——--.—— — Piraten. purem von Williatn Clarkk Rassen j (12. Fortsetzung.) E Akt-dorten Sie mir « fuhr Masters « Ikticher werdend fort; ,,hat man Fixier gewaltsam aus dem Wege J avenires Augen funkelte es wie I Wetterle! chten, als sprühe eine aus seinem erhitzten, blutiibet m Gehirn. Bei den stärkeren Be mgen oeg Schiffes stackerte er nach «s nnd nach rechts. Was auch geschehen ist,« stieß er c hervor »Sie hatten davon Jhr »e- -— Sie werden Jhren Antheil tt Beute empfangen, ohne gezwun sen zu fein Jhr Gewissen zu —- ohne Blut an dem Golde Izu müssen. Genügt Jhnen das seine ragende Gestalt schwankte so ; , lich, als wolle er über Masters en. hat die Unthat begangenem dieser. »Caldwell?« «.; tagen Sie ihn doch selber, Sie verschluckte ein Schimpfwort, te dasselbe jedoch durch einen enden Blick Dann schwankte THOSE hinten, stellte sich neben Wil t und that, als laufhe er dem Ges in der Cajüte fters folgte ihm mit den Augen Stf schritt er zum Oberlichtfenfter schaute hinab aus die an der Ta ; nden Männer; sein Gesicht war » - aber nicht vor Furcht. Der erst-, 'H Eben sein Blick fiel, war Dike Cald sIz der schwarze Mann sang aus .Ist Kehle und schwang sein Glas Im zki dazu. Masters ging die Treppe Mater und trat in den Salon. tquotz erade im Begriff sich zu er seu, rie: »Hier kommt Sampfon; er sieht so åniigt aus, wie ein Todtenschädel!« astrts stellte sich dicht vor Calb »Was stieren Sie mich so an?« We dieser. »Was wollen Sie von lyzFShe wir uns auf dieses Abenteuer stießenf entgegnete der junge Mann K gewaltsam erzwungener Ruhe, zitkde ausgemacht, daß kein Blutdu ehen dabei stattfinden sollte. Trotz Jst-haben Sie, Caldwell, ein Mädchen Ähordet Jch erfuhr es von Dahe »ve, Burn,« rief er dem letzteren zu. das war das Geheimnißx alle andern jin darum! Dieser Schurke hat ein «M.« wehrloses Mädchen umge ;·Vhsne ein Wort zu erwidern, sprang frjidwell auf und führte einen tücki Hsfu Faustschlag gegen die Schläfe fei P Unkliigersq getroffen taumelte die H zur Seite. · fxsrvllop trat dazwischen. .Iriede!« rief er. »Das schickt sich zieht in einer Gesellschaft von Gentle »Jen! Der verwünschte Wein! Legen sie sich nieder und schlafen Sie’s ausz, Meisters. Sie sind dem Schwarzen sicht gewachsen, der in seiner Wutle Jehn Teufel im Leibe hat.« , »Wir sind hier nicht im Busch, MU« schrie Cavendish dem mit er - bener Faust und einem Ausdruck ifcher Bosheit auf seinem verzerr 's" Gesicht daftehenden Caldwell zu. « »Gibt’s hier etwas auszufechten, »Dann laßt uns nicht vergessen, daß wir Pentlemen sind,« meinte Hankey. z» »Unser Sampson ist auf einmal Exsetkwiirdig heikel,« kam Davenires aunenftimme durch das Oberlicht b; »und doch war er der Mann. zu Ballarat fein Messer im Leibe , Bäckers stecken ließ und es nicht skriickfordertek sum hatte sich inzwischen an k-« v ldwell herangewacht und den Wil Fen»zuriiklgedrängt. USE-A .Er ist in das Mädchen verliebt ge Jibesem « sagte er dabei. ,,Lassen Sie ihn jetzt in Ruh, Dike; er wird Ihnen Jscenugthuung geben —- nicht wahr, Isami Wir sind hier Männer von schief »Ich will mich mit ihm schlag 11,' gkief Masters in unbändigem Zorn in gdem er sich gegen die Hände sträuhkiy k The ihn festhielten, ,,mit den Fausten g Ps- rnit Handspeichen —- mit Revnlvern »V-— ich will diese wilde, mörderische Z ie umbringen mit jeder Waffe-, die - ii mir nennen wird!« « · Das kam wie ein Sturzbad über «— » erhitzten Köpfe; man stand plötzlich - üchtett vor einer tragischen, tödt ZII Thatsache, und die Dünst: des IS verflogen vor dieser Erkennt ivie Rauch vor dem Winde «Sam soll in das Mädchen verliebt fen fein?« rief Trollop. »Er hat vorher doch gar nicht getan-it und an Bord kaum dreimal mit ihr PW Er hätte seine Zunge b Fee biiten assen,« saatehankey gelassen. »Wikde ie ist allerwegen eine B leidignng, Norden. wie im Süden. " »Er ist eine wilde. blutige Bestre, - Macht«-name ich wiederhole es · hufendmaiP schrie Masters. «-. Mädchen, das sich nicht weil-ewi '« H Ins-, iibee Bord zu werfen! S«ellt » M M nur vor, Leute! Ein zun »- « n hilflos en den Krallen die Mem- — —- D du Völlenbund. i« »Ur-Iow- M Gall-weil und dse Lamm ihm mit halb verständlich JWM schle- sich will diesen M which thing-u et soll s-iiy werde »Es waren ihrer zwei bei dem Stuct Arbeit, Sampson,'« riefDaoeuire dröh nend durch das Fenster herab. »Der andre bin ich!« »Dann sollst auch du feiger Schurke vor die Pistole, wenn ich mit dem hier fertig bin!« antwortete der Junge Mann. Davenire stiefi ein wiederndes Ge lächtet aus« Matters aber ging, ohne noch ein Wort zu verlieren in seine Kammer, deren Thür er hinter sich zuschlug— Caldwell stand keuchend am Tische, die plumpen Fäuste aus die Platte ge stützt. Er sah zu Davenire hinaus. »Ich möchte wissen,« sagte er, »was dem Menschen einfiel —- gerade mit mir Streit anzufangen. Was wär ge than haben, geschah zum Besten aller-, selbstverständlich auch zu seinem Be sten. Was ging ihn das Frauenzim mer an?« Er redete noch, als Masters wieder aus seiner Kammer trat.» Der junge Mann hielt den schweren Revolver in der Rechten, die Mündungen gegen den Fußboden gekehrt. Kalt und ruhig sah er Caldtvell an. »Ich bin bereit und stehe Jhnen zu Diensten,« sagte er. »Di« stieß der schwarze Mann un willkürlich hervor, während eine grün liche Blässe sein Gesicht überflog. »Wenn Sie also mit Gewalt ...... Trollop, ich bitte Sie, die Vorberei tungen zu treffen, ich gehe inzwischen, meine Pistole zu laden.« , Er schritt seiner Kammer zu, aber keineswegs mit der Festigteit, die man bei einem Manne seines Charakters hätte erwarten sollen. »Sie müssen’s an Deck miteinander ausmachen, sagte Trollop zu den un betheiligten Anwesenden »Aber Ma i stets, warum in aller Welt mußten Sie diesen ganz überflüssigen Streit begin ) nen? Jch gebej a zu, es war eine i schreckliche, schauderhafte That, aber sie J war nicht zu umgehen. Das Mädch: n hatte durch Zufall unsern Plan er I lauscht — was blieb da übrig? Nicht jeder hätte sich zu diesem Schritt ver standen und sein ganzes Leben durch solch’ eine Erinnerung verdunkelt. Jch würde die Waffe nicht gegen den erhe ben, der uns allen diesen Freundes dienst erwies und uns damit zu der reichen Beute verhals.« »Ich aber thue dies,« versetzte Ma siers, »und einer von uns soll aus dem Flecke bleiben. Großer Gott !'« fuhr er mit leidenschaftlicher Heiligkeit fort, »hat die Welt jemals einen sei aeren, schnöderen Mord gesehen? Zwei solche Kerle dringe-« in die Kammer eines schutzlosen Mädchens, reißen sie aus dem Bett und —- und —- haben Sie sie erwürgt?« schrie er Davenire su. »Ich bewundere den männlichen Gebrauch, den Sie von Jbrer Hünen irast aemacht haben,« schloß er mit » dem Ausdruck verachtunqsvollsien s Hosan aus seinen verwüsteten, aber noch immer schönen Zügen. ; Schweigend trat Davenire von dem I Oberiichtsenster zurück; auch die an dern schwiegen, bis Calowell wieder im Salon erschien. Seine Waffe war der Masters ganz ähnlich; zog man den Abzug, dann drehte sich die eiserne Walze, welche die sechs Bohrlöcher alH Kugelläufe enthielt; an ein rechtes Zielen war bei diesen schwersälligen Maschinen nicht zu denken. »Wo soll es sein« T;ollop?« fragte er dumpf. ,» »Mitschisss, beim Großmasi,« ant wortete der Gesragte mißmuthia. »Zwöls Schritt Distanz7 geschossen wird, wenn ich das Taschentuch fallen lasse. Jst’s so rechts« Die Gegner waren damit einve: standen, und die ganze Schaar begab j sich hinaus an Deck. »Ist-g nicht jammekschave,« rief Burn, als alle draußen im hellen Sonnenschein und umweht von dem frischen Winde standen. »ist's nicht jammerschade, daß zwei Kameraden jegt einander todtschießen wollen, nach dem unser Plan so ganz nach Wunsch gelungen ist?« , Masters sah ihn an, sagte aber kein Wort.« -« c —---- — u Trollop zog mit einem Stück Kresde einen Strich auf der Luvseite des Deck5, ging zwölf Schritt nach hinten und zog vor seinen Fußspitzen einen zweiten Strich. Dann trat er zur Seite an die Reeling. Die Gegner nahmen ihre Plätze ein. »Wieviel Schuß?« fragte der neben Masters stehende Burn. ,,Soviel, als nöthig sind, den da zu tödten,« zischte Caldwell zwischen den zusammengetrampften Kinnbacken her vor. »O nicht doch!« rief Shannon. »Wir wollen hier keine Schlächtereil Jch schlage vor, nur einen Schuß. Geht der fehl, dann mögen sie sich wieder ver tragen.« »Sei-n Sie aus dem Wege, Burn,« sagt-e Caldwell, mit dem Revolver seit wärts winkend. Die Zuschauer gruppirten sich aus der Großlute, die inzwischen wieder zugedeckt worden war. Trollop nahm ein weißes Tuch aus der Tasche und hielt es empor. «Fertig?« fragte er. ,, ertig!« anworieten die Gegner zu gleich. Mafiets warf einen Blick gen him- T mel, dann richtete er das Ast-se feft auf den Feind. Der ftand mit gesenktem Nacken und ta enatiig emporgezoge nem Mitten; ord lag in feiner gan zen halt-ing, Mord funkelte aus fei nem rothen Aug-, grinfte aus dem miissenem Zuge mn feinen Mund Wer ihn beobachtete, in dem mußte dte Befürchtung aufsteigen, daß dieser Mann meuchlerische Tücke im Schilde führe, daß er die Kugel noch vor dem Zeichen entsenden würde. Diese Be fürchtung wäre allerdings grundlos gewesen. Trollop ließ das Tuch fallen; die; Schüsse trachten gleichzeitig. Meisters « trat einen Sprung rückwärts, der Sie-T voloer entfiel seiner Hand. Er griff » nach dem Herzen, schaute sich nachBurn « um, lächelte ihm zu und stürzte dann nieder auf fein Angesicht. l Caldwell stand wie zuvor, unver est »Jst er todt?" forschte Davenire be klommen. Burn war herzuaeeilt und hatte den Freund mit schonender Hand auf den Rücken gelegt. Zweimal noch entrang ’ sich ein leises Stöhnen den Lippen des hGefallenen dann war seine Seele ent flohen. i »Ein guter Schuß,« sagte Trollop s zu CaldwelL neben dem Todten nie ! derknieend. »Sel:en Sie her.« ) Er wies auf ein kleines Loch in Ma i stets Rock; dasselbe befand sich genau I über dem Herzen. 17. Capitel. Der Name der Insel. Ein stiller, nebelvoller Abend lag über der Sec. Die Brigg »Wellesley'« lag auf südweftlichem Kurse, oder rich tiger, sie würde einen südwestlichen » Kurs verfolgt haben, wenn sie nicht mit schlaffen Segeln einfach sacht nach Lee abgetrieben wäre. Mr. Hardy hatte die Wache an Deck. Commander Boldock, Mr. Matthews und Mis; Mansel saßen in der Ca jüte am Tisch unter der tleinen Hänge lampe. Die junge Dame war noch immer sehr blaß, und wenn sie gedankenvoll vor sich hinblickt:. dann lag es noch wie ein leiser, zögernder Schatten bon Furcht auf ihren feinen Zügen und in den dunkeln Augen. Jm allgemeinen aber sah sie fiir jemand. der erst kürzlich einer so grausigen Gefahr ent -rissen wurde und der so schlimme Er innerungen im Herzen trägt, recht wohl und munter aus. Der Schlafrock verlieh ihrem Aeußeren eine gewisse bequeme Behaglichteit, und ihr reiches, schwarzes Haar ichmmerte in tadello ser Frisur im Scheine der Lampe. Die Augen des Commanders ruhten oft mit Wohlgefallen auf ihr, und Mr. Matthews, der ihr gegenüber saß. be trachtete sie mit den Blicken eines al ten, guten Freundes Auf dem Tische, der mit einem gro ben Leinwandtuche bedeckt war, dessen Gewebe von Salzcrystallen glitzerte, die von der letzten Wäsche im Seewasser daran hafteten, fand ein frugales Abendbrot: Hartbrot, Schinken, ein Stück kaltes Salzfleisch dazu Wein und Rum. Der Schiffer und Mr. Mat tbews tranken Rum und Wasser, vor Miß Mansel aber stand ein Glas Ma deira. ,,Glauben Sie. Capiiän Boldock,« sagte di-: junge Dame, »daß die armen Passagiere in ihren Booten Aussicht auf Rettung haben ?« »Das glaube ich wohl, um so mehr, als man die Matrolen unter sie ver theilt hat,« antwortete der Comman der. »Eins oder das andere der Aus wandrerschiffe, die des Weges kommen, wird sie sicher aufsammeln.« »Es muß aber doch schrecklich sein, die ganze lange Nacht im offenen Boot » aus dem weiten, finster-en Meere zuzu k bringen,« meinte Miß Manfel, sich ein wenig schüttelnd. »Und wenn es dann windig wird und die See hohl geht,j oder wenn der dichte Nebel kommt —H hul« »Junge Männer, die nach wochen langem Umhertreiben in Booten geret tet wurden, sind von ihren eigenen Müttern nicht mehr erkannt worden« so greisenhaft alt "ahen sie aus,« be merkte Mr. Matthews, düster in fein Glas schauend. »Das kann ich sehr wohl verstehen,« niclte das Mädchen gedankenvoll »Jn solcher langen Todesnoth altert man schnell.« »So ist es,« bestätigte der Steuer mann. »Jede Stunde gräbt eine tiefe Linie in das Gesicht solch eines Schiff brüchigen.« »Und Gespenster ziehen in dem heu lenden Nachtwind über das Boot und färben dem Aermsten das Haar grau,« lachte der Commander. »Machen Sie unsere Miß doch nicht graulich, Mr. Matthews!« »Wie wird Mrs. Peacock jammern und klagen,« seufzte das junge Mäd chen mitleidig, »die doch die Reise nur zur Kräftigung ihrer Gesundheit un ternommen hatte!« »Ohne den Willen dessen, der die See in seiner hohlen Hand hält, wird keinem von ihnen ein Haar getrümnä werden,« sagte der Commander. »Das mag Sie beruhigen, Miß ManseL Was mir aber Kopfzerbrechen macht, ist die Frage, wie die Piraten all das Gold, die Nuggets und den Staub, schließlich wegschaffen wollen. Ein Goldtlumpen im Werthe von hundert Pfund Ster ling hat schon ein tüchtigeö Gewicht. Nun sind da aber zehn Kerle, oon denen jeder rnit einem Beuteantheil von acht undzwanzigtausend Pfund Sterling in rohem Golde an Land gehen will. Wie werden sie das nur fertig bringen?« Matthews schüttelte ernst den Kopf. »Jn einem Hasen, wo Zollbehiirden jede Landunq überwachen, ist daran nicht zu denken,« sagte er. «Schade, daß Mansei von diesem Theil des Planes nichts hören konnte-« »Wenn ich mich nur des Namen der — Insel erinnern tonnte,'· verseyte das Mädchen sinnend. »Zuweilen schwebt er mir aus der Spise der Zunge.« Man plauderte noch eine lleine Wei le, dann erhob sich der Commander, machte der jungen Dame eine Verbeu gung und begab sich an Deck. Die beiden Wachabtheilungen an Bord des »Wellesley« unterstanden dem Steuermann Hardh und dem Bootsmann Stuhl-ins Mr. Mat thews hatte den Schiffer um die Er laubniß gebeten, mit Stubbins die Wache theilen zu dürfen, ein Ansuchen, dem Boldock sehr gern entsprach, da ihm die Dienste eines so bewährten Of ficiers hoch willkommen waren. Jedoch hatte er darauf gedrungen, daß Mat tbews wenigstens die erste Nacht unter Decl bleiben und sich erholen und aus ruhen solle; dieser empfahl sich daher sehr bald und zog sich in die ihm an gewiesene Kammer zurück. Ein gleiches that Miß Mansel. Draußen brütete eine pechschwatze Nacht iiber der See. Um so heller leuch( tete das Wasser rings um das Schiff. Die in ftreifiaen Webilden die Tiefe ourchzcehenden Feuerneoet strahlten ein solches Licht empor. daß nicht nur die iiber Bord schauenden Gesichter der Seeleute, sozidetn auch die Talelung und die Segel gespenstiseh erschimmev ten. Boldock stand, seine große Meer schaurnpfeife raud,end, neben Hardy an der Reeling. »Ich habe nicht oft eine so finstete Nacht erlebt, wie die heutige,« sagte der Commander. »Auch ich nicht," sagte der Steuer mann.'« »Ich denke, das wird nichts weiter bedeuten, als Nebel,« setzte Boldock hinzu. »Ganz richtig,« pflichtete Hardh bei. »Wenn wir etwas Wind hätten, wür den wir den Nebel bald riechen.« Der Commander saugte einige Mi nuten mit hörbarem Geräusch an sei ner lange nicht gereinigten Pfeife. »Hardy«, begann er dann ganz un vermittelt, »haben Sie jemals ans Hei- J rathen gedacht?« Des Steuermanns Antwort war ein lautes Auflachen. « »Mertwürdig,« sagte Boldock in sei nen tiefsten Basztönen, »daß diese Frage stets eine gewisse Heiterkeit her vorruft, namentlich, wenn sie an al ternde Junggesellen gerichtet wird. Jch verstehe aber durchaus nicht« was dabei so lächerlich sein sollte. Eine Heirath ist doch die ernsteste Sache, die es geben iann.« »Man lacht zuweilen zur Unzeit,« versetzte Hardy entschuldigend. »Ich habe sogar in der Kirche gelacht; frei lich war ich damals noch ein gedanken loser Mensch.« »Ich denke mir, es muß sehr ange nehm sein, eine nette Frau zu haben,« suhr Boldock fort. »Eine nette Frau —- ei ja!'« sagte Hardh. »Natürlich, nur eine nette Frau. Eine Frau, die dein Manne eine schöne, behagliche Häuslichteit schafft. Solch eine Häuslichieit, wie ich sie mir stets wünsche, wenn ich auf See bin, die ich aber kn Lande niemals finde. Das Einwohnen bei fremden Leuten ist mir längst gründlich zuwider, ebenso das Logiren in Gasthäusern. Man hat doch auch seine Neigungen, seine Lieb habereien, seine Empfindungen und Gefühle, möchte ich sagen —- daraus aber nehmen srenide Leute nicht die geringste Rücksicht." »Ich halte nicht viel vom Heirathen,« entgegnete der Steuermann tiefsinnig. »Das beste dabei, das Küssen und Schönthun, das dauert nicht lange. Hernach kommen die Kinder, und dann ist’s mit der Ruhe und Behag lichkeit auch vorbei.« »Jeder Mann braucht nothwendig ein Heim,« erklärte der Commander mit großer Bestimmtheit. »Was das anbelangt, so braucht man manches sehr nothwendig und kriegt’s doch nicht,« versetzte Darm-. «Ei ja, eine hübsche Häuslichkeit möchte ich auch wohl haben; das Ding » aber würde zu kostspielig werden, da » rurn muß ich daraus verzichten.« Boldock stieß einen tiefen Seufzer ; aus; oben schlug ein Segel gegen den ;Mast, und irgendwo quietschte eine s rostige Blockscheibe wie eine Natte. . »Jedensalls habe ich das Seefahren i satt, Hardh,« sagte er, »und bei der ers-en passenden Gelegenheit geb’ ich’s au ." »Ich wollte, ich könnte auch so te den,« nickie der Steuermann, in das funkelnde, brennende Wasser hinabse heut-. »Von jeher kannte ich aus See leinen angenehmeren Zeitvertreib, als mir eine hübsche Heimstätte am Lande aus zumalen,« fuhr der Commander fort. »Ein weißes, freundliches häuschen xnit rothem Dach. Rings herum grüne i Bäume. Schon ganz von weitem lanni man das Häuschen sehen. Dahinter ein j Garten. Jm Geiste stehe ich in demt Garten und tieche den Duft der Blu-; men und höre das Geplätscher der lleinen Wasserlunst. Jetzt gehe ich in's haus. An den Wänden hängen Schil dereien von Schiffen und Seegefechten, Waffen und Curiositiiten aus allen Weltgegendenz und ein großer leder bezogener Lehnstuhl steht da, in dem site ich in Hemdiirmeln und Pantof feln, die Pfeife im Munde, ein Buch auf dem Schooß, und lausche dem Ge summe der Bienen und Hummeln draußen im Sonnenschein.« »Dort sich gut an,« brummte Hardy «losiet aber einen Haufen Geld.« Dein Eommander war die Pfeife ausgegangen; nach einigen vergeblichen Ziigen gin er unter Deci. Die Cajüte war leer. Er setzte fich an den Tisch, und gleich daraus erschien ein Matrofe mit einem Theetessel voll heißen Was sers, den er vor den Schiffe- auf eine Art Dreifuß stellte. Darauf brachte der Matrole aus einem Wandschrant eine lasche Rum, eine Citrone und eine chale voll Zuckerftüclchen herbei, griff salutirend an feine Stirnlocle und stieg, nach einem fehnfüchtig zö gernden Blick aus die Rumflasche, wie der an Dect hinauf. I Der Commander griff nach den Jn Feredienzien und mischte sich seinen achtpunsch, dessen würziger Duft bald die tleine Cajüte füllte. Er lä chelte und trank, und lächelte wieder. . iSo saß er lange. Dreimal füllte er « jdas Glas. Der Mann am Ruder schlug acht Glasen. Es war Mitter nacht. Eben wollte er sich die Pfeife füllen und noch einmal an Deck gehen, um mit seinem Steuermann zu plan oern, als die Thür der Nebencajüte sich aufthat und Miß Manfel hereintrat. Jm ersten Augenblick erschrak der Schiffer, wie vor einer Erscheinung. Die junge Dame befand sich erst so iurze Zeit an Bord. daß ihr Anblick ihm noch nicht zur Gewohnheit ge worden war, obgleich seine Gedanken sich viel mit ihr beschäftigten »Habe ich Sie durch ein Geräusch erweckt« fragie er. »Das sollte mir aufrichtig leid thun.« »Nein, Caritän Boldock.« verietite das Lucaochen in großer Aufregung, »nein, mich hat ein Traum aus dem Schlafe gestört, ein Traum, der mir den Namen der otnscl ins Gedächtniß zurückrief. Jch erwachte, indem ich ihn laut ausrief!'« »So sagen Sie ihn doch, schnell! Fonft könnten Sie ihn wieder verges en « »Die Jnsel heißt Halloran —- Hal loran — jetzt weiß ich s ganz genau. Halloran heißt- sie. Sie tennen sie, nicht wahr? Sagen Sie nicht nein« denn dort finden Sie das Schiff und alles, was man mir genommen hat« »Halloran!« rief der Schiffer. »Daß ich darauf nicht gekommen bin! Ge wiß tenne ich das Eiland, liegt es doch kaum eine Tagesfahrt von den Rissen entfernt, die ich zu vermessen habet« ,,Welch eine Fügunal Und wie weit ist es noch bis dorthin?« A »Ungesähr siebenhundert Seewei len. Jch will Ihnen das Eiland auf der Karte zeigen.« Er räumte hastig das Punschge ichirr vom Tisch und breitete eine See tarte darauf aus-. »Sehen Sie —- hier befinden wir uns gegenwärtig, und da liegt Hallo ran. Die Piraten konnten sich gar seinen passenderen Ort auswählen. Die Jnsel ist unbewohnt, sie liegt ab seits von der Fahrstraße der Schiffe und wird überdies durch jene Riffe ge deckt, deren Lage noch so wenig be stimmt ist, daß die Fahrzeuge ihnen gern weit aus dem Wege gehen. Har dn!'« rief er durch das Oberlichtfenster hinauf. Ter Steuermann kam eilfertia die enge Treppe herab. »hier ist die Insel, zu der die Pira ten die Bart zu bringen gedenken,« sagte der Commander, seinen dicten Zeigefinger auf die Karte pflanzend. «Halloran!« rief Hardy. »Beinahe auf unserm Wege! Das nenne ich ei nen Zufall!« »Wahrscheinlich wollen die Schur ken das Schiff auf eins der Risfe setzen, nachdem sie das Gold in die Brigantine verladen haben, —- »Ni val" war ja wohl derName derselben." Voldoct verschränkte die Arme über der Brust, lehnte sich an den Tisch und sah mit großem Ernste den Steuer mann an. »Ich werde den Kurs der Brigg unverzüglich auf Halloran rich ten,« fuhr er fort. .,hoffentlich haben wir Glück und treffen die »Queen« Jdaselbst.« ; »Der »Welle5lev« ist ein langsames J anhrzeug.« versetzte Hardh. »Wenn die Bonditen uns kommen sehen, dann J gehen sie mit dem Golde auf und da- ; von und wir können ihnen nachflöten. » Denn die ,,Queen« holen wir nicht ein und wenn wir auch hundertJahre hin ter ihr drein schlichen.« »Der Fall erfordert Ueberlegung und strategische Kunst,« sagte Boldock, den großen Kon würdevoll und selbstbewußt zwischen seinen beiden Zuhörern hin und her drehend. »Zu niichst steht fest, daß wir diese zehn Banditen fassen und ihnen den Raub abnehmen müssen. Das bringt uns Ehre und Prisengclder. Wie das Ding auszuführen ist, muß ich noch überdenten. Mr. hardy, ich gehe mit Ihnen an Dest« Die junge Dame zog sich zurück; der Schiffer lud feine Pfeife voll. und beide Männer verließen die Cajüir. 18. Capitel. »L a n d ho !« Zehn Tage waren vergangen, feit die Piraten sich des Schiffes bemäch tigt hatten. Es war ein wundervol ler, fonnenrother.Nachrnittag; Jnfeln von schneeweißern Dampf strichen ain blauen Firmarnent dahin. fiidwärts, hoch über ihren eignen Schatten auf der See. Und fiidwärts zog auch die«Queen« ihre Straße durch die unbegrenzte Weite des Oceans, die Segel von einer leichten Brise geschwellt. Sie tvar je doch nicht mehr ganz das raciiife Fahrzeug, das einst des alten senfonö Stolz gewesen; fie fah etwas zerzauft sind verwahrloft ans. Ein SeemanIM 1uae würde auf den ersten Blick er W tannt hab:n, das sie sahn-ere- Wetter u überwinden gehabt hatte; die Vor ramstenge fehl e, und da sie infolge dessen vorn kein Bram- und Ober brarnsegel und auch den Außenlliiver nicht mehr führen konnte, so fah sie sich ! selber kaum noch ähnlich. : Es war fünf Uhr Nachmittags. I Shannon ftand am Ruder; derbaupts mann Trollop kam, Bensons Teleflop unter dem Arm, die Achterdeclstreppe herab, ging eine Strecte nach vorn und blieb dann, um Vorbramfaling em porblictend, Ziehen Dort saß Dike Caldwell, mit des verstorbenen Schif Leersd Opernglas nach Land ausspei n 1 »Noch nichts in Sicht?« rief Trol op. «Doch,« antwortete Caldwell, sich langsam umwendend und hinabschan end. »Land ift in Sicht." »Land hat« schrie Trollop über das Schiff. »Wo?" riefen sieben Stimmen eifrig durcheinander, und die Gentlemen eil ten in Ueberstürzung nach vorn auf die Back. Caldwell streckte seinen Arm aus; nach dieser Angabe mußte das Land etwa drei Strich voraus im Lee- lie gen. »Sollte der nicht eine Wolke fiir Land halten?« meinte Weston. »Dein fchwarzen Maulwurf traue ich nicht, weder als Ausguckmann, noch auch fons .« Schnell und gewandt sprang jetzt Hanseh in die Takelung hinauf. Calb well händigte ibm das Glas ein und trat dann schwerfällig wie ein Bär den Rückzug an. »Nichts von der Brigantine zu fe hen?« rief Trollop nach einer lleinen Weile. Hanteh stand frei auf dem Saling, hielt sich mit der Linken am Stumpf der Bramstenae und ließ das Glas über den Horizont schweifen. »Nichts in Sicht, was einem Segel ähnlich wäre,« kerichtete er. »Freilich, Wolkenfpitzen in Menge rings an der Stimmung, und da kann man in der That nicht wissen, ob nicht ein Segel darunter ift.« Caldwell sprang wie eine Kröte von der Reeling an Deck ,,Mein Compliment, Trollop,« sag te er. »Das Land ist die Insel, die wir suchen. Sie sind ein Navigator erster klasse." Trollop legte die Hand an den Hut und drehte lächelnd seinen Schnur bart. »Von der Brigantine aber keine Spur,« fuhr der Schwarze fort. »Wenn Saunders nicht schon unter Land zu Anker gegangen ist, dann fürchte ich, dasz der letzte Sturm ihn verschlagen hat. Kann auch zu Grun de gegangen sein.« »Solch ein Unglück zu befürchten. wäre etwas verfriiht,« entgegnete Trollop. »Wir sehen hier vom Deck aus noch nicht (inmal die Insel; war um sollen wir da bot-aussetzen, daß Saunders nicht zur Stelle sein wird?" nzwischen war auch Hantey wieder herabgekommen. »Ich bewundere Ihre nautische Ge schicklichkeit, Trollov,« sagte er, das Glas auf das Oberlichtfenster legend —- die Gesellschaft hatte das Achterdeck wieder ausgesucht —- »es stimmt alles auf ein Haar.« Trollop dankte mit einer kurzen Verbeugung. »Jetzt fehlt also nur noch Saunders,« sagte er. »Sollte der ausbleiben — man musz ja alle Mög lichkeiten in Betracht ziehen —- dann bleibt uns nichts übrig, als den Plan auszuführen, den ich Jhnen allen be reits andeutete —- der Noth gehorchend wie der Affe sagte, als er seinen Schwanz zu Mittag verspeiste. Das Gold wird an Land geschafft; ein Theil von uns bleibt als Wache dabei und die andern machen sich im Groß boot auf die Fahrt, um mit List oder Gewalt ein Fahrzeug zu kapern, dasz dann die Stelle der Brigantine vertre ten muß. Das Loos bestimmt dieRolle, die jedem zufallen soll.'« »Ich bin ge en das Vergraben des Goldes,« war Weston ein, »und auch dagegen, daß es bewacht werden soll, ganz gleich-, von «wens.« s »Die Kisten wiegen zusammen unge fähr vierzig Centner,« entgegnete Trollop ruhig· »Meinen Sie, We ston, daß die Wächter während der Abwesenheit des Großboots ein Floß oder sonst ein Fahrzeug construiren könnten, das solch’ eine Last zu tragen vermöchte?« »Das nicht,« antwortete der Ge sragte. »Aber mein Antheil ist dabei, an sich allein schon ein großes Vermö gen, und ich will nicht, daß ein andrer Mann darüber Gewalt haben soll.« Caldwell, der an der Nerling lehnte, . grunzte Beifall; auch andre gaben ihre Zustimmung zu erkennen. »Ja, mein lieber Freund,« erwiderte Trollop gelassen, ,,denlen Sie denn das Großboot mit dem Golde zu be laden, wenn die Brigantine ausbleiben sollte?« »Es würde unter der Last bis zum Dollbord wegsinten,« bemerkte Da venire. »Ich habe es ausgemessen,« ent gegnete Weston; »es trägt vierzig Tent ner, gehörig vertheilt, mit Bequem lichleit.« Entsetzung solgt.) —Ein böserMensch. »Wa rum vertehrst Du gar nicht mehr mit Deinem Vetter?« —- »«Ach. der nieder trächtige Mensch vssertrt mir ja jedes mal eine von den Ttgarren, die ich ihm tu Weihnachten aetchentt habet«