Iszeiger nnd Herold. O. P. Bitt-III, Herausgehen Grund Island. Nebr. LoudwtethftnaftllcheQ cfl-- Winterfjitterung der F« Schafe. Bei dem Uebergange von der Weide MStallfütterung ist es nothwendig, Schafe passendes Futter zu rei « chen, um diesen Uebergang so viel wie - möglich zu erleichtern. Das Schaf ver langt eine überwiegend trockne, ge würzhafte Nahrung. Gutes Heu ist fiir II das Schaf das beste Futter und zwar ;;.- vlches von hochgelegenen Wiesen, nn solches von Erbsen, Wirken und Kuhbohnen und zuletzt von lllee Und Alfafa. Verschimmeltes Fut -·s«; ter, oder saures und von liber wemmten Wiesen verschlarnmtesHeu Schafen nicht zuträglich Von allem .-f,-- iroh eignet sich das von Erber und "z in südlichen Staaten von Kubbohnen am besten, auch wo Millet für Sa mengewinnung gezogen wurde, eignet fch das Milletstroh sehr gut zur-Schaf iitterung Obst und Kartoffeln sind besonders fiir säugende Schafe mehr nachtheilig als günstig. Die verschie E- denen Rübensorten sind dagegen ein wtzügliches Winterfutter besonders » für Fleisch- und Mutterschan sie ha ben keinen nachtheiligen Einfluß auf die Wolle. wie man früher glaubte; nur dürfen sie nicht ausschließlich sondern nur als Zugabe gefiittert werden. Ge «j treidekörner sind den cchszn L:s:::: ders zuträglich und sie werden von den elben besser verdaut als von dem ; indvieh; sie sind, wie Versuche an der ·— Wisconsiner Ackerbauschule darthun, fiit Mastschase wie fiir Lämmer sehr z; zu empfehlen. Hafer kann man ganz » geben, dagegen wird anderes Getreide - arn besten geschroten oder in Wasser aufaequellt. Gefchrotete Erbsen oder · Kuhbohnen verursachen bei den Scha fen vielen und zähen Fettfchweiß, da durch verlieren die Schafe atn Gewicht und die Mutterfchafe leicht die Milch, während Lämmer bei der Verfütterung dieser Getreidearten abmagern und i leicht an Lähme und Augenentziindung erkranken. Regelmäßige Salzgaben sind ;- , bei keinem andern Thiere fo nöthig wie beim Schafe. Dertfrucht und Gräser. i · Daß unsere Gräser meisten-«- unter einer Uebersrucht besser gedeihen, als bei reiner Augsaat derselben, ist eine jedem Farmer bekannte Thatsachex we niger bekannt aber sind die Ursachen, wodurch dies bessere Wachsthum der - Unterpflanzen bewirkt wird. Durch I Beobachtungen ist festgestellt worden, daß die Deckfrucht einen besonders gün- , stigen Einfluß auf die Beschaffenheit I des Ackerlandes hat. Die Pflanzendecke j bewirkt eine veränderte Vertheilungk z des Wassers im Boden, sowie eine Ver- ’ ; minderung der Wärme des Bodens-.i 7 Während auf nacktem, unbesäetem H Lande die oberste Bodenschicht am: wasserärmsten, die tiefer liegenden ; E Schichten dagegen wasserreich sind, ist ! s aus bewachsenem Lande die tiefere J i Schicht durch das wasseraufsaugende ; Wurzelwerk der Pflanzen entwässert, ; aber die gegen Sonnenschein und Wind i geschätzte oberste Bodenschicht sehr Z wasserreich. Aus dieser Bodenbe- T chaffenheit ergiebt sich der Einfluß der I eberfrucht aus die untergesiieten l Pflanzen.Feintörnige Samen, wie ja « unsere meisten Grassämereien sind, würden, da sie nur flach untergebracht werden dürfen, aus nacktem Boden we g: Wassermangels und zu hoher Bo wärme entweder gar nicht teimen oder doch einer sehr unsichern Entwicke lung entgegengehen, während unter der kchiiyenden Decke der Uebersrucht in olge vorhandener Feuchtiateit und tühler Temperatur des Bodens die Iünstigsten Bedingungen für das Kei mn der feinen Samen bestehen. Sind die jungen Graspslanzen so weit ent wickelt, daß ihre Wurzeln in diejenigen Bodenschichten eindringen, welche von den Wurzeln der Decksrucht besetzt sind, so isi es Erntezeit für die letztere, sie 1 wird entfernt; die jungen Gräser lei den nun nicht durch Wassermangel und Zu starke Beschattung. Der Garten im Herbst. Die Bortheile, welche das Umgra «;· im oder Umpfliigen des Gartenlandes j · Ior Winter gewahrt, bestehen in Fol- s «— Evdeim Das Land wird, wenn es »Es-«- s ANY-r - -«»,-,.sk(-.,-:»s n im Herbst umgearbeitet wird und un rauh und ungeharkt liegen bleibt, « ; durch das Gesrieren ungleich fruchtba » net und milder gemacht. Es wird sehr Viel Ungeziefer, welches sich um die Herbstzeit in die Erde Verkriecht, da ssrch vernichtet, indem es durch dazum raben derselben wieder an die Ober « gebracht wird. Sehr gut ist es, Denn Ient die Hühner in den Garten lassen werden; denn Ogerade jetzt ver glgen le eine große enge nsekten. Mart B Ungezieser findet ich ge Wl iin Gartenlande ungleich mehr Ists aus«-dein Felde, eben weil ersteres sz ähnlich alljährlich reichlich qedüngt als-v tter ist als lesteresz weiter , weil das Gartenland feuchter » Aukwerden durch das Umar vie « »Untrautsamen zerstört; sie s nnddte jungen Pflanzen erlie dem Froste. Die meisten Garten e « sieben einen lockern aber ge a sodan. Man rabe deshal im - das herd bearbeitete Land . ein-nah sondern lockere und m die Oberfläche mit Egge oder Jeder dies währt es im Früh lin ost lan e, bevor das Gartenland, we ches häu·ig noch mit Obftbäumen beseht ist. umgearbeitet werden kann. Ze sorgsamer man vor dem Winter das and umgräbt, desto größer ist der Vortheii. Es gilt das hier Gesagte freilich nur als gemeine Reael, nnd es iebt in der That auch solche Falle, in nen es besser ist. das Land erst im Jruhltng umzuaraben, wie zum Ber spiel dann, wenn das Land im Herbste zu naß sein sollte; denn durch dasUm graben im Herbste würde die Feuchtig keit nur noch vermehrt. Als allgemeine Regel gilt bei allem Lande, daß der Boden nicht verhärten und damit das Eindringen der Lust nicht versperrt werden dars. Alterstennzeichem Wie bei Rindern und Pferden er kennt man auch das Alter der Schafe am sichersten am Wechsel der Zähne. Das Lamm bringt außer den zwanzig Backenzähnen in der untern Kinnlade acht spitze Milchzähne mit zur Welt, doch sind diese in den ersten Tagen mit einer fleischigen Haut überzogen, wel che sich erst nach 8 — 10 Tagen zurück schiebt. Selten tommt das Lamm mit offenen weißen Zähnen zur Welt. Lln der oberen vordern Kinnlade hat es statt der Zähne eine harte tnorpelige Erhöhung. So lange das Thier noch sämmtliche Milchzähne hat, wird es als Lamm bezeichnet. Wenn es ein und ein halbes Jahr alt ist verliert es die beiden mittleren Zähne und es treten an deren Stelle zwei breitere, die Schafzähne und das Thier heißt jetzt Jährling. Bis zu dem Alter von etwa 2F Jahren verliert es die b:kd::r nächsten Milch zähne und erhält an derselben Stelle zwei stärkere neue Zähne. Jst das Schaf 3 —— 33 Jahr alt, so fallen die nächstfolgenden beiden Milcheähne aus-. Vom vierten bis fünften Jahre wech seln die beiden letztstehenden Eckzähne, das Thier ist jetzt vollzähnig. Jm sech sten Jahre bleiben die Zahne noch ge wöhnlich weiß, werden aber durch Zu rückschiebun des Zahnfleisches merklich länger; im csiebten Jahre färben sie sich gelb und fallen von da an bis zum neunten Jahre wieder in der Ordnung aus-, in der sie aewechselt wurden. In diesem Alter ist das Schaf siir Ziich tungszwecte schon werthlos. MaisstengelalHFutter. Es giebt wohl nur wenig Farmer, welche nach den Erfahrungen, die sie in den letzten futterarrnen Jahren mit »Cornfodder« machten, daran zweifeln, daß gute MaigstengeL rechtzeitig ge schnitten. gut getrocknet und unterDach aufbewahrt, so viel werth sind wie mit telgutes Heu. Bleiben aber ,,(5boclg« während des Winters draußen, so ver liert natürlich dag- Futter durch Wind und Wetter den größten Tlxeil seines WertheS. Man behandle Maissntter mit derselben Sorgfalt wie Heu, schneide die Maizitengel bevor sie voll ständig vertroctnet find und bringe sie in einen offenen Schuppen; denn hier sind sie vor Wind und Regen geschützt und die Luft bat genügend Zutritt, um das Verfchimmeln zu verhüten. Denn die Maigstaudem wenn sie rechtzeitig geschnitten werden« enthalten noch Viel l Saft und trocknen sehr langsam aus, zumal wenn die »Chocks« groß und dicht gesetzt werden und feuchte; Herbst weiter vorberrschend ist. Jn den süd lichen Staaten kann deshalb, weil dort im Herbst gewöhnlich schwere Regen fallen, selten gutes »Cornsodder« ge macht werden. Man lasse das Maik sutter nicht zu lange draußen stehen; geholt muß es doch einmal werden« und da ist es also je eher —- desto besser. Bei der gewöhnlichen Art des Ver fütterns. wird viel Maissutter vergeu det. Werden die Stengel den Thieren ganz vorgeworsen, so ist es laum zu verhüten, daß sie etwas davon unter « die Füße bekommen um dies zu ver- 1 meiden, sollte das Futter ge- ; fchnitten werden; es kann dies sehr leicht in einem einfa chen, langen Kasten mit einem ernähre lichen Heumesser geschehen. Entheil haft ist es, die geschnittenen Stengel »vorher ein wenig anzuseuchten und « beim Verfüttern etwas Maismehl oder Kleie darüber zu streuen. Die »Er-rn Shredders« besorgen das Zerreißen der harten Stengel aufs beste und mehr und mehr finden wir, daß, nachdem die Dreschmaschine ihren Rundgang been det bat, dieselben Leute mit ihrer Dampfmaschine und Sbredder noch einmal einen Umeua halten. Um den Hühnerstall von Ungeziefev zu befreien, werfe man ein paar Hände voll Kallstaub gegen die Wände und gegen die Decke des Stal les, so daß eine dicke Staubtvolte ent ; steht. Ein Theil des Kalkes seht sich ; nun in die Ritzen und Fugen desStal i les, wo er alles ihierische Leben voll s kommen vernichtet; der Rest fällt aus s den Fußboden,von wo er nach ein paar - Minuten mit dem Miste zusammen in die Ecke gekehrt wird. Am nächsten ; Tage wiederholt man das Verfahren jKeine andere Reinigungsmethode ist lnöthig bis man schließlich beim gro ßen Meinigen den ganzen Dünger her f ausbringt Die Kaltstiiubung bat auch noch den Vertheil, jeden iiblen Geruch i aus dem Stallraum zu entfernen. I Teppiche schüjt man gegen iM o t t e n, indem man vor dem Legen den Fußboden mit starker Alaunlösung E recht naß auswäscht und das eintrock . neu läßt, dann von Zeit zu Zeit rings um ein mit sehr starkerLösung getraut tes Tuch auf die Ritzenpreßt, so daß die Mgkeit nebenherurn steht. Jn gleicher Vetx wird eine Lösung von ,Me ublimate« angewandt Und vermuthet man Motten dann sann man eine Mischung von Benin M Mbolsäure ringsum träufeln. · — Meint-mou« in solt-leih »Der galizische Bauer« betitelt sich ein Aufsatz, den Dr. Jwan Franlo in ver Wiener Wochenschrist »Die Zrit" veröffentlicht Folgende ergreifendi Stelle, die das Verhältniß zwischen Adel und Bauernthum behandelt, sei daraus mitgetheilt. »Am Ende fast eines jeden 3alizi schen Dorfe-BE so schreibt Franto, »auf einem Hügel oder inmitten eines Par les, umschattet von alten Bäumen oder umgeben von sorgsam gepfle ten Blu menbeeten erhebt sich ein weiZeT mehr oderweniger geschmackvoll geheimes mehr oder weniger reich, oft luxuriijs ausgestattetes Gebäude. Es ist das herrschaftliche Haus-, das Palai3. der Hof. « Sein Jnhaber trennt es stoiz ei iien Herd der Civilisation inmitten der bäuerlichen Finsterniß. Das Palciis ist gewöhnlich wohl gezäunt; in dieser Umzäunung unweit des Hiiivtgeddw des befinden sich mehr oder weniker stattliche Wirthschaftsgebäude, zahl reiche Heu- und Getreidetchoher, Pier deställe, Maschinenhäuser, Riuderz Adler-, Schaf- und Hundeställez außerhalb der Umzäunung itetecxi rei benwcise gebauteWohnhäuser der heir ichaftlicken Dienstleute, Hindwcrter unt-Aufsehen und ringsumher rciien sich große, geschlossene, nsulilkicraute Feldflächen aus —- die Herr chnftiiche Meierci. Wirklich, eine ander-: LJTLL alsJ wir sie bis jetzt gesehen hat«-» Jni Hofe eine Menge Geflügel, Hunderte tvoblge«ätterter Kälber, Fülle-! iiiid Schweine, die Dreschmaichine pteift und schnattert, die wohlgennhtien Auf seher und Lataien gehen umbri, wohl getleidete Herren und Damm spazieren im Part umher und führen geistreiche Gespräche über Nietzsche-Z Plxiiriss-pl;ie oder über sden neuesten Roman von Sientiewicz. Wirklich e«n Herd der Civilisation und der feinen Gesi«tung. nicht wahr? . - « eeden wir uns ader diesen puo frühmorgens um sechs Uhr an. Jin Hofe ertönt die Glocke, und aus de:.i abseits liegenden Dorfe beginnen lang sam, keuchend und bustend erdsatsle, aebeugte, in Lumpen gekleidete its-Hal ten berbeizutommen· Ihre Gesichter find derschlasen, in den Staaan iteaen noch Strohhalme — Ueberrzste inrer Kopfpolster; einige kommen srsobl aus benachbarten Dörsern. viele Leiden ren Glockenschlag schon lange vor dem ge schlossenen Thore erwartet, uni ja nicht zu spät zu tomrnen. Das leiir trird aufgemacht, die erdsahlen Gestalten, Männer, Bursche, Mädchen drangen sich in den Hof hinein, tragen ater nicht, sich dem berrschastlich»i Gedanke zu nähern, wie surchtiaine Lunte ste ben sie natie am Thore, eiikdlösiten Hauptes, bei Frost, Schnee oder Tugen, und warten lautlos. Jrniner neue Ge stalten kommen herbei und refgrirsiern den Haufen —-—es sind die Eilrbeitsischem den. Nach einer halben Stunde to:!imt der berrschaftliche Verwalter heraus er könnte schon lange da sein,«--.b:: die Autorität der Herrschaft Durlain es daß die Bauern möglichst lange trat ten sollen.' Er wird von xsen Werten den mit tiefen Bucklinaen tssthiii,:, aut toortet aber nicht«-i aus ilircn iniusk ifr nähert sich und sagt im trockne-n ge schästsinäsziaen Tone: Heute l.·.i««- bin wir zehn Männer, zehn Burschen und zwanzig Mädchen-, die nnd die scllen bleiben. Wir zahlen tcute drxr Miit-. nern je 2(.), den Burschen und intädctsen je 15 Kreuzer in Quittuigen -· t:-in.-·g nicht recht ist, mag geben« Tie Uebri aen können wir beute nicht beschäftigen vielleicht morgen. Und nun erhebt sitt ein Geschrei ii·:d Geheul — nicht zu saur, damit es nicht den gnädigen Herrn au-; dem Schrote wette. Die Einen finden den List-n zu gering — und werden gleich weggejagt, die Anderen weinen, daß ihre Kinder nichts zu essen haben, und ditten, man möge sie, sei es auch nur u-·«. lc Kreu zer, arbeiten lassen, damit s«e nur nicht mit leeren banden nach Hause Zurück tebren müssen. Aber da bat der Ber idalter mit ein-in jeden seine Privat rechnurw Du hast bei den Wahlen sür den und den gestimmt gegen unseren gnädigen Herrn —— geh zu jenem, er soll Dir Arbeit geben. Du hast uns vor Gericht eingeklagt wegen der Schläge und wagst es noch hierher zu kommen. Du wolltest zur Einheit nicht kommen, als ich Dich ausdrücklich bitten ließ, und jetzt kommst Dui Marsch! Für solche haben ioir tejne Beschäftigung So werden da alle Disserenzen zwi schen Bauer und Schierchzizc ausgegli chen. Ein schöner Herd der Eivilisas tion —- nicht wahr? s— welch-m tich der Bauer nur von ferne· rnit tiopsrndem Herzen und entblößteiii Haupte nähern darst« « l Nach einer bewegenden Darstellung des Zustands der Redttosigteir uii der Unterdrtietung, in dein der ganzt sche Bauer lebt. schließt Dr. Zranto seine Schildung mit den Worten «J?breche liter ab. Ich sgilklr es, mein berua ist lange nicht erschöpft aber ich fürchte am Ende sentiinemal zu werden. Ich fühle mich zu sehr als galizischer Bauernsohn und möchte nicht bitter, nicht hart, nicht ungerecht werden. Und die Versuchung dazu läge ja tunlich nahe. Ein galizijcher Bauern obu und ein intelligenter Pro » letarier z lich stir leich zu sein« das ist wahr Objertivität eine- torte Klippe. hat ja doch ein ruttzeiii che Dichter das Leo- eiuet fotchen cu schen mit luappen Worten its ern drei faches Elend : ver-unterm M,»kergtsteteiMd rot-misse W per sei-is les Teceflmn Clörnenre Rodier, ein überaus pi lantes, wthblondes Figürchen und Tochter einer wohlhabenden Familie in Paris, stand vor dem Richter unter der Anklage, in ihrer Eigenschaft als Telephon - Beamtin eine Reihe über miithigster Streiche begangen zu ha ben, deren Aufzählung sowohl das Auditorium als auch den gestrengen Richter selbst wiedeoholt in lebhafteste Heiterkeit versetzte. Bei Angabe der Personalien constatirte der Richter, daß lesmence Rodier eigentlich Jeanne de Vallier heiße, und die Angeklagte erklärte darauf. daß der erstere Name ihr Theatername, oder besser, ihr Tele phonname sei. Auf die Frage des Richters, weshalb sie als Tochter eines wohlhabenden Hauses denn eigentlich Telephon - Beamtin geworden sei, eine Beschäftigung die doch nicht gar so viel Verloclendes habe, meinte die An geklagte, dasz dies eine Capvice von ihr gewesen sei. Eine Bekannte, die sie beim Telephon hatte, habe ihr erzählt, daß man da so hübsche Geheimnisse und interessante Dinge erlausche, und das habe sie höchlich gereizt. Der Richter verlas nun folgende Anzeige des Hauptllägers: »Am 5· August hatte mir eine Dame meiner Bekannt schaft eine Mittheilung zu machen und rief meine Telephon - Nummer auf. »Hallob! Hallth Wer ist da?'«—,,J:h, era, und dort?« -- »Pfevre.« — »Wirst du heute Abend kommen?« — Ich hatte aber noch nicht Zeit, zu ant worten, als zu unserer Beider Schrecken eine fremde, dumpfe Stimme dazwi schenrief: »Madarne, Madame, hören Sie mich!« Und dann, ohne eine Ant wort abzuwarten, fuhr die Stimme fort: ,,Madame, Sie sind eine ver derbte Sünderin. Ihr Gemahl soll Alles erfahren!« —- »Um Gotteswil len, wer nnd Sie dennt" rief meine Bekannte —— »Das Gewissen,« ltang die Antwort noch dumpfen und ehe wir uns noch von unserem Schrecken erboten tonntrn, ertönte ein Rasseln im Telephon und dann herrschte Grabes stille. Meine Freundin erkrankte vor Schreiten ich aber ging zur Polizei.« tiin zweiter Klager, der selbst erschie nen war, Herr Mureau, ein alter-, zitt riger Herr mit tiesliegenden Augen nnd einer thichtenaie, erzählte: »Ich hatte mich eines Abends entsetzlich ge ärgert, denn mein Nesse George, einer der leichtsinnigsten Burschen von Pa ris, hatte mir aus seinem Cluh teleE rshonirt, ich solle ihm sofort sechshunis dert Franc-Z schicken zur Bezahlung ei ner- Zuielschuld da er iich sonst er schießen müsse. Jch schictte ihm nichts-, denn Aehnliches drohte er mir schon zwanzig Mal, und er hat sich heute noch nicht erschaffen Um ll Uhr Abends ge’.e ich zu Bett. Präcise um Mitternacht fängt mein Telephon ent schlich zu läuten an. Die Geschichte war mir- nicht behaglich. Mir fiel plötzlich mein oerdainmter Neffe ein. Vielleicht hat sich der lTierl wirklich ers schoisen und man meidet mir die Un gliictishotschast tsndlich gehe ich zum Telephon. »Halloh·« rnst es mit ei ner wahren Graheåstinime. »Hal th«« sraae ich, »wer spricht?« Und die gruselige Antwort lautet: »Der Tod!« -—- Jch bin nicht abergliiuvisch, aber: Mitternacht und eine solche Na mensangahri Und dann sprach der »Tod« weiter: »Alter Wucherer, wenn Du Deinen Neffen nicht gehörig un terstützest, hole ich Dich noch in diesem IJtonat.« Und dann schnarrte das Te lephon so entsetzlich, als oh hundert Leichenwagen über das Pflastev ras selten. Jch verfiel in Fieber und schickte meinem Neffen-am Morgen so sort die verlangten 600 Franc5." Und s dann tam noch eine ganze Reihe von Zeugen, die die seltsamsten Dinge über » das Treiben der Telephondamen zu er- « zählen wußten. Fragte Einer nach den Kursem wurde ihm vorn neuesten Lastschiff erzählt, und verlangte Je mand mit irgend einem Theater ver bunden zu werden, wurde er mit der Jntkeptsise des pompes kuaddrcs zusammengehiingt. Die Colleginnen vom sprechenden Draht steckten alle mit der Spihbiibin unter einer Decke« und diese verwendete ihren ganzen Gehalt, den sie siir ihoe ausgezeichneten Lei stungen erhielt, aus Ersrischungen siir ihre Colleginnen, so daß das Amt manchmal wie ein Deliratessenladen aussah. Die hübsche Sünderin tam übrigens schließlich billig davon. Der Haupttläger verzichtete aus ihre Be « strasung und zwar aus dem haupt U sachlichen Grunde, weil er vov acht Ta gen ihr Bräutigam geworden war. Und da auch die Anderen ein menschli ches Rühren fühlten, kam die schöne Sünderin, die mittlern-eile ihr Amt an den Nllget gehängt hatte, mit einem strengen Beet-Ieise davon. Arn Arme ihres Bräutigams vevtiesz sie heiter lächelnd das Gerichtshaus. — Seit mehreren Jahr Yehnten ist es. namentlich bei englischen Uerztem zur Gewohn it geworden, Brusttrante nach Süda rita zu schicken, de en ausgezeichnetes Klima Vielen he lang brachte. So wurde auch Ceril Rhodez vor mehr als dreißig ahren als hoffnungslos na Südafr la e he t. Jest wenden nun süda ri kqu ehe ttungen ges-gen die Gesahn die das indringen orenliehee Schau ren von Schwindsüchtigen fiir da Land mit sich bringt. Mansordert die Gretel-tun von Sau-Urian dattitt die Kranken ich nicht frei und undeausstckp ttgt umherbewegen. W Atti der Amme mhsmhersselh Zu den vielen Berufen, in denen die moderne Zeit eine Art Revdlution her vorgerusen hat, gehört auch der be scheidene unserer schwarzen und weißen Straßen - Araber oder ihrer geschäfts stubenbesitzenden Collegen, welche ihre Mitmenschen »aus einen glänzenden Fuß verhelfen«, indem sie ihnen das Schuhwert blank puhew Man sollte denken, diese einsache, wenn auch nicht uninteressante Geschästs - Sphäre wende wenig vom nenzeitlichen Getriebe beeinflußt, soweit die zu leistende Ar beit selbst in Betracht kommt; bei nö herem Zusehen aber mertt man, daß diese Annahme eine sehr irrige ist, auch ganz abgesehen von einem Mitbewerb von Automaten, welcher vorerst nur von Weitem droht. · Das Schuhpuszer - Geschäft ist vor Allem keineswegs meho so einfach, wie noch vor wenigen Jahren. Der Schuh putzer, welcher auf der Höhe der Zeit stehen will « der amerikanische ganz besonders ——-, darf sich durchaus nicht mehr mit zwei oder gar nur mit einem Büvst - Geräth, der Wichsschachtel und allenfalls einem plumpen Stuhl oder bloßem Fußschemelchen begnügen, ——— nein, er braucht eine Ausstattung an Farben, welche bereits iaurn geringer ist, als diejenige eines regelrechten An streichers oder Hausmalers, nebst ent sprechenden Geräthschasten8 Das ha ben besonders die gelben, boaunen, fuchsfarbigen oder sonstwie colorirten ,.Tan« Schuhe gethan, welche es mit sich gebracht haben, daß sogar in das Gebiet der Männerschuhe die Mode mit ihren Launen eingedrungen ist, theilweise unterstützt vom Stahlrosz Sport und anderen modernen Dingen. Unsere Schuh - Industrielle scheinen an dieser Entwickelng der Dinge keine Freude zu haben; macht es doch u. A. der häufige Wechsel der Schuh-Mode sehr rislant, größere Vortiithe im Voraus anzufertigen, wie man sonst ruhigen Gemüths thun tonnte. Und könnte das Geschäft in S nl)wert. welches aus Bestellung gema t wird, ücxcrihaunt noch viel weiter herunter lommen, so würde es sicherlich durch die Vuntschnhe geschehen die fast aug nahmelos fertig getauft werden. Mit freundlicheren Augen dagegen scheinen unsere Schuhputzer diesen lsnt iricklungszgang anzusehen, und liiner von dieser Zunft sprach sich iiingst sol g:nderinas3en ganz ossen darüber aufs-: »So lange alle Welt schwarze Schuhe trua, da hielten e;«- aar Viele fiir das Beste, ihre eigenen Schuhvutzei zu sein und sich das uZischen Geräth dazu in irgend einem Winkel zu hat ten, Do sie es jederzeit beauem zur Sand haben konnten. Tag bedeutete iiir uns einen großen Verlust, beson ders in allgemein gedrückten Zeiten« in denen viele, sonst fiir uns sehr schätz lsar gewesene Gentlemen sich unseren Verdienst absparen wollten. tlltter bei diesem siuddelniuddel von braunen, gelben, grünen und anderen Schuhen ist ec- etwag qfelnderesl Wenigstens hat Niemand, dessen Zeit in seinem Ge: schäst etwa-I trerth ist, so leicht Lust, ; sich sieben oder acht verschiedene Arten ! feint-senden und Filtdezeug zu halten und steh in ihre richtige Anwendungl einzuweihen Ja eine Masse Leute hat s es jetzt sogar ausaegeden, sich mit deos gewöhnlichen schwarzen Wichse noch zu s befassen. Die Geschichte ist ihnen üder l den Kopf gewachsen und erforderti mehr, als jemals-, eine besondere Pro- i fession. Aufrichtig gesagt, wir de- i » tommen aus diese Weise mehr Nickelez : I oder Dimee, als früher, «--» ich meinei natürlich, in Nachbarschaften, welche vom Standpunkte unserer Zunst »an: « ständig« sind; diei nderen können uns sowieso gewogen b eiden. Die Neue rungen machen uns viel mehrUmstände und verdrängen vielleicht manchen un serer Kleinsten aus dem Geschäft; aber sie erhöhen die Würde und Wichtigkeit unseres Berufes, und obgleich sie die Wirkung deo slauen Zeiten nicht auf-· heben können« führen sie Vielen von uns auch Gewinn von gar mancher Seite zu, von der wir früher nichts zu erwarten hatten. Doch Zeit ist Geld. — Stiefelwichsen gefällig?« -«—l---. . Untekmkrttauifcher Herrschaft Blutige Kriege wie diplomatische Verhandlungen sind heutzutage nicht mehr von Nöthen, selbst wenn es sich unt die Unteriochung ganzer Länder handelt, dazu gehört außer genügen den Geldinitteln nur kühner Unterneh mungsgeist. Durch geschickte Anwen dung dieser beiden Fartorkn ist es ge lungen, die Nepuhlit honduras unter amerikanische Herrschaft zu bringen« Zwar hat Onkel Satn nach tvie vor in Vonduras »nix Sau seggen«, die künftigen Herren des Landes, welche den Stipulationen gemäß ihr Regime am 1. October antreten werden, sind amerikanischeCapitaliskenx aber wenn die Bewohner von honduraö sich je ge gen deren herrschaft empören sollten, dann würde wohl unsere Luni-einga rung die Wahrung der oerbrieften Rechte amerikanische Bürger zu er zwingeg verstehen Dem Namen nach bleibt sie bisherige Regierung von honduras auch in kunft bestehen, aber diese hat dem ankeeeonsortium so wichtigePrivilegien übertragen, daß dieses in Wirklichkeit die Zügel in den händen halten-NR Vor allen Din gen hetornm Yantees die voll ständige V · gnug Abethe Zolleinz nahmen- des Lande-, sowohl war txt-« Wahrnehmung als ou die Veraus gabung der Sesder bei t; sie fungi — ren als ausschließliche Agenten der Re gierung behufs Regelung der gegen wärtigen Schulden und erhalten die Con’cession zur Gründung einer Bank mit außergewöhnlichenPrivilegien s - wie einen Landcomplex von über Ex. , 000 Acres mit außerordentlich werth vollen Bergbau - Gerechtsamen u. s. w. Das Consortium hat dafür den Con traet für den Bau einer interoeeanri schen Eisenbahn von Puerto Cortez an der atlantischen Küste nach der Fortseca - Bai am Stillen Ocean, sp wie die Etablirung« einer Dampf schiff - Verbindung zwischen Belisle am Atlantischen Orkan nach Belize in Bvitisch-honduras übernommen. Der Bau dieser Eisenbahn ist ein giganti sches Unternehmen, denn dieselbe muß ein wildes Gebirge überschreiten, in dem es zur Zeit nicht einmal Wege, sondern nur Saumpfade gibt. Von dem Oasen Puerto Cortez erstreckt sich jetzt eine Eisenbahn bis zu dem Dorfe La Puninta, das wenige Meilen süd lich von San Pedro Sula belegen ist, und dieser Schienenweg hat eine Länge von ra. 30 Meilen. Trotzdem diese Bahn sich vollständig in den Ebene hin zieht, ihr Bau also keine Schwierig leiten bot und Arbeiter in Honduras sehr billig zu haben sind, hat dieselbe die verhältnismäßig ungeheuere Summe von sso,000,000 verschlun gen, wofür die Regierung Bonds aus gegeben hat. Diese Bonds, die sich in den Händen europiiischer Capitalisten befinden, sind für das Land eine so drückende Last, daß an einen mitth schaftlichen Aufschwung nicht zu den ten war. Ob Honduras unter dern Yanteeregime besser fahren wird, lann nur die Zukunft lehren, doch ist wohl anzunehmen. daß das Confortium, welches jetzt die Controle über die Re venuen und die Gerechtsame zur Aus beutung der reichen natürlichen Hilfs quellen des Landes erhalten hat, vor allen Dingen auf seinen eigenen Vor theil bedacht sein wird. Von der Na tur ist Honduras überreich gesegnet, doch sind diese Schätze zum größten Theil noch nicht gehoben. Werihvolle Nutzhiilzer, wie Mahagoni, Eiche, Gummibaum u. s. w., finden sich in ungeheueren Wäldern, in denen die Axt des holzsällers noch nicht gehört wor den« und sein Reichthum an edlen wie unedlen Metallen ist schier unbegrenzt Eisenerge toinmen in gewaltigen Men gen vor und sind von der besten Qua lität. Ebenso finden sich reiche Lager von Antimon, Zink, Zinn und Silber Gold in beträchtlichen Mengen wird namentlich im Olandiothal gewonnen. Die eingeborenen Jndianer waschen wohl cttvaSGoldsand, doch ist ihre Jn dolenz viel zu groß, als daß sie selbst diese Arbeit mit Energie beeriebem Alinta wie Boden ermöglichen den An bsau von Rasse-e wie Tabal und die Culiur aller- trorischen wie subtropi schen Stapelartitel. Der vollständige Mangel an Verlehrstvegen war bisher natürlich das größte Hemmnis; für die Augbeuiung der Naturfchiige des Landes und deshalb soll die intcrocea nische Eisenbahn gebaut werden. um : dieselben der Auszenwelt zugänglich zu s machen. Das Ende von Ren-Australien. Ohne Sang und Filaria, dafür aber unter Jammer und Thriinen ist, wie ; aus Melbourne geschrieben wird, wie der ein Traum von irdifcher Glück seligkeit in nichts zerrtonnen Die auf rein communistischen Grundlagen be ruhenden Dorfansiedelungen Qui-eng landg und Südaustralien2, die den Staat Millionen tosteten, sind fast fämmtlich verkracht; Jeder wollte be fehlen, Wenige arbeiten. Da entschloß sich eine Anzahl Australien ganz aug zuwandern und in Paraguay ihre Ge danten zu verwirklichen Ein eigener eVampfer ward gemiethet, und 214 Personen gingen nach Südamerita ab. Die sorgfältigfte Auswahl war unter der ungeheueren Menge der sich Mel denden getroffen, die besten Ackergeräs the und Vorräthe allev Art waren mit genommen worden, und Paraguah nahm solche Coloniften mit offenen Armen auf. Mitten im Urwalde ent stand die Colonie »Neu - Australien«, und die nach hause gelangenden begei sterten Schilderungen führten anfangs Januar noch 200 und später abermals 76 Personen in die neue Ansiedelung. »Alle für Einen, Jeder fiir Alle!« war die Losung; Eigenthum besaß der Ein zelne nicht, sondern nur die Gemein schaft. Und was ist daraus geworden, trotz aller günstigen Umstände, alles Entgegentommens? Heute ist das stolze- Gebäude elend zusamtnengebro chen. Der felbstgewählte Führer, Mr. Lane, entwickelte sich bald zum Tyran nen in bester Form, tnerhtete seine ,,Briider« und vergnügte sich in der nahen Stadt auf ihre Kosten. Sein Beispiel fand Nachahmen Zank und Streit nahmen überhand, und von 490 Personen verließen 346 die An siedelung. Viele vertamen, Andere tehrten in troftlosee Verfassung nach Australien zurück und waren fiir im mer von Jllusionen geheilt. Ein Rest —- von 55 Ansiedlern hat jeht unter Füh l rung von Mr. Lane eine neue Nieder lassung, Colonia Eos-un gegründet. —- JnPanesova wurde ei ner der rerchften Bürger der Stadt, der Jl - Iahrige Großtrafilant und Reali tötenbesitzer Lxubomir Mihailovits, von ferner jungen Frau aus Eifersucht erfchossens mit einem zweiten Schasse entleibte sich die Frau selbst. Das Ehe .drarna erregt großer Aufsehen.