die ePiillusrin des Blumentordrss
Aus den ächößlingen der im Gewitte
ieller eingeschlagenen Kraut- und RU
ben : Gewächse, -— den blutrothcn
Sprossen und Blättern der rothenSa
latbeete, den feingezaclien herzt-tät
tein von Kohlrabi mit dein AnsaH
zum Blütdeirichest. oder deren faßtan
gen, im Keller aetriedenen Blüthenriss
ven, in seinaetöiiteni Gelb, in dotier
farbigen Blatt-Trieben von Mantel
rikbem federzarten,tleinen, langgkschop
sen-en Blättchen der Teltcswer üben!
Ohne alle Kosten lHtten der Hausfrau
geübte Hände im dunklen Griin von
Coniferen verschiedener Art einen
Schmuck siir dcn Tisch geschaffen, der
im vollen Sinne des Wortes seines
Gleichen suchte. Auch die empfindlich- .
sie-n Geruchsirerven versviirten nichts
vpin Krani- oder Koblaernch, sonst
die lanwein schilfåilynlichen Lauch- vas
kee-) Blätter verriethen ihre Herliixift
nicht, niemand erkannte sie in dein
,,gelden Yandgras". Ich hoffe, mit
diesem Hinweis mancher Hauser ei
nen kleinen Dienst zu erweisen, und
bemerke des-Wo noch, daß man die
Vorsicht gebrauchen möge, die Ad
scljnitte der Rüben u. s. w. nicht ganz
frisch zu verwenden; der eigentlyiitnifi
clye sascife Geruch verliert sich, wenn L
die Schnittfläche trocknet oder in Wis
sei gelegt wird.
Farbe der Augen und der Haare
beim weiblichen Geschlecht.
M
Den interessanten Untersuchungen
Rothes zu Folge, sind bon den nord
deutschen Frauen sast die Hälfte blau
iiugig, ein Viertel braun- und grau
äugig; gränäugige sind viel seltener,
am wenigsten häusi die schwur-säugt
gen. Die Mehrzah der norddeutan
Frauen ist blondhaarig, ihre Zahl
überwiegt die der Blauiiugigen bedeu
tend. Die Braunhaarigen treten ge
genüber den Blondhaari en an Zahl
uriirt. Roth- und S warzhaarige
finden sich am seltensten. Im Allge
meinen sind duntle Augen mit dunklen
Haarfarben und hell mrt hell verbun
den. Nur die Braunäugigen sind in
mehr als der hälste der Fälle blond
haariq. Die Augenbrauen pflegen in
nerhalb der verschiedenen Haarfarben
die duntelsten Körperhaare zu sein.
Was das Ergrauen der Haare anlangt,
so waren am häufigften und frühesten
die Kopshaare und zwar am häufigsterl.
nnd frühesten an den Schläsen und am
Scheitel ergraut. Ver 1000 untersuch
ten Frauen beobachtete Nothe 134 mit
grauen ICzictiarenz die jüngste von ihnen
zählte erst 28 Jahre, 5 befanden sich
zwilchen 30 und 34, 16 hatten die 40
noch nicht erreicht, während das Deren
nium zwischen 40 und 50 nahezu 40
aufwies und die Zahl bis zum 60.
Jahre ans its-) anschwoll. Selbst bis
zum 85. Lebensjahre wurden noch 2.
Mal nur Franc-, nicht weiße Haare be
obachtet. Arn seltensten finden sich er
araute Augenbrauen var. Aus deiBe
trachtung derhelli teilsverhiiltnisse der
Augen nnd Haar-Farben ergiebt sich,.
daß die Dunteläugigen und noch mehr
die Dunkelhaariaen relativ unter den
Ergraut-eben überwiegen. Jm Allge
meinen erfolgt das Ergrauen derhaare
langsam und im höherenAlter un Laus
se der Jahre, aber es sind auch Falle
bekannt, bei denen ein plöUiches Er
grauen durch besondere Umsiände. na
mentlich Krankheiten, berichtet worden
ist.
Geiger-bitteres und Geigen-mitfes
Eines Tages übergab Paganini dem
berühmten Geigenmacher Gand in Pa
ris- eine seiner besten Violinen, eme
,,Stradivari,« an welcher eine lleine
Neparatur vorzunehmen war. Gand
benuyte diese Veranlassung zu einem
Scherz; er verstand es nämlich ausge
zeichnet, alte Instrumente nachzuma
chen, so daß selbst der seinste Kenner
nach dem Aussehen derKopie vom Ori
ginale nicht zu unterscheiden vermochte.
Als Paganini wieder erschien, legte
ihm Gand zwei Geigen vor und ers ach
te lächelnd den Virtuosen, sein Eigen
thum an sich zu nehmen. Paganins
stuhte, betrachtete beide Instrumente
sorgfältig —- und ergriff wirllieh das
unechte. Schon wollte Gand trium
phiren; da nahm Paganini einen Bo
nen und strich über die til-Saite der er
wählten Violine, und sofort legte er
das Instrument wieder auf den Tisch
mit dem Bemerken: »Jbre Kunstfer
tigkeit, lieber Gaud, hat zwar mein
A u ge getäuscht; aber meinO h r wer
den Sie niemals irre flihren!'«
AusetnerNewYorterMas
trosen - Herberge wurden abermals 4
Matrosen, die an Storbut ertranlt
sind, nach dem Belleoue Hospital ge
bracht, und zwar der 38 Jahre· alte
Zohn Klebe, ein Deutscher, nry
uayle von der Jnsei Man, Zehn
Wood und Michael Libpsen von ew
Port· Klebe wurde später wieder ent-—
assen, da er erklärte« sich in Privat
Behandlung begeben zu wollen. Wie
berichtet, wurde bereits am Samstag
der Matrose James O’Neill von dem
selben Schiff »der Bart »Paetolus«..
eben allö am. Storbut leidend nach dem
Hugzon Straße hosbital gebracht. Er
ar - dort einige Ta e daraus. Auch
er Matro e Camile, r in einem sa
nischen ost use Ausnahme gesun
n hatte, star dort arn Siman