Mc - » Its Der-i Hiean Use Recht, wenn durch des Himmels Dämmer-blau die Sterne wandeln, Wenn die Quellen leifer gehen, Denn die Wälder leifer tauschen Und die Amfelu einsam singen, Wiii durch meine Seele schweben Mikrchenichön ein süßes Traumbild. Und ich felf die Industriellen Mondb länzt vorüber wallen, Und ich eh« die weiße Lords Traumumsponnen hin und wieder Mit dem bleichen Haupte nicken. Und die Bülbüls tiefer fchlnchzen Und die Rosen wilder blühen. rne taucht ans Silberdüften, ie ein Traumbild auf Lahore Mit den ichianken Minoretem Mit den mondumflossnen Kuppeln Und den schimmernden Terraier. Und dann kommst dn still gegangen Mit dem Kruge auf dem Kopfe-, Goldigbrannee Hindumädcheth Du, die Sehnsucht meiner Seele, »Du, das Urbild aller Schönheit! Und du beugst dich lächelnd nieder, Uns der weißen Flnth zu schöpfen, Die dein Bild, dein anmuthevolles, itternd dir entgegenhält. d dann ehfi du leichten Schrittes Wieder an wärte an dem Ufer Durch die großen, fremden Blumen Auf den mondenlichten Wegen in stät heil’gen Stadt Lade-eh te schläft in Duft nnd Schimmer, Schön wie eine Dichter-braut sUe Nacht fo, wenn die Sterne Durch des immels Dämmer wandeln, Denn die uellen leiser gehen, Wenn die Wälder leiser tauschen Und die Amfeln einsam nqen, Bill durch meine Seele chweben Mai-Ida dies süße ranmbilik Uns Uhmegeii. Dovkllrttr non philipp Wucher-isoli Die Komitesitzung im Frauenverein war beendet. Den Vorschlag der Bor sisendery Frau Polizeipräiident v. Z., hatte man nach einigem Bedenken ange nommen: der Bazar zum Besten des Kinderhorts war auf den Zo. des Mo nats festgesetzt-Nun ging die Lisle zur Zeichnung der Beiträge herum. Zunächst an der einen Seite des Tischec entlang, und als man damit fertig war, reichte man der Frau Prasidemins das Blatt, die, einen Blick iiber dass Papier werfend, sichtlich erireui, ihrer! Nachbarin zur Linken eine dankendel Verbeugung machte. «Dreihundert Mari!—sclieine liebe Frau Avmmerzienratis, ich danke Ihnen im Namen der Kleinen! cis ist nsirttich sehr gütig. Ein so reicheg Geschenk verbessert unsere Lage setsc·«« Die Angekedete, eine junge-, schone, elegant gekleidete Dame, erratliete nor Vergnügen und eriistliete ein zweites Mal, als ihre Augen das ilsr gegeniiber sitzende ältere Fräulein itreiften, auf deren hochmüihigen isiesichteziigen setzt nnderdeckt ein spöttisches Lächeln lag. Eben reichte man dieser die Liste, .- nnd wie sie zögernd den Bleiitist er - griff, legte die Frau Prasidentin die Hand daraus. ’ »Meine verehrte, gnädige Baronesse, nicht wahr, ich darf so unbescheiden ein und Sie an Ihr Versprechen er unertr, solche entziickende Püppchen, wie Sie sie beim letzten Vazar gelie fert, auch siir diesen uns zn schenteii.— Sie waren doch zu reizend, waren der Schmuck des ganzen Aufbaues und-— drachten so viel Geld. Bitte, bitte-, jagen Sie mir ,ja,’ liebe Freundin!« 7 Wieder ein Erröthen und ein fast wie Erleichterung erscheinendes Auf tihmen, dann ergriff Baronesse Toris d. Trasberg das Blatt, nickte Frau v. freundlich zu und zeichnete sechs:l PpMi » Nun ward auch der Stist zum letzten s Mnl aus der Hand gelegt, und der ganze Kreis löste sich und ging zn ien oder in Gruppen, noch immer e Tagesfragen besprechend, die Straße entlang. Die Eauipage der Frau Kommer zienrath Schmitt rollte an ihnen var s Idee-, und ihr verbindlicher Gruß wurde mit aller Höflichkeit, aber doch mit einer ihr sehr wohl siihlbaren Zurück haltung erwidern Schon im Bestidul ihres prachtvoll rings-richteten Hausei- emefing ihr Gotte sie, zog Frirtlich ihren Arm durch den seinen und suhrte sie die teppich belegte Treppe hinaus nach ihrer W oh nung »Nun, mein Liebling, e1"ziihlel« sagte der Kommerzienrath, ein Mann wohl Ende der Fiinsziger, der durch sorgfältige Toilette den Schein der Jugend festzuhalten strebte, und dessen sutmüthiger Gesichtsausdruck das-Verb gewshnliche seiner Erscheinung mil derte. «E.rziihle! Die erste Konnte slsung liegt hinter Dir-Du hast er rungen, was Du erstrebt-sage, hat es " Dir behagt in dem Kreise der Damen der AristolratieP — Kam man Dir freundlich entgegen, und wie nahm man Deine Zeichnung aus? Das tmponirte wohl, wie e—Ja, die Kom tes en und Baronessen werden Dir s da ui tgleich thun können —Dreihundert Wslir solche Sache ist auch viel Geld aber es soll mit nicht leid thun, «-« Marscchew wenn Du nur zufrieden « NR wenn Du mir ein freundliches W machst, und wenn sie mei M Weibchen nur entgegenkommen, : M II Mike kommt. Nun, was sagst u«? W is da zusaseu?« meinte Frau s i te m Hut qv stslts irrte-St el. «Sre sind Ists-solle us sind unter sich M Hundes es ist natür « « II Rissen erst allmälig näher ·« W- »Beste«-Ihrs .. wes-: . : »F ! dringenden »was sagten sie zu den ’dteihundert Mari? Sie thaten wohl, »als hätten sie alle Tage diese sitt so etwas übrige-« »O, durchaus nicht! Die Präsiden tin lat- etI laut vor nnd dantte rnir sehr herzlich, nur——« »Also doch!« unterbrach sie schwan zelnd der Konimerzienrath »Nun wet ter, Du sagtest: nur-« .Ach,« meinteseine Frau ablenlend, »es war nichts. Ein Hauch, eine Ein bildung vielleicht-ich ärgerte mich über das spöttische Lächeln einer Dame. ,Geldprotz' stand auf ihrem Gesicht geschrieben, als die Präsidentin mir dankte.« Ihr Gotte sah erschreckt in ihr er glühtes Gesicht und rief aufgeregt: »Du ärgertest Dich? Du darsst Dich doch nicht ärgern, siißes Weibchen, der Arzt hat es verboten! Niemand soll Dich ärgernl Du kannst thun, was Du willst; Du wirst so viel Geld geben, als es Dir Spaß macht, nnd man muß zu Dir freundlich und Dir dankbar sein, das will ichl« »Ach, Fris, mache doch nicht so viele Worte darüber-l« meinte die junge Frau. .E0 ist ja ganz erklärlich, Du bistsa lange unverheirathet gewesen, hast Dich gesellschaftlich überall-Zurück gehalten, da gibt man Dir und einer Frau jetzt nicht die Stellung, die Dir als Kommerzienrath und ale dem reich sten Manne der Stadt zukommt. Aber ichllwill sie Dir und mir erobern, ich wt —is · «;Fa, oao Iouir »un, erzchen:· rief er eifrig dazwifchen. »so-as follft Du, wenn es Dir Freude macht l« «--ich will ihnen zeigen,« fuhr fie unbeirrt- fort, »daß wir trotz unseres offenen Ladens wohl zu ihnen gehören, daß Kommerzienrath Schmitt eine Zahl ist, rnit der man rechnet, nicht der ,Cllenritter,' als den sie ung an fehen.« »Was-P« schrie er, jetzt dunlelroth var Zorn. »Cllenritter, wer wagt es, mich fa lächerlich zu machen-« lind durch die fichtliche Erregung feiner Frau noch mehr in Harnifch gebracht, fchrie er nach einmal: »Wer wagt hast« »Die Baranefie Trost-erg, ich habe es deutlich gehört l« sagte Frau Maria, und ihre Augen füllten sich mit Thra n«en. »Sie war es auch, die es verhin derte, daß ich nicht schon var einem hal hen Jahr ins Komite gewählt wurde. Sie ist die intimste Freundin der Prä sidentin, und ihre Familie foll das älteste Adelsgefchlecht in der Provinz sein; da war sie außer fich, daß eine Kaufmanns-statt mit ihr gleichberechtigt an einem Tifch sitzen follte.'« »Was, die Trasherg?« tief wüthend der Herr Gemahl· »Die unterstund sieh, die wagte es, Dir fa zu lonirnenP Diese alte Schachtel, diese Lumpen bagage, die kränkt tnir mein Weibchen? Die läßt in ihre schönen Augen Thra nen steigen? Warte, dad will ich ihr anstreichen! Lange genug habe ich rnit ihr Geduld gehabt, Deine Thranen soll sie mir bezahlen!—3ri innig, Ma riecheu, trockne Deine Angen, Schatz, ich verspreche Dir: Alibitte foll iie Dkrfleistem mit der Tuielhst zufrieden bi t.« S P Die Baranefie Teris v. Ttasderg ging mährend dein unt hastigen Schrit ten ihrer Wohnung 3u, die sietnit Zwei älteren, gleichfalle unverheiratheten Schwestern theilte. Beide faßen jetzt im Zimmer aut Fenster-, die Aelteste rnit einer Sticterei beschäftigt, während die Zweite eine Zeitung lag. »Was liest Du denn sa eifrig, Wanda?« fragte Baroneffe Jrene, als diese das Blatt einen Augenblick wie nachsinnend finlen ließ. »Ach,« antwortete die Andere, »ich lefe nur noch einmal denfelhen Artikel über die Frauensrage.« »Solch ein ltnfinnl« schalt Jene. .Dae ist auch nichts weiter, ala der revolutionäre Geist der Jetztzeit, der sich da breit machtl« Und mit dem Ausdruck der tiefsten Verachtung warf fie den Hon nach hintern »Sie find sehr viele Worte darin, liber die man wohl nachdenken iann,« sagte Wanda sanft, »die von dem Brachliegen vieler Kräfte, die man zum Segen ftir sich und Andere nützen könnte, gehen ntir immer nach. Denke einmal, zu welcher Vergeudung von Zeit und straft wir drei Schwestern uns verurtheilt haben, und wozu eigentlich?« »Ich verstehe Dich nicht!« rief die älteste Varvnefse. »Was meinst Du, wie hat das auf uns Bezug? Sollten wir vielleicht arbeiten, siir Bezahlung arbeiten, wie, die Angehörigen der ältesten und vornehmsten Familie die ser Provinz? Zutreilen zweisle ich an Dir, Wandu; diese Zeitungsleitiire ist Dir in der That ungesund. Ein Mitglied unseres Kreises muß solche Artikel gar nicht einsehen. Was druckt man nicht heutzutage Alles? Es schickt sich nicht, Alles zu lesen. Liec die Dosnachrichtem die militiirischen Ber Inderungen, die Familienanzeiqen— aber im Uebri en thue die Augen znl Wer Pech ansagt, besudelt sich. « Baronesse Wanda seufzte, griff nach ihrem Strickstrnmps und sah trüben Auges zum Fenster hinaus. Wo Dorib heute bleibt, « sagte sie dann, ,.es ist so still hier, wenn sie mit ihrem lebhaften Temperament fehlt. Mir scheinst immer, als ständen ohne ihre Anwesenheit die Sonnen sirahien nicht denWe renns. « Inch über las deralten et Msie ein ans bei Nen In ?Tle" Instituts-« We 7 e. END ist sie M bersisnng O-· noch ein wenig spazieren gegangen, denn sie hatte ihr grünes Kleid ange zogen, daa ihr so gut steht. Wahr haftig. es ist beneidenewerth, wie jung sie sich hält. Diese frischen Farben, diese glatte Haut-man könnte sie sur eine Dreißigerin halten.« Die Andere seufzte wieder-. »Mein niitzt ihre Kraft?« hauchte sie leise vor sich hin. Da wurde die Thür hastig geöffnet, und die Erwartete trat ins Zimmer, ging von einer Schwester zur anderen, tiißte jede zur Begriisznng nnd nahm dann neben der älteren Platz. »Liebe Dltte,« sagte sie etwas zögernd, »ich beabsichtige ein Attentat auf Dein Portemonnair. Der Bazar z ist wirklich noch in diesem Monat. Die J Präsidentin half mir mit so viel Takt wie möglich iiber die Schwierigkeit der jBeitragezeichnung hinweg, indem sie mich um die allbekannten Puppen bat, s aber, wenn ich auch noch manches Meter ;Spitze, manchen Seidenslicken besitze, s die Hauptsache, die Püppchen selbst, schlen, und ohne ein paar Stücke Band E wird es auch nicht abgehen; also drei Zbis vier Mark muß ich wohl haben, Hund in meinem Besitz sind laum so E viele Pfennige.« E Baronesse Jrene hob bedauernd die ; Schultern. ; »Aind, wag denkst Du, so viel Geld , sollte ich im ersten Herbstmonat übrig i haben? Ich habe einigen Vorrath an EHcizrnateriai und an Kartosseln an s schaffen müssen,·dazu das theure Betro s lenm-—nein«, Liebste, von den paar ; Groschen, die ich siir die täglichen Aus sgaben habe, kann ich auch keine zehn T Pfennige entbehren. « E »Ja, wag thue ich denn nur?« sagte ) Doris sorgenvoll, «haden muß ich dadj sGeld doch. Ob ich wohl an Bruders sOtto schreibe, damit er die kleines Emonatliche Zulage uns ein paar Tage ? früher schickt-« ( l »Ach, bitte, Doris, thue es nichtlj zWie leicht tonnte der Brief seiner LFrau in die Hände kommen, und Du iweißt, wie die geizige Person seinel Ausgaben kontrollirt, in der Sorge, er Htönnte von ihrem Gelde uns etwae geben« Wanda seufzte jetzt ganz hörbar .Das Brachliegen unserer Arbeite träfte, ja, es ist wahr, das isi’s!« »Was sagtest Du, Wanda?« fragte Dotie. »Ach l« lam die Sileltere der Antwort zuvor-, .Wanda ohilosophirt heute wieder und bedauert, nicht Schneiderin, Waschfrau oder dergleichen geworden zu J sein, um Dir helfen zu tonnen.« s »Nun, streitet nur nichtl« meinte Doris. »Ihr meint es Beide gut. Sorgt nur nicht weiter, es wird sich schon machen !« .Weißt Du,« sagte die alte Baro-sp nesse, »im vorigen Jahr warst Du ge lrade in solcher Verlegenheit, und dannl ’delamst Du das Band auf Kredit und. konntest es erst nach Deinem Geburts tag bezahlen. War’s nicht fo?« »Ich weiß nicht,« meinte Doritt, die plötzlich dunkelroth geworden war, .ader es mag wohl so fein.« I i ( s I Arn anderen Tage in der späten Nach mittagsstunde, in der man eben die Lampen anzündete, war Fräulein Doris im Putzgeschiift des Kommerzienraths Schmitt. Sie ging in den weiten Räumen hin und her, trat bald an die sen, bald an jenen Tisch und ließ sich Vieles vorlegen, ohne zu finden, was sie wollte. Als sie so den Ausgang erreicht hatte, trat ein älterer Herr, einer der Angestellten des Geschäfts, an sie heran und sagte: »Ich muß Sie bitten, mir in dieses Zimmer zu folgen!« Sie sah ihn starr und sehr hoch tniithig an und griff nach dem Thür driicter, ohne ihn einer Antwort zu würdigen. »Bitte, machen Sie fein Aufsehen !« sagte er leise, aber sehr entschieden, .folgen Sie mir, sonst erfährt das ganze Publikum, um was ed sich han delt.« Er ging voran, und sie folgte und stand alsbald in dem kleinen Zimmer Iehren Kommerzienrath Schmitt gegen r. »Hu? IVckOkll lvlncki, Ulll Was GL· Ille s handelt,« sagte er sehr ernst. »Habcn s Sie die lsieivogenheiy die beiden Etticke l Band hierher zu legen und diese Er klärung zu unterschreiben Ich werde nur im Wiederholungssalle von der- s selben Gebrauch inachen.« s »Was heißt dasj« rief sie niit höch- J ster Entrüstung. »Sie wagen etl, mir, i der Baronesse Trotzdem-J »Ach, lassen Sie doch solche Redens- s arten!« siel er ihr rauh in’tt Wort. s »Sie wissen am besten, wie nachiichtig s wir Ihrer-na, sagen wir Kleptonianie l —gegeniiber gewesen sind. Schließlich ! hat der Geichästsmann auch in solchem i Fall Pflichten ge en sich. ilnterschrei- ! lien Sie——geben ie das Band, nnd-—- s die Sache bleibt unter ungl« s »Was unterstehen Sie sich !« ries sie ganz außer sich. «Nicht mehr, als mir zulamintl« sagte er lnrz. »Und wenn Sie es ob »lehnen, mit mir darüber zu sprechen, idem errn hier,« er itssnete eine Thür, ;and e n Polizist trat ein, »Den-en Sie » wohl Auskunft geben l« i Er wandte lich ab nnd iah znni Fen Ijter hinan-, nnd Den-te taumelte, erd J kahl im Geiichhæegen die Wand, mit Den Winden d e ngen derbe-end i Der Beamte trat an sie heran nnd sing mit einein Gti s Dei Stücke Sei idenbcnd Ins ihrer s . Ein ei en täwltth prselnder Ton tan- Iber hie «Msteisaiu.« mi- ser Miin ——-- -.-,» nat einem Anslug von Mitleid, »kom rnen Sie nur mit. ich werde weit ab geden! Sie brauchen sich nicht Fu fürch ten, es ist nur wegen des Protokotle, nachher töntten Sie gleich nach Hause gehen.'« Nach einer Viertelstunde trat Dotis nuC dem Poliezibureau, sah sich angst voll um und eilte in athemloser Hast die dunkle Straße entlang» dein Heim zu. Die beiden allen Schwestern saßen heute wieder, wie gestern, allein in der Dämmerstunde und warteten aus die .siingere, die ihnen den Sonnenschein sind Haue trug. Da hörten sie ein Jtauvendeg Suchen an der Zimmer-thun ; Wanda steckte ein Licht an und öffnete. Ein alter Bureaudtener des Polizei priisidenten, der schon halb außer Dienst war und ost von diesem und seiner Frau stir private Besorgungett gebraucht wurde, stand da uttd sah sie mit blvdem Grinsen an .Nun, Böttcher, was bringen Sie? Eine Bestellung von der gnädigert Franc-« ..Nein, von ihm, vom Herrn Präsi denten. Er schickt mich dem gnädigen Fräulein Doris nach. Der Polizeirath brachte ihm eben das Protokoll.-—Sie soll sich nicht ängstigen, sagt er, er geht gleich selbst zum Doktor wegen der KlepFKlepstnanier. Nachher kommt er her.« »Was-was?« riefen Beide wie aus einem Munde nnd starrten entgeistert aus den Sprechenden. »Klepsntanier,« wiederholte er und machte eine bezeichnende Bewegung mit der Hand, »sie sagen, sie bat gemaust, verstehen Sie?« Das alte Fräulein sank ntit einem stöhnenden Laut aus einen Stuhl, und Batonesse Wanda eilte nach der Küche, wo sie nur die Auswärterin an der Waschbiitte beschäftigt sand. »Schulzen,« fragte sie, ihrer Stimme Festigleit gebend, ,,lani meine Schwe ster schon nach Hauses-« »Baronefse Dringt-« fragte die Alte zuriick. »Q, die kam schon vor einer halben Stunde und ging dann gleich mit der Wäfcheleine nach dem Boden, um die fiir mich auszuspannern Das gute Fräulein dilft immerl" Sie flogen die Treppen in die Höhe, da fanden sie sie. Oder vielmehr, sie fanden sie nicht mehr. Sie war durch das schmale Pförtchen geschlüpft, das die Zeit von der Ewigkeit trennt, und als die Schwestern starr vor Schmerz und Entsetzen an der entfeelten Hiille lnieten, lasen sie auf dem erblaßten Antlitz den Triumph, daf; es iein Zu riick gab, und daß sie den Betlockungen der eigenen Geliifte und den Ver folgungen der Welt nun entriiekt sei. Beim Begrüdniß, an dein die ganze Ariftolratie der Stadt sich detheiligte, sprach der Geistliche til-er plötzlich auf tauchende Gehirnlrantheiten und iiber den Schmerz, den die ganze hochedle Familie durch den Tod dieses hoch gefchätzten Mitgliedeeerlittem und dae ularmorialte und marmortoeiße Antlitz der ältesten Baronesie röthete sich wie derholt vor Genugtlfuung Ihre Schwe fter Wanda stand gediickt und gebeugt da, hörte auf lein rohes-i und lein Trosiwort und murmelte immer tonloe vor sich din: »Das Brachliegeih fa, das Brach liegen!« Die Frau Rommerzienratit Schtnitt ging aber nie mehr in eine Konlites sitzung den Fisauenvereins. Hineingesaliem Der König Jakob der Erer von England befand sich eines Tages in äußerst schlechter Laune und zwar aus dem Grunde-, ioeil dat- Par latnent eine von ilim beantragte Neue rung abgelehnt hatte. Er drtickte den Bischoer von Wincheiier und Durham seine Entriiftnng alt-J und iagte zu ihnen: »Zagen Zie mir aufrichtig, meine Herren, lann ich nicht das Geld meiner Unterthanen nehmen, wenn ich es brauche, olzne mich an die Formo liliiten des Parlamentts zu tiiinmern?« —-.Majeftiit,« versetzte der Bifchof von Durham, ein echter Höfling, »Gott ver bietet es zwar; aber Sie tdnnen sich Alles erlauben, denn Sie find der Hauch unseres t-ebene.«—-—.Und was meinen Sie, Wlnlord?« fragte der Fionig den Bischof von Wirt-heftet »Ich habe in iolchen Dingen kein ilrtheil,« lautete diexsinrworn »Nichts va,« fuhr Jakob der Erfu- sori, »unt ioorten Sie mir klar nnd offen.«—— »Nun denn,« versetzte der Bischof von Winchefier, »ich hatte es iiir durchaus berechtigt, dars: Zie von meinem Arms btuder, dein Wut-ei non Durham Geld nehmen, dctxzx - wem -.-.- Jtmen ja selbst nn.« Tircic Antwort qcfiei dem Könige aueneimrend, er fragte sich in die Beschlüsse des «i«ailir:21eiiiö, borgie sich iber von dein Bischof von Durham eine große Summe, die er ihm feiner Gepflogenheit gemäß nie bezahlte Ein WseispieL Du Montier, der Ior einigen Monaten verstorbene Zeich eer des Londoner Wir-blaues »Punch,« ver durch seinen später dranmtiiirten Roman ,.««Trilby weltberiihmt gewor den ist, schloß eines Tages mit einer Inder-en Buchhandlungefirma ab, die kk sich verpflichten, olimonqtlich einige Zeichnungen zu liefern. Dagegen pro- ; Mitte der .Punch,« welcher annahm, saß Du Maurier nur iiir ihn zeichnen nieste, und der Verleger schrieb dem Künstler-, er möchte den Vertrag mit rein anderen Blaue kückgiingi machen. ngehend antwortete der zeichnet ,Leidek bin ich außer Stande, Ohren Bunichm erfimem eher Sie müssen ergo-, las ver Mensch m . nich Meint-ist« M Ein Grnirstrtich Sie hatten sich im Kasseehause ken nen gelernt, in dem Moment, als der Taschendieb an dern ihm nach unbe lannten lsiasle seine Kunst auszuüben versuchte. Natürlich gelang ihm das nicht. Diese ihlesrlnchteaieranlaßte aber sicht. daß der Eine arretirt wurde, denn unter .Kollegen« nimmt man die Ausübung seines Beruses ja nicht übel, sondern sie vermittelt ihre Be lanntschasi. »Besten Muster, Hoch stapler,« stellte sich der Eine vor. «August Flora, Taschendieb,« der An dere· So lernten sie sich kennen. Aber es war eine Kluft zwischen ihnen, denn der Hochstavley als der gesellschaftlich Höher-stehende, ließ den Anderen durch aus nicht als ebenbiirtig gelten. Dem Talchendieb paßte das nicht. Um nun dem »Warum eine höhere Meinung von sich beizubringen, erzählle er ihm einen Genie-streich, den er liirzlich aus gesiihrt hatte. »Jiingst hatte ich einen traurigen Tag,« begann er. »Seit zehn Uhr Morgens durchstreiste ich die Stra ßen und hatte erst-— Ehrenwort ! sieben leere Porleinannaies. Und in Partemonnaies bin ich groß! Was nützt das aber, wenn die Leute kein Geld haben. Es war silnf Uhr Nachmittags Triibe Gedanken durchlreuzten mein Hirn, denn ich war fleißig von Jugend aus, und es war niemals ein Tag var libergegangen, an dem ich nicht mit einem ,ehrlichen Erfolge gearbeitet' hätte. Mißmuthig blieb ich endlich var leinem Schausensler stehen, als plötzlich seine seine Equiuage vor dem Kaushause shielt, der eine elegante, in schwarze ZSeide gekleidete Dame entstieg. Im sMoment war ich an ihrer Seite, und jim nächsten Augenblick befand sich ihr JParlernonnaie in meiner Tasche. O, ich jubelte zu friih. Als ich das Geld tiischchen musterte, war es-—leer. Auch das noch! Aber ich war entschlossen,» aus die eine oder andere Art aus dreier; Assaire Nutzen zu ziehen. Ich bei J trachtete das Partemonnaie, ed zeigtej in Gold gestickt die beiden Buchstaben s E. G. und dariiber eine Grasenlrone. I Ich betrachtete den Wagen und erlanntes ihn ais den des Grasen Gelsen. Eds konnte nur die Gräsin Gelsen sein, die s hier einen Besuch abstattete.«—,.Sehr s klar,« unterbrach der Hachstapler hierj die Erklärung »dazu gehört nicht viel Kombinationegabe.« —- »Nein," fuhr der Taschendieb fort, »die Hauptsache kommt noch. Ich eilte nach Hause und ! schrieb ein Billet folgenden Inhalte: j ,Jch erwarte Dich heute Nachmittage-s um siins Uhr an dctn bewußten Orte. ; Hoffentlich kannst Du Dich von Tet nern Hauetyranneu freintacheu. Tein i E.’ Dieses Billet lniillte ich zusam- I men, steckte es in das Porternonnaies und eilte zum Grasen. Nach einigeni Schwierigkeiten wurde ich enipfangenz undin den Satan geiuhrt. »Herr Gras,’ « begann ich, ,ich habe Ihnen eine Mit- i theilung zu machen, weiche die Ehre! Ohres Hauses betrifft.’ Er wies aus einen Sessel und ich nahm Platz. »Herr Gras,’ sagte ich, ,ich bin Taschen- s dieb.'—,Wie'.-’ unterbrach er mich er staunt.-,Jch bin Tasci:endieb,’ suhr ich « satt, ,und hatte die Ehre-, Ihrer Frau Gemahlin heute das Portetnounaie zu stehlen.'—-,Ah!' ries er ausspringend und wars verblüfft die Cigarrette zui Baden. ,8a,’ erzählte ich weiter. . ,Wenn sich der Herr Gras überzeugen - wollen«-ich hielt ihm das Geldtäschi chen hin-—,der Herr Gras kennen eök zweifellos-? ——,;«;a,’ sagte er, noch immer verwundert, und nahm es. ,Jch habe die Ehre, dem Herrn Grasen das Portrrnonnaie zuriietzubringen,' er klärte ich, ,denn ed enthält nichts, was mich reizen könnte, aber es enthält etwas, was sür den Herrn Grasen von hohem Interesse sein diirfte!’—-,So?’ meinte er und sah mich starr an. ,Jch bitte den Herrn Grasen, es zu ässnen,’ erwiderte ich. Er that ed, sah dse Bit let, las es und wußte vor Staunen, nicht, was er sagen sollte. Dann ging i er mehrere Male im Zimmer aus und j nieder. ,Kännen Sie schweigen?' sragte s er endlich. ,Zu Befehl, Herr Gran i erwiderte ich und machte eine leicht zu i verstehende Bewegung tnit der Hand. l Er verstand sie auch und reichte mir t eine Hundertmarknate. Ich verbeugte mich hiislich und sagte mit verbindlichem Lächeln: ,8ch werde dasür sorgen, daß die Sache nicht in die Zeitungen iommt.' Und mit diesen schönen Ab gangdworten verschwand ich.'« Der Latchcndtev schwieg einen Moment f »Nun, Herr italiegc,« meinte er dann, i ..bin ich ein Dumtnkopf?«—-»O ja,« entgegnete trocken der Andere. »Viel-« I rief der Gauner wiithend. »O ja,« ( wiederholte der Andere-. »Sie sind sogar ein großer Dummtopf. Erlauben Sie mir, rnich Ihnen unter meinem wahren Namen vorzustellen: Marx, Kritninaibeatnteri« —- .Herr!« schrie Ier Gauner und stand sprachlos still tber nicht lange, denn wenige Minuten später fuhr er in Begleitung des Be ttnten zur Polizei. Ym Eifer-. F r e m d e r (die Rechnung prüfend): .Ein Beefsteak hätte ich gegessen irren Sie sich da auch nicht?«—— Wirth: .Bewahre; ich habe nach zu nein·er Frau gesagt, ,das bestellt der such nicht wieder !' « Gleich fertig. Lehrer- .Sag' mir ein Zeitwort n thittigek und teidender Form, kduardi«-Eduard: »Ich singe.« —Le ret: Man und die let-deute der-s «-Eduard: .Meine Schwe teriingt.« I Hei-ene- evktikeie Papst Leeres X IDreizehntq dessen Langleblgteit und IGeistegfrische allgemein bewundert i wird, dankt diese offenbar feiner außer ordentlichen Mäßigleit und Nüchtern »heit. Er schreibt hierilber: »Dein lTisch sei immer ausgestattet mit sau beren Gefäßen und bedeckt mit blendend weißer Tischwiische. Dein Wein sei frei von jeder Mischung; nur unter dieser Bedingung wird er Dein Herz erfreuen und Deinen Geist beleben. Hüte Dich jedoch. mit dem Weine IMißbrauch zu treiben, giesi’ lieber Was H see in Dein Glas. Laß Dein Brod zu ’ Laufe bereiten und mit bestem Mehle. - as Fleisch, das auf Deinem Tisch erscheinen soll, sei das feinschmeekende einesv jungen Thieres-, das sich noch von Milch nährte; jede Speise sei zart und frei von Gewiirzen jeder Art.——Js; frische Eier, weichgelochte, halbrohe!« Zuletzt empfiehlt Leo der Dreizehnte Salat und Obst und schließt seinen gastronotnischen Rath mit einem be geisterten Lebe des Koffer-L Ein gutes Mittel. Der belannte Schauspieler Otto Lehseld lam eines Tages auf einer seiner Gastreisen bei einer strengen Kälte in einen Gasthof, dessen Gaststube vollständig iibeifiillt war. Am Ofen saß eine größere Ge sellschaft, und es war dem Fremden nicht möglich, Platz zu bekommen. »Haben Sie Kaviar?« fragte er den Wirth und versente ans die bejahende Antwort: »Dann bringen Sie meinem Pferde eine Portion.« Alle Gäste rannten nach der Thür, um das Pferd Kaviar essen zu sehen, und Lehfeld nahm die Gelegenheit wahr, sich einen guten Platz am Ofen zu sichern. Bald darauf lehrte der Wirth zurück und erklärte, das Pferd tveigere sich, den Kaviar zu essen. »So, dann geben Sie ihn mir,« versetzte der Künstler, mäh rend die Gäste, die den Streichrnertten, in lautes Gelächter ausbrachen Aufrichtig. Der alte Musildireitor Schleinitz in Leipzig, der gleichzeitig in zwei dortigen stirchen die Orgel spielte, war ein heftiger Gegner Beet hovens und hegte eine sehr geringe Meinung von seinen Fähigkeiten siir die dramatische Musik. »Beethoven ist ein Esel mit seiner Opernmusil,« pflegte er zu sagen. Nur mit großer Muhe war er zu bewegen, sich einmal eine Vorstellung des »Jidelio« antu sehen. Als die Vorstellung voriiber war, lonnte man iein Wort ans ihm herausbringen. Kurze Zeit daraus sah er sich die Oper noch einmal an und dann ein drittes Mal. Seine Freunde baten ihn, er mochte doch seine Mei nung abgeben. »Ja, ja,« erwiderte er, »ich hatte schon recht, tvenn ich bei der Beurtheilung der Beethoven’schen Mu sil von einem Esel sprach, aber der Esel war ieh.«« Hartes Urtheil. Marthen-s Begbie leitete als Gerichtepraiident in Bri tii .;i-Columbia eine Verhandlung gegen einen Mann, der beschuldigt war, sei nen Gegner mit einer Hatte erschlagen zu haben. Trotz der erdriickenden Schuld beweise sprachen die lsiestksworenen den Angeklagten frei. Ja höchster Ent riistung erhob sich der Prasidentnnd hielt folgende Rede: .,":l.lleine Herren Geschworenenl Diesev Urtheil haben Sie gestillt, nicht ich; aber-die Schande desselben wird auf Ihrem Gewissen haften bleiben; gehen Sie, meine Herren, ich habe Ihnen nichts weiter zu sagen.« Tau-n wandte er sich zu dem freigesprochetrxn Mörder und silgte hinzu: »Sie sind entlassen, gehen Sie und schlagen Sie einige von den Ge schworenen todt; sie verdienen ed.« 'Di« crakel der Tobalsbosr. Die Dose des ehemals berühmten Negers Dessalines, als Kaiser von Hahti 1804 bis 1806 Jakob der Erste genannt, ent schied gleich den Ordalien der Vorzeit iiber Schuld und Unschuld, über Leben und Tod. Wenn Jemand bei diesem thrannischen Narren verilagt war, oder ole Bittender zu ihm karn, blickte er ihn starr an, machte dann seinen innwendig mit einein Spiegel rersehes nen Dosendeckel ans nnd untersuchte den daran besindlichen Tabak. War dieser seuchl, so ließ er das als ein Zeichen der Unschuld gelten; war er aber trocken, dann mußte der Unglück tiche, der vor ihm stand, ein Verbrechet and Ausriihrer sein und ans der Stelle sterben. Gedankenspiiiien Talent haben ifi mehr werth, als Talente Haben. Wein etwas in den Schooß siel, der bildet ich oft meer darauf ein, als wer es sich er sangen· Liebe macht blind. und am aller-meisten, venn man in sich ielbsi verliebt ist· Es ist binm sich darüber Päiee Gedanken kochen zu müssen, daß man tch früher io gar ine gemacht Das Unglück mancher Menschen besteht vak II, nie Unglück kennen gelernt zu haben. Die Stärke mancher Menschen befiehi nur n der Schwäche ihrer Umgebung. Mancher hält mehr auf Würden als auf Würde. Die Lebensfreude eines Menschen ist gleich m- snnnne seiner Illusion-n. Miteinander leben heißt Vielen nnr neben einander leben. Ein leicheO Schicksalknnn den Einen um« Zeig-; en, den Anderen zum Optimeiien m Eine Meile Fesn besucht In ihres Ouukk Im einiges-Minimum R nchee nennt nne deshain cses sei-· :- iknhik sa- zu meh- muk Um« uwskä Cis W« mkcö M MW J