Wirtin-mit- des Philipp »ein-kommen Ist-sys- hs Its-e form-a Den ·- Hst co. n lieber Herr Redaktiminrk z Jetzt hen mer · hoch-Je c War ikane Tag, bunst, »Ja-, O. J « "do hoc auch die « zLizzje schon wid . « IT Jder en neic Bat - fier »Hul, · hot ;- Er IV He de annete Tag IT p« » .gcfagt »eS is « « schon aqu kalt un du besser dst zu die Swth Es is in das ittinruhm schon Owends arig ritt-il is un ich gleiche schön warm zu sitze, -nn ich meinStackins mendek ,,,Ot) i ich gesproche, »ich hen noch nii kalt « - fehlt, ich denke, mer könnte noch e T s nig warte.« Do is awwer die Liz mäd geworde. »Jehs, « hot se ge Hi, »ich kann mich jo die Bohns in , Körperche verftiete, for all was du zsm gibst. Du off Knhrs friersi nit, hockst alle Nacht hei den Wedeswek ; z in sein warme Saluhn un drintst rche, do denkst du nit an dei Fraa · an die arme Wermcher von Kids. ·, du heim komme duhst, dann host ·. « e ferchierliche Hitz von all den Bier s in dich un dann duhst du oss Kohrs Is- die Kält notisse. Awwer ich weiß genug, was- mii dich die Marter is. bist nor essrebd, du mißt mich den hsbrenner Ussstelle, das is all, was » »is.« Well, ich muß sage, dodrinn war die Lizzie nit s-o arig mißteb . , ich gleiche nit so en Schapp zu « hu, bikahs bei mein schwache Körper, « kann ich das harte Schasse nit so « «g gut stende, awwer dieselwe Zeit « die Lizzie keen Reid nit, mich im M die paar Dreppcher Bier vorzu ss weiße, wo ich drinke duhn, awwer ' · Weg is se. Well, ich hen erscht ge Denkt, du kickst emol ganz gehörig, dann then ich awwer meinMeind getschehnschi Tun hen gesagt: »Wei, Lizziecbe ich Kann gar nit sehn, sor warum du so Nasid bist. Jch hen doch nit reffjuhst, den Behsbrenner usfzusetze, ich sin ei sztige Zeit reddig, einiges for dich zu Jduhm awwer ich besser krieg mich en «—«TMcnn, wo mich helfe duht, biiahs zdann brauchst du nit zu helfe. Sieh, iYtm Weg sin ich.« Do host die Lizzie fsar nicks gejagt. Jch hen se dann noch igeprammifi. daß ich de neckste Morgen -" den Behsbrenner tende deht un « « n breicht se Owends ihr Knochel eher nit mehr zu versriere. Dann sin G fort, bikahs ich hen den Wedeswei let emol sehn gemißt. Der Weder-wei « let hot e atig häppiges Fehs gemacht. . Was is die MätterZ hen ich gefrogt, « »du schmeilft jo wie e Schickem was- in T; vier Woche das erschte Wermche gefun ne hot.« »Do hen ich aach en gute Rie - sen sor«, sagt der Wedesweiler un hot zu den Behisbrenner, wo in die Mittel von den Saluhn gestanne hoi, ne peunh »Den Feller hen ich heit Uffge s setzt mit aus, daß ich Eiiistenz gehabt " htm« hoi der Wedesweiler gefagi, »ich , hen do e Diskowwerie gemacht, wo ich T, noch en ganze Peil Geld mit mache kann.« Selles Ding hot mich oss s Kohrs atig intereßtet un ich den den ; Wedesweiler gesagt, daß die Lixzie E geprammist hätt, morge ihren Bedä E brenner ufszusetze un daß ich intende deht, mich en Mann zu heiern, wo den Schapp for mich duhn sollt. Jch wiißts so enBehsbrenner nit recht zu händele.; «Sell is iesig,« sagt der Wedesweiler,j »und wann du mich die Sach nit eweg etowe willst, dann will ich dich mei · Hättent oerzehle.« Do hen ich alle Ohre gest-ist biiahs ich gleiche immer ebbes zu prosiitire. Der Wedesweiler hot frische Drinks erbeigebracht, wo ich geordert gehatt hen un dann hot er mich verschli, daß sei Aliie ihn ctach ge katiert bot, Jemand zu trieae, wo den - Behsbrenner fickse deht. Es war dann an eine Owend mitaus ihm selbst kein einziger Kosiiemer in fein May un do hot er sich den Stiem ausqsedenii. De nächste Morgen do is er in die Som merkitschen gange, wo der Behsbrenner de ganze Sommer gestanne hot un bot e Feier gestatt. Dann hot er sei Altie erbeigeholt un hot zu fe gesproche, sse follt ihn jetzt emol waiiche un denke Se» not emol, mitaus den Stohf epahtt zu» nemme, un das Feier zu stappe, hotj et den Behsbrenner in den Saluhn ge-; schafft. Er hot mich alles ecksplehnti un ich hen mich schon in mei Jnnseiti ils-wer das Fehs von die Liziie gefreitJ wann se jehn deht, wie ichmart ich sin. Wiss Dag is eworde, sin ich aach in die Sommertit chen un ben e Feier in den Behsbeennet gestatt, ich hen die Li ie etbei rufe un hen gesagt, jetzt so t se mi emol watsche , mei, pas hoi die geschwind-, bitahs das »an se Haus war in leß denn no teim voll ten Schmoht Ich henn mich zwei Qtuhmsticks etbei holt un hen die un-! ( sitz den Siohf ge egi, dann hen ich denj - sehibtenner ganz schloh un bei un beii Hei erohlli. Jch fin aach glicklich bisj ga- Deiningruhm komme. Off ! Kehrt how e wenig viel Schmohi we un die Kohriens sin ganz wars geworde. Der verdollie Stobf spat aach feinellie so hatt, daß ich en Iuiiiniet nii mehr ioifche gekennt ben. So bei un bei sin ich in das Sittin when komme un weil ich mei Händ nii brenne gegliche heu« do hen ich den » hf mit mein linkeFeonifuhß noch so es diesendeMtt gewe, awwer nemmeSe wol an, do is jo der verdollte Bei-g-; ice-Im among-komme Es is nzj Inschmöscht, das Feier is an de ar M Hase un ei bot nii lang genom-; H hol der Katpei gebannt Jchi Ue M usspicke gewin im dobeii den ich mich doch so arig die Händ ver drenni, daß ich laut getrische den« Die Liizie war zu Doht geschiehrt, se bot Feier-! gehallert un hot sich mit ihre Hinuetsront uff die Flehrns gesetzt, bi kahs se hot gedenkt, usf den Weg do kennt se das Feier ekstinkwischr. Aw wcr se war mißt-edlen Uss cemol do bot se en ferchterliche Schrei gelosse un is in die Höh getschumpt wie alles. Jhr Dres; un alles hot geguckt wie e Sies un se hot orsel gesossert. Jch hen schnell en Pehl voll Wasser erbeigeholt un das Feier war iwick aus. Well, ich hen en schöne Demmetsch angericht ge hatt. Der Karpett war gespeult, der Behsbrenner war geboßt, mei Händ ware voll Bliestersch un so war die Lizzie. Die Lizzie hot een von ihre Spells kriegt un hot drei Dag kee Wort zu mich gesproche un ich hen for e Tschehns widder ernol die Kids ver hammatscht. Dodrufs siehl ich immer iesiger un bei die Buwe do is nor der Schlag verlore, wo nit bitte duht. For die Lizzie widder gut fiehle zu mache. hen ich en neie Karpet, en neie Belis brenner un neie Kortens kauft. For die Lizzie widder zu riepehre, do ksen ich nicks zu tanfe gebraucht, sellerDexn metsch is aachnritaus das widder gut worde un so sin mei Hands. Der We desweiler den hois ofs Kohrs getickelt. Er hot gesagt, bei ihn do hätts forscht- s reht geschafft, mehbie, ich hätt mich ej wenig dappig angestellt. Jch denke,s die ganze Geschicht war nicks wie einer : von den Wedesweiler seine miesief Dkicks. awwkk in die Wunsch-H das wer’n ich so kee Rindvieb mehr sein, Womit ich verbleiwe Jhne Jhrn liewer , Philipp Sauerampsets l -—.- -- Der Vieren-Arzt i i Der Pariser Chroniqueur und Bau- i devillist Ernelt Blum erzählt folgend Erinnerung aus seinen reichhaltigen Theaterersahrungem »Dein Theater-, arzt stellt man, wie man weiß, einen» Fauteuil allabendlich zur Verfügung Er muß während der ganzen Vorstu lung auf diesem Sessel bleiben, un: nö thigensalls sofort bei der Hand zu sein. Nun kommt es natürlich vor, daß der brave Jünge: Galens, wenn e: dasseide Stück zwanzig Mal gesehen hat, lieber spazieren geht und den Sessel seinen Freunden und Bekannten der Reihe nach zur Verfügung stellt. Als ich jung und noch schlank war, machte ich eines Tages die Bekanntschaft eines Nutzun gen Arztes, der mit dein Dienste m Porte - Saini - Martin - Theater be- z traut war, und auf meine Vin- ir;ii" mir der Doktor-, dem das übrigen ganz willkommen war, seinen Sitz as. E Der erste Art war noch nicht ,«i Ende,; als der Regisseur aus mich los-gestürzt I kam und mich aussorderte, der iugend » lichen Heroine, die plötzlich einen o-Ner venansall hatte, meine ärztliche Für-. sorge angedeihen zu lassen. Jch war verblüfft. Was sollte ich da thun? Ohne mich zu einem festen Entschlusse aufgerafft zu haben, gelangte ich in den « Ankleideraum der Künstlerin, die die Hände rang und schrille Schreie aus-» stieß. Der Director stand mit angstver- » .zerrten Zügen neben ihr· Er rief m: r» » zu: »Kommen Sie, Doktor, kommen ? sSie schnell und sagen Sie, was wir thun sollen! — »Hm!'· erwiderte ich, roth wie ein Krebs, während mir der kalte Schweiß von derStirne rann, »ich weiß noch nicht! Wir werden ja sehen.« Um mir eine gewisse Haltung zu ge ben, nahm ich die Hand der Kranken, als wollte ich ihr den Puls fühlen; die Dame fuhr fort, sich wie eine Schlange hin- und herzuwinden.Jch wußte nicht, was ich anfangen sollte Waben Sie ihr Wasser aus den Kopf gegossen?« fragte ich. »Ja.« »Und das hat keine Wirkung erzielt?« «Nein!« »Na, dann speisen Sie keins mehr!« Das war doch immer etwas, um meine Kennt nisse zu beweisen, und im Grunde recht logisch. ,,Lassen Sie sie etwas Komi sches Wasser einathmen!« »Es ist leinH da!« »So lassen Sie welches holen!« Der Director und der Regisseur stürz ten aleichzeitig ab. Jch blieb allein mit der Künstlerin, der ich die Hände rieb, um doch etwas zu thun. Plötzlich wurde sie ruhig, schlug die Augen aus und sah mich lachend an. Jch war starr. »Dor tor?« fragte sie. »Sind Sie ein guter Kerl?« »Ich, mein Fräulein, ja . . . .« »Sie find jung, folglich müssen Sie lie benswürdig sein. Hören Sie also: ich bin gar nicht lrant. Sie werden das sicher bald selbst bemerken, aber ich wünsche einen Urlaub von zwei bis drei Tagen durchzusetzen. VerhelsenSie mir dazu!« »Gern«, erwiderte ich entzückt, »um so mehr, als auch ich anen ein Geständnisz zu machen habe. Sie sind auch jung und gleichzeitig hübsch, Sie müssen also gut sein« Jch bin gar lein Doctor; ich bertrete einen Freund! Aber sagen Sie das nicht: sonst ver liert er seine Stelle.« Die Künstlerin lachte laut aut. Gleichzeitig erschienen der Direktor und der Regisseur, jeder mit einer Flasche Kölnischen Wassers in der hand. Stolz aus meine Kur, sagte ich ihnen, dass das nicht mehr nothwendig iei, daß die Dame spielen könne, aber siir die nächsten Tage eini ger Ruhe bedürfe. Mit süßsaurer Miene bewilligte ihr der Director einen Urlaub und wir schüttelten uns ver ständnißinnig die hände.« —- Reues Wort. »Na, Rudi. wie geht's unser’m Freunde habest hat geheirathet — sicher gute Partie gemacht?!« — »Me, ganz armes Mii del, dessen Eltern er sogar noch unter sMIW —- «Ulso so was wie: Ge msmatbletp sie Hunger-eile. Ein Märchen von harrt Nitsch Weit, weit da hinten im fsagenreichen Indien, wo die Demant teine wild wachsen und schlanke Bajaderen in tösilichen Lotosblumen hausen, lebte vor vielen Jahren ein reicher, mächtiger Sustan, Bla-Sirt ben Ueberiatt. Es war ein großes, bevölkertes und glück liches Land, welches der Sultan, geehrt und geliebt von seinen Unterthanen, re gierte; er besaß reiche Schätze an Gold und edlen Steinen, in seinem harem harrte seiner eine große Schaar wun derschöner Mädchen, Frauen undScla binnen, welche ihm mit weichen, zarten , ändchen die rauhen Sorgenfalten von der Stirne strichen, elfengleiche Tänze nach den Klängen des Saitenspiels vor ihm ausführten und mit süßer Stimme wundersame Lieder dazu zu singen ver mochten. Und doch war der mächtige Herrscher nicht«-glücklich Eine tiefe Melancholie hatte sich seiner bemäch tigt, denn eine böse, gefährliche Zaube rin, die Langeweile, hatte sich heimlich in den prächtigen Palast und alsdann in das Herz des Sultans zu schleichen vermocht. Unter Spiel und Tanz war sie zu ihm gekommen, hatte ihn aus großen, kalten Augen zuerst verliebt angelächelt, dann lag sie neben seine kostbaren Divan und zuletzt hatte siel ganz Besitz von seinem Denken und Sinnen ergriffen. Zuerst, als er den wahren Charakter der heuchlerischen Zauberin entdeckte, hatte er sich wohl mächtig gewehrt, feinen Reichthum, die Künste und Genüsse seines Landes ge gen sie ins Feld geführt. Doch verge bens, mit List und Schlauheit hatte sie ihn überwunden, schließlich ergab sich Pia-Sirt in sein Schicksal und liekc die Langeweile in seinem Palast walten. Eines Tages lag der Sultan wieder mißmuthig auf seinem Divan, sein ge treuer Großwessir Muleh ben Haksan stand neben ihm und erzählte Märchen und Anetdoten. Doch obgleich Bla Sirt soeben erst einem Dutiend seiner ergebenen Unterthanen die Köpfe hatte abschlagen lassen, um sich ein wenig Zerstreuung zu verschaffen, so plagte ihn die Langeweile doch wieder mehr als je. »Muleh,« sagte er daher zu seinem Großwessir, »schaffe Rath. die Lange weile trieder aus meinem Palast zu vertreiben, oder ich lasseDir Deinen ge ehrten Schafstops vor die Füße legen!« ,,Großmiichtigster Herrscher, Sonne meiner Augen,« entgegnete erschreckt und zitternd Muley, »in Deines Reichs getreuer Stadt Badhum lebt ein wei ser Mann, von welchem man sa t, er könne Bergangenes und Zutun tiges durch seine geheimen Zaubertiinfte dem menschlichen Auge enthüllen. Befiehl in Gnaden, o Herr, daß man den Wei sen herbeihole, damit seine Kunst diel Stirne meines erhabenen Gebietersl glätte!« ( »Gut. schaffe den Mann an denbos, riet wird ja wohl an seinen Künsten nicht sein,« meinte der pessimisti fchc und verwöhnte Herrscher. s Der schlaue Mulen wußte gar wohl, daß diese Zaubertiinste seinem Herrn nicht viel Erheiterung schaffen würden, denn der Zaubermeister wa: als stren ger, astetischer Mann bekannt, der es » wohl in seiner Macht hatte, die Hexe : Langeweile zu bannen, aber schwerlich seine Wissenschaft zu dcrlei ihm unhei lia dünkenden Experimenten gebrau chen wiirde. Aber was that es? Hatte er nur vorläufig das nahende Unwetter geschickt auf eines Anderen Haupt zu lenken vermocht, welcher jetzt seinen Kopf wahren konnte, das Uebrige fand sich schon. Er sen-it liebte seinen sitze-l nen Kopf selbst zu sehr und hatte ith auch noch sehr nöthig. i Der weise Mann erschien, und wur- J , de in den festlichen Prunisaal geleitet, H ums-or dem Sultan und versammelte-i ; Hofstaat seine Künste zu zeigen. »Mächtiaer Herrscheri« begann die ser, nachdem er drei Mal mit der Stirn : die Erde berührt hatte, »meine Kunst ; gestattet mir nur, Geister herauszubr j schwören, doch bin ich nicht im Stande Ivorher zu sagen, wer erscheinen wird ; oder einen von Dir gewünschten Geist z zu ritiren. Gestattest Du, daß ich nun mehr beginne?" ; Gnädig winkte der Sultan Gewähr j und der Zauberer begann seine Be ischwörnngen. Geheimnißvoll stieg in seiner mächtigen Volke eine seltsame ? Gestalt, ein chamäleonhaftes Wesen « empor, bald schien es jung, bald alt, bald schön, bald häßlich, doch niemals Zblieb es sich gleich, beständi wechselte i es Form und Erscheinung. oll Stau i nen fragte der Sultan: Wer bist Du, äräthselhaftes Wesen?« - » ch bin das Alter der Frauen!« i ,, och warum zeigst Du Dich nicht i in Deiner eigenen Gestalt, und scheinst « beständig etwaP anders?« forschte neu zgierig der Sultan. I .Das Alter der Frau ist niemals .«,wahr alt scheint sie Jung, jung wird sie -iilter, doch nie wirft Du ihr wirtliches jGeficht schauenf rief der Geist und verschwand. Ein gewaltiger Donner schlag erfchiitterte den Palast, rosige, leuchtende Wölkchen stiegen auf und von ihnen getragen, erschien dem ent zückten Sultan ein wunderbar schönes Weil-, dessen verilärt und selig lächeln des Antlitz in aller herzen eine süße, himmlische Ruhe einen töstlichen Frie den ergoß. Doch plötzlich wandelte sich das liebliche Gesicht in eine ängstliche Frage und mit einem Schreckensrufe verschwand die Gestalt »Was war dass« fragte erregt der Sultan. Woher Derei« erwiderte mit tiefem Ernst der Zauberer, »die liebliche Frau war die Zufriedenheit, welche sich Dir schmeichelnd nahen Poste. Da et blickte sie hinter Deinem Sessel das rinsende Gesicht ihrer erbittertsten Feindin, die Langeweile, und sie muß te fliehen!« Seuszend sprach Bla Sirt: »So fahre fort, lluaer Mann!" Beständig wechselnde Melodien er tönten, ein sarbenprächtiger Regenbo gen erschien und aus demselben tanzte ein tleines, toboldartiges Wesen lustig von einer Farbe zur andern. Es hatte zwei schmetterlingsartige Flügel an den Schultern, war beweglich wie eine Else und schielte mit seinen listig-en, llugen Augen gleichzeitig nach allen Seiten. »Und was ist dieses siir ein närri scher kleiner Puck?« tief belustigt der Herrscher. »Es ist die Weibertreue!« entgegnete ernst und traurig der Weise. »Und warum hat sie solch slatterhas tes Wesen ?«' »Die Treue des Weibes ist ein unbe ständig Ding, klein und kaum sichtbar; nur Sonntagstindern ist sie in ihrer wahren Gestalt, als engelschöne blü hende Jungfrau ständige Begleiterin. Doch dem Volke erscheint si-: als Fio bold, der girrend von einer Blume zur andern slattettl« »Aha!« meinte der Sultan. »Doch wo ist ihre Schwester, die Männer -treue?« Bekümmert entgeanete der Zauberer: »Die ist aus den Mond versetzt, o Herr scher, weil sie auf Erden vor Entträf tigung sonst gestorben wäret« Doch wiithend und zornig erhob sich da der beleidigte Sultan Bla - Sirt ben Uebersatt, ließ den unschuldigen Weisen fesinehmen und ihm sofort 100 Bastonadenstreiche aus die Fußsohlen g:ben. Alsdann wurde er schimpflich aus dem Lande gejagt. Schlimmer denn je von der iiber ihre Verfolgung ergrimmte-n Langeweile ge peinigt, mißmüthig und wüthend lag der Herrscher wiederum auf seinen sei denen, schwellenden Polstern, indeß der geängstigte Großwessir rings im gan zen Lande verkünden ließ: »Ich, Großwessir Muleh ben Has san, verspreche demjenigen, welcher ein Mittel findet die grausame Langeweile zu tödten, oder wenigstens aus dem Herzen und Palast des großmiichtigen Sultan zu vertreiben« sei er, wer er auch sei, meine Tochter zur Frau zu ge ben.und mit ihr mein ganz-es Vermö gen.'« Kaum trat das glänzende Anerbieten im Lande bekannt, da tara zu Haus al lerhand fahrend Volk. Tänzer, Sän ger, Gantler, Oauberer und Gelehrte. Sie versuchten ihre besten Künste vor dem Sultan Blei-Sirt ben Ueberfatt, um die verlIieiszene Belohnung zu ge winn·:n, die Tänzer wirbelten mit den Beinen, daß die Zuschauer seekrani wurden die Sänger bestieaen sogar die Dächer um noch dbere Töne heraus zuschmettern die Gautler und Zaube . ret verschluckten und verzauberten ein ander, so daß zuletzt keiner mehr übrig war, und die Dichter und Gelehrten la sen und reclamirten die di ckleibigsten Dande, bis ihre Zungen steif wurden. Doch vergebens, der Cultan safz und sah, doch die Langeweile hockte neben ihm und behauptete ixegreich das Feld, all-: Angriffe gegen ihre Herrschaft ab sckf«aaend. Und Großwessir Mut-eh ver zweifelte. — Da erschien eines LTages lustig sin gend und pseisend ein junger, munterer Geselle am hof, seines Zeichens ein Kesselflicker und begehrte zum Sultan. ; Als ihn die Hosschranzen seines etwas : schäbigen Gewandeå wegen nicht zum Sultan lassen wollten nannte er sie einfältige Theekesse l und drohte ihnenl allen etwas am Zeuge flicken zu wollen. Ob seiner Grobheit hielten sie ihn jetzt für einen großer Herrn, der nur zum Vergnügen in Lumpen reist, bekamen es mit der Angst und brachten ihn da her schleunigst vor den Thron desHeM « scherz. Dieser betrachtete den unschein- i baten und doch so erhlich dreinbiicten- · den Gesellen erstaunt und fragte leut selig: »Was willst Du. Fremdling?« l UGroßmoglicher Herrscher, durch lauchter Sultan, ich will Dir helfen!"«’ »Du? Mir helfen? Und wie willst Du Bursche das anstellen?« »Ich will Dir die Langeweile ver treiben mein Fürst. « »Der Gedanke ist nicht übel, aber wie willst Du vollbringen, was so viele ver gebens versuchten?« »Nichts einfacher als diefes", lachte der Kesselflicker, ,,man muß sie aufsu chen, todtfchlagen!« »Potz Blitzs« rief der Sultan, »Bitt fche Du haft Recht, Du gefällst mir. Sollst bei mir bleiben und rnir fagen was ich thun foll!« »Erl)abene Wunderblume des Him meis, Du mußt mir nur versprechen, meinem Rath in allen Stücken zu fol gen nnd ich versichere, daß die Lange weile binnen drei Monden fiir immer aus Deinem Palaft gewichen ift!« »Topp, mein Junge, schlag ein«. sagte der Sultan und ließ dem neuen Retter zu Ehren einer der vielen Ham mel feines Reichs fchlachten. —- -— — Abends verließen der Sultan und der Kesselflicker, jedoch ganz heimlich, in unscheinbare Gewänder gehüllt, den Palaft und wanderten zunächft nach ei ner nahen Mntrofenfchänte, aus wel cher lustiger Gefang und Tanz erllann. ssli sie bescheiden eintraten, fahen sie fröhliche Paare sich im Kreife drehen und reizende lleineMiidehen mit blitzen den Augen und von der Liebe und Luft gerötheten Wangen in holder Eintracht mit krafftrotzenden Mattefen zechen. Der Kesselflicker führte den Sultan. welcher in der ichnmetem nicht überla denen Landeiiracht viel jugendlich-r nnd hilbscher aussah, zu dein Kreise der Mädchen, welche ihn lusti anlächeli ten und dabei blitzende, weige Perlen zähnchen enthüllten, und sagte: »sieh ob Du die Langeweile unter diesen ent decken lannstl« Der Sultan, welchen das fröhliche, ihm unbekannte Treiben baß behagte, wurde bald munter bei den munteren Dingen, scherzte und lachte, lniss einige verliebt in die knal len Wangen und nicht lange währte ec, so drehte er sich lustig mit im Kreise-— Am anderenMorgen fragte der lluge Bursche den Herrscher, ob er die Lange weile gefunden habe? .O nein«, meinte dieser, um vieles lebhafter und heiter gestimmter, »ich habe sie irn Gegentheil verloren!« »So müssen wir weiter suchen,« antwortete jener. Und sie suchten! Der Kesselflicker führte den Sultan mitten unter sein Voll, sie tanzten und sangen mit ihm, und theilten Freud und Leid mit demselben. Bla - Sirt· welcher bis jetzt nichts als seine sich biiclenden und lnirenden Hosschranzen kennen gelernt hatte, begann d».« Leben von einer ganz anderen Seite anzuse hen, von seinen Unterthanen uner lannt, beobachtete er, wie dieselben un ter der harten Regierung sein-r Ver trauten seufzten und er vergasz zuwei len ganz der Langeweile, die zu suchen und todtzuschlagen er doch lediglich ausgezogen trar. Je tiefer sie jedoch in das Land kamen, desto weiter ent schwand die Langeweile ihren Blicken, sie tonnten dieselbe nimmer erreichen. Durch den Verkehr mit harmlosen, le benssrohen Menschen war der Sultan jedoch ein ganz Anderer geworden, er verstand es, mit einem sriihlichen Linie zu scherzen. aber auch theilnehmend mit den Traurigen zu sein. Da er sehr viele Mißstände bei seinen heimlichenStreif zügen durchs Land entdeckt hatte, und er darauf brannte dieselben abiuitel len, so drang er in den Keil Zlflicker ihn endlich die Langeweile zu bringen, da mit er sie tödten lönne »Lieber großer Sultan«, entgegnete ihm dieser, »die Here Langeweile hat Furcht vor unseren Nachstellungen be kommen und da sie ein feiges Geschöpf ist« so ist sie schon freiwillig außer Lan des geflohen. Du wirst sie in Deinem Reich nimmer auffinden, ich rathe Dir aber, ihr die Rückkehr unmöglich zu machen!« »Und wie sollte ich bei der listigen Verschlagenheit des boshasten Ge schöpfes dieses ermöglichen?" »Ich habe drei guteFreunde, oFiirst. wackere Genossen und tapfer-e Krieger mit scharfblictenden Augen und schnei digen Waffen Sie beißen Genügsam leit, Frohsinn und Ratiirlichteit, diese stelle an den Grenzen DeinesReichs als Wächter auf und ich schwöre Dir, ihr scharfer Späherblick, ihre allezeit gerü ftete Wachsamteit läßt die gefürchtete Hexfe nimmer wieder ins Land schlüp sen.'« »So sei eitl« sprach der Sultan ver gnügt, ließ die Freunde des lustigen Kesselflickers holen und hieß dieselben herzlich in seinem Reich willtommen. Dann stellte er sie seinem Volte als die neuen Wächter der Landesgrenzen vor, und dieses befreundete sich bald mit denselben, denn es waren muntere, treue und hübsche Jungen. Ja, die B: sten des Reiches ga ten ihnen ihre Töch t r zur Frau und die Nachkommen der ritterlichen Wächter verbreiteten sich bald über das ganze Land Der Sultan bekümmerte sich nun mehr selbst um seine Regierungng schäfte und hatte die einst so gefürchtete hexe Langeweile bald vergessen, so daß es der Grenzwächter bald gar nicht mehr bedurft hätte, die Langeweile ge traute sich ohnedies nicht mehr in das ihr verschlossene Land. Der wackere Kesselflicker heirathete die wunderschöne Großwessirs Tochter und wurde nach dem Tode seines Schwiegervaters dessen Nachfolger in Amt und Würden. Ja, der Sultan er hob sogar den ganzen Stand der Kes selflicker, um seinen Retter zu ehren, in den erblichen Adel, so daß in jenem Land der Kesselflickerberuf bald zu ei ; nein der vornehmsten wurde. So lam ? es, daß die Bevölterung in Badhum s«bald anfing, ihre Kessel und Töpfe f muthwillig zu zerbrechen bloß um die k Ehre zu haben einen Herrn Kesselflicker, i die Bertreiber der Langeweile, ins . haus bitten zu können. Und dieseSitte i hat sich allgemach auch zu uns nach Deutschland verpflanzt, denn noch heute herrscht hier der Brauch, an Vor abenden von hochzeiten Kessel und Töpfe zu zerbrechen. Und warum? Doch nur, um die Langeweile zu ban- I i nen und thatsächlich bleibt die gefürch- ; tete here solch lustigen Polterabendev; ängstlich fern z Judttche Schlangenhändlaer. ; »Wlinscht der Hitzoor ihoher Herr) i vielleicht, daß ich meine Schlangen zei ? ge"t«So redete mich ein Hindu auf der « Veranda meines Dauer au. »Ich ha be hier Col-kas, Kot-its, die flinke Thams ma (Peitlchen-Schlange) nnd die giftig- » fte von allen, die tleine Bingraj (Sand Schlange). Eine Cobrasitönigin zu fangen ist mir noch nie gegliiat, und die Branvvortischlange tann ich nicht gebrauchen, da dielelbe nur von Bienen lebt. Bei meinem Umherziehen tönnte ich die nicht beschaffen. Anch sind diese Schlangen zu gefährlich; denn sie besiyen außer ihrem Giitzahn einen giftigen Stachel am Schwanzende, welcher tödt liche Stiche verursachen tann.,, Auf meine Frass ob er ein Gegen : gift anwende, falls er gebissen würde, antwortete ek, die Schlangenzithmer « hatten ein Mittel, welches den Biß jeder Schlange, ausser dem der Sand-Schlan ge, unschädlich mache. Jch hatte noch nie dieses kleine, taum filns Zoll lange Reutil gesel;en. Der Diudu riss in seinen Korb, bolte ein kleines ästchen hervor und entnahm demselben zwei die ser kleinsten aller indischen Vipern. Kaum vier Zoll lang bewegten sie sich sebr träge und nur die gespaltene Zun ge fuhr rastlos hervor, während sich der platt gedrückte Kopf, wie er allen Gift schlangen eigen ist, langsam nach rechts und links bewegte. Diese giftige kleine Schlange hält sich meisten-J auf sandigen Plätzen aus nnd lebt von kleinen Insekten. Da alle Hinous barfuß gehen, werden sie ost von dieser Schlange gebissen. Der Tod tritt in der Regel sofort ein, nur nach einein Biß in die Brust erst nach und nach: der Gebissene fiiblt sich in letzterem Falle miide und schläft ein, uui nie wieder zu erwachen. Nament lich Frauen welche ibrem Leben ein En de machen wollen, suchen sich eine solche Schlange, die bei ihrer Trägheit leicht zu fangen ist. Die Selbstiudrderin legt sich die Schlange auf die Brust und schlaft nachdem Bisse ein, ohne, wie inan allgemein vermuthet, Scluuerzen Fu sulslcin denn die litesichtöziige zeigen nach dem Verscheiden ein ruhige-J, zu sriedeues Aussieben, wie das eines glueks lich Trtiuuieudeu. Taz Gegengist —- Nai tin-Thitlm idie tiialle der (5obra) —- bewahrt, wenn e:s sofort ans die Wunde lomnit, bor dem Tode: der ltiebissene wird nur einiae Tage trank bleiben und oft Ohn niachtizanfalle haben. Auch muß der Kranke taalich bis sur Genesung etwas von dieier Gptlle in Milch einnehmen. Tie Echlangeazalnner gewohnen sich an das (tjist, indem sie bestandig davon esnnetnnenz darum thut ihnen der Biß einer giftig-n Schlange teinen Schaden. Man aennnnr das Gift, indem man den Hintertssni ocr Schlange preßt, das lizift sammelt sich an der Spitze des Ojistzahnes und wird mit einem Stroh liaim aniaeianaen Der Tropfen wird dann auf ein Zarasarillablattchen ge transelt nnd mit diesem hinunterge schliiat. Ich wohne in einem mit Reisi itrob acdejten Hause, dessen Wände aus aktroaneten Lehmsteinen aufgeführt sind, und wußte, daß ich viele Schlan aen im Hause hatte. Erst einige Tage vorher sasi ich, die Zeitung lesend, auf meiner Veranda, als ploylich einelsobra vom strohdache herunter mir dicht vor die Fuße fiel; ich sprang aus, nahm einen Stock nnd erschlug die Schlange. Mein Diener, den ich die Schlange meabrinzien lassen wollte-, machte mich aufmerliani daraus, dasi eine (5-obra nie allein sei, nnd bald die andere, welche beitisanit in der Nahe sei, diese aussuchkn werde. Wir ließen also die todte Echxanae liegen, und wirklich ra Schclte eö nach laum einer Stunde wie Der ini Etrohdache, und die zweite iso bra liesi sich langsam an dem diinnen Pfeiler herab. Jch erschlug auch diese; denn mein Dienen ein Hinder, ivitrde gewiß teine der ihnen heiligen Cobraiz aetodtet hatten. Ich wußte, daß ich noch viel nicht solcher ariahrlichenlitiiste im Hause hatte, nnd nahm deshalb das Anerbieten des Zchlangenziihmerö an, solche zu sangen· Uni jedoch sicher In sein, daß er keine seiner eigenen exexahmten Schlangen erst ausziehe, um si: dann als »milde« wie der einznsntigen, ließ ich ihn seinen tiorb draußen lassen und sich aller Klei der bis aus ein Lendentuch entledigen. Jetzt erst betrat er die Terrasse, bloß sein Musik-Instrument, eine indische Animus-Noth in der Hand. Aus dieser sing er an, eine erst langsame, dann immer schneller werdende Melodie zu blasen, nach welcher er erst hin- und zuriiainarschirte, dann zu tanzen anfing. Wohl zehn Minuten hatte dies gedauert, als ich aug einem Loche in der Ecke der Veranda eine gelbe Schlange heraus triechen sah; der Tanzende hüpfte näher zur Schlange bin, plötzlich sprang er aus sie zu, ein Griff, und er hielt sie im Nacken mit beiden Händen empor. Die Schlange, eine sogenannte gelbe Col-ra, maß ungefähr vier Fuß nnd wehrte sich-. doch der Hindn hielt sie sest, nahm dann aus seinem Turban eine schmale langliehe Zange, und brach ihr den winzigen Gistzahn aus. Nachdem er den Fang in seinen Korb untergebracht, sing er nochmals in den verschiedenen Stuben zu musiciren an, doch ließ sich teine weitere gistige Schlange sehen. Dann begaben ivir uns in den Garten, wo der Hindu aus einein GranatiBirsche, nachdem er ungefähr zehn Minuten aus seiner Fldte geblasen, noch eine große, gelb und roth gezeichnete Rattenschlange von acht Fuß Lan e hervorloate und einsing. Dieselbei jedoch nicht giftig, sondern sogar von Nutzen als Vertil gerin von Ratten, Mäusen, überhaupt von Nagen-irrem die in den Garten Schaden anrichten f Der Dichter-. Der Dichter schwingt sich, gleich dem Aar, Zu lichten Höhn empor, Ihm öffnet s— aller Sorge bar — Sch dann das himmelsthor. Er badet in des Aethers Meer Und fühlt sich roß und frei, Blickt überted Fchen Aug S umher, Als od ein Gott er fei. Doch wie den Vogel zieht das herz Nach seines Restes Glück — Kehet auch der Dichter erdenwärts Zu Weib und Kind zurück. jvf Yes-fängt- t eitnen its kenne me en , ome nt er gewi i wei wie ist«-Eik- ch h«