.-·---·, --·—---.. ——, «- schreivevrietdei Philipp ; Sauetampter. ; « Hin If» n stecken-n fis- s Plus co. lieber Herr Redaktiomäri s Ich muß saqe, I ch ich windet-· -c,en:unne:t lfatt, s wann der - ents- " gissin gepaßt jwar,1nitau5,daß ich Trobbel oder :-« Tis« epeuntement ·. 1 Igehk1bt1m1t LU tohrg hen ichs gehabt Nkssse ich hen e kohr zerick geschwore, daf; nie mt mehr en Tertie for Denk-J iu in met Hans hen hawwe wollt. Lizzåe was mei A1tiei5, hot Ins "-- «- gesinnt Sie bot gesagt: »Eell Bauch en schonet Zeierdag, wann - keen Text-ge me Haus hatte." Well, .» den alle-«- getreid, sie uss e disserente « · zu demge, awwer es hot tee guts " sgedahm Sie sagt, sie wißt schon AB, was se ze oulm hat« Sie DE die Kidds eni·.,a11 nit den Foan sie. Die Buwe hatte sich schon seit «s s es chr zenck ufs den Wuchdohn « "t und hätte jeden Tag gefejt Biseids deß, mißt mer sich for die ganze Netsberyutt schedule. die Leimpenn’jches Fämillie, doch sozusage in keine arig streifte » umstenzeg lewe deine, hätte sich en ie kriegt, ob se’n bezahlt heu, feil; » osck Koyrs die Lizzie nit gewißt, se , awwet gewißt, daß die Leit e Buch ’ den Butscher ronne und do hot s: » Lett daß der Terkie wohl auch kei E « sepschcn gemacht werd hawwe und · Weg alles Fleisches-« gange werd « " Sell sin osf Rohr-Z Sache, wo uns " s- angehe, hot die Lizzie gesagt; se ennihau so viel Bildung, daß se en z, ie den un mir hen kein. Der · ny hot off Kohrs auch gekickL Er ; Z» s tewen getremt un sagt: »Die Tier- ; hätt gesagt, se sollte e Stohr ie - , - de Terkie for Hohmwert schreIXVe « jetzt könnt er doch nicks fchreiroe, for sbth nicks von Terties wisse, mitaug -- ; et een sehn deht. « Do hen ich ge- ! · , an die Korner do wär en Publ- , —- oht, do sollt er emol hingehn un · T- for e halwe Stand odder so dick ieö angucke. Do hoi er getreint un Z ,er wischt, er hätt en anere Po ssn » hen ich en off Kohrs verhammatsche Z « ißt. Wie mer noch so getahtt den, : ringt uff ecmol die Dohrbell. Eis : e Bub draus-, wo gesagt hot, ex. T i ; " Gruß von fein Pa un er sollt Hisc inweite for Denksgiffin Dinne7« H -« « se zu nemme. Ahlrecht den ich agt, »eb Dein Pa und bei Ma mei Z s« egahrds un mer dehte eckzepte. Sehn T , sso war sdie Kwestschen uff de beste i. gesettelt. Mir hen Tertie triegk,. - Kids konnte sich en Wischbotn Z un der Johnny hot sei Kampo Z - schreitve getonnt. Die Liz; re hois atig gefreit un se hot weiter keenZ «-pertehschen gemacht. Wie ich -Pd- . ausgefunne gehabt heu, hoi se ans Z M doch schon e paar Däg zeiick bei » M Milchmann en Tertie geordertZ habt un hot en aach schon geficiii s Intauö daß ich ebbes aeno Htift gehatt ’ h. Well, an Denksgisfin do hen mer Z III schon in alle Früh uffgefickst, or ; daß mer in Zeit starte konnte, bitoth guckt doch nit schön. wann mer Je- » Mit-d warte läßt. Es hot grad halb Ach zwölf gestrocke, do sin mer aus Z Haus fort. An die Stkitt do sagt Die Lizzie: »Wei Phil, du host jo aw M noch gar nit gesagt, wer uns in Ieitet bot?« Gesch« sell hen ich jo Ieiselbst nit gewißt ! »Wei, host du dann den Bup nit getennt?« hen ich . gefragt, »Du kannst Doch nu eaipeace . baß ich all die Kids in dieZittie tenne.'·" T , Well, es hätt nit viel gefehlt, do hätt ’ · die Lizzie an die Stritt en Rumpus -macht. Jch hen gesagt: »Lizzie, for ;- ; ittie Sehk, du seen Fuß starte, ich - » denke, es war die Missus Katzuff ihr -" Bub, wann ich nit atig misstehken sin.« " Do fin mit dann zu des Katzuff’s , haus, awwer es trat Niemand heim. O, Mamme, was hen ich do so mien efiehlt, un die Lizzie auch. Die Buwe » n Schnute gemacht, wie en uffge ; platzter Rohberfchuh un der Karlie j« sagt, sell deht mich widdet ähnlich sehn. Wann ich heim gewese wör, dann hätt das fässige Kidd off Kohrs e diesente» Drei-hing kriegt. Die Lizzie sagt. dann, sie wär schuhr, daß es Schmach- . teksch ihr Bub war Jch denke auch, ! den ich gesagt, un off Kohrs sin mer Ts dann in Schmachter’fch. Die ware heim, awtvet von e Denksgiffin Din« M war do nicks ze sehe. Der Mister Gchmachter war die Nacht vorher erscht Im sMotgen heim komme un hot enj Vqu mitgebracht, wie e Haus un do · i e wenig Truwel gethe. Die! Schmachiee hot ihn nämlich das ««eau3 enauö geschmisse un inweited hen; z, ans aach nit gehabt. Well, ih var purtiniet behsig for Wuih Die ! — Lizzie hat kee Wort sage geiönnt, aw «— her se war ins Gesicht so roth, a. As Dann se e Bertel rathe Pehnt gefchwali ; koht hätt Mer hen noch ebaut e hal M Dosenb Fiimmillies getreit, aw JM mit hen nit vie rechte Pahttie qe- ; — JchfaFi bann: ,,,«Well hen :ch «-stst, »seiner deue Zirkumstenzes, do das besie, wann mer zu der-I sehe-weiter sehe un hawwe dort Din- ’ set, mehbie, ej war ennihau den We Mt fei- But-« Do hen ich oss et Mr M gemacht, bitt-he «Wset hat gar keen Bud, .IitsIøIeMeek-che. Well,mit fm « - -- hin-. M was wer-u Se « — seen Tetkie nit se Ivrhey do fiu all den Wedesweilet sei Tetlles auggetässelt worde un do hen se nickt wie Steht ge habt. Sell hen ich aach nit gegliche un do bot mich die Lizzie den Wink gewwe. »Phil,« bot se gewischpert. »met wolle heim gehe, ich hen en dehntie Terkie mitn, mir esse dann nicks for Dinner un ich tohste den Teriie for Sapper, dann hen mer doch e feines Denksgif fin Miehl.'« »Ahlrecht,« hen ich ge sagt, »ich sin sattisfeit.« Mit hen Uns bei Wedesweiler’sch ecksjuhst un sen heim. Awwer unser Ttuwel war noch nit ist-wen Der Kariie hot eens von die Kelletwindetlfch uffgelosse un ich denke e halweg Hunnerd Kitties aus die Nehbethutt hof den Tetkie sv ver hammatscht, daß kee Bitt mehr von zu juhse war. Uff den Weg den met kee Dinner gehabt un for Sopper bot die LizzieWinnie’s gekocht, bikahs fell war all, was fe noch bei den Butscher bot kriege gekönni. De annete Dag ben mir ausgefunne, daß der Bub unser geheitathek Sohn sein Bub war! Weil, ich denke, ich besser täkele mich doch e Bebt e Specks. Sellen Denksgiffirk D—eh vergeß ich in mei ganzes Lcwe nir. Womit ich verbleiwe Jhne Jhtn liewet Philipp Sauerampfer. Der Stüsögrofchem Gerliner GerichtzsceneJ Man glaubte eine Possensigur aus der Zeit Kalifch und Salingre zu se hen, als der 60jiihriese Schneidermei sier Schlappke, ein klei:«er, schmäch«igcr Mann mit sogenanniem Zickenbari, auf der Antlagebank eines Berliner Gerichts seinen Platz einnalnn, um sich auf eine Anklage weg-n Sachbefchädi gung und Körperverletzung zu verant worten. —"Vors.: Angeklagter, wie konnten Sie, ein alter, unbescholtener Mann, sich so weit vergessen, sich in der Nacht solcher Ausschreitungen sch«tldig zu machen? — Angellagter: Mit een Wort: Jcl bin jellappt! Aber besser is et doch noch bei der dustern Nacht, als am hellen Dage. Dei muß wahr sind, seit ick die Anklage ielriegt hatte, det ick us’s Kriminal muß, hab’ ic! lerne ruhig-e Stunde mehr. Lassen Se man det meine Strafe sind, und watsrneine Ernstine is, mit die ihre ewije Quem aclei un Vorwürfe bei die mir ooch schon det Haus zu’t Zuchthans jemacht. — Vors.: Es sieht ja gar nicht so schlimm aus. Nun erzählen Sie ein: mal! ·- Angell.: Jck war wahrhaan Jott beschmort wie ’ne Supoenterrine, denn ick hatte in die Nacht schon mebr det Bier jewva indem det for mir ern seltsamer Jenuß is von weaen meine Olle un’n Haugschliisiel Da druf is se nämlich janz verpichi. Wem ick ibn mal iesehn hatte un ihn mir Yseimlich versiochen hatte, da schniifielts s-: man so, un ick ilobe. det siisze Weib muß ’ne Hundsnäse haben, denn se bat ibtn immer wieder uiiesnnden, un d-nn wart sor mir een jriiblich jemieibs lits-et Heim —- Vors.: Also in dieser Nacht waren Sie betrunken? —- An nrkl.: Ja wohl, soll ist mal usiiiblen, spat ick allens ievichelt hatt-? —- Vors.: »Ma, nein, nein, mir weiter. — An astl.: Na, Elmendörfer war et jerade nich, denn ick lasse mir nischt befehlen von fremde Leute. Jck ieb’ snit mein’n Freino Wendel durch de Münzsirasze i »7’n Alexande«"·’«itz; er jing nu in det « Käusken vor . : ietzt de Berolina ’Wache siebt, un ick troddel durch de neue Königsstraßr. dann rechts ufs’n Jeorjenkirchplatt wo man schon mit llare Oojen nischi von Jllumatzjon verspiert, ville wenijer noch, wenn man illutnniri is. Usf eenmak loost mir frau! ,,’N Abend!« sage ick nu beei lich. ,.Det is jar nischt jesagt!« saat se un bleibt stehn. »davon kann icl nich abbeißen, Ollerken!« Weil se nu so vertraut und bekannt mit mich dbat. srua ick se, wat se wollte. Wat ie wollte, ick sollt mit se sehn, dat wolli ict aber nich; un nu meente se, ick mechte se wenigstens ’n Jliicisjroschen schenken. Um ibr nu los zu sind, wollt ick ihr den Irr-schen jeben, aber nee, so nabrn se ’n nich. ict mußte mir bskcken un ibr den Nickel mitten in denStrump stechen. — Vors.: Dazu waren Si noch irn Stande? Da torden Se w hl nicht aar so betrunken gewesen sein. — Angeli Na, icl hatte ordentlich een’n weg. Usf eenmal komm’ icl ufs wat Nackte5. »Hurrje, Freilein,« sage iet, »der Strumv hat ja ’n Loch, den mits ; sen Se wenden! —- ,,Det is nich an ; dem!« sagte se nu, un um ihr det zu ; beweisen, ducke ick mir noch mal, un : weil ick nu Schneiderbin un een««Na : del immer bei inich habe, vieke ick ihr » janz dusemang manq dei Fleesch. Un nu schrie se un machte eenen Mords : radau. Jck weeß blosz nich, wo us den . dustern Winkel von de Weltstadt sr ville Menschen herkamem soiar eer . Schutzmann war ooch bei un ick mußt-. us die Wache. Dort nu mußte det Mächen rausjeschmissen werden« den-« se brüllte eial weg: »Au, mein Been« Au, mein Been!« Schließlich ließen se mir ooch loofen, aberscht ick must nachher een Dahler Ordnungsstrase rausspucken, wat ick ooch mit ’ne ie wisse heimlichkeit vor meinsErnstini jedhan habe. —- Vors.: Nun werden Sie noch von diesem Mädchen ange zeigt. —- Angeil.: Jott, machen SH man inädig. Wissen Se, wat det for eme its —- Weil nun der Gerichtshos das zu visi- schiac, wurde dei Ange klagte freigesprochen Er ging gutes sirablend hinan-, indem er sente Bgn is nochdktaeltäner ’n Jlückszrz MS Ehe-W p. ums obs mtne W bei Ists mai 1e1en, wat warschs Uene zuna I ) i ) f W Gent-Tit Dreinoreöfe ron Witbetiei Wällen i Jch bin so glücklich, ein Muster von einer Gattin mein eigen nennen zn können. Dennoch besitzt, oder vielmehr besaß sie einen Makel, welcher den Glanz ihrer Tugenden verdunkeln und im ersten Jahre uniercr Ehe oft recht unliebsame Verstiminungen hervor-ries. Diese Schwäche meiner Frau war — ihr Rezeptenbuch Jn einem vickleibiaen Folianten hatte sie narnlich von ihrem fünfzehn ten Lebensjahre an Zeitungsausschnitte, welche Rathschlage über Erziehung, Winke für Toilette, besonders aber ge meinnützige Hauömittel nnd medicinis sche Recevte enthielten, in aipbabetischer Reihenfolge nnd mit danerbastestetn Gummi eingeklebt und zwang ibre Um gebung, vor Allein aber mich, ihre ge oriefenen Mittel bei jeder eriegenheit anzuwenden. Langere Zeit hindurch schlnckte ich die Hangniittel mit rührender Cchiitd, aber endlich ninrde esJ mir zu viel. Und ich beschloß- die Tzirannei des Re eertenbnches mußte gebt-zehen werden. odrr mein txänsslxches Lean ward zum Fegefeuer auf Erden. Ta führte das Glück einen meiner Jugendficnnde, den bekannten Menschendarstetlei Lesseir — eigentlich hies; er Leser —- ein ne Tage anf Besuch in nnser Haus. Eil-·- ich ibrn in einer verwunan Piaiidrrei mein Herz aiiszgefchåittet bitte, sann er ein Weilchen nach, richtete sich viokilich aus, wars sich in die r.chti«qe Heiden-Oe und sprach: »Dein Manne kann ge holfen werden« Dann theilte er niir seinen Plan mit, ich war sogleich siir denselben gewonnen. Am zweiten Tage seiner Anwesen beit klagte mein Freund beim V·liittug essen über einen brennenden «Ectn:ie.z un Auge. Tas war Wasser ani d:e Mühle meiner Gattin. Sogleich er hob sie sich vom Tisch, zog ibr sie-sep tenbuch zu Rath, welches für d.e««cn Fall ein Bad von Kaniillentbee ver ordnete. Das Heilmittel wurde mit größter Sorgfalt zubereitet und von meiner besseren Hälfte dem Freunde höchst eigenhändig ins Auge gegossen. Am Abend klagte Letzterer liber gestei gerten Schmerz und bat —- wir saßen geradezu Tische — um den Kartens salat. Meint Frau reichte ihm dienst fertig die Schüssel, Lessoir sagte Dant, streckte die Hand aus, und meine Ges mablin in der Meinung, dag Gefäß fei von ibrem Gegeniiber erfaßt worden, ließ die Schüssel los. Sie fiel trachend nieder, während der Patient die Rechte in die leere Luft streckte. Er entschul digte sich mit gut geivielter Erschrocken heit und erklärte. daiz er seit dem Ka- I millenbad die Entfernung der Gegen-» stände nicht mebr richtig beurtlieiten tönne und dieselben näher fabe, als sie in Wirklichkeit seien. Meine gute Ma tbilde machte bei diesen Worten ein höchst sbedeniliches Gesicht, und der Reispudding, dem fie sonst als ihrem Lieblingsgericht vollste Gerechtigkeit wiederfabren ließ, fand nicht die gering fte Beachtung. Nach dem Essen zog sich Lessoir auf fein Zimmer zurück, und meine Frau und ich verbrachten den Reft dez Abends in trübseligem Schwei gen. Des Nachtskiörten wir uloslich — unser Schlafziminer befand sich un terhalb der Fremdenstube —wie Leffoir aufftand, laut stöhnte und wie von Schmerz getrieben rasch im Zimmer bin · und her lief. Mathnde walzte sich ruhelos auf id« rem Lager umher und stieß tiefe Zeus zer ans, so daß ich anfing, tiefe-:- Mit leid mit ihr zu fühlen. Aber trotzig klinipfte ich jede sauste Regung nieder und stellte mich schlafend, bis mein Freund droben init seinem Zimn er marsch aufhörte, und ich w: rllich wieder in Schlummer versank. Am niichsten Morgen war Lessokr nicht heim Frühstück zugegen; er ließ sich durch das Tienstmadchen entlaqu digen und uns sagen, das ihn iurchter liche Schmerzen zu einein Augenarzt getrieben hatten. Nach Verlauf von zwei Stunden machte er mit zerstörtem Aussehen und einem verbundenen Auge seine Aufwartung. Meine arme Frau erblaßte und fragte in fieberhafter Auf regung: »Um Gottesivillen, wie steht eSW — «Es thut mir unendlich leid, Jhnen sagen zu müssen,« hauchte er mir schma cher Stimme. »daß Jhr Kainillenbad mein Augenlicht gefah. det hat. Ihnen will ich es nicht nachtragen, denn Jhre Absichten waren jedenfalls die besten Aber das Sainmelwerk von Unsinn und Gemeinschädlichkeit, durch welches Sie sich leiten ließen. verwünsche ich in den tiefsten Abgrund der Hallel« »O, wirf doch das unglückselige Ne eebtenbuch in’s Zeiten« seufzte meine Frau. Mit der Schnelligkeit des Blitzes stürzte ich auf den Schrank zu, riß die Thüren aus, nahm das Ilngethiim her aus und schleuderte es in die prasselnden Flammen des Flaminseuers, die sogleich lustig daran emporziingeltem Mein Freund verließ an demselben Abend in gedrückter Stimmung unser Haus; am nächsten Tage jedoch erhielss ten wir eine Tepesche des Jnhalts, oaszs eine bedeutende Besserung eingetreteni sei, und nach einer Woche verliindetes Lessoir die vollständige Wiederherstel-: lang seiner Sehkraft Meine Frau atbrnete auf; fie war vollständig san ilseekManie geheilt« und wenti Mathilde seitdem manch mal bei einem Anfall ihrer früheren Sammelwuth nach der Scheere greift, brauche ichsnue »Kamillenbad« zu sa gen, dann entsint die ehobene Waise jun dand und der Dämon M stie W sentenbncheg entweicht schleunigst aus djznäieteiten Kreise unseres bituölichen ls ü es. Im Coneett Von Karl Wolf. Endlich sah es doch so aus, als wollte die Frau Sonne Ernst machen und die Welt einheizen. Die Zehnuhri messe im Forstervrau war zum ersten Male in den Garten hinausgeriickt, allerdings nicht ohne einigen Protest ’ jener Gaste, welchen Frühlingsahnen ; gleichbedeutend ist mit einem gewissen ; Hutten, Ziehen und Zwiclen in den s Beinen. Alle waren sie da. Das Ali s lerweltssOnlele, welcher sich aus Wien als Privatier zurückgezogen hat und immer noch von den schönen Zeiten zwischen Anno Fünfunddreißig und Junsunddierzig schwörmt und behag lich schmunzelt. wenn man ihm schmei chelt: »Fesch sein’s damals gwest, die jungen herren. Weiß’n Cylinder, blauen Frack und weiße Pantalons.« »Ui jegerl, ui jegerl," sagt er, «ho"rn’s miar auf, sunst werd miar wanerli l« Dann der Wittwer, der Tapezierer, welcher von der »Feida« besonders aufmerksam bedient wird, wie das schon vorzukommen pflegt, und der Herr Baumeister, welche zusammen oen allerdings sehr vorsichtig spielen desn Onlele gerne mit «Laubbieten« lcin verzwictteå Tiroler Kartenspiel) wofern Dann sitzt auch noch der Herr Schlossertmister da, der sein rußigcs Gewerbe an Sonntagen gerne mit» taiibcngrauen Hosen verdeckt, ferner; der Hotelier am Bahnhof, der sriihers lites:aurat-:ir war im Forsterbräu und ; nun kommt, um sich daran zu er-: freuen, daß er nicht mehr vor jedem T Gast IeinenServus zu machen braucht; ! der Hau:ii!s;·ector von gegenüber, der das Gollajch erfunden hat« »ein z StüderlFsleilch, viel Saure, drei Sem- J merl aufzudunlen« und endlich ein i norddeutscher Herr, der mit Schluß( jeder Saison, neuer schon das zehnte Jahr, erklärt, in das verwünschte Nest same er nicht mehr wieder. Das waren nun sechs Stammgästr. Es- tornmen aber mebr Ja richtig, Der Pensionsdesitzer von Oberamt-» ein avgesagrer ueind der Zugtuft, als ; Gegensatz zum viorddeutjeyem der sur ; seine Eurtaxe nie Lust genug baden rann, macht sieben, dann als achter erscheint zumeist ein dielbeschästrgter junger Arzt auf einen Sprung. Der reger, zum Entsetzen des »«Ontele" viel »u viel vom Sterben. Weiter-Z gesel len sich immer noch einige Verzen an - Dein lustigen Stammtisa9, an welchem die Kurzweil nie ausgeht. Besonders aber ein behäbiger, dicker Doktor, der mit Absicht immer spät kommt, um von den anderen Stammgästen zu ver nehmen, was aus der Frühstüastarte am besten sei. Eines Tages, also am ersten Gar tentage, saßen die Herren wieder bei sammen, das Ontele in besonders ge hobener Stimmung, denn er hatte der Fiellnerin Frieda einen mächtigen Flie derstrauß gebracht. Der norddeutsche Herr schimpste eben weidlich, er hätte sich überreden lassen, zum heutigen Concerte zwei Karten zu tausen. Nun sei die Dame, site welche die eine Karte gehöre, erkrankt und allein hingeben, »nee, us so ’nen Quatsch falle ich nich rein«. A« s m - .--- - - - All clllkm AkUkllllscyc sllBkll, Uc j scheiden in der Haltung, sonst aber H ttichtig zulangend, zwei Passe-irrt Bur s sche, der Sixi und der Harti. Sie » hatten Kitzer (Lärn:ner) in die Stadt geliefert und ein gutes Geschäft ge macht. Da beschlossen ste, sich auch einmal etwas zu gönnen und winkten der siellnerin Für ähnliche Gäste war sonst im Garten ein eigener Plan re servirt, etwas versteckt tyinter Gebüsch. Der Hartl aber hatte sich geweigert, dorthin zu gehen. »Jnser Guld’n,« so sagte er, ,,l)at a zwoa Kronen und tnser Kron suszig Kreuzer, g'rad’ so, wie bei die langlioseten Stadtleut’. Jn’s Wintele setzen, wie an Sei-ital bua, der’s ABC-Taten nit kennen thuat, sell lass’n mir ins nit. Und jetzt thuast an’trag’n, Kellnerim Werst sonst a ganz a nettes Diandl, wenn D’ halt nit gar so spitzmaulet sein» thäst. Die Stadtleut’ ess’n allwegs so a Suppen, und döcht kuan Suppen ist’s. Fleischbrockn sein drinnen in» der zieag’lfarbenen Suppen und mit ung’tischenPsefser sein'-? g'tviirzt, und de Suppen hat schiar den Namen, wia dös gummelastische Ueberg’schuach, bös die Stadtleut’ bei Schneatvettet trag’n — Teus’l, daß mir der Namen nit einsallt t« »Ui jegerk,« schrie nun das Onkele dazwischen, «dös san ja Galloschen!« »Hast’s derratl;’n, Mandl,« jubelte nun Sixt. «Kellnerin, sür an jed’n drei Mal Galloschen mit ziag’lsarbener Supp’. Sa st in der Kuchl, es sei siir stvoa Ausze rete, de wieder aus’ö G’ reicht tumma möcht'n.« Lachend lief Frieda der Küche zu und zu den herren am Stammtisch ge wendet sagte Hartl selbstbewußt: »Ja sell ist nachher nit a so mit uns Zwei. Wenn mir a lei Berglerleut' sein, die Welt kennen mir, freili« kennen mir si’. A’s Wian sein mir g’tvest, i und halt der Sixt und in Kumedi und im Cir euf und in Prater a’s Wian und halt a on.« » »Seid hr noch nie bei einem Con eert, etve f« trug« der Norddeutsche am tammtisch. «Na,« sagte Barth «na, in an föllan Kumedt non nit!« »Na, das ttisst sich herrlich,« lachte der Windhauch-, «da schenke ich euch m zwei Sperrsihe, zwei Karten siir heute benb; urn acht Uhr sängt der Rum mel an und guteUnterhaltung wünsche ich allerseits.« Die beiden Passeirer schauten er staunt auf die hingeworfenen Karten, : und Harth nachdem er eine gute Weile l herumbuchstabirt hatte, bemerkte zum Sixt: »Ich muan aus anet Flauten macht da oaner Musi.« Auch Sixt fing nun zu studiren an. »O baleib,« sagte er, »Flauten is« nit, dös Jn strament boast Fau —- Hauth TeusL ist dös a verzwickt’s Wort. Der dritt leschte Buachstab is a »u« und nit a »n« — Fauteuit, a son sleat5. Dös ist a nuimodisches Jnstrament.« Tief sinnig schaute hartt drein. »Mensch«, sagte er, »da mach«n’s mit an groaß’n Hauf’n sötta Fautler aus. J hab« 's dreizehnte und Du V vierzebnte.« Die zwei Passeirer wurden aber von den Stammgästen aufgeklärt, baß die zwei Karten Anweisungen auf zwei Fauteuilsitze No. 13 und 14 seien und was sie zu tbun hätten, um zu diesen Sitzen und in’s Conrert überhaupt zu gelangen. Höflich bedankten sie sich. leckten die »rotl,e Sappe« so sauber aus den Tellern, daß der Pietola diese beinahe zum reinen Geschirr gestellt hätte. und schritten, wie immer, be dächtig zum Thore hinaus. — Der Concertsaal begann sich lang fam zu füllen. Die Laufmädcyen der Blumenhandlungen wurden mit ihren dustigen Spenden von den Such-ie nern, je nach der Größe des Trinkgel der, mehr oder weniger mürrisch em pfangen und innerlich erschauernd durchlaien jene Besucher das Pro gramm, die nur in Folge ihrer gexells tchastlichen Stellung zum Concerwe suche verdammt waren und die nicht mit der Wintper gezuctt hätten bei der fingirten Mittbcilung: Verdi habe auf der Schützentrtese bei Leipzig Jensen auf dem Thurmseile total geschlagen und Massenet’"5 neuester Tric sei jetzt, als Jongleur aufzutreten mit einer Petroleumlamxe, einer siinf Centner schweren Kanone, einem Kanarienvos gel und einer Wildsau. Aus einmal tauchten unter den Besuchern des Con certs im Stiegenhause der Sixt und der Hartt auf. Vorsichtig hatten sie sich bei besteundeten Leuten erst er kundigt, ob es auch seine Richtigkeit habe mit dem Conrerte und den beiden Sitzen. Als sie in den Vorgang eintraten und an einer der Thüren einen Saal diener bemerkten in seiner Livrfe mit den blanken Knöpsen, fragte Sixt be scheiden: »Oes, seid öd der Musikant, der heunt die Concertkumedi gibt ?« Der Saaldiener musterte erstaunt die zwei Bursche, dann besichtigte er deren Eintrittslarten und kopfschüttelnd fand er Alles in bester Ordnung. Die beiden Passeirer waren erst nach langer Unterhandlung in der Sarde robe zu bewegen, ihre hüte und Regen schirme abzugeben. Aber du lieber "Himmel, was hct man in einem Con certhaus auch für eine Ahnung, was so ein Bergler Alles in den Taschen seiner Joppe verbergen kann. ; Bedächtigen Schrittes traten sie in Iden hell erleuchteten Saal und ge ivohnheitsgemäsz suchte Hartl mit der rechten Hand das Weihbrunntrüglein an der Thüre; ohne Erfolg selbstver ständlich. Die Sitze befanden sich« in der ersten Reihe und behaglich, mit einem lauten seufzenden »Ahhh« naly men sie Platz. Auf dem Fautcuil links-, neben Hartl saß eine Dame, welche Ja weit als möglich abriickte. Dies mißverstehend, nahm sie Hartl zutraulich beim Arm und zog sie wie der heran. »Na, na, bleib' lei hacken, i hab’ Platz leicht gnua·« Die Dame hatte Humor genug, den Burschen zu nehmen wie er war und meinte lä ch.lnd: »Seht freundlich von Ihnen, wirklich sehr freundlich.« — »Hm«, schmunzelte Hartl und ließ seinen Blick auf den schönen Nacken der Dame in Coneerttoilette hasten, «hm, a Diandl mit so an G’sichtl und an Halsl wie Schnee, da können mir’s schun a, ’s Freundlisein.« Inzwischen hatte auf der anderen Seite ein feines, gefchniegeltes Herr chen Platz genommen. Zögernd setzte er sich nieder und schnuvperte mit fei ner Nase herum. Nach einer Weile stand er unwillig auf. »Donnerwetter, was für ein schauderrößer Parfum ist denn das Donnerwetter, der stintt ja —- na, will mal nachsehen, ob man sich das zu gefallen lassen braucht.« Mit bocherbobenem Haupte, zu dieser Stel lung durch den Hemdtragen gezwun gen, schritt er hinaus, um Beschwerde zu führen. Sixt aber schmunzelte : »Du, HartL Lin tauat der G’ruch nit von meim Pustertholer Kas.« Hartl zog einigemale mit der Nase ein. »Mei, stinten thut er schon frei fest; ’ö halt to viel a quater. a duldet-shal ter.« Beunruhigt suchte Sixt herum. .,Du.« sagte er nau einer Pflanzen grrtppe an der Bühnenecke deutend, ,,i bab den Kaö in ar blechenen Schachti. J stecken derweil in die Stauden und no der Kumedi bil i In wieder fürrer.« »Sel! tbnast,« sagte Hartl und Sixt vollführte seinen Plan, unbemerkt, wie er meinte. Zutreffen hatte das Conceri seinen An atra genommen. Ein Pianist war aufgetreten, machte seine übliche Ver beugung, wurde von Seite der Cla que, eini n Herren, mit denen er ge stern ge neipt, und vielen Damen, velche fein langes haar zigeunerbaft schön fanden, mit Händellatfchen em pfan en. Ueber das lan e haar machte Hart die Bemerkung: « itr fünf Paar W l Socken reichet’s, wenn der Mensch a wär.« Sfegen-ist ist er a Sehan bemerkte la lonisch hiezu der Sixt.- » DerPianisi hatte indessen begonnen. .Tarantella aus Venezin Nin-edit von Liszt« spielte er. Staunend hor ten die beiden Passeirer zu. Es wurde ihnen ganz wirr im Kopie. Nackt Schluß frug die Dame Hartl: »Nun, wie hat es Ihnen aesallen?« Der Bursche schwieg lange. Endlich drehte f er sich herum und gab sein Urtheil ; folgendermaßen ab: »F hab a Buachc » und zelm drein ist von die Drachen die Red. Und a sou lummt miar die Muse vor. Dös Jnstrament da drobmet, vermein i, sei a Drach’n, der reißt’5 Maul auf und reckt hundert Zöhn her. Die halben sein locherig, die andern ang’fault, aus oan Thoal hat a Rit ter mit seirn eisernen Spieß draufge haut und ’s ganze Zahnfleisch ist ari matisch (rheurnatisch). Jetzt lummt oaner und haut mit beade Fäust dem Drachen aus de wehtigen Zähn rinnner Und rennt’n nebenher a no’ auf die Hühneraug’n. Jetzt tann ma fi denlnL Der Drach’n hebt an zu schreien, zu heulen, zu psauchn und winseln, zu brüllen wie a Stint und zu brummen wie a Schneelahm Seht’s a sou ist , miar de Musi vurlenien.« ) Die Dame konnte sich über diese , ’ Kritik von ihrem Erstaunen nicht ge : niigend erholten, da machte sich im : Stehparterre eine gewisse Unruhe be merkbar. Ein etwas nervöser Herr, « welcher überall Unheil witterte und oft im unschädlichsten Menschen einen Anarchisten vermeinte, war durch den unverhofften Eintritt der beiden Pas seirer in den Eoncertsaal und durch den Umstand, über welchen sich aller dings auch andereConrerthesucher nicht genug wundern konnten, dasz sie ge rade in der ersten Reihe Platz nahmen, ungemein hennrukkigi. Es gibt Men schen, denen es diäntt, sie seien fiir po lizeiliche Nachforschungen ganz beson ders geeignet und sich in dieser Mei nung durch eifrig-es Studium des Pi taval noch mehr bestärken. Und zu diesen gehörte unser Nervsser. Das ist nur Verkleidung, dachte er sich beim Anblick der Bauern. Und wie unge - zwungen sich der Eine mit der Dame ; daneben unterhalt! Und den eleganten T Herrn aus der anderen Seite, wie ihn s ein unbewußtes Ahnungsgesiihi. der . Schrittenaeh nennt es die beschränkte ) Weltanschauung. davontreibt. Ha, i was ist das? Was verbirgt der fürch l terliche Mensch unter der Pflanzen L gruppe bei der Bühne? Himmel! sehe ich recht? Eine Vlechbiichsei Eine i Lunte hängt daran! Wie ein Pfeil stiirzte er aus den diensthabenden Po li«eicommissär »in und verlangt ener gisches Einschreiten In oteiem ngenvime tritt ein Diener auf die Bübnø um den Cun-l certfliigel zu schließen, da er sonst zur Begleitung des Gesanges zu grell llänge. Dem Manne steigt auch der scharf penetrante Geruch des Puster tbaler risse-s aus dem Gebüsche in die Nase· Wiederlxsolt wendet er sich dort hin, was den Itervösen veranlaßt, den Polizeicommissär zu drängen: »Da, sehen sie selbst, auch den Saaldienern steigt der Geruch der brennenden Lunte in die Nase. Schnell greifen Sie eint« Aber schon erscheint dieSängekin, tritt vor, verbeugt sich nach rechts —- nach links, doch auch sie fährt mit dem par fumirten Taschentuch zum Näschetu Auch sie roch — ,,Lunte«. Der Hartl war indessen unten auf seinem Sitze sehr unruhig geworden. »Ob«-s Teuslsvieh alleweil haf- an Fried geben,« brummte er und hielt die innere Joppentasche, in der etwas »herumzrvazelte«, mit der Hand trampshast zu. Ein Eichtätzchen hatte er darinnen, das wollte er verlaufen in der Stadt. »Er liebt mich! — Er liebt mich nicht! —- Er liebt mich! Er liebt mich ! ! Er liebt mich ! ! !« tril lerte die Sängerin aus Mascagnks Blumenoratet, da schrie im Publikum eine tiese Baßstimme: »Beiß-n a no tbuat’s, dös Teuilsviehl Ocha webt« Ein kleines Thierchen sprang aus Hartls Tasche in das Gebüsch, von dort aus die Bühne, hinauf über das Spitzenlleid der Sängerin, über die nackten Arme und Nacken, von da ein Sprung aus das Piano, hinein in das Lockenhaar des Künstlers, ein fürchter licher Schrei, die Dame sinkt in Ohn macht, der Pianist flüchtet von der Bühne und der Nervöse schreit: » in auöt hinaus! Eine Bombe! tte sich, wer kann! Hinaust hinaus ! t« Vor dem Polizeicommissiir standen der Sixt und der harti. Die Ver handlung, du lieber-Himmel, sie währte kurz genug, war zu Ende. »Da häti’n mir’s halt wieder a mal,« sagte tiefsinnig derbarii. »Vin undzwanzig Stund’n DuckeeeL weil i a Aachlagl und der Sixt an Pu stererlas mitbringen; halt schon a bis fele an flink-ten. und ’SOscherle Eich käycheiy hätt’ a nix zu suach’n Thal-i beim singeten Weib und beim Musi kanten, der den Drach’n auf die sähest baut. Meinetweg’n! Aber in Kai, schön biil’n thär i drum, möchi’n mir gern mitnehmen in Arresi, suan, wen-W oanet verwan was fiir a alter und feing'riichelier daß es ist, ausseess’n ihuat srn !« »Und fell ihäl n miar lieber selber,« fiigte der Sixt bei. --———-.- . ——Jndividuelle Ehre. M ter Einbrecher lau seinem »ausaeleen ten« Sohne): »Alle morgen gehst Du rn Deinen ersten Eint-euch Jch hoffe, Du wirst Deiner Familie Ehre damit machenl« .