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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 23, 1897)
Ists-— Z, Meyer smreivevtief des stillipp . " Seinem-with Mk ist-J by the ceksu Pro- « Pius co. Mein lieber Ven- Redatttonäti Mit Jhr Schrei tve hen Se mich iomplietlie bei S u r p r e is ge nomme, Herr Re dattionar. Sie wolle hawtve, daß « die Lizzie, was . meine Altie is, « nach Washington gehe soll un Jlme Imper die Zellebreschen vom Fette Tekchulei in das Weise Haus riepohrte I . Jch hen crscht gedenkt Sie dehte Mr suh1e, awwer wie ich gesehn heu Owh Sie schon en Pähs for die Lizzie In das Entvelopp gelegt hatte, do war ich konwinzt, daß Sie Bißneg meine. Sie hätte nor emal die LiUie sehe sol lei Wei die war for Vergniege patri Icieht krehsig. Se hat reiteweg gestatt, K e Sätschel zu packe. Se hot auch hspauder und Korlingeiren mit em Ipacktund dann hätte Se nor emal n Unnerstoss sehn solle, alles mit Lehses un Jnsehrschens, es war arig schön. Un Perfjuhm hat se mitgenom me, e ganze Wißkie Battel voll. Se hat gesagt, wann mer mit so e feine Kraut duhn hat, dann muß mer auch en 7 ’ne Schmell von sich gewwe. Well, sie U noch denselwe Owend gestart un ich den en Owend bei den Wedesweiler ge habt, als wann ich in mei Lewe noch sit verheirath gewese wär. De neckste Moraen hen icb schon e Diiivätsch kriegt. Die Lizzie schreibt: »Wie ich mich beit Morgen gedreßt hen sin mei Kohrfetis geboßt. Großer Truwel, bi kabs die Stohrs hen mei Seis nit ge habt. Hen e Waschrohp gejubst. Motge mehr Lizzie.« Jch denke nit, daß Sie lehre sell zu publische. Am fechsteTfchu lei hen ich en Brief kriegt wo ich Jhne keiteweg iwwersende. Sie könne ja, wann Sie’s printe, e wenig die Mistehks korrekte, bikahs ins Spelle do is nit die Lizzie nit so gut wie ich. Womit ich verbleiwe Jhne Jhrn liewer Philipp Sauerampfet. -(Spezial Korrespondenz der Frau « Lizzie Sauerampfer.) Washington, (den Dahdumm kön nen Sie selbst einriicken.) Der vierte Tschulei ist in diesem aht in Washington auf den fünften schulei gefallen, das hat aber keinen Differenz gemacht, es war doch ante s seit schön, o Kontrollöht, wenn ich zu «bestimmen hätte, dann würde der gloh tiofe Fierte bereits am Erschten gekle brehted, bitohs, die Leute und die Zit -tißen hätten dann noch mehr Geld von tvegen dem Zahltag und for zu spen den. Mein Hoszbend der MisterSauer Imper gibt auch nichts drum. Well, ich Gabe mich schon Morgens früh gedreßt, » khabe auch einen kleinen Eckzident ge « ·1pbt, wo mich sehr viel gebattert hat. answer ich habe ja die Geschichte noch ««T- Iesickfi. Bei den Weg, Washington, was man die Bundeshauptstadt rufen dicht, ist eine arig feine Sittie, o, mei, was hats da Bildungs un die Striets find so tlien, daß man mit Reschpeckt vermelden, davon essen könnte. Das t eine sehr gute Jmpreschen auf mich gemacht un wenn ich zurück komme un unsere Strith sin noch so mat tia, dann muß sich mein Hoßbend, der Mister Sauerämper, einmal hin einlegern Lehdies haben in so Sachen seinen viel fetneiæn Fhestäwie dieSchen assllluuukxo Lock-h Nil-, IUIU UUW licht-l IU lange an die Stritts aufhalten. Jch bin denn auch gleich nach das weiße Haus, wie man das Kapital hier im Durchschnitt rufen duht, gewinan Bei den Weg, ich hen mich zurecht gefunde, mitaus, daß ich ein sintler Mensch ge fragt ben. Jch sage Ihnen. Sie hätten Lein besseren Mensch die Order geben sinnen, nach Washington zu träwweln, spie mich. Das Kapital ist ein großes Bildung, viel größer, als unser eigenes Ptapperteh Aber es ist nich arig hoch, so kein Schkeischrehper wie man heut zutage dazu juhst ist. Jch habe mich leich die Haustieper getiickelt, ich sage hnen, das ist aber wirklich ein Mäd chen für Alles und ich sin schuhr, wann die Misses Pressident nich heim ist« dann ronnt die das ganze Bißnes un nicht eimal mit Elzepschen von den Messidenh wo ein ziemlich schmarter Mann sein soll. ch hen atig sarrie ge fiehlt, daß ich mit die hoche Fammilch sticht händs schehien konnte, bitahs sie waren alle fort und da hab ich gesessen mit meine Kenntnisse. Aber die Haus kieper hab ich getippt un da war sie sehr sflessent zu mich. Sie hat mich in das ganze Bildung herumgenornmen und mich auch das Ruhm gezeigt, wo der Präsident seine berühmten Bills aus s. Ue Welt gebracht hat. Man kann noch « deutlich auf seinem Desl die Thkänen « eben, wo er dabei geschwitzt hat. Jch .»· be auch einmal aus seinem Tombler Wasser getrunken und am Liebsten « tte ich das Glas für meinen Hoß d den Mister Sauerämper eingeflo Qeir. Aber das hätte ennihau nicht gut gelt. Die hauslieper hat mich auch das Bettruhm der Misses Pressident F genommen. Bei Schimminie, hat die j Ober schönen Stoff, for zu wehren. Jch HM Ihnen, die hat alles mit Lehses samt, wo ich in meiner Unschuld t einmal dran tippen kann, und u Hohdend, der Mister Saueräm M nicht. Und dabei alles so nein und so eckspensiff. O, mei! « muß eine Frau so gut fühlen. . He in so viele Lehses stecken duht· Mittell, ich krieg mich auch noch meh M, so fsr Jnstenz gleich ich Petti iohts akt gut, wenn plentie Lehses nn sonst so ätofs dran hängt, und dann wie schön guckt es, wenn man an einem Regentage, oder wenn der Grund so arig mottig ist und man hebt dann seine Schtorts ein wenig aus, und — well, Sie als Schentelmann wissen ja davon nichts aber mein Hoßbend, der Mistee Sauetämper weiß es und ich krieg mich’ s auch und dont juh forgett it. Un was die Pressidents seine Fotnitscher haben! O, mei, da kann ich mit mein Bettruhm Sett heimbleiben. Da ist alles Briiß und, wenn ich nicht arig mistehlen bin, Gold. Well, ich schlase in mein Wallnott Bett auch gut und so thut mein Hoßbend, der Mistet Saueriimper. Jch habe auch die Kit schen inspected, da guckt ’s auch disse rent wie in meiner Well, wenn ich ei nen so guten Schapp hätte, dann könnte ich auch so in die Eckspenses ge hen Zch hätte auch geglichen, einmal in den Bahs den Kieh mit in sein Packet ge nommen. Weil die Familich nicht in Taun war, so hen ich osf Kohrs auch nicht die Eiwehntenz von die Landes muttet machen geb-unt Es hat mich sarrie fühlen machen, ich muß sagen, aber dieselbe Zeit, machts auch tein großen Differenz. Wenn sie pressent ge wesen wäre, hätte ich der Sache schuht nicht so in den Leib gucken ge könnt und Sie waren in die Hinsicht gelefft gewesen Feierwerl hats 1a auch plentie in Washington gegeben, aber dasot kehre ich nicht arig viel, das macht immer nur so bumm, dumm, bumm und das ist all, mit Ekzepschen, daß man sich stellenweise dabei ver brennt, und das gleicht man doch auch nicht. Well, ich totsche niemals etwas, was los gehen kann, das kann auch L mein Hoßbend der Misier Sauetämper bemeineidigen. Sehn Sie diesen Weg n-- L-— THA-A - III-. I eller zu gehen, aber da hat der Hub III-III III-II UUIDTU Ell-»Ich IU Wu- , I shington zellebrehted Und ich denke, ich habe meine Duttie gedahn. Wenn ichs wieder rieiorne, dann werde ich Jhnen noch allerhand Sachen erzählen, osf Kohrs nur zwischen Sie und mich. Haben Sie genohtißt, wie gut ich das Deitsche gemennetscht habe? Gut bei, Ta Ta. Juhrs Truhlie Missuö Lizzie Sauerämper. --— Jm Institut. Nachstehenden Brief eines jungen ( Mädchens vorn Lande aus der Gegend von Melle, welches von seinen Eltern sbehufs »höherer Ausbildung« in ein belgisches Institut gesteckt worden war, theilt das »M.ell KrsbL « rnit: E Liebe Mama! Mit Vergnügen kriege ich die Feder-E urn an Dich zu schreiben, da ich jetzi I auch 6 Wochen weg bin, und als Pen- « nioävin mich aushalte. Jch gebe rnirv alle Mühe eine Dame zu werden, aber « Mürepreseckt (d. i. Märe-Pråfect) diel sagt immer ich wäre so steif wie eine Z Latte. Jch muß immer in Stosstie ; feln, daß ich leicht aus die Füße kom j me. Jch zög mannigrnal gern wieder . Holzschu an. Jch habe durch die dünne Stosstieseln schon einen Schnu p,fen daß mir die Thränen in die Au gen toinen, Ach Mamma ich habe imer gemeint ich wäre die evste Deutschin, j » aber jezt muß ich eine Stunde lang ...Sch« Fischen, daß rnir die Zunge steif irn Halse steht. Und sind sogar Pen nionärinnen die französisch sprechen, s das krieg ich aber nie in den Kops v Mamma, da scheu ich diiftich vor Jch « habe nner gemeint Körperarbeiten wä- i S ren schwer, aber Geistesarbeiten sind E noch schwerer. E Und es ist ein großer Unterschied, ob . : man jin-v Ist-INCIan in bis Rnnhi i wir hier viel länger als zu Hause. i , fangen, denn Miirepreseckt die schniif-2 - selt alles-durch. Sitzen merst ist auch . Jhr macht jezt wohl viele Butter ich s freue mich imer wen ich höre, daß sie i theuev ist. c»Ist Striepen noch imer die ; « Ueverste im Milchgebeni Das ösiges L man kriecht so recht nicht was in die . Riengsten, darum magch du wohl wen Haissobeifeixis FLSTnvaSaiiherfksixfikä Das Essen ist wohl vielerleih, aber; ihr das Köttchen schlachtet cis-· Wurst schicken, aber ihr müßt das pokizig an nicht so erguikend wie die Landluftj Koset, man muß imer sitzen, als wenn man einen Grepelstibl --·«««11uckt hätte. Es geht doch nichts siir komode Kleidung. Aber ich thu alles schon gerne wen ich nur nach Papa seinem Sinn eine Dame werde. Ursula sagt imer Maria Chatarine was haken sie wieder in einander Los-f in die Höhe. Ach und das wird mir so sauen Auch kömmt es mir so sagt. Aber das alle ist zu ertragen, wenn nicht das Künste machen wäre. Turnen saaen sie dazu. Jch musz zwischen Reck mich hangen« und aus zwei Latten aus die Hände laufen, das sidt aus wie ein Galgen. Und mich hin und her schwanken, daß ich schwank werde. Ja ihr könnt es mir zu glauben, daß es recht schwer ist eine Dame zu werden. Was machen meine lieben Gänse, haben sie viele Gösseln. Grüßet sie alle, auch den lie ben Papa, die lieben Schwestern und die guten Jun ens. Von uer Tochter u. Wohlgeboren unterthiinigste Schwester Maria Chatarina Jch muß dir noch eins sagen, daß du wen du wider schreibst den Brief an Libeth Rentlich meine Wä cherin unten im Dorse schicken mußt hier alle Briese von der Bossteherin gelesen werden. Ich habe die en Brief zwi schen meine Wäsche an ie Rentlich ge schmuckelt. Auch kannst du es mit Würsien Appeln und Knabeln so ma chen. , »k l Inntissutomatetu Bein Tagen Jsolani. Die Kunstliebhaberei widmete sici in früheren Jahrhunderten auch selt samen Künsteleien. Complicirte Spie lereien, an denen Kunstdreher und -Drechsler Jahrzehnte lang gearbeitet, wurden von Fürsten beinahe noch lie bev erworben, als die Meisterwerte der Malerei und Bildhauertunst. Das in unseren Tagen oft ausgesührte Kunst stück, aus einer Postiarte Schillers ,,Glocke« und noch ein paar andere Ge dichte niederzuschreihen, ist eine leichte Spielerei gegen die Stücke, welche in früheren Jahrhunderten von Künste doechslern in dieser Art ausgeführt wurden. Die Nürnberger Künstler Hautseber und Herlinger fertigten zum Beispiel kleine Elsenheinbecherchen, Von denen Hunderte in ein Psessertorn hineingingen, ein Künstler in Mecheln machte 15 Paar Würsel mit deutlich erkennbaren Augen, und alle diese Würsel hatten insgesammt in einem Kirschkern Platz. Jn verschiedenen deutschen Kunsttamrnern, so auch im Grünen Gewölbe insDiesdem wenden noch derartige Tunsispielereien ausbe wahrt, so zuantispiel ein«-Kirschkern, aus welchem 180 Porttäts zu sehen sind, ein sächsische: Pfennig, aus dem zwölf Spinnräder und in der Mitte eine Kutsche von Elsenhein stehen« Eine besondere Vollendung hatte die Herstellung mechanischen Kunstwerke icn vorigen und noch in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts er reicht. Wenn wir uns heute von unse ren automatischenApparaten alle mög lichen Dinge, Täselchen Chocolade oder H Eigarren, verabreichen odev von den-" selben aar wieaen lassen können. oder wenn wir von dem automatischen Re staurant in der Berliner Gewerbeaus stellung hören, so staunen wir, wie herrlich weit es dev enschengeist ge bracht hat: und doch ind das alles nur Lehrlingsstücte gegen die Meisterwerte der Mechanik, wie sie von Henri Droz, und vordem noch von Pierre Jaquet Droz. des Erstgenannten Vater, von Daniel Buvgschmiet, von Houdin und Anderen in früheren Zeiten ausgeführt wurden. Diesen automatischen Kunst werten schien geradezu Leben von ih ren Verfertigern eingeslößt werden zu fein. Vor ganz kurzer Zeit wurden wieder einmal nach langen Jahren die »Androiden« des Henri Droz in Dres den ausgestellt. Pierre Jaquet Droz, ein Schweizer Mechaniker, war unsprünglich Theo loge, widmete sich dann aber aus ei nem unwiderstehlichen Drange der Uhrrnachetei und Mechanik. Schon er machte sich dadurch besonders bekannt, daß er das Glocken- und Flötenspiel an Uhren erfand. einen schreibenden Automaten baute und somit seinen Sohn Henri aus jene Kunst hinleitete, die diesen zur höchsten Vollendung brachte. Henri Droz wurde im Jahre 1752 zu La Chaux-de-Fonds in der Schweiz geboren und zeigte ebenfalls, wie sein Vater, bereits in frühen Jahren unge mein viel Verständniß fiir die Mecha nik. Er sann Tag und Nacht über seinen mechanischen Kunstwerlen nach, schon irn zweiundzwanzigsten Lebens jahr-e bereiste er mit seinen künstlichen Uhrwerten ganz Europa und fand überall, inshe ndere an den Fürsten bösen, ein leb astes Interesse an sei nen Werten Ein Erlebnis, das der junge Künstler in Madrid hatte, ist in teressant genug, um mitgetheilt zu werden, da es auch die Art der Dvoz - schen Kunstwerke schildert Henri Droz wurde in Madrid zum König von III-iust- Issvs sIsia h--T-II--- k-«-- M vk-·»---· s---".--, »so-loose-« le tomaten vorzufiihren. Die Vorstel lung fand vor versammeltem Hofe statt. Besonderes Gefallen schien dev König an einer Uhr zu haben, auf der sich eine ganze Schäferei befand. So wie die Uhr schlug, ergriff der Schäfer die Flöte, sein Hund sprang dabei schmeichelnd an ihn hinan. Der Kö nig, fehr überrascht hiervon, belobte den Künstler auf die fchmeichelhaftefte Weise. dieser aber sagte: »Sire, die Artigkeit des Hundes ist einer seiner kleinsten Verdienste. Geruhen Ew. Majeftät einen Apfel aus dem neben dem Hunde stehenden Korbe zu neh men, so werden Sie die Wachfarnkeik und Treue des Thieres kennen lernen.« Lächelnd kam der König dem Wunsche nach und streckte die Hand nach dem Apfel aus. Schnell aber zo er sie wieder zurück, denn derHund fuhr wü thend auf und bellte dabei fo laut und natürlich, daß einige im Saale anwe fende Hunde laut mitbellien. Die an wesenden Granden aber schlugen an dächtig ein Kreuz und verließen unge säumt und in großer Befiiirzung den Saal, mit Ausnahme des Marinemei stets, des durch das ruhige Lächeln des Königs sich nicht beschämen lassen wollte und es über sich gewann zu blei ben. Droz zeigte nun ein Uhrwerk, das einen kleinen Neger darstellte, und bat, denselben zu fragen, wieviel Uhr es fei. Der König befahl dem Mariae rninifiee dies zu thun. Gezwungen, fiellt dieser die Frage, erhält aber keine Antwort und blickt befremdend und ungewiß auf den Mechaniker. »Ent schuldigen Sie,« antwortete Droz lä chelnd, »so weit ist allerdings der kleine Schwarze no nicht. Spanifch hat der kleine Faulpe z noch nicht gelernt, aber wenn Sie in französifcher Sprache zu fragen belieben, wird er eine richtige Anton geben.« Der Seeheld, durch eine Kopfbewegung des Königs dazu aufgefordert fragte nun denReger auf französisch, und ohne Zeitverlust gab der Automat in derselben Sprache die richtige Antwort. Nun war auch der Muth des Ministers dahin, mit dein Rufe: .Ea el Dtablo!« rannte er aus dem Zimmer-i Dieser lustige Vorfall bäte nun frei lich sehr leicht ein recht trauriges Ende fiir Droz nehmen können, denn kurze Zeit darauf starb der König, und all gemein verbreitete sich in dem damals sehr abeogläubischen Spanien das Ge rücht, der Zauberer, so nannte man Droz in Madrid, hätte den König durch Zauberei und hexenliinste um- . gebracht. Dtoz entfloh schnell, sobald er das Gerücht vernommen, über die Grenze und bettete sich laum noch vor - dem blinden Wahn der Spanier, die ihm bereits einen Prozeß gemacht hat ten. Henri Droz starb im Jahre 1791 in Neapel, wohin er zur Wiederherstel- ! lung feiner durch die vielen Reisen sehr angegriffenen Gesundheit gereist war. « Seine Kunstwerke etbten sich fort in seiner Familie und das Geheimniß derselben ebenfalls. Ein anderer Verfertiger derartiger · mechanischer Kunstwerte war der-Nürn berger Bildgießer Daniel Butgschmiet « geb· 1796 gest. 1858). Er baute im Jahre 1820 gemeinsam mit dem Li thographen Paul Buchner ein Auto matentheater, mit welchem er ein paar Jahre lang durch Deutschland zog und · das Ergötzen der Kinderwelt und das Erstaunen Erwachsener hervorrief. Während es Burgschrniet aber keines wegs auf dem Gebiete der mechanischen Kunstwerke zu dem Range eines Droz fu«-ske- l-:te-e. .- -r- tin-ne ..... s ».»-,-·, kkqskos I· nu- isusqukr. uus dem Gebiete der Bildhauer-ei in späte ren Jahren noch Bedeutendes. Von Reindel in der Bildhauerei ausgebil det, von Crassatiere in Paris im Erz ausi. ward er Schöpfer der Beethoven statue von Bonn, des Radetzihmonm ments in Prag und anderer- Meister werlr. Seine Auiomaten wurden nach seinem Tode, wie ich mich erinnere, noch verschiedentlich herumgeführt Was aus ihnen geworden, vermag ich nicht zu sagen Jm vorigenJahrhundert waren ser ner noch von derartigen mechanischen Kunstwerien der Schach- und Sprech autornat von Kempelen und die «Ente des Baucanson« berühmt. Wolfgang von Kernpelen war ein 1734 in Preßburg gebotener Mechani ker, der im Jahre 1769 Aussehen durch einen Schachautomaien erregte. Sein Automat stellte eine menschliche Figur dav, die aus einem Stuhle hinter einer Kommode, auf welcher das Schachbreti aufgestellt war, saß. und mit großer Geschicklichkeit Schach spielte. Nun soll freilich diesem Kunstwerk ein Betrug zu Grunde gelogen haben, insofern als in der Figur eine Person sich befand. Die verwickelte Maschinerie, die man im vermeintlichen Innern dieses Auto maten sah, und das geräuschvolle Auf ziehen derselben dienten nur dazu, um die Aufnierlsamieit der Quschaucr ab zulenken und Zeit zu gewinnen, wäh rend ein lebendiger Schachspieler in das wirkliche, aber dem Publikum nicht sichtbare Jnnere kroch. Dieser Schachspieleo nun soll ein Pole N;: menS Worowsii gewesen sein« der an einem Miliiärausstand gegen die Kai serin Katharina Theil genommen und durch eine Kanoneniugel beide Beine verloren hatte. Diese Verstümmelung und seine Meisterschaft in dem Schach spiele befähigten ihn zu der Rolle jenes Schachautomaten. Wolfgang v. Kern btlen set-ists mii dem Sohnes-entomo -·-- A--- -·-—-.--.-.---.—— ——-.-- —- - -k.«--« ien Frankreich und England und er regte iibwall großes Aussehen. Das »Leiviiiger Magazin sür Naturtunde, Mathematik und Oetonomie" vom Jahre 1784 brachte eine aussiihrliche Beschreibung des immerhin sehr kunst voll gearbeiteten Mechanismus. Die Maschine befand sich im Jahre 1822 in Paris und soll im ofahre 185-·t in Philadelphia verbrannt sein. Da Wolfgang von Kempelen schon im Jahre 1804 in Wien als Beamter der Odstanzlei gestorben war und jener Schachvole und Mitwisser des Geheim nisses schon vor ihm mit dem Tode ab gegangen sein soll, so muß wohl Rem pelen sein Geheimniß vererbt haben. Uebrigens ist derselbe Humbug auch noch vor etwa zwanzig Jahren erneu ert worden. Damals wurde in Ca stati’5 Panoptitum in Berlin ein iith licher Schachautomat gezeigt, der von seinem Votsühtet »Viel-« genannt wurde. Auch hierbei stellte sich damals sehr bald heraus, daß in der Figur der im Wachsthum zurückgebliebene Nesse des Besitzers des sogenannten Auto maten sich befand. Jm Jahre 1788 baute übrigens Kempelen auch noch einen Sprechaum maten, da derselbe aber die Stimme eines Kindes von etwa drei bis vier Jahren sprach, ist ebensalls mit Be stimmtheit anzunehmen, daß sich in der Figur ein Kind oder ein Zwerg be sand. Auch dieser Humbug wurde in den zwanziger Jahren diesesJahrhunderts in Berlin durch den sogenannten Spkech - Automaten des Mechanikers Posch erneuert. Die erwähnte Ente des Baucanson rührte von dem französischen Mechani ter Jacaues de Baueanson her, der in den Jahren 1709 bis 1782 lebte und als eigentlicher Erfinder und erster Erzeuger solcher mechanischen Kunst werke betrachtet wurde· Doch waren seine Werke keineswegs to kunstvoll, wie diejenigen des Drap Er ward tm Jahre 1741 königlicher Jaspeetor der Seidenmanufaeturen in Paris, und durch seine Erfindungen auf dein Ge biete der Webemafchinen hat er sich dauernde Verdienste erworben, wie auch eine von ihtn erfundene Band tette fiir Maschinentriehwerte nach Vancanson genannt wird. Sein En ten - Automat rief das größte Erstau nen hervor. Diese Ente machte nicht nur alle Bewegungen einer folchen, sondern die merkwürdigfte Leistung oon ihr war die, daß sie auch fraß, und Wasser schlucktr. Freilich war dies such nur ein Taschenspieleriniff. Das Kunststück war ungemein einfach. Ein mit in Wasser aufgeweichtem Samen zefiilltes Gefäß wurde dem Vogel vor zeseßt Die Bewegung des Schnabels feuquetschie das Futter und erleichterte das Verschwinden desselben durch eine inter der unteren hälfte des Schna dels angebrachte Röhre. Die so hin 1ntergeschlungenen Sameniiirner fie len in ein Kästchen, welches sich unter Jern Magen des Vogels befand und ille drei bis vierTage ausgeleert ward. Der leßte bedeutende Hervorbringer Derartiger mechanischer Kunstwerke var wohl der französifche Taschenspie er Robert Houdin, der irn Anfang die "es Jahrhunderts in Blois als Sohn eines Uhtinachers gebooen wurde. Er vidmete fich in Paris der Mechanil ind hatte ein Uhrmachergeschäft in Baris eröffnet, das ihm recht viel Zeit zu Nebenbefchäftigungen ließ, da es ehe schlecht ging. So baute er denn Zlutomatem einen Taschenspieler, der nit Bechern und Kugeln spielte, einen Seiltänzer etc. Er steckte tief in Schul sen. Da ram eo auf oen Gedanken, sinen neuen Automaten zu machen, auf velchen er die sanguinischsten Hoff rungen eines sanguinischen Erfinders baute. Es war dies ein zeichnender md schreibender Autoinat, welcher christlich oder durch Zeichen die ihm mn den Zuschauern vorgelegten Fra Ien beantworten sollte. Jn seiner stoth eilte Haudin zu einem reichenRa ritätenhändler, der ihm schon mehrere einer Erfindungen abgelauft hatte. Diesem setzte er die neue Jdee ausein inder, und sie gefiel dem Kaufmann so ehr, daß er sie sofort fürs fünftausend Franks — die Hälfte baar, die andere hälfte in anderthalb Jahren bei der Elblieferung —- laufte. Aber den Er inder packte bald eine neue Sorge. Er satte sich verpflichtet, den Automaten in einem bestimmten Tage abzuliefern — und jetzt erblickte er tausend Hin )ernisse, von denen er früher nichts ge- i ihnt hatte. Um sich von den zahlreichen » Interbrechungen frei zu machen, welche pie Besuche von Verwandten, Freunx» )en, Kunden und Müßiggangern ver: » irsachten, faßte er einen weisen Ent- ; cblusz und führ-te ihn durch. Er über- J rng die Führung seines Geschaftes ei- » iem seiner Gehülfen, zog sich trotz des Jlehens und der Thriinen seiner gan en Familie m eineWohnung der Bor tadt Belleville zurück und arbeitete dort in der Einsamkeit muthig an sei tem Automaten. Jeden Donnerstag prachten seine Frau und seine Kinder sen Abend bei ihm zu, und jeden Sonntag aß er mit ihnen. Diese we Iigen Stunden waren die einzigen, oelche er der Erholung widmete. Ueber die Erfolge seiner Arbeiten erichtete er sodann: «Nach vielenZwei eln über die Erfolge meines Unter Iehmens lam der Augenblick, wo ich nit meinem Schneider die erste Probe nachen soRe. Jch hatte den ganzen Tag zugebracht, um die letzte Hand an sen Autnmaten m let-en welcher vor nir saß, als erwarte er meine Befehle md halte sich bereit, die von mir ihm sorgelegten Fragen zu beantworten. Ich hatte nur eine Feder zu drücken, Im die lange erwartete Frucht meiner Ehätigteit zu genießen. Mein herz lopfte heftig, und obgleich ich allein bar, zitterte ich vor Aufregung bei dem stoßen Gedanken an diesen entscheiden )en Schritt. Jch hatte den ersten Bo xen Papier vor meinen Schreiber ge eat und legte ihm die Frage dor: ,Wer ist Dein Schöpfer?« Davan )riickte ich die Feder, und das Uhr verk sing an, sich zu bewegen. Jch vagte taum zu athrnen aus Angst sei ie Thiitigkeit zu stören. Der Auto nat verbeugte sich gegen mich, und ich onnte mich nicht enthalten, ihn anzu ächeln, wie meinen eigenen Sohn. Elber als ich ihn die Augen mit einem iufmerksamen Blick auf das Papier Festen sah —- als der Arm, der noch ior wenig Secunden steif und leblos kewesen, sich zu bewegen und mit fester band meinen Namen zu schreiben an ’ing, da drängten sich Thriinen in neine Augen, und ich dantte inbrün "tig dem himmel, daß er mir einen olchen Erfolg verliehen hatte.« So sehr man nun auch in diesen I I I llufzeichnungen houdimö die Phra enhaftigkeit des Poseurs und Ta chenspielers in Rechnung ziehen muß, ’o ist doch Thatsache, daß diese Erfin Iung Doudin’c auf der Pariser Aus tellung vom Jahre 1844 großes Auf "ehen erregte und insbesondere auch die qumerksame Beachtung der königli hen Familie fand· houdin macht in einen Lebenseoinnerungen bei dieser Belege-then eine sehr zutreffende Be nerkung über derartige mechanische Kunstwerke im Allgemeinen. »Das Bublikum —- nicht der eigentliche ge bildete Theil —« sagt- er, »verfkeht neistens nichts von deet mechanischen mitteln, durch welche ein Automat in bewegung gesetzt wirs, aber es sieht Ieraotige Kunstwerke gern und schäht d - i sie ost nur nach der Vielheit ihrer Theile. Jch hatte mir alle nur mög liche Mühe gegeben, um den Mechanib mus meines Schreibers so vollkommen als möglich zu machen, und hatte be sonders großen Werth daraus gelegt, das Uhrwerl sich geräuschlos bewe en zu lassen. Darin wünschte ich die a Jtur nachzuahmen, deren verwickeltsie Z Combinationen ihre Thiitigkeit fast l unmerklich ausüben. Kann man aber « glauben,daß gerade diese Vollkommen z heit, die zu erreichen mir so schwer ge ; worden, dem Eindruck meines Auto maten ungünstig warf Bei der evsten Aussiellung desselben hörte ich häufig I Personen, die nur die Außenseite sa-; jhen, äußern: »Dieser Schreiber ist s ausgezeichnet, aber der Mechaniömus ; ist wahrscheinlich sehr einfach. Man z kann oft mit Kleinigkeiten sehr große Resultate eroeichen.« Das brachte mich « aus den Einfall, das Uhrweri etwas « weniger vollkommen zu machen, so daß man ein schwirrendes und rasselndes Geräusch hörte, ungefähr wie in einer Baumwollenspinnerei. Nun kam das gescheidte Publikum zu einem ganz anderen Urtheil über mein Werk, und die Bewundevung vergrößerte sich in demselben Maße, wie der Lärm zu nahm. Jetzt hörte man beständig Aus rufe, wie folgende: »Wie sinnreich! Was fiir eine complicirte Maschi nerie! Was für ein Talent dazu ge hören mag, solche Combinationen zu erfinden!« Freilich sind alle diese mechanischen Kunstwerke nichts gegen die praktischen Werke der Technik, welche in unser-en Tagen hergestellt wurden, das Tele vkmn den Nbononravben und die an deren-Werle auf dem Gebiete der Elek tricitöt. Unsere Zeit ist eine weit praktischen; derartige mäßige Spiele reien, an denen sich unsere Vor-fahren ergödtem sind in ihrem idealen wie materiellen Werthe gesunken. Wer in unseren Tagen seine Erfindungsgabe und seine Schöpfertrast an derlei nich tige Constructionen, welche die Welt nicht zu fövdern vermögen, verschwen dete, würde der Lächerlichleit preisge geben sein. Doch über. Assessor Süßmilch und der alte Oberförster Schnauzen sie batten heute wieder ein Opfer gesunden. Die Be kannten fürchteten die Beiden, denn ibre Aufschneidereien waren so haar sträubend, daß selbst dem Vollmond dabei der Schopf zu Berge stand. Sie hatten also wieder ein Opfer ge funden. Ein alter, gemiithlicher Rechtsanwalt war, auf einer Fußtour begriffen, in das Städtchen gekommen, batte sich im ,,blauen Bären« einquars tirt und fiel auf seinen Entdeckungsi reisen den beiden im »goldenen Löwen« in die Hände. Schläule war sein Name und groß war seine Geduld. Ein Jägerstiicklein folgte dem anderen, untermischt mit Adenteuern, bei denen selbst die Kreuzsahrer ibr ebewiirdiges, bebelmtes Haupt eschiittelt hätten. Nicht so unser ieber Rechtsanwaltt —- Aufmertsam hsrte er zu und gut müthig blinzelten dabei seine Aeu lein unter der Hornbrille, während die beiden Nimrode in’s Ungeheuerliche überbotenl Man war glücklich bei den Dackeln angelangt. Jeder, der einmal in seinem Leben einem Jägergrnann in die hönde ge fallen, weiß, was solch Puck, Manne oder wie sie sonst noch alle beißen mö gen, zu leisten vermag, wenn —- na 5 ask-—- -- -I-- -:--- MI—--d« sssss LU n so IUGII sen-us speist-»t- uuvxsyvooo »Ihr Wort in Ehren, herr Asseffor,« ließ sich der Oberförfter vernehmen, »aber reine nichts gegen meinen Bur fchen, es ift geradezu unglaublich, wie fchlau das Beeft ift. Denken Sie fich, vor drei bis vier Wochen gehe ich des Morgens wie gewöhnlich in’s Revier. Jch hatte einen Kapitalbock aufgestö bert und den wollt’ ich holen. Jch hatte meinen Dattel mit. Er machte ein ganz eigenartiges Gesicht, kam mir ein bischen aufgedunfen vor, was ich indessen nicht weiter beachtete. An Ort und Stelle angelangt, will ich meine Büchfe fchußfertig machen —— da — zum Teufel ——— habe ich alter Efek von Waidmann nicht eine einzige Pa trone bei mir. Himmeltreuzfternwets terhagel nicht noch einmal, jeden Au genblick kann der Bock in die Lichtun treten und ich —- na kurz erzählt —- i will eben fluchend umtehren, da kommt mein Dackel auf den interheinen an spaziert und hält mir In der Schnauze drei Patronen hin, die er den ganze-n Weg im Maul mitgetragen hatte. Der Bock tam und, na, das andere ift felbftverftändlicht »Fabelhaft, wahrhaftig unglaublich, herr Oberförfter,« platzt Süßmilch los, »aber —« Da tlingelt das Telephon, man rief mach herrn Schläulr. Sich ob der » Störung entfchuldigend, begibt er sich nach dem Nebenraum an den Apparat. I Nach einigen Worten tlingelt es ab l und Schläule kehrt zurück. L »Alfo, herr Oberförfter,« will der ; Affessor fortfahren. Doch Schläule s unterbricht ihn höflichst mit den Wor Hten: »Ich muß für heute fchon die . herren um Entschuldigung bitten, aber « soeben telephonirt mir mein Dackel aus T dem «blauen Bären«, daß die von mir kbeftellten Kartoffeltnödel fertig feien fund ich schnell nach haufe tomcnen I fvlle, damit sie nicht kalt würden!« Sprach’s und war weg! Affessor Süßmilch und der alte z Oberföriter aber erzählten fich an dei l Abend nicht viel mehr.