Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 22, 1897, Sonntags-Blatt., Image 14
e Piraten. sa- m von Witliam Clarle Russell. (3. Fortsetzung.) . " glaube nicht, daß der im Stan « te, als letzten Ausweg das Schiff Luft su sprengenf kannte Trol M schwarzen Caldwell zu t halten uns viel zu nahe an vermaledeiten Lande," rief Mr. im den Blick auf den fernenRauch « tet; »ich möchte wetten, daß man der Bramrae aus noch immer die — is« leben lann.« issen Sie, meine Herren,« sagte « Stern händereibend an die Grup «Qetan«tretend, »wissen Sie, ich glau , TTT »daß dies eine Reife voll von Aufre « » «en für uns werden wird « « s hat Sie eiqentlich nach Au ien geführt?« fragte Trollop, über großen Schnurrbari auf den - Mann hinabfchauend. Gefchöfte, mein lieber Herr, Ge ,fte,« antwortete der Auctionator. - Und sie qingen recht gut, wie?«: «e Mr Meister5.1 habe nicht nach Gold gegra «entaeanete Mr. Storr, indem er lariasiilchen Blick über das AeuJ des verliebten jungen Mannes; ifen ließ. j - » haben Sie also in der That gu- ! z fchiiste aemacht,« sagte der Haupt E Trollop. ,,Haha! Da hat derz man einigen von uns etwas zu; gegeben, was, Hanteh?« ; »Die allgemeine Aufmerksamkeit rich- ; - sich jetzt auf Mr. Burn, der mit ; Manfel und dem Schiffstelestop i hinten kam. Die Herren um-? gien dienstbeflissen die schöne jun l kDamr. ihr das schwere Fernglas zu ; en und zu richten, und Mr. Mir-i ersuchte dieselbe inständigst, dochI S Auge nicht zu schließen, mit dem l Urch das-«- Rohr schaute. s zwischen hatte sich der Dampfer «t genähert. daß bereits seineRad- i über der Horizontlinie sichtbar n. Der pechschwarze Rauch, der seinem Schornstein quoll, lag wie ungeheure Raupe wohl zwanzigl n lang hinter ihm auf der blauen er führte keine Tatelung nur ei Flaggemnast aus dein Verdeck, an gegenwärtig einige Signalflag gehißt waren, die man aber nicht s. konnte, da sie gerade achtet webten. Der Dampfer tani der gen« wegen, daran war jetzt nicht zu zweifeln. Mr. Deut, der ihn s , im das Telestop beobachtet hatte, er ’ e, den Schlepper »Bungaree« aus " -- eh in ihm zu erkennen. Der " sptntann Trollop sah sich nach dem atdireitor um, der aber war ver-. nden. · Bart wurde so dicht an den d gepreßt, daß sie beinahe alle t verlor. Die Erregung an Deck T-« zu. Die zuvor durch den Kutter rsaehte war mit der jetzt herrschen nieht zu vergleichen Zweimal in « « dzwanzig Stunden verfolgt zu s ., das ging dem alten Benson » über den Spaß. Dem zweiten s- tntann war es endlich gelungen, Flaggensignal heraus zu duchsta ; dasselbe lautete nach Capitän ais interxskationalem Flaggencos — «-«Mttß mich mit Ihnen in drin - Sache in Verbindung setzen« »Diese-I Sie backbrassen und beidre « befahi der Schiffer dem zweiten - mann, und dieser eilte, das mando auszuführen Dame-sen ein kleines hölzernes sei-g mit grünem Radkasten, kam Auf seiner Brücke standen drei et. Mit verstärktem Gebrause die Vaddelräder rückwärts-, vlötiliche Stille. Lautlos trieb Schlepper noch ein wenig näher. der drei aus der Brücke, ein n mit weißem, breitrandigem Hut kurzem, leinenenr Rock, rief die -s l an. s HQueen ahot)!« « THOSE-W tief Capitän Benson zu . " ·jss,,th Jemand an Bord gekommen, » «i Sie Sodney verlassen haben?« «.Yes. Sir," antwortete der Schif øhat der Kutter ,,Jarra-Jarra« ihn , cht?« ? zBenfon erhob beinhend die Hand. » t nahm ein Mann in Uniform, ( neben dem ersten Sprecher stand, Wort. ie müssen mir gestatten, an Bord ««T«Ipmmen,« rief er dem Schiffer zu. - »He-il mir angenehm sein,« brummte Ist Caritän des Dampfetg neigte ja dem in den Maschinenraum »den Sprachrohr; es erfolgten ei adumdrehungen, nnd als der » per dicht neben der Bart lag, « der Uniformirte den geeigneten ««.t ad und kletterte, begleitet von dritten Mann· an Dect der Bart. kein Gott!« rief Mes. Dent Miserere zu, »das ist ja der - Inspector Foxt« · andere Ma mochte seinem smtaer als genehmen Muße is ein« untergeordneter Erinn .. sr fein; während erdem Jn M dem Ætetdeck folgte, mu dte vorstehenden Passagiere Grinfen nnd ste W Jst der DefeWber vieles — M wahrs« fa te der n G er der dem a ten Ben on w Wien diesen sei-tm Eylinder trotzig und nnwjxsch in dir Stirn rückend. »Ich bin aetommen,« fuhr der an dere fort, »um Mr. James Murray, den Direktor der Colonialbank, wegen Diebstahls und Unterschleiss zu ver haften·« »O Gott!« saate Benson· ..Wievicl hat er aestoblen?« »Sechsundsiebzigtausend Psund.« Der Hauptmann Trollop that einen langen, leisen Pfiff durch die Zähnc. Der Begleiter des Jnspectors wendete sich um und musterte ihn eingehend. »Das nennt man Pech,« flüsterte Caldwell dem neben ihm stehenden Ca« vendish zu, der den Vorgang mit einem Lächeln beobachtete, das durch das nn mäsziae Hervorragen seiner Eckziihne unter der Oberlippe abstoszend :virtie. »Ich febe meinen Mann hier nicht,« redete der Inspeltor weiter, indem cr seine Blicke zuerst iibet dieGruppen der Passaaiere und dann hinab zum Hauptdeck schweifen ließ, wo die Ma trosen alles stehen und liegen gelassen » hatten, um ungehindert den Ere gnåsfen l dort hinten zuschauen zu können. ! «Gehen Sie doch hinunter. Mr. ! Poole, und sagen Sie dem Banldireb ! tor, daß er hier oben verlangt wird,« s sagte der Schiffer zu dem zweiten ; Steuermann. Der eilte die Campanje ? treppe hinab. auf dem Fuße gefolgt ? von dem Jnspectot und dessen Beglei I ter. Der Caditän blieb an Deck. Die Passaaiere redeten nur in Flüst: rtönen Die Erreauna hatte den Gipfel erreicht. ! Mr. Mark Davenire und einer der rn deren traten an das Oberlichisenster ; und spähten und lauschten hinunte r. Die Zeit war gegen elf Uhr Vorm-it tags. Die Sonne glühte heiß hernie der; mit dem Dampfer an der Seite hatte man fast den Eindruck, als- läge ; man im Hafen; das blaue Wasser zwi « schen den Schiffen schan schwaopend hinüber und herüber, als die Fahr-« - zeuge sich abwechselnd gegen- und von ’ einander neiaten; Mr. Burn lehnte an der Reelina und unterhielt sich lachend J mit dem Manne, der am Ruder des T Schleier-ers stand. E »Diese Erwartung und Ungewißheit « ist schrecklich!« sliifterte Misz Mansel dem Mr. Shannon zu. »Was wird nun mit dem unalücklichen Manne ge frischen-« »Zum-Lebst werden ihm Ketten an aeleat, « bemerkte der in der Nähe ste hende Schiffs-nat »Das entspräche ganz der Brutali tät unserer Gesetze!« rief Shannon, aus dessen Gesicht sich plötzlich eine ver haltene Wuth ausprägtr. »Haben Sie jemals Kettensträflinge gesehen, Miß Mansel?« Die junae Dame schauerte zufam men, dann antwortete sie, daß sie ein rnal Gelegenheit gehabt habe, bei dem Bau einer Eisenbahnstrecke Gesang-me zu sehen, die mit Ketten aneinander gefesselt waren, nnd daß dieser An biick sie entsetzt habe-. Shannon war cbtn irn Begrifi, darauf zu erwidern, als et einen Blick des Hauptmanns Trnllop auffing; eine zorniae Drohung sprühte aus diesem Blick, aber nur ei nen Moment; im nächsten schien der soldatisch stattliche Gentleman lediglich aus das zu lauschen, was unten in der Kajitte vorging Da stürzte in Eile der zweite Steu ermann die Treppe herauf. «Wo ist der Doctor!« rief er »Hier,« antwortete der Schiffsarzt «Konnnen Sie schleunigst herunter!" Poole verschwand wieder, und der Doktor eilte hinter ihm her. Das Ant litz des Schiffers nahm einen düsteren, harten, Schwer-Wetter - Ausdruck an; er aan in der Nähe des Ruders, ab seits von den Passagieren, erwartungs voll auf und ab Was sollte der Dortor dort unten? so fragten sich die Passagiere. Hatte Murray sich zu erstechen oder zu er schieszen versucht? Den Knall aber hätte man doch jedenfalls gehört. Denn hier oben herrschte eine fast lautlose Stille; nur ab und zu treischte in der Taieluna ein Block, was dann fast wie ein Möwenschrei klang. »Wirlt schneller und sicherer, als zeine Kugel,« flüfterte Hanley feinem ; Nebenmanne Masters zu. »Jedenfalls ift’s keinlicher,« fagte dieser. den Todten fo unbewegt und ; kühl betrachtend, als wäre dieser ein Fisch, den man soeben gefangen. ,,Nehtnen Sie ihn nun mit zurück?«. fragte der Capitän den Jnfpector. »Ja, und das hier auch,« antwortete ; der Beamte. auf den Handkoffer den-l tend. »Dann machen Sie aber, daß Sie; damit fortlommen,« rief der alteSchif- » fer in zorniaer Ungeduld, »macheni Sie um’s himmelswillen. daßSie von? meinem Deck kommen! Jch habe nun ; gerade genug und bin nicht gefonnen,? mich noch ferner aufhalten zu lasseniz Herr! denken Sie vielleicht, daß das für meine Damen ein angenehmer Ani - blick ift?« - »Ich will Ihnen nicht länger unbe auem fein,«' versetzte der Jnspector, »nur möchte ich Sie noch bitten, einige von Ihren Mctrofen anzuweisen, mir behilflich zu sein.« Man leate den Leichnam auf eine Grätina und bedeckte ihn mit einem Stück Segeln-ch, um den Damen fei nen Anblick zu entziehen. Dann schaff te man den todten Verbrecher zum Fallreev und von dort auf den Radta ften des Schleppers. »Al! rights« fragte der Capitön hinüber, als die Gräting zurückge reicht worden war. «All right, Sirt« antwortete der Fährer des Schleppers Keine Hand bewegte sich grüßend, kein Abschiedszeichen wurde ausge taufcht Der Grund, der die Fahr zeuge zusammengebracht hatte, war ein zu häßlicher, widerwiirtiger gewesen. »Ich tann Jhnen gar nicht sagen, wie erschüttert ich bin,« sagte Mrs.« Beacock mit bebender Stimme zu der Frau des Auitinnators. »Heute beim - Frühstück hatte ich mich noch angenehm j mit ihm unterhalten! Und mein Mann kannte ihn so gut! Es ist mir ganz unmöglich« ihn mir als Kassendieb zu denken!'« »Und mir ist es schrecklich, überhaupt an ihn zu denken, was doch aar nicht - zu termeiden ist,«' rexsrtzte Mrs. Stett-. »Heute morgen sprach er mit meinem Manne und mir lang und breit darü ber, sich in London durch meinest-Man nes Vermittelung ein Haus zu taufen — denken Sie doch, beste Mrs. Pen coctk Seine Stimme tlinat mir noch immer im Odr, wie die Stimme eines Geistes-. Hut fürchten könnte man sich! Es ist nur gut, daß es Tag ist und die Sonne scheint.« »Vollbrassen!« erscholl das Com mando des Schiffers. »Herum mit der Marsrae, Mr. Poole! Die Leute sollen sich tummeln!« Der zweite Steuermann briillte das Commando nach wie ein junger Löwe, und eine Minute lang hallte dasSchiff wider von dem Gestampf und dem »Holioho!« der Matrosen. Der Dam pfer brauste eine Strecke vorwärts, schwenkte rechts ab und nahm in einer weiten Kurve seinen Weg nach Syd neh zurück, eine breite Schaumspur hinter sich lassend, die un Sonnenglan ze wie Schnee leuchtete und glitzertr. Fast zu gleicher Zeit machte sich eine stärkere Brise aus jedoch noch immer aus der alten contriiren Richtung; der Klipper neiate und böumie sich unter dem Druck derselben wie ein Pferd, das die Sporen des Reiters verspürt. Hoch aus träuselte sich die schäumende Fluth vorn am Buge und wirbelte milchweiß an den glänzenden Seiten entlang nach hinten. »Seine Ueberfahrt hat er bezahlt,« murmelte der alte Schiffer in denBart, als er dem der Ferne zueilenden Dampfboote nachblickte. »Die fünfzig Guineen waren leicht verdient, der ar: me Teufel aber hat nichts dafür ge habt.« Er ftiea in die Cajüte hinab und kehrte bald darauf mit dem Sextanten im Arm zurück. Die Mittagszeit war da und er mußte »die Sonne nehmen«, wie es an Bord heißt. Er that dies mit aeleaentlichen Seitenblicken nach der lanaen Rauchlinie in der Ferne, sowie nach dem Hauptmann Trollop und einian andern, die in eifrigem Gespräch im Lee des Besanmaftes stan den: er verstand kein Wort von der Unterhaltung der Herren, die augen scheinlich bestrebt waren, ihre Stim men vorsichtig zu dämpfen, so daß nur ein monotones Gesumm an das Ohr des alten Seernanns schlug. 4.Eapitel. Mr. Butn träumt-« Der Dutchbtenner und Selbstmöt der war der Gegenstand der Unterhal tung im Matwsenlogis ebenso wie in der Caiiite. Kennt der Leser ein sol ches MatwsenlogisZ Hat et jemals Janmaat in seinem Heim zu Mittag speisen sehen? — Das Loais der ,,Queen" befindet sich vor dem Fockmast und der Votlutr. Das Dach desselben bildet die Back, das erhöhte Decl vorn im Buge des Schisses. Man bettitt es durch zwei Thüren, die sich in Felgen laufend öff nen und schließen. Die Schwellen sind hoch, um nach Möglichteit das Wasser von dem Jnnenraum abzuhalten, wenn die Seen an Deck schlagen oder wenn das Schiss seine Nase in den Iluthen beatäbt. Unmittelbar außerhalb det Thüt bat die Anlerwinde ibten Plas Die Backbordthiir des Logiz ist e össnet, sie führt in ein düsteres, b b lenartiaeö Gemach, an dessen Decke eine qualmende Oellampe hin und her schwingt, bei deren unbestimmtem Licht· allerlei undeutliche Umrisse sichtbari werden. Das Tageslicht dringt von; der Thiir her nicht weit in diefe Fin-; stetniß hinein, obgleich der Schiffer-« mit feinem Sextanten soeben feftges stellt hat, daß die Sonne im Zenith steht. Es find jetzt fo ziemlich alle Mann im Loais anwesend; die dampfenden Holznävfe, vie das Mahl enthalten, sind soeben aus der Kombüfe geholt worden und flehen nun auf dem Fuß boden und rings herum hocken und lauern die Mattosen — das ift Jan maats MittagstafeL Von bet niede ren Decke baumeln fchmutzige Hänge mntten tief hetaxn die Reihe der Ko jen an den Seiten verliert sich nach vorn in undurchdringlichem Dunkel. Es gibt noch frische Kost, australi sches Hammelfleifch hilligster Quali tät und verunstaltete Nefte von Rin dern, die als Gespanne von Wollte-a gen, nach einer Fahrt von Tausenden von Meilen, während welcher ihre Mustulatur in zähe, schwärzliche Stränae verwandelt wurde, in Syd neh dem Schlachtmesser verfielen, um Janmaats Leib zu füllen. Die Leute haben aus den Holznäp sen ihre Blechteller gefüllt und sich dann mit ihrer Beute zurückgezogen. Mit den theerigen Scheidenmesfern sä beln und sägen sie an dem Fleisch her um, verwünschend lauend das beinahe ungenießbare Leder, werfen endlich den Teller tlappernd in die Koje und athmen ordentlich erleichtert auf, wenn sie die Pfeifen hervor-langen und mit dem in der Hand geschnittenen Tobak füllen. - »Saat doch mal, Maoten,« rief der Matrose Bill, während er seine Pfeife mit einem an der Lampe in Brand ge setzten Kahelqarn anzündete, ,,fc:gt doch mal. wie ist einem wohl gzu Mu the, wenn man sich vergiftet hat?" »So wie mir ietzt,« antwortete der Matrose Joe.· ,,Wahrhaftig, in Lon don lrieaen die Kanen besseres-7 Fleisch 3 zu fressen, als wir hier. Der Teufel E hole die geizige Brutk« ; »Wieviel hat der Mann eigentlich gestohlen« fragte ein anderer. »Eine halbe Million, soviel ich da von gehört habe,'« versetzte ein Matth se, der fich Tom nannte. Alles schwieg. Keiner der Anwe senden batte einen Begriff von solchei ner Zahl, keiner aber wollte auch seine Unwissenheit eingestehen. - »Als ich den Menschen zuerst sah,« fuhr Tom fort, »der dachte ich mir gleich, daf; mit dem nicht Alles inRich tigkeit fei. Warum tarn er nicht an Bord wie die anderen? Was hatte er hinter uns her zu jagen? Und dann sein Bart! Wie ein Paar Wergzipfel. Ich für meinen Theil bin froh, daß er nicht mehr an Bord ist." »Was mag das fiir Zeug gewesen fein, womit er sich lo schnell abthat?« fragte einer aus der Kote Niemand wußte es. »Unseteiner müßte solch Zeug ei gentlich auch immer bei sich tragen,« redete der Mann in der Rose weiter. »Denlt doch blos an das Boot, dem wir gestern hegegneten —- an die ver hunaerten und oerdursteten Seeleute darin. Wieviel Qual und Jammer wäre den armen Kerlen erspart geblie ben« wenn sie solch einen Tropfen bei sich gehabt hätten, wie der war, mit dessen hilfe sich der Mann heute vor Ketten und Banden und Zuchthaus und Peitsche hewahrte.« Er schwieg« steckte seine Pfeife wie der zwischen die Zähne und ließ seine Augen über die Schiffsgenossen schweia len, um die Wirkung seiner Rede zu erspähen. »Daß der alte Unglückörahe immer mit seinem Geträchz bei der hand sein maßl« tatn eine unwilltge Stimme aus-einer der Hängemattem ,,Laf; ihn doch, er hat nicht Un recht,« sina der Matrose Tom wieder an. »Ich will Euch übrigens nur sa gen, außer dem Kerl, den der Inst-ec tor For abgeholt hat, sind noch mehr Leute hier an Bord, mit denen es nicht gebeuer ist ——— ja, das könnt ihr mir alauben.« Diese Bemerkung erregte nicht das Interesse, das der Sprecher erwartet zu haben schien. »Da ist ein Mann unter den Passa «« ren,« ließ sich endlich einer verneh n, »der bat ein Gesicht wie der Mond, wenn man den durchs Tele stop beauclt —- so pockennarbig und zerfressen. Den Kunden muß ich frü her schon irgendwo gesehen haben. Jch erinnere mich, wie eines Abends bei einer Prügelei in Sydney Jemand er stochen wurde, und wie hernach die Po lizei hinter einem Burschen her war, der ganz genau so aussah, wie der Passagier rnit dem schimpsirten Ge ficht-« »Ja, und mehr als einer von den «seinen Passagieren ist auch schon Jan rnaat vor dem Mast gewesen, daraus möchte ich einen Eid adlegen,« sagte Bill. »Auch Soldaten sehen sie eher aus, als nach Seeleuten,'« wendete Tom ein, »die Zehn wenigstens. die ich meine. Und es will mit nicht aus dem Kopf —- die Zehn gehören irgendwie zusam men. Manchmal scheint es mir auch, als sähen sie sich alle untereinander ähnlich —- roenn auch der eine mit dem großen Schnurrbart mindestens seine sechs Fuß mißt und der kleinste von ihnen nicht bisher ist als der Sacktu chen. den es Sonntags aus deutschen Schiffen gibt-« »Ein paar von ihnen kamen gestern nach vorn,« erzählte ein andrer, den Kalkstummel aus dem grinsend verzo genen Munde nehmend, Hamen nach vorn und fingen an zu reden, als ob sie unser-einen zur Meuterei ausstacheln wollten —- bahahat Redeten von Mord und Todtschlag, die eingefalzcn im Pötelfaß liegen sollten —- bahn! Das müßte der Steuermann blos hö ren, dachte ich so bei mir. Es itt to, wie Tom sagt; mit den Gentlemen vu hinten bat es nicht feine Richtigkeit-« Ein lauter Ruf, der durch die tleinej Lucke herabschallte, unterbrach die Un-! terbaltuna im Matrofenlogis. Die; Pfeifen wurden ausgeflopst, die Mit-; tzen und Leibriemen zurecht gerückt. und dann ging die Hälfte der Mann schaft hinaus in den Sonnenschein, um die Arbeit an Deck wieder aufzu nehmen. ( « Der Wind hatte zugenommen; die Bari fuhr. start auf die Seite geneigt, mit lautem Gebrause durch die schäu mende Flut. Luvwiirts iiber dem Bug derdickte sich das Blau des Himmels zu weißlichem Nebel, ein Zeichen dafür, daß man von dorther noch mehr Wind erwarten konnte. Der wachbabende Ofsizier ließ die beiden Oberbramseael aufgeien und den Ausieniliiver niederholen. Bald darauf befahl der Schiffer, das Gas feltoppjegel festzumachew Der tochende Schaum vor dem Buge schwoll bis zum Bugspriet em por, alitt dann wirbelnd nach hinten und breitete sich im Kielwasser wie ein Schneeield aus. »Gei auf Großsegel!« rief der Steu ermann. « Die Mater-sen tummelte-n sich mit Lust und bestem Willen. Hoch oben blähte sich das Groß - Oberbramsegel wie ein Ballon in seinen Geita11:n. Mr. Dadenire stand bei den Wanter des Besanmasies und schaute hinauf. »Ich dente, wir schaffen’g nacht« rief er Mr. Alexander Liurn zu. »Ich denke auch,'« lachte dkcser »Alio vorwärts!« Jsm Nu hatten beide Herren die Röcke abgeworfen und waren bereite halbweas die Wanten hinauf, als dir Matroien ihr Vorhaben bemerkten. »Was habe ich acsaat3« rief Bill den Kletternden nacht-Helena Die herren hatten die Püttina weinten erreicht und schwangen sich schnell und aewandt in den Marg. Trotz feiner Beleibtheit gönnte sich Mr. Butn keinen Augenblick zum Ver-« schnaufen: er erreichte die Oberbrami raae zuerst. da Davenire im Sating eine kurze Pause machen mußte. Der aite Venson hatte vom Achter keck das Thun der beiden Passaaiere mit finiterer Mißbilliaung beobachtet; fein Gesicht erhellte sich jedoch, als er gewahrte, daß das Segel auf das net teste und nach allen Regeln der Kunst seftaemacht wurde. Er war erstaunt Von der Raae kommend blieb Mr. L- trn im Salina stehen und schaute, die Hand fchwcnlend, herab. »Vielleicht auch gleich das Bramse get festmachen ?« rief er· »Nein, nein, meine Herren, ich danke anen,« antwortete der Steuermann lachend und sich zugleich nach dem Ca pitiin umfebend. Die beiden Amaieur - Seeleute er reichten woblbebalten wieder das Deck. »Ich wette, daß das Oberbramseael die Reise ums Cap Horn machen wür de, ohne loszuwehen,« sagte Burn mit feiner fetten, ein wenig pfeifenden Stimme zum Steuermann, während er seinen Rock wieder anzog. Ter Hauptmann Trollop, der »aus der Leeseite deg Decks umherschlender te, sah Burn mit schlecht verhehttenr Aerger nach, als Eis-set dem Achterdecl zuschritt, um das Compliment deH Schiffer-Z entgegen zu nehmen. « »Ich wollte-, die Dummköpse thäten sich nicht so hervor," sagte er zu Mr Jfaat Cavendish, dem Manne mit den kleinen Auan nnd dem widerwärtig selbstgesälliaen Wesen. »Dieser Burn ist ein eitler Narr. Wenn teine Wein leute an Bord mären, würde er sich hü ten, solche Streiche zu machen-« »Und noch einen Fehler hat er an sich: er erzählt lange Geschichten, wenn er schläft, und so laut, daß man’s in den Nebentammern hören tann,« ver setzte Cavcndish. »Ich habe vergan gene Nacht vor seinemSalbadern kaum schlafen tönnen.« »Dann muß er umquartiren,« sagte Trollop hastig nnd wars noch einmal unter aerunzelten Brauen hervor einen Blick aus Brun. Dieser war inzwischen bei dem Ca pitän angelangt, der ihn jedoch gar nicht zu Worte kommen ließ. »An Bord meines Schisse3,« sagte der alte Seemann lnurrig, ,,ist es nicht Sitte, dasz die Passagiere die Ar beit der Matrosen verrichten.« »Nicht die arobe und schmutzige Ar beit.« erwiderte Burn, dessen Gesicht etwas länger geworden war, »aber solch eine lleine gymnastische Uebung thut einem zuweilen gut. Uebekdies ist Jhre Manns-hast nicht vollzählig, wenn ich nicht irre.« »Das geht Sie nichts an, Herrl« fuhr-der Schiser aus. Damit wendete er sich ab nnd ließ den überraschten Burn stehen« der in setner Berlegenheit dem Mann am Ruder eine Grimasse schnitt Wider Ermatten und trotz der An zeichen zu luward slaute arn Nachmit taa die Brise ab; sie raumte sogar nach Süden herum, so daß, als die Passa giere iich zur Einnahme des Diners, das nach englischem Brauch um sechs Uhr servirt wurde, in die Kajiite bega ben. die Bari wieder all ihre Leinwand stehen hatte. Die Mahlzeit verties still. Der Sribstmord des Bantdtrettori, der verschiedenen det Anwesenden persön lich bekannt gewesen war, drückte die Stimmung, besonders die der Damen, nieder. Der Capitän unterhielt siai rubia mit Mr. Dent und Mr. Starr. Man merkte ihm an, daß er eine Con versation mit den andern zwar nicht vermeiden wollte, aber auch nicht wünschte. Er war höflich, aber zurück haltend, wie Jemand, der die Gesell schaft, in der er sich befindet, noch nicht sondirt bat. Man merkte dieg wohl, that aber, als mache es keinerlei Ein druck. ; Der Steuermann am unteren Ende ; der Tafel war redseliger Die Herren jbeschäftiaten sich daher vorzugsweise ? mit ihm indem sie den Unterhaltungs stoss tveiterspannen den er anreate· ; Es war verwunderlich, daß Leute« ; denen es an allgeme interessierndern » Gesprächsstoss nicht ehlen konnte, sich in dieser Weise so, abhängig machten. : Ab und zu begann einer wohl von den Goldfeldern zu reden oder auch von dem Leben inkaustralischen Busch — in Bezug aus letzteres schien Mr. Pa trick Westen besonders reiche Erfah rungen hinter sich zu haben; im Allge meinen aber berührte das Gespräch nichts von den persönlichen Verhältnis sen und der Vergangenheit der Ein zelnen. Soviel ader schien festzuste hen, daß die meisten der Gentlemen an Bord eines Schiffes und aus See sehr gut Bescheid wußten. Mist Mansel, die der athietischen Gestalt Mr. Dcveniresireaeniiber las-i, äußerte ihre Verwunderung darüber, daß dieser den Muth besessen, so hoch empor zu klimmen. »Sind Sie früher vielleicht ein See mann gewesen?« fragte sie ihn· ,,Ei actvifz,«' antwortete r, die Hand nach dem vor ihm auf dem Schlenaerbrett stehenden Glase Mar sala ausstreckend »Als Knabe war ich aus Sees jeder tüchtige Junge geht zur See.« «« »Und in all den langen Jahren ha ben Sie nicht vergessen, wie ein Ober bramsegel sestgemacht wird," löchilte der Steuermann. »Jetzt will Jhnen was sagen, Mr« Matthews,« versetzte Davenire, das volle Glas aushebend. »Sie lönnen , mir iein Stück Schiffsarbeit aufge ben, dem ich nicht gewachsen wäre.« Der Steuermann lehnte sich in sei nen Sessel zurück. »Man sollte sast meinen, Gentleis men,« saate er, »daß Sie hier an Bord aetommen seien, weil Sie wuß ten, daß die Mannschast minderzählig ist.«' Diese absichtslose Aeußerung brach-· te eine eiaenthiimliche Wirtung her vor. Es trat eine gewisse Verstün mung ein; die Herren redeten fortan nur untereinander, von Wind und Wetter und anderen gleichgültigen Dinaem der Steuermann war siir sie nicht mehr arn Tische. Der erhob sich auch sehr bald und ging, augenschein lich gedrückt. an Deck. Wieder zog eine milde, ruhige Mondnacht heraus. Um elf Uhr wur den die Lampen im Salon bis aus eine ausarlöscht; die Passagiere waren zur Ruhe geaangen, auch der Capitiin hatte seine Kammer ausaesucht. Der zweite Steuermann schritt als Wach habender einsam aus der Luvseite des Achterdeels aus und nieder. ists hatte soeben sieben Glasen — halb zwölf Uhr ·-— geschlagen, da kam aus einer der Kammern eine Miinnorf gestalt in weißwollenern llnterzeug heraus, ging um den Tisch herum und betrat ohne weiteres eine der gegenüber liegenden Stammetm in der zwei der männlichen Passagiere hausten· Der Eingetretene. Mr. Jsaat Cavendish, berührte den in der oberen Koie Ru benden, der sosort emporfuhr, aber nicht ohne mit sehr bezeichnender Be weguna unter sein Fiovftissen zu grei fen. Draußen lag das Mondlicht aus der See. und sein Widerschein erfüllte die Kammer mit leichter Dämmerung. »Kommen Sie. Trollop,« sagte Ca vendish sliistcrnd, »Sie müssen hö ren, wie Burn im Schlaf redet. Man hört ihn sogar von hier aus.« Der Mann in der unteren Rose, Patrict Weiton, schnarchte laut und ununterbrochen. trotzdem aber vernah men die beiden Lauschenden Burns Stimme. die rauh und abgerissen aus einer entfernteren Kammer erscholl. Schweiaend alitt Trollop von seinem Lager herab. gekleidet wie sein Ge fährte in Wolle, so daß er sich im Nothsalle. bei Ausbruch von Feuer oder einer Collision, soqleich hätte se hen lassen können. Sie begaben sich zunächst in CavendisW Kammer, die dieser mit Mr. Caldwell theilte. um hier sestzustellen, ob Burn’s Reden durch die Rwischenwand verständlich waren. Sie brauchten nicht lange zu warten. Die fette, heitere Stimme er hob frch und detlamirte lallend abge rissene Stücke aus einem dramatischen Monoloa. Man unterschied deutlich einiae Worte. Trollov zog Cavendish mit sieh nach Burn’s Kammer-. Dieselbe war die tleinste im ganzen Schiss und bot nur Raum für eine Person. Der Haupt mann sahte den in unruhigeni Schlase Lieaenden bei der Schulter. Burn stieß einen durchdringenden Schreckens rus aus und sprang aus der Rose. Gortsehung solk i.) —- Eutichuidigt. Fürst: Wa rum lächeln Sie? —- Kammerdieneu hohett beliebten einen Wth zu machen. —- Fiirstr Dann Pardont 'Jjir. Storr, ber neben ber Jtajuls fappe ftanb, fprang ploglidb mit bern iftuf: „s2tGmdcf)tiger @ott!" auf bi: Seite. 2>enn bie enge 2reppe fiitHc ft<f) mit SRdnnern, bie einen regun'as lofen menfdjtidjen florper t^erauffcfjaff ten. CfS gab ein ailgemeineS ^utiid meicben; bie meiften ber Samen eitten nad) born auf bas ^auptbecf. „25a baben tcir’S," fagte iDir. 2)abe nire. „6r bat fid) umgebradjt." 2>er ^nfpector, beffen Untergebener unb ber groeite Steuermann legten bas, maS fur)) gubot nod) ber S9anf; birector Raines iffturrap gemefen tear, nieber auf bie ^Uanlert beS £eds in ben Sonnenfcbein, ber arcG bie entfteQ ten 3iige beS 2eicbnamS beleudjtetc, bis ber 25octor ein lafdjentud) iiber biefelben breitete. „2Bas ift’s mit ibm?" rief Senfon, mit febneflen Scbritten b<tbeitom menb. „@ift," berfe^te ber doctor. „6r ift uns guborgefommen," fagte ber ^nfpector, einen Slid beS GJiifefal lens auf ben iobten merfenb. $tuf ef= nige SSorte, bie er fobann feinem 93e= gteiter guraunte, ftieg biefer in bie fta jiite binunter unb tebrte gleid) barauf mit bem £>anbfoffer beS Stbgefcbiebe^ nen guriid. „(Sr mar auf fo etroas borbereitet gemefen," fagte ber doctor gum Sapi= tan, binter bem ftcb bie ipaffagiere im fcalbfreife gruppirt ba*t<n. „2tber momit?" fragte Senfon. S9laufaure."