:queiger und Herold. is. P. Wind-W Hcksusgcber. « Grund Island, Nebr. sankwtethschaftltches. Rostbesalles Stroh. z Vielfache Beobachtungen haben be « Diesen, daß vom Rost befallenesStroh :—· g Krankheiten veranlaßt, und besonders für junge Thiere und de oder säugende Mütter die ahr am größten ist. Es sind Fälle L· hinunt, — vor zwei Jahren beson THiets im nördlichen Theile von Penn sylvanien — in denen Jungvieh nach Genuß rostbefallenen Strohes er dankte und solche junge Thiere, die sogen, von der Lähme befallen zur-dem viele tragende Stuten ver porferh dagegen verzehrten es ältere, zischtträchtige Thiere ohne Nachtheil. such in andern Gegenden hat man T- erfen trächtiger Mutterthiere be izsachtet Man suchte nach der Ursache . und her, bis man sie endlich im spftbefallenen Haferftroh fand, welches Uel verfüttert wurde, da die Heuernte "- der Gegend sehr knapp ausgefallen »Ist. Es ift ja leider die Regel, daß s f unsern westlichen Formen, das - isngvieh den Winter über ausschließ « am »Strohftack« sich ernähren » Da liegt doch die Möglichkeit « seht nahe, daß bei dem alleinigen Ge , -- ssß des meist stark befallenen Strohes - Thiere entweder nicht gedeihen oder " trank werden. Wohl wird durch « d- und noch mehr durch die Dufchmaschine viel Rost von dem Stroh abgeschlagen, —- die Mäher und - cher bezeugen das ja in ihrem — — ssehen, wenn sie bei den betreffen · « Arbeiten in Rostwolten eingehiillt s«s-d von einer rothbraunen Staub --t bedeckt sind — aber es bleibt i» s erhin noch genug Rost im Stroh, ". - den Thieren schädlich zu werden. - « onders sei deshalb darauf auf « tfam gemacht, den Pferden keine - edroschenenGarben zu geben,wie es - « l zur Zeit der Haferernte, wenn Mr Hafer und Mais knapp ist, ge ( seht. Auch lasse man, schon aus H parsamkeitsriiclsichten, das Vieh im Wter nicht ungehindert an den Iskrohhaufen gehen; jeder weiß, wie Eisel Futter auf diese Weise von den Wenn in den Schmutz getreten und perschwendet wird. Zwei Reihen Pfähle kreuzweis und schräge in die scrde getrieben lassen bald eine Futter-, sur-se in der Nähe des Strohhaufens Wellen; hierdurch wird viel Futter erspart. Aber vor allem hat man Ge legenheit, die Schädlichkeit des rost xctanken Strohes zu beseitigen, indem . jedesmal einige Hände voll Salz « Mr dasselbe streut; es werden hier « die schädlichen Einwirkungen z Restes bedeutend abgeschwächt und Pan läuft nicht Gefahr, daß die Thiere M Strohhaufen verkümmern oder gar - Tit-senden « Aepfelals Kuhsutter. C Die Gelehrten beweisen uns, daß Iepsel zum größten Theile Wasser jud sehr wenig Nährwerth besitzen; whdem bestreitet kein Arzt die aus Tsezeichneten Wirkungen des Obstge Insses auf den menschlichen Körper. II muß doch wohl etwas in diesem T«Obstwasser« sein, was die Analyse Des Chemikers noch nicht entdeckt hat. Natürlich ist damit nicht gesagt, daß es von Vortheil ist, wenn ein Mensch P ausschließlich von Obst ernähren olltez hin und wieder ein gutes Beei steat oder dergleichen, Brot u. s. w. ge hören auch dazu. » Gerade so verhält es sich mit dem Ietfiittern von Obst an Milchtühe. Die Thiere in obstreichen Jahren in Den Garten zu treiben, damit sie sich Esset das Fallobst aussuchen, ist durch W deriverflich Hat man nicht Zeit, Die Aepsel auszusuchen und zu zerk runer oder wo Cider gemacht wird, M der Obstmiihle zu zermahlen, so He man die Schweine in den Obst ttenz diese allein sind dann am Ä, lase, das Obst zu verwerthen. k· Man darf den Milchkühen die zer " s- sten Aepsel nicht allein füttern, dern mit Schrot oder Kleie und heu. Aepsel erzeugen bei der seinen Vorrath dünner Milch von ig Fettgehalt und deshalb muß Getreide- und Heufütterung be sders mit Maisschrot nachgeholfen - ,um eine reiche Milch und viel - zu erzeugen. Rohe oder ge te Aepsel sind ein ausgezeichnete-s futter und besonders wirken ge ·-j Aepsel mit Weizentleie günstig den Milchertrag. Eine Handvoll msatnen dazu gemischt giebt eine ’ , reiche Milch und eine besonders tschmeckende Butter Selbstver dlich darf man Kühen welche nicht Nijzkepsel ewöhnt sind, nicht größere s - anders saurer Früchte ge ·»·« die Thiere können dadurch leicht « bekommen. Man fange mit we Aepfeln und Maisschrot an. emeinen fressen ja die Kühe Etsepseh süße lieber als saure, set Obacht iebt, wird bald ler J, in welcher enge er diese Nah den Thieren mit Vortheil reichen .-» inseioeeth der Asche. « who pro-senden des unsern Famern V erMenqemeistene billig zur Verfügung; aver infolge un genügender Kenntniß ihres Dünge werthes unterbleibt die Verwendung derselben ost. Jm Osten und Süden unseres Landes wird der Asche als Qung vielmehr Beachtung geschenkt. Nicht genug, daß man dort in holzrei chen Gegenden alle Asche sorgfältig sammelt. es werden noch jährlich viele Tonnen davon aus Canada einge führt Der Düngewerth der Ascharien schwankt außerordentlich, je nach dem Holz und den Stoffen, denen sie ent stammen. Die werthvollsien Aschen sind die unausgelaugten Holzaschen. Sie enthalten neben einer großen Menge Kalt und Magnesia noch 6 — 10 Prozent Kali und 2 — 5 Prozent Phosporsiiure, nnd zwar isi Asche von Laubholz etwas werthvoller als solche von Nadelholz und Asche von Ge strüpp, jüngeren Zweigen und kleines ren Aesten enthält mehr Düngestoffe als die von Stammholz. Wo also un ausgelaugte Holzasche billig zu haben ist, wird man sie mit Vortheil zur Düngung benützen können; vor allem aber sollte man die aus der eignen Farm gewonnene Asche nicht versam men lassen. Am vortheilhastesten wird Asche mit trockner Erde vermischt und dann aus’s Land gestreut. Holzasche ist ein besonders guter Dünger für Weinreben und Obstdäumr. Der Dün gewerth der Holzasche besteht in ihrem reichen Kaligehalt Aber auch Holz asche, die mit Wasser ausgelaugt wur de hat noch ziemlich viel Dungwerth ; denn dieselbe enthält noch die ganze Phosphorsäure der ursprünglichen Asche und eine geringe Menge Kali. Solche Asche, die zum Seifelochens verwendet wurde mit Kalt und Chlor- s kalt — Lye ——, darf nicht direkt als Dünger verwendet werden, weil fiel durch die Beimischungen den Pflanzen I leicht schädlich wird; diese Seifensieder- s asche muß mit Erde und andernDung- l stossen vermischt längere Zeit liegen. i Einen weit geringern Düngewerth als Holzaschen haben solche von Weich« und Hartkohlen. Diese Steinkohlen aschen enthalten auch wohl Kalt, ths und Magnesia aber nur sehr Unbedeu tende Mengen von Kalt und Phas vhorsäurr. Wegen ihres Gehaltes an Pslanzennährstofsen werden sie daher kaum verwendet werden; dagegen tön nen sie unter Umständen in schweren, feuchten Bodenarten durch ihre physi kalische Wirkung viele und große Vor thelle bieten, indem sie zur Lockerung, Erwärmung und Austrocknung des Bodens vor allem schwerer Lehm- und Thonböden, beitragen. Pflanzen der Obstbäume. Die Zeit des Aussehens der Obst bäume hängt von tlimatischen und Bodenverhältnissen ab und so werden 2 bald im Herbst bald im Frühjahr die Obstbäume gepflanzt. Da die Bo denfeuchtigteit eine wichtige Rolle beim Anwachsen des Baumes spielt, so ist leicht einzusehen, daß in leichtem . Sand-, in Kalt- und zertlüftetem Felsboden die Herbstpslanzung den Vorzug verdient, während die Früh jahrspslanzung für schwere Lehm- und Thonböden, sowie sür rauhe und kalte Gegenden und enge und feuchte Thä ler zu empfehlen ist. Die Pslanzung von Steinobstbäumen, wie Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche. gedeiht im Herbst besser als im Frühjahr, da bei trockner Witterung im Frühjahr deren Anwachsen sehr erschwert ist; aus start kalkhaftigem Boden ist sie unbedingt erforderlich Die Herbstpslanzung soll vorgenommen werden, sobald das Laub zu fallen beginnt und damit an gezeigt wird, daß der Baum sich nun » zu einer Ruhezeit vorbereitet hat; denn T nur im ruhenden Zustande ist auf ei- » nen sichern Erfolg der Pflanzung zu hoffen, sie wird also je nach der Ge gend etwa Mitte Oktober beginnen und muß eingestellt werden, sobald an-« haltend kalter Regen oder Schneesall den Boden soweit abgetiihlt hat, daß keine neue Wurzelbildung mehr statt finden kann. Die Frühjahrsvflans zung ist vorzunehmen, sobald der Bo den von der Sonne genügend erwärmt und soweit abgetrocknet ist, daß die Erde trümelt und leicht zerfällt, mit hin sich leicht zwischen die Wurzeln bringen läßt; je nach den Witterungö verhältan kann sie in den mittleren und nördlichen Staaten mit dem Mo nat März beginnen. A G urkensalat einzumas chen. Man nehme halbgewachsene Gurlen, welche noch keine Kerne ha ben, schäle und hoble sie und hänge sie über Nacht, in ein Tuch gebunden, auf. Dann trockne man sie etwas ab, lege sie in einen Steintopf, mit Gewürz nach Belieben, gieße guten Weinessig darüber und obenan eine Schicht Olivenöi. Mittel gegen wundes Zahnfleisch. Man gießt in etn Glas lautvarmes Wasser einen Thu löffel voll Myrrhentinttur und spült — sich damit anfangs dreimal des Tages den Mund aus« Dies lindert sowohl Schmerzen des Zahnes, wie des Zahn z fleisches. Bei anhaltendem Gebrauch am Morgen wird der Schmerz nie wiederkehren. Um alle Bienenstöcke muß Sand gefireut werden und ist Gras und Unkraut zu entfernen. Bienen, welche vor sen Stöcken auf die Erde fallen, können sich von dem trocknen Sand viel leichter wieder in die höhe arheitem als »von feuchtem«Grafe. Forese-eure m see petitesses-The " . rast-. Die Heilserumsrage schientroh der gewaitigen Bewegung, in die sie die ge sammte Aerztetvelt versetzt hatte, schon seit längerer Zeit feine sicheren, zwei ellosen Fortschritte in der Behand lung menschlicher Krankheiten mehr zu machen, als sie durch eine Reihe in teressanter Versuche, die im Winter 1895 begannen, in ein neues Stadium gerückt wurde. Ein in Gedern in Oberhessen ansässiger Landarzt, Herr Dr. Weis-besten hatte, wie sich dald zeigte, in erfolgreicher Weise eine von den Wegen Behring’s abweichende Bahn eingeschlagen. Das Prinzip Behring’5 besteht be kanntlich darin, Thieren eine aus sie übertragbate menschlicheKrantheit ein zuimpsen, das Thier wieder genesen zu lassen, und diesen Vorgang unter stei gender Jmpfdosis des Krasntheitsgisies mehrmals zu wiederholen. Alsdann haben sich, wie die Wissenschaft an nimmt, in den; Blute des Versuchs-thie res eine solche Menge antitoxischer, d. h. als Gegengifte und Schutzstosse wir tender Substanzen gebildet, die in dem Blutwasfer, dem »Serum«, gelöst sind, daß schon die Einspritzung geringer Mengen dieses Serums genügt, um die wichtigsten Heilvorgänge beim Men schen zu bewirken. , Es ist klar, daß man bei dieser Me thode von vornherein aus die Behand lung der meisten Jnfectionsirankheiten verzichten muß. Eine größere Zahl menschlicher Jnfectionskrantheiten kommt bei Thieren nicht vor, kann man ihnen auch nicht künstlich einimpsen, bei anderen kennt man bis jetzt nicht einmal die krankmachende Ursache. Man hat aber ferner auch gar nicht für möglich ge halten, daß die Menge der nach einma ligem Ueberstehen einer Krankheit beim Menschen im Blut gebildeten Anti toxine so groß sei, daß eine kleine Dosts solchen Serunis zur Heilung eines an dern Kranken genügen sollte. Es ist nun das Verdienst Weis becker’s, durch seine Besuche zuerst ei nen neuen Weg eingeschlagen und be wiesen zu haben, daß menschlichesBlut serum eine zweifellose und zwar bedeu tende Heilkraft fiir den Menschen be sitzt, indem er die verschiedensten Jn sectionskrankheiten mit Blutserum, das von reconvalescenten Menschen durch mäßigen, unschädlichen Aderlaß ge wonnen war, behandelte. Seine erste Veröffentlichung, die sich zunächst aus Behandlung von Masern beschränkte, erschien im Juni 1896 in der von Ge heimrath v. Lenden herausgegebenen Zeitschrift fiir klinische Medizin. Wie aussichtsvoll der eingeschlagene neue Weg war, zeigte sich bald. Schon neun Monate sparen im März d. Js» war Weisbecker in der Lage, in derselben Zeitschrift neue Veröffentlichungen zu bringen, wonach er in schneller Reihen folge Thphus, Scharlach und Lungen entziindung nach seiner Methode mit großem, zum Theil in Erstaunen setzen detn Erfolg behandelt hatte. Inwieweit diese mit exaktester Klarheit von Weis becker beschriebenen Versuche und Er gebnisse ganz neue Gesichtspunkte für die gesammte Heilserumfrage, ja fiir das Zustandekommen natürlicher Hei lung überhaupt gewinnen lassen, muß natürlich der Diskussion in der wis senschaftlichen Fachpresse überlassen bleiben. Weisbecker selber hat sich ein Eingehen auf die Erklärung der beob achteten Erscheinungen noch vorbehal ten. Aber seine Arbeiten zeigen schon in der Anordnung der dar-gestellten Beob achtungen eine selbstständige, von aller oöshertgen Weise abweichende Me t ode. Die Einwirkung seiner specifischen Heilsera untersucht Weigbecler nach drei Jesichtspunttem indem er "1. die Wir tung auf das Fieber, 2. auf die anato mischen Veränderungen und Z. auf das Allgemeinbefinden beobachtet. Jtn Ge gensatz zu Fieber und örtlichen Verän derungen lann sich nach der Ein spritzung des Serurns das Allgemein befinden des Kranken erheblich günstig gestalten, und dieses Moment wird nachdrücklich von Weis-better betont und hervorgehoben. Während die medicinische Fachpresse den wichtigen Versuchen Weisbeeker’s Anfangs nicht die gebührende Beach tung zu schenken schien, hat sich erfreu licherweise gezeigt, daß die Klinit des Herrn Geheimeraths v. Leyden in Ber lin die durch Weisbecker gegebene An regung bald aufgriff. Die Ergebnisse » dieser in Berlin unternommenen Ar » beiten liegen jetzt in einem in der Ber liner klinischen Wochenschrift erschiene ! nen Aufsatz von Huber und Blumen thal vor und bestätigen in allen we ; sentlichen Punkten die don Weisbecker s bisher veröffentlichten Resultate. Daß auch für die Nachprüfung der Weis becler’schen Versuche die von ihm einge schlagene Methode der Beobachtung ei nen wesentlichen Fortschritt bedeutet, erkennen die Verfasser des aus der , Lehden’schen Klinik hervorgegangenen I Auffatzes ohne Weiteres an, indem sie s auch in ihrer Arbeit Weisbeckess ; thode der Krankenbeobachtung accep « ! ren. Nun, nachdem Weisbecker’s grund legenden Arbeiten die in Deutschland nothwendige autoritative Bestätigung I der Ergebnisse zu Theil geworden, due-lieu auch’weitere wissenschaftliche Krese in gleicher Richtung Versuche anstellen und die Diskussion fördern. Wie mitgetheilt wird, hat here Dr. Weisbecker feit seiner letzten Veröffent lichung in gemeinsamer Arbeit mit fet nein ebenfalls in Gedern praktizieens den Cosegeth demKreisafftstenzart Dr — Walger, noch eine erheblicheFiIlle neuen Materials zu sammeln vermocht. Die genannten Festen verfügen über eine bedeutende ahl neuer Beobachtungen, namentlich über Behandlung von Lun genentzünbung und Dipbthetie, deren Ergebnisse zu geeigneter Zeit der Be urtheilung der Fachlreise vorgelegt werben sollen und weitere Fortschritte auf dem sür dieMenschlseit so wichtigen Gebiete der heillunst zu versprechen scheinen. Warst-ein« Die Waldbrönde Amerilas, na mentlich die Canadas, hat Robert Bell zum Gegenstand einer wissen schaftlichen Untersuchung gemacht, und seine Beobachtung, deren Ergeb nisse im »Scottish Geograpbiral Ma gazine« veröffentlicht, enthalten man ches bisher noch nicht Bekannte. Jn Sibirien, Amerika und besonders in Canada werden alljährlich große Waldgebiete durch Brände vernichtet, als deren Ursache man gewöhnlich menschliche Fahrlässigleit betrachtet; nach Bell’s Erfahrungen habe jedoch menschliche Unachtsamteit oder Absicht viel weniger daran schuld, als Blitz schläge. Die Verwüstungen, die ein einmal entstandenes Feuer zu trockener Jahreszeit in einem Wald anrichtet, sind ungeheuer. Jn dem gewaltigen Waldgebiet, das sich 6000 Kilometer lang und 1009 Kilometer breit zwi schen Belle - Jsle und Alaska erstreckt, verbreiten sich die Brände so lange, bis sie an einer natürlichen Schranke, z. B. einem Fluß oder See ein unüber steigbares Hinterniß finden. Ueberall, wo eine Erhöhung einen Ausblick über ein größeres Waldgebiet gewährt, zeichnen sich die zuletzt abgebrannten Flächen durch ihr zarteres und lebhaf teres Grün aus. Jede Wuchsform ist dort vertreten, von dem kleinsten Busch, der eben erst nach einem Brande I wieder ausschlägt, bis zu dem fernen Wald, der schon 60——80 Jahre alt ist. Ein Waldbrand verbreitet sich mit der Schnelligkeit eines galoppirenden Pferdes; das diirre Holz und das trockene Laub aus der Erde brennen wie Zunder und bie Flammen lecken ; bis zu 60 Meter empor. Die Wälder . dort sind stark mit harzigen Baumar I ten durchseßt, welche leicht und wie Fa T cteln brennen. Ein von Bell beobach teter Brand verbreitete sich in zehn Stunden iiber 240 Kilometer, das macht also 24 Kilometer in der Stun-: de. Brandstötten von solchem Um fange bleiben ein ganzes Jahrhundert lang kenntlich. Die Thierwelt eines abgebrannten Waldes geht natürlich mit zu Grunde; Alles läuft freilich nach Kräften, um dem Verderben zu entgehen, aber nur die, welche imWas ser leben oder sich gerade in seiner Nähe befinden, wie Biber, Moschus ratten, Fischottern haben Aussicht,dem Feinde zu entschlüpfen. Die Vögel er sticken meist. denn bei der Schnellig keit, mit der sich ein großer Waldbrand ausbreitet, giebt es auch für sie lein Entrinnen mehr. Nach feinem Wald brande bleiben nur die geschwärzten Stämme der größten Bäume noch ei nige Jahre neuen. Im sjruynng da rauf zeigen sich zuerst Himbeeren und auch einige Pflanzen, deren Same, weil er durch irgend etwas geschützt wurde, das Feuer aushielt; auch Wur zeln, welche nicht vernichtet wurden, schlagen ein wenig wieder aus-. Nach fünfzehn bis zwanzig Jahren ist der Boden mit Pappeln, Weiden, Buchen bestanden, und unter ihrem Schutze entwickelt sich der Nachwuchs von jun gen Nodelhölzern. Nach fünfzig Jah ren haben die Nadelhölzer den Laub wald schon überholt, nach 100 Jahren verschwindet letzterer mehr und mehr, und die Nadelhölzer sind wieder Her ren im Walde, wie sie es vor dem Brande gewesen waren. Nach Bell’s Schätzung besteht z der Waldgegend Canadas ausBeständen unter 50 Jah ren, ein Drittel ist 50 bis 100 Jahre alt und nur ein weiteres Drittel von Bäumen hat schon länger als 100 Jahre gelebt. Es sind das Bäume, denen das Feuer nicht recht etwas an haben tonnte, wie die Danks-Riesen Dieser sonderbare Baum braucht ge wissermaßen das Feuer, um sich ver mehren zu iömän. Die Hitze sprengt die Zapsen auseinander, welche sonst immer geschlossen bleiben würden, ihre Samen werden dadurch in Freiheit gesetzt und lönnen sich ansamen. Ohne Waldbrände tönnte dieser Baum sich gar nicht verbreiten. Auch schon in vorgeschichtlichen Zeiten wütheten Waldbrände in Canada, wie die ver- » tohlten Holztriimmer beweisen, diet dort in manchen Erdschichten noch la- ; gern. . ff Mangel tm Maunbzucht Verschiedene schwere Fälle von Un botmäßigleit an Bord des Panzerschis fes ,,Royal Sovereign« gelangten kürzlich in Paris-month zur lrieggge richtlichen Aburiheilun . Ein Ma trose wurde zu einem ahre Zwangs arbeit verurtheilt, weil er versucht hal le, den Capitän zu schlagen; ein Schiffs-junge wurde zu drei Monaten Gesän niß verurtheilt, weil er nach dem ommandanten geschlagen hatte; Beide wurden aus der Marine ausge stoßen. Dieses Erlenntniß gewinnt eine eigene Bedeutung, wenn man nach den Gründen forscht. Englische Zei tungen lassen darüber Manches durch vlicken. was die ustände in der engli schen Mariae un ihre Mannszuchi in — einem teinestve s günstigen Lichte er scheinen läßt. or einigen Tagen ver ließ das Schlachtschifs »Empreß of Jndia« Plymouth, um als Ersaß für den .Rodnen" nach demMittelmeer zu gehen. ·Da stellte sich denn heraus-— daß der «Rodneiz«, der Vertreter einer gan zen Schissstlasse, die nach dem Vot bild des ,,Admiral« gebaut ist« sich als ganz untiichtig, hauptsächlich infolge seines niedrigen Bords, erwiesen hat. Die ,,Morning Post« sagt, das bedeu te. daß er höchstens noch als Macht schiff verwendbar wäre, und doch hät ten die Schiffe dieser Klasse noch vor sechs bis sieben Jahren zu den macht vollsten gezählt. Der »Trafalgar« von der Mittelmeerflotte solle durch den »Royal Sovereign« ersetzt werden, um diesen als Ersatz für den »Jnfle xible« verwenden zu können, der das Wachtschiff des ersten englischen Ha sens, Pottsmouth, ist. Dieser sei miit seiner ungenünenben Panzerung und seinen alten Vorladergeschiitzen nicht im Stande, es mit einem modernen Schlachtschiff aufzunehmen. Von dem eben genannten »Royal Sovereign« weiß die »Daily Mail« eine Geschichte zu erzählen, die freilich etwas start übertrieben klingt. Als der Panzer von den Uebunaen des Canalgeschwa ders nach Portland zurückgekehrt sei, habe das Gefühl der Unzuftiedenheit langsam aber sicher unter den Mann schaften des ganzen Schiffs Fortschrit te gemacht. Zwischen dem Quartet dekt und den Mannschaften sei das Einverständnisz vollständig geschwun den. Als einmal Boote mit besserem Brod zum Verlauf an die Schiffe her angefahren wären, sei allein an den ,,Noyal Sovereign" die Annäherung nicht erlaubt worden. Die Mannschaf ten seien hierdurch, namentlich durch die Abweisung eines ganz nahe ge langten Bootes, so erregt worden, daß verschiedene in das Wasser gesprungen wären, und das Boot zurückgeschleppt hätten. Daraus habe man die gesamm te Brotladung durch die Stückpforten in den Panzer geworfen. Die dabei Betheiligten seien allerdings sofort be straft worden, »weil sie dasSchiss ohne Erlaubniß verlassen hatten.'« Als der Panzer nach Portsmouth gekommen sci, habe sich die- siage nicht gebessert Verschiedene Tage seien vorübergegan gen, ohne baß der Commandant den gewöhnlichen Urlaub ertheilt hätte. Von dem Flaggschiss aus sei angesragt worden. wann der Urlaub beginnen solle. Die allen Mattoscn sichtbare Antwort habe auf »Morgen« gelautet, sie sei von allen Mannschaften mit Hurrah begrüßt worden. Am nächsten Abend hätten jedoch von den Beur laubten 50 geschli. Der Commanbant habe nunmehr jedem Unterofsizier die Weisung ertheilt, jeden Fall des Unse horsams zu melden. Die Arresize en sollen nach der Schilderung der »Dailh Mail« voll sein, die Leute siißen in Ei sen das Deck entlang, von dem Depot sei ein weiterer Vorrath Eisen erbeten worden. Verschiedene jüngere Makro sen hätten sogar thätliche Angrifie ge gen die Ossiziere versucht, seien jedoch von den Seesoldaten und Unterosiizie ren stets gehindert worden. Dasz es schließlich doch dazu gekommen ist, zeigt der Eingangs mitgetheilte Ur theilsspruch ! Meine »Cocktail«-stoman3e. i l Woher der dochgepriesene amerikani sche »Eo(ltail« und sein Name stam- J men, darüber sind sich die Gelehrten l und Laien auch noch lange nicht einig. « Neuerdingg macht eine Erklärung, welche den Ursprung zu einem medici- s nischen stempelt, die Runde durch die Presse. Darnach behandelten Aerzte ( alter Zeit gewisse Halstrantheiten mit ! einem angenehmen alroholischen Naß, i das mit der Spitze einer langen Feder ! aus einer Hahnenschwanz eingeführt I wurde. Erst nur zum Ausgurgeln be stimmt, soll aus dem Hahnenschwanz Präparat weiterhin ein Getränt gegen Appetitlosigteit geworden sein. Das tlingt einfach und mag Vielen genügen; aber poesieooller isi eine Ue berlieferung der Neritaner darüber. Darnach wurde der erste »Cocktail« aus dem mexitanischen Nationalge tränk Pulque (vom Safte der Agave) bereitet. Ein Edermann der Tolteten war der Entdeeter der tösilichen Mi schung und sandte durch die Hand sei ner Tochter eine Probe davon dem Kö nig. Dieser trank davon, —— war es ein geheimer Liebestrant? Jedenfalls verliebte er sich gleichzeitig in das Ge tränt und die Maid und heirathete Letztere, welche Xochitl hieß. Und als in späterer Zeit die amerikanischen Truppen unter General Scott nach Mexico lamen, brachten sie den Cultus dieses Nasses nach den Ver. Staaten zurück und vertauderwälschten den aztelischen Namen Xochitl englisch in »Cocktail«. Wem bei dieser Ernä rung der Stoff besser schmeck, der mag sich für dieselbe entscheiden. —- Der »Lehre: Stiasny aus Staletz ist vorn Clsertogel im« Salzlarnmergut 500 Fuß hoch abge stiirzt und blieb in einem Baume bän gen. Seine Hilferuse wurden gehört und die Feuerwehr in Unterach machte bis 1 UhrNachtS vergebliche Rettungs versuche; um 3 Uhr Morgens wurde die Arbeit wieder ausgenommen und erst um 9 Uhr Vormittags tonnte der Berungliickte aus der gefährlicher-Lage befreit werden. Er erlitt einen dop pelten Beinbruch und Verletzungen an Kon und hand; doch find dieselben nicht lebenigefithrlich. — Interv- Geigen-h Nach dem Sprüchtoort »Meine Ge schenke erhalten die Freundschaft« war der Präsident Faure bei seinem Besu che in Petersburg der Ueberbringer überaus kostbarer Geschenke· Aus der Nationalmanusactur vonSevres starrt rnen zwei vrächtige Vasen mit herrli chen Decorirungen von Frau Avoil, die anfänglich für die Weltaugstellnng von 1900 vorbehalten waren. Weiter sind zwei Thee- und Aafseeservices zu erwähnen, deren Herstellung sehr mü hevoll gewesen ist, sodann zwei Exem plare der Katharina li. des Bildhau ers Delove in Biscuit. Ein anderes Exemplar dieses Kunstwerkes ist dem rusfischen Botschafter in Paris, Ba ron von Mohrenheim, verehrt worden Außerdem sind Tafelaussätze, Jagd stiicke und andere Gegenstände von ge ringerem Umfange, die in schöne, spe ciell fiir die Reise des Präsidenten der Nepublit hergestellte Etuig verpaat wurden, nach Petersburg gewandert. Mit ganz besonderer Sorgfalt sind die beiden Büsten des Kaisers Nicolaus und seiner Gemahlin nach den Origi nalen des russischen Bildhauers Ra stowsty hergestellt worden. Alle dies-: Gegenstände sind vorher photographirt worden. Die hervorragendste der Ga ben ist aber das dekorative Motiv, das von Felix Faure für das Grabmal des Kaisers Alexander’s lll. bestellt wor den ist. Es ist kein Kranz, sondern ein in seinstem Golde nach der Natur copirter Olivenzweig Die kleinsten Adern der Blätter sind mit unver gleichlicher Zartheit wiedergegeben. Ein Band ist in phantastischen Win dungen um den Zweig gerollt und schlingt sich durch die Blätter und Früchte hindurch; am Ende desselben sind zwei goldene Medaillen ange bracht, eine mit dem Wappen Nuß lands und dem Datum des Todes Ale xander’s lll., sowie dem des Besuches seines Grabes durch den Präsidenten der Republit -- Octodrss 1894 — Aout 1897 —- auf der Rückseite, die andere »von dem Medaillenschneider Roty hergestellte. mit dem Bilde der dehelmten sranzdsischen Repudlit und mit der Inschrift »l«(:s pro-wideer t de in lifspuiiliquis krimmises ü in mä moir(p(1’.-Uisxan(1m lll.« auf der Rückseite Aus dem Goldbande, das die beiden Medaillen zusammenhält, ist die lateinische Inschrift eingeschnü ten: »In pries- conccsptn kirmnt inm pas-" Dieses Bruntstiick ruht in ei nem mit weißem Sammet ausgeschla genen Ebenholziösferchem Eine große Goldplatte schmückt den Deckel. Sie stellt den Namens-Zug des verstorbenen Kaisers mit drei Kronen dar: der taiserlichen, der Eichen- und der Lor beertrone, die durch eine Palme und einen Olivenielch zusammengehalten werden« Das die Krone umschlingende Band trägt den Wahlspruch: »blam ultimo c()(-lo.« cuer durch Atem-allem Der Radfahrer Murif, welcher von Adelaide aus quer durch den ganzen auftralifchen Continent bis nach Port Darwin gefahren ist, ist auf dem See wege dieser Tage wieder an feinem Ausgangspunkte eingetroffen. Den Personen, welche sich zu seinem Em pfange eingefunden hatten, hat der Heimgelehrte u. A. erzählt, daß ihn bei der einsamen Fahrt durch die Wü sten der Gedanke, er werde möglicher weise unterwegs verdurften, bisweilen so gequält habe, daß er von wahrer Todesangst befallen worden sei. Er habe alsdann zu seiner Maschine wie zu einein lebenden Wesen gesprochen und dies, verbunden mit dem Ton der Glocke, die er, um in der troftlosen Einöde, welche ihn ringsum umgab, doch wenigstens einen Laut zu hören, fortwährend ertönen ließ. habe seine Gedanken wieder allgemach froher ge stimmt. Murif hat beinahe drei Tage zurückgelegt, ohne etwas Anderes zu genießen, als eine FleischtafeL an wel cher er von Zeit zu Zeit sog. Doch be hauptet er, sich dabei ganz wohl befun den zu haben. Von Alice Springs ab fuhr er nur noch in Untertleidern, fo genannten Pyjamas. Machte er Nachts iiber halt, fo sah er sich der Mostitos und Ameisen wegen genöthigt, einLoch in die Erde zu graben, in welches er sich hineinlegte, worauf er sich mitAus nahme des Kopfes, den er mit seinem Phjamas verhüllte, mit Sand bedeckte. Die verhältnismäßig gefährlichste Strecke, die er zu passiren hatte, war der »Teufels - Boden«, nämlich ein Boden, der zahlloseRisse undSpriinge, die sich nach allen Richtungen hin ver lieren, aufweist. Diese Risse, welche oftmals eine Breite von 4 bis 5 Zoll befaßen, waren eine beständige Gefahr fiir das Fahrt-ad. Die letzten 215 eng lische Meilen von Katharine bis Port Darwin hat Murif in 32 Stunden zurückgelegt, eine bemerkenswerihe Lei sinng, wenn man sich insbesondere die Beschaffenheit derGegend, durch weiche der Weg des tiihnen Radfahrerg führte, vergegenwärtigt. Murif hat deshalb nach seiner Ankunft in Pal merston einen Preis von 200 Pfund Sterling für denjenigen unter den dortigen Radfahrern ausgesetzt, wel cher als erster auf der gleichen Strecke seine, Murif's, Leistung in den Schat ten stellen werde. TIT i ! Seit100 Jahren schon ist i der »Die-the Löwe«, ein Wirthshaus in ssrdrnoep Na» lieensirt