Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 04, 1898, Sonntags-Blatt., Image 13
q sfener sammt-rief von phi lip Sauerei-M e’i Vetter-, Sahn stxamper. -.--.-—-.-, New Noth ben 28. Januar. Mr. Ebnen Seit ich fük Jhr Päper teite thue, hawwe i ,edentt, daß i hne auch mei itischöt sende will, bitohs ich seh, daß met Kösm Sauer · ampser mit jede Leiter, wo er in die Päpers Pöbliiche thut, auch sei Pittschot einsetze thut. Ich hawwe Onkel Pieht nix davon sage weile, biiohs ich weiß net, ob er es gleiche thut, daß ich soc die Päperg reite, so hawwe ich Kosm Jenni geägtt ob se net e Pläh wisse that, wo Ich mei Pit choe täie la e könnt. Sie hat mich re- an ekuckt and gelacht; denn liat te geän ert: »Well Kösin John, ich seh, du werst schnell ßivileisd; ich wwe gedenkt, bei Euch Nätivs in , sylvania thete se gar net wisse,tvas e oto taser sein thut. Wenn De willst, ll i » Söndiih Aftetnnhn mit Dir Zeig, bat Du mußt Dich fein usfdtesse, a Du net wie e Köntkie sag aug lucke thust. Well das hawwe i auch gethan und wo se am Söndäh After nuhn daun gekomme ist, hat se mei Süht ecksainind and timakit: »Kösin hn, bei Appietenz is halbwegs ti pettabeL nur mußt Du Deinen gro en Mund zuilapph baß De net so upid augsebe thust. Wir seien dann uff e Kot geschtiege önd zu e Pittschör Gallerie esahre. Wo wir hereinge iommen seien, hat der Fotografer ge gomeild Sind geästt« ob wir beid uff ein ittschör wollten. No, änszere ich, nehme Se mei Pittschör allohn, die oiennie thut net for die Pöpers reiten· Oh exij g mi, agt er da, ich hawwe denkt, ie seien der jung Läbie ihr gewendet-. »Na noch net«, äußere ich, bist vas net is, kann noch werde.« Da bei habe ich qesmeild änd Kosin Jennie an esehe, böt die is ganz ted m her Fegsz geworde Find hatjvas gemötmeri wie kyuqt over wown wenn nor er mich easkt wie ich mei Pittlchor wollt, full hs oder in ProfeiL Jch hawwe net ewu t was er damit meine that, da ich tei Frensch ver eh, o äußere ich, er ( cllt nur mei Fels a nehme, wegen rn rofeil tbnnte wir läter sehe Weil nn hawwe i uff e stwähr Box lucke rniipe önd er t mit gesagt, ich ( mußt e rendlie Fehß mache, wo ich 1 aber angetan e hab, zu grinne, hot er » rimarlt: »Re zu sehr here Strainper, ’ wenn Se den Mund so weit uffreiße kriegt man ja nif von ihrem Fehß zu sehe. Nur e Litt e fmile sollen Se, als ab Se Dicht-sie fühle thöte." So äußere ich, well Mr. Fotografer, wenn wir zu Haus in Pennsylvania Di llie « le thue, denn lache wir änd hd e uss an reiße das Maul bis an die Ohre uff, but wenn Se denke es iei be er, so kann ich auch e tämer Smeil uss chteae. Jch wwe denn noch noch ge mentfchönd, daß er die Ohre e Littel smahler mache sollt, bilohs ich bawwe schon seikwentlie Trubel damit gehett und Rimarts äbaut meine Ohre höre nsiissr. Da hat er gelacht and geäußert, er wollt sehe, wag sich thue ließ, böt deiwe e hawwe er gedenkt, daß e Pro« feil ittichör besser aussehe werd. Dann hat er e Kower von der Box ge nomme änd gesagt, ich tönnt die Pil tschörs in e paar Teig hawwe. Als ich die Piltichörs reßiewd dcwwe. hawwe ich eins Horn gesendt, eins an Jhr Päper, damit Se's printe lasse könne änd eins hawwe ich Köfm nnie »egewe, wo wiedr zu lacht e arted t, als cb se verpla e wofili. laub riellie, das Görl t,ut mich lei . Vor e paar Taa hat se gefagi, ich wär e förit räth Felle-h änd heiter ddh hat se so ar ritnarlt, ich wär bor nirt. Waß es heiße thut, weiß ich net« böt ich denl es ist e Akt-Nahm, denn se hat mich aanz frendlie dabei an eluett. Dann Hat se gesapk Rösin Jv n, wenn ich Dich um e Favor äsle that, willft’ es thue. Schuhe, anßere ich, K in Jennie, Einiges was de hawwe wi ft. Denn sagt se: »Du mußt aber promisie, nix zu Vattern zu sase«. No, äußere ich, datannsi De« drufi bette. .Weu", sc t Ie, »den Jvenmg iz e Mast Bah in der armony Soßeietie, wozu ich belange t u, böt Butter will mich nett gehe lasse. Nu hat erd mir geptomißt, er thät auch net sehe änd . I mich tonvin3e, ob er halte t txt-« Der Fted is der fellclx wo tmtnee am Evenin zu ihr omme änd sei hatt tn der Mcddet part-! thut. Jch kann den Jellohs net hehre änd wntt nur aus en Otkäscksöm wo ich e Whöck an ihm ttie e tann. So äußere ich: Uhi teiht Kogn, denn wolle Ioik gebe. Sie sagt: .llohn tann ich net He, Du mußt :- ich äktomyante, daß ch en Estott da , e MastertjdiSitht will ich ftir Dich bezahle. Ro, äußere ich, Kösim des tollste net, ich bin Dei Ettott und bezaPL Denn hat xe gesagt: Oh Joha, Du bi te fein Felle und hot kem Batett esagt, sie thät ihr Aent n site gehe, än bleiwe peryäpg ahl Reiht bei ihr, böt tö denn u e Freud gegange, wo se Wen Mas eräd Saht angezoge hat. « o ich getonune bin, te zu miete, da hat se e Dteß angehen, s unte gan schort war änd owe hat auch e groß teß gefehlt, so äst ich, ob se denn in i r t ettito t uff den Bahl ehe wollt. Da a t« e:Ot) juh old zuhh das is e D chtpsie Kostithm IS es net bjutixuft Fö, önßeee ich, es IS nur gut, da der attek das Koftjtihm net sehe thut, sonst thät er net tache änd Du auch net. »Newer metnd«, äußerte ste, ·thu jetzt e Cab Yole änd dann ehre tote zu den Plshß wo Du e ei Wort - W Saht lodne kannst sind zu dem Bahl Well der Mann, wo die Suhts eheti hat, hat die Jennie gekannt änd ie hat ern expländ, was ich wollt. Der hat mich angetuckt itnd geäußert, ich hät e fein Figger vor e Ritter-Kostjiihm änt hat mir e Suht gegewe, wo ganz aus Blech gemacht war änd wo mit Buckels angeschnalli werde mußt änd als ich das träsie Konßörn angehadt imwa da hawwe ich so stiss gesiihlt, daß ich stärszlie hawwe wahte könne iind jeder Step mich gehörtt hat. Dann hat er mir noch e allmächtikwgroß Helmet ge gcwwe, wo vorn e app aehett hat, die man ussmache iind schötte konnt ) Iind mir expländ, des wär des Visit. s Jch wollt erst net mit, deiohs ich hawwe - in den Saht so unionsortäbel gesiihlt böt stösin Jennie hat mich so frendlie angesehe, daß ich seinellie tonßented hart-we. Wie wer wieder in den Käb acwese sind, snnt se: Kösin Joha, wenn irir usf den Bahl komme, dann tlapp dei Bi or zu änd sag tei Wori, sonst machste Dummheite. Die Harmonie is e heih tohnd Soßeietie« änd da mußte Dich ein bihädr. »Am reiht,« änszere ich, » enni. ich werd's schon recht wache.« Wir seien dann vor e große Fahl gestoppt End wo wir herein ge omme sind, war e große Kraud von Leut drinne, von dene einer trii ier aussehe thet wie der annere. Weil et alte BleclySuht mich so gepintJe dot, sc hawwe ich aber ganz tru we cind mit ein Fuß stämpe müsse,»so as xe angesan e hawwe äu lache and zu ra e, wer er läym night seie tlzat Kö in Jennie is angrie ,eworde and hat ewispert: Kösin Jo n, Du Fahl, geh och grad, weißt Du dummer Hdbsied denn net, daß Du e Ritter bist? Well, da bin ich denn auch Lucr tiq geworde änd hawwe gean ert: « ell, wenn es Dir net sudte thut, wie ich waht, denn brauchst «a net rnit mir zu gehe. Verrie well. Ein ert se and da nxit is se fort. Jch hab gedenkt, se werd schon wieder tomme iind bin«nach der Bat gegange, um eins zu trinke. Wo ich die Klapp von den alten Helmel 17ssmach iind trinte will, fallt ie herun ter änd schlägt des Glas in Pieß05, TO had ich auch noch for dezi ·las kahle n«usse. Mit e Cigar ging es den g eiche Weg, so hawwe ich mei Weit-, wo ich bei mir het, durch das Opening von den konfvunded Visir gesteckt, daß ich itt liest e Smoke kriege thiit. Als ich in die hahl ritörne thu, san en se alle an u hallern: »Wer is der iiter mit den alkstnmmel«, änd xo ballere ich dann: Jht suhls, ich wei wie e Ritter sich Zu be ·«tve hat änd kann auch e Cigar ezahie, so gut wie ihr, böt ich kann se net smoke, weil die Klapp von dem alte Heani immer drusssalle thut. Da hctvwe se gekrische, als ob se tschote wcllte, änd e jung Görl hat mich beim Arm genomme änd gesagt, ich wär die n ehsi oridschinal Mast änd müßt ihr Partner bei der Kwadriisi seie. Jch änßerte, e Kwadrill könnt ich net tan e, e Hoppser thöt schon gebe. Da sagt se. sie wollte mir tietsche önd da se e Iteisz Görl zu sein schien, so sag ich Atti reiht, wollen wer mal treie. Sie hawwe sich denn alle opposit ussqeschtellt änd e laåzier « lloh hat immer mitten in die jusi aehollert änd dann bawwe die Annere davon die reibt Direttschon genomme. Jch konnt mit dem ton saundet Blechsuth gar net recht schpringe änd allemahL wenn der lange Felloh hallerte: »Swing your part ner«, hat mich mei Görl getörned, daß ich kweit Dissi geworde bin. Es is aber alles ahl reiht gezange dig er geholiert hot: Great Cham. Da ein se umwan ner geschprun·e, tvie die Rabbitg änd so e sätt Gör , wo e Mauer-Gär! ri prisented hat, giebt mer e Pull, daß ist ausgieite thu and schla mitte in der s Hahl hin. Well der a te Buch-Saht » hat gerasselt, als ob zwei Dosend Tin ? Päns vom Räck runtergesalle wäre änd der Heimel war so gebendet, daß ich ihn net mehr vom Kapp kriege könnt. « Sie batvwe alle dor Lache gerohrt änd seinellie hawwe ich des Ding doch her ; untergerissr. Wo se mei Gesicht esehe « hawtve, ist das Lache erst recht osqe« ange Find ich bin mit mei Görl in die r gegange, um eins zu packe. Nach tiaar Minits komme zwei Dschente : men änd sage, die Preis-Dschurie hat e Preis ausgesetzt ser den, der das dümmste Gesicht mache könnt änd mir den Preis einstimmig awarded. Damit hawwe se mir e sein siit Umdrella aes gewe. Wo ich wieder in die Hahl ge tomme bin, hawwe ich die Jennie mit dem Fred gesehe. Da hawwe ich doch geriesond, aß se e Kätspah aus mir machen wollt und bin hom egange. Aber ich hawwe mein Mein ussge n.acht, mit der Jennie änd dem Fred will ich noch iewe werde. Jht « John Otramper Amtetkautsche Jurist-ser- tn Pakt-. Fu- die Beschickuna der Pariser Wettausstellung vorn Jahre .190() durch die ameritatsi chen Industriellen wurden aus der in « ew York abgehal tenen Taguna des NationalsVerbandes s der Fabrikanten gute Rathschlöge gege ben, deren Befolgung zur Erzietung der möglichst vortheilhastesten Wirkung von Nutzen sein wird. Der verstorbene AussiellungS-Commissär. Moses P. Handy, hat es in anerkennenswerther Weise durchzusehen gewußt, daß den Ver. Staaten 20(),()t)0 Quadratfusz Ltusstellunggraum bewilliat wurden; eg wird nun Scche der Aussteller sein, die Gelegenheit in bester Weise zur Repräsentation ter amerikanischen Industrieen zu verwertben Die Aussicllung wird sich, wie einer der Redner-, Herr Bayan, den versam inelten Fabrikanten auseinander setzte, vor allen ihren Vorgängerinnen we sentlich dadurch unterscheiden, daß die — Produkte eines jeden eIndustriezweiges iller austeilenden Nationen neben ein ander gruppirt werden würden, so daß ein einziger Blick genügen werde, uin zu sehen, welche Nation in der betref fenden Brauche das Beste geleistet. Jkafse man sich hier nicht sofort zu ener gischem Handeln auf, so wäre es gera dezu selbstmörderisch, über haupt an’s Ausstellen zu denken. Amerika werde in jeder Brauche einen seiner Machtstel lung angemessenen Raum angewiesen erhalten und habe mit Nationen issie der englischen und deutschen ins-kontin renz zu treten. Sollte man sich hier der selben Gleichgiltigteit schuldig machen, » wie in 1889, so könnte dieses sin un- . sere Industrie oerhängnisiooll werden· Dazuinal seien alle anierikanisihen j Produkte in einer Halle neben einander » ausgestellt worden und dieses habe im- ! merhin eine Gruppirung zugelassen durch welche manche Schäden entdeckt worden seien, und trotzdem habe die i hiesige Industrie durch jene Ansstel lung nichts gewonnen, im Gegenthil, . großen Schaden erlitten. Herr Banan redete sodann einer CollectioAusstels « lang, welches Institut in Europa bei ’ nahe allgemein gesunden wird, das ! Wort, deren Prinrip darin besteht, dass Fabrikanten jeder einzelnen Unterab theiliing sich vereinigen und ein Eos J mite ernennen, welches die Arrange ? ments fiir die betreffenden Aus-stellte I trifft, einen Architekten engagirt, der Zeichnungen fiir die Schautästen ent wirst und sie 1so mit der ganzen Umge bun» in Eint ang bringt und dann die Auttellung des Ganzen leitet. Aus diese Weise werden mit geringen Mit teln große Effekte erzielt. Redner glaubt, daß die Kosten der Ausstellung unter diesem System nicht 1s10 dessen , sein werden, was sie anderweitig be ; tragen, wenn jeder Fabrikant aus ei ! gene Faust vorgeht. Herr Bayan wies I erner daraus hin. dasi in 1889 ver ! chiedene kleine, nichtssagende Firmen j ! die besten läge weggenommen, so dasz s i ’ ( l dann that ächlich erster Masse Fabri ? kanten, deren Aussiellung dem Lande s zur Ehre gereicht haben würde, sich « ; ausgeschlossen gefunden hätten. » Um eine Wiederholung solcher Zu I stände zu verhindern, sollte der Gene ral-Commissär der Ver. Staaten siir jede Klasse ein Revisions-Comite, bei i stehend aus Mitgliedern der Monume J turers Association, ernennen, deni die : Vertheilung deg Platzes überlassen ; werden sollte. Ferner sollte jeder Admi « tant fiir Platz auf der Augitellung ge- ( halten sein, Bürgschast zu stellen. daß · i i i es ihm init seinem Vorhaben auch wirklich ernst ist. Ferner sollten sofort » Schritte gethan werden« daß die Per. ) Staaten möglichst vortheilbaste Platze i «ugewiesen erhalten und nicht die ; i ichlechtesten, wie iii tät-ist « Forschungs-esse nach Kloudteh — Eine wissenschaftliche Expedition nach Alaska und Klondike wird gegen wärtig in Philadelpbia ausgerüstet Leiter derselben ist Professor Angelo Heilprin von der dortigen naturwissen schaftlichen Universität, während die Führung des für die Expeditron beson terg erbauten Dampsers, Thomas R. Hill, ebenfalls von Philadelphia, über nommen hat. Heilprin ist bekannt durch seine Fo chunggreisen aus dem ainericanisck,en zestland, durch deren Erfolge er sich schnell einen Namen machen konnte, und durch seine mit Lieutenant ·Pearn unternommenen Nrrdlandfahrten. Der Expeditions dampfer wird aus dem Nixon’schen Schiffsbauhof in Elisabetlyport gebaut und in einzelnen Theilen nach dem : Stillen Meere geschickt, um von dort, wieder zusammen esetzt, den Yuton cuszusuchen Ter ampfer ist 83 Fuß lang, 15 Fuß und 4 Zoll breit, etwas iiber it Fuß tief und hat eine Trag siihigteit von etwa 60 Tonnen. Das Verdecl hat einen Oberbau mit diaen Wänden und starteni Dach. Dasselbe ist wie ein Haus geschlossen und enthält außer dem Maschinenraum vier-Schlaf zimmer und je ein Wohn: und Speise ,7,iinmer. Das Fahrzeug enthlilt nur ein Schaufelrad am Stern: die Ma schinen sind siir Holzfeuerung einge 1ichtei. Die Fahrt ist aus zwei Jahre berechnet. Sobald die Schiffsahrt auf dem Yulon durch Eis geschlossen ist, wird der Dampfer in gedeckter Stel lung auf das Ufer laufen, ans Land gezo en werden und der Expedition als interwohnung dienen. — »,-—..4 ums-mutm- "vr«rmsmik in Russland-. Von Amerika aus und durch Ameri laner sind die ersten Eifeubabnen in Russland ebaut worden. Neuerdingg ist von P iladelbhia bedeutende Ma chinerie nach Nischnei Nowgorod ver: chisst worden zur Erweiterung der ; dortreen Fabrikation von Locomoiiben s und Lisenbahnwagen,haubtsächlich sür die sibirische Bahn. Dieselbe wird aber mit solcher Euer gie der Vollendung immer näher ge recht, daß ihre Ingenieure ohne Ver zug siir ein ungeheures Betriebs-Mag terial sor en müssen. das binnen tur zester Frift in Dienst gestellt werden kann. Es End deshalb eine Anzahl Eisenbahn-J enieure nach den Bet. Stcaten abge chickt worden. um Cun trarte für den Bau von 400 Lokomoti ven dahier abzuschließen. Die Baldivin’schen Werte in Pbi1a delphia haben bereits eine Anzahl Lo comotiben siir die sibirische Bahn gelie fert. lind außer der Maschinerie iiir Nischnei Nowgorod.die vor einem Jah re abgeschiclt wurde, ist auch Maschine rie nach Wladiwostocl von hier entsen det worden. Kürzlich wurde berichtet, daß ein russisches Syndirat mit deut schen LiJconiotiv-Werlen über Liesc run von 400 Locomotiven unter han le. , Ob diese Verhandlungen resultatlos waren und man sieh dann hierher wandte, oder ob es sich um weitere 400 ! Locomotiven handelt, darüber iebt . das Journal «Locomotive Engmee ring«, dem diese Angabe entnommen ist, leine Aufklärung Sehr viele Lo comotioen und Stahlschienen rnd be reit-s von Deutschland nach ußland geliefert worden in den letzten Jahren; blos sur 8400,000 in 1894 allerdings, aber für 82,223,000 in 1897. Die Aussuhr von Ackerbau-Maschi nen von hier nach Rußland hat in den leisten Jahren eine große Steigerung er ehren. Nach russischen Angaben be trug sie in 1893 nur 9000 Tonnen, aber 24,0l)0 in 1894 und 36,500 in 1895, aus Kosten der englischen, wie ausdrücklich bemerkt wird. Die sibi rische Eisenbahn und die Besiedelung der un» eheuren Gebiete, welche dieselbe durchs neidet«,. öffnen die günstigsten Aussichten siir eine weitere Zunahme der Aus-fuhr amerikanischerEtsenbahn und Ackerbau-Maschinerie nach Nuß land. — Vernimms. Alexander der Dritte wurde be tanntlich in seiner letzten schweren« Krankheit von dein berühmten, kürz lich verstorbenen Moskauer Arzt Pro- i sessor Sa rjin behandelt. Ein Or donanz-O sicier iiberbrachte den Aus trag an Sacharjin, der sich aus seiner Klinit befand, ihm ernsehlend, er möge den einigeStunden später nach-Peters biirg abgehen-den Expreßzug zur Reise benutzen. »Den Expreßzug« —ri-es Sacharjin aus — »Sie wissen offenbar nicht« was Sie sagen, mein Herr! Der seaiser von Ruszland ist tran und Sie müssen wohl die Güte haben, einen Specialtrain zu bestellen, welcher in einer halben Stunde sahrbereit sein inuß!«' . . . . Sacherjin wmnit in Pe tersburg an, begibt sich ins Winterm lais und ein Flügelasdjutant empfängt ihn dort mit der Mittheilung, das man ein iminer für ihn bereit habe, demit er ilette wechseln könne. Sa charjjn1 erwiderte hieraus: »Tailette; wechsean Wohin denken Sie! Se.; Majestät ist traut. wünscht meinen; Rathsund let somit gewiß keinen Werth dar-aus« mich in Toilette zu se hen. Führen Sie mich also direct zu . Sr.t«l)iajestät.« —-- Der Zar lag im I Vette, alle Fenster seines Schlaszim nierg waren geschlossen, alle Vorhange J herabgelassen; die Zarewna sitzt in ei- . neni Fauteuil nächst dem Bette. Jn ; einer Ecke stehen drei Aerzte. Sachet jin tritt ein« verneigt sich und, ohne ein - Wort an die übrigen Aerzte zu richten, ruft er sofort aus-: »Welche Atmo sphäre! Man athmet hier die Pest ein! Nur rasch die Naiileux in die Höhe und die Fenster öffnen!« Ohne sich auch nur einen Augenblick mit der Kaiserin zu beschäftigen, beginnt der Arzt ein umständliche-s Examen mit dein Kranken, während inzwischen die Kaiserin von ihrem Fauteuil ausge standen war. Sacharjin se t steh in den Fauteuil, nimmt dann - en Kopf zwischen die Hände und verbleibt in dieser Stellung zehn Minuten lang, ohne ein Wort zu sprechen. Die übri gen Aerzte sind verblüfft und sliistern miteinander. Scicharjin ersucht sie, ruhig zu sein, iiud versinkt dann wie der in sein früheres Nachdenken. End lich wendet er sich an die Aerzte und sagt: »Ich bitte, Alles siir einen Ader-— lasz vorzubereiten.« Die Zarewna: ,,Aber,?etr Professor-« ist es denn mög lich, au dieses ungewöhnliche Mittel zu verzichteni« -— Sacharjim »Wenn ich eg nicht siir unuingiinglich nöthig hielte, würde ich es nicht verordnen.« Die Zarewnm »Aber must man denn den ellderlaß sosort inachen?« Sa charjiii: »Wollen Euer Majestät die Verantwortung siir eine Verzögerung übernehmen? Jch nicht. Jch wähle das Mittel, weil es nöthig ist ..... « Nachdem der Aderlasi vorgenommen worden, wendete sich Sachariiii an die Aerzte: »Jetzt muß Schlas eintreten. Se. Majestiit hat Ruhe nothwendig!« -— — Minn führt man Sacharjin in sein Ziiuinerz er aber ertlärt, sofort nach Moskau zuriictieisen zu wollen. Man steigt ihn, welches Honorar er begehre. Er erwiderte: »Ich will kein Geld« Man überbringt ihn einen Orden und er niinint ihn in Exiipsang, ohne des sonderg enthusiasmirt zu sein. Dann läßt er die tatserlichen Aerzte rufen int- sagt ihnen seine Ansicht über die Art, wie der Kaiser zu behandeln ist, verweist aus die Fehler, die sie gemacht haben, und schließt mit den Worten: »So, jekt wissen Sie. wag Sie zu ina chen ha e:«..« Dann reiste Sticharjin nach Mootau zurück. i E oh Ein guter Freund der Recensenten. « Als der stanzösische Historiograph Mezeran 1683 starb. fand man unter seinem Nachlaß ein altes Goldstück sorgfältig in Papier gewickelt, worauf Folgendes von seiner eigenen Hand ge schrieben war: »Dieses Goldstück habe ich seit zwanzig Jahren aufbewahrt, um dasur ein Fenster aus dem Grave plan zu miethen, wenn einmal ein Re censent gehangen wird.« Aus der Caserne. Unterossizim ,,Kerls, wenn Jshr mal gegen den Feind auf Kunsdsehast eschickt werdet, dann muß ein Nön genstrahl die wahre Blindschleiche gegen Euch seini« sk II II Zur Zeit des dreißigjährigen Krie ges befand sich unter den wilden und tulllühnen Ofsizieren des Grasen Mansfeld auch ein Reiteroberst Georg Carpe an aus Wittenberg. Gemahl einer schönen Frau, Mutter von siins Kindern, die ihm auf allen Krenzzii aen begleitete und mit der er in aliict lichster Ehe lebte. Am 27. Juli 1623 — hatte der Graf seine vornehmsten Offi ziere zu einem Festmahle eingeladen, meldei. dem iiblichen Brauche ,emiisz, der Wein in Strömen floß. Ha be gannen einige der Gäste, die Empe zan’s Eifersucht tannten, diesen zu necken, und Einer oerstieg sieh sogar zu der Bemerkung daß der Mansfelder und die schöne Ehewirthin des Ober sten wohl auch manches Liebeswort inttsammen ausgetauscht hätten. Ohne ein Wort zu erwidern, erhob sich Ca ; pezan von seinem Sessel, ging zu dem : am oberen Ende der Tafel sitzenden « Grafen und fragte diesen: ,,Gnädigfter Herr, ist es wahr, daß Jhr mit meinem Weibe Buhlschaft gepflogen habt?« Der Graf, welcher ebenfalls dein Becher schon start zugesprochen hatte, erwiderte, auf den ei enthümltchen Scherz eingehend, mit Bache-u »Ei, Herr Obrijt, vielleicht ist mir nicht allein diese Gunst von dem Weiblein zu Theil geworden!« Capezan verließ das-«- Gemach, rief nach seinem Pferde und ritt heim. Hier, es war in Lem mingen, lvso sein Regiment garnifo nirte, schickte er sogleich nach dem - Ortsgeiftlichen nnd befahl zugleich, den Regimentshenter mitzubringen Als Beide erschienen, entdeckte ihnen der Oberst, daß sogleich die Hinrich tung seines treulosen Weibes erfolgen solle, und ging selbst, dieses herbeizu holen. Händeringend war sich Vi-: unläckliche 7 rau dem ianne zu Füßen und' theuerte ihre Unschuld, drch diefer blieb ungerührt. Als auch alle Bitten des Geistlichen vergeblich blieben, bereitete derselbe sie zum Tode vor und ertheilte ihr den Segen. Jetzt weigerte sieh aber der Henker, seines Obersten Gemahlin das Haupt abzu schlagen, indem er dies nicht thun dürfe ohne Rechts- und Richterspruch. Da drückte Carpezan das jammernde Weib auf die Kt.ie nieder, entblößte ihr den Hals und riß dem Henker das Schwert aus der Scheide, um die Hin richtung eigenhändig zu vollziehen. Der Henker-, um das eigene Leben be sorgt, erklärte jetzt, fein Amt verrich ten zu wachen und schlug der Unglück lichen das Haupt ab. Die Justiz liexz diesen Frevet ungeahndet, aber selbt in jener oerrohten Zeit war die Ent riiftung darüber allgemein, Als der Oberst sich einst in Nordhausen befand, lief das Voll zusammen, um ihn zu fteinigen, daß er sich nnr mit Mühe einen Weg durch die etbitterte Menge bahnen konnte. Man sagt, daß Car pezarr feit jener Mordscene in Lem n.ingen nicht mehr im Stande gewesen sei zu lachen. lf s J Die sensationelle Entdeckun des Wiener Profe ers Scheut bat reits i- vtelkachen cscherzen Anlaß gegeben. « lgen es ganz reizende Gedicht be handelt die weltbetocqensde Angelegen- » beit humoristisch: I Jetzt em des Jabtlmndertg Wende Bot die Wissenschaft uns Spende. Wie man nimmer es gedacht Gegen solche Wundergabe Jst selbst Röntgen Waisenlnabe, Ter doch Großes auch vollbracht Disf die Etat-he oft nicht wollen« Wenn sie Knaben bringen sollen, Lijngst uns- festc Satzung schien. f Um die Etat-ehe en belehren, Bann nun jüngst auf nene Lehten l Tee Professor Selan in Wien. s Kiinfilich einen Menschen machte iizocttke dies in Verse brachte, - Wagner, Faustens Fatititlu5. Jn gewaltiger Retorte, Schuf ek so ’ne Mensetynsorte, Die man nannt’ Homiintulug. Toch Professor Scheut geht weiter, Er nimmt liinflusz froh und heiter Vorher schon anf das Geschlecht cb es Mädchen oder Knaben Alles ist bei ilnn zn haben, Allen mactn nun Echonl es recht. l Meister Lenmbeinf der war nämlich In gar vielen Fällen dämlich, Alles Llhinschrn war ihm gleich Lhne lang’ sich sn besinnen, Zog er, was gerab" tvak d’rinnen, Aus dem wohlbekannten Teich. Nun Professor Zchenl ftndirte Und eH praltisch anei) probitte, kindlich aber tief er: »Hm-ch! Ja, das ist«5! Ich l)ab’5 gesunden! Jn des Lebens künft'gen Stunden Will ich selber sein der Storch!« Wer nnn liinftig einen Knaben Oder will ein Mädchen haben, Tec steh weiter nicht bedenl’. Um die Frage fein zu regeln, Braucht man nur nach Wien zu segeln, Dort besorgt’g Professor Schan Doppelsinnig. A.: Wie Doctor, Sie schreiben Verfe? Sie sind also Dichter? -—— Arzt: Jch mache Verse, um die Zeit u tödten. --s- V.: Genügen Jhnen Jue Patienten nicht? E I- Il Geschinäcker sind verschieden. Jn Peting giebt es kein feines Gastmahl, bei dem zuguterletzt ein Hundefilet oder ein Hundeschinten ausgetischt wird. Das Hundefleisch ist für den Einwoh ner« der ,,Blume der Mitte« ein Lecker bissen. Aber sie essen nicht etwa alle Hunde. Eine gewisse Art »Chouckon« tder geniszßbare Hund) wird gemästet. Was die Zubereitung der chinesischen Hunde anbetrifft, fo werden dieselben vielfach wie Spanfertel behandelt. Auch als Hundepfefser und Hundebratcn ; werden sie verspeist. Eine besonders ; beliebte Art besteht darin, das; man den ’ Hund »rupft«, d. h. in diesem Falle - glatt rasirt, ausnimmt, mit Aepfelchen und Kastanien füllt und in einer mit feuerfesten Steinen ausaemauerten Grube bratet. »Das Fleisch bekommt dann eine sehr leckere Kruste Und wird von einem höchst angenehmen Fett dur.chzogen«, schreibt der Pariser Schriftsteller Laboulaye, der sich in — , seinen »Mensch-n Eint-kacken- qn be geisterten Freund des Hundebratens ) zeigt. »Nichts schmeckt besser zunr Frühstück, als ein paar panirte Hunde , eotelettes«, versichert er. s III It· . Vierng Worte in der Minute zu schreiben gelang kürzlich einem Bericht erstattcr des Unterhauises in England der sich spaßeshalber erboten hatte, drei Spalten der »Times« in ebensoviel Stunden abzuschreiben- Niemand wollte glauben, daß dies möglich ge macht werden könnte, und sofort waren verschiedene Collegen bereit,. eine Wette mit Mr. Walpole einzugehen,,die dieser glänzend gewann. Drei Spalten von Lord Balfours Rede, die Einführung der »Land Purchase Bill« betreffend, wurden zu der Aufgabe gewählte Die erste dieser Spalten, welche 2202Worte enthielt, schrieb der junge Mann in fünfzig Minuten mit guter, deutlicher Handschrift nieder; die zweite, 2133 Worte enthaltcnde Spalte nahm 54 Minuten in Anspruch, und zur dritten Spalte von 2134 Worten brauchte Mr Walpole 61 Minuten. Die Gesammt summe von 6469 Worten wurde also in zwei und dreiviertel Stunden ge schrieben. Während der letzten Stunde hatte der junge Mann eine Erfrischung zu sich genommen. Die in so rasender Schnelligkeit geschriebene Copie zeigte von Anfang bis zu Ende eine gut les bare und durchaus nicht unschöne Handschrift Wenn man in Betracht zieht, daß ein guter Durchschnitts schreiber es big zu 20 Worten in der Minute und ein sehr gewandier Schreiber es höchstens bis zu 30 Wor ten bringen kann, muß man zugeben, daß die Leistung des jungen Englän ders außerordentlich ist. sie -I· is Gelegentlich der Revolte gegen das Küssen im Zollhause von New York macht ein Berliner Blatt folgenden Vorschlag: Vielleicht könnte man Kar ten. wie in Deutschland die Bahnsteigs karten, ausgeben, die zum Betreten des Dockg und zu einem Kuß berechtigen. Vielleicht läßt sich die Revolte im Zoll hause auch dadurch beilegen, daß Onkel Sam die armen Zollbeamten von ihren Tantalusqualen erlöst, indem er ihnen eine Anzahl schmucker Jungfrauen stellt, die bei der Ankunft der Dampfe-r den Zollinfpcctoren ihre Rosenlippen anbieten. Eine Musitrapelle spielt da zu den Kußwalzer und so wird die An kunft jeden Dampfers zu einem Götter scheuspiel, auch für Zollbeamte, gestal tet. — sk If sit Daher. »Warum hat denn die Kirche hier zwei Uhren?« —- ,,Na, — Schafglopu wenn ick nach die eene liete, wonach liekst Du denn?« It- s II Wie sich die Florentiner Socialisten das socialistische Zukunftstheater den len, das zeigte klar und deutlich eine Vorstellung, die jüngst im Goldoni Theater in Florenz stattfand. Man führte «Ohnet’g »Hüttenbesitzer« auf. Die Florentiner Socialisten nahmen jedoch einige Textiinderungen vor; so wandte sich in einer Scene des dritten Acteg der Arbeiter Go"bert, nachdem er der jungen Frau Clara einen Blumen strauß und die Wünsche des Personals dargebracht hatte, an den Hüttenbesitzer mit den Worten: » ch ergreife die Ges legenheit, Herr Che, Sie um die Ein iihrung des Achtstundentages zu bit ten.« Und der Hüttenbesitzer erwiderte: »Das ist eine gerechte Forderung, die ich ohne Weiteres betvillige.« Stürmi scher Beifall und Rufe wie: »Es lebe der Socialiszmugl Hoch der Achtstun dentag!« folgten den Reden der bei den Schauspieler. Mit diesem System der Textiinderung könnte man das ganze gegenwärtige, vergangene und zukünftige Theater socialistisch machen. Hamlet brauchte z. B nur zu sagen: »Mitglied der Partei . . sein oder nicht sein! das ist die Frage!« I- II It Die Anwendung gewisser-Gebrauchs gegenstände ist uns so selbstverständlich geworden, daß wir uns kaum mehr vorstellen können, daß sie überhaupt er funden werden mußten, und daß es eine Zeit gab, in der man sich ohne sue behalf, weil sie eben noch nicht da was-— ren. Das gilt merkwürdiger Weise auch von Gegenständen, deren Erfin dung noch gar nichi so weit in der Ver gangenheit zurückliegt. Wenn wir z. B. eine Lampe anzünden, so erscheini es uns selbstverständlich daß wir einen Glaseylinder iiIber der Flamme an bringen, um diese aus einer russenden und schwach leuchtenden zu einer hell und tlar brennenden zu machen; und doch ist es nur wenigiiber ein Jahr hundert her, seit der Lampencnltnder erfunden ist. Die Erfindung wurde aemacht von einem Manne, dem wir auch eine andere wichtige Verbesserung unserer Lampen verdanken: von Ai’me Argand, der die Brenner mit rundem Dochi consiruirte. Als Argand eines Abends bei der Lampe arbeitete, stülpte sein jiingerer Bruder, der im gleichen Raum berumspielte, iisber die osfene Lamspenflamme eine Weinflasche,» von welcher der Boden abgeschlagen war. Der ältere Bruder erkannte sofort, dass die Flamme nun klarer geworden war; er überlegte weiter, das; dies dadurch geschah, daf; die Flamme sich mit Hiil e der Umhiillung die zum Brennen not ; wendiae Luft selbst in rentylicherem Maß ansaugte, als es ohne ten Cylin der geschehen konnte, und so war in folae dieses Spieles der uns jetzt unent behrlich geworden-e Lampencnlinder er » furchen