; .---«-«« »«..-..s.» f sinken-weide- Zimuppi Metampier. fis-Meiste- ekv soc-»m- pms « nu- m ,sM-in lieber Dei-r Redaktionäri « Wie ich nochl in die aite Kon : trie geieit den, Ei- ·Y"-I est jetzt« schon, »b- · loiz emol·«sei)n — - · edaui summ « - . zwanzig, dreißig Eis-H Ins Fahr zcrich do L-- ON Dzii sen ich emol bei en Hunnen mer - bot se seliemoiE Bauern gerufe, geschafft. Jch sink · tch die ganze Kontrie geirämpi, un is - snn ich tee Geld nit mehr gehait heu, — mehrschiendeels der Kehs war, Inn hen ich for e Tschehns emol ek ; aar Dag geschafft. Sellet Farmerk «-· ot sei mehrschte Arweit mit Ochse ge-; «ssi. Jn den Johr do war awwerz ibeese Desies unner das Käitel un sei? « hkschte Ochses sm gestorwe. Erz Jarsot den Riesen e wenig korz ans sses un do fin ich ihm off Kohrsk ig händig komme. Er hat mich reite g geheiett un ich muß sage, er hoti Vieh gut getriet. Jch hen im Stall ;«-ei die annere Ochse schlose gederft »so wat’sch schön warm un es war aach Tip en natierlicher Schmell do, wo ich IvvHesliche hen Jch hen ecksäcktlie wie kim gefiehlt. Well, schaffe hen ich ·«"".emißt, wie en Nicker awwer ich hen «- usch gut Futterche kriegt. Morgens vr Breckfest do hen ich schon en Nord Feiset kriegt Jch sage Ihne, den hot Tut awwet gefiehli bis in die klaane Loh Er hot mich puriinier mei ganze innseit verbrennt Awwer so bei un ei sin ich juhst derzu gewotde un ich « en später an gar nicks mehr drum « imme, wanns noch so arig gebrenni « ot. Well, der Farmer boten Bub; Ybatt un aach e Mehdche. Des; Mehdche war ahlrecht un ich hen seE ist gut gegiiche. Es is sonnie daß «heit noch die Gehtls gleiche duhn, is nit? Die Lizzie, was mei Altie ig, ei mich schon oft driwwer geschkohld wwet wer kann for sei gutes Herz? Ichdenkez es· is aach e wenig ATschellesie s T- ’-««e.;i L ein«-»O — . ;n die Lizzie ihr Part. Well, ums idder uff den Former sei Mehdche zu -— s me, mer hot se Katterine gerufe,; z « -e hat immer komplehnt iwwer ihm; ’ III ruder, bikahs er hot se arig mien ge-Z » ; ·ed. Er hoi se immer gebahst un; Ist-nun un dann hot er se aach e Lickins Sell hot mich immer mähds skemacht un uff en schöne Owend, do« )»- ten ich mich den Feller emol getäckeli m hen en mit die Pitschfori getictelt, s "-Iaß er geguckt hoi, wie e Sies. Un; : Denn hen ich en noch bifeids mit ek N «stumsiick sein Kopp vernußt Dies T - Datterine hot gefchmeilt, awwer der; « singe Toff hot gesagt, er deht ietvenx » sit mich werde. Well, er bot sein alte Mann die ganze Geschicht verzehlt, non-er inteierlie different, als wie sej ;" par un das Riesolt war, daß ich am ; « · Dwend mitaus e Sittjuehschen war. i ,.z"j Die Kaiierine hoi mich for SimpettieZ : « In for Pittiesehk die Nacht noch emolk sn den Ochfestall fchlofe gelasse, for! Daß ich nii autseit schlofe gemißt heu. ? -s- Do hen ich dann noch riehrende Ab Wird von jedem Stickelche Vieh ge-, Fromme. Was is de Diff? Mer; . äen jo doch «-all aanerlaa Naduhr. «" die nächste Nacht hen ich in die Wudds ? -«" geschloft Es hot nit lang genomme,? -.- Do war ich widder besser ab. Jsch ben I Held gemacht, wie Dreck un ich hen ; »Ian an mei Eckspierienz in den Far ktur sein Platz vergesse. Jch hätt stehbie in mei ganzes Lewe nit mehr dran gedenkt, wann nit e paar Dag z-. Mc ebbes gehäppend wär, un sell will Elch Jhne jetzt verzehle. Jch wann uff f « O Owend, iosse mol sehn, wo war'n ich j Dann gleich? Jch denke — ichs, fchuhr ;Ding, ich war bei den Wedesweiler. ( Die mer do sitze, un tahke, do is i M emol en Strehnfcher inseii knmme T In hpi sich e Glas Bier geordert. Bei : » Elle hen ich so zu mich gedenkt, woj « du dann nor das Fehs gesehn? ; » isse Se, mei Memmerie in Fehfeg is j kwenig putzt Jch hen mich den Feller ! « -l ordentlich angegucki un, was ; - ’n Se denke, es war der Hannes,j ; W Former sein Bub, wo ich selle- I ..» l so ferchterlich verhammaifcht ge-? « ' i« heu! Dex Wedesweiler hoi ens saht mit en gestart und Do yen Ich ge- s Pfei, wie der Feller orfel gebloht hoti »Er hot gesagt, er wär in e große Zittie j zgerehsh ich weiß nit mehr, hot er Ber- ; stin. oddet gar Schwehrin gesagt, esz » Ztot sich enihauge-in-t. Er hätt e feine i ,Ettiutehschen gehabt un er wär jetzt en j istlernter Dotier. Er wär nor emolj J. im e Wissit nach dieses Kontrie tumme, ; : EsekahT er hätt schon so viel von ge- I » Mrtz awwer soviel hätt er schon aus- ; « ' unne, daß hier alles ratien wär un s ; » gut »e, k LI » Er hot uff die Lahs un dies fes un usf einiges geschwore un hot W beese Wörter gejuhst. Wie ich sell Z Hört heu, do sin ich aach an die Bahr Z .2-.jsquge un hen gesagt: »Viel-vie Sieg j iche unser Kontrie nii so elstra?""" T - »o sagt er, ich wär verdollt recht. Do s ich gesagt: »Warum gehn Se dann z;·k"« nit mit das nächste Boot widder s Ler die große Bach?« Do hoi er . . De Ennser gewwe gelönnt un ich hen ogt: »Seh, Jhne Jhrn Pa hot - nii mehr so viele Ochse, seit Sie M heim fort sin, hot er?« Do is er - - worde. Er sagt, ich wollt ihn— sp s alte un sell könnt er nit stenve. Jch awwer ganz luhl gebliwwe. ,, ots J· noch so dicke Petehtes in’s b aue ME. den ich dann gesiegt Do M Kanne gebloscht un wie ich en ben, wie das Katteinche mache « - do bot er allimver getrembelt — Wie ich awwer gesrogt hen, ob der Hannes immer noch der Bahs in’s Daus wär, well, do hot er sich us en Tschehr falle geloßt un hot mich ange gucit, als wann ich en Gohst wär. Do hen ich ihn dann gesagt, wer ich sm, un do hätte Se nor emohl sehn solle, wie et do so sahftche war. »No, sell steit mich awwer,« hot er gesagt, »daß ich so en gute Freind gefunne hen, well Sie nemme fchuhr gut Kehr sot mich. Ennihau sm Sie mich das schuldig, bikahs ich hen Jhne doch aach manches gute gedahn, wie Se noch bei uns als heiert Männ geschafft hen. Wann ich gewollt hätt, dann hätt ich Jhne schon de erschte Dag feiern ekönnt, awwer ich hen e zu e gutes etz.« Jsch dat so? hen ich gesagt, »Du bischt jo doch der allermienste Fellei, wo ich in mei ganzes Lewe gesehn hen. Du bist schon in die alte Kontrie en Toff gewese un jetzt kommst du do her un willst Gutes von Leit eckspeckte un dnhst se noch biseids insolte? Nicis komm eraus.« Do hen ich denWedegweiler sei Fremd schast for mich genohtisi. Er hot die Dohr uffgemacht, hot den Feller bei de Kaller getäckelt un hot en mit en die sende Schlenter an die Stritt ge schmisse. No, was mich sell awwer gut hot fiehle mache! Wedesweiler, hen ich gesagt, du bist en seiner Kerl. Jch will aach in mei ganzes Lewe nit mehr gege dein Bier kicke un mann’s aach nicks is wie rehgeller Schiapp·. Mit hen noch e lange Zeit beisamme ge-! sosse un wie ich spät in die Nacht beiml sin gange, do hen ich gefiehlt, als wann s ich die ganze Welt tisse könnt. Jch hen aach for den Riesen die Lizzie ufsweae gewollt, awwer ich hen kein Suckzeß gehatt. Jch hen mich dann aach in die Klapp gelegt un am annere Morgen, was wern Se denke, do ware all die Frontwindetsch geschmäscht in die Hahl do hen ich e Noht gesunne, die hot gesagt: »Gubbei, Phil, wann du wid der emol nach Schermennie kommst, kahl an uns, en gute Ochs kenne mer einige Zeit brauche. Hannes.« Sehn Se den Weg is es mich gange. Awwer aesreit hot’s mich doch, daß det Weins weiier so zu mich gestocke hot, wann ich aach nit gleiche, daß mich der Hannes mit en Ochs tompehrt hot. Womit ich verbleiwe Jhne Jhrk liewer Phikipp Sauerampfet Klaus Rate-. Einer der berühmtesten Hosnarren aller Zeiten war Klaus von Ran stet in Meißen, auch turznseg Klaus Narr ge nannt. Er diente in den Jahren 14556 bis 1582 vier Kursiirsten von Sachsen und dem Erzbischof Ernst von Magde hurg als lustiger Rath, und es sind von ihm viele hundert witzige Einfälle und Schwänte durch Legende oder ge schichtliche Ueberlieferung der Nachwelt erhalten geblieben. Höchst originell ist die Erzählung der Episode, wie Klaus und sein Talent vorn teurfiirsten Ernst »entdeclt« wurde. Als nämlich der Kurfiirst einst mit vielen Pferden und Wagen durch das Dorf Ranstet reiste, packte dieNeugierde besonders start den armen Gänsejungen Klaus, der solch einen Auslan und Numor in den stil len Fluren noch nimmer gesehen. Nur besorgte er, daß, wenr er so ohne Wei teres sortliefe, Diebe die Gelegenheit benutzen würden, die seiner Obhut übergebenen Gänse zu stehlen. Da kam seinem klugen Kopf ein rettender Ge danke: Er steckte die jungen Gänse mit den Köpfen nebeneinander unter seinen Gürtel und nahm die alten unter den Arm. So ausgerüstet, traf er an der Stelle der Landstraße ein, wo eben der stattliche Zug angelangt war. Dem Kursiirsten fiel sogleich der seltsame Kauz auf und prophetischen Blickes be merkte er zu seiner Umgebung, daß hier ein echtes, ursprüngliches Talent zum Hofnarren zu erlauer sei. Der Kur fiirst ließ deshalb den Vater Klaus tu fen und fragte ihn, ob er zufrieden wä re, wenn er seinen Sohn mit an den Hof nähme. Der Vater antwortete: »Seht gern,,»gnädige,r Herr, ich würde dadurch eines großen Verdrusses ent hoben, denn der Jun e ist mir nichts nütze; in meinem Hau e macht er nichts als Unruhe und durch seine Possen wiegelt er das ganze Dorf auf-« Dar aufhin nahm der Kursjirstth hocher freuten Klaus jun. zu sich, schenkte dem Bauern für die Gänse, welche der um seine Hut allzu besorgte Hirte natürlich unter seinem Gürtel erwürgt hatte, zwanzig Gulden und machte dem Va ter Klaus für die werthvolle Acquisi tion noch ein besonderes Gnadenge-« schmi. Der Kurfiirst hatte aber in Zukunft, ebenso wenig wie sein Nach folger, die unter«so seltsamen Umstän den getroffene Wahl zu bereuen, denn Klaus leistete dem Herrscherhause und dem Vaterlande viel Ersprieszliches durch seine unerschrockene Wahrheits liebe und besonders seinen ätzenden Spott, mit dem er Heuchler und Schmarotzer erbatmungölos übergoß. --. —- Selbstschätzung Richter: »Daß der Ausdruck »Dummkopf« fei teng des Angettagten gefallen ist, steht nach den Aussagen der Zeugen fest, nicht aber, auf wen er sich bezogen hat.« — Kläger (erregt einfallend): »Aus wen sollte er sich denn bezogen haben, als aus mich?«« —- BerschnappL Gast: »Kell net, was ist denn das? Jch finde hier in meinem Kalbsbraten eine richtige Kakenpsotef Kellneu »Ach, entschul digen Sie nur, da haben Sie aus Bersehen jedenfalls hafenbraten be kommen« «., — Dir Bari-permis Von Letowig Jsenheim. Mitten im Salon stand sie, und ihre großen und saftig grünen Federwedel streckte sie, wie zum Gruße, nach allen Seiten aus. Sie war schön. vornehm, in ihrer ruhigen blumenlosen Stetig keit, ihrer immergrünen Einfachheit Stolz und gelassen sah sie nach den haftenden Blumendolden am Fenster, deren Köpfchen sich mit schmeichelndem Verlangen der Sonne entgegenstreckten. Es war ihr verächtlich, dieses gemeine, grellbunte Blumengesindel, welches mit prahlender Ausdringlichleit schamlos ihren Pranl Jedem vor Augen und Nase hielt. Das hat sie nicht nöthig. Mit ru higer Majesttit erwartete sie, daß man ihre Schönheit aufnehme; dann targt sie wahrlich nicht und bietet den stau nenden Augen eine unendliche Fülle der herrlichsten Formen und bizarresien Ueberraschungen. Doch, —- doch, es ift jetzt alles so unnatürlich! So schwelgerisch, herrlich wie da mals, als sie noch tlein war und sich zum ersten Male jungfräulich entfal tete, hat sie seither nie wieder gegliiht in tödtlich-siißem Verlangen und selig trunlener Hingebung ; Damals. ske- Mitten unter ihren El stern und GTTchwistcrn stand sie, ini Warmen, modrigfeuhten Urwaldboden und die rostbraun ge«änderten, von siegen und Sonne zerfleischten Blatt arrne des Vaters streckten sich schützend über sie aus-, sorgsam machend, daß der sengende Sonnenstrahl, welcher sich manchmal diebisch durch das Ge wirre der Baumkronen und blühenden Schlingpflanzen stahl, sie nicht treffen und verletzen konnte. Damals. —- Die feuchte, warme, dampfende Lust, welche liebtofend sie anrief-lich sie wa: ganz anders; viel süßer zu athmen, als die hier im Zim mer herrfchendc, deren auffälligesPar fiirn sie schmerzt-. Damals scherzten die buntgefiederten Arras’ mit lachen dem Lärmen über sie hinweg und um ihren Fuß wand sich die schillernde Co bra, sie schmückend wie ein rnit Edel steinen besetzter Goldreif. Zwar ein Papcgei ist auch hier, am Fenster nebenan im goldig glänzenden Reisig, der einzige Landsmann aus ihrer sonnigen Heimath und so lange itn Hause als sie selber. Doch das ist ein mürrischer Geselle, weichen die Schwerinuth und das- Heimweh nieder drückten und der nur, wenn man ihn frug, mit ahscheulicher Stimme stets das eine langweilige Wort »Amt« schrie. Sie wurde auch gut gepflegt, durfte weder dursten noch frieren, und doch war ihr unendlich einsam zu Muthe; wohl so, wie dem griesgrämigen Papa gei, welcher schweigend den Lon hän gen liesz, und heimwehvoll zu weinen schien. Frohlauniaes Lachen drang durch die Thur, gleich daraus öffnete sich die-— selbe und herein kam die Frau des Professors in einfachein, bequemem Schlafrock, ihr Jüngsteg, ein Butzelchen Von dreiviertel Jahren, auf dem Aren. s Das Dienstmädchen Anna kam hinter ihr drein und trug die kleine zweijäh rige Metha, welche in frohem Ueber-: muthe mit ihr schämte Friedl, der H dreijährige Wildfang, drängte sich H zwischen den zwei Frauen durch und hüpfte geradeaus in das Zimmer, urn sich voll ausgelassener Luft auf die schneeigweiße Eislsärdecke, welche aus dem Teppich des Parquettes lag, zu stürzen. Auch Metha streckte ihre beiden rundlichen Aermchen voll Verlangen aus und zappelte mit den rosigenBein chen. Sie wurde zu ihrem Brüderchen gesetzt und die zwei lachten,,tollten und wälzten sich vor Freude auf dem wei chen Pelze wie klein- Hündchen. Mit unendlicher Liebe ini Blicke, sah die Mutter diesem fröhlichen Treiben zu und sie dachte, auch ihr kleiner, dicker Egon wolle daran theilnehmen, so daß sein seines, herzigeå Kinder lachen sich vereinige mit dem seiner Ge sehn-isten Vom zierlich schmalen Finger zog sie einen Ring, dessen sunlelndek Feuer die Strahlen der glühenden hrasilia nischen Sonne, welche aus Minos Ge xäes herahleuchtet,auszuspriihen schien. Achtsam legte sie ihn auf ein Eck tischchen, und nun begann eine Lust, ein Jubeln und Lachen, daß selhst der verdrossene Papagei aus seinem Trüb sinn darob erwachte und ein munteres »Arm« hervorstieß. Die Mutter saß aus dem Teppich und wälzte den klei nen rundlichen Egon mit strahlendem Gesicht wie einen Kreisel aus dem Bä renpelz umher. Mit meckerndem La chen sperrte das Kind sein kleine-T ro thes, zahnloses Mündchen aus« die großen, dunklen Augen glitzerten und seine settgepolsterten Aermlein und Beinchen zappelten unbeholfen vor ausgelassener Lust· Metha betheiligte sich mit Eifer an diesem Spiele und auch die Frau Professor fühlte ein un widerstehlicheö Verlangen, vor Glück und Freude mit ihren Kindern sich ami Boden zu wälzen. Was war auch seiier dabeic Annail war hinaus und sie mit ihren Kinderni allein. Kurz entschlossen gab sie ihrem Drange nach und nun kugelten sich alle in tosender Lust am Boden. Nur Friedl nicht. Er mochte nichtj mehr, es wurde ihm langweilig und nun ging er aus Entdeckungen aug. Da wav der Papaaei, dessen roth, grün und blaues Glanzgefieder ihn imme anm. so oft er ihn auch sah. W sp—« Mit seinen kurzen Beinchen stand er vor ihm und rief hinaus: »Wie heißt du?« »Arra!« treischte der Vogel ihm entgegen. Der Knabe sreute sich darüber, frng ihn nach Allerlei und erhielt stets die gleiche mißtönende Antwort. Doch ein lebhafteg Kind sitbltdrins gend das Bedürfnisz nach Abwechs lung. Friedls spähende, suchende Au gen hatten den suntelnden Ring ent deckt. Auf den Zehen stehend, streckte er das Aermchen aus und dehnte sich ans den Hüften so weit als möglich. Ah! —- jetzt hat er ihn. Wie schön er sirahlte und blitzte, wenn man ihn hin und her bewegt. Damit will er den Papagei necken. Doch zu nahe darf er ihm nicht kom men, der Vogel ist böse, er beißt und hat ihn schon einmal mit seinem schar fen Schnabel empfindlich in die Hand gezwieli. D’rum wird der Friedl vor sichtig sein. Da, neben dem Postament der Farnpalxne steht ein Stuhl, aus l den steigt er und kann dann gerade so Zweit hinüberreichen. um den Arra zu reizen, ohne daß dieser ihn erlangen kann. Der Knabe jubelte aus vor Lust, als der Pavagei treischend, mit ge sträubtem Gefieder und weit vorgerccki tem Halse, sich vergeblich mühte, den vorgehaltenen gliyernden Ring mit dem schwarzen krummen Schnabel zu fassen. Aus die Dauer isi kein Spiel schön. Friedl wandte sich von Arra ab und der Farnpalme zu, sauste sie an den Blätter-n, kratzte in der Erde und stieg endlich unbefriedigt vom Stuhl herab. F Die Mutter lag aus dem Rücken und hielt den kleinen Egon mit beiden ; Händen in die Höhe, um den zappeln L den, lachenden Kleinen rasch wieder herabzuziehen nnd sein lleineg geisern des Mündchen mit Küssen zu bedecken. Friedl kam heran, um seiner Mama zu zeigen, wie schön er Purzelbäume schlagen könne. Hei, war das eine Lust, als er so, gleich einem jungen Bären, auf dem Teppich dahinrollte. und ein Rad um das andere schlug. s Leise wav die Thiir geössnet worden l und mit strahlender Freude aus dem s blossen, von schwarzem Barte umweh srnem Gesichte, stand der Herr Profes sor im Rahmen. l Er trat näher: »Nun, Jhr amiisirt Euch vortreff lich!« sagte er- mit liebevollem Lächeln und fein glänzender Blick wanderte von feinen Kindern zu der Frau. Verwirrt richtete sich dieie rasch in die Höhe. Nun sie saß und ihren Mann anbliclte, lachte sie hell auf über die Situation, in—wel:her sie überrascht worden war. Ihr- Gatte wollte mit ihr ausgehen, sie solle sich ankleiden und das soviel beenden. Die Kinder wurden dem Dienstmädchen übe kgeben und die Frau begab sich in ihr Gemach Der Papagei und die Farnpalme waren wieder allein. Jener versank in sein brütendes Schweigen und die Palme, welche detn Spiele der Men schen mit gleichmäßiger Ruhe zugese Hen, breitete mit leiser Vorsicht schü tzend ihre Wedel nash allen Seiten deckend aus. Es war ihr so wohl, so freudig; sie bewahrte ein Geheimniß, eine Erinnerung an das Heimathpara dies, eine winzigtleine, junge, schil lernde Cobraschlange. Nach einiger Zeit ging die Thüre wieder aus und hereinrauschte die Frau des hauses. Mit suchendem Blicke eilte sie nach dem Ecktifehe und ließ enttiiuscht ihre Augen im Zimmer umher-schweifen indeß die Farn ihre Wedel unmerkbar leise tiefer und tiefer senkte, um ihr Geheimniß den forschen den Augen zu verbergen. Es kam auch der Mann und suchte, und das Dienstmädchen,welches sie mit lauem Wasser und ihre Blätter mit bufchigem Federn-edel abstiiubte. Auch der kleine Friedel wurde geholt und befragt. Er- steckte den Finger in den Mund, ivreizte die Beinchen weit aus einander und hatte für ase Fragen nur die eine verständnißlofe Antwort: »Weiß ich nicht!« — Ytun suchten und suchten die Men schen, schoben die Möbel beiseite und hoben den Teppich auf. Mit heimli cher Freude sah die Farnpalme zu; doch als der Mann herantam und mit rauher Hand ihre Blatttvedel hochhob, um auch unter diesen zu for-schen, überlies sie ein angstvolles Frieren und ihre Blattspitzen rollten sich schreck ersaßt aus. Wie er jedoch zurücktrat und mit einem Seufzer ihre Blätter losliesz, jubelte sie, und die Haare ibrer Wurzel suchten lieblosend einen Weg, zu dem im schwarzen Erdreiche verbot-. aenen Ninglein, umllammerten es mit Inbrunst, um nie mehr davon zu lassen. Da hörte sie die Frau mit gittiqer Stimme sagen, das Dienstmädchen habe den Ring gestohlen! Sie sab wie ? Anna weinte und ihre Unschuld be j theuerte. Da arollte auch der Mann« ; der Papaaei könne den Ring nicht ge fressen haben, das haus abev verliere! nichts. Dann ging der Herr Professor fort und kam bald wieder mit einem Manne. dessen Rock so grün war wie ihre Blätter und um dessen Hals gleich einer Schlange ein rothes Band ging. Dieser Mann nahm die heulende, tlagende Anna mit sort.. Nach einigen Tagen entamen mehrere Männer und diese urchstöberten noch einmal Alles. Doch vergeblich war ihr Bemühen, obgleich einer derselben mit dem Finger in ihr Erdreich bohrte Ei, wie sie da erschratl Mit den zar W ten Wurzelfäsercheis hielt sie trampfe haft das Ringlein fest. Als die Män ner gingen, nahmen sie ihren tritt-sinn tranten Freund, ihren Landsmann Arra mit. Sie sah ihn nie mehr seit dieser Zeit. Sein Käfig steht noch dort, leer und verlassen. Ueber sein Schicksal hörte sie den sraaenden Friedl von seiner- Mutter er zählen, man habe ihn getödtet. uin in seinem Magen nachzusehen, ob er dei« Ring verschlungen habe. Doch dieser wäre von der bösen Anna gestohlen nnd wer weiß wohin versteckt worden. Dafür habe sie aber auch zw:i Monate Gefängniß bekommen. Nun wurde die Farnpalnie noch stol zer auf ihren Besitz. Das bischen Me tall und das kleine Steinchen mus-» et was unendlich Kostbares Heilig-es sein« da dis- Menschen Jbresgleichen deshalb so furchtbar bestrafen Da sie es mit barbarischer Grausamkeit un ternehmen, aus dem kurzen Menschen leben einige Monate berauszureiszen, vielleicht das ganze Lebensaliick ver nichten, nnd doch nicht im Stande sind, es auch nur um einen einzigen Tag zu verlänaem Jahre vergingen. In steter lidleichmäsiialeii wuchs die ziiarnpalnie langsam höher. Jhre ein zige Freude war nun das ittinalein welches sie in zärtlicher Liebtosung mit den Wurzelhaaren vollständig uni sponnen hielt. Auch die Kinder des Professors wuchsen mit ihr Friedl war schon sechs Jahre alt, Meta fünf. Sie tollten nun noch wilder um sie herum wie ehe deni. Ringsum balgten sie sich und jagten, an allen Ecken anrennend, im Zimmer umher. Da tam es auch daß Meta Friedl zu haschen suchte und dieser, ini blin den Laufe, an das Postanient der Farnnalme stieß. Sie stöhnte auf, griff mit den Jlaitwedeln schwankend in die Luft und stürzte trachend zu Boden Da lag sie nun schmerzvollx ihr End reich lag zerstreut iim sie herum, wie s schwarzes Blut, ihre Wurzelsaserii la ; gen zuckend und entblößt und gar ! gancher grüner Btaitarm war gebro en Die Kinder- duckten sich mit erschreck 1 ter Scheu in eine Ecke. Da kamen auch ; schon, von dem Geräusch des Sturzes s herbeiaelvckt, die Eltern und sahen ’ verblüfft und erzürnt den Fall der s Prächtigen Pflanze. I Besarat wandte der Mann sich ihr ) zu und befahl, dasz man rasch einen anderen Topf hole, indeß er mit liebe voll zarten Finger-n sie aufhob, von allen Seiten bedauernd betrachtete,und die Wurzeln von der Erde iäuberte, um sie nun umzupslanzen. Dabei sand er auch ihr Kleinod, das fis immer noch ängstlich umklammert I hielt. Sein bleiches Gesicht wurde I noch weißer und ein Schreckensschrei preszte sich aus seinem Munde. Besorat srua die Frau und er hielt ihr mit zitternder Hand den Ring ent gegen· Sie sah ihn blitzen und erblaßte· Mit der Hand zur Stirne fassend, sant siefin einen Stuhl und stöhnte laut au : . »Anm! —- Anna, —- — war nn schuldig!« »Ja, sie war unschuldig —- toir ts rvir haben sie verdammt!« Keines sagte mehr ein Wort. Aus des Weibes Brust drang reuevoll sto ßendes Schluchzen und der Mann ging im Zimmer aus und ab. Die Hände aus dem Rücken und die Zähne zusam menaedissen, würdigte er die arme ver wundete Farnpalme keines Blickes mehr. Da blieb er vlönlich stehen vor dem Stuhle seiner Frau und sagte mit ge senkten Augen und einer tonlosen Stimme: »Wir- müssen gut zu machen suchen so viel als möglich, was wir verschul det. — Das arme, —- arme Mädchen -—— wo mag es nunmehr sein?« Und diessrau daraus: »Ich weiß wo sie ist. -—« Als sie aus dem Gefängniß entlassen worden« fand sie nirgends mehr einen Dienst. — Ach, —- ach, — di-. Diebin wollte kein Mensch um sich haben. -—— — Auch ihr Bräutigam, an welchem sie mit hinge bender Liebe hing, hatte sie verlassen und eine andere geheirathet. — So, von allen verstoßen und gemieden, führt sie setzt ein elendes, verachteteg Leben als Taglöhnerin auf Neubauten. — Ach, wer hätte das ahnen lönnent« »Ein Menschenglück vernichtet; — unserer Voreiligleit wegen. — Komm' Frau, —- zaudere keine Selunde län ger, —- wir müssen sie sofort holen!« Die beiden gingen und ließen die arme Farnvalme gefühllog liegen. « Sie war umgepflanzt worden in einen noch schöneren Topf, und stand wieder auf dem Postatnente wie fr«iiher. Doch noch trauriger war sie geworden, noch lränllicher und trüber als vor . innig, fast so fchwermuthdurchhancht, wie ehedent der Arra. Anna war wieder- da und begosz und teinigte sie. Aber wie sah das Mäd chen aus. Gelbe Bläffe, wo vorher die glühend rathen Wangen prangtenz in den tiefen höhlen lagen glanzlog ohne Schmelz die früher so lustigen Blau-E augen; Stirne und-Mund waren alt und herb. Kein fröhliches Wort, lein erheiterndes Lachen drang mehr- zwi lchen den erblassenden Lippen hervor. Schweigend und gleichgiltia that sie was sie wollte. Sie brauchte nicht zu arbeiten, wurde wie ein Kind des Hau fei gehalten. Und doch. — Jn ihrem Herzen fraß ein Wurm mit unermüdlich naaender ’ seicht-Weste Die Fee-W . » .vobl, wie es schmerzt, wenn » JiJZursni an den feinen- ernpfindl»-» « . Fiiferchen der Wurzeln beißt und bei ; «» unaufhörlich bis das Leben langsa : aufpezebrt ist. « Auch sie wurde krank nnd tränk-r; ammer schwächer senlten sich ihre grü ’ nen Blattarme und beriinderten sich lederfarbig - gelb, wie Anncks fchiaffe Wangen. —- - A vvf Dir Glumttrtitte. Wie-irr Slizze von Th. Trutber Der Monat war so ziemlich zu Ende — die Gage war« es schon einige Tage früher-. Jch machte mir also das heutzu tage noch einzige billige Vergnügen ei nes Spazierganges. Dabei dachte ich Folgendes: Es giebt doch nichts Schönech, als recht reich zu sein« Zum Beispiel wie der Rothfchild oder der Vanderbilt. Wenn auch die Tröfier der Menschheit behaupten, das Geld allein mache es nicht aus, so ist das denn doch nur eine Pbtase, an die sie selbst nicht glauben. Und Jene, denen sie sie vorsagen, erst recht nicht. Jn Ermangelung liegst-Lich tsnssss lasse man uns aber wenigstens die Millionäre beneiden ; das kostet sie Akt-gis und wir thun’5 ja gar nicht tin gem Wen sollen wir denn unsere Miß zunst fühlen lass-Jn? — Die Armen find ia doch nicht zu beneiden. II sc I Auf einer Bank unter einem enstlaubs ten Baume fafz ein armes, altes Weib und strickte. Ich setzte mich hin. um ein wenig auszuruhen Die Alte hatte einen Korb mit zerrissenem Deckel ne ben sich stehen, drinnen eincn Schock schadlxafter Strümpfe. Ein Stück Schwarzbrod lag neben ihr auf der Bank. ,,G:iisz Gott, Mutter-l — fleißig?'« »Ah frali’ ——— muß ja sein.« »G’bör’n die Strumpf alle Jhnen7" »Ah bileii —- Das is ja mei’ Ar Eeit.« »So — fo. Was verdienen Sie denn damit per Tag?« »Na —- Vier,z’g Kreuzer schont Da bsfzss aber von Secbse in der Friib bis um Siebene, Lichte auf d’ Nacht recht steif-is sein« »Ah! —-— Ja, zahlt sich denn das :us?« »Na! —- Aber ’s muß fein!" »Warum?« »Weil i sanft nix z’leben hätt’.« »So—·so?—-«Aker fag’n S’ einmal, was hab’n’s denn in Nähere-r Zuwi g’machts Immer wert-M S« do nicht Stritmpf ang’strictt lzab’n-?-« »Na!« ,,(Frzöh!’ns mir doch Was aus Jä nerer früheren Zeit.« SHe zierte sich auch nicht und begann »Mei Vater watkdausmafter in sder Siebenbrunngafsem d' Muatter is zeit lich g’storb’n-—und da fan ma halt bei nand’ g'wefen, drei Schwestern: i, d« Kathl und die Vroni und er. Damals hat's unter vier Wochen noch tane Striimpf’ geben. Woher denn a? Mir san bloßfiißig rangen. Nur an an Sunntag, da bab’n mir a ang’habt und I Schuach . Wie mit Madln nachher größer war’n, hab’n mir a müssen zUMVerdie nen schauen und da bin i in's Tagwerk gangen, zu die Ziegeldecter. Die Kathl war in der Zündhölzfabrit beim Herrn von Pollak in der Arbeit und d« Broni is Abwaschmadt in der siegelt-senten tin wotd'n. Na und da hab’n mir halt nachavfmd 3«heitt. , J an Ziegeldecker und die Vton ·cm Ziegelschla er. Die Kat l aber, die allweil hoch außi i hat woll’n, die dass net anders than, i die hat an Amtsdiener hnb’n müssen.« s »Na — und das Geld zum Heira thnzsp »Gut-V fragte sie verwundert, »Geld ' dahin mir tans g’hagt,« « »Nun ja — ----- aber Sie hab’n doch eine Wohnung und Einrichtung braucht?« ,,A freilich, braucht hab’n inir’s schon — aber a’babt hab’n inir’43 net ! Mir haben lxalt als Afterpartei lagirt. Das haßt, die siathL die Frau Amts dienetin ,die hat sich die G’schicht schon gut eina’richt. Wie der Vater g’stotb’n is, war’n so viel Schulden da, daß sei’ Einrichtung verlicitirt work-at is. Nu und er — der Herr Amtsdienet —— trat bei der Lieitation dabei und hat Alles an sich ’Leacht.« »Was war denn ciaentlich da ?« »Na, a Kasten, zwa Betten, a Tisch und drei Sesseln. Neu war’n die Sa chen zwar nimmer, aber auat!" »Und Jhr Mann is a’storb«n?« ,.k"(a,« seufzte sie, »alle uns’re Män ner san todt. Der meinige is vorn Dach awer’fall’n. Und seit derer Zeit frett i » mich halt so mit’n Stricke-i durch.« s »Und der Vronis—-—wie geht's- det?« » »Oh, die hat's auatt Die is im Ver !sp:gu»gshaug! Neurich wak i wieder s drinn und half-Z bama'sucht.Der schöne s Saal mit die hochen Fenster-, der Fuß - bod'n s— die Betten --— Alles rein und ivtiihweisz Jm Winter schön sing-hegt Da sitzt sie aus jhr’n Bett da, wie a Prinzessim thut nix den ganzen lieben Tag, und schlagt die Stund’, so is 's Essen da!—Ja, Du lieber Gott, wann ich's a so hab'n tönnt’ —- abet der Mei nige war net zuständig!« »Das ist allerdings schlimm! — -BerunslückteLtebeder klärt-ag. »Ein ich wirklkch Dein Alles, Maxi« »Ach Anna! Was isl mtr die Sonne, wenn Du nicht metne Sonne bist- was tst mir die Lust. wenn Du m r nicht Luft MU««