Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 15, 1897, Sonntags-Blatt., Image 12

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    pom Aontttkanm
III-»Die Montblanc - Kette erhält ihren
und ihre Bedeutung unter den
ebirgsgruppen detA pen in erster
» , durch den Umstand, daß sie die
Erhebung derselben, den Mo-.
»«,,chkn in sich schließt Es dürfte
" -"« auch einer lebhaften Phantasie!
leicht werden eine würdigere und
J-« tvollere Umgebung zu
- I sie der König der Alpen besitzt s
ngn die Berner Alpen sie an ruhi
.. gormenschönbeit übertreffen, mag
s- onte - Rose - Gruppe sie durch
« ammböhe überragen, so besitzt die
ontblanc - Kette doch Eigenthüm
Mkeiterh die sich nirgends so ausge
gt finden. Den Adel ergenartiger
dritten und majestätischer Höhe ver
itt der Monarch selbst, dem die weit
s iedrigere Kammlinie der übrigen
ette nur zu einer um so mächtigeren
Wirkung verhilft. Einen charakteri
" S« VIII-Tu
sssdas Saussure - Denkmal.
Z ischen Reiz seiner Umgebung bildenj
. « bet ihre wunderbaren, statt entwickel
» . Gletscher; der Glacier des Bossons, !
- 15 Mer de Glute, der Glacier duf
J ant, der Glacier de la Brenva undx
etwas entlegene Glacier dArgen
re gehören zu den großartigsten und.
» "»:» "nsten Erscheinungen der Firnwelt
X den Alpen. Jnmitten einer unver-«
-. eichlichen Gebirgsscenerie in gewalti
« Hochmulden sich sammelnd, senken
eh diefe Eisströme zuletzt oft mit«
· tachtvollem Sturz und thurmhohen
·«’-»- acs (Eisnadeln) in friedliche Al
· thäler nieder. Die größte Merk
··« rdigkeit der Montblanc- Kette be
ht übrigens in den sogen. Aiguilles.
, «efe fpitzigen schmalgebauten Fels- »
, deln mit ihren ungeheuer schroffen
»7 rgflanken sind einzig in ihrer Akt. «
.zie Verwitterung der Urgebirgsge-;
- ·ne hat hier noch weit schärfere Spi- ;
und Zacken geschaffen, als es die;
Straße in Chamonix.
tosirm der Dolornittalie in Südtirol
.« muccht hat. Es sei an dieser Stelle
iglich aus den Kamm zwischen der
Hrguille des Charmoz und der Ar
? Zille du Plan hingewiesen, der einen
» « kwiirdigen Reichthum an solchen
bilden besitzt. Andere Aiguilles er
« - eine ganz bedeutende Höhe, die
» ähnlicher Dolomitberge weit über
It und im Verein mit der scharfen
Z filirung ganz überwältigendeT
.-·-«-i e Bilder hervorzaubert. Die Ai- ;
" Eine du Dru (3755 Meter) und die«
iguille oder Dent du Gesant (4014»
»- Leier) diirsen als charakteristische Bei- l
Zele für den Typus gelten. Pros. I
I idwig Purtscheller nennt sie »das!
Tsz tbarste Gebirge der Alpen«, «undj
darf behaupten, daß die Aiguilles ;
; rch ihre abenteuerliche Gestaltung
die Schwierigkeit ihrer Erklim
« g zu einem Anziehungspuntt fürs
. PierrePointue. I
Elite der Bergsteiger genwrderJl
» Es ist bezeichnend, daß eines
"hl dieser stolzen und heraussorq
Felszinnen während einers
von Jahren jedem Angriff trotz
web nur mit unsäglicher Mühe vor
.1. nicht allzu langer Zeit ihrer Jung- »
schreit beraubt werden tonntenJ
Pest ist die Ersteigung mancherF
· - mit so großen Fährlichteiteni
sägt. baß sie nur sehr selten und.
Zwischenräumen ausgeführtI
Die Verbindung von Eis- und
. arbeit, der jähe Aufbau der
’ senken, die Lawinengesahr und
« sig austretenben Steinsälle stel-.
, fast unersüllbare Anforderun-"
»s. die Technik, die Ausdauer und
W ber Etsteiger, sodaß viele
s nur unter den günstigsten
missen tmb mit den besten Füh
katigt werben können. Gegen
tichen schwierigen und gefähr-«
Ausgaben wollen geübte Berg
steiget die Ersteigung des Montblane
aus der üblichen Route unter guten
Verhältnissen nur als »alpinen Spa
ziergang« gelten lassen.
Die Beztoingung des mächtigen
Monarchen. zu der der Gelehrte de
Saussure die Jnitiative ergriff, gelang
zuerst dem Einheimischen Jacques
Valmat und Dr. Paccard im Jahre
1786. Saussure betrat den Gipsel ein
Jahr später unter Balmat’s Leitung.
j Ein im Jahre 1887 in Chamonix er
; richtetes Denkmal mit Figuren von
sSalmsom doppelt wirksam durch den
; plastisch zum Ausdruck gebrachten Hin
weis aus das gewaltige Montblanc
Massiv, ehrt diese letzteren, ihre Zeit
genossen an Thattrast und Hingabe
weit überragenden Männer. Leider
hat Balmat später ein trauriges Ende
gesunden, indem er angeblich beim
Suchen vonMineralien oder gar Gold
adern in demGebirge hinter dem Mont
Brövent verunglückte und verschollen
blieb.
Das Montblanc - Massid selbst ent
sendet einen Doppelsporn in südlicher
Richtung, wovonder westliche Zweig
mit dem langgestreckten Mont Broil
lard einen Riesenpseiler des Monat
chen selber darstellt und der östliche
Arm die beriichtigten Pesteretspitzen
trägt, die sämmtlich in die Thäler der
Doire hinabschauen.
Die zahlreichen Gletscher bilden ei
nen Haupireiz der-Gruppe. Die einen
senken sich in’s Thal von Chamonix
hinab, wie der Glacier du Tour, Gla:
cier d·Argentii«-re, das Mer de Glace,
der prächtige Glacier des Bossons und
der Glacier de Taconnaz. Andere
steigen in’s Hal de Montjoie hinab.
Alle diese Firnen gehören zum Flußge
biet der Arve (Savoyen). Die Gut
scher der Courmayeurseite sind meist
tiirzer und steiler. Sie gehören zum
Flußgebiet der Doire (Jtalien). Eine
vierte kleine Gruppe von Gletschern
liegt bereits aus schweizer Boden und
Argentiere.
s sendet ihre Wasser theils in die Dranse.
! theils durch die Gorge du Trient in die
J Rhone.
» Der wasserscheidende Haupttarnm
bildet zugleich die politische Grenze.
Derselbe trennt auf der Strecke zwi
schen Aiguille du Tour und Mont
Dolent die Länder Savoyen und
Schweiz sowie in seinem Verlauf vom
Mont Dolent bis zumCol de la Seigne
« die Gebiete von Saoonen und Italien.
I Der Mont Dolent ist daher die Drei
H herrenspiye der Montblanc - Kette.
; Die meisten deutschen Reisenden er
. reichen das Rhonethal über die Alpen
pässe der Furta, Grimsel oder Gemmi
und wenden sich dann von Martigny
über den Col de la Forclaz und die
Toste Noire nach Chamonix. Das
Städtchen, das etwa 2500 Einwohner
besitzt, liegt in 1050 Meter Meeres-hohe
an den beiden Ufern der Arve und
"rnacht mit seinen zahlreichen ansehen
Ilichen Hotels einen freundlichen Ein
s
f
i
i
«-·’ ---I·——
Serac.
druck. Freilich entbehrt das Innere
von Chamonix vollständig jenen alt-i
nen Zug, den die Behausungen in an
deren Theilen der Alpen, besonders in
Tirol und der Schweiz zur Schau tra
gen. Uebertoältigend wirkt die Zau
berwelt von Chamonix, und bei jeder
Biegung der Straße erscheinen neue
Bilder: der Glacier du Tour, der Gla
cier d’Argenti-re, die wunderlich ge
sorrnten Aiguilles und der majestäti
sche Montblanc selbst. Das Dörflein
Argentiäre (1250 Meter), zu dem der
gleichnamige Gletscher, umsäurnt von
Moränen, niederwallt, befindet sich in
recht bedrohter Lage und wurde schon
wiederholt von Eisbriichen und Was
serftrömen verwüstet. Jm Hinter
grund thront die stolze, schroff aufge
baute Aiguille du Chardonnet (3822
Meter). Die großartigsten Eis- und
Gletscherphiinomene in der Umgegend
von Chamonix bietet der Glaeier des
Bossons, dessen Zunge bis fast zur
Thalsohle herabreicht. Theils durch
jähes Gefäll(Eissturz), theils durch
Zusammenpressung im engen Bett oder
s Aufstauung infolge von hindernissen
(gleich Stromtvirbeln) entstehen jene in
Zacken und Nadeln zerrissenen und zer
fplitterten Gebilde, die man Seracs
nennt. Sie find zuweiten durch tiefe
Spalten und Trichter voneinander ge
schieden oder durch schmale Eisfirfte
miteinander verknüpft. Die Aiguille
du Midi beherrscht den Hintergrund
der grausig - schönen Wildniß, deren
Eisfirste wie erstarrte Meereswogen
anzusehen sind. Wer sich scheut, den
Gletscher selbst zu betreten, der enag
auf gutem Saumweg hinansteigen zum
hochgelegegenen Pavillon Pietke Pom
tue, wo er in einer Oöhe von 2049 Me
ter den Gletscher weithin in aller
Sicherheit ist-erschaut Aus der Tiefe
grüßt das Städtchen Chamonix her
auf, und jenseit des Glacier des Bos
fons blinken Aiguelle und Dorne du
Gouter in blendendem Fitnkleid.
Das Observatorium.
Den 4810 Meier hoben Gipfel des
Moniblanc krönt ein Obfervatorium
das von dem Pariser Astronomen
Janssen im September 1893 errichtet
wurde. Der irapezsörmige Bau ist
10,5 Meter lang, 7 Meter hoch und
4,5 Meter ties in den Schnee eingelas
sen. Die Plattform des Observato
riums, die ein Geländer umschließt, ist
mit einem Thürmchen geschmückt, das
die meteorologischen Beobachtungen er
leichtert, und gibt dem Ganzen das
Aussehen einer kleinen Festung. Und
fürwahr-, das Observatorium aus dem
Gipfel des Montblanc ist auch in
Wirklichkeit ein weit in die Sphäre der
Meieorologie hinaus vorgeschobenes
Fort, ein himmelanstrebendes, in die
Welt hinaus leuchtendes Schloß der
Wissenschaft.
Ein fürstlicher Arzt.
Zu den berühmtesten Augeniirzten
unserer Zeit gehört der Herzog Dr.
Karl Theodor in Bayern, ier am LI.
August 1839 in Possenhosen als der
zweite Sohn des Herzogs Marimilian
von der Linie Zweibrücken - Birtenseld
geboren und also der jüngere Bruder
der Kaiserin von Oestercich tit. Er
trat ursprünglich bei der Vlriillerie ein,
widmete sich aber, nachdem er den
Feldzug gegen Frankreich un Haupt
auartier des jetzigen Königs von Sach
ien mitgemacht, ganz dem medizini
schen Studium. Man lag-, naß ter
Tod seiner ersten Gemaoiim einer fäch
sischen Königstochter, nach kaum zuri
jähriger Ehe, den tiefinneren Drang,
ein Helfer der leidend-en Menschheit zu
Herzog Karl TheotNL
werden.besonoerg in ihn: bestärkt habe.
Der Herzog studirte .1nd ;ironiovirte in
München, wirtte Dort Xiingere Zeit US
Assistent des berühxnken Ehirnrgen
Pros. von Nußbaum, wandte sich dann
der Augenheiltunde als Spezialstw
dium zu, und erhielt 1880 durch be
sonderen Erlaß des Reichstasizlch die
Befugniß zur Ausübung der ärzilichen
Praxis-. Seither liegt er derselben im
Sommer auf seiner BeHtzung in Te
gernsee, irn Winter in Meran in aus
gedehnter Weise ob; die Zahl der :-on
ihm ausgeführten Star - Dierktirintn
allein soll schon das dritte Tons-nd
übersteigen, und die tvunbercure Ge
schicklichkeit seiner Hand führt ihm
jahraus —- jahrein Patien::n auf- al
len Theilen der Welt zu. Vor allem
aber ist er der Helfer der ärmsten nn
ter den Armen geworden, derer, denen
ihre äußern Verhältnisse Zenit lange
tbeuere Kuren versagen. erzog Karl
Theodor ist in zweiter Ehe-sei: 1874
—- mit der Prinzessin Maria Jofepha
von Braganza, einer der sechs »schönen
Btaganzatöchtet«, wie sie 71 Volls
munde heißen, vermählt, die ihm eine
treue überaus geschickte Ussittentin bei
seinen Operationen geworden ist.
Ein Genesung-beim
Es ist eine segensreiche Folge der
neueren socialen Gesetzgebung in «
Deutschland, daß überall im alten Va
terlande durch die Invaliditäts- und
Alters - Versicherungsanstalten Gene
s ungsheime erstehen. Die jüngste heim
stätte dieser-Art ist diejenige derBraun
D a s H e i ni.
schweiger Anstalt, die inmitten weit
ausgedehnter, herrlicher Waldungen
an der Eisenbahn Gerneode - Dassel
selde, zwischen den Haltestellen Feie
drichshöbe und Stiege, belegen ist. Das
Heim ist selbstverständlich mit allen sa
nitäeen Einrichtungen bet Neuzeit ver
sehen.
Zur nnd Zimmermann.
200 Jahren sind ygflossem feitdems
der rufsische Zar Peter -der Große fein »
Reich verließ, um als einfacher Arbei- J
ter auf der Werft des holländischen H
Küstenstädtchens Zaandam — dies ist :
die in Holland jetzt allgemeine üblichej
Schreibweise für Sardam — den;
Schiffsbau zu lernen, und dieses Cr-;
eigniß ist denn auch in genanntems
Orte gebührend gefeiert worden. Ue- !
ber die Ankunft des Zaren in Zaan-’
dam findet sich im Kirchenbuche der
dortigen lutherischen Gemeinde folgen
de interessante Eintragung von der
Hand des Pastors G. h. Petri, die in
kurzen Worten das Wesentliche hervor
hebt:
»Den vergangenen achtzehnten Au
gust, am 2. Sonntag nach Trinitatis,
des- Morgens um 8 Uhr ist der Zar
und Großfiirst von Nußland, Peter
Alexowitsch, auf einer Barte mit 6
Mostowitern allhier in Sardam in
cognito angekommen, und hat sich acht
Tage auf Krnmvenborg bei einem
Schmiedegesellen von Voy Tyssen auf
gehalten. Darnach ist er nach Am:
fterdam gefahren, wo seine grofze Ge
sandtschast angekommen war. Er ist
7 Fuß groß und war in Sardamer
Bauerniracht gekleidet. Er zimmert
auf der Admiralitätswerft und ist ein!
Liebhaber von Schiffen.« «
Mehr oder minder mit obiger Notiz ·
übereinstimmend, findet sich der taisek-- l
liche Besuch auch noch in anderen alten s
Zaandamer Chroniten verzeichnet. Den s
Wasserseite von Zaandam·«
Schmiedegesellen — Getrit Kist —, in
dessen hinterem Wohnungsgelasse der
Zar Quartier sand, kannte er bereits
von Russland her-, wo dieser, wie so
viele seiner Landsleute, gearbeitet hat
te. Die Wohnung bestand aus einer
kleinen Kammer mit Kamirn einem
Tisch und zwei Stühlen. Sie hat Tich
bis heute erhalten und ist jetzt mit
mancherlei Jnschristtafeln und einem
Kupferstich - Porträt des Zaren von
Haut-raten geschmückt. Getrit Kist er
hielt stwnge Weisung, das Jncognito
seines vornehmen Freundes und Haus-!
genossen um keinen Preis zu lüften.
Da diesen aber andere Zaandamer, die
ebenfalls in Rusztand gewesen waren,
erkannten, so sah sich Peter bald vons
Neu-gierigen umlagert, unter denen·
ihm namentlich die Kinder lästig sie
len. Nicht zufrieden damit, den selte- J
nen Gast anstaunen zu dürfen, es
warfen sie ihn seltsamertveise mit Ubn- s
rath und cteinem so dasz er sich nacht
der Herberge ,,Zu den drei Schwänen«
begab, den Bürgermeister zu sich be
schied und diesem sein Leid klagte. Das
Stadtoberhaupt —- »tlug und weise«
WerftundWindrniihle.
— erließ eine geharnifchte Ermahnung »
an die hoffnungsvolle Jugend und
bedrohte jeden, der- »gewisse vornehme
Personen« noch einmal beleidige, mit»
empfindlichen Strafen. Gleich am
Tage nach feiner Ankunft hatte der
Zar Handwertszeug gelauft und sich
unter dem Namen Peter Michaeloiv
auf der Werft des Schiffszimmev
manns Lhnft Teeuwiszoon Rogge an
der Buitenzaan anwerben lassen. Jn»
feinen Mufeftunden stattete er allenj
Zaandamern, mit denen er in Nuß
land zufammengetommen war, Be
fuche ab und nahm unter anderem bei
einer alten armen Frau, Mary Hit
mans, ein Gläschen Genever entgegen,
»den liij mest kmmuk onlinka
Auch heim Bau einer Male betheiligte
er sich fie hat bis zum heutigen Tage
den Namen »der Grioßfiirst« behal
ten.
E
Zar Peter’g Wohnhau3.
Die Wirlung der bürgenneistekli
chen Ermahnung scheint keine außer
ordentliche gewesen zu fein, denn Pe
ter der Große wurde seine kleinen Pei
niger nicht los und ver-ließ schon nach
achttägtgem Aufenthalte Zaandam,
um sich in Amsterdam auf der Wekft
der Oftindifchen Campagnie als Zim
mermann anwetben zu lassen.
Aber der Zar vergaß das freundli
che Städtchen an der Zaan nicht. Nach
oielen Jahren statieie er ihrn in Be
gleitung seiner Gemahlin Katharina,
mehrerer Prinzen und eines großen
Gefolges einen Besuch ab, bei dem alte
Erinnerungen ausgesrischt und der
Freundschastsbund rnii den wackere-i
Zimmer-lenken erneut wurde. Wer
weiß, ob vie Begrüßungsrede, die
man an ihn richtete, nicht ähnlich
klang, wie von Betts ilassisches Fest
lied:
»Hei! sei dem Tag, an welchem du
bei uns erschienen,
HES ist schon lange her,
Das freut uns um so meht!«
Weiße Hunde als Opfer.
» Von Alters her galt das seierliche
Verbrennen weißer Hunde bei den einst
sebr mächtigen Jrvquois als das dem
Großen Geiste angenehmste Opfer und
in früheren Zeiten wurde dasselbe stets
unter barbarischen Ceremonien darge
bracht. Jn den letzten Jahren ist das
selbe allmälig außer Gebrauch gekom
men, doch beabsichtigen die zu der ge
nannten Nation gehörenden Quan
dagas, diesen Ritus von Neuem aus
leben zu lassen, ein Beweis, daß die
»Mehrzahl dieser Nothhäute von der
: Religion derWeiszen nichts wissen will.
« Als die Jroauois noch ungeheure Ge
»biete unseres Landes behertichten und
idie Wälder von Wild aller Art wim
i melten, wurden vor dem Fest ftets
ngoße Jagden abgehalten; diese kom
J men jetzt natürlich in Wegfall und in
IErmangelung weißer Hirsche müssen
; sich die Nothhäute bei den das Fest be
Igleitenden Schmausereien gewöhnlich
Jmit zäheni Rindfleisch begnügen, auch
Ywandern zahlreiche Hunde, die bei den
-Jndianern bekanntlich als Leckerbissen
gelten, in die Kessel. Das Opfern der
weißen Hunde wird init einem barba
rifchen Tanze eingeleitet, zu dem sich
alle Mitglieder des Stammes, auf das
Bunteste herausgeputzt, einfinden. Jn
ehrfurchtsvollem Schweigen hocken
«Manner und Weiber in langen Reihen
auf der Erde, während die »Musiler«
den offenen Raum in der Mitte ein
nehmen. Während einer eine vrimitive
Trommel, d. h. eine zwischen zwei
DasVerbrennenderHundr.
»Psiihlen ausgespannte trockene Hirsch
haut bearbeitet, vollführen die anderen
mit hörnern, die halb mit Schrot«ge
siillt sind, und Kürbissem in denen sich
Bohnen befinden, einen Höllenliirm ,
Der Tanz wird von dem Aelteften mit 1
allerhand grotegten Sprüngen eröff
net, ihm schließen sich die Männer, ih
rem Range entsprechend, an, und zu
letzt folgen die Weiber. Allmälig ge
rathen die Tanzenden in wahnwitzige
Etstase und bald gleicht die Scene
einem wilden Durcheinander heulender
Teufel. Dieser Tanz dauert fast die
ganze Nacht hindurch und erst gegen
s Morgen ziehen sich dieTheilnehmer zu
l rück, um sich siir das seierliche Opfer
selbst vorzubereiten Wenn die ersten
i Strahlen der Sonne im Osten sichtbar
werden, versammeln sich die Krieger
sum ein rohes Kreuz, an dessen Arme
Idie zum Opfer bestimmten weißen
thunde, die vorher erwiirgt und mit
l möglichst bunten Bändern sowie
’Decken verziert sind, hängen. Unter
dem Kreuze sind Hausen von Reisig
ausgeschichtet, das von dem Aeltesten
mittels eines Feuersteins in Brand ge
steckt wird. Sobald die Flammen
emporschlagen, werden die Opferthiere
von zwei jungen Kriegern vom Kreuze
genommen und zu dem Aeltesten ge
bracht. Dieser ruft den Großen Geist
an und wirft mit beiden Händen ge
s trocknete wohlriechende Kräuter aus
l die Cadaver, indem er sein lautes Ge
bet fortsetzt, bis das Feuer die lehten
Spuren der Hunde vertilgt hat.
--.... .—-—
I Leider nicht.
Jhres Vetters Praxis ist wvljl noch
immer nicht besonders-?
Leider nicht, obwohl wir unser Be
stes thun. Aber immer können wir
doch auch nicht trank sein."
—«.-.—s--—
— Nadlek - Utensilien·
Gattin: Mast Du denn Alles, mai- Du
zum Ausfluge brauchst?« M Gatte:
»Ich glaube ja; ich habe die Lampe, die
Oelkanne sp-—" —- Gattim »Na ja, Und
die haupifachehast M natärlich ver
gessen: das Berbandzeug.«
Besitaftesietetei.
»Mein Herr! Wollen Sie sogleich
Ihren lästigen Hund entfernen!«'
,,Bitte seht, gnädiges Fräuleins .. .
FoxL ob Du gleich ’teingehst, Tropf
elendiger!« —- —
—
Der plötzliche Windstoß.
Jn den Ferien.
»So, die Reier wären nun vollge
pumpt! Wenn es mir jetzt noch ge
lingt, meinen Onkel anzupumpen,
dann kann die Reife losgehen!«
Naturwissenschaftliches.
Lehrer izum kleinenJalob): »Kannst
Du mir etwas über das Wasser fa
gen?'«
Jakob: ,,Wasser is e’ Flüssigkeit,
wo, wenn ma’ de Händ' hereingibt,
wert« schmutzig!«
— Aus dem Kasernenk)of.
Feldwebel: »Es-keimt Money wie stecken
Sie denn heute wieder in ver Uniforrn!
WsAn Ihnen ist wirklich ein Civiiist
verloren gegangen!«
—- Jrn neuen Curort. »Ich
sehe Sie jetzt schon mehrere Tage hier
unthiitig Men! — haben Sie denn
gar keine Beschäftigungs« — »O doch!
Wir sind von der Curverwaliung an
gestellt: Meine Frau ist ’Z künsttiche
Echo und ich hin der Heisa-P