Sein-endlich « - Isi- ysim cui-s umkran . tMsnden hüllt der Nebel rings die Flut, · — k tdie hehre Schönheit der Natur; Es uct die Hoffnung vor des Winters Ban M « Noch einen lichten Ausblick zu erlangen; sie se lan ' umsonst gewartet hat, n wird die eele miid’ und Innscheeniatt. Da plötzlich-sieh die Wollendecke bricht, Als ROTHE ein Wundern-ern »Es werde f ti« Bild machtvoll lenkt sich voller Sonnenschein Esset oben leuchtend in das Thal hinein; Die Nebelwand sei-geht vor feiner Macht, Daß schleuer erstrahit die Alpenpracht, Und der noch eben tief gesunkene Muth « - Jst neu belebt nnd Alles wieder tit! Ob auch der lichte Schein nur f iichtig währt: Er hat gelenchtet nnd das Thal verklärt i— so i des Menschen großer Wunsch hienieden Mit er Erfüllung ileinster schon zufrieden, Und er verleugnet seiner Pfade Dunkel Vor eines kurzen Sonneiiftkahld Gefunkel. Man trennend’ Nebelgrau der Liebe wehrt-, Daß schwer das Herz ihr Sonnengotd ent beime: Ach, mit ein Blick. ein warmes Liebeswort, « Und alle Schatten fliehen eilend-s fort! ’set essen ist das lange, ban e Sehnen, lgämt getrocknet werden etzte Thränen, Wie trüb« es gestern mai-, wie dnnlel moc gen. Das me t dem sel'gen Heute keine Sorgen, strahlt Lie e doch von liebem Angesicht Nr Sonnenglitck in’s Herz-»und ed ward Lichts« Ver Anders non der Zeiten site Entführung-geschickte end dei - Schule. sen Zi. Trietinger. i »Da hätt’ ich wieder einen Neuen!« «« agte der Haudmeister und schob ein enschenkind von sechs Jahren in wein Schulzimrner. Ein «Neuer!« Das ist ein Ereigniß vin unserer kleinen Welt. Da drehen sich die Köpfchen, recken sich die Häls chetr. Ein Dutzend Fingerlein zeigt aui den Ankömmling Die zunächst Sitzen den reichen ihm die Hände entgegen; Einer streichelt ihm wohl gar zittrautitlt die blasse oder gerathete Wange. Denn die Lage eines solchen »Nenen« ist, ve sonderö wenn er vom Lande unter eine Schaar kecker Stadtbuben tritt, keiner wegs rosig. Alle Zeichen der Angst nnd des Unbehagetts malen sich da aus dem scheuen Gesichtchen, und mein merkt, wie das Bürschlein, das da unter dem Banne von hundert blanfcn singt-n zir · ternd vor dem fremden rchrer nein, - nur von dem einen Wunsche beseelt ist .Aussi möcht« ji« Auch der Lehrer sieht mit gemischten Gefühlen jedem Zuwachs s einer Schütz linge entgegen. Zins ein ternigee Buberl, dem Witz und Schneid gleicht aus den lustigen Augen lachen, danni - freut sich wohl sein Herz. Aber manch-’ mal rückt einer an, dem das Gegentheil ! von Gescheitheit mit furchtbarer Deut Iichkeit aus dem Gesichte zu lesen ist. Sagt dann die begleitende Mutter auch sach: «Mit’m Lernen wird’o seine Mucken haben, weil er halt so viel dumm ist. Wissens-: er g’rath' sei’ui Vater nach«-—dann steigt ein tiefes Seufzen aus des vielgeplagten Mu gisters Brust zum Himmel empor unt neue Geduld und nimmer versiegende Liebe! Nun aber zu meinem Kleinen! Der hat sich augenblicklich in mein Herz gestohlen. Eine förmliche Waldsrische ing von dem Biirschlein aus, wie es a breilspurig in der Thiire stand. Aus dem verwetzten Lederhögh das seit sei nem Bestehen wohl nur tnit Tannen hatz geölt worden war, guckten schwarz dratme Barfüßchen. Seil-er Farbe waren auch die Hände, die ein arg zer lesened Büchlein hielten, und die Brust, die voll und stark aus dem Rupsenhemde lugte. Schwarzbraun toar auch das dichte Haupthaar und, weil selten durch Hut cdxr Mütze geschützt, an den Rändern von der Sonne goldig gefärbt. Das Gesichtchen alter mit den mandelförmigen Rehaugen schimmerte in jener rosigen Dunkelbronze, welcher die Lederäpsel zeigen, die den Sommer lang aus der heißesten Sonnenseite ge hangen sind. Erst wetterleuchtete ed um die Augen des Jungen wohl wie ver haltenes Weinen; als er jedoch die vielen ihm zulachelnden Alteragenossen erblickte und der Lehrer ihm mit aus streckten Händen entgegenkam, trat lle Freude in seine Mienen. Kräftig ug seine rauhe Patschhand in meine ; te, und aus mein Fragen nach - Name nnd Art und woher er der Fahrt gelommen, sprach er frisch: »Der Hol zer-—Anderl want« i von der lsieitau !«« Dann sah er sich utn im holte-n, wei ten Schulsaale und suchte und suchte-. lief an die Fenster und schaute und schaute. »Oes habt’s ja net a’ mal an’ HimmiL Da geh’ i wieder i« sprach er endlich mit tiefster Verachtung. Ich daraus: »Destvegen brauchst nicht davonznlanf'n, kleiner AnderL Schau, wir Alle müssen ja auch da sein. Und, nicht wahr, ihr Buben, Ihr seid Alle set-n in der Schaut-« Das einstimmige »Ich das mit nnd ohne Ueberzengnng aus sechzig Kehlen kam, schien ben kleinen Miß mnthigen etwas zu bekuhigen. «Uebti Fens,« sulzr ich fort, »in-den wie einen Ist-ein« Man muß ihn zwischen den nnd Schlitten halt zu finden Its eth« Nun siihete ich den Wald esse letzte Fenster, zu dem ein « It n freundlichen Blauee heis nie seite, aber ein Stückchen, so muselis klein« daß man ee mit einem see sen Mute-—Dcihat mich s » w nt, Hans e genung. « sei-sent I leuchtete es, wie eine » « eine , die mie, m ich m Himmels i licht den Traum meiner glückseligen« Kindheit getriiumt habe, viel tausend-i )tnal durch die Seele zieht: »Und dieses; I Stückchen Blau iit Alles, was Du hast von der reichen Mutter Natur seit sastl « zwanzig kehren Alles insbesondere « ven dee ssriihlinge Herrlichkeit, der; heute noch so strahlend iiber die Erde zieht, wie dereinst?——?lrmet Mensch!« « . Der kleine Anderl nnd ich hattenk eine abgehetrmte Frau vdllig übersehen, die leise in e Zimmer getreten war: ! s die Mutter des Knaben. Meine noth-! wendigen Fragen iiber die Einträge in; die Amtevarzeichniise sörderten eine alte, ewig neue Geschichte zu Tage i T Der stinle Bnh’, der so viel Freude ans ; der Welt hatte, war in diese Welt ge-; kommen, ohne Jemandem Freude «;zu bereiten Sein Vater, nun ein hoch- i stehender Mann, der in linderloser Ehe; an der Seite eines nngeliebten Weideiij ein freud- und friedloses Leben siihrte, z s leistete im Geheimen, wozu das Gesetz'-v »ihn verpflichten Den armen Kleinen . mit den lachenden Augen hatte dies ? Mutter zu einer Schulgenossin ins Pflege gegeben. Ohne langes Prüsen verehlichte sie sich, des Dienens müde, vor Kurzem mit einem anscheinend saliden Manne. Dieser legte jedoch, nachdem er sich von der Tüchtigkeit sei ner Lebensgefiihrtin überzeugt hatte, die Aelle weg, ergab sich dem Trunle nnd ließ sich von dem Fleiße seiner Frau ernähren. Bald hatte der Unhold herausgefunden, daß man das Kostgeld siir »den Balg« leicht selber verdienen ldnne und der Anderl wurde ans seiner Bergeinsamleit in die Vorstadt geholt. So waren wir zusammengenommen Inzwischen hatte sich der Bub’ einen; freien Platz gesncht nnd war eifrigsi be-l strebt, seines Nachbarn Tafel vollzo schreiben. Schon von Ferne hörte ich das Knirschen seiner wahrhaft »ein dringlichen« Schrift. In dieser selbsts ging’S durch-, übers nnd ineinander mit sinkenden, banmelnden, hüpfenden nnd geknickten Buchstaben, das; es aus sah, als hätt’ der Hagel in ein Korn feld geschlagen. Jn der nächsten Stunde thante sein Herz völiig ans. Von Wald und Feld sprachen wir. To wußte das Bauernbiiblein sein Be scheid, daß ihn die Stadtiinder mit offenem Munde anstaunten. Mein guter Wille, gerade durch dieses Thema den kleinen Waldläuser in den Kreis unse rer Interessen zu ziehen, hatte indeß einen nicht erwarteten Erfolg· Wies das Kind die ganze Herrlichkeit seiner verlorenen Heimaty sich wieder aus rollen sah, wurde es plotzlich still. Von Neuem begannen die Augen den Himmel zu suchen; dann füllten sie sich mit großen Tbränen. · »Was ist’s,Andcrl?«-«Heim möcht's ichi« Schon war ich daran, den armen Schelm in seinem Herteleid zu trosten, da ich wie wenig Andere ed erfahren. bade, was Herbei- in dem Wortes «Heitnroel)« liegt. Da tleeste ed wie-H der und fürwahr nirtzr mit einers Damenhand. Draußen stand ein Mann, s gerade als wäre ein Teireggerxschers Andreas Hoser" ones dem Bilder rabrnen getreten. Er möcht' fein· Rubin erklärte er kurz, aber seltr bestimmt Denn er sei sder HolzerEent von der (55eitau, und ihm hätten f« seinen Anderl g’stoltl’n. Am Samstagabend ist er heimgekom men vom Berg Da sind sie itsm aus gewichen, schen, mit vermeinten Augen. Warum? Due. nat er nicht erfragen können. Wird sur Lidendsuppe ging» hat Keines einen Yiissei angeriintt, unds Keines konnte beten, nnd der Platz irns Tischwiniel ist leer geblieben. »Wo ists der Anderl?« rief mit dröitnenderl Stimme der Lenz. Da erzählte endltchi die Mutter-, wie ein Fremder mit einem Briefe Von der Schulsreundin gekommen sei und das Kind sortgesüitrt habe. Den Sonntag lang probtrten sie’e ohne den Kleinen. Montage Früh trat der Lenz festtiiglich gekleidet in die Stube. »Was willst, Betten-« fragte sein Weib tnit leuchtendern Gesichte.—— »Den Buben bol' ich!«-—»Necht hast. Wo Fünf essen, ißt anch ein Sechster. Geh« nnr schnell !«--,.Und Geld wollen und brauchen wir keins l«-—,.Wenn mir der Bub wieder unser isrl«——Bont Jubel seiner Kinder begleitet, kam der Waldtnensch zur Bahn. Und, im unab sehbaren Hause-meet angekommen, muß ihn wohl ein guter Engel gerade law erste Schutt-aus nnd an das richtige » Zimmer seichter-baden Nun sing der Riese gar weich zu bit ten an: ich sollt’ die Geschichte bei der Mutter in Ordnung bringen, hingehen that« er nicht zu ihr, leicht lunnt’ er den Saufhang ,,derdrucken oder ker treten,« Geld wollten sie ja leinees, und jetzt sollt' ich ihm den Anderl geben« Meine Bedenken schlug der Ungestiime tundweg in den Wind. Nur Eines konnte ich ihm abtingem damit mir keine Unannehmlichkeiten er wiichsen, wollte er mit seinem Prinzen taub bis zum Schulschlusse warten. .:.Ilber sehen muß ich den Buben zu var.« Da mußte ich wohl dem guten Men schen die Thüre öffnen-Nun geschah etwas, was mich heute noch mit tiefer Rührung erfüllt. Als der Halzer über die Schwelle trat, entrang sich der Brust des kleinen Anderl ein Aufschrei, in dem alles Weh und alle Wonne der zitternden Kindekseele in einer langen Skala jubelten und weinten· »Vater! —Mein Batet l« Dann sprang, nein flog der Bub über alle Mute dem Manne an den hals, um den Wiederge undenen «u umklammern und ein sichtchen in dessen walte-idem othburt zu vergra ben. Aug leise nur hörte Ian von ....- » — » . dem Waldmenschen die zartlichen Laute «Jlnderl, mei’ viellieber Bnbi Tu bist nnd bleibst bei mik." Dabei Umschlan gen seine teckenftatken Arme das Kind, als wollte es Ver Braue schüyen und vertheidigen gegen eine ganze Welt. Tat-aus beugten sich Beide zurück und schauten sich in die Augen, lange und tief, unt sich dann wieder stiitniisch zu umnaltein Mit einer wilden Ursprung iictleit lam die große Liebe dieser Naturlinder zu ungestiimem Anedtuet Unwillliirlich mußte ich an den leib baften »Vater« dieies prächtigen Biirschleins denken. Was wohl der arme Reiche gabe, wenn er nur etliche Minuten so viel Liede erfahren könnte! Den Beiden mußte geholfen werdeni Da gab’s kein Zaudern mehr. Jn zehn Minuten ging der Zug den Bergen zu. Eben lutfttiirl ein mir bekannter Fialer vorbei. »He, kannst Du die Zwei da in sieben Minuten aus den Bahnle brin gen?«-—.«La fahr’ i bis auf Wean!« schreit der mit Lachen, hat sein Zeugl gewendet, den Schlag ausgerissen, den Lenz mit dem Andetl eingepackt und ist im Galopp davongesptengt. »Gott vergelt’5 Dir an Deinen eigenen Kindern,«· hat der Waldmenscb noch schnell gesptochen nnd bat mir mit ieiner Bärentatze schier die Hand zer auetscht. Dann ist er sich iiber die Augen gefahren, nnd ich dabe, glaub’ ich, das Gleiche gethan. Ich hatte ja wieder einmal gesehen, daß die Lieb’ und Treue noch lange nicht ausgestat ben ist unter den Menschen, wenn sie auch weit draußen wachsen sollt« im wilden Walde! Degen und Schlüssel. Als der dänische Dichter Holberg inr Jahre 1747 geadelt wurde, erschien er zur Audient bei Hofe in der damals üblichen Hostracht, den Galanteries degen an der Seite Der dienstthuende Kammerhern Gras Sörensen, der ihn in das Audienzsirnrner siihrte, hat sich in der Geschichte nicht ausgezeichnet, wohl aber in seinem Prinatleben, denn er halte nicht weniger ais vier Frauen gehabt und war damals gerade irn Be grier die sünste zu heirathen. Außer dem gehörte er zu der strengen Adels partei, welche nur hohe Militiirs und Beamte, nicht aber Manner der Litera tnr oder Kunst geadelt wissen wollte Gern hatte er daher Holderg vor den übrigen Anwesenden im Audienzzirntner bloßgestellt, und nialitiiis lächelnd wandte er sich an ihn mit der Frage »Weshalb tragen -te denn eigentlich einen Degen, Herr Professor? Stechen Sie jemals etwaoanderes als-Silben?" »Ich gebe Ihnen gern zu. Herr Graf,« erwiderte Holland »daß der Degen ein unnützed Anhangsel siir mich ist. Aber ich tröste mich damit, daß ee Ihnen ganz ähnlich geht, Herr Gras.« . »Mir? Weshale« s .·,Nun Sie tragen als Abzeichen ! Ihrer Kammerherrnwiirde einen golde nen Schlüssel Woz u nan Schließen Sie je etwas Anderes alo—chcn, Herr ! Graf?« Der Kammerherr zog sich stillschwei gend zurück. Künstlerrochr. Henriette Sontog, die berühmte Sängerin, war bald nach ihrer Verheirathung mit dem Grasen Rossi zu einem Hofsest nach Warschan eingeladen worden, wo sich gerade der Kaiser Nikolaus mit einem glänzenden .Gefolge aufhielt. Beim Eintritt der sKiinstlerin meldete der dienstthuende ;Kamtnerhusar: .La Lonitesse Rossi. :-—— »Ah,« sagte eine Prinzessin so laut, ) daß Jene es hören mußte, «rnan wagt V also doch nicht, und die cangerin Son tag anfzuoitroiren — der Kaiser em pfängt die Grasin Rossi. —Dad Sou per verlief sehr etiqnettenniaßig, da heißt äußerst monoton. Beim Dessert erinnert tnan sich ded Talenteo der großen Kilnstlerin nnd bestiirrnt die selbe um den Vortrag ihres berühmten Liedes: .Steh nur aus,« selbst der Kaiser mische sich unter die Bittenden. Da erhebt sich plötzlich die Geseierte rnit den Worten: .Sire, Sie haben die GräsinRosfi eingeladen; gestatten Sie der Sontag, sich zurückzuziehen.« Und damit verläßt sie den Saal. Der åar ziirnte der kühnen Künstlerin nicht. r gab der Prinzessin seinen Kaiser lichen Zorn zu erkennen, die Künstlerin aber blieb unbehelligt. Vergedlicher Wink. Madenioiselle Mars, Mitglied der Coiiicdie Fran 9aise, eine vortreffliche Darstellerin und Liebling der Pariser-, sing an älter zu werden, und es handelte sich nun darum, ihr den Uebergang vom jugend lichen in dad ältere Fach zu erleichtern. Sctibe wurde denn nun in’6 Vertrauen gezogen und erhielt den Austrag, siir die im sechzigsten Lebensjahre stehende Mars eine ihrem Alter entsprechende Rolle zu schreiben. Scribe lam diesem Wunsche anch nach nnd schrieb das Lust spiel »Die Großmutter,« welches er der Künstlerin auch vorlag. .,Vo rziiglich, herrlich,« rief die Mars, siir welche die Rolle der Großmutter bestimmt war, »die Enkelin spiele ich natürlich, lieber Scribe, aber sagen Sie, wer soll denn die Rolle der Großmutter vielen, die doch auch eine ganz hübsche Rolle ist.« Geisen mor. Ende des Jahres 1864 ging ie »Verllner sbendzeitnng« ein, deren sit-leben ihr Besiher secods son in lonniger Weise seieete. Er hatte sich nämlich einen kleinen Sorg machen lasset-, die letzte Nummer seiner Zei tnu hineingeleht und dem Sorge die gekeift WIetsebeeu »die: ruhen ts 0002 holee Ente schinssase Nacht. , 3 · l its-i in. payi. : " « « l Daß man aus reiner Faulheit eine s ganze Nacht nicht schlafen kann, mag; paradox klingen; aber wir --rneins Freund crust und ich-Laden diesess Kunststück thatsachlich zusammenge bracht. Unsere iihermenschliche, aus beiden Hemisphären unerreicht da stehende Faulheit hat uns während der Hühnerjagdzeit unt eine Nachtruhe ge bracht, die wir nach dem Tagewerk eines achtstundiqen Lausens in der gtnhenden -onnenhitte sehr nöthig ge habt hatten Wir itbernachteten im 3agdhause. Unsere Miidigteit war so groß, daß wir außergewöhnlich sriih« schon um zehn lilr Abende, die den Abschied durch allerlei riebrnawiirdigleiten hinaus wedein wollenden Jagdhunde gemalt sam vor die Thiire setzten und unsere Betten aufsuchten· Wir vergaßen sogar unserer gewöhnlichen Neckereien, rnit denen Einer den Anderen noch ein bie then-wach zu erhalten sucht, um der Erste beim Einschlasen zu sein, weil dieser in der Regel das Spiel gewon nen hat. Wir sind nämlich Beide durch die Grausamkeit der Natur Schnarcher geworden Wem es also gelingt, zuerst einzuschlasen, dem kann der Andere noch eine Weile verzweifelt zuhören. Allein, wie gesagt, diesmal waren wir Beide unserer Sache ganz sicher, wir fürchteten einander an diesem Abend nicht« legten uns zu Bett und wünschten und geruhsanie Nacht. Jch mochte schon eine Weile fest ge schlafen haben, als mich ein heftiges Geräusch, einem Donnerschlag oder Schusse ähnlich, ausweckte Auch mein Freund Ernst war erwacht und sragte herüber: s »Was war denn das wieder?« ..Weiß nicht, bin auch eben dariiberl aufgewacht. « Indessen gab uns gleich ein Sausen und Brausen draußen, sowie daek Gur geln niederstürzenden Regens Bescheid. »Schau, es ist ein Gewitter gekom-; men.« »Richtig, nnd früher tnuß es irgendwo eingeschlagen haben. « «Walsrscheinlich. Nun, was geht d nnd an Schlas’ wohl t« «Servus!« Wir duselten Beide wieder ein, waren aber noch nicht vollständig int Jenseits der Träume, als wieder der starke Schlag von vorhin ertönte. Jetzt war es tnir auch ziemlich klar, was ihn verursachte. Ein Fensterladen mußte vom Sturm, der wie rasend utn das Haus todte, iodgerissen worden sein! nnd wurde nun abwechselnd an dies Mauer, dann wieder an das Fenster? geworfen, daß Alles zitterte Freund Ernst war zu der gleichen Erkenntniß« gekommen nnd fluchte herüber: «Tensel auch, hat der Esel den Laden schlantpct zugentacht Das kann schön werden. « »Wenn matt den Kerl, den HegerH nur herklingeln lönnte,« saLte ichzi »aber Du nast leider keinen Delegrasl pden zu intn hinüber machen lassenJ Man tniiszte selber ausstehen, unt ihn; zu weckth s .Wemt man selber aufstehen wollte, so könnte ntan doch gleich auch selber den Laden zutnachett, Du Patzer.« »Meine Seet', Du hast Recht, dad könnte man, wenn tnan ausstehen wollte· Es ist doch nicht Dein Ernst, aufzustehen und Dich detm Aufmachen des Fensterd anregnert zu lassen-« » «Issine deeez liegst Tit auch so !,-—·«-.s«» »Sputtderdar.« "·· »Weift was, das Gewitter rmtß sa » bald nuststiren nnd mit itnn der Sturm, dann ist der rann auch zu End’. « »Glaud’ ich attch. Gute Nacht !" »Prostl« l i Trehten und nlfo Weide auf die andere Seite und versuchten, weiter znsrhlafetn Allein dies war trotz unserer Erniiidung ein Ding der Unmöglich keit. Kaum schwamm dass Bewußtsein leife hinüber in den stillen dunklen See det- —?,tl)lntmneie, fo trachte re hinein in doe zantieiiitne Schweigen, daß sich das Herz tnit heftigem Pacht-n gegen dirfe schreitdare Ueberraschung wehrte und dem matten Leibe der Schweiß eine allen Poren rann. Immer länger währte es, die die Nerven sich wieder vereinigt hatten und dat- gewisse woltlig Spinnen in der Olfrengegend eintrat, das-.- die Ratte des Schlafes ver kündigt. llnd immer wieder dann ein furchtbares: Links-inter« Vioendlich die Trauriigeij»t unt dee tsleriiufchee bcmrikhtigten und dein tn feiner Ruhe bediirftigteit doppelt reizdaren Hirn ein ganzes Pistolenduell mit schwerem Ausgange, stiiindse mit Wildererm Begrabenwerden unter einem Berg ftnrze, erzwungenen Aufenthalt in einer Pulvermühte mit drohender Explofion nnd dergleichen freundliche Phantasieen tnehr vorgauielten. Jth hielt dieer qualoollen Zustand endlich nicht länger mehr aus und machte Licht. Es war erst Mitternacht- Ein Blick auf meinen Gefährten hinüber belehrte mich, daß auch dieser wachte. »Der verdammte Fensterladenl« knurrte er zwifchen den Zähnen hervor. «Man wird ihn doch rinnt-then müfi sein« gab ich ihm zu bedenken. »Hm, freilich, wenn der Sturm fich nicht legt-« »Es sit teine Aussicht dazu-« »Seht bitt-U Dcmit wandte er fith gegen die M. Das verdroß mich ungeheuer-. Hilfe ich sollte das Opfer fein, tm dem OW · — iBette steigen und i:n Regen den Laden fznrnachenii Nein, gerade nicht. Er litt sdoch ebenso unter dem Niem. Warum lsollte nicht er den Laden befestigen oder wenigstens durch sein Verhalten seinen, daß er Willan sei, zwischen und das Lan-s darüber entscheiden zu lassen. Solchem Egoiernuo machte ich snicht weichen. tlnd außerdem war es so ;angenehm im Vett, während draußen Hdaes Unwetter tobte. Ich verlöschle Junwillig dae Licht und streckte mich aus "niit dem Borsane, unr jeden Preis ein zuschlafeie " Bunri kanns wieder ven draußen. Ich sachte in mir selbst die Neu gierde an, wie viele Setunden ed wohl ; bis zum nachsten Schlage dauern wurde. 3 Es waren 37. Das nächste Mal zählte k ich »s, dann wieder 41 und so fort,E womit abermals einige Zeit vergings Plöulich harte ich meinen Genossan drüben pusten und dazwischen so gewiss s sernrasien rnildc schnarchen, aiei ob ihn die siete Störung nicht zu dem sonstigen Paroxrenruei seiner Schnarchtiine korri rnen ließe. Jch schöpfte Verdacht, daß da eine Falschheit dahinter sei und machte abermals Licht. Richtig be merkte ich, daß er ein blitzschnelled Blinzeln nicht unterdrücken konnte. Buml ließ sich der Laden wieder hören. »Das weckt ja einen Todten aus,« sagte ich ganz laut. Ernst antwortete nicht und psauehte weiter. Na, Du Auson, dachte foppst Du nicht Hase bei Flintenlnall, sondern ch clU ich, mich Du schienst so wenig sdie Sache ist die, daß Du Dich schla fend stellst, um iiber das Aufstehen hin wegzukommen, gleich alo ob Dich der sLaden nicht weiter belastigte, während iich als Wachender endlich genöthigt sein soll, ihn zuzurnachen Lisarte nur, sSchlaubergey das kann ich auch Nachdem ich das Licht aueaeblasen und etliche Fliiche ansgestdszen hatte, verhielt ich mich eine Zeit lang mithe chenstill, markirte dann regelmäßige Athemtziige nnd bemühte mich, schließ lich ein bischen zu rasseln, utn die Täuschung voll zu machen. Zn der That, dieses Manöoer wirkte. Jch vernahm, ioie Freund Ernst sich sachte im Bette ausrichtete und nach mir her horchte. Nun machte er Licht und durchbohrte mich völlig mit seinen Blicken. Ich war Komödiant genug, einen unruhigen Schläfer vorzustellen, murmelte cin uaar unverständliche Worte und wars mich, als der Laden Ydao nächste ZUial knallte, stöhnendk herum « s Allmälig aber-zeugt, dass ich wirllichx schliefe, schien mein Sinmerad zu iibers ; legen, ob er nicht nun wenigstens zus sseiner eigenen Annehmlichkeit den; lLaden befestigen solle Er irimnitel merklich einen harten stumpf mit sich, ; tin dem aber die Faulheit Sieger blieb. i Mit einem schweren Seufzer hanchte et die Kerze aus und legte sich in daei Bett zurück. Tie Nacht riielte weiter vor. Der iFensterladen polterte mit furchtbarer Negelmiißigieit fort und sort und wir Ibeiden Faulpelze warteten Einer aus den Anderen mit der Befestigung die-H ses nächtlichen Störeniriede· So ost Ernst sich drüben bewegte, sagte ichs hoffnungsvoll zu mir selbst: «Aha,; nun wiid’o ihm doch zu biet, er steht: ans und schließt den Laden.« Dass Nämliche dachte sich offenbar Ernst anch, ; wenn ich mich rührte. Aber leiner von uns hatte die Selbftiibertvindung, wirls « lich aufzustehen. So tam der Morgen heran und wir hatten lein Auge geschlossen. Der! Sturm trieb sein schandliches Spiel; mit dem Laden noch immer-zu. Es war also ganz unnütz, im Bette zu bleiben. « »Ich steh’ auf,« rief plötzlich Ernst herüber, »der ekelhaste Laden hat mich eben ausgetveekt.« »Hast Du denn doch geschlafen?« fragte ich zweifelnd. »Ah natürlich, genug. Nur im An sang hat mich der Lärm genirt, dann bin ich doch ziemlich in Schlaf gekom men. Und Tini-« »Ganz genau so wie Du. Meil »wiirdig!« »Was ist merkwürdig-« »Nun, daß letner von tin-J auf ten Gedanken verfallen ist, den polternden Laden bei Zeiten zu schlich-n Wir hätten doch besser geschlafen Meinst Du nicht ·.-« »Das hätten wir, ganz sicher hatten wir das-. Aber wer hätte den Laden schließen sollen? Der Heger war nicht da.« »Riri)tig, der Heger war nicht da· Darum mußte der Laden die ganze Nacht offen bleiben und poltern. Außer es wäre Einer von und ausgestanden-« »Unser das. Aber ich hatte mich nicht getraut, von Dir dieses Opfer zu fordern. Onein!« « »Auch ich hab' es Dir nicht zumnthen wollen, Du weißt ja.« »Sieth Du, das war schön von nnd, . daß wir o zartfinnig und rücksichtevoll gegen einander waren diese Nacht.« »Ja, die Freundschaft ist doch lein leerer Wahn l « " Und wir schüttelten uns lachend die » Hände. H Das befiere Stück. Eine hochge- i tellte Persönlichkeit kam einst zu Ros- ’ inl mit zwei eignen, sehr langen Kom positionen. Er wünschte zu erfahren, welcher davon der berühmte Tonlllnftler den Vorzug gäbe. So spielte der Gast das eine Stück vor, während Nossini qemartert, aber geduldig zuhörte. Als iener zn Ende war, sa te er: «Lassen Sie1 es genug sein« ich g ehe das Andere oor « Ein Mann der Drdnung. Man berichtet aus Paris: Aus det« Periode der letzten ReferviftensEin berufungen wird folgende Anekdote er- ’ ählt. Ein Obeift fragte die Referviften« en wohlwollender und väterlicher Weifej ans. Er erkundigte fichnach ihrer fozla-. ten Stellung, ihren Wär-schen nndj ihren besonderen Fahigieiten So kam er auch zu dein Referviften X. »Ah, schön, da sind Sie also. Man hat Sie mir angelegentlich empfohlen. Welche Stellung belleiden Sie doch gleich im bürgerlichen Bedenk-« »Ich bin Notar, Herr Oberft.« »Ah richtig und Sie wünschten eine Vertrauenrftellnng.'· »Wenn es möglich ist, Herr Oberst, allerdings.« »Alio Sie find Notar? Hm! Dann find Sie ein Mann der nietbodifchen Ordnung?« »Freilich, Herr Oberst, der Beruf bringt das einmal mit fich.« »Sie find gewohnt, eine Maffe Dinge zu prevent-« »Ja, Herr Oberst.«« »Und fie zu beanfficiztigeii?« »Allerdings, Herr Oberft.'« »Prächtig! Das trifft fich sehr gut ch habe etwas fiir Sie. Ich werde c-ie zu mir nehmen« Sie werden in mein Haus kommen und die-Holz fcheite zählen und ordnen, die fich in meinem Keller befinden.« Man lann fich vorstellen, welch’ ein verblüfftes Geficht der »Moan der Ordnung« beim Angebot diefes ehren vollen Vertrauenspofteng machtel Selisainks Urtheil. George Bizet, der Komponist der Oper »Eurrnen,« hatte bereits das reisere Alter erreicht, als noch ein recht nngiinftiged Urtheil iiber ihn gefällt wurde. Jrn Alter von 29 Jahren wurde ihm der große Römer preie des Pariser Konservatoriunio zu gesprochen, welcher ihtn ermöglichte, sich drei Jahre in Jtalien aufzuhalten. Bizet brachte fast die ganze eit in Rom zu, und stattete der Stadt « eapel nur einen flüchtigen Besuch ab. Er sollte dort einen Empfehlungebrief von seinem Vormund Caraso an den Korn ponisten Mercadante iiberbringen, hatte aber keine Gelegenheit dazu und mußte unverrichteter Sache nach Rom zurück kehren. Tropdeni wollte er gern wissen, was der alte Herr iiber ihn zusagen hatte, erbrach den Briesund las folgen des-z nicht gerade oortheilhafte Urtheil: »Weder Freunds Jch empfehle Jhnen den lieberbringer dieser Zeilen, Herrn George Vizet, auf das Wärtnste, der seide ist ein Schiner unseres Jnstitutei und ein liebeneioiirdiger junger Mann, der jede Grinuthigung verdient, aber unter unewer hat nicht einen Funlen von ntusiialischem Talent.« Ta- fchiinstr Bett. Philipp der Fünfte von Spanien beseitigte durch den Sieg bei Ville Viciosa im Jahre tru- die Krone Spanienv bekanntlich nennt-o auf seinem Haupte. Als die Schlacht geschlagen, war es spät Abende, und in der allgemeinen Un ordnung nicht mehr möglich, dein König fiir die Nacht ein lintertoi::itten zu ver » schaffen. Bild die Heil-keimten ver J gebend hin und her dachten und schließ lich rathloo dastanden, machte der Her zog von Vendouke der Verlegenheit ein Ende. iturz entschlossen liest er alle dont Feinde erbeuteten seidenen Fah nen——eine grosse ?ltt;al)l——;ufanirnen tragen und bat den König, sich nieder zulegem indem er lächelnd, mit einer jHandbewegung azf die ani Boden lie- -. Jgenden Siegeezeixuen deutend, hinzu ;siigte. « »Das schönste Bett, auf dein je ’ ein Souverän geruht hat. » s W i Berechtigte Hoffnung. Tr. Lederer, einer der witzigiien Theaterkritiler in Dresden, gab oft Veranlassung zu zahl reichen Winpointem die noch heute in Dresden erzählt werden. Ging Lederer atn Jntendanzbureau des Königlichen Hofthealero vorbei, so nahm er seinen ! Vut ab und hielt denselben auf, fragte man, warum dies geschehe, so ant ioortete er: »Hier wird so viel Geld s zum Fenster hinaus-geworfen, daß man sgar nicht wissen kann, vielleicht stillt kettvad hinein. « Retter Trost. Frau lzu ihrem in Edcr Nacht heimkehrend-en Gatten): l»":ilber, Certald, Du kommst ja jeden Eisibettd später nach Haufe! Gestern um «elf, heute um zwölf.«--Mann: »Na iberuhige Tirh nur, morgen fange ich wieder tun ein Uhr an i« i Eine zoo-»logiskhe« Antwort-— "Mann lim Streit): »Mit Dir kann man reden, so viel man will, man pre digt tauben Ohreni«-—Frau: »Da siehst Di« nun, was Tu fiir Unsinn zuiarnntenredesn Tauben haben both gar ieine Ohrenl« -« Splitter. Schmerzen, welche ichlirntner als höllenseuer brennen, Sind: vergessen leise-und nicht vergessen können. · Sei stets fröhlich als Theseus Mel-X du die häusli ais-, se nie r Latinen sein eibehen hat, Defio mehr kenne brauchst dai Mancher brinth mit der Zeit zu herr Ebers weil er nicht zur rechten Zeit se ngt Im . Du Leben ist der beste red er; aber en · » ihn hören Viele nur qeroe heitsemssik « j- Wenn die Menlchen es in materieller Bezie s «- sp s: Its-»ein- Anna-Mens rnrneI, e n se ser, o ee e set in der Weit. M ’ Dieln starben-Alten- dtden die halbe sit-send « Zum. i