Unzeiger nnd Herold. J. PH Bist-lei, Here-steten Grund Island, Nein-. W sssttthqufMcheso Idfallen junger Früchte von den Obstbiiumen. Diese namentlich in trockenen Som mern oder nach längerer Dürre häufig beobachtete, unangenebme Erscheinung ist die Folge davon, daß die Wurzeln nicht genügend Feuchtigieit aufnehmen - können. Bei einem einzelnen Baum ift es wohl möglich, soviel Wasser herbei zuschaffen, daß das Erdreich die er forderliche Feuchtigkeit enthält, jedoch den ausgedörrten Boden eines Obst gartens in beständiger Feuchtigteit zu erhalten, ift unmöglich; Sonne und Wind verzehren hier täglich so viel als her-angefahren wird. Das fol gende Verfahren ist bedeutend mühe loser und erreicht seinen Zweck doch vollkommen. Man macht an dem Rande der Fläche, die der Baum mit seinen Zweigen überragt, mehrere Lö cher in die Erde am Abend nach Son nenuntergang und füllt diese mit Waf ser. Man kann die Löcher mehrere Male den ersten Abend füllen. Die Löcher mögen etwa 10 —- 12 Zoll tief gemacht werden. Jst das Wasser ziem lich in den Boden eingedrungen, so werden dieselben wieder mit der aus geworfenen Erde gefüllt. Es schadet auch nicht, wenn dieselben während der Nacht offen bleiben; doch das Auffül len muß am »Er-« Morfcn gesch ben, damit die Sonne dieselben nicht austrocknet. Diese Art des Bewaf serns wird in trockener Zeit wöchent lich mehrmals vorgenommen; doch sollten die Löcher jedes Mal an einer anderen Stelle gemacht werden. So bald auf diese Weise den Bäumen ge nügend Feuchtigkeit zugeführt ist,wird das Abfallen der jungen Früchte auf Hören. Das Naßfiittern dev P f e r d e. Nichts ist für die Pferde so schädlich, als die verbreitete Unsitte des Naß sutters. Jn Gegenden, besonders in den südlichen Staaten, wo Maismehl und geschrotenes Futter häufig gesitt tert, ist das Naßfiittern weit verbreitet und die Gründe, die dafür angeführt werden« sind oft seltsamer Natur-. Die einen meinen, den Thieren schmecke das nasse Futter besser, die anderen füh ren die Zeitersparniß an, weil ein Pferd mit einer nassen Mahlzeit eher fertig wird, als mit einer trockenen; in den meisten Fällen abev denkt man sich bei dem Anriihren einer Schlempe für das Pferd gar nichts und gibt das ge schrotene Futter dem Pferde naß, weil es immer so gemacht wurde. Richtig ist indesz nur, daß die Thiere weniger Zeit brauchen, eine nasse Nahrung zu sich zu nehmen, als sie bei einev trocke nen gebrauchen. Darin liegt aber ge tade der Hauptnachtheil des Naßfüt terns. Wenn das Futter trocken ge reicht wird, muß es langsam gelaut und im Maule umgewendet werden« um es gehörig mit Speichel zu befeuch ten. Jst das Futter aber schon feucht, so fällt diese Aufgabe für das Pferd sovt und das Futter kommt, ohne mit Speichel vermischt zu sein, in den Ma gen. Dieser kann mit dem nicht ange speichelten Futter wenig anfangen, es ist für ihn unverdaulich und geht auch zum größten Theile unverdaut ab. Durch vielfache Versuche ift festgestellt worden, daß die Pferde von trockenem Futter sechs bis acht Mal mehr ver dauen, als von nasses-n Futter. Die Pferde, welche naß gefüttert werden, sehen meist sehr wohlgenährt aus, aber sie sind durch die äbermäßige Wasser ausnahme aufgeschwernmt. Sie schwi Cen und ermatten sehr leicht und smd deshalb zu schweren, anstrengenden Arbeiten wenig zu gebrauchen. Auch treten Magenschwäche und Kolit sehr häufig als eine Folge des Naßfütterns auf. Sebv in's Gewicht fällt ferner die Futterverschwendung, die beim Naßsüttern stattfindet; denn es ist klar, daß alles Futter, welches unver daut abgeht, nichts zur Ernährung nnd Kräftigung des Pferdes beiträgt, daß es vielmehr dem Thiere vollkom men nutlot gewesen ist, während es dem Besitzer doch Geld kostet. Es kann daher das Raßfiittern aus keinem Grunde empfohlen werden. Verschwenoung en ver Ue f l ü g e l z u ch t. Verschwendung kann aus direkte und indirette Weise geschehen. Uebersüt tern wir die Thiere, so verschwenden wir nicht nur Futter, sondern vermin dern auch die Legethätigieit der Hen nen und machen sie zu Krankheiten ge neigt. Andererseits würde eine zu knappe Fütterung auch Verschwendung sein, denn durch solche Nährweise wer den die Thiere ebenfalls verschiedenen Krankheiten ausgesetzt, die Eins-ro tnrktisn natürlich ebenfalls verringert; und die abgema erten Thiere wieder s ansznsiittern, to et mehr, als hätte « man das Zurückgeheu verhüten Auch durch zu reichliche oder zn tnappe Be messung des Ratt-net für eine Anzahl » km Verschwendung stattfin- s den; besuan aber durch lehterr. denn i dade weiden siirnrlich Krankheiten , TM seiest-. A bei Derstellungj Reserseineann tin knapp mit1 den- Rams III der Unzahl dreschen Solche Mserei verursacht Un I— ruhe und Kämpfe und gar manches Ei wird infolge dessen zerbrochen; zerbro chene Eier sind aber die Ursache der leidigen Untugend des Eiersressens.« Ruhe und ein bebaglicheg Nest sindwysi etliißlich zum Wohlbefinden der Hen nen. Der- Wertb des Hitbnerdungez ist . allgemein bekannt und sollte desbalbs I beachtet werden; nichts treibt die Ge- « müsepflanzen schneller als Hühner dung. Die größte Verschwendung aber besteht in dem Halten werthloser Thiere. Wie bei unsern anderen Haus thieren sind auch hier die theuersten tn der Regel die billtgsten. Großen Verlust erleidet man dadurch, dasz man die Hennen zu spät brüten läßt; auch dadurch wird Futter verschwen det, wenn man alte Hennen hält, die ihre beste Legezeit längst hinter sich ba ben. Auch halte man nicht zu viele Hähne und errichte die Stallungen nicht an ungesunden oder unpassenden Plätzen. Der Hühnekstaa muß im Sommer besonders rein, im Winter Lonnig sein und warm gehalten wer en. Herbstsaat der Gräser. Jst die Fviihjahrsaussaat des ro then Klees aus irgend einem Grunde mißlungen, so sollte man fiir diesen empfindlichen Ausfall dadurch Ersatz suchen, daß man im Herbst das Feld noch einmal besäet. Dieses Nachsäen geschieht bei Vielen nicht in dem Maße, wie es geschehen sollte; man be fürchtet, daß die Herbstsaat nur selten gelingt; in unsern Mittelstaaten je doch, wenn rechtzeitig dorgenc::m::t, ist sie fast stets erfolgreich und der-Vor theil ein außerordentlichen Durch Nachsaat wird das Ueberwuchern des Unkrautes verhindert und die bloßen Stellen mit werthvollen Futtergräsern gefüllt. Wenn aber das Nachsäcn nicht sehr früh, noch im August bei günstiger Witterung ausgeführt wer den iann, so ist davon abzurathen, da sonst nur ein kleiner Theil des Sa mens keimt und aufgeht. Für unsere übrigen Kulturgräser ist in allen Gegenden, wo der Herbst feuchte Witterung bringt, ohne von frühen Fröften gefolgt zu werden, sehr zu empfehlen. Während der feuchten, kühlenHerbsttage entwickeln sich in dem feuchten Boden-die Wurzeln dev Grä ser außerordentlich schnell und damit die Pflanzen selbst und erhalten da durch vor irn Frühjahr gesäten Grä sern meistens einen solchen Vorsprung daß sie auf einigermaßen kräftigem Lande schon sviih eine Heuernte geben; siiet man dagegen im Frühjahr unter Hafer, so fällt diese Ernte fort. Unter günstigen Witterung-?- - Verhältnissen und auf reichem Lande kann es wohl vorkommen, daß die Herbstsaat sich sehr stark noch vor dem Eintritt des Winters entwickelt; man sollte solches Feld in keinem Falle beweiden lassen; auf dem feuchten, weichen Boden würde das Vieh sehr viele der jungen, zart bewurzelten Pflanzen zerstören; viel besser ist es, wenn das Feld ge mäht wird, so, daß die oberen Enden der Goiiser nur abgeschnitten werden. Man läßt dieses Abgernähte auf dem Felde liegen; es dient denPflanzen als Schutzdecke während des Winters. Jm Frühjahr wird dann das Feld mit dem Pferderechen abgerecht und das Zusammengetechte auf den Dungplatz gefahren, damit es nicht später in’s Heu kommt. Bei diesem »Mit-pen« der Grasselder im hevbst achte man aber auf zweierlei, nicht zu lurz mä hen und nicht zu spät; die Pflanzen müssen vor Eintritt des Winters noch genügend Zeit haben, sich zu erholen und sich stärker zu bestockenz geschieht das Mähen rechtzeitig und in der rech ten Weise, so verbessert es den Stand der Gräser ganz bedeutend. Gemiisebeete nach dem Ab ernten. Jn vielen Gemiifegärten läßt man die Beete nach dem Abernten der Ge müse liegen, wie sie sind, gräbt sie erst im Herbst oder im Frühjahr um. Das Umgraben kann wohl fiio einige Zeit verschoben werden, doch die Beete lie gen und stehen zu lassen wie sie sind, bringt stets Nachtheil, weil die auf ih nen sich befindlichen Unlräuter sich mächtig zu entwickeln beginnen, sobald die Gemüfe abgeerntet sind, und hier durchdas Unkraut Luft und Licht er halten hat. Daß dadurch das Land nicht bereichert wird, ist selbstverständ lich; das Unlvaut zehrt bedeutend an der Bodenkraft und außerdem können sie Samen reifen. Man lasse daher abgeerntete Gemüsebeete nicht einfach liegen, sondern gehe recht bald an das Entfernen des Unkrauiesx was ausge zogen werden kann, wird mit den Wurzeln herausgezogen und entweder auf den Dung geworfen odev verfüt tert. Manche Unlrautpflanzen konn ten schon mit dem Gemüse ihren Sa men reifen; dieser isi abgefallen und liegt nun auf dem Lande, auf Gelegen heit zum Reimen wartend. Man gebe demselben diese Gelegenheit, indem man das Land leicht mit Hacke oder Spaten umarbeitet. Dieser Unkraut samen wird nun aufgeben und bald sind die Beete grün, als ob sie frisch von Menschenhand besiiet wären. Beim späteren Umgvaben des Gartenlandes im herbste wird dieses Unkraut alles zerstört und ist so für das nächste Jahr aus dem Wege geräumt. Solche Un lrautpflanzen, die mehrere Jahre aus dauern und deren Wurzeln im Lande wähnend des Winters lebendig blei ben, vertilge man gründlich; man lasse besonders von Wurzeln so wenig wie lich in der Erde. Nur einige Ja re das Gartenland derartig tm Herbst bearbeitet und man wird bald nich-r mehr über zu vielllnhaut zu kla « gen haben. Später-es tieka Umgraben ; des Gartenlandes sollte nie im herbst f versäume werden; demk dieses Graben oder Pflügen im Herbst ist«-so gut wie eine schwache Düngung und ermöglicht außerdem im Frühjahr eine frühzeiti gere Bearbeitung. AAA O sssdcs OM III-« Nachdem wiederholt abenteuscrliche Berichte über ein angebliches »adam loses Eden«« ein nur von Frauensper sonen bewohntes liebliches Eiland in der Südsee, durch die Presse gegangen sind und sogar einer Anzahl jungen Männer völlig den Kopf verdreht haben, und nachdem ein anderes adain loses Eden, nämlich eine geplante Co lonie männerhassender Frauenzimmer im Osten unseres Landes, seinerzeit gebührende Beachtung gefunden hat« mag den Lesern auch einmal ein c o a lo s e s Eden, d. b. in diesem Fall eine Colonie srauenhassender Mannsbilder, flüchtig borgestellt werden. Aus abgelegenem Eiland in Loui sianna ist dieses eigenthümliche Edin zu finden. Wenn man von der Halb mondstadt aus sich südwiirts wendet und die Barrrtaria-Bai hinab führt« welche bekanntlich durch den Freibeuter Lafitte besonders berühmt geworden ist, geräth man schließlich in ein großes Negwert von Laien. Baydns Zeen und Lagunen, und diese Gewässer sind da und dort mit allerliebsien tleinen Eilanden besät, deren weiße Muschel Userbiinie fast senkrecht aus dem Was ser aussteigen, und die noch einen üppigen jungfräulichen — Pardon, das Wort möchte in dieser Gegend anstößig sein, es ließe sich übrigens zur Noth »jungmiinnlichen« datür sagen —- Pflanzen- und Baum wuchs haben. Zum großen Theil wer den diese Jnselchen von Fischersleuten bewohnt; aber aus einem derselben haust ausschließlich die Hagestolze Bruderschast. Sie hat es wenigstens verstanden, sich ein besonders reizenIes Fleckchen Natur auszuwiihlen, das den geographischen Namen St. Malo führt. Kein Plappern von Kindern, keine slötende oder treischende Frauen stimme dringt jemals hierher, leise murmeln Wasser und Wald, und es läßt sich hier so recht ein träumerisches Leben der Vergessenheit führen. Und das ist es genau, was diese Bruderschast der Enttäuschten will. Es ist kaum ein einziger ganz freiwil liger Hagestolz darunter, ja Manche sind sogar ,,Strohwittwer.« Sie haben mehr oder weniger ihre Erfah rungen mit dem Ewig - Weiblichen gemacht, und ihrer Ansicht nach sind sie dabei überaus schlecht gefahren. was natürlich ausschließlich die Schuld des anderen Theiles war! Wie dem auch sei, sie haben auf immer genug davon Es sind Männer aller Altersstusen und Gesellschaftsschichten darunter. Bisher haben sie das Gütergemein schasts - System ersolgreich durchge führt. Brauchen sie doch auch in die sem kleinen Paradies sehr wenig. Fisch und Wild sind überreichlich vor handen, und schon die geringste land wirthschastlichen Bemühungen sind äußerst dankbar. Die rohgesügten Hütten dieser Weiberhasser dienen nur zum Essen und Schlafen; nur ganz Wenige haben Bücher in die liebliche Wildniß mitgenommen und vertiefen sich ab und zu noch darin. Man br hauptet, es bestehe aus der Insel das Geseß, daß, wenn je eine Frauensper son ihren Fuß aus das Eiland setze, sie unnachsichtig sterben müsse, wie weiland die Fremden in Tauris und anderwärts; ein e Evastochter soll aber doch einmal in Verkleidung sich auf die Insel geschmuggelt, aber nach Befriedigung ihrer Neugier sehr schnell Reißaus genommen haben. Genaues hat sich niemals hierüber ermitteln las sen; doch ist es sehr unwahrscheinlich, daß besagtes,.Gesetz«jemals guts-durch sührung gekommen ist. Spöttelnde Zungen zischeln sogar davon, daß hin und wieder einer dieser Eolonisten untreu geworden sei und einen Rück sall in die Welt der lgemischten Ge schlechter bekommen ha ; aber ver geblich würde der wißbegieri e i tungsmensch bei diesen Co oni en Austunst hierüber zu erlangen trach ten. Sammelgefäß für vege tabilische A bfällr. Jeder, der in seiner Hätgsiichteit eifrige Blumen cultut betreibt, sollte es nicht unterlas sen, sich einen großen, irdenenTopf an zuschaffen, in dem er alle möglichen Pflanzenreste sam:kselt, denn es ist in der That schade, wenn vegetabilische Abfälle (wie-welteBlätter, Zweigtbeile, abgeschnittene Blumen), die doch noch düngende Kräfte enthalten, einfach weggeworfen werden. Jst der Topf, den man in einem lustigen quppen auf bewahrt, voll, so bedeckt man leiman halt mit einer Schicht guter Erde und und läßt ihn so lange stehen, bis auch die Pflanzenrefte zu Erde geworden sind. Der auf diese Weile erzielte Bo den ist besser als die beste Gartenerde und bringt die Pflanzen zur üppigsten Entfaltung Johanniibeeren ein m a ch en. Man nimmt auf 1 Pfund Beeren ? bis 1 Pfund Zucker, legt die Beeren chichtenweise »in fein Gefäß, streut Zucker darüber und läßt sie über Nacht stehen Anderen Tags werben sie ebne Wasserznsas solange gekocht, Wste Schaum mehr absehen, dann in Gläser gefüllt und diese gut SUCH-Ist — Der König der Taschen-sehn nd in tot-it Er b eine UnZeit, in» dersPatiser mit wg MRU sen tief-Wenige NMM ihre Den eiligst gzukniipftem Denn Steh der elegante Bonvivant mit dem« uftreien eines vollendeten Geselle mans, war der König der Taschendiei be, der Großmeister unter den Lang-« singern. Paris, seit jeher ein Eldorado der Taschendiebe, war auch Fred’s er aiebigstes Operationöfeld »ewesen. hier feierten seine flinlen hände die »wich sien·« Triumphe —- in den Ta chen der Turs- und Theaterhabitu6s, er ver ließ er am Morgen fein Lager ohne ei nen rothen Heller in der Tasche und konnte sich schon Abends mit ganzen Stößen von Banlnoten an den Spiel tisch sehen. Jahre hindurch ging er unter den Augen der ahnungslosen Pariser Poli zei seinem edlen« Gaunerwerl nach — bis schließlich auch ihn sein Schicksal in Gestalt eines Deteltives ereilte und in’s Gefängniß brachte. Nun bat Fred in ei ner elenden Stelunle sein Gaunerda sein ausgelebt. Fred, der König derTa fchendiebe, ist todt . . . Woher kam Frev, wie hieß er mit seinem wahrenNarneni Man hat tss : ie erfahren. Er tauchte zum ersten Mal in den achtziger Jahren in Paris auf. Schon wenige Zeit nach feinerLandung in der französischen Großf tadt war Fred eine der bekanntesten Figuren des Sattelrauenes der Pariser Rennpliitze Er genoß den Ruf, ein großartiger Pferdekenner zu sein« und was seinAn sehen besonders hob, war die Thatsache, daß man Fred 100, ja 500 Louis dor mit der Ronchalance eines blasirten Millionärs auf ein Pferd setzen fab. Da wurde er denn gar bald der gesuch teste Rathgeber fiir Leute, die das-Glück durch die Nasenlänge eines Pferdes su corrigiren hofften, und die ewig gelb bediirftige n Halbwelldamen scheuten sich nicht, Fred für ein verläßliches ,,tn)·-m« Crit-) auf osfenem Turfplaß abzuliissen und seine Generosität zu rühmen. Denn acnerös war Fred——wie ein König mit dem Geld seiner Unter thanen. Waren ihm doch die reichslen Taschen unterthan, und er hatte eine Art zu geben, die wirklich sehr gencrös aussah. Ulcgcllllcfz volllcqmcö cillslccicll Wclk in der That der Hauptzug in Fred'5 Erscheinung und das beste Hilfsmittel für seine taschengesährliche Thätigteit. Von schlanke-H distinguirterGestalt, mit dunklem Teint, schwarzen Augen nnd schwarzem, feinfrisirtern Schnurrbart, machte er in Haltung undBewraung ei nen höchst gentlemanartigen Eindruck. Er kleidete sich nach der letzten Mode, und nie fehlte die frische Uardenia in seinem Finopflochz die Hände steckten immer in tadellosen, reklarauenhanw schuhen. Die Handschuhe verließen ihn nie, auch nicht, wenn er die Taschen seiner Mitmenschen visitirte. Fred le sasz nämlich die Geschicklichkeit eines Prestiedigitateurs5 die perlgrauen Handschuhe lsinderten ilm nicht im Ge ringsten an seinen Operationen, im Ge gentheiL sie halfen den Verdacht von ihrn ablenien. Denn wer wird einen Herrn in periarauen Handschuh für einen Taschendieb halten? . . . Fred loairte während seines Pariser Aufenthalteå in einern kleinen Hotel der Nue de Rome unweit des großen Bahn hofes St. - Lazare. hier holte er sich regelmäßig »zum Frühstück« ein Paar Brieftaschen ans den Ueberziehern frischangeiornmener Passagiere, bestieg dann ruhig seine Equipage, die vor dem Bahnhos wartete, und fuhr auf Bor rnittagsvifiten aus. Denn der König der Taschendiebe« besaß aar feine Be ianntschaften m der Pariser Lebewelt, die freilich von seinem wahren Beruf keine Ahnung hatte. Nachmittags war Fred unter den Ersten auf dem Turs zu sehen. Hier setzte er seine settestenGriffe in Seene Und verließ selten den Renn platz, ohne einige Unbekannte um ihre gefüllten Portefeuilles erleichtert zu ha ben. Abends zählte er zu den Habitufss der eleganten Caså - Chantantö und Theater. Die Nacht schloß entweder i«.n Circle oder. in lustiger Damen - Gesell schaft beim Champagner ab. Kurz, der König der Tafchendiebe führte ein wahrhaft iiinigliches Lebenser grgrnrn . . . . 1eurem ana; sur den rnmnirrenen Taschendieb schlägt einmal die Stunde des Detectivs« und diesem Schicksale entging der Lebernann Fred nicht. Der erste Verdacht wurde gegen ihn in den Tagen der Weltausstellung von 1889 laut. Einer der reichsten Londoner Jockeys. Starr, war zur Theilnahme an einem Rennen inParis einaeiroiscn. Storr brachte eine Handtasche mit, in der sich blos seine Wäsche und die Jockenjaele befanden. Noch am Tage seiner Antunst fand Starr, als er sein Hotelzirnmer betrat, urn lich sür’s Ren nen umzulleiden, seine Handtasche voll ständig aeplündert. Sosort nannten Einaeweihte, denen Fred schon lange verdächtia war, den samosenGentlernan als-s den Urheber des Diebstahls. Fred belarn von dem nur allzu gerechtfertig ten Verdacht Wind — war er doch thatsächlich der Plünde rer von Storr’s· Handtasche gewesen, in der er viele Banluoten ver muthet hatte —- und siehe de! noch ehe das Rennen benann. erhielt Storr von ..unbetannter Hand« Wäsche nnd Jacke in’z Hotel zurückgestelltt Die Polizei wagte nicht, gean den verdächtigen Le bemann einzuschreiten —- sie war wie der einmal zu spät gekommen, um sich greifbare Beweise gegen Fred zu ver schaffen. " « Erst etniae Wochen später fiel der Könia der Taschendiebe der Polizei ' die blinde. Das seicht-b auf dem Ue H plass M Wennes bei Paris. Fred Wahl-mit einem Griff einen Officier, diskg jede einen hohen Gewinn beim a » Wirt hatte. Er glaubte wie immer-«unbemertt; eine Dame hatte jedoch den Griff beobachtet und blickte dem Gauner fest in’s Gesicht. Fred, der sich ertap t sieht, greift blitz fchnellsin seine Ta ehe, biickt sich rasch sind stritt-auf·densvon ihm bestoblenen Officin mit den Worten zu: »Mein Herr, Sie haben soeben dieses Geld paelet verloren.« Der Offici r ftammelt Worte des Dankes, die Beobachterin fchliigt jedoch Lärm, Fred wird um ringt — nnd wandert unter den festen Händen zweier Detectivs zum Commis siir. Dieses sein erstes Pariser Mißge schick trug ihm zwei Jahre »schattigen Aufenthalts« im Gefängniß von Ma zas ein. Damit schloß Frei-? Pariser Car riere. Er tauchte später in Nizza, MonteCarlo und anderen fashionablen Kur- nnd Vergnügungsokten auf, ove rirte nach wie oor in den Taschet rei-: cher Leute, wurde jedoch mehrmals er wischt und in’s Gefängniß gesteckt. Fred verließ endlich Frankreichs »un sicheren« Boden und ließ sich in London nieder. Hier soll er einmal beim Derbn in Evsom niemand Geringerem als dem Prinzen von Wales die Brieftasche aus der Tasche gezogen haben. Ob Wahrheit oder Dichtung —- »enug, die ses verwegene Gaunerftiick wird ihm nachgesagt —- gar nicht so unpassend fiir den »Kötiig« derTaschendiebe. Auch an den verstorbenen Baron fsirsch soll sich Fred einmal auf dem englischen anf herangedrängt haben. Der Ba ron aber, der ihn vom Pariser Renn platz her erkannte, flüsterte ihm lachend zu: »Mein lieber Fred, Sie kommen zu spät, ich habe soeben meinen ganzen Geldoorrath aus den »Favorit« verlo ren Zer larn als Letzter an. Suchen Sie mich ein anderes Mal aus —- aber vor Beginn des Rennens.« —,,.-«tll riglit!« erwiderte Fred, liiftete elegant den Hut und verlor sich in der Menge auf Nim merwiederseben. sNun bat Fred in einer Londoner Spelunle geendet —- ein trauriqesEnke für den König der Taschendiebe. »Vierter Juli-« iee Aste-entsend. Bei uns ist die Feier des glarreichen Unabhängigkeits- Tages für diesmal längst wieder vorbei tobgleich noch nicht alle ibre Nachwehen!) aber bei unseren mexieanischen Nachbarn lommt sie erst im Friibherdst. Jhr »Vierter Juli« fällt nämlich auf den 16 September. Die Art, wie die Mericaner diesen ihren größten Tag als Nation feiern, bietet auch sür uns manches Interes sante und könnte viele Amerilaner. welche etwa glauben sollten, dasz sie in der Lebhastigleit der Aeuszerung patri otischer Gesiible von keinem anderen Voll übertroffen oder erreicht wurden. wohl noch sehr übel-raschem Die Mexicaner sind ein ganz »colossal« patriotischeö Voll, und noch viel allge meiner und gründlicher, als bei uns, machen alle Kreise bei einem solchen Fest mit; das mexiranische Unabhän gigkeits - Fest ist keineswegs ein vor zugsweises Kindersest geworden, wie man es von unserem glorreichen Vier ten mit mehr oder weniger Recht gesagt hat« —- oder, wenn man will, das ganze mexiranische Volt wird zu Kin dein Am Abend vor oem grogen Lag oc ainnts der wilde Jubel schon ganz ge hörig, und iiberall sind die größten Versammlungsplätze von Bürgern aller Altersstusen und beider Geschlech ter vollgedrängt, welche patriotische Declamationen. Reden und Gesänge anhören. Mitunter nehmen die-Schul tinder hervorragenden Antheil an diesem Programm; ost aber spielen die einslußreichsten Geschästsleute und Literaten die Hauptrolle und geben ihre eigenen gereimten und ungereim ten Geistesproducte zum Besten. an Vielen Fällen wird die mexicanische Unabhängigkeitg - Erklärung verlesen, ein Abschnitt derselben klingt ziemlich sonderbar, wenigstens wenn ihn ein Mitglied der liberalen Partei vorliest; denn er erklärt, das; die einzige in Mexico zulässige Religion diejenige der römischen, katholischen, apostolis· schen, christlichen sein sollte. Mit Mitternacht aber beginnt die Hauptseierz denn dies- soll genau die Stunde sein, in welcher der patrioti sche Priester und Märtyrer Miguel Hidalgo (er wurde von den Spaniern erschosfen und enthauptet) zum ersten Mal den Rus der mexiranischen Unab bängigteit erhob, im Jahre 1810. Zu dieser Stunde wird überall die Natio nalhymne mit unbeschreiblicher Begri sterung gesungen, während die Natio nalslaggen stürmisch geschwentt wer den; der Chor diMr hymne, begleitet von triegerischer usit, übt auch aus den Fremden eine höchst packende Wir tung. Nachdem durch dieses Lied Alles in einen förmlichen Rausch ver setzt ist, tritt der Gouverneur —— wenn ein solcher da ist —- an den Rand der Tribiine, und ebenfalls die Flagge energtsch schwingend, läßt er nach ein ander Mexico, die Unabbän igteit und die Freiheit hochleben. Aue jeden der drei Ausruse erschallt vom ganzen Balle donnernd das Echo «Biva!« Dann bört man die Kanonen donnern und alle Glocken läuten, und eine Stunde lang spielen Musittapellen unausgesest in den uptstraßem Nur ganz kurze ube gönnt man sich nach diesen nächtlichen Festltchleiss ten, —- dann eht der Jan erst rest e und den-e wieder bis spät in d l q Nacht hinein! Jn den Feuermer C zeigt sich eine mindestens ebenso große ; Erfinderischkeit, wie.bei uns, die Pro- s « cessionen bieten ein bunteres Bild, und von dem Lärm können auch dem Ame- I tikaner, welcher an starken Tabak in dieser Hinsicht gewöhnt ist, noch lange « j die Ohren gellenl Nur verbrennen ’.· , sich nicht häufig, wie bei unserem sou- " veränen Volke, kleine und große Kin- · l der die Finger. , me Saus Davi- ams. s Beide Parteien in unserm großen j Bürgertrieg hatten nicht wenige be s sonders heldenhafte Charaktere aufzu z weisen. Die nachfolgenden Zeilen mö j gen einem der südlichen Heroen gelten, i welcher nicht der Vergessenheit anheim j zufallen verdient. Er ist nicht in einer heißen Schlacht gefallen, aber er erlitt ; l einen Tod, zu welchem in gewisser Be- l sieh-eng mehr-Muth gehört, als zu Er sterem: einzeln starb er einen schimpf lichen Henkerstod, den er noch im letz tenAugenblict von sich hätte abwenden können. Uebrigens halte er sich auch ohnedies als Soldat einen Namen ge macht. « Eines der besten Meisterstücke der Bildhauertunst im Parthenon auf der jetzigen Centennial - Ausfiellung zu Nashville, Tenn» ist die Büste vor Sam Davis, welchem neuerdings esYkzs ehemaliger Gefährte im »Beteran'« ei- ec-: Art literarisch-es Denkmal setzt. E . . erzählt über die letzten Tage von Sa Davis u. A.: Es war im November 1868. GeLz » neral Bragg brauchte einige Leute« welche das Land gut lannten, um in ; das mittlere Tennessee zu gehen und, f alle mögliche Auskunft über die Be-« wegungen der Bundestruppen zu er- «« langen. Wir sollten unsere Berichte s« » mittels einer Marter-Linie an Gene-) ral Bragg in Missionarh Ridge gelan gen lassen. Es wurde uns erklärt, daß « der Auftrag höchst gefährlich sei, unds jedenfalls nur wenige von uns zurück-« kehren würden. Jn der That warenz nach zehn Tagen nur wenige von unsiz noch im Feld! Doch hatten wir eine-« Menge Information gesammelt, Je-) der auf eigene Hand. Ich machte aus v Furcht, gefangen zu werden, gar teine schriftlichen Aufzeichnungen Jn der Nacht vom Freitag, den 1l). November, -. sollten wir einzeln wieder nach de. - Süden ausbrechen. Aber spät Nachmittags muri-: wir vom 7. Kansas Caoallerie-Lllegs-" ment, den »Kanfas Jah-Ha27.ssler(2«, ge- . fangen genommen und nach Pulast. « ist«-s Verließ gebracht. Bei Davis wa. ’ ren sehr werthvolle Papiere und Kar « ten gesunden worden« und Genera’ « Todge, vor welchen er gebracht wurde z zweifelte nicht, das-, er einer der michs ; J tigsien und gesährlichsten Späher de » Feindes war. Ueber DaviH’ Verhalten hat General Dodge selber mir erst tiirzlich mitgetheilt: »Ich nahm ihn in mein Privat bureau und setzte ihm feierlich auseii , ander, daß die schwersten Anschuldig : « gungen der Spionage gegen ihn vo- IF lägen, daß er die genaueste und volls- HJ ständigste Information iiber meini Armee gesammelt habe, und daß i- sskp wissen möcht-. von wem er sie erbaltet T Auf das E2..oringlichste stellte ich ihr-s vor, daß er ein junger Mann sei, nagt-Hm daß ck wohl that-, sich uak zu machet;«e.; . in welch( furchtbarer Situation er sitz tx . Is Hi Ietzt befande. Avet er ammorreix zs »Ich weiß, daf; ich zu sterben habe ; werde, aber leine Macht der Erde tan A » « mich dazu bringen, einen Kamera: : preiszugeben. Sie thun Jhre Ple als Soldat, und ich die meine. Geb Sie sich weiter teine Mühe!« Alle meine Macht bot ich auf, i » , . umzuftimmen und sein Leben zu ret Z ten. Mein Interesse für seine Pers-’ z-« . war faft ein ebenso startes, wie m« YJE dienstliches Interesse es fein mußk zss - denn ich hegte die größte Bewunderu: ’ und Sympathie für ihn, die sich im »st» I mehr steigerte, je unerschittteclichet» THE blieb. Er dankte mir für meine Thei ,«:-.’«« nahme; ich aber lonntevweiter nicht »H-, thun, als ein Kriegsgericht einzuhktzspff L-;f;.- « sen. Niemals habe ich mit größ. Bedauern einen Kriegsfeind in L . Tod gehen sehen. Und ich nicht allein «L" « Davis wurde zum Galgentode bei-· urtheilt, und am 27. November muri · das Urtheil vollstreckt. Aber nvs » ; wurde das Aeußerfte ausgcboten, ils « . zu einem Belenntniß zu bewegen. Me« .- — » theilte ihm die neuesten Kriean « «le ! ’ richten mit, dasz feine Armee zu M; I « ·· » sionary Ridge geschlagen worden f J« " und die Dinge fo stünden, daß fei J Aufopferung keinen Zweck mehr hät ,« « j Aber nichts konnte ihn auch nur eii ; Augenblick wankend machen. Endl s ; brach man nach dem Galgengericht al I Unmittelbar am Galgen gab es nc «« s einen Austritt, der allen unionistisch und conföderirten Augenzeugen unt-ei h i Js i geßlich bleiben wird. Der Stabscafxf Ttiin Ehickafaw tam plötzlich ang s sprengt und befchwor im Namen ve-. General Dodge den Delinquenten 7 Angesicht desTodeö, das rettende Wo- « zu sprechen. Mit fefter und laut « ; Stimme entgegnete Sam Den-is »Wenn ich tausend Leben hätte, isI ; würde sie alle verlieren, ehe ich mein jFreunde verriethe!« Dann tief dem Provoft-Marfchall zu: »Ich l bereit!« und im nächsten Augean · ging das Fallbrett nieder So starb einer der heldenhajtefte und nobelften Charaktete aus der siikfz .lichen Seite. Eine Anzahl hervort; ngnde Confödetirten haben eine Bew-. Egung ftlr ein Monument zu seinen Eh ren in Gang gebracht, das sich it i ’ ;die Richtstiitte erheben soll q . l i