Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 19, 1897, Sonntags-Blatt., Image 11
son- Jst-Ida ElnenEhefcheidungsproi ee s hat die 98 Jahre alte Catherine McLane in Chester Counth, Ja» gegen ihren um 7 Jahre jüngeren Gatten an gestrengt. Die alte Dame hätte wohl warten können, bis der Tod das Schei dugsädecret ausgefertiat hätte. itderzwölfJahte«al.ten s Bettie Whitacker, einer Enkelin seiner ersten Liebe, wurde der 70 - jährige Greis Joseph Davis in Derlick, Ky» ehrlich verbunden. Jn dem genannten Orte scheint es keinen Kindersckiutz Verein zu geben. Unter einer wahren Rat tenplage haben die Former in der Ge gend von Huricane, Wisc» zu leiden. Der zwei Meilen von diesem Orte an siissige Former H. C. Bryan setzte eine Rattenfalle am Eingang zu feine-nist treidefpeicher und fing in drei Tagen 185 Stück der gefräßigen Nagen Mit einer Geschwindig keit, welche jeden »Record« brach, klap perte dieser Tage in der Brootlnner Supreme Court die Scheidungsmiihlr. Richter Gaynor befreite sechs Paare , innerhalb 35 Minuten von den Fesseln, « an welchen die Rosen verblüht und nur die Dornen haften geblieben waren. Dieser Record dürfte bisher unerreicht dastehen. Jn Phantasiecoftiimen haben neulich die elegantesten Damen aus San Jose, Cal» als Conducteure der Saft Josc F: Santa Clara Elek trischen Bahn und der Alum Rock Mo tor tiioad fungirt· Der Zweck dieser L eigenthiimlichen Masterade war ein - lobenswerther, denn die genannten Bahnen hatten die Gesammteinnahme eines Tages fiir Zwecke der Wohlthä L ,tigteit bestimmt, und um diese Ein nahmen möglichst zu erhöhen, . angie ten die Damen als Conducteure. L Dem brutalen FußbalL spiel ift wieder ein junges, blühendes z Menschenleben zum Opfer gefallen. Der löjährige Andreas Hasche aus New York starb im Hofpital zu Ast-) ria auf Long Island an Verletzungen, die er gelegentlich eines Fußball-Spie les zu Casino Beach erhalten hatte. Er lag in einer Balgerei um den Be stß des Balle-Z unter einem Haufen der Spieler und wurde bewußtlos aufge« hoben. Sein Genick war in der Balge II ret gebrochen worden. Beim Gefteinfprengen hat der Former Ben Gillespie unweit von · Jentinsville, Ind» fein Leben verlo ren. Der Mann hatte in feinem Brun nenhaugVortehrungen fiit eine Spren— gung getroffen, um das Bafsin zu ver größern. Nachdem er die Ziindfchnur in Brand gefetzt, lief er etwa 200 Fuß um nicht oon den umherfliegendcn Steinengetroffen zu werden. Raum, dafz er angehalten, erfolgte die Erdlo sion. und ehe er sich’"g verfah, wurde et von einem etwa fünfzig Pfund schwc ren Stein am Kopfe getroffen und auf der Stelle getödtet. Dak- Leben der Frau Ella Williams aus Greenville. S. C» ift einem eigenartigen Unfall zum Opfer gefallen. Die Frau verlebte mit ihrem Gatten ihre Flitterwochen in demHaufe eines Freundes Namens Luciug Tate zu Little Texas. Als sie neulich Mor gens ihr Bett zu machen im Begriff stand, warf sie einen geladenen Revol ver, den Frau Tate ohne Vorwissen ihrer Gäste unter das Kopftiffen pla cirt hatte, auf den Fußboden; die , Waffe endlud sich und in’5 Herz ge troffen, fan! die bedauernswerthe Frasi Williamg als Leiche zu Boden. Jn Cartersburg Den dvicks County, Jnd., ift die sogenannte »Alle Eiche« gefällt, die der ,,Monareh des Waldes« genannt zu werden ver dient. Sie war 130 Fuß hoch, maß, von unten auf bis zum erften Afte sit-i Fuß und hatte Z-) Fuß vom Boden bei- ; nahe 19 Fuß im Umfange. Nachj Ausweis der Jahresringe war sie etwa; 500 Jahre, alfo wenigstens fchon litt-, Jahre alt, als Amerika entdeckt wurde und 300 Jahre alt, als der erifte weißes Mann die dortige Gegend betrat. Sie I wird beinahe 6000 Fuß Holz geben. i Das Holz ift vollkommen gefund, nicht ein einziger Knoten oder Ast ift in demfelben· I Das Geheimniß, welcher-, die Ermordung des Milchhändlerg Henry Fiiel aus Wheeling, W. Va» umgab, ist jetzt endlich aufgeklärt ioor : den. Der Mann wurde mit einer Au " gettounde im Kopfe unweit von der Stadt ausgefunden, doch gelang es nicht, den Mörder zu ermitteln. Jetzt bat der titjälnige George Bowerz ge standen, sein Bruder W. W. Vorders» hätte Kiel erschossen und dann de ; raubt. als die beiden Brüder dem Mitchhöndler aus einem J dono- · fluge degegneten. t WFoweri wurde sofort verhaftet und etn Gesuch um Freilafsung gegen Biivgschoft vorn Richter abgewiesen Ein widertoärtiger Auf tritt spielte sich bei einer ,,Ertvectungö Verfarnmlung« zu Nichmond, Va» ab. Der aus Nord- Carolina stammende »Edangelist« T H. Leavitt welcher die; Versammlung haranguirte, machte die Wahrnehmung, daß zwei jun eMäd chen ticherten, nnd ohne eine inute zu verlieren, ging er zu dem Blase der Sünderinnen, tniete neben ihnen nie der und betete mit lauter Stimme, daß sie sofort sterben und zur hölle fahren möchten Der anwesende aftor S. C Dotcher verließ sofort d rfammlung mit dem Beamten, daß er ei fiie die Pflicht eines Predigers erachte, fitr die Erlösung der Winkel-en Genau- der hölle zu beten, nicht sder ieselden dorthin zu wünschen. ? identifizirte seine Zähne und hebt die l Ein Mainußbaum in LetIi cher County, Kentucky, der siir 84001 verkauft wurde, bat 16 Fuß im Um-I fang und 90 Fuß in der Höhe bis zum ersten Aste. Sein Transport zum nächsten Bahnhofe wird über 81000 losten; aber der Baum soll zu Möbeln verarbeitet werden, aus welchen man 315,()00 zu erlösen hofft. vaerslossesenSommer verlor ein alter Mann, der in derNach barschaft von Urbana, Md» wohnt, seine falchen Zähne bei’::1 Baden. Die ser Tage nun holten Austernfischer die Zähne aus der Tiefe heraus und san den mehrere Austern von beträchtlicher Größe daran hängen. Der alte Mann selben mit den daran sitzenden Austern als Curiosität auf. Um die bedeutende Ein buße in seinem Geschäfte, welche er durch die neuen Zollgesetze erlitten bat, einzubringen, beabsichtigt der englische Seifenfabritant W. H. Lever in den Vereinigten Staaten mehrere Fabriten anzulegen, loie er das auch in der Schweiz gethan hat. Die Stammfa brit im Werthe von 10 Millionen Dollars befindet sich in Fort Sunlight, England. Leder ist zur Zeit auf einer längeren Reise durch unser Land be griffen, um geeignete Oertlichkeiten fiir seinen Zweck augzusuchew Ebeniogutwie man sagen kann. »Spiele nicht mit Schießgeweh ven,« tann man auch sagen: »Spiele nicht mit elektrischen Drähten.« Jn New Orleang spielten John Kemp und J. H Lee, zwei farbige Knaben im Alter von 7 resp. 8 Jahren mit einem dünnen Draht, wie er zum Garnierzn von Damenhiiten benutzt wird. Remp warf den Draht über einen elektrischen Leitungsdraht und nahm das Ende in den Mund, während sein Spieltame: rad das andere Ende erwischte und sich um das Handgelente wand· Das- Re sultat war, daß Ketnp durch den elek trischen Strom sofort getödtet, und Lee schwer am Handgelente verbrannt wurde. Unter anderen Scheus wiirdigleiten, die anliißlich der Fair nach -Quineh, Jll» gebracht wurden, befand sich auch ein sehn settee Baby, ein Kind im Alter von 18 Monaten, das 86 Pfund wog. Das bedauerns rverthe Kind wurde von seinen Eltern zur Schau gestellt um schnöden Ge winnes wegen. Kürzlich nun starb dasselbe, wohl in Folge einer Erkal tung, die es sich zugezogen, indem es nackend zur Schau gestellt wurde· Die Eltern ließen daraus den Leichnam photographiren, ehe sie nach ihrer Hei math in Colorado reisten, um auch noch aus der Photographie des todten Kindes Geld zu schlagen. Jm Kreiggericht zu Nor solt, Va» ist der junge Neger Joseph Brot-Im welcher sein Weib in ihrem Hause an der Deep Creet Turnpite mit einer Axt erschlug, zu lsjähriger Zuchthaugstrase verurtheilt worden. Brown war, als er das Verbrechen be aing, sinnlos bete-unten und bei dem ersten Prozeß konnten sich die Geschwo renen nicht einigen, ein Urtheil auf Mord im ersten Grade, welches der Staatsanwalt beantragte, zu fällen. Bei’m zweiten Prosesz wurde Brown erlaubt, sich des Todtschlagg schuldig zu bekennen, nnd sprachen dann die Geschworenen ein diesbezügliches Bev dilt aus. Die Electric Launch Co» in Mooris Heights hat ein electrischeiz Boot sür den Baron v. Nothschild in Wien sertiggestellt. Es wird dieser Tage nach Triest verschickt werden. Es ist 25 Fuß lang und hat ein Gewicht von 3890 Pfund. Die Fahrgeschivin: digleit beträgt 175 Meilen die Stun de. Ein ähnliches« 37 Fuß langes Boot, silr den Kaiser von Ruiland bes stimmt, wird gegenwärtig von derseli ben Gesellschaft gebaut. Beide sind nach dem Modelle der tleinen Boote deLs Bundez - Kreuzers »New York« und der Yacht ,,Nvurmhal« des Herrnttlstor gebaut, die bei ihrer Anwesenheit in Europa die Aufmerksamkeit aus sich lenlten. Alg Stlaven vertauft wurden auf öffentlicher Auction in Le banon, Ky» zwei arbeitsscheue Tage diebe, nachdem alle anderen Mittel, die beiden Gutedel zum Arbeiten zu bewe gen, sich als vergeblich erwiesen hatten. Gegen die Aerle wurde auf Grund des Vagabundenqesetzeg Anklage erhoben und das Kreisgericht verurtheilte sie zu Zwangsarbeit. Das Urtheil ivurde in Gemäßheit des Gesetzes in der Weise vollstrectt, dafz die Kerle öffentlich ver steigert ivurdenx der Mann, welcher sie kaufte, kann sie nach seinem Ermeser beschäftigen, muß ihnen aber Rahruna, Kleiduna und Obdach gewähren. tfs ist dies das erste Mal seit 20 Jahren, dafi dar- Vagabundengesetz in Lebanon vollftrectt wurde. Durcheinen Specialaaen ten des Schatzamtes wurden in Bofton zwei Babntvagen Ladungen Häute, die aus Canada eingeschmuggelt worden waren, mit Beschlag belegt. Es ist dies die erste Saisirung dieser Art, die seit dem Inkrafttreten des neuen Ta riss erfolgt. Die Wagen enthielten 3830 Sittct gesalzener häute. Diese wurden, nachdem sie über die eanadi sche Grenze nach Chamvlain, N. Y» eingeschmuggelt worden waren, von dem letteren Orte aus nach Boston geschickt und an einen dortigen Ge schäftsmann, ohne Anrechnung von kocht und Zoll, zu 9 bis 10 Cts pro fund verkauft. Der Zoll aus häute beträgt nach dem neuen Tarif 15 Pro cent vom Wert be Unsere Marine - Bei-wal tung hat ihre liebe Noth mit ihren Thierjaelen Anwrrben lassen sich die ,.hellen Jungens« schon, ao:r bei iei ersten besten Gelegenheit desertiren ste. Der Commandeur des Bundeskreuzerö ,,Baltimore« der im Hafen von San ’ Franrisco lag, uin nach Honolulu ab zudampfem kann, was das Desertiten betrifft, ein Liedchen davon singen. Nachdem bereits 12 Matrosen durch dieLappen gegangen waren, verschwan den in einer einzigen Nacht acht Mann auf einmal ausNimmerwiedersehen. -Die Leute müssen schwimmend die Küste erreicht haben. Die Polizei be fand sich außer Stande, die Schlupf wintel der« Ausreißer ausfindig zu machen. Zehn Tage Lang ist ein weibliche-Z Wesen Gouverneur von Jdaho gewesen --—- allerdings tein vom Volk gewählter, aber doch doch einGou verneur, ausgestattet mit der ganzen executiven Machtbefugniß eines solchen. Die Dame, um die es sich handelt, ist Fel. Margaret Ncrve, die Privatsecre täiin des Staatssecretärs Lewis. Sie war während einer zeitweisen Abwesen heit des Gouverneurs und mehrerer an deren Staatsbeamten mit der Vertre tung der Abwesenden betraut und hatte bereits unterschriebene Forinulare zur Benutzung erhalten. Fel. Reede hieß so u. A. auch die Auslieferung des Dr· Beer, eines notorischen Nurpr ’ scherz, der in Poeatello verhaftet wor »den war, nach Butte, Montana, gut, Hivo gegen ihn ein Hastbefehl erwirlt T war. Den Schweinedieben bat . der «Geineinde Aelteste« Joseph Bal lou in Lincoln - Coiintn, An» den Krieg erllärt. Nicht mit Pulver und T Blei, wie man eigentlich von einem Be « wohner des dunkeln und blutigen Grundes erwarten sollte, will er den Spitzbuben das Gelüst nach Schweine braten austreiben, sonder-n durch die gerichtliche Bestrafung. Da nun die Gerichte in Kentucky, wie die Nürnber ger, keinen henken, den sie nicht haben, und die dortigen Häscher besseres zu thun haben, als aus Schweinediebe zu fahnden, hat der wackere Ballou sich oerpslichtet, aus seiner eigenen Tasche Prämien süv die Verhastung solcher Uebelthäter zu bezahlen, und zwar Jst siir jeden Neger und 850 für jeden Weißen. Die höhere Prämie für die Verhastung weißer Schweinediebe er tljirt Ballou mit dem Hinweis daraus, daß die Weißen nicht so arm sind wie die Neger und sie deshalb sich schlim. ineo vergehen, wenn sie ein Schwein stehlen. Als inMiniteapolistiirz. lich Andrew Nelson nach Haufe kam und damit beschäftigt war, Pferd und Wagen in den Stall zu bringen, hörte er plötzlich Schritte hinter sich. Er drehte sich um und sah sich zu seinem Schrecken der Mündung eines Revol oers gegenüber, welcher sich in den Händen seines Bruders Peter befand. Er schlug mit dem Arm die Waffe zur Seite, welche in demselben Augenblick abgefeuert wurde, und erhielt den Schuß in den Arm. Sich auf seinen Bruder toerfend, entriß er diesem die Waffe, doch war es ihm nicht möglich, ihn festzuhalten. Peter Nelson begab sich direkt auf die Polizeiwache, wo er verlangte, berhaftet zu werden, da er seinen Bruder getödtet habe. Er be hauptet es gethan zu haben, weil sein Bruder ihn um sein ganzes Vermögen gebracht habe. Peter- Nelfon ist schon seit längerer Zeit nicht bei voller Ver nunft gewesen, doch wurde er nicht für gefährlich gehalten. Michael tsunair in New Orleans gehörte zu den Leuten, die nie genug kriegen können. Neulich tam er in die Wirthschast Von Rayniond So lare5, No 2401 Rohal Str» und be stellte sich ein Glas Whiokey. Da man den Kunden aber kannte, gab man ihm nicht die ganze Flasche hin, um sich selbst zu bedienen, wie das sonst üblich ist, sondern der Aufwärter, ein Sohn des Eigenthiiinerg, schenkte ihm ein« Cunair »kickte« dagegen und meint-I, an irgend einem andern Platze wiirde er mehr für fein Geld erhalte-n. Die Folge war ein Wortwechsel, und alo Cunair behauptete, er könne ein Limo nadeglas voll Whisky auf einmal aus trinken, nahm ihn der Aufwärter beim Wort und schenkte ihm ein solches-Glas voll. Cunair, welcher schon eine ziem liche Quantität getrunken hatte, leerte dasselbe. Nicht lange dauerte es, da verlor er die Besinnung und wurde in diesem Zustande nach seiner Wohnung gebracht. wo er infolge des übermäßi gen Genusses von Alkohol starb. Nur ihrem beherzten und couragirten Wesen hat es Frau M J. Blackwood ans Newart, N. J» zu verdanken, daf; sie nicht das Opfer ei nes verbrecherischen Angriffs geioor den« Die Dame hält sich gegenwärtiq besnchgweise in Camden, N. J» aus. Sie ist eine große Verehrer-in des Rad sportg und vermißt selten eine Gele genheit, um diesem Vergnügen zn huldigen. Neulich Morgens unter nahm sie eine Fahrt und als sie an ei ner einsamen Stelle angelangt war, attadirte sie ein Regen indem er ge gen das Rad svranq und sie auf die Erdesieoars Schnell tote der Blitz zog sie ihrenRevolver aus der Tasche-; und legte ihn aus ihren Angreifer an,! der so schnell wie möglich Fersengeld gab. Sie seuerte ihren Revolver in die Luft und fuhr mit Windeöeile nach dem nächsten Städtchen Merchantville, wo sie die Polizei von dem frechen Angkiss insormirte. Dei-selben ist es aber bis ietzt nicht gelungen, des Thä terö habhaft zu werden. 1 Mit dem Jiiotanerhäupb ling Roman Rose mußte neulich die Lehrerin Mabel Hunter auf dem Pub lic Sguare in Harpor, Kan» tanzen, während der Jndianer Standing Rab ; bit die Trommel schlug und eineBande von 150 angetruntenen Chehennes und Arapahoes einen Höllenlärm vollführ ten. Die Rothhäute, von denen eine Anzahl seiner Zeit an dem Custer Massacre sowie an der Ermordung einer Lehrerin und ihrer Zöglinge im westlichen Kansas theilgenominen hat ten, führten zuerst einen Kriegstanz auf und dann zwang Roman Nose Fräulein Hunter, die zufällig des We ges kam, mit ihm zu tanzen. Als die Häscher des Ortes herbeieilten, um die Uebelthäter zu verhaften, sprangen die rothhäutigen Hallunken auf ihre Pferde und sprengten unter furchtba rem Geheul davon. Es war im April d. J» alH ein Mann Namens Gahlor über die Brootlhn - Brücke fahren wollte. Er hatte gerade seinen lleberzieher versetzt und aus Verse-hen wars er den Pfand schein statt des Bill-Its in den Kasten am Brückencingang Als er den Jer thum h:nierlte, war eg zu spät; der Pfandschein konnte bei der eigenartigen » Construction deg »Choppers« nicht herausgeholt werden, Gahlor war überdies in der Eile und mit einem Seufzer entrichten er ein richtiges Ticket und fuhr über die Brücke. Dieser - Tage nun kam Gahlor in daS Comp toir der Briictenoerwaltung und er zählte den Vorgang. Er sei damals, sagte er, sofort nach dem Westen ge reist, kürzlich aber wirder zurückgekehrt und die kiihlen Tag; hätten ihm das Schicksal seines Uederzieherg und des Pfandsckeineg in Erinnerung gebracht. Er wolle sich erlundigen, ob der Zettel gefunden worden sei. Groß war fein Erstaunen, als nach einigem Suchen der Pfandschein gefunden nnd ihm anggehändiat wurde. HerrundssrauHenryRingi hoff, ein angesehenes deutsches Ehe paar in New Orleans, hatte kürzlich im Kreise zahlreicher Freunde noch recht fröhlich den 4(). Jahrestag der ehelichen Verbindung gefeiert, und we nige Stunden, nachdem die letzten Gäste das Haus verlassen hatten, löste schon der Sensenmann die Ehe. Als» Frau Ringhoss am nächsten Morgens nicht zur gewohntenStunde zum Früh- T stiickstische erschien und ihr Gatte und: eine Tochter, welche in benachbarteni Zimmer-n schliefen, Umschau hielten,! fanden sie die hoch betagteFrau todt im Bette. Friedlich war sie in das unbe- « kannte Jenseits hiniibergeschlummert. Frau Ringhofs wurde vor 72 Jahren in Deutschland geboren und kam 1855 nach New Orleang, wo sie sich 1857 mit Herrn Ringhoff vermählte. Das Ehepaar gehörte zu den ältesten und tr-:uesten Mitgliedern der deutschen edangelisch -l:1thcrischen St. Paulg Gemeinde von New Orlean5, deren Schatztneister der Wittwer seit Jahren ist. Seit mehreren Jahren ist man im Flotten - Departement aus Schwierigkeiten gestoßen, wenn es sich darum handelte, Balanzen im ärztli chen Korpö zu besitzen. Dies hat cnuth T maßlich darin seinen Grund, daß jun ge Mediziner im bürgerlichen är«ztli chen Beruf günstigere Aussichten aus ein gutes Fortkommen haben, als die Militärath - skaxriere ihnen bietet. Was speziell die Flotte anbetrifst, so scheint das einsame Leben an Bord ei nes Kriegsschisfeg sür die von der Uni versität kommenden Jünger deg Nes kulap keine Reize zu besitzen; dann kommt aber noch hinzu, das; die Linienosfiziere aus den «Stab«, die Aerzte eingeschlossen, mit ziemlich sou veräner Geringschätzung herab-sehen und das macht die Stellung eines jun: gen Medizinerg, der gesellschaftlich die selben Ansvriieiielzu machen berechtigt ist, wie ein aus Regierungstosten zu Annapolig ausgebildeter Mariaeka dett, nicht sonder-lich begehrenswerth Anr- diesemlsörunde wird z. V. die Ar mee der Marine vorgezogen, denn in erster-er erhalten die Aerzte einen ent sprechenden Ossiziergrang und Titel, während sie in der Flotte nur aer ,«.Stab« signriren und sich der Privile gien deg Ossiziersrangeg nicht er freuen. liof von New Ulm, Lljtinn., wurde die ser Tage einer der Pioniere jener Ge gend, Benedikt Juni, zur legten Ruhe bestattet. Juni war im tsantois Vern, Schweiz, geboren, und liest fiiti lsslt mit seiner Familie in der Nähe deg heutigen Fleckeng Morton nieder, vons wo ev1862 mit seiner Familie von den Jndianetn vertrieben wurde. Die’ Flüchtlinge fanden in Fort Ridgeli),? wie so viele andere, eine Zuflucht und waaer halfen sie dei der Vertheidigung des Dorfes argen die Rothhiiute. Die älteste Tochter Juni'5 wurde jedoch von den Jndianern in entsetzlicher Weise ermorsdet und zwei seiner Söhne gefangen genommen. Der eine dersel ben, der jetzige Lehrer Benedikt Juni in New Ulm, kam nach seiner sieben wöchigen Gefangenschaft frei und der andere, John Geotg Juni, welcher jetzt in Minneapolis ansässig ist, bewert stelligte nach zehn Monaten seine Flucht. Der Rest dev Familie hatte sich inzwischen nach Le Sueur efliich tet. wo der Vater sich den ounted Rangers unter dem deutschen Capitän Nix anschloß, um die Jndianer zu be kämpfen. Später trat Juni in die Unionsarmee als Artillerist ein und that sich namentlich bei Knoxville und Nashville hervor. Er hinteriläßt acht lebende Kinder in guten Verhältnissen AusdetnftijdtisclienFried i l Ztieili Lehre-knack- Schreibebrief. Mein geöhrter Mister Edithorl Der Christ is doch noch lang nii so dumm, als wie er ausgucki. Manch mol hot er arsig gute Eidies un erseht e paar Dag zerick, do hen ich fell so recht ausgefunne Ufs en schöne Mor jend, ich hen grad auggefickert, wieviel ! Dag es noch nemme deht, bis ich mei ! Sallerie iehe könnt — do is der Christ »in mei fis lumme. »Meit,« hot er ;gesagt, das faule Lewe tann ich bald nit mehr stende. Jn das verdollte Nest duht gar nils mehr häppene. Die Leit behehfe sich all un mei Fohrss hot nicks annetschter zu duhn als wie Sechsun sechzig spiele. Jch deht ganz gern e paar distschahrtsche, awwer sell geht nit gut. Do is der Phil Dunix, for den hen ich gar leen Juhs, awwer sei Altie macht die Selma ihr Dresseg un· do kann ich nit gut e Tschehnsch mache. Dann is der John Schmahlhett, den ich aach gleiche zu feiere, awwer den sei verstorivene Ehntie ihr Bruderschlind hot lang als heierd Mann bei den Mehr gedient, un daher hot er en gute Pull. Also is do nicks zu mache. Jch hen aach schon emol e Perrhd uffge: macht, for daß die Zittisens sehn konnte, daß die Bliessohrs noch in Existenz is. Jetzt toceg ich awwer gar nir, was ich duhn foll.« »Jehs, sell is ziemlich tofs,«-hen ich gesagt, »mer könne doch unner keine Zirtuinstenzes rieseine, do wäre mer jo die griößte Futh awwer was is do zu tnacl1e?« Yo holder Christ geschmeilt un hot ge sagt, ob mer dann nit etnol en Tripp mache könnte, sor ehhes auszusinne. ,,Nat motsch,« hen ich gesagt, »ich sin e wenig korz an käschem Geld.« Do hot mich dann der Christ etgplehnt, wie er( sich das Ding aus-gedenkt hot. Er hot nämlich gedenkt, mer könnt emohl en Päriregräs in das Pehper duhn, daß es arrig nothwendig wär, daß in unser Zittie Aeddminnistrehschen Jmpruhs ments gemacht werde dehte. Annere Zitties wäre schon lang zerick chett von uns un die Zittie Assischels sollte sieh emohl e wenig umsehe, for auszusinne, was bei uns impruhst werde könnt. Wann der Mehr den Ahridikel lese deht, dann wär er reiteweg rettig, ebhes in die Lein zu ruhn un osf Kohrs mißt en Dripp gemacht werde. oseh un der Christ wäre awwer am Beste zu spehre und mitaus Dant, deht der Mehr- uns zwei an das Kammitthee epeunte. Bei Galle, sell war e große Eidie. Jch hen reiteweg den Edithor gesehn un noch am selwe Owend hot e Stick in das Bahier gestanne. Sowie der Mehr die Sach gelese hot, do hot er uns Wort geschickt, daß er uns sehe wollt. Wie mir etspecktet hatte, war er rettig ungi zwei an den Trin zu schiele. »Des is; gut genug,« hen ich gesagt, ,,awwer wiei is eH mit die Etspenseg, so en Tripp’ tost verdollt viel Geld.« »Sell is ahl reit, hot der Mehr gesagt, die Elspen ,;eg muß oss Kohrå die Zittie bezahle, bilahg die hot jo aach den Vennesitt deroon. Mir hen jo noch den Fond wo mer in das Dievahrtment for pob: hlil Worts gemacht hen, wie mer die. Wehtscheg von die Lehbereriz reduhst hen, felles Geld kann mer arig gut for den Porpeg juhse. Do hen se sellemol en Rau aerehst. wie mer die Lehherersch ihr Wehtsches getoit hen, awwer do hen se nit dran gedenkt, daß mer dag Geldx noch emol so gut juhse könnte. Un! biseids das, is es alles Humbug, wann s se jammern, se könnte ihr Lewe nitT mehr mache. Mer- sieht jo, daß immers noch teener von se gestorwe is. Ihr! mißt wisse, Schentelmänner, so e Sachs muß mer nor schmahrt anfange. Wanns mer oss Kohrg gleich die Hälst von die; Wehtsches kotte duht, sell srhafft nit. Awwer wann mer so von Zeit zu Zeit immer e wenig reduhst, dann merke’L die Sockersch nit un so bei un bei ges wöhne se sich ganz gut dran un komme aach mit die lvalwe Wehtscheg aus. Der Mensch is jo doch eeinol e Ge wohnheitsdiehr.« Bei Tschinko, do hen ich awwer doch gefiehlt, alk- wann ich den Feller sein RoPV hätt schmäsche gesollt. Also deß i5 der Weg, wie mer die arme Leit triete duht, nit uss cemth awtver nooch un nooch, daß se’S nit so hart siehle solle! Wann ich biefor die Eleclschen aetoiszt hätt, wag der Mehr sor en armseeliaer Seckel ig, dann hätt ich verdollt nit so hart fer: en geschafft Well, wann ich nit intendet gehatt hätt, mit den Christ den Tripp zu mache, dann biittg schul)r Truwel gewwe, awwer ich hen gedenkt, erscht wolle mer emol e wenig Fonn hen un dann wer’n ich mich den Feller cmol vorlnöppe. Mir hen hunnerd Dahler qezoge un hen for e Woch Fekehschen aenomme. Dann den mir unser Prie verehscheng gemacht, das meint, mir hen Sobbs for unser Assig eppeunted Ich denke, die wer’n auch von das Geld bezahlt, wo dene arme Lchberersch ab gezwackt ig worde. Awwer, wann mir widder reduhr komme, dann svll’s awweti emol eens gewive. Dann soll der Mehr e Pies von mei Meind kriege, daß er nit weis-« ob er en Bub odder e Mehdche is. Die Selrna bot unser Vratschekt aar nit so recht gealichr. Sie sagt« sie delit dann so lohnsom siehle. Eeng von uns sollt doch enihau do bleiwe, wann der Christ dann un ner alle Zirtumstenzcg gehn wollt, dann sollt ich doch bei se stehn. Wisse Se, ich hen als ieinder gedenkt, daß ise essrehd war-, mir dehte widder schkippe, wie sellemohi. Dosor koar osf Koer gar keen Kahs do, die Selma War abk reii un ich hätt das liewe Frautke sot keen Preis misse geknöoL Ufs esmohi sagt se, ob sie dann mel«bie nit mitneksrt könnt: do hen ich aber doch cbischecktei » Wri Guttnesi. scll käit II unsern ginze W Fonn gespeult· Ich sagt: »M, sell geht nit. Mit misse alc Afer schels den Tripp mache un vie sätte bezahlt unser Etspenzeö, do könne mkt tein Wimmenfohkg mitnemme, sell deht zu viel Ekspenzes mache un biseidö deß aach zu viel Batters.« »Dann nemmt wenigsstens eens von die Kids mit,« sagt die Selma. ,,Nosser,« hot do der Christ gehallert, »wir gehe mit Nie mand, als wie mit uns un dais ahl.« Well, die Selma hot schließlich egriet, daß mer allein gehe solle. Domit war’sch gesettelt un mer sin de nächste Dag uff die Trehn, for unsern Tripp zum Wohl unBeste der Zittie zu starte. Die Selma is mit uns gange bis an das Diepoh un hot uns noch en gute große Kiß gewwe. Mich hot ev awtoer doch nit so extra getehst, bitahs ich hen immer an die arme Lehberersch denke aemißt, wo mer jetzt ihr saures Geld hen spende gewollt. Die Jnschein hot » gewisselt, die Bell iS gerunge worde un sdie Trehn hot gestart zu muhfe. j,,Macht mich nor kein Montieschein,« hot die Selma noch gehallert un dann Jhen mer se nit mehr- gesehn. In mein neksie Schreiwes will ich Jhne riepohrte smie unser Tripp aus-gefalle is. ’ Juhris trublie Meik Habersack, Eskloeier. ————.-.-———-——— Omfeug. Mit Glücksgiitern gesegnet sind die Bewohner der pennshlvanischen Berge gerade nicht und deshalb dürfen sie kein Gras unter ihren Füßen wachsen lassen, soll nicht die Noth mit kutschen nem Finger an ihre Thüren klopfen. Je nach der Jahreszeit beschäftigen sie sich mit der Jagd und dem Fallenstel len; sie sammeln Beeren, machen Dach schindeln und betreiben s- tust but mit lcszist ——- das Suchen von Gin seng. Es ist zwar nicht der echte chi nesische Ginseng (Panax Ginseng. C. A. Meher). der im Reiche der Mitte geradezu fabelhafte Preise bringt, son dern eineAbart dieser Pflanze (P-m:1x thiIIun-t’t)linn), von weslcher bedeu tende Quantitäten aus unserem Lan de dorthin exportirt werden. Ginseng, welches Wort im Chinesischen Welt wunder bedeutet, ist eine kleine Pflanze mit etwas lriechendem Wurzelstock, welcher die Chinesen geradezu wunder bare Kräfte zuschreiben; sie soll die Geschwächten stärken und die Gealter ten verjüngen, und deshalb steht sie sehr hoch im Preise. Das Tael (640 Grains) wird mit ca. 8500 bezahlt. Da die ärmere Bevölkerung in China diesen exorbitanten Preis nicht er schroingen kann, dient ihr der amerika nische Ginseng als Ersatz, der freilich auch noch sehr theuer bezahlt wird. Jn getrocknetemZustande bringt dieWurzel an Ort und Stelle 82 bis 83 pro . Pfund, während sie frisch mit 81 vers « lauft wird. JmHinblick auf diesePreise s kann es nicht Wunder nehmen, daß die armen Bewohner des Allegl)ent)«- Ge birges, wo die Pflanze sich häufig sin Hdet, das Ginsengsuchen mit großem Eifer betreiben. Die Pflanze wächst wild in lxumusreichem Boden an den Bergabhängen und zwar meistens in großen Beeten; man hat ihren syste matischen Anbau oersucht, doch damit leine besonders guten Resultate er zielt. Ginseng wird den ganzen Som mer hindurch gesucht, hauptsächlich aber im Herbst. wenn Männer, Wei ber und Kinder sich damit beschäfti gcn. Je größer die Wurzeln sind, de sto besser werden sie bezahlt, und ganz besonders geschätzt sind solche, welche sich spalten oder an den Seiten Aus wüchse, gleich den Armen am mensch lichen Körper, haben. Ginseng ist so begehrt, daß die Wurzeln in den nenn svlvanischen Därfern gewissermaßen als Münze gelten, denn fiir sie tauscht der Bergbewohner beim Krämer seine Bedürfnisse an Provisionen und Klei ttrn ein. Die Krämer verlaufen die wrrthvolle Waare an die Großhändler, durch deren Vermittelung die Aussicht nach China erfolgt. Jm Uebrigen ten- . ! ncn die biederen Vergbewohner manche ; Kunstgriffe, mit denen sie die mit dem Geschäft nicht genau vertrauten Häus » ler arg über das Ohr hauen. Sie ver ; stehen die Wurzeln so zu dörren", daß I las Innere nur wenig von ihrerFeuchs tigkeit verliert; auch mischen sie dem JGinseng andere Wurzeln, die sie ei igens präparirt haben,bei. Der jährlich-e tExport von Ginseng aus den pennsyl I oanischen Beraen belaust sich auf viele « sTausend Dollars. i Fi i tz l i ch. Richter: »Als den Schutznmnn Sie ergreifen wollte, baden Sie wie ein wildes Thier um sich geschlagen!« AngeklagterJ »Ja; ich bin Sie nämlich sehr iitzlich!« « Unter Sonncnbrijdern. Lude: »Na, Ede, wat loofste denn fo, wo willfte denn hin?« Ede: »Jn’t Leil)k);1ug, wai versetzen!« Lade: »Daß Du det Renommiren nicht lassen iannst!« Vetichnappj. Sie: »Nein, ich kann Sie auf keinen Fall heira then!« Er: »Na, sci:n Sie nur nicht soste12.! Sie sind nicht die einzige, Idie ntich niclti haben will.« —- A n z ii g l i ch. »Ja, ntan inni» daß skch Ehegatten in der Eke ihvilich iird3n.« »Um Hitnmcizivill:1-, Herr Schön-lein, sagen Sie das Eliirmankx Sie bekommen sonst im L b:n- ixitie Frau. « —--- Reiommanditt Beam ter: »Hier hab: n Sie « s« «-«’21«enge bührM!« Zeuge: »Lan e ooh schim chen und wenn ci e wled r ’nkn Zeu- » sen brauchen, uff mit id. ncn Sie im mei rechnen!' »