Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 28, 1898, Sonntags-Blatt., Image 13

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    L
Meint Schreibebrief Ost pyitip su
mspfeü Vetter, Heh- Sttemptr.
E NewYori,20.Jan.1898.
Mr. Editor!
Wo ich jetzt e Viet in das Saluhn
Büfncß geschafft hawwe, muß ich act
noledfche, daß ich es net so gleiche thue,
wie ich ät sörft edentt bawwr. Wenn
e Felloh fci Beet treie thut die Komi
meis zu plife Lind sie thue ihn befeids
hoch iulile denn is es tei Fön mehr.
Die erste war Altes ahl reiht, di
Xohs Oniela ieht is im Salulxa ge
bliewe änd hat mir efchohd, wie ta)
das Bier tappe änd iIie annern Drints
Live müßt und nach e paar Tag hat
r Ontel am Jocnina remartt: »Weil
John, ich dent Du tannft jetzt e Weil
allohn zu das Büfineß tende, ich will
mit meiner Alten und der kennt mal
in s Thiäter gehe. « So änfere ich:
»Ah! reiht Ontet go ehiid, ich werd Al
les fein besorge.
Die alte Kostiimetå ware ahl reiht;
die hart-we ihr Bier aetrunte and ils-r
ohn Biifmefz gemeindet, bot da war so
e Gang von junac Bengels, die t)awwe
angefange mich zu tiefe, -oo se e
Tfchänz hatte, feien es aber bald leidig
Hiwordr. At förft to: nmt einer, wo se
Neik getahlt hawwe an den Fiaunter
und sagt: » sate gieb mir eBourbon
Whiskir. ll reit)t, änßere ich ganz
poleit, änd «Hand an de Bottel Erst
nimmt er e große Drint dann fangt er
an zu prufe, and sagt-»ich hätt e Mig
tiit gemacht änd ihn Dauer Mäsch ge
getre.« No, änfzere ich, Meik, hier ist
die Bottel mit de Läbel·« Er schlit
sein tiopp iind äußert, er möcht bette,
ich sei mistäte, böt er wollt noch mal
ttcir. Damit nimmt er en annern
qroßen Print Schuhr, sagt er, des
is Saur Mäfch und wo wir gefeit
hawwe, ruft er den Fränt Der nimmt
auch e große Drint und sagt, es wär
Aeppel Jack. Nu hawwe die beide an
u disxiute gefange änd finelli den
ohn gerufe, wo difzeide sollt. Der
ichiitt e ganz Gläs full daun und sagt:
Keiner von Eich is reiht; es is Hard
Ceider. Bei diefe Zeit war der Bottel
nierlie emptie und ich hawwe den Meit
qeastt zu Vetteln. wo, außen ek, ich
hawwe iei Beurbon gebett, und dann
hollett et zu die Annetm »Pens, muß
man beim Strampet für Vonrbon
pähe, wo man gar netllgeiriegi hat?«
»«,Nv," kreifche se da A , »des wär e
feine Sach!« »Siehf,« sagt nu der
Meik, »deß ich reiht sein thu. Tend
nur gut zu Dei Biisineß, dann weesM
bald önderftände.« Well ich war mäd,
böi ich bawwe gedenkt, ich wollt iweit
sein und de nex Teim besser uifpassr.
Nach e Weil kommt en Annerer von
die Lobfers un ägit for e Wizisiie Wo
er sich den Drini eingepoiztt hat, rie
markt ek; »Ich hab tweii Vergesse, daß
Dei Wizisiie net gut ist. Willst De es
tschäiidsche änd mir e Vtiindie dnfor
gewwe?« All reihi, änfzete ickx poht
den Whislie bäcl änd geb en e Brändir.
Wo et den getrunke, sagt et: »Weil,
gut Neiht, Jäte.« Ich äußere: »Du
mußt fiftien Cents bezahlen« »Wenn
denn?« äußert er. »Jo: den Veändie«.
sag ich. »Hm-Irre ich Dir doch den
Whistie so: kitörnd." »Hm reiht, Zin
ßete ich, »dann mußt-doch for den
leiisiie bezal)le?« Da lacht er Lind
änßettt »Den Whisiie hawwe iix doch
gar net getrunke« änd dann holten er
wieder zu die Annetm »Pens, muß
man beim Stramper for Whisxie be
zahle, wo man gar net getrunte hat«
»No« hollern se da Alle, des wär e ncifz
Buiiiiesi. «3-iei;ste,« sagt er, «Jäie,
Du kennst des Bnsineß noch net enoff,
Pöt du bist smakt änd wetsss bald
etne.«
»F
Ich hntvwe nhimoit stotternd-rit, s-)
ängrie bin ich atrorde, böt ich nannte
nir geänfiert änd nf re Vierte get-sehnt
Sei-Uhr enosf, nach e Paar Minnitzs
tonnui der John und fanat auch an.
«Jate, gied mer e Whigtie.« skh
gen-wem e Drint änd er startet de scim
Thina änd riniartt: »Neinng lieber
Mich ich möcht e Glas Vier dervor
dumm« »No,« äußere ich, »das
Gähnt könnt ihr net tweiß au mir
worte, Du trintst den Whistie.« »Ich
will en aber uet,« äußert er. So änszere
ich: «Du trintst en oder es thut Triebel
ewe.« »Ah! teiht,« äußert er, »wenn
u inßiste thust, dann muss ich en
trinte.« Damit pohrt er en daun änd
will gehe. »Holl on«, treiich ich nu,
»we- is mei Monnye.« Da äußert er:
»Ich hatvme Dir ja gesa t, ich wollt en
net, bist Du thatst rnsziiie,« änd denn
östt er wieder die Annerm »Pens,
muß man beim Stramper für Drints
bezahle, wozu se Eine sorße thue.« «No,
uo,'« hollere se da wieder, böt se hatte
ihr Aensier noch net aesinischt, als ich
den Loh-set beim Kollet th änd ihn
heraugticte wollt. Nu sein se alle riss
eschspriinqe kind wollte uff niich invit
che, di"-t ich krieg den Bierhacnmer zu
asse änd in tnh Minniiö lane se Alle
rauße uts tem Pävemeni Den Lie
der von die Gans-L den Meit, hab ich
mit dem Bierhnmmer nfi en Kodp ge
trosfe, daß et tollapse thut, böt die An
nern hatvwen en hvni genomme.
Am «vening, tvo Ontel Pieht ri
tiirned i , hatowe ich ihn gesagt, was
gehöppend sei. Do hat er sich mit seine
große Händ hinter die rathe Ohre ge
strätfcht, bist hiit tweit satisfeid ung
geiehn Wo er mich geägtt hat« ot) ich
ollohn all die Fellers zusammenge:
schlage hätt, da hat er gesineitd und
geäußert: «L’(ohn, Du wirst dos Busc
nesi bald onderstände; wenn mer nur
sei Tradel irie e thue·«
Am nerte « orning is schnhr enofs e
Laier etommen von den Meit, wo
Onkel ätieht notiseid hat, dass ich sei
Kleient sei Kopp geknickt hätt änd dasz
er t 500 Thaler Dämmiitsches suhe
Ist te. Bist se wäre Willens mit 50
spie-zu sein-. Qui-i Viehe hat
—
ihm 5Leiinfzerh »Hei 500 Thaler und iei
50 haler. Wenn er uns suhe thut,
dann engiidsche wir e Laier, wo noch
besser leie kann, wie sein Later, änd
dann wolle wir sehe, wie die Sach aus
tiirne thut.« Der Laier is dann fort
gegange änd am nexte Tag hawwe ich
e Sdmmons von die Court gekriegt,
daß der Meit vor 500 Thaler Däm
mätsches gesuht hätt und daß ich am
nexte Tag äppiehre sollt. Der Onkel
hot e Laier engädscht, wo e smart jung
Felloh war and tro wir in die Court
aetomme seien, hot er dem Dschödsch «
gesagt, er thiit e Dschurie demiinde.
Als die Dschurie beisammen gewese iß,
bot der Meit sein Seid Von der Schicch
rie erzähle müsse änd der Dschnrie ge
sagt, ich hätt ihn mit den Hammer ge
troffe, daß der Handle abgebroche und
et nierlie geiillt wär. Die Dschurie
lxawwe die Geschicht angehört änd mit
die Klippe geschähtt and mei Laier lkot
acässth wo sei Wittnesz seie thiite. Da
; liat er den John gekahlt. ,,Woher wisse
j Lie, daß der Desendant den Pliihntiff
mit e Hammer ufs den Kopp geschlage
«l;at?« ästte mei Laien ,,Vikohs,«
äußert der Johm »ich stand schöst vor
em iind wenn ich net edodscht hätt,
hätt ich selbt eins nss’n opp getriegi.«
»So seien v-ie zu blähme,« sagt mein
Later, »daß der Plähntifs eins ufs’n
Kopp gekriegt hat änd net meiKleient.«
So is des e Weil gegange änd wenn
der eine Laier was sage wollt, hat der
annere obdschelted bis seinöllie der
Tkschödsch riemartt hat, er woll der
Dschurie Jnströltschen gewe. Er hat
donn gementschond: Förstlie mösit die
Dschurie ionvinzt sein, dasz der Mahn
tisf auch e Kopp hawwe thue, denn »
; wenn eines lein Kopp hätt, könnt man
ihn net drausschlage. Setondlie, ob
Plähntisf dorch den Schlag mit en
’ Hammer riiillie gedämmiitscht wär,
; wobei die Dschurie inKonsideriischen zu
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ziehe hätt, daß auch der Hammer ge
dämmätscht wär, wie Pliihntiff selbst
qetestiseid hätt. Thirdlie, ob die Däm
niiiischeö 500 Thaler werth seie or net.
Die Dichiurie seien dann autseid ge
gange änd nach e Viertelstnnd seie sie
ritörned änd der Forman hat gesagt,
tie Dschurie könnte net dißeide wer am
meiste gedämmätscht wär· dem Mahn
tifs sei Kopp oder der Hammer-; sie
tiiöte daher glaube, daß dies e Käg in
Eqnitie sei änd net vor dieseisourt de
lange that änd sie gewe dersor e Ber
k ditt vor de DefendanL
Well, Onkel Pieht hot geschmeild
änd wo wer hom gekommen sind, hawe
wir geinrig eins gepackt. Die Jiennie,
wo mich die ganze Wiek gar net ange
tuckt hat« ist ganz friendlie geworden,
nso Onkel Pieht ihr erzählt hat, wie
ich die Lob-fere- getrieted hätt. Sie
sagt, sie thät e Mann von Plöct iind
Körrädsch gleiche and hat mir die Hand
acaewe. Wo ich die e littel gedriickt
liab, bat se wieder angefanae in heischt
iind gelacht änd rimaritt »tiösin Fahn,
Du mußt net denke, daß Du den Bier
l:.-.mmer in Deine braune Pech-) hast«
Litie ich weiter fzöclsxieded hawwe,
schreib ich in mei nert Leiter.
Jhr Jotin Straiuper.
--- .- - —
Tie forlale Bewegte-n intnuleaud
Die sociale Bewegung macht indian
land »beunrul)igende« Fortschritts-. Sie
Verliert immer mehr das Urspriinglinxe
wirthschaftliilye Gepräg-: und nimmt
immer deutlicher ein politische-Z an. Die
Regierung verschließt sich, so schreibt
ein russischer Correipondcnt der »Va
liner Nation-at - Zeitung«, dieser Eri
tenniniß keineswegs-. Eis treten nicht
bloß mehr Arbciter in den Aug-stand
ein, die unter wirllich ungiinstigen
Verhältnissen gelitten l)-.-.ben, fasten-n
die Unzufriedenhcit ergreift auaj die,
weiche leinen eigentlichen Grund zur
ztlage habet-. Die bisheriqen Erleich
terungsgesetzse der Regierung, tue Ber
tiirzung der Arbeitszeit, die Beicht-Zin
tung der Kinderarbeit u. s. w., nahen
die Leute nur fiir turze Zeit beruhigt
und sie treten mit Forderungen auf,
deren Erfüllung die Regierung gar
nicht in Aussicht stellen tann. Dazu
kommt, daß andere Kreise bereits ange
steckt werden und sich die Organisation
der Arbeiter zum Vorbild dienen las
sen. Auf dem Lande scheint es biet
jeht den Behörden allerdings noch ge
lungen zu sein, die Umtriebe zu ver
hindern und damit eine große Gefahr
abzuwenden; aber in den Stätten
fängt die «Bildung« an, sich der Sache
anzuschließen und namentlich sind die
Studenten wieder außer Rand und
Band under-klären in Flugschriften,
daß sie ebenso wie die Arbeiter zum
Zusammenschlusse schreiten müßten.
Daher die vielen Verhaftungen, die
jetzt wieder auf den tlniversitäten vor
genommen werden. Mit der Bewe
gung steht ferner ein Erlaß in Ver
bindung, der den örtlichen Behörden
einschijrft, streng auf die vom Ausland
zur-:iienden Juden zu achten, die sich
vorübergehend in Rußland aufhalten.
Die Regierung hat wohl Witterung
davon beloimneu, daß diese »Ist-auf
lente« oft etwas ganz Anderes als
Handelsgeschäste besorgen.
—- -—«. (-.----.
Die Zukuan Defects-ichs.
Die «Deutsche Renne« veröffentlicht
einen Briefwechsel zwischen dem Wie
ner Hoftath Jagic und Theodor
Mcmmfen über die Bedeutung und die
Aussicht der aeaenwäkligen Lage in
Oesterteich file die innerpolitiscbe Ent
Irinumg des sk.1ife1rksiki)35. Anliisklich
der tschechischen und politischen An
csriffe hatte Professor Jaqu geschrie
ben. daß er für chterretch noch eine
schöne, glänzende Zukunft voraussehe.
Nur darf man sich, heiszt es in dem
Briefe, nicht unter Oeterreich einen
cenirolistrtem einheit Ich deutschen
—
Staat denken. Ein solcher wäre ja
. neben Deutschland ebenso eine Quelle
! von Verlegenheiten, wie ein slawischek
neben Ruszland Oesterreich in der
« Mitte zwischen diesen zwei großen Po- «
tenzen musz das werden, wozu es der
geschichtliche, je t schon Jahrtausende
dcuernde Proce der natürlichen Ent
wicklung der Dinge von selbst führt,
nämlich ein aus verschiedenen, in ihrem
nationalen Bewußtsein erwachten, in
derKultur gleichmäßig strebenden Völ
kern, die nicht aus gegenseitigeBedriict
ung, sondern aus Unterstützung durch
Verträglichkeit an« ewiesen sind,zusam
mengesetzter polyg otter Staat.· Das
ist das Programm der Zukunft Oester
ieich’s. An diesem wird auch jetzt ge
arbeitet, mag es immerhin wie eine
Ironie tlingen.«
Mommsen, dessen rege Theilnahme
au den Vorgän en in Oesterreich durch
seine scharfen Horte gegen die lieber
muth des Tschechenthums sich in dem
bekannten Briefe kundgab, antwortete
auf dieses Schreiben, in der Hauptsa
che, wie folgt:
Genau so, wie Sie es bezeichnen,
habe ich mir stets die Zukunft Qester
ieich’s gedacht, wenn es eine bat, als
einen polyqloiten Staat, wie ost dabei
an die Schweiz gedacht und aus die
Schtreiz hingewiesen als Doeument
staatlicher Einigung bei sprachticher
und selbst nationaler Scheidung. Das;
eine Germanisirung Oesterreich’s mög- .
lich gewesen wäre, wenn die Habsbur
ger zur Zeit der Gegen-Reformatiou
einen entgegengesetzten Weg eingeschla- s
en hätten, ist ebenso gewiß, wie daß i
Pie schon damals endgiltig ausgegeben !
ward. Jetzt giebt es wohl bei uns .
keinen so chauvinistischen Gerinanen,J
daß er an solche Utopien denkt, und ich »
bin, das wissen Sie, niemals Cbauvin
gewesen. Daß auch bei jenem Ziel eine
gewisse Einigung bleiben muß, fordern
ie Verhältnisse des Großstaates. Die
sen all emeinen Kitt kann nur das
Deuts thurn hergeben, die nationale
Eigenart jeder Landschaft damit voll- -
ständig bestehen.
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Sodann unterwirft Mommsen die
Politik der Tsche n undSlowenen ei
ner Kritik. Er a tdnritber: »Aber
Hand aufs Herz! erträgt sich damit
das Verhalten der T chechen und Sto- »
wenen7 Sind sie ni t aggrcssiv im J
Rchro sen Ent ermanisiren benkisszenW
- n
ezug au die Forderung der;v wei
prachigleit vertoeistMommsen auf das
Beispiel der Schweiz, wo dieses Prin
cip »in der Prain zu Nutzen beider
Theile durchqesiihrt erscheint.« Ueber
die Sprachenrerordnungen sagt er:
»Daritbet bestelsst wenigstens liiihen Und
drüben tein Zloeifel,das3 die Sprachen-«
vtrordnungen ali-v Krimpsmittel ein«-ie
siibrt und als- hiainpsmittel ans-neben:
tet wurden.« In seinen weiteren Mit-(
«- siihrnnigen an Instit schreibt Munzin
scn: »Sie können Recht haben, das-, ich
; den gegenwärtigen Bildnmsstnnd Der
vorneschrittekicn Slnxvenstämme unter
schiitze. Aber was wisan wir von der
bkhmischcn Literatur-? Woher sollen
mir davon etwas wissen? Diese miioss
nalen Splitter nnd kleinen Nationen
sind in der Kultnrwelt zu der « Rolle
- ocn stummen Personen verurttxeilL
! nnd Um so mehr, Ie mehr ne sich kapu
cncn, ihr Jdiom sestzistsalten.«
.-—- .. --... —
keine wichtige mcfksiiiftvfrage vor
Gut-tm
Jst ein Fabrikant oder Kaufmann
; yet-alten jeden Vertaufgoertrag in er
l f.s.llen, den ein Von Ilnn beoolliisaaxtig
ier Verliiufcr mit dritten Personen ab
fililiefxen mag? llm dies- Magr,
deren Wirlztigteit fjir den (.tjes;l)".iftdoer
lel-r teiner treitscren Iluxeinanderfetx
una bedarf, handelt es sich in einer
ltlagcfache mit der sich in diefen Tagen
Das Staats- Ylppell-!tioiiL-gericl;-t iiir den
östlichen Bezirk ron TUcisfouri beschaf
tigt liat.
Auf allgemeine litrundsätze hin, sagt
der »Am. d. WJC diirfte so ziemlich
jeder Jurist diese Frage zunächst dahin
teanttrvortem das-, die Verbindlichkeit
des Vertrages von der Natur der Bell
rnacht abhängt. Dass, also der ,,'-21gent«
--—- lim vorliegenden Falle der Hand
lungsreisende einer hiesigen Schuh
fubril) —- seinen Auftraggeber nur in
so weit binden kann, als er sich inner
lialb der ibm ertheilten Aufträge und
Ermächtigungen hält. Jst er ausge
schickt, um die in der Fabrik seines
Auftraggesbers erzeugten Waaren zu
verkaufen, so ist er nicht berechtigt,
auch des letzteren Haus oder Land zu
verlaufen. Jeder derartige Vertrag,
den der Agent einginge, wäre null und
nichtig gegenüber dein Austraggeber.
Folger er Weise sollte man anneh
men, da der Vertrag auch dann un
giiltig ist, wenn beispielsweise der
Agent unter den Preisen verkauft, die
der Austraggeber ihm vorgeschrieben
bat. Oder daß er nicht eigenmächtig
den Austraggeber binden kann, falls
dieser die Annahme oder Ablehnnna
der Gefchöftgabschlüsse des Agenten sich
vorbehalten hat.
Aber das Recht kennt nicht blos die
ai:Odriielliche, sondern auch eine ,,im
ts-licirte«, aus den besonderen Umstän
den des Falles, aus Brauch und Ge
wohnheit zu folgernde Ermächtigung
Wer mit dem Agenten oder Angestell
ten Geschäfte macht, der ist berechtigt
zu der Annahme, daß dieser Angestellte
crmächtiat ist zu dem, was Leuten in
feiner Stellung obsuliegen pflegt.
Wenn Jemand in den üblichen Ge
saiiiflsstunden in einen Kausladen geht
nnd dort Waaren laust von dem An
neitellten, den er hinterm Ladentisch
findet, so ist er lzur Annahme berechtigt,
daß dieser Angestellte das Recht hat,
ihm die Waaren zu verlaufen. Es
wurde dem Besitzer des Ladens nichts
nützen, wollte er nachträglich diese Be
rechtigung bestreiten, um die Waaren
—
zurück zu verlan n oloer einen höheren
Preis dafiir u fgoerderm
Die erwii nte Klageschrist betrifft
einen Handel, der nicht im eigenen
Geschäftslocale des Waarenbesitzers,
sondern auswärts von einem reisenden
Vertreter abgeschlossen worden ist. Die
Firma, so heißt es, hat sich das Recht
vorbehalten zur Annahme oder Zurück
tveisung der Bestellungen, die von ihren
Reisenden eingeschickt werden. Von
diesem Rechte hat sie gegen den Kläger
( einen Händler in Texas) Gebrauch ge
nincht, indem sie ihn benachrichtigte,
daß seine Bestellung zu den vereinbar
ten Preisen nicht ausgeführt werden
!3nne; wolle er die Waaren haben, sa
rcäisse er sich zur Zahlung eines höheren
Preises verstehen. Der Texaner ging
darauf nicht ein, sondern klagte auf
Sel)adenersat3.
Das hiesige Kreisgericht entschied zu
Gunsten der IVerllagten auf den Grund
hin, dasz deren Verfahren der geschäft
liassen Uebung entsprach. Die Klage
wurde als unhaltbar zuriickgewiesen.
Hiergegen hat der Kläger Berufung
eingelegt und eine Mehrheit des An
vellhoses, bestehend aus den Nichtern
Vland und Band, hat ihm Recht gege
lien. Die Abtveisung der Klage ist fiir
unrichtig erklärt und der Fall zur Ver
handlung an das unter-: Gericht zu
rückvertviesen trorden.
—- . .s.». , .
Wtekrmqen des Tarifs in Deutsch
land.
Wie am Schluß des dritten Quar
tals von ·1897 bringt die Franksurter
Zeitung Ietzt auch eine Zusammenstel
lung der Wirkungen des Dingley-Ta
riss aus die deutsche Aussuhr sijr das
letzte Viertel des Jahres, wobei sie sich
theils aus Berichte der Handels-kam
ni·ern, theils ans die der Consulate
stutzt. Jn jener ersten Zusammenstel
lung schon wurde angedeutet, daß man
die Nachtheile, welche der neue ameri
kanische Taris dem deutschen andel
brtn en wurde, bedeutend über chätze,
und as hat sich jetzt im weiteren Ver
lause bestatigt. Allerdings zeigt die
Aussuhr aus Norddeutschland nach
Amerika silr das letzte Vierteljahr ei
nrn Ruckganq um mehr als drei« Mil
lionen, allein dieser ist in der Haupt
stehe auf den Minderexport von Zueter
zu setzen, wie solcher nach der niassen
haften Ausfahr, welche der Annahme
des neuen Tariss vorherging, nicht an
ders- zu erwarten war. Als Maßstab
sur das normale Geschäft ist dies nicht
geschadet. Man darf die Hoffnung
hegen, daß die deutsche Industrie die
erlittene Einbuße bald wettgemacht
treiben wird. Der Riirkzua der aimen
blicklieh noch überwiegt, beruht nicht
allein auf den pzjouerhöhungen des
Dinglet)-Tarises, er ist zum guten
Theil auch eine Folae der Uebersiilluna
des aineiikanischen Marltes durch die
grivszen Waarenquantitiiten, die in Etr
; wartung des Ding!et)-Tarises noch
- schnell in das Land geworfen wurden.
»Aus den verschiedenen Industriebe
zirken lauten die Angaben, wie folgt:
; In leemnitz war im 4. Quart-at
; nech ein Riictgaug von 8(),l)stl) Voll-Its
» visit-andeu.
Die Ausfuhr .L)aniburg’s nach den
Vereinigten Staaten im vierten Quar
tal 1897 betrug 1,1:38,658«) Dollar5, c-.
kl- I,5»23,Iks.!t weniger als izn Vorj«il)r.
Die Gesammtaussuhr in MU? betrug
lt),1k:R,-t:-:6 Tollam wovon 8,12»,187
iu: ersten H.rlvsal«,r unter dem alten
Tarife; in III-; wurden fiir BLIND
tmH Douai-s ausgeführt Der kltiikr
aang beträgt also siir das Jatksr tw?
irr-gestimmt ZEIT-USE Douai-E Ver:
inuthlich ist diese an sich enorme Min
t«er(1it««,-sltl)r aanx auf das tsonto des
Zuckers zu schreiben, dessen Einsuhr in
Tit-r Voraussicht der Zotlertjiitrung ganz
besonders sorcirt worden war.
Freundlich-er gestaltet sich schon das
! Bild aus dem Consnlatsbezirt hiera.
s Die diirlte W«mren:-Llussiil)r aus-« dem
I District derConsulariAgentur zu litera
; nach den Vereinigten Staaten vetrua
, in- vierten Quartal 1897 75-4,3t68.29
’ M. Sie weist gegenüber der Augsuhr
H im gleichen Zeitraume desJahres 1806
I eit; Minus von 18(),840.12 M. aus.
Trogdem ist eine wesentliche Besserung
der iesigen Aussuhr zu verzeichnen.
Im dritten Quartal 1897 betrug das
Minus gegenüber der Aussuhr itn
gleichen Zeitraume 1896 1,214,785.65
. Alle Anzeichen deuten daraus hin,
daß der Export nach den Vereinigtcn
Staaten sich in diesem Jahre wieder
günstig gestalten wird.
Die Aussuhr aus dem Franksurter
Bezirk hat sogar eine nicht unbeträcht
liche Zunahme erfahren, die sich siir
das zweite Halbjahr tro des Dinglen
Tarifes aus 1,426,695 . und siir das
. ganze Jahr 1897 aus 4.6 Millionen
t Mark sicut.
Gleiches wird aus Barmen berichten
Tsie Waarenausfuhr aus dem Sonsti
latsbezirk Bannen nach den Vereinig
tcnStnaten stellte sich im viertenQnars
tat 1897auf insgesammt 1,520,248.41
Dollarä gegen 1,242,16().69 Dollarg
in der entsprechenden Zeit des Vorjal)
ris; sie weist somit den lleberschuß von
278,087.62 Dollars anf. Es gelang
ten zur Auf-fuhr an Besatzattileln siir
218,429.74 Dollars (1896 138,125.519
Dcllars), an Chemikalien und Farben
für 314,854.51 Dollars (1896 228,
012.77 Dom-.er an Messerwaaren für
127,,889.2() Doll. UHICS 224,()9«5.44
Tsollarsx tm Hutbiindern nnd Bortcn
für 294,475.92 Tollars s1896 182
52759 Dollais), an Leinenspitzen jiir
1335),392.78 Dollars (185)6 U7,Ls;i’15.93
Dollars), an Seiden- und Baumwoil
cchveben siir 170,()57.72Dvllan ( 15401
92.4I9.98 Dollats). Ein-: wesentliche
Zunahme in ihrer Ausfuhr haben
demnach zu verzeichnen die Pest-Windu
strie Varmens, die Farbenfabriken in
Elberse!d, die Spitzenherstellung in
—
Elberfeld, Barmen und Langerfeld,die
Hutbandwirkereien im Wupperthal, in
Rdnsdorf und Wermelsiirchen, fowie
die Stoffwebereien von Elberfeld und
Barmen. Die Schneidwaaren-Jndu
ftrie Solingens ift in ihrer Aus-fuhr
wieder zurückgegangen.’«
Auch in Süddeutfchland hat der
Export nach den Ver. Staaten im 4.
Quartal 1897 eine nicht tin-erhebliche
Zunahme aufzuweifen gehabt.
Ueber die Ausfuhr nach den Ver.
Staaten liegen weiter folgende Zahlen
vir: Die Aus-fuhr beweisthete im 4.
Quartal 1897 itnCoanIlarbezirkBres
lau 280,705 Doll. (gegen 368,573 im
4· Quartal 1896.) Hauptexportartitel
waren Arsenik für 10,993 (gegen 9,- -
851), sonstige Chemikalien 8,137 (16,
965), Glacehandfchuhe 67,59."3 (6:?,
816), Leiueuwaaren 54,81.0 »39,924),
Porzellan 83,434 Doll. (76.009) und
halbfeidene Waaren für 54,b'78 Doll·
(63,483).
Aus dem Bezirk Glauchau wurden
Waaren im Werthe von 540,5-45 Dolc.
(4f)1,628) exportirt, nämlich Kleider
ftoffe für 420,640 (403,410), Leder
handfchuhe 87,285(12,505) und baum
rrsollene Strümpfe für 464,988 Toll.
(54,748).
Der Export aus Eibenftoct ergab
158,648 Doll. (160,574) und zwar
baumwollene Strümpfe für 25,044
DolL (——), Glacehandfchuhe 79,:30J
(86,310), Papierwaaren 21,430 (31,
956) und Befätze für 26,221. Doll.
(.«-36,693). Annaberg exportirte für
99,()22 Doll. (ge»qen 64,113); darun
ter für 94,970 DolL (gegen 53,985
Befätze.
»Wqu es auch zu früh wäre, be
merkt dazu die Frlfi. Zig» ein endgül
tiges Urtheil über die amerikanischen
Zollerhöhungen und ihre Einwirkun
gen au die deutsche Waaren-Ausfuhr
abzuge n, fo kann man doch heute
bereits sagen, daß die anfänglichenBes
fürchtungen sich nicht in vollem Maße
verwirklicht haben. Die Besserung
der wirthfchsaftlichen Verhältnisse drü
bin und der nach Verbrauch der gro
ßen Lager naturgemäß einftellende
Bedarf wird auch unsere Industrie
zum Nutzen gereichen.« Um so weni
ger wird man draußen Grund haben,
sich mit nutzloser Kritik unserer Han
delspolitik die Köpfe zu beschweren.
Vermischt-A
Auf die große Verbreitung der An
fichts- Postkarten in Deutschland wird
in der amtlichen Statistik der Reichs
post - Verwaltung die ungewöhnliche
Steiaerung des Polttarten - Verkehrs
zuriickgefuhrt. Diese betrug im Jahre
1896 gegen das Vorfahr 8,3 pCt., bei
den Briefen nur 8,7 PCt. Im letzten
Sommer sind allein vom Kyffljäuscr
148,00(), Vom Nationaldenlmal anf
demNiederwalde 128,0(,)0, vcm Brocken
120,()00, von der Wartbura 118,000,
von der Baftei 77,()0(), vom alten
Schloß in .deirelberg L36,00(), vom
Feldberg 27,000 Postkarten abgesandt
worden. Uebertroffcn werden diese
Zahlen noch- von dem Postkartenver
kelr auf Iluvttellunassplcsteen Die
eZahl der von der Gewerbe- nnd n
iustries Aussiellunn in Leipzig abge
iandicn Positur-ten beträat naher
1,4(«-),()00, diejeniae beim Voftamt der
Hainsburgen Gartenbau - Aug-Heilung
572,000. Bei der Berliner Gewerbe
Vlusitellnng betrin die Zahl der An
sichtskarten täglich 9826. Von dem
Betrage srirn 20 1s2 Millionen M» auf
den dar- Porto für Postfarten des in
neren Verkehrs veranschlagt wird,
kommt demnach ein ansehnliche r Theil
auf die Ansichtspoftkarten
sc sk It
Ein gewissenhafter Historiker erin
nert beiiii Ablauf deiz Jahres lskiIdsasi
der Menschheit fürwahr doch noch eine
Pflicht der Pietät zu erfiillen iibiisi
bleibt. Wir haben nämlich noch ein
wichtiges Jiibiliiuin, pagjenige der
Wurst zu feiern, denn nor tausend
Jahren, 897, wurde die Wurst zum
ersten Mal in der Form nnd Zusam
mensetzung sabricirt wie es noch heute
geschieht. Man musi, bedenken —— fügt
der sachtundige Historiter hinzu -—
das-, diese Zusammensetzung zur Zeit
der alten Griechen eine ganz andere
war, so daß man jenes Gebilde, das
schon Homer in seiner Odhsse erwähnt,
nämlich einen mit Fett und Blut ge
füllten gebratenen Geismagem durch
aus nicht als Wurst in dein heutigen
Sinne bezeichnen kann. Auch die be
rühmten Lutanschen Wär-stehen der
Römer lassen sich mit den späteren des
Mittelalterg in keinen Vergleich brin
ien. Im Mittelalter bereitete man
Wiirste nicht nur aus Schwein fleisch,
sondern aus ge iiiichtem Fleisch aller
Art. Uin das Jahr 1500 her-um ta
mei. mit Safraii und Zimmer gewürz
te Wiirste in die Mode, und später setz
te man Kalbsleisch, Milch, fogar Mo
schug zit. Erst im letzten Jahr .)«. indert
sind in unserem gelangte d: e Faliitas
iioii der Wiirite zu große r Vliitle.
tiöeltbelannt sind die Göttingen und
Gotbaner Wärste, allen voran aber die
Frczntfurter uin Wiener Würitin
sit II- II
Jm Stäbchen Kandy aus Ceylmi
wird das höchste Heiligthinm der
Buddhisten, der Zahn Buddhas-, auf
bewahrt. Als der lFionig von Siam
seine große Reise nach Europa antrat,
besuchte er aiichstandi), um als buddhi
stischer Herrscher dem heiligen Zahn
seine Verehrung zu erweisen. Tit gro
szem «-,uge begab er sich- ziiiu einpel,
vierzehn Leute trugen seine Opferga
bin sur die theuren Priester, die ehr«
fiirclkitsiooll des Königs harrten. Unter
den feierlichsten Cerenionien wurde der
Zahn enthüllt und der König bewies
ihm seine Anbacht, dann atber streckte
—
Seine Majestiit die Hand nach dem
Heiligthum aus, wohl nur, um seinen
Zauber noch besonders auf sich wirken
zu lassen, da —- trat einer der Ober
j isriester, unter deren besonderer Obhut
« sich der Zahn befindet, da wischen: an
« beten ja, aber nicht anfaifeni Seine
Majestät beherrsichte aber die-Situation,
ein Wink, nnd die gesammten Opfer
gaben, mit denen die Priester verstoh
len schon recht geliebaugelt, wurden
wieder eingepaclt, und wie er gekom
men, Verließ der Zug den Tempel. Der
König kehrte in sein Absteigequartier
-—— Queen’s Hotel — zurück, und die
Tempelgeschente wurden sorgsam ver
packt, was wohl die verehrten Priester
erfuhren. Denn sie nahten in langer
Reihe und warfen sich zerknirscht vor
dem Hoteleingang zu Boden, geraume
Zeit hier liegend nnd ihre Bitten und
Gebete murmelnd. Und als das nichts
half, da erschienen in Procession die
heiligen Eiephanten und mit ihnen ka
men die Teufelskanzer unter greulicher
Musik angesprungen, nm mit Tanz
nnd Spiel die Dämonen zu vertreiben,
die von des- edlen Königs Herzen Be
sitz ergriffen. Aber diese Dämonen
mußten sehr schlimme Nacker sein:
Seine Majestiit blieben ruthig beim Di
ner (das Cousveri ohne Getränke 100
Mart) sitzen nnd ließ sich den Prima
Spargel (aus Vraunschweig, jedes
Stück ein Pfund schwer) gut munden,
neizte auch hin nnd wieder die Lippen
((;4er Riidsesheimer Sichkoßabzug und
Ase-r Msouton Rothsehild) und lebte
überhaupt wie Gott inK-undn, aber von
den Elephanten und Teufelstänzern
nnd Priestern geruhte der König mit
dem lang-en Namen keinerlei Notiz zu
nehmen. Und am nächsten Tage reiste
Seine Majestät alb, nnd Herrscher und
Geschenke sah man niemals wieder!
si sss ss
Man kennt allgemein dieQuintessens
der vom Berliner Wetterpropheten
Falb, dem ,,astronomischen Roman
tiker«, bersochtenen Theorie. Jeder
mann weiß es, daß sie nichts Anderes
als eine wissenschaftliche Bariirung
der uralten Bauernregel ist: »Der
Mond macht das Wetter«. Und die so
genannten »kritischen Tage«, das sind
jene Tage, an denen die anziehende
Flnthkrast des Mondes ihren Höhe
punkt erreicht und zu atmosphärischeu
Störunan führt, die sich als Gewitter-,
Niederschläge, Wirbelstürme u. s. w.
äußern. Zahlreiche Beobachtungen ha
ben erwiesen, daß Falb’s Erdbeben
prognosen durchaus nicht auf die leichte
Schulter zu nehmen sind. Er hatte
1881 in Agram, wo er damals weilte, ·
ein Erdbeben angekiindigt, und sich in
seinen Aus-sagen nur um einen einzi
gen Tag geirrt. Der Agramer Pöbel,
toelclxitr sich an dem Tage, siir welchen
; der Wetterprodhet das Erdbebsen an
- gesaat hatte um eine kleine »Hetz« ge
l bracht sah, versuchte sich siir den Ent
s ganq derselben in dieser Weise zu re
l t-ai.cl)iren, das-, er vor der Wohnung
! des Prosesscrs Ixalb seine Katzenmusik
’ arrangirte und ilun sämmtliche Fen
stersclieiben einsct)ln-·i,. Schon der nächste
Tag übe-mengte cibcr die Agrainer Erd
lsebcnliebhabnz das-, auch bei Veran
stiiltunq Von siatzemnusik der Grund
satz »Eile mit Weile« Beherzignng ver
dient, denn das Erdbcben trat ein
di- )i( Il
Das Beste· Lehrer feiner Damen
Tllikilschule entsetzt die Arbeiten seiner
Scliiilerinnen l«etr».cl;tend): »Meine
Damen, heirathen Sie.«
sc- -e se
Der Theaterzettel des kal. Schau
spiell;.i!ises in Berlin im Tlieaterjonr
nnl zeigte durch Verschiebung einer An
nonce folgendes Erlieiterndes Bild:
Königl. Schauspielbans
Vertraulieue Ausktinste
über Vermögens-, Familien- und Pri
vat-Verhältnisse auf alle Plätze
ertlseilen äußerst prompt
! und gewissenhaft
cfolgt die Firma)
Jnternationales Auskunfts - Bureau.
Dann folgt Stück- und Personen
verzeichniß.
.- 4. .
Der Gipfel der Zerstreutheit. Ein Pro
fessor steigt in einen Pferdebahntvagen
und sieht darin einen ihm täuschend
iihnlich sehenden Herrn sitzen. »Ach!«
spricht er, ,,da sitze ich ja schon!«
Spricht’s und steigt wieder aus.
sc- slt si
Auf der Ansstellung für Kinder
pflege in Berlin befindet sich auch ein
Papyr1-.2, welcher die Quittung einer
Amme enthält, die vor rund 1850 Jaly
reu am Nil ihres Amtes waltete. Das
3.i:·riftstiick lautet: »Jal)r 10 des Kai
serg Tiberius Glaub-ins Caesar Augu
stus Germanns am 26. Epiphi (20.
Juli des Jahres 50 n. Chr.). Durch
Herniias, den Sohn des Nilos, Archi
isar der Dörfer Nilo«poli5, Sein-Wams
Jnsel und Heraklia im Heraklideg- und
Themistos - Bezirke des Arsinoitischen
Gaum Es betennt die Amme Jason
lis —--— Tochter deg «OPiH, 530 Jahre alt,
mit einer Narbe am linken Schienbein,
unter Vormundschaft ihres Mannes
Apynchis —- Sohnes des Panephrom
mis, 35 Jahre alt, mit einer Narbe am
rechten Unterarm —— Von Teseniiphis,
der Tochter des Hortis, 50 Jahre alt,
mit einer Narbe am rechten Schiensbein
- -- erhalten zu haben: das Lohngeld,
sowie das- Oel und die Kleidung, kurz
Alles-, was einer Amme gegeben werden
muß während einer zweijährigen Zeit
der Ammendienste und der sechs Mo
nate der Ernährung für die Ammem «
«ienste und der Ernährung ihres weib
lichen Sklaveniindes ThermutharionX