Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 23, 1897, Sonntags-Blatt., Image 12

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    « Bilder aus Tirol:
Das PusierthaL ein an Ausdehnung
Die an Raturschönheiten hervorragen
des Thal Titels, im westlichen und
östlichen Theil von mächtigen Bergen
eingeengt, wettet sich bei Brandt dem
Hauptorte des Thales, kesselartig aus.
Gegen Westen eröffnet sich dem von der
Lienzer Seite einfahrenden Touristery
nachdem der Zug den letzten Tunnel
durcheilt hat, ein prachtvoller Blick ans
das freundliche Städchen, welches, sich
an den Fuß umgebender Berge an
schmiegend, eine außerordentlich male
rifche Lage besiHi. Anheimelnd be
rührt uns beim Betreten des alter
thümlichenOrteö der echt deutsche Cha
rakter der mittelalterlichen Architektur,
in allen Gäßchen reizvolle Bilder er
schließend. Das weite Thal beherr
schend, erhebt sich über den Häusern
Burg Brunett
friedliebender Bürger eine stolze Burg,
noch heute gut erhalten; diese sowie die
Stadt wurden urn die Mitte des 13.
Jahrhunderts vorn Bischof Bruno von
Orixen erbaut. Gegenwärtig bildet
Brunett einen sehr beliebten Sommer
aufenthalt, welcher wegen seiner scheit
tigenAnlagen und reisenden Ausflugg
orte mit Recht gelobt wird.
Unser Weg führt uns gegen S. Lo
renzen, den freundlichen Marttslecken.
zwischen der Sonnen- und Michael-Z
burg an der alten Römerstraße gelegen.
Hier finden wir im Gasthause zum
Mondschein gute Verpfle ung und an
regende Unterhaltung, is uns der
eigenartig nach selbstgewähltem
Rhythmus und Tonfall ertönende Ge
sang des Nachtwächters zur Ruhe er
mahnt.
Des Morgens besuchen wir die west
lich vom Orte auf einem steilen Schie
ferhügel sich erhebende Sonnenburg,
deren Entstehung auf die Römer zu
rückzuführen ist. 1018 ward die Burg
in ein Frauenkloster umgewandelt und
Michaelzburg
blieb als solches bis 1785 bestehen, in
welchem Jahre Kaiser Joseph Il. das
Kloster aufhob. Gegenwärtig ist die
Ruine im Besitze des Marktsleckens S.
Lorenzen und dient armen Leuten als
Wohnstätte Unter der Sonnenburg
ruft uns ein hier ausgegrabener und
an der Heerstraße ausgestelltet Meilen
stein die Macht des römischen Reiches
mit seiner hohen Kultur und seinen
Eroberungsgelüsten in’ö Gedächtniß
zurück. Dieser Stein ist jedoch nur
eine Nachbildung des Originals, das
fich irn Jnnsbrucker Museum befindet. -
Auch die der Sonnenburg gegen
überliegende Michaelzburg war ehe-J
mais eine römische Befestigung Jm;
Innern ist noch eine Anzahl kleiner, !
mittelalterlichet Gemächer mit lauschi
gen Erlern, zum Theil dertäfelt, erhal
ten. Die zersallenen Thurme dienen
den Raubvögeln zum Aufenthalt
Gegen Südweft öffnet sich das
schmale Enneberger- oder Gaderthal
Sonnenburg.
mit seinem rauschenden Bache. Die
steilen bewaldeten Gehänge treten nur
an wenigen Stellen auseinander und
bieten an der Thalsohle kleinen Ori
schaften Raum; zuweist sind die
Dörfchen in bedeutender Höhe erbaut,
wo die Bewohner bisher in ihrer Ah
eschiedenheit ein sehr einsames Da
kein führten.
Der alte Fahrweg, welcher baldhoch
an den steilen Wänden, bald unten an
den Ufern des Baches, den Krümmun
er Berge folgend, für größere
Ruck-ten nicht befahrbar war, wurde
vor einigen Jahren durch eine neue,
nach langer, gefährlicher und höchst
verdienstlicher Friedensarbeit heimath
licher Marssöhne eröffnete Kunstsiraße
aufs Beste ersetzt. An steilen Fels
wiinden entlan mußte mit Spreng
mitteln die Ba geehnet werden; stel
lenweise führt der Weg wifchen ge
:.tia massiven Steinkolp en und der
Berglehne, selbst durch Tunnels hin
durch bis zu einem Oasthause, der ers
sten Wohnstätte wo ladinische Mund
art ertönt. Zur Gemeinde Palfrad
gehörig, erbaute der Besiter des Ge
höftes, früher hoch oben an der alten
Straße seßhaft, ein neues Gasthaus,
welchem er die oben abgebrochene
Scheuer hier anfügte, indem er in Er
mangelung eines entsprechenden Bau
grundes zwei mächtige Pfeiler aus dem
Bette des Baches aufführte, auf wel
chen der hölzerne Bau über dem Ab
grunde schwebt.
Nach einem Marsche von neun Kilo
metern öffnet sich das Thal; wir stehen
« vor Zwischenwasser, einem Dörfchen
« an der Mündung des von S. Bigil
abfließenden Baches in den Gaderbach
Wir übersetzen das Flüßchen und
gelangen nach anderthalbftündiger
Wanderung gegen Süden nach Piav
lein und S. Martin mit dem Schlosse
Thurm in weiterer Folge nach Pedroü,
einem kleinen Orte an den Ufern eines
aus dem Herzen der Dolomitenwelt
hervorsprudelnden Wildbaches, dessen
Ufer durch einfach übereinander gelegie
starke Bäume vor den mitunter gefahr
drohenden Gewässern geschüyt sind.
Von hier an gestaltet sich die Land
schaft immer großartigen die maleri
sche Schönheit der Straße erreicht bei
der vor Pedraces hoch über dem Ab
grund errichteten eisernen Brücke ihren
Höhepunkt. Leytgenannter Ort
schließt ein viel besuchtes Schwefelbad
ein.
Der langgestreckte Rücken des gewal
tigen Kreuzlofels begleitet uns nun
eine geraume Strecke, bis wir durch ei
nen, deutliche Spuren von Schuttmo
ränen an sich tragenden Wald zum
MühlebeiColsuschz;·
Orte Stern und aus glatter Bahn zum
Gebirgstnotem in dessen Kessel Cor
vara und Colfuschg liegen, gelangen.
Diese beiden Orte, deren absolute Hö
hen 1572 Meter und 1643 Meter be
tragen, zeigen den ursprünglichen Cha
rakter hochliegender Bergorte. Zer
streut liegen da nur wenige, zumeist
hölzerne Bauten, unter denen die
freundlichen Kirchlein ausfallen. Jn
beiden Orten sorgen gute Gasthiiuser
siir bequeme Untertunfi. Das Wirths
haus in Corvara ist außerdem durch
zahlreiche schöne Gemälde und humor
volle Stizzen von dem bedeutenden
Maler Rottonara, einem Kinde des
hauses, interessant.
Jm Grunde des Bedens breiten sich
weite Wiesen aus. Die Abhänge der
mächtigen einschließenden Berge sind
nur noch an ihrem Fuße mit spärli
chem Nadelholz besetzt, zuweist zum
Schutze der cultivirten Theile gegen
«--t«-"-- r
Pedtom «
LawineIL Die hohe Lage macht den
Ackerbau fast unmöglich. Von großem
Interesse erscheint die rielzackige Ge
stalt der Sellagruppe mit der Bock-.
Spith wie auch das Steinmeer der
PufszsAlp mit ihrem kleinen, stillen
Bergsee. , ;
Richter: »Hintermiihlbauek, Sie wa
ren doch auch im Zimmer und mxikxten
mehr von der Raufetei gesehm haben?«
Bauer (als Zeuge): »D:in bm c ichs
g’wen, ober g’seh’n hab i nixn."
Richter: «Wo haben Sie denn ge-«
sie-IM«
Bauer: ,,Unterm Tksch.«
Richter-: »Sie haben sich also darun
ter versteckt?«
Bauer: »Na, versteckt net-zuag!;e:ui
hast-« i damit.«
— Eine gute Tochter. —
»Gehst Du mich auch wirklich, Mat
tha?« — WAch ich bin ja so froh, daß
Du Papa die Sorge abgenommen
best.
mo-DJ-IPIQ’OM H NMMLCLOIQ III-( Ssssfff —--·-·-4
Yte letzten Anstalt-.
Mit der Besißergreifung Califors
rienö durch die Spanier begann de1
Niedergang der zahlreichen eingebore
ren Bevölkerung die sich bis dahin ir
IngestörtemBesiy des fruchtbaren Lan
des befunden hatte. Nach zuverlässi
zen Schätzungen lebten damals alleit
km nördlichen Californien über 50,
)00 Jndianer, doch nahm ihre Zahl it
Folge der grausamen Behandlung
mrch die weißen Eroberer und man
her Seuchen, welche die letzteren mi·
ich brachten, so schnell ab, daß bei de1
Zroberung des Landes durch die Ame
kilaner kaum die Hälfte davon übrig
var. Aber unter der amerikanischer
derrschaft nahm die Vernichtung de1
s «X, , ’«—: .
« JsZtsifzkekis«-s
. -.I7tstssi IX
. s«,««.,
Js
isekn «
Gruppe von Yutiahs.
Lingeborenen ein noch schnelleres Tem
)o an. Das Laster der Trunksucht
räumte fiirchterlich unter ihnen aut
rnd die unersättliche Habgier der Wei
Zen that das Uebrige. Sobald di·
Weißen erkannten, daß das Land ir
der nördlichen Hälfte des Staates sick·
zanz vorzüglich fiir die Viehzucht eig
1ete, ergriffen sie ohne Weiter-es davon
Zesis und trieben die hilflosen Einge
fvorenen in die unsruchtbaren Regio
1en. Daß die Jndianer ob des ihnen
Ingefiigten Unrechts Rache nahmen«
var wohl natürlich und wo immer si(
konnten, tödteten sie das Vieh der An:
iedler. Selbstverständlich übten di(
Letzteren Vergeltung und in dem sich
rntspinnenden blutigen Ringen mußte
die schwächere Rasse unterliegen; viele
Tausende von Jndianern wurden hin
reschlachtet und erst als es keine Roth
däute mehr gab, hörte das Massaere
1uf. SonomaCounty, einer der frucht
darsten Distritte des SfaZte3, war na
nentlich der blutige Schauplatz dieses
Zernichtunastampfes, doch schweigen
eine Annaten iiber die unmenschliche
Behandlung-, welche die Eingeborenen
inter den Händen der ersten Ansiedler
u erdulden hatten. Wo heute präch
iae Obstaärten sich befinden, standen
instrnals die äkrnlichen hätten der
Finaeborenem die mit Feuer gemartert
vurden, um schließlich eines gewaltsa
nen Todes zu sterben. Freilich ist es
»ine Thatsache, daß die ralifornischen
Jndianer auf der denkbar niedrigsten
Ztufe standen. An Intelligenz kaum
1en Eingeborenen Australieng überle
Ien, standen sie sogar diesen in man
her anderen Beziehung nach. Sie un
erschieden sich in ihrer Lebensweise
sur wenig von den wilden Thieren.
Männer wie Weiber gingen vollständig
iackt und nur wenn das Wetter außer
srdentlich rauh war, schätzten sie sich
nit Häuten gegen die Kälte. Ihre
iahruna bestand aus-dem widerlich
ten Gethier, wie Schlangen, Eidechsen
ind Würmern. Gebratene Heuschrecken
kalten ais eine Delicatrsse, der nur in
säulniß übergegangener Fisch gleich
am. Ihren Namen ,,Digger« hatten
ie der Gepflogenheit, nach Wurzeln
tnd Würmern zu graben, zu verdan
en. Jhre Trägheit war so groß, daß
eldst der faulste Weiße, der je gelebt,
m Vergteich mit ihnen fleißig genannt
serden könnte. Von diesen Jndianern,
sie einst nach Zehe-tausenden zählten,
cibt es in Sonorna Couniy noch ein
Yntiah- hätte.
keines, etwa 800 Köpfe zählendes
Iäuslein Sie befinden sich im Besitz
ur wenig ertragfähigen Landes, wo
ie etwas Ackerbau nnd Viehzucht trei
en, seitdem sie dazu angehalten wer
den. Aus ihrer kleinen Neiervation
libt es auch eine kleine Missionsschuie,
n der nicht blos die Elemente deZWisk
ens, sondern auchHandfertigteiten ge
ehrt werden. Dieser Schule iit es zu
serdaniem daß die meisten Yutiahs
-ie schenßlichen Lebensgewohnheiten
hrer Väter ausaegeben haben; einzel
e von ihnen besitzen schon tieine Holz
äuschm allein die Mehrzahl haust
Joch in ärmlichen Hütten, die nur aus
Zaumzweiaen und Stroh bestehen· Die
Lage der Yutiahs find aber gezähit,
enn Schnaps und Seuchen räumen
utchtbar unter ihnen aus. Trotzdem
ie Bandes - Regierung den Verkauf
on Whisty an dteJndianer mit stren
.en Strafen ahndet, finden sich doch
ewissenlose Händler, welche um des
Bewinns Willen dieses Verbot umge
en. Von Jahr zu Jahr nimmt die
kahl der Yuiiahs ab und nach weni
en Jahrzehnten wird der Letzte dieses
inii zahlreichen Stammes m die Gru
e gesunken Grin;
— Mancher ist ein Weiber
etnd, weil die Frauen nichts von ihm
wissen wollen.
l
Fasse m III-W
Auf alten Denimälern in Rinive hat
, man Darstellungen gesunden, wie die
« Teupven Sanherib’z aus ausgeblase
nen Schläuchen aus Thiethöuten rei
tend oder liegend über einen Fluß
schwimmen. Diese »stellen« genann
ten Schlöuche sind denen ganz ähnlich,
deren sich heute die Russen zur her
f stellung von Flößen bedienen, aus wel
chen sie nicht nur Fußttuppen, sondern
auch Geschüize über Flüsse hinüber
schassen. Die von Mannfchaften der
asiatischen Heere auf den Schultern ge
tragenen oder von Tragethieren mitge
sührten Thietschläuche wurden am
Ufer zunächst geblasen, die Einblase
öffnungen zugebunden und dann in
den Fluß gebracht. Die mit allen
Wafer ausgetüsteien Soldaten, den
Schild aus dem Rücken, legten sich ritt
lings darauf. Das ist ein Verfahren,
Abtrennen der baut.
Flüsse zu durchschwimmen, das noch
heute in Mesopotamien gebräuchlich ist
und das von den russischen Truppen in
den lehten Jahren nachgeahmt und er
weitert wurde, wobei wir indessen nicht
behaupten möchten, daß die alten Völ
ler es nicht verstanden hätten, auch
Flöße von solchen Kellets tragen zu
lassen. Erzählt doch der Feldmarschall
Gras Moltle in seinen Reisebriesen
aus dem Morgenlande, daß et auf ei
nem in dieser Weise hergestellten Floß
den Euphrat hinuntergetrieben ist.
Die Rassen haben für die Herstel
lung solcher Flöhe eine Vorschrist ent
worfen, nach welcher die Truppen in
vorkommenden Fällen zu verfahren
haben. Zu den Schläuchen werden die
Häute der Rinder verwendet, welche die
Truppen schlachten, um sich mit Fleisch
zu versorgen. Um die Dante verwend
bar zu machen, müssen möglichst we
nige Oeffnungen beim Schlachten ent
stehen, die unvermeidlichen aber müssen
so geschlossen werden« daß sie lustdicht
sind. Die Höute werden ei entlich
nicht vom Thiere abgetrennt, ondern
das Thier wird aus seiner Haut her
ausgeholt. Zu diesem Zweck wird der
Kopf, wie in der Abbildung ersichtlich,
bei C l), die Beine werden unter dem
Knie abgeschnitten Um die großen
Knochen durch den Hals herauslösen
zu können, wird der letztere noch von
l) bis .l ausgeschnitten. Nach dem
Herauslösen des Fleisches wird die
Haut zunächst aus der Fleischseite start
mit Seesalz eingebrieben und nach drei
Floß mitSoldaten.
bis vier Tagen reichlich mit Fett CI
tränki, um sie für längere Zeit ausbe
wahrungsföhig zu machen und na
mentlich dar dem Brüchigwerden zu
schützen. Darauf können die Oeff
nungen gebunden werden. Arn Halse
sind Löcher in die Haut geschnitten,
durch welche ein starker Faden gezogen
und mittelst desselben die weite Oeff
nung zusammengeschnürt und gebun
den wird. Die Zuschniirungen von F
und G werden nach innen gezogen; in
das eine Bein wird’eine kurze Röhre
eingebunden, durch welche die Lust
zum Aufbliihen der Haut eingeblasen
wird. Vier solcher Schläuche dienen
dann zum Bau eines Flaßez. Die
Beine werden über die Lang- und
Querschtvellen gelegt und hier festge
schniirt, wodurch der Rahmen festen
Zusammenhalt gewinnt; auf denselben
werden Belagbretter elegt, die gleich
sam die Brückenbahn gildm Ein sol
ches aus vier Sschliiuchen hergestellte-Z
Floß tann zehn Menschen tragen, wa
bei seine Oberfläche noch 6 Zoll über
Wasser bleibt. Sechs Schläuche tön
nen zwanzig Menschen tragen und das
bei bleibt das Floß noch immer 4 Zoll
ilher Wasser. Jn die Langschwellen
sind"dier Paar Dollen zum Einlegen
der Ruder eingesetzt.
..-..
Modern.
Chef: ,, . . Also, ich werde es mit
noch überlegen; denn Sie smd verhei
rathet und ich würde, offen gesa t, die
Stelle lieber einem Ledigen verleYhenP
Bewekbm »O, ich kann mich ja von
meiner Frau scheiden lasse-W
fff
—- Schnell fettigift Uer
gend —- mit dem Gedicht »
Is- Den-usw
Seit dielen Jahren hat kein Verbre
chen so allgemeines Aufsehen erregt,
wie die Ermordung der Ungarin Anna
Simon durch den bulgarischen Leib
garde - Capitän Detschlo Boitschew.
Die Unglüctliche, welche des Mörderö
Geliebte gewesen, wurde von diesem
unter Beihilfe des Polizeipriisecten von
PhilippopeL Novelitsch, und des Gent
darmen Bogdan Basilew in der Umge
bung der Hauptstadt Oft-Rumeliens
durch Chlorosorm betäubt, dann ent
lleidet und mit Steinen beschwert in
die bochgebende Matitza geworfen. Ca
pitän Boitschew ist der Sohn eines
Straßenräubers, der im Gefängnisse
zu Konstantinopel gestorben ist. Der
Ansiihrer der Räuberbande, welcher
der Vater des Capitänz Boitschew an
gehörte, war ein gewisser Dobri, und
derselben Bande gehörte auch Basel
Gaidardziata an, der Vater des Hos
gendarmen aus dem fürstlichen Pa
laiö in Philippopel» Bogdan Basilew,
der bei der Ermordung der Anna Si
mon der Gehilfe Boitschew’s war.
Halbnackt und barsiißig kam der junge
Detschlo nach Sosia, wo er bei einem
Wirthe als Kellnerbursche in Dienst
trat. Da soll ihm denn Jemand ge
rathen haben, er möge beim Fürsten
: Alexander ein Bittgesuch einreichen,
damit ihn dieser aus seine Kosten die
A
,
Capitän Bottschetv.
Schule besuchen lasse. Fürst Alexan
der schickte den Jungen nach Philip
Popel aufs Ghmnasium, wo er ihn
mit monatlich 40 Fr. unterstütztr.
Später trat Bottschew in die Junker
schule. Als Junker gehörte er zu der
Eskorte, die den Fürsten Alexander
nach seiner Entthronung nach Neni ge
leitete. Bei dieser Gelegenheit benahm
sich Boitschetv überaus brutal gegen
den Fürsten, seinen Wohlthäter. Als
ihm Fürst Alexander in Erinnerung
brachte, wag er ihm verdanke, gab
ihm Boitschetv einen Schlag in's Ge
sicht und ries: »Schweige. elender
Schwahel« Und dieser Mensch wurde
unter dem Fürsten Ferdinand Ade
tant und Leibgarde - Capitän.
Den Fürsten Ferdinand hat er dann
später aus dessen Reisen vst als Or
donnanzofsizier begleitet; da er der
italienischen Sprache mächtig war,
wurde er auch dem Hofstaat der Für
stin zugetheitt.
is
0
Metamorphose.
Eine modetne Braut vor der Trauung
-J I
und nach der Trauung.
Praktisch.
Gast (in einem Dotfwitihöhaus):
»Na, Herr Wirth Sie haben sich ja seit
meinem letzten Hiersein ein ganz neues
Mobiliar angeschafo Gedrehie Füße
an Tisch und Stühlen —«— das Leiß’ ich
nobel!«
Wirth: »Ja wissen Sie, weg’n der
Nobless is dös net g’schehn, sondern
weg’n ’n Rauf’n. Da Zaan f« mir
alleweil d’ Siuh füß’ a eh'haui und
deßhalb hab« ich it sol zum ab
Ichraulkn ’laufi! Weni« zum rauh
ommi, sind P gle« —'runtet, und,tpenn
ausser-nie is, wieder angs
schmal-M
d
—
MWNWMW
Wesw.
-Cl I —
-»-I--s-7 Cos- -.-- -.
" ’« HGB-M
VIVWM
- -'
I·
Eine kleine Verwechslung
Det Director eines Museumg siir
Völtertunde erhält die Nachricht, daß
bei einem Hausbaue in dem benachbar
ten Städtchen, gelegentlich der Ausbe
bung des Grundes, bedeutende Funde
von archäologischem Werthe gemacht
wurden. Mit dem nächsten Zuge regt
der Director dahin Und begibt si ,
kaum angelangt, zu dem Bürgermei
ster, um seine Jnterventton behufsAns
tauses der Zundgegenstände für das
Museum in nspruch zu nehmen.
»Entschuldigen Sie, Herr Bürger
meister, wenn ich Sie störe,« bemerkt
der Director gleich bei seinem Eintritte,
»ich erlaube mich vorzustellen, mein
Name ist Cosani, Director des Mu
seums in . .. « —
»Ach, härnse, mei’ Kutester,« fällt
ihm der Bürgermeister in die Rede, »du
tann ich Sie nu’ rein gar teene Aus
sichten machen.. Es ist Sie gegenwär
tig ohnehin schon e’ Affentbeater un’
zwee Kärussels hier — da lenne Sie
teene Geschäfte bei uns machen!«
Zutunstsbilix
- .
s JOHHIWL -. -- .- -M.-«- Mk —
Lieutenant Schneidig mit feinem
Vollblut- Stahltoß.
feindlich
is
’W ITKWPC
Dame idie vier Buben begegnet, v
denen nur drei als Knaben, der 1iing
aber noch ais Mädchen geiieidet):,
viel Buben seid Jhr denn?«
Der Aetieste: »Wir sind vier.
wird nämlich auch noch einer!«
----------- --- ——.....
— Unteroffizier (bei
Exercieriibungen): »Ihr präseniiti
als wenn ne Ehrenjungfrau einen
L lienstengei übermächti«