rwevkikfdtz viziiipp Zentrums-ten fe- Ise Nenn-s ist-u ·- Phsz a - r Herr Rexsxckuonork Jch dense. es werd e wenig von Jntercst kokzhnc ,jein, wann ich Jhne emol ver zey1e, wie vie Ge schicht mit dem» Kante und dick MkhtieStulpnoiJ ; geschafft hvtz JchJ muss kshne sage-i « "- wo wie getschehntscht. Die - Ist for ihn nit mehr etfisteL De I hot er nit mehr angeguckt ; » Ihkt well, sell bot er ganz ge- I - Awtver alle Okvend do hot et de Spuhn aus die Händ ge . hot et aach schon sei Schnut I tun fort war ek. Off Kohts Owend bei das Mehdche ge Er sagt immer. er deht not knde baß das Stulpnose nit for .jch sahe dem. Jch hen ihn( ragt. ob dann das Piehochei widbcr gesund wär. Do sagt wär schon lang zerick widder , un met könnt an ihr Bein »mu- mehr sehn. So en vervoll wiswa Der Widesweiler bot gesagt, baß emol uff, der Kar- I xd dich uff en schöne Tag das ise heirathe, enihau werd se froh F wenn sie e Tschebns hof, ihm « for en diesente zu tschehnsche· J nach der Name Sauerampfer - Immer von vie neunchne is. Jch s " sage, ich hen aach schon e paarmol o e Passibilliteh gedenkt un ben zu die Lizzie, was mei Altie is, »in-wer geiabki. Awwer die Liz gt: »O, gett ant, der Karlie is jo » als wie e Kind un selles Mehdche " seine sitvwezeh Jol1r, das denkt nit o ebbes.« —- ,,Well,« hen ich ge «wie ich so alt war wie der Kur » o lieu ich He Gorls schon arm-; gut , sche.« — ,,Jes,« sagt do die Lizzie, wisse, was Du for en leichtsinni ,Yruder warscht, awwer Gott sei -« .der Karlir. der schlägt in mei is- und der is ahlreit do sin ich nit e w. essrehd. « Ablrecht, hen ich zu « aedenkt. wann die Madamm sät «- ii is. dann geb ich aach nicks drum. — sin wann un dann als emol alle bei den Wedesweiler garne un ihvk mich der Wehe-Zweiter asiaah We chtcht mit den Karlie Im d? s tulpnose Mehdche wär ablreckt die I schrie ihr Mo wär schon in e seornit- « v Stolze actoese un hätt Stoff cui-Z - for die junge Lsit Te ltäitz set an Vebtnents sen wolle« for » ,««. Riesen, daß wann die Such aus en s J - «m ging, odder wann der juroe ansbäcke deht. daß se dann nit - das kzsornitscher hänge blciwe de tit Fornitsckrermann hot sie awwer Gutts nit hawtve wolle losse tm do I kpi se gesogh well, bot se qe sagt, er s stät nit de einziqe Schinkel an dass Unhf un sie deht dann in s Jnstnhlss iwnt Haus gehe, do konnt se einiae- i Men. Wie mich der Wedesweiler selli TUTTI-bit bot do den ich doch teinderj Esset-liess oesiehlt Komm ich nor dann-« Fell Feller will ich entol die Hei rachs Me aus die Vohns kloppe. So en Fäisemblichtet Lausbub von eme Kalb 7Iwwer do kann mer sehe, was- mer an ie Kinner for en Bennesitt bot. De ers-hie un de zwaate Rieder hot er ge sähst, dann is er in de dritte Rieder Inn-me awwer nach sechs Woche do III-u sen widder in de zwaate gedabn »Dann is er in de dritte kommen un do Ist se’ n so ut geg liche daß se’ n gleich sich for e Find Ohr länger do behalte herr. Mit knapper Noth is er dann in de zwte Rieder komme, do hot er awwer »Mit viel gelemt. Well, ich hen in den HMS die Tietscher sor geblehmt, bi ,die bot selbst nicks gewißt. Sell sen ich erscht später ausgefunne Denke »Sie nor ernol an, die hot Futter mit »Im harte Fau gespellti Bei so e Tiet sei-er do kann osf Kohrs so en Bub its lerne. Well, er hot’s awwer so bei die Tietscher gegliche, daß er aoch U de n Rieder noch e Johv länger gei .« . e is. Well dann war er verzch s alt un do hen se n nit mehr in - Schul hen wolle. Jch hen en dann Ä Mut e Dosend Schäpps gedahn, We er bot aach do nicks gelernt un Ober uss den Weg nit sei Lewe hot « könne do hen ich en suppobrte Wißt Ich hen ihm purtinier jeden Icg sei Wichs gewwe un sei Ma, will vdie bot ern Spendgeld gewwe. Jetzt möcht ich nor wisse, wie so en Bub, wo in die Schul nicks gelernt hof, ebbet sei sollt, Mäsches ze mache. Wei Gutnesz, « Wie will dann so en Felleri e Frau un se halwes Dotzend Kinnekcher sup pohtte? Well, ich hen dem Deiwel nit getrost un sin zu Stulpnoses qange. Die alte Lehdie bot mich zuerfcht ge Eckelt Se bot mich in de Parler ge Ichlaaft un ich hen mich uff en iesie s Ischehr hocke gemißi Dann hot se ihr ? Mter geiahlt. Wie die komme iJ , do is se mich um de Hals gefalle un TM mich Po aeiahlt. »Oho,« hen ich agi, »so sahe fm mer noch nit. Der klie is nicht siwwezeh »un—e halb - · aU un wann der mich een Wort " M heiraihe rede hebt, wei ich debt en 'Me! Vo« bät se e scheppes Maul ge sisscht un Mi, wann ich iicke wollt, W dehie Mit ihtm Koklie horch «, We un ihn ennihqu heirathe J» M seI sen-emi, do is es vorleiiig s soc mi- Koetie un Sie« —hen ich.u II M Mdie gesagt — »Sie de te — bese- Ilme Ihr Mehdche lerne, , Im Mut wende duht und en ,.«teWkochedubt smpet mehbie Sie wisse am End selbst nit, wie das gemacht werd, Sie isollte eschehmd sei, so e Kind, was noch nit alleins esse kann, schon die Buwe noch laufe zu lossr. Soviel sag ich Ihne, aus die Geschicht werd nicks, wann ich’s helfe kann.« Die hen awwer do Fehses hingemacht, als wann se en Kacktutsch verschluckt hätte. Die Mii sus Stulpnos hot e Fehnting Spell kriegt un die Mehrie hot gehallert wie alles. Wie se widdet dorch mit ware, do hen ich »Gubei un nicks for ungut"» gesagt un sin heim. Der Karlie war! heim un ich hen mich en emol in mei Leibrerie genomme. Jch hen alle Win detsch und Dohts zugemacht un auch die Bleinds un Schottetsch. Dann hen ich den Fellev awwek doch so verdam matscht, daß mich mei Atms gepein leist ware. »Willst Du heirathe?« hen ich gefrogi. »No, Pa,« hoi er gesagt, »in mei ganzes Lewe nit, och! stapp, du duhsi mich jo lille, ich will schubk nit heirathe. no Pa, ich will schuf-r nit.« Do hen ich gestava »So wie du noch emol zu das Mehdche gehst, odder noch emol an’s Heirathe denke duhst, dann kriegst du die nämliche Licking,« hen ich gesagt. Der Karlie bot mich geprammist, daß er jetzt leen Jubs mehr for- ’s Siulvnose hätt, et debi liewet mit die Kidds an dieStriit Marbel spielt oddet Keits mache. Bis jetzt is der Karlie noch nii geheikaih. Schn Se, den Weg rehs ich mei Lin net. Womit ich verbleiwe Ihm ihm liewet Philipp Sauerampfet Aber-granste tu Fürstenhäufcrm Daß mehr oder weniger jedes-Schloß seinen Fainiliensput besitzt, ist allge mein bekannt, und die verschieden-u grauen Männchen und weißen Damen, Mönche und Zwerge kennt jedes Kind der betreffenden Utesidenzen Aber auch bei den einzelnen Prinzen und Prinzessinnen ist der Averglaube oft tief cingewurzelt. Ex-Konig Milan unternimmt nichts am Freitag, setzt beim Roulettenie auf roth und lehrt um, wenn er einem alten Weibe be gegnet. Seine Gemahlin trägt nie mehr Perlen, da sie ihr Thränen be deuteten. Der Kaiserin Eugenie soll noch, als sie im Glanz ihrer Schönheit die vielbeneidete Kaiserin Frankreichs war, eine Zigeunerin den Untergang ihres Hauses prophezeit haben, wie Eh rer Vorgängerin Jofephine auf der Jnsel Martinique als Kind geweissagt war. Die Königin von England löizt sich häufig Karten legen und soll seh-r zufrieden sein, daß ihr 1911 als To desiahr prophezeit wurde. Der Her zogin von Connaught, der Tochter der Prinzessin Friedrich Karl von Pren ßen, ging die Prophezeiung, am Patrickstag würde ihr eine zweite Tochter geboren, in Erfüllung ( die am « 17. März 1886 gebotene Prinzessin heißt deshalb Patricia). Auch Prin zessin Heinrich von Battenberg erlebte, was ihr geweissagt wurde: »Der, den Du liebst, wird nie der Deine, er stirbt in fremdem Land, wie bald darnach der, dem Du Dich vermählft.« Br tanntlich starb Prinz Lulu Napoleon, der ihre Jugendneigung besaß, sowie ihr Gemahl Prinz Heinrich von Bat tenberg jung in Afrika. Der Montag gilt der englischen Königssamilie als Unglück-stag, so daß bei aller Leiden schaft fiir das Spiel der Prinz von Wales nie am Montag pointirt. Sein « Schwiegersohn, Prinz Carl von Dane mart, ist Spiritist, heißt deshalb »Prinz Hamlet« und behauptet, ebenso wie seine Schwester, Prinzessin Lonise von Schaumburg-Lippe, Geister Zu sehen. Prinzessin Clementine von . Belgien will durch einen Traum, der ; sie als Verdammte in der Hölle zeigte, ; vor der Verbindung mit dem Kron s prinzen von Italien gewarnt worden ! sein« Daß man den Tod einiger Gros ) herzoginnen von Oldenburg bei den ) Geburten ihrer Söhne, respective bald I danach oder den Tod der Neugebore nen dem Fluch zuschreibt, der einer alten Sage nach iiber das Schloß ans gesprochen sein soll, ist bekannt und soll den Neubau des Elisabeth-Anna-Pa lais im Gefolge gehabt haben, in dem vor Kurzem nun auch glücklich ein Thronfolger geboren wurde, der sich, ebenso wie feine junge Mutter, des besten Wohlseins erfreut. Anderer seits find sehr viele —- oder richtiger die allermeisten —- Prophezeiunaen sticht in Erfüllung gegangen, sehr zum Schmerze abergläubischer Seelen. --——--—.-.-—--— Splitter. —- D a s Unglück manches Mannes hat seine Ursache darin, daß er — Glück hatte. —- Det Arme ists der Statist auf der Bühne des Lebens. — —— M a n ch e r sagt lieber fünfmal fPardonC ebe er einmal »Verzeihung'« agi. - —- D e r Phlegmatiler weiß Glück und Unglück am richtigsten zu würdi gen; keines m beiden bringt ihn au ßet Fassungs ,- . —- Die Welt ist nur das, was-« wir in sie bineinlegem dem Glücklichen ist sie ein Paradies, dem Unglücklichen ein JammeeibaL —- D e t schlaueste Abvotat kann bei W in die Schule gehen wenn es mn die uJettheitoigung eines Man nes handelt Irr Irremirkt Von Heinrich Weis Eine lustige Gesellschaft Berliner Herren war es, die sich in einem Wa genabtheil zweiter Klasse des Schnell zuges, der von Nordhausen kommend nach Halle fuhr, befand· Es waren alles biedere Handwerksmeister die einen Ausflug nach der Rothenburg und dem Kyfshäuser unternahmen. »Allo, Kinder, wenn wir jetzt nach Roßla tornmen," meinte der dicke Schläclxtermeister Kunisch, »iehren wir erst mal im .,Kaiser Barbarosia« ein und dann gehen wir rüber nachKelbra, um dort in der »Sonne« ein träftiges Mittagbrod einzunehmen und ein gu tes Fläschchen Wein dazu zu trinken·« »Braoo, Kunisch, so wird’s ge macht," rief der spindeldiirre Büchsen macher Kleeberg. »Erst essen und trinken wir ordentlich, und dann ma chen wir den biederen Kleinstädtern mal ein paar echte Berliner Witze dor.«' »Na und ob,« mischte sich Fritze Ku lasch, der seines Zeichens Bäcker war, hinein. »Wir wollen die ollen Spieß büraer mal ordentlich anulten, denn die sind ja doch das ganze Jahr nich im Stande, einen ordentlichen Witz odev Ult in die Welt zu setzen.« Durch ein lautes »Bravo« gaben die iibriqen drei Herren, welche Mitglieder des Rauchclubs »Pf·cilzereinlage« wa ren und sich der Partie angeschlossen hatten, ihren Sens dazu. Jn einer Ecke des Abtheils saß noch ein Herr in einem griiinen Jägerrock und einem sedergeschmiickten Hut aus dem Kopfe, der nicht zu den Ausfliig lern gehörte, dieser wandte sich mit einem verschmitzten Lächeln der Gesell schaft zu, lüstete höflichst seinen Hut und sagte: »Sie verzeihen, meine Her ren, aber ich hörte soeben, wie geäußert wur«de,s dasz die Provinzialen keine Witze machen tönnten.« »Stimmt, können sie auch nicht. Die Provinzler importiren blos Berliner Witze und lassen sich vonBerlinern an ulten,« brummte Fritze Kulafch dem Fremden entgegen. »Na. na,'« entgegnete dieser spöttisch lächelnd, ,,fehen Sie sich nur vor, daß die Provinzler Sie nicht anulken.« »Hoho!« — »Unrnöalich!« — »Un sinn!'« —- ,.Wir sind nicht so dumm!" und ähnliche Rufe schwirrten plötzlich durch die Luft, aber zu einer weiteren Auseinandersetzung kam es nicht, denn in demselben Augenblick hielt der Zun. Die Schasfner riefen: »Nof3la'· und Hals iiber Kopf stiirrnten die sechs Herren aus dem Zuge heraus. Lang sam folgte ihnen der Herr im grünen Jägerrock, und während jene im küh len Flur des »Kaiser Barbarossa« ver schwanden, um sich zum ferneren Weg durch ein Glas Bier zu störten, schritt dieser die Straße entlang, die nach Kelbra führte. Ein lustiges Liedchen pseifend, schritt er rüstig vorwärts und raftete nicht eher, bis er in Keler war und in das gemüthliche Gastzimmer der »Sonne« trat. Hier ließ er sich ein Glas Bier bringe-n, rief dann nach dem Wirth, und als der kleine dicke Herr vor ihm stand, begann er ruhig: »Hören Sie mal, mein lieber Wirth, mein Name ist Wiechmann, ich bin Je renarzt und ich befinde mich unter wegs zur geheimen Ueberwachung von sechs Jrren, denen erlaubt worden ist« eine Reise zu unternehmen, und die in aller Kürze hier eintreffen werden« »Hier bei mirs-"' Der- Wirth machte ein recht bedenkliches und ängstliches Gesicht. »Seien Sie nur gänzlich unbesorgt, Herr Wirth, sie sind ganz ungefährlich und nur ein wenig großsprecherisch Sie werden hierher-kommen, sich seine Weine und zum Essen das beste, das Jhre Küche auszuweisen hat, bestellen. Und nun horchen Sie, bitte, recht ge nau auf. Sie setzen den Leuten keinen - Wein vor, denn den diirsen sie nicht ; trinken, sondern Sie nehmen nur leere Flaschen mit dem bezüglichen Etiauett und füllen sie mit reinem klaren Was ser; das sehen dann die Irren als Wein an. Und als Essen setzen Sie jedem nur einen Teller Mehlsuppe nebst einem Stück Brod vor; die wer den dann schon denken, sie haben Ha sen- oder Gänsebraten oder was sie sich sonst bestellt haben. —- haben Sie mich verstanden, here Wirths« »Seht wohl, here Dator-! Wasser —- Mehlsuppet Aber die Sache ist doch ungefährlich?« »Gewiß, gewiß. Sie können sich auf mein Wort verlassen, ich bin ja auch hier, fetze mich dort in’s Nebenzimmer und beobachte, ohne selbst gesehen zu werden, die ganze Gesellschaft Jm Uebrigen haben Sie ja auch ein paar lsiandfeste Hausknechte. — So, und nun bringen Sie mir eine FlascheWein und cin gutes Mittagbr·od dort hin ein-" Jm nächsten Augenblick wußte es das ganze HauöpersonaL daß sechs Jrre im Anzuge seien, und neugierig stand ein jeder am Fenster und sah die Straße hinab. Richtig, da kamen ,auch sechs Mann im Gänsemarich da her, hatten jeder den Spazierstock mit daran gehängiem but geschultert und lchlenierien mit der« linken Hand im Stolz-Fig und his- Nun waren sie von dem Gaiihohv Damen dutch den shauzfluriin die Schanistube und sa -ben sich vawundekk inn. Denn die war leer, und keine Menschenseele drin. »heda, Wirthlchafi!« tiefen sechs laute Stimmen und nun endlich kam der Kellnen versengte sich tief und »st« »Ah, da find ja die Herrschaf ten!« « Om, da sind wik,« meinte der dicke 'B, garnich- æbet Herrschaften sind wi; nicht, sondern sidelesetlinee Jun ens, die mal das ganze Kysshsänserge itge aus den Kopf stellen wollen. Nu mal heraus mit det"Sptache, was gibi’j zu essen und zu trinken?« »Aha. nun geht’s schon los,« dachte der Mann mit der weißen SewieiieÅ »O, ais Getränk kann ich den Herrenl ) ganz besonders einen aus ezeichneten ! »Riideshcimer Berg« empse len, unsere ; Specialiiiit, siit welche wir (biek » machte der Kellnet eine Geste nach dem Hofe zu) eine eigene Quelle haben. Und von Speisen ist Entenbtaten, Hasenbraten, Gänsebtaien und Fikt btaten vortäthig.« »Na,« meinte Ftiy Knlasch ohne langes Ueberlegen, »da bringen Sie man sechs Pullen Rübesheimer het, wollen mal sehen, wie das Zeug schmeckt, und dann können Sie mit Gänscbkaten mitbringen.« »Und mit Hasenbtaten,« sagte-Ku nisch. »Ich esse Entenbtnten,« rief Kike berg. »Und wir wollen Filetbrnten ha ben," bestellte einstimmig der Rauch club »Pf«cilzereinlage'·. · Der Kellner verschwand und die Gesellschaft placirte sich um den run den Tisch. Es war alles seltsam still im Hause, nur manchmal öffnete sich behutsam auf Handbreite die Thitr und ein Gesicht schaute neugierig her ein, um dann schnell wiedev zu ver schwinden, und draußen vor den Fen stern schritten zwei mustulöse, hemds särmelige Hausknechte unentwegt auf und ab und schielten von der Seite in die Stube hinein. « »Höre, Kunisch,« begann nun Ku lasch, »das scheint mir ja hier eine ganz putzige Kneipe zu sein. Keine Men schenseele läßt sich sehen, nur manch mal iommt ein Kopf, der jedesmal eine andere Grimasse zieht, durch die Thürspalte gefahren und stiert uns an, als wenn wir ausgeputzte Psingstoch sen oder sonstige Wunderthiere wären, und die beiden Kerle da draußen ge berden sich gerade so, als ob wir Staatsverbrecher wären.« Hier wurde Kulasch unterbrochen, denn der Kellner larn eben zurück,setzte sechs bereits entlorlte Flaschen »Rü desheimer« aus den Tisch und war flugs wieder zur Thitr hinaus. »Na. denn wollen wir man inzwi schen mal den Wein prohiren,« meinte jetzt Kleeberg schenkte sein Glas voll, hielt das Getränk, verwundert mit dem Kon schüttelnd, gegen das Licht, roch daran, nahm bedächtig einen Schluck, setzte dann das Glas blitze schnell derh auf den Tisch, daß der Jn halt umherspritzte und fuhr los: »Himmeldonnerwetter, das ist ja Wasser!« »Wasser?« Die anderen fünf her ren machten lange Gesichter und sahen sich gegenseitig zweiselnd an, um dann ebenfalls den Wein zu kosten und so fort loszubrechem »Wirilich pures Wasserk« —- »Da schlag’ der Teufel zwischen!« ·s—- »Die Kerle sind hier wohl verriickt!« Mitten hinein in diesen Tumult von Stimmen kam der Kellner, gefolgt vom Wirth, und jeder setzte drei Teller voll dampfender Mehlsuppc aus den Tisch. »Hören Sie mal,'« begann soeben der wie ein Truthahn erboste dicke Ku nisch zum Wirth gewandt, welcher zö gernd stehen blieb, während der- Kell ner schnell wieder verschwand, ,,ist denn das Wein oder —« doch als er die Mehlsuppe sah, unterbrach er sich und rief: »Und was soll denn das sein? mein hochverehrter Herr Wir-th?« »Das bestellte Essen, meine Herren« ·»Das bestellte Essen? — Herr, ich habe doch hasenbraten bestellt!« brüllte «Kunisch weiter, indeß sein rundesVoll mondsgesicht puterroth wurde. »Und ich Entenbraten!« »Ich Gänsebraten!" »Wir Filethraten!« »Ah-r, meine lieben Herren, das ist doch Cntenbraten und das Filethraten und das Hasenbraten und das Gänse braten! Sehen Sie denn das nicht?« " Geistreich sahen die Gesichter der . Herren in diesem Augenblicke erade s nicht aus, und sprachlos, wie er tarrt, iftierten sie den Wirth an. Nur der i dickeKuniseh war wiithend ausgesprun gen, schlug mit der eballten Faust auf den Tisch, daß die laschen und Glä ser aneinander klirrten und die Teller einen Hovsa machten und rief: »herr!1 Was soll das heißen? Sind Sie ver- ; rückt oder sind wir es? Sie werden; uns doch nicht einreden wollen. daß: diese Mehlsuppe keine Mehlsuppe ist?; lSierollen uns wohl zum Narren ha- - M « Der Wirib war ängstlich zurückge wichen, hatte durch’s Fenster ein Zei chen gegeben, und nun traten auch schon die beiden Hausknechte durch die Thür, stellten sich breitspurig hin und streifelten ganz gemiichlich die Denn-s iitmel über die musiulöten Arme. »So, meine Herren, nun verhalten Sie sich hübsch ruhig und essen Sie Ihre Sappe, wenn's auch Mehliuvpe ist, denn sonst rufe ich Jhren Arzt und dann werben Sie eben wieder einge sperrt·« Nun wurde es der Gesellschaft aber doch zu bunt, sie dvangen auf den Wirth ein und brachen, durcheinander chteienv los: »Was, Arzt?« — »Ein verren?« —- «Jlt denn Alles verrückt hier«-» »Ruhe, meine herren, Ruhe,« tief ver aus dem Nebenzimmer plötzlich eintvetende Mann mit der grünen Stoppe. Der Wirth wandte sich ihm schnell mit den Worten en: »Es ist nut. daß . I ! Sie kommen, herr Doktor, denn Jbre s Bertiietten sind doch nicht so ganz un schuldig, wie Sie meinten.'« »Einen Augenblick, meine Herren, ich werde Sie gleich austliiren.'« Und dann erzählte et den ihn verdutzt An sehenden, wie er vom Zuge aus direkt biet hergegangen sei und welches Ab iotnrnen ei mit dem Wirth getroffen habe. »Sehen Sie," schloß er, ,,nun sind Sie doch von einem Provinzialen angeultt worden. Denn ich bin bier Ln der Aue geboren und lebe auch ier.« »Ein-as derb war der Witz, mein lieber Her—r,« meinte Kunisch, »aber er war gut und weil er gut war, mehmen wir ihn als urgemiithliche Berliner auch nicht übel, sondern es freut ung, daß wir einen solchen Spaßvogel ten nen gelernt haben, seien Sie, bitte, unser Gast, und Sie, Herr Wirth, Sie besorgen uns wobl nun schleunigst all die hübschen Sachen, die wir uns be stellt haben und den Rübesbeimer und auch ein paar Pullen Seit bringen Sie auf meine Rechnung heran.« So wurde es auch gemacht, und als dann die Pfropfen tnallten, galt das erste schäumende Glas dem »Ist-ren arzt'«. -.-——--—-. ngeltlirzt Von H. Witte. Was hatte ihn hinaufgetrieben in die Berge, wo die Wildwasser brausen und ver Sturm um die Tannen des Hochwaldes sauft? « erner weiter trug ihn sein Fuß, inmer höher llomrn er hinauf, vor riber an dem Kirchlein »Man Schnee auf dem spitzigen Berge«, dem »Puhn« entgegen, der eine Kappe finsterer Wollen trug. Das kleine Gasthaus am Puhnwege, das war sei-r Ziel, wohin es ihn trieb. Endlich hatte er das große Kreuz erreicht an der Wegscheide, hundert Schritte weiter stand das kleine Heili enbild, die »schwarze Maria«, Sche streifte fein Blick das Heiligenbild. Wo war sie, mit der er so oft hier oben gestanden, das Töchterlein des Gastwirths drü ben am dunkeln Puhnwege, wo war seine Bergblume, die blande Maria? Er sehnte sich nach ihr wie nach et wasNeinem, Schönem. Harmonischem; sie erschien ihm wie ein Sonntag seiner Jugend, und er hatte doch ihrer so lange nicht gedacht. Er hatte sie ver lassen, wie eben ein Mann ein Mädchen verläßt, er wußte selbst nicht recht, warum· Und dann hatte er nicht wei ter an sie gedacht, bis vor Kurzem, al: er las, daß in den Bergdörfern days Hochwasser drohte. Da hatte sie ihm plötzlich vor der Seele gestanden, mit großen, angstvollen Augen hatte sie ihn angesehen, als wollte sie lagen : »Komm, hilf mir, laß mich nicht ver derben.« Da war es wieder in ihm ausgelebt mit einem Male »J- lanq Vergessene, und allgewaltig mass-, er trieb ihn hinauf ohne Besinnen. Wenige Schritte noch, dann hatte er das Haus am Bahn erreicht. Aber die er suchte, fand er nicht, andere, fremde Gesichter sahen ihn an, und eine fremde Stimme sprach: »Himmel, ein Stadtherr, und bei dem Wetter-" »Seid Jhr jetzt der Wirth am Bahn?« »Ja. Herr! Aber was treibt Sie nur herauf, wo wir selber schon riisten zur Flucht vor dem Wasser?« »Aber fiir die Nacht kann ich doch Untertunft haben?« »Wo denken Sie hin, Herr, das ist unmöglich! Wir alle müssen noch heute fort —- jede Stunde lann uns Tode-; gefahr bringen« Er starrte den Sprecher an, und plötzlich ganz abspringend, fragte er: »Wo ist denn der frühere Wirth, der alte Hauses-" » ie lannten ihn ? Wo der ift ? Mein Gott« der ist lange todt; er fing an zu trinken, .as Kummer, wissen Sie, um sein Mädel, und starb am Schlag.« «Sein Mädel, die Marie, was ists rnit ihr?« »Mein Gott, tannten Sie sie denn? Ja, hübsch war sie freilich, und eine Liebschaft hatte sie mit einem Stadtt schen —- die dumme Dirne! Na, uno als er sie dann sitzen ließ, da war sie ganz von Sinnen; stundenlang tniete sie vor der schwarzen Maria und drit ben am großen Kreuz, bis sie eines Tages dem Alten ertliirte, sie ginge in die Stadt. Sie dachte vielleicht, den feinen Herrn wieder zu finden. No, das war nun nicht der Fall, aber es fanden sich Andere, die sie trösteten, und so ist sie verdorben. Einmal war sie hier, als der Alte todt war, da war sie ein finsteres, trotziges Ding, das teinem ein freundlich Wort gab. Es mag ihr wohl elend zu Muihe gewesen sein. Bist Du fertig, Elsbeth?« wandte der Wirth sich an seine Frau. »Gut, na dann wollen wir gehen in Gottes Namen.« »Ich tann nicht mitgeben, Leute« laßt mir Obdach in diesem Haus über I Nacht, ich folge Euch morgen.« »Das lann Jhr Tod sein, Herr ; aber wir haben nicht Zeit mehr zum Reden; wenn Sie’s nicht anders wol len, leben Sie wohl — die Heiligen mögen Sie beschützen« Er war allein; wie gelähmt waren ihm Sinne und Glieder. Eines nur dachte er immetzm »Sie ist verdorben, elend zu Schanden geworden --« Als et erwachte, sah graues Licht durch die kleinen Scheiben. Er stand auf und öffnete die Thiiy mechanisch fast. und da schoß ei ihm entgegen, weisser. sbrtthender, Zischender Schaum —- das Wasser. Entsett fuhr er su « eück und eilte müsse-Zu — ia da war es auch, die ganze ergstraße war schon davon bedeckt, niedrig und klein war es noch — und doch lagen an Steine, Geröll und zerschlagenes ast j auf dem Weg, das es mit sich MICHAE führthattr. Der Sturm rüttelte an dem Haus und riß ihm die Thür aus der Hand, daß die Angeln brachen; ein neuer Windstoß —- und losgertssen führte das Wasser sie fort. Hinunter konnte er nicht mehr, das sah er mit lähmendem Entsetzen, aber hinauf dachte er sich zu retten, hinüber-nach rechts, da führte eine Brücke über den Wölfelsfall auf die feste Fahrstraszez wenn die Brücke noch hielt, wenn er — die Straße erreichte —- vielleicht, daß er dem Verderben noch entging. Mühsam war er hinauf gekommen aber wild und donnernd raste der Fall in die Tiefe, und die Reste «der Brücke hingen an einer Seite des Felsens zer schmettert herab. Hier war teine Ret tung möglich, aber da unten, einige hundert Meter tiefer war ein zweites Brücklein über die wilde Klamm ge schlagen, das war noch nicht fortge rissen, er erkannte es genau, das kleine Stück bergab würde er noch kommen, und er haftete die Straße zurück, stür zend fast, oft ausgleitend, bis an die Knie schon im Wasser watend. Da war die Klamm erreicht, noch hing der hölzerne Steg an dem Fels. Schon wollte er den Fuß auf die Brücke setzen, da zwang ihn ein mächti ger Windstoß, stille zu stehen; das Haupt einer alten Tanne neben ihm neigte sich. Krachend zersplitterte der gewaltige Stamm, schlug auf das Brücklein auf und stürzte mit diesem hinab in die tochende Hölle da unten. Er war niedergestürzt von der Gewalt der Erschütterung. Krampfhaft griff seine Hand in der Todesangst nach einem Halt in all’ dem hinunterdrän genden Chaos und faßte ein schlüpfri ges, nasses Holz. Er wollte sich daran erheben und halten, aber es bewegte sich mit ihm, drängte mit ihm zur Tiefe. Sein entsetztes Auge erkannte das kahle, dunkle Etwas, es wdr das Kreuz, das große Kreuz, das am Wege gestanden am Puhnberge, das Sturm und Wasser los-gerissen hatten von der Stelle, wo es seit 5Jukenschengedenteir gestanden hatte, und das nun mit ihm hinabgeführt wurde in’s Verderben. Ueber ihn brauste der sprühend Schaum. er fand keinen Halt mehr, über ihm, unter ihm, alles eine iatte, todtbringende Fluth. Da —--— ein nei lender Aufschrei hallte durch die Fel sen. Tausend Kobolde lachten auf in der Tiefe und empfingen in weih fprühenden Staubwids ln das Kreuz mit seiner Last, das zerschmettert in die Felsentlamm binunterstürzte Und hinunter in’s Thal stürzte das Hoch wasser. unabsehbares Elend und Ver derben mit ssch dringend über die Thöler und über die zitternden Men schenherzem Eine schau-etliche Banne. Von Letar Klein. Herr Bliemchen eht für sich allein Durch grünen Igald beim Frühlings schein, Da packen zwei Räuber ihn plötzlich! Entfetzlichs Der eine schreit: »Dein Geld her gieb, Wenn irgend Dir Dein Leben liebl« D’rauf ziehen gar die Strolche Die Dolche! Herr Bliemchen aber lächelnd spricht: »Weeß Knebbchen, Geld hab’ ich Sie nicht. Drum kann ich noch nifcht geben, Nu eben! Doch wenn’s den Herrn gedient ist grad Mit einem kleinen Dauericat, Dann machen wir ’n gemiithlich Und friedlich!« D’rauf fetzen sie zum Scaie sich, Herr Blieinchen mogelt fürchtet-lich. Die Andern werden leider Stets Schneider. Und eine Stunde weiter war Ganz aus-geraubt das Räuberpaar, Da hinan sie die Köpfe, Die Tröpfc. Der Eine fchreiit »Sie sind, ich mein's, Mehr- Gauner noch als unferein5!« Das Weite drauf fie suchen, Mit Fluchen! Herr Blienichen ruft noch hinterher »Fallt an nur keine Söchfer mehr, Die sind Euch, Jhr merlt’s schnelle. Zu helle!« Druckfehler. — Er- lebte mit seinen Grunznacp batn in voller Harmonie. ——«- lAus einem NachtufJ Es wird lange dauern, bis die Welt-— wieder einen solch groben Künstler sieht ..... —- Kaum graute dek Tag, als der junge Student sich in's Gebocge ver » lieste. —- Der Unterofsiciev noiirte sich die ; oft lebt komischen Damen der Rettu i ten. ? — ...Nach reiflicher Uebeklegung l beschloß der Sohn des Schornstein fegeri, in die Rußstapfen seines Va ters zu treten. —- . . . . Mit übermenschlichet An strengung gelang es Amalie endlich, den verunglücklen jungen Mann aus dein Wasser in ziehen — Adolf tun . geleitet.