Der neue weg. Die Frauen glaub ten im Allgemeinen, daß -Frauen - Lei den« nur nach einer »l o kalen Untersu chung« von Aerzten behandelt werden könnten. Aus Furcht Vor einerderartinen Untersuchung haben Tausende der zart suhlenden c’-muen ihr Leidetrstiägetrai « , gen. Die Einfüh tun des Ffine of Cardui hat be wie en, daß neun Zehntel der von Mensttuattonsz - Beschwerden her rührenden Fälle der Behandlung eines Arztes nicht bedürfen. Der einfache, retne HO. Hqu Illi kann von der Frau in ihrem el e nen Hause gebraucht werdenund e wirtt sofortige Erleichterung und rasche eilung. Frauen brauchen je tni tlängerzuzauderm Win o cardul verlangt keine beschä mende Untersuchung, um thätig em ugrei en. Er heilt irgend ein Lei en, as unter der Rubrik von cum-Leiden«-unregelmäßiger ensttuation,Vorfall der Gebär mutter,WeißflußundLebenswechsel fällt· Er verleihtdenFrauenSchöns heit, tndem er sie gesund macht. Er erhält ejung und bei nie-Gesund hett. reis 81.00ln er Apotheke. settesss Rath in Fällen« welche besonde rer Anweisungen bedeuten, adtessire man with-gebe der Symptome: sQuelle-»Ari vtsoty epattment.« The chattaoooks Kessel-e co., ebensong Tenn. Is. J. U b d li v n, M.V.. Takt-. Miss» gefr- .Jch gebrauche häutig Wer of cktzi In meiner Prain und halte In zur ein aueaezetchnetes Praparat r rauensLe1oen.« Heut-J- J. Voqsk gigartens Fabrikant und Händles in Rauch- und Kam-Tabak Cigarrempttzm und Raubesplltensilte überhaupt. -ZZ-Fabrikant der nltbcwährten A O. D. Cigarren die beste Isc-Cigarte. Zto Str. Gran-l lwlmsii. g Hm Makbsk Workss Island l. T. Ptlllk s- cc. , Monumenth Grabsteine aus Marmor und Gkanit, fcnikGrab-Umikunungeu. E Fale Ihr Marmorarbcnm wimsdzL qebtj feine Besteumnenh ehe Ihr ims- g--se1;m. I Umkrc Mem- ikka du n emame J Seht uns und stonwk ld j Stand Island, - - : - Nebraska. ; Damen« tun 1t: H ok. Fsux Les-w s steel and Pennymyal Treatmem H« , . Dr. Banden s Trag Tier-, sprind » lun?, : Hk k - lk ZKIMZIM les-J des-Heim Dr. Borni ovKnWM Li--i«s.-H« A » ALLAN cxe Zue IinMumiln" k-s; Hart- nnd chchkozleu ; viecquIIH ; Z ; I —- Abonnirt auf den Anxeiger und Bereit-J ». » .t des-iet- Todten Asche mußt dn streiten! f ,.» . k Die deutsche Flotte-I Etwas-c mein Bott, nnt nenen Sinnenl Blick in des Schläft-Its goldnes Buch, Lied ans den Sternen dir den Spruch: Du sollst die Welt gewinnen! . Erim-ichs mein Voll, detß deine Töchter fplnttenl . Wir brauchen wieder einmal dentsched Almen J Zn dentschem Segen-ich i Hinweg dir feine Knechtdgederdn . Zervrich der Heimatl) Schtteckendans, 1 « ieh mutltln in die Welt hinan-, l Da sie dein eigen werdet . Dis bist der Hirt der großen Völkerheerde, Du bist dasi große .Hos«ittlttigsvislk der Erde, Drum wiri den Anker onst War Hellas einft von bessrer-i Stamme i An- da? Von helft-ein Stamme Rom? Daß Hei-mann, dein gepries«ner Ohm, Mein Volk, dich nicht verdamme: Hin-ins in’o Meer mit Kreuz nnd Oriflammel Sei ntiindig nnd entlanfe deiner Ammel Wie feinem Quell dein Strom! Wohl ift sie dein, die schönste Flotte, Die te ein sterblich Aug« entzückt: Der Münster Schlsse, wie geschmückt i Hast du sie deinem Gotte! Du lächelst ob der Feinde ichwachetn Spotte, Wenn sie auf ichwanlem Brett, die freche Rotte, Die Frucht der Erde pflückt. Auch diese Frucht follft dttoerftegem Wenn erst das Salz dein Ruder acht, Und all die Sterne, die sich jetzt Stol libean Haupt dir wiegen Gleich Echmncken Sklaven dit zu Füßen liegen; So zwischen zweien Himmeln Rimsingen-— Died Ziel ist dir gesetztl O blick hinaus iu’d Schrankenlosel Bestiirnit dein Herz nicht dode Lust. Wenn, wie an einer Mädchendrusi Die aufgeblähte Rose, Die Sonne zittert in des Meeres Schooße? Und tauschen nicht der Tiefe tausend Mooie Dir zu: Da mußt, du mußtl ? Gleicht nicht das heil'ge Meer dein weiten Friedhof der Welt, vornher hin T is Wogen Decken von Rubin ’««td ariine Hügel breiten? - --!·«2«:t«:s;t nicht ans deiner Haqu Zeiten ,-i...«., deutsche Helden drin? I Wiegt sich nicht ans iriftull’nem Stuhle s Hin Meer der Nereiden Schnur, Die sich ihr Schicksal Jahr unt Jahr Abspinnt von goldner Spule? Lvckt sie dich nicht, der Becher nicht von Thule, Das wilde Meer, der Freiheit hohe Schule, Lockt dich nicht die Gefaer Das Meer wird uns vorn Herzen spülen Den letzten Rost der Tyrannei, Sein Hauch die Ketten wehn entzwei Und unsere Wunden kühlen. O laßt den Sturm in euren Locken wühlen, Utn srei wie Sturm nnd Wetter euch zu fühlen; Das Meer-, das Meer macht freit ) E Kühn, wie der Adier kommt geflogen, E Nimmt der Gedanke dort den Lauf, l Kühn blickt der Mann zum Mann binaui, E Den Rücken nngebogeir. ! Noch schwebt der Geist des Schöpfers aus den I Wogen j Und in den Furchen, die Columb gesogen, ?- Geht Deutschlands Zukunft ani. Wie dich die Lande anerkennen Soll auch dnd Meer dein Teilen fein Dad alle Zunnen benedein Und einen Purpur nenne-L Er soll nicht mehr um Krämerichnltern bren nen-— Wer will den Purpur von dem änisertrennenP Ergreif ihn, et ist dein. Ergreif ihn nnd mit ihm das Steuer Der Welt-geschichte, fass en teckt ler Schiff ist morsch, idr Echiss ist leck, Sei du der Weit Erneuert Du bifi des Herrn Erwädlter und Getreuer; O itzt-ich wann lodern wieder deutsche Feuer Von jenes Schifer Decke Hör-, Deutschland, bäte deine Bat-dem Dir bliin manch’ lustig Weilen-enter Erbaue ielbit die Sseqler dir, Der Freiheit beste Garben, Mit eignen Flaggen, eigenen Kotardenz Weil-' nicht der Sklave jenes Ledparden Und feiner schnöden Gier-! Wen bitt’rer Armuth Noth erfaßte, Und wer verbannt die See durchwallt, Da heiße Sehnsucht nicht zu bald Die ekle ilun belaste: Dein sei’6 beitn Schwanken einst der deutschen Mnfte Als ob er träumend noch zu Hause raste Jm kühlen Eichenwnld. Es wird geicheh’n, sobald die Stunde Erkennt-Or Einst-it er nnd schlägt, Ein Fürst den deutschen Purpur trägt Und Einer-i Herrschermnnde Ein Volk vom Po geborchet bis zum Sande; Wenn keine Krämer-wankte mehr, wie Pfunde, Europas Schicksal wüst. - Schon schaut mein Gleis dar nie Oe ute, Mein Herz wird segelglei geichwe t, — Schon iß die Flotte anfqe lit, Die tntser Voll erbaute; Schon sein« ich seyn, ein deutscher Arsenanth An einen- Mnft und kämpfe- nilt der Laute ils-'s goldne Blieb der Welt Unter der Mast-tin Eine Jaschingsniizr, von TR. If) Der Hm Stimmuan phil. Paul Jliittgen saß behaglich in seiner Sopha erke, hielt die Zeitung in der Hand, nahm von Zeit zu Zeit einen Schluck aus der vor ihm stehenden staffeetasie und tauchte dazu eine gute Eigotke, wie er dies jeden Tag noch Tisch zu thun pflegte. Es stand wohl heute nicht allzuviel Jnteressantes in dem Matte, denn er fallete es zusammen und überblickte dabei auf den beiden letzten Seiten die Anzeigen. »Nichts als Vergnügnngsonzeigem wohin man siehi,« brummte er, »Kat neval nnd kein Ende, heute holten ein halb Dutzend Vereine- ihre närrische-i Sisnngen ab, morgen gibt es ebenso viele Maslemälle, ich begceise wirkiich nicht wie die Leute dazu noch immer Lust nnd Geld haben!« »Ich begeeise es sehe wohl, lieber Isoan sagte seine ihm gegenüber siyende, etnfig fttickende kleine Frau, .oll’ diese Lende plagen sich Thron-, jahrein, vom Morgen bio, zum bend, die Männer in den subtilen, den long Flotte-sus- t segenwättis das »Ach-IS oit mächtig on m begeistert viel fach ou umflicht-It Osan Die dtniiche Zeitauf- abe- rtcto Beim-, so m W WWMKÆMW TM « m » sind-s s Mitin J weiligen Vureauch hinter ’m Ladentisch —die Frauen mit den Kindern, mit Staufen, Flickem Rachen und ano lsaltungsiorgem da bat man wirklich Sehnsucht, sich einmal auszuspannen und im übermiitbigen Treiben alle Sorgen zu vergessend« Ganz erregt hatte Frau Traudchen gesprochen, und ibr Mann sah sie ebenso erstaunt an »Aber-, liebes Kind, Du redest dem tollen Treiben ja sehr nachdriicklich dasl Wort, gerade so, als ob Du es siir selbstftverstiindlich hielteit !« s »Das thue ich auch, Pani. Dul weißt ja, wie ee dem Bogen geht« wenn er immer straff gespannt ist, und! es liegt hier in der Natur der Men schen, sie miissen sich bin und wieder( einmal griindlich auotoben, nachher arbeiten sie auch um so lieber wieder. Ich selber bin manchmal den Kinder spettalel, das ewige Rachen und Flielen so leid, ich könnte mir nichts Schönerett denken, als auch noch einmal wieder einen Maskenball mitzumachen, so schrecklich alt bin ich doch noch nicht.« So etwas hatte der Herr Oberlelsrer doch nicht zu hören erwartet, ganz sprachlos sah er seine strickende iieine Frau an. »Du, sreilich,« fuhr sie sort, .Du bist ein Ratt-deutscher mit liiblem Blut und großer Rude, Dir ist der Karneval nicht von Jugend an in Fleisch und Blut übergegangen wie mir, die ich Rheinliinderin bin, Gott sei Dant, Rheinländerin!—Warum aber sollen wir nicht auch einmal einen Masken ball mitmachen, wie so viele Deiner Kollegen, und uns mal wieder so recht nach Herzenslust amiisirenP Ich hatte sriiher immer gehofft, ich hätte mebr Einiiuß auf Dich gehabt und Dich auch etwas lebenslustig gemacht, aber; Du bist und bleibst immer derselbe? ruhi ic, lichte, vernünftige-« »inngweilige Philister-, nicht umer Schatz, das wollten Du sagen -«· i Z.ein, das eigentlich nicht, « lachtee ,die kleine Frau etwas veriegen,io1 ; etwas Aelinliches allerdings, aber nichts ganz so schlimm-—aber wenn Du ea« selber sagst-nun, Du mußt Dich ja selbst am besten kennen !« Jbr Mannlaijite. »Selbsterienntnisz ist bekanntlich eine ebenso schone als seltene Tugend, ich konnte mich also nur freuen, mit Teiner liebenswür digen Hilfe dazu gelangt zu sein« Aber nun sage doch ’tnal selber, was singe solch’ ein ,langtoeiliger Philister’ wobl aus einem Mastenballe an, Traudchen, der bleibt lieber zu Hause, zieht ben Schlafrock an und stopft sich eine lange Pseiie.« »Ach. liebster Mann, thue es mit doch ein einziges Mal zu Gefallen, nur ein einziges Mal !«——Das Strick zeng flog aus den Tisch, nnd die lleine Frau ihrem Eheherrn urn den Hals. .«3achte. iachte,«« wehrte er sie ab, »Du zerknitterst mir meinen Kragen, kotum’, setz« Dich ’nial vernünftig her tu mir, wir wollen und einigen, ein Vorschlag zur Güte-Jeder lotntnt dem Anderen aus halbem Wege entgegen, Du gibst den Gedanken an einen Mas kenball aus, ich d7gegen verspreche Dir-, an einem, meinetwegen auch an beiden Fastnacht-nagen mit Tit irgend wohin zu gehen, wo wir das Faichingetreiben recht nach Herzenslust genießen können, zum Beispiel in's Karlshans, «was meinst Du dazu, ist das nicht ein schöner Meint-« »Nun 1a.« sagte Frau Trandchen etwas langsam, »wenn es denn gewiß gar nicht anders geht, dann muß ich wohl damit zufrieden sein, aber eins wirst Du doch wohl noch thun, mir etwas Geld zu einem recht hübschen neuen Mithnenmantel schenken, rnein alter-, aus meiner Mädchenzeit her, ist nicht mehr schön, den mag ich nicht mehr anziehen« »Ein ,Mohnenmantel,’« sing ihr Mann, »was in aller Welt ist denn das siit ein Dilig?« »Nichts weiter, als dasjenige, was stir die Herren ein Dommeln-ein weiter faltiger Mantel mit einer Ka puze, in den man sich ganz und gae ein hüllen, nnd also unkenntlich machen arm-« « . «Und dastie soll ich Dir Geld geben? Nein, Ihr Frauen seid schrecklich, Geld und nochmals Geld, soll ich es ans dem Aennel schüttean »Aber Du hast es doch, lieber Mann. und so viel ist ed doch auch nicht, ein paar Mart rotieden genügen-« » »Ich habe sei-»ei, wie llug Du bist, da weißt Du ja mehr als ich felbet, ich weiß non nicht-I, ich habe g’rad’ so viel, wie ich brauche-, und wie Du brauchst, und dise stinderx aber natürlich nur sitt nothwendig-e Sachen und keinen Pfen nig mehr-—adieu, Schad, ich gehe jetzt, es wird mir ganz unbehaglich bei Dir, wenn Du von Geld anfangst, Du weißt doch-, in Geldlache hört betanntlich die Gemüthlichteit a c, und darum will ich lieber gehenl« »Du hast noch zehn Minuten Zeit, Paul, es ist ietzt erst-« Nein, meineliebe Frau, im Gegen thesl, wenn Du anfängft, von Geld zu reden, dann ilt es immer die höchste Zeit, daß ich gehe-—addio!« Fort war er, und Frau Traudchen iah ihm mit ziemlich gemifchten Gefüh len nach. »So lind die Männer alle,« se zte lie, »wenn wir Frauen niemal« en Pfennig file unsere Tailette adeeftir unser Vergnügen gebrauchten, ja, dann wären wir sicher das Ideal dies tten der Schspfnng, aber fv!— mer den Daumen auf dem Parte monnaie7 das Davahaltnnssgeld geben sie ja noch zur Noth, aber wenn es Cur-aussehen find, denn find sie nie s-— ——-t - wähnten Wintergarten saßen in einem »der Lust, daß man kaum sein eigen zu haben, und man nmß sich das via chen Geld rnit Bitten, mit List, ost auch mit Lierger erliimpsen; und rnit nnter bin ich es leid. Aber warte nur« lieber Mann, ich habe eine Idee, nnd wenn die sich aussiihren läßt, dann-« Und Frau Trandchen sah wieder ganz gieiriistet aus, nahm ihr Strickzeug vom isch und ging zu ihren beiden Buben, die im Wohniimnier herumtollten und ihre eintretende Mama mit Jubel geschrei begrüßten. Der Karneval war herangekommen, und in der alten rheinischen Stadt wogte es Straße aus, Straße ab von allen möglichen und nmndglichen Ge stalten. Jeder sang oder lachte, unbe kümmert um den Anderen, ganze Reihen von Mädchen und Burscheni hatten sich an den Hunden gefaßt und; sprangen im Takt nach irgend eine-« beliebten Melodie die Straße entlang. Der Himmel hatte Einsehen mit dem lustigen Völkchen, es war llared, kaltes Frostwetter, und der Schnee störte die Freude nicht, er erhöhte sie im Gegen--v theil noch mehr. « Im Karls-hause wogte eine bunte Menge durch die geschmiickten Säle und den mit Glas iiberdeckten Winter garten, an selbstständiged Gehen war kaum noch zu denken, man wurde nur noch geschoben und mußte mit, wohin die Anderen gingen. sn dem eben er gliicklich eroberten Eckchen zwischen allerlei immer-grünem Strauchwerie Herr Dr. Niittgen nnd seine kleine Frau und ließen die bunte, laleidoslopi artig wechselnde Menge an sich vor überziehen. Das lachte und schwatzte, es war ein Brausen und Schwirren in Wort verstand. Fortwiihrend und un aufhaltsam drängte es sich vorüber, seden Augenblick neue Gestalten, ed nahm kein Ende, es war, als sei diese, lebendige Menschenfluth unerschöpflich. E Dies Alles von seinem sicheren Platze« aus anzusehen, machte dem Ober-lehret Spaß, ader er ließ es sich nicht so mer ten, das wäre ja Wasser aus die Miihle feiner Frau gewesen, nnd wer weiß, was sie dann im nächsten Jahre von ihm verlangt haben würde-. Jn Ve tress des Mantels war er glücklich Sieger geblieben, ihren alten wallte sie nicht mehr anziehen, einen neuen hatte er grundsätzlich nicht gestistet, ergo saß sie ganz bescheiden und ehrbar in ihrem dunkelgrünen Tuchtostiim neben ihrem-Mann und spähte aus mertsarn in das Gewühl, ab sie nicht ein bekanntes Gesicht entdecken könne. Da ite sich aus einmal eine Gestalt aus ern Menschenichwarm, und eine lachende Stimme ries: »Guten Abend, Traudchen, guten Abend, Herr Dotter-, ist es wirtlich wahr, sieht man Euch vernünftige Leute auch einmal hier unter atl’ den Narren?« »Sie haben Recht, Frau Schmitz,« sagte der Tugenden-, »aber meine Frau ist Schuld daran, sie weilte durch aus-« »Nun, warum sollte sie auch nicht, gelt Traudchen, wie manches Mal sind wir sriiher zusammen hier herum ge spielt, und ev war doch immer schön l« »Ach ja. stathchen,« rief ihre Freun din, »weißt Du was, ich gehe einmal mit Dir rund durch die Sitte, ich habe es so lange nicht mehr gethan,« und ausstehend lehnte sie ihren Stuhl gegen den Tisch und tagte: »Bitte. Paul, verwahre mir meinen Plan, in einer halben Stunde bin ich wieder hier.« Und ehe ihr Eheherr noch seine Zu stimmung gedentannte, hatte der Men schenstrom schon seine Frau und deren Begleiter verschlungen und mit sich fortgerissen. .Ach, stäthrlien,« rief Traudrhen, »wir gut, daß Du latnit, ich hatte schon immer aus eine Gelegenheit gewartet, utn fortzukommen, ich habe nämlich eine ganz prachtvolle Idee,« und nun sprach sie eisrig aus ihre Freundin ein, die ihr mit deisälligem Lachen zu stimmte. Als sie an der Gnrderobe vor beätamem retteten sie sich hinein und K its-then- sagte 3 « »Du brauchst Tit keinen Mantel znk leihen, lonnn, nimm den tneinigen, sieh, ich habe hier noch einen zweiten hängen, weil ich anch Jetnanbern die Wahrheit sagen wollte, ich lann aber to lange warten, nitnm Du ihn nur zuerst.« Und fo sprechend, nahm sie aus den Händen ber Garderobenfrau einen bunten Mantel, hellblaner Grund, mit riesigen, feurigen Mohn bluinen darauf, htillte die zierliche Ge stalt Frau Traudchena hinein, die aus ihrer Tasche eine schwarze Hallnnaele hervorzog und vor dem Gesicht be festi te, die Kapuze wurde liber den Kop gezogen, und Rathe rief, sie aus die Schulter schlagend: »So, nun geh, kein Mensch lann Dich erlennen, nnd mache Deine Sache gut, in einer halben Stunde treffen wir nnjtoieder hier-« —Unb abermals ließen lich bie Bei ben, diesmal aber einzeln, von dem Menschenaewiihl ausnehmen und fort treiben. Doktor Nllttgen war etwas angehal ten allein sitzen geblieben; baß seine Frau ihn so schnell verlassen hatte, ehe er noch überhaupt biLErlanbniß dazu gegeben, hielt er sitt« ·nen Eingriff in seine Rechte- nun, offentlich lam sie wenigstens bald wieder. Er setzte sich bequem zurecht, that einen langen « aaub seinem Glase und betrachtete fes weiter bie vorbeidrilngenden Ge stalten. Da blieb eine derselben, eine Dame, Mnlich vor seinem Tisch stehen nnd klopfte llnt mit dem Fächer aus den sem; eine Maske verhüllte das Ge sicht- tmb ein llblatser Mantel mit Jretl then Iro nfMohnblnmen baran uns ihre Gestalt. t— .Guten Abend, Doltor Niittgen, wie geht’s, wie steht’e,« ries sie ihrn zu in senen hohen, schnellen Fistels tönen, in denen am Karneval so gern die Wahrheit gesagt wird, und die ein Erkennen der Stimme sast unmöglich machen. »Und so ganz allein hier, wo ist denn Deine Frau? Zu Hause natur licli, sa, die arme Frau, die nimmst Du nicht mit, wenn Du Dich amiiiiren ; willst, die muß daheim die Kinder ver j wahren nnd Strümpfe stopfen.« « .Aber erlauben Sie, bitte,« rief der Herr Oderlehrer und wollte sagen, seine Frau sei mit ihtn hier, arniisire sich gerade so gut oder schlecht wie er, aber die Masle ließ ihn nicht zu Worte kommen. .Weißt Du, was Du bist? Ein Hausthranm Du solltest Deiner sun gen Frau etwas Vergnügen gönnen, und statt dessen machst Du sie mit der Zeit gerade so langweilig und so phi listerhast, wie Du selber bist! Warst Du etwa in diesem Winter schon ein mal mit ihr im Theater? Oder im Konzert? Oder sonst , irgendwo an einem Orte, wo sie sich aniiisiren konnte? lind wie sorgst Du fiir ihre Toilette, in dent griinen Tuchtostiim geht sie nun schon den zweiten Winter, und ihr Hut, das ist auch schon lange her, seit der einmal neu war. Nein, Paul Niittgen, Du rnußt Dich ändern, ich tneine es gut mit Dir und mit Deiner Frau, halte nicht immer so fest Deinen Geldbeutel zu, macht Euch 'rnal ein Vergnügen, laute Deiner Frau ein paar neue Kleider, einmal lebt Ihr doch nur, warum sich denn dies lurze Leben unndthig grau und trübe machen. Alle Bekannten sprechen darüber, wie gedriiett Deine Frau oft aussieht, und wie simpel und einfach Du sie gehen läßt, nur Tu siehst es nicht« Aber heute wollte ich Dir ’mal die Augen öffnen, ehe es zu spat ist. Adieu, Paul Nitttgen, bessere Dich, bessere Dich!" lind sort war sie, ebenso plötzlich, wie sie vorher ror ihm ansgetaucht war, und der Herr Oberlehrer hatte nicht ein einziger- Wort aus all’ die Vor rviirse erwidern sonnen. Das war nun die gepriesene Mastensreiheit, daß man sich von solcher fremden, unverschämten Person mußte alles Mögliche sagen las sen. Er war im Stillen tviithend, erstens aus die Maske in dem blauen Mantel rnit den Mohnblmrren, zwei tens aus sich, daß ersieh dae Alles so ruhig hatte sagen·lassen. l i l Woher die Person das doch nur Alles so genau wußte, es war sast Allee wahr-, weder int Theater, noch im Zion zert war er in diesem Winter rnit sei ner Frau gewesen, Trandchen hatte ihn einige Male darum gebeten, da hatte er allerlei Vortuiinde gehabt, ihren Wunsch anzuschlagen, aber sie hätte ja nur noch einmal wieder bitten idnnenl Und das grüne Tuchiostnrn, ee war allerdings im zweiten Jahre, daß seine Frau es trug, aber es war ihtu noch immer ganz gut vorgekommen-nnd der Hut-daß die Weiber auch immer wieder neue Moden haben! Wo blieb doch nur seine Frau !--daß sie ihn auch so lange allein ließ, es war ganz unver zeihlich.—fiiedriickt sollte sie an seiner Seite aussehen? Er sann nach, ja, alt Miidchen war sie sehr lustig und ane gelaisen gewesen, er hatte es sich int Stille-n immer als sein Verdienst ange rechnet, dass sie in den snns Jahren ihrer Eise so nett ruhig nnd vernünftig geworden mar, und das nannten nun die Leute geariictil Er wollte ietzt im Stilien aber «nial seine Frau beobach ten; int Grunde seines Herzens hatte er sie doch sei-r lieb, unglücklich sollte sie sich an keiner Seite fühlen, da wollte er liegst-— »Liebster Monm- ilang eine srohe Stimme-an sein Ohr, »du bin ich wie Ider, diit Du auch nicht disse, daß ich so lange dlied, ich konnte beim besten Willen nicht schneller durch das Ge wiilzl iommen.« lind no:h halb außer All-ein setzte sie sich wieder auf ihren Platz und druckte ihm unter dem Tisch heimlich die Hand. »Aber Du siehst so ernst aus, so mißgestinnnt, ist Dir etwas passirl?« srug sie schalihast lächelnd .Ach, nichts von Belang, es ist nur gut, daß Du wieder da bist, Trank-them ich hatte ordentlich Sehnsucht nach Dirl Und dann iani auch eine Maske zu mir und sagte mir in den schönsten Fisteis tönen allerlei wenig angenehme Dinges »Ha! sie Dir ,dic Wal)1«t)eit’ gesagt, innntest Du tie? Das interessitt mich ja sein l« : »Nein, ich kennte sie nicht, wie lnnn man auch Jemand in diesen ver-J eiidten bunten TUianteln erkennen, noch; dazu tnit einer Maske vor dem Gesicht» Wat- sie mit sagte, nim, etwas Waltresi war wohl datan, aber Alles durchN Vetgtoßeeungeglao gesehen.« »Na, Schan, tröste Dich nur,·« sagte die lleine Frau, während iie sich zu tiicklehnte, und ein lustiges Wchein iiber ihr Gesicht huschte, was ihr Ehe ltekr indeß nicht vettierlte, »ich binj nun wieder bei Dic, und wenn nun noch einmal toiedet Jemand kommt, ich kann auch ,die Wahrheit’ sagen, wenn es darauf antontmt.« »Ach, Du Traudchen, das sannst Du gar nicht, dazu ist Deine Stimme viel zu sanft und welch« Wieder lachte Frau Traudchen heim iich. »Was Du doch siie eine guteMeis nung von mit hast, soll ich 'tnal, Bank-« »Um Gottes wilten nicht,« er hielt Fich beide Ohren zu, »ich txt-be gerade enttg von der Som- Tt nie lieber einen Wein ans und tai untnoch Haufe sehen es ist Zeit dazu-« —O — s WO-- - — —-Q-· I Und ganz gehorsam that die lleinex Frau nach seinem Willen. Als sie eine Stunde später im Bette lag und die warme Decke bis an ihr Nilgchen hochiog, da sagte sie zu lich im .Stilten: ..So, die Saat ist nun aues !gestreut, nun will ich einmal Osehem ob sie auch Früchte bringtiO Ihr iiiigen Männer, so viel habt Jhr studirt und gelernt, nnd wir iFrauen überlisten Euch doch. « Und Frau Traudchen iicherte vergniigt und Isteckte den Kopf unter die Bettdecke, I damit Er nichts mersen sollte f Es war ungesiihr vierzehn Tage spö Iter an einein Sonntagnachmittog, die iSonne schien so hell und ilar, oio tniißte ed bald Frühling werden, da I schlug Doktor Niittgen seiner Frau vor, einen Spaziergang zu machen, wozu sie gern bereit war. Nach wenigen Minu - ten schon trat sie six nnd fertig in sein Zimmer, und tvrihrend er sich noch eine sCigarre zurecht machte, stand sie vor ihm hell beleuchtet von der voll herein scheinenden Sonne, nnd lnöpste ihre Handschuhe iu.1 »Liebeo itind,« sagte da aus einmal ihr Mann in ihr, »hast Du nichts An deres anzuziehen, dies Kieid-hm—-ith , weiß nicht, es ist mir nochnie ausge-v : sollen, hm, lim—aber wo Du jetzt sj «: im Lichte stehst, da kommt es mir vor » - als ob eo doch ein wenig verschosse und obgetragen tväre.« - - »Nein, Paul,« sagte Frau Traub chen und bog das Gesicht ties iiber den widerspenstigen Handschuhtnopf- und vielleicht kam es davon, daß ihr eine leichte Rathe aus die Stirn trat-» Du .· weißt, es ist mein einziges Ausgehcs ileid siir den Winter, was ich habe; schon vor einigen Monaten bot ich Dich-« . »Ich weiß, ich weiß, damals war aber noch ganz gut, ed ninsz sich seitdem-. « ganz ausfallend schnell verschlechter « hohem-aber gehe doch gleich morgei aus, und kouse Dir ein neues, aber recht geschmackvoll und hübsch, hörst Dut« Ganz stumm vor Ueberraschung fiel die kleine Frau ihrern Mann um den Hals und liißte ihn herzhast ab, und während sie dann einen Augendli ihren Flon an seiner Schulter ruhen ließ, zog ein fo fchelntifchee, befriedig . tess Lächeln iiber ihr Gesicht, daß »de gute Herr Oderlehrer wohl sehr stut« geworden wäre, hatte er ed gesehe von Spaziergängern belebte Promezx nade. Merkwürdig, ed war, als ses1 dein Hcrcn Lberlchrer pldhlich ei E ·7: Schleier von den Augen gefallen, in iritischent Blick rnusterte er die Toile ten der vorbeipafsirenden Damen uns stellte Vergleiche an. Auf einmalsi zu seiner Fi«an' wendend, sagte er« »Und einen neuen Hut mußt Du an halten, sieh einmal den an, welchen di blonde Dante dort tragt, der würde Di sicher auch gut stehen, solch’ einen such Dir doch morgen auch gleich mit ane. » ».lber, liebster Mann, « frng Frai Traudchen, »was ist Dir denn, «J kenne ich Dich ja gar nicht, Du fühl Dich doch ganz woth ";T« · «Tunnnee Zeug,« brummte er seinen Vort, »ich will nur, Du soll Dich auch ein diechen hübsch und MI- » anziehen, weißt Du, sonst meinen d·« Leute ain Ende noch, ich sei schu daran.« .» Dankbar druckte Frau Traudchen d H Arin ihicd Mannes fest an fich. Da Welt. Jn ihrem Innern aber ju ist« - sie: »Hurrah, der Sieg ift gen-on ,- » die Augen sind ihm geöffnet wordkf» die- Saat ist aufgegangen und fiingt i. - Früchte zu tragen Es ift doch ein w rer Segen, wenn dem lieben Cheruan mitunter einmal gründlich, die Wo derer es besorgt, ci, dann muß man , eben selber thun, wenn anrli ,nnt der Madte. « « . . Ein ganz gut-lauern Ausfliigler streiten darüber, ob Vollmond ztz erwarten sei oder m·«z2«i"· Einer derHerren Untetbrichi die Stk IF Lenden mit den Worten: »Da lcmt ein Baucmburich, fragen wir dass-it denn Landleute wissen hierin tmer Reinheit-P Er wendet sich ein«-« . Kommenden mit der Frage: »M . Bester, tännet Ihr uns nicht sagen, mir heute Vollmond hohem-« Verdu schaut ihn der Bursche an und m i dann zögernd: «Woaß net-bin " von do !·« Ein schlaues ; Lehrer (c1sln"kend): »Jetzt män wir also bei dem Satze: ,Als er übe« « dic Brücke ging, brach sie zusammen Isidor, in welcher Zeit stehtdec Satz J. —Jiido:: »du der Vergange « Zen- 1«etner!«—x«ehrer: » se » " ic wiirdest Du ihn in der Gegenwä. z sagen, das heißt wenn Du jetzt hinübe z gehen wolltest.« —- Jiidor (ve«« ichmitzt lächelnd): »Aber, Hen- Lehre « wie kann ich gehn über der Brück« wenn iie is schon get-kochen zusammen · Großmütliiz . v » »Herr Direktor-, ich möchte um-, « lage bitten!«-«s3ulage!—Nun, · » netwegeu Sie allen von heut jedenAbend 100 Mark mehr hebe-II — »Herr Direktor! Sie irren st wohl?«——«Nein, neiinl Von heute -. ; dürfen Sie indet werten Szenen " inm: ,Jch habe eben 800 Max-II u den,' sagen: Ich habe eben 800 gefundensp - -- - «·-««.,«-.---· -»-—I t'-AWV Future comfort for present; seeming economy, but buy the ; seeing machine with an estab- ; fished reputation, that guar-; ^ antees you long and satisfac $ tory service. «■* i ITS PINCH TENSION . . AND . . TENSION INDICATOR, (devices for regulating and; ' showing the exact tension) are ! a few of the features that ! | emphasize the high grade! character of the white. Send for our elegant H. T. catalog. White Sewing Machine Go. acvtuMB, o.