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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 23, 1897)
, f gis — Anzeiger und Herold. J. P. sinnt-b- Herausgehen Grund Island, Nebr. w sandwteihlchaftliches. segießen der Topfpflan sen. Manche Blumenliebhaber haben ihre liebe Noth mit ihren Topfpflanzenz sie pflegen dieselben nach ihren Mei nungen aufs beste, aber trotz aller Fürsorge wollen ihre Lieblinge doch nicht gedeihen. Gar häufig liegt die ser Mißerfolg an dem zu häufigen Begießen, wodurch Wurzelfäule ent steht; auch zur unrechten Tageszeit er halten die Blumen oft Wasser. Solche Pflanzen, die den Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, sollten nie während des Tages begossen werden; hier ist die eeignetfte Zeit zum Bewässern des bends. Beim Regen ist vor und nach demselben der Himmel längere Zeit be- » wölkt, und so find die Pflanzen und das Erdreich mit feiner Nässe nicht so gleich den brennenden Sonnenstrahlen ausgesetzt. Das Begießen der Topf pflanzen mit Rußwasser —- Qfenruß — übt einen sehr günstigen Einfluß auf das Wachsthum aus. Namentlich gedeihen Fuchsien, Pelargonien und ahnliche Pflanzen fehr gut dabei. Es verleiht den Pflanzen ein lrästiges Wachsthum, die Blätter erhalten die --betannte dunkelgrüne, von Kraft zeu gmde Farbe; auch erweist fich daSRuß tvasser dadurch voriheäihcft, d:f3 cJ das Ungeziefer, wie Regenwürmer nnd Ameisen, tödtet. Es muß aber je nach der Natur der Pflanzen in größerer oder geringerer Berdiinnung und selbstverständlich nur dann, wenn die Pflanzen im Triebe sind, angewendet werden. »F ».»k-«qs—».-.sk« sit-»Hm « -..., k-« W-» »so KaltbediirfntßderKiilber. Kalt und Phosphorsäure ist für die richtige Ausbildung der Knochen junger Thiere durchaus nothwendig, und eine genügende Zusuhr dieser Stoffe im Futter ist fiir die Thiere von Wichtigkeit Der Kalt wird am besten in gutem Heu, welches bekannt lich großen Kaltgehalt besitzt, zuge führt. Man gibt es den jungen Thie ren, sobald sie nur zu fressen vermö en und vermehrt die Heugabe derart, ß in einem Alter von einem Viertel jahr dieselben schon mehrere Pfund davon täglich erhalten. Wird nun nebenher noch Oeltuchen, Getreide- ; schrot oder ganzer Hafer gefüttert, so - ist auch meist die Phosphorsäurezu fuhr eine hinreichende. Der Bedarf eines wachsenden Kalbes an Kalt und Phosphorsäure ist im Durchschnitt 17 - bis 21 Gramm täglich. Da jedoch die in den verschiedenen Futtermitteln an diesen beiden Stoffen enthaltenen Mengen sicherlich nur theilweise zur . Verwendung im thierischen Körper ge- « langen, so ist es immer wünschens- ; werth,·daß das Futter der jungen, von « der Milchnahrung entwöhnten Thiere zwei- bis dreimal so viel Phosphor- z säure und Kalt enthält, als der nie- E drigste Bedarf des Körpers verlangt. : Im Falle es an diesen beiden Stoffen im Futter fehlt, bleiben die Thiere trotz sonst reichlicher Ernährungen in der Entwickelung aufsallend zurück und verkümmern. Die großen Züchter « von theuren Rassethieren taufen des-« halb eigens für diesen Zweck zubereite- s ten phosphorsauren Kalt und verfüt- ’ stern davon 12 bis 15 Gramm täglich an jedes Stück Jungvieh. Es wird von einigen Züchtern empfohlen, allen j jungen Thieren ohne Ausnahme sol chen phosphorsauren Kalt zu geben, J damit wollen sie namentlich bei jun- j gen Pferden eine weit kräftigere Aus- ; bildung und Festigteit der Knochen erzielen. Dieses Verfahren ist jedoch» Ieicht empfehlenswertb, da erwiesener- ; maßen dieses Beisutter nur dann im « Körper verwerthet wird, wenn in ihm z ein Mangel an Phosphorsäure und? Kalt besteht, sonst aber unverdaut ! steckt-schieden mir-d Mo cis-s diese Qu- i fiihrung von phogphorfaurem Kalt all nothwendig erweist, wird dieser; anfänglich im Trinkwasser gereicht,i später dem Futter beigemischt. Bändigungsmittelfür E Pferde. Wohl keine unakt der Pferde ist! T Veranlassung zu fo viel Unannkhmsi Iithteiten oder verursacht mehr Scha den, wie das »Fenzjumpen«; ein sol- J ehes Pferd muß dieser Untugend we- ; gen im Stalle gehalten werden undI Iostet Extraarbeit und Futter-. Denn ; eine Fenz mag fo gut fein wie sie will, I so ein echter »Jumper« geht darüberj weg. Wenn man aber die Leichtigkeit ; bedenkt, mit welcher diefe Unart ver-; Wet werden kann, so scheint es he-i « fremdend, daß das einfache Mittel; nicht mehr bekannt nnd angewendet! sied. Ein Riemen wird um jeden? zsorderfuß unterhalb des Knies ge-; legt; dann ein tutzes Seil im Riemen Im rechten Fuß befestigt und durch einen Ring im Bauchgurt geführt, : fmäßig feft angezogen und dann in dem » f am linken Vorderfuß festges? fanden. Wenn diefe Vortichtung an- - gebracht ist« lann das Pferd nur jedes ssl einen Fuß bewegen, trotzdem aber " Pan wohl gehen, sich legen und wieder « ehåniißteeberheischift tnicht im Stande, f: « sei «g vorwärts zu — nnd snn demnach nicht sprin II XI U nnstsslield einem aut schlagenden Pferde die Hufeisen aus zulegen; aber bei der eeigneten Vor richtung wird diese efährliche Arbeit sur Leichti trit. Segnalle einen Gurt mtt einem ing darin um den Hinter fuß unterhalb des Fesselgelentes. Zu niichst nehme dann einen etwa 5 bis 6 Zoll langen, hölzernen Pslock und wickele das Ende des Schweifes da rüber; lege eine Rutschschleife tiber den Pflock und führe das Ende des Sciles durch den Ring am hintersusz und mit dem Seilende in der Hand stehe ,eine kurze Strecke zurück; laß dann f das Pferd den Fuß aufheben undziehe das Seil an. Nach einigen fruchtlo J sen Versuchen zum Ausschlagen wird das Pferd jeden Widerstand aufgeben. Verbesserung des Dunges. Um die werthvollen Bestandtheile des Dunges im Stalle und in der Düngergrube nicht verloren gehen zu lassen, tann man denselben wohl mit Kalt bestreuen; Gips und Kainit wer den auch dazu verwendet und sind besser als Kalt. Alle drei Stoffe to sien aber Geld und der Farmer muß heutigen Tages seine Groschen zusam menhalten. Deshalb wollen unsere deutschen Farmer auch nicht so recht heran an diese Geldausgaben und ih ren Dünger nicht durch obige Ein streumittel verbessern. Jn diesem Falle kann man den Farmern beistimmen und nur dazu rathen, keinen Kalt, keinen Gips und Kainit zu taufen; denn es gibt auf allen Farmen einen Stoff, der denselben Zweck wie jene käuflichen Mittel erfüllt, ja noch volk kommener erfüllt und dabei den Vor theil hat, daß er kein baares Geld, sondern nur Zeit und Arbeit kostet. Dieses vorzügliche cinftreurnittel ist die Erde. Erde im Stall und aus dem Dungplas über den Mist ausgestreut, erhält alle Kraft, d. h. Pflanzennahi rung in demselben. Sen-braucht der Farmer hierfür kein Geld herauszu riicken; kann er Walderde, Straßen stauo oder Mooreroe dazu verwenden, so ist es um so viel besser. Leider aber wird auch das Erdeinstreuen aus vie len Farmen nicht gethan und doch ist jedes Fuder solchen Dunges einen Dollar mehr werth als der gewöhn liche Dung, also diese Extraarbeit be zahlt sich. Zur Entenzuchi. Jeder Entenzüchter hat wohl schon die Erfahrung gemacht, daß junge Enten, trotzdem sie die Eier ausgepictt hatten, nicht aus dem Ei schlupfen konnten; sie piepen den ganzen Tag aus ihrem Gefängniß, um schließlich für immer zu verstummen. Oessnet man ein so oerungliicktes Ei, so findet man, daß die kleinen Flügelchen und der Flaum des Kör pers an die Eihaut anlleben und in nerhalb des Eies aller Saft vertrocknet ist; das bis zur vollen Entwickelung gediehene Thierchen muß an dem Tage zu Grunde gehen, an dem es zu rech tem Leben erwachen sollte. Man kann dem abhelsen, indem man einen Vor gang nachahmt, den die Natur vor macht. Die Ente ist ein Wasservogel und baut ihr Nest in den Bereich die ses Elementes; infolge der feuchten Umgebung fehlt es den Bruteiern nie an der nöthigen Feuchtigleit. Außer-. dem verläßt die Ente jeden Morgen ihr Nest, um sich Futter zu holen. Zur Morgenzeit ist aber das Gras mit fri schem Thau bedeckt, die Bauchsedern werden aus diese Weise beseuchtet und diese Feuchtigteit wird den Eiern mit getheilt, sobald die Brüterin sich wie der aus ihr Nest seht. Bei Eiern von zahmen Enten wird das Brutgeschäst häufig Truthennen oder gewöhnlichen Haushennen anvertraut. Aber so we nig die Stiefmutter gewillt ist, den jungen Enten in das Wasser zu folgen, ebenso wenig ist sie geneigt, während der Brütezeit ein Wasserbad zu neh men. Es sehlt somit den bebriiteten Eiern an Feuchtigteit und der Züchter hilft dadurch ab, daß er in der letzten Brütewoche die Eier mit lauwarmem Wasser besprengt. Dies geschieht am besten, wenn die Denne das Nest ver läßt. Benutzt man Truthühner, so muß man, da diese sestsitzende Brüte rinnen sind. sie in der lenken Brüte woche jeden Morgen und Abend vom Neste heben, sie in's Freie schicken und während dieser Zeit die Besprengung der Eier vornehmen. ——DieMitglieder des Ver waltungsrathes des Suezcanals haben beschlossen, dem Grafen Ferdinand de Lesseps ein Standbild zu errichten, mit dessen Anfertigung der Bildhauer Fre minet betraut ist und dessen Einwei hung an dem Tage der Zojährigen Wiederkehr der Eröffnung des Sins Canalö stattfinden foll. Da die Ufer des Canals England gehören, fo hielt man eine Berherrlichung des Anden-i tenj an Lesfeps dort fiir fchlecht ange- I bracht und beschloß deshalb, das Standbild im Meere selbst zu errichten, an einer Stelle, wo das Meer eine Tiefe von 9 Meter hat. Ein granste ner Unterbau foll auf dem Meeres grunde errichtet werden und sich 7 Me ter über dem Wasserfpiegel erheben. i Auf dieser Grundlage erhebt sich dann l der hauptfockel in einerhöhe von eben- l falls 7 Meter und auf diefem endlich ; wird das 6,90 Meter hohe Standbild l angebracht werden. Das Standbilds erhält also etwa die vierfache Lebens- ; größe. Lesseps wird stehend darge-« stellt, im Gehn-C einen Burnus um! die Schultern gelegt ; in der einenhand hält er den Plan feines hauptwertes, mit der anderen zeigt er nach dem Ein gang des Sanais hin. - ' cpfer religiösen Jahresans. Feder Kommt-« den fanatische See tirer und Mtbefchnldtgte in der Ani gelegenheit der lebenng Betgrabenen, ist schon vor einiger Zeit von Tetnow la in das Gefängniß nach Mir über gefiihrt worden. Anfänglich auch dort sehr woettarg, t er sich nach und nach doch mitthei amer und die mei sten seiner Aus-sagen bestätigen oder ergänzen, was der Untersuchungöriche ter an Ort und Stelle über die Vorge schichte der schrecklichen Angelegenheit in Erfahrung brachte. Den Haupt anstoß zu den spätern Verirrungen gab in Ternotvta das Sendschreiben der Propbetin Vitalia, die ebenso leiden schaftlich wie einst derSeetiter Euphem unter Peter l. das Bolt aussorderte, sich der- Voltszählung zu entziehen. Ihre Lehren und Mahnungen stimm ten am meisten mit denen der Begann secte überein, sind aber zugleich von je nem Geiste des Pessimismus und der Verzweiflung durchträntt, welche die Seite der »Njewtozy« charakterisiren, die die Möglichkeit, sich auf Erden das Seelenheil zu erwerben, verneinen und den Selbstmord predigen, dessen Lohn das Himmelreich sein werde. Und diese tolle Prophetin und ihre in religiösen Wahnsinn verfallenen Anhänger wähl ten nun aus ihrer Mitte Kowalew aus, den sie fiir den thatträstigsten hielten, um ihnen bei ihren Selbstmovden zu helfen, und sie hatten sich in Kowaletv z nickt pttkuscht csr hob die Gruben aus-. Knieend verabschiedeten sich die dem Ted: Geweihten voneinander und i von Kowaletv; dann legten sie sich eng Faneinander schmiegt in das offene i Grab, und nun begann Kotoaletv feine ; furchtbare Todtmgräberarbeit. Er F selbst sagt aus, daß er zuerst immer i die Füße der freiwilligen Todescandi ’ daten mit Erde bedeckt habe, in der Annahme, daß doch vielleicht einer oder ; der andere in seinem Futfchlufi wan lclls lockscu lustuc0 UNL lcul Mlöcscc wurde seinem Vorhaben untveuz im Gegentheil, alle Männer-, Frauen und Kinder, stimmten fromme Psalmen an ! und sangen fo lange, bis sie die iiber ! ihnen sich mehr und mehr aufthürmen de Erde verstummen machte. Das l vollständig zugeschüttete Grab ftampfte Kowalelv fest und bepflanzte dieStätte mit Gemiise oder Straucheer um sie für den Uneingetveihten unkenntlich zu machen. Jn dein letzten der von Ko roalew hergerichteten Gräber ging auch die Prophetin Vitalia mit in den Tod. Als einfacher Leute Kind in Cherfon geboren, war sie von ihren Eltern sehv jung verheirathet worden, nach kurzer Ehe aber ihrem Manne entlaufen und in ein Kloster gegangen. Dort bildete fich allmälig ihr religiöfeo Wahnsinn aus-. Sie tehrte in die Welt zurück, durchzog lange Zeit, ihre Sonderlehrcn verbreitend, Südrußland und setzte sich schließlich in Ternowta fest, wo ihr von den dortigen Sectirem eine befan - ders freudige Aufnahme zutheil gewor den war. Die Leiche der »Prophetin« fand man in dem besagten Grabe mit Ketten umwunden, und bei ihr wie bei den andern fünf Begnabenen Bücher mit Auszügen aus der Offenbarung Johannis nebst hinzugefügten Erläu terungen, die immerhin ein gewisses Interesse beanspruchen«dürften. Selbst verständlich haben die grausigen Vor kommnisse Ternotota und Umgegend, d. h. im Kreise TimspoL nicht allein die Aufmerksamkeit der weltlichen,fon dern auch der geistlichen Behörden auf sich gezogen, und das Organ des heili( gen Synods, der Zertowny Westnit«, bezeichnete jetzt als haupturfache den ungemein niedrigen Stand der dorti gen Volkzbildung Laut dem vorfüh vigenRechenschaftsbericht über die Kir chenfchulen der Chersonschen Eparchie ist nämlich in 18 Gemeinden, darunter auch in Ternowta, keine einzige Kir chenschule vorhanden, und sechs Ge meinden dieses Kreises besitzen über haupt keinerlei Schulen. Aus demsel ben Berichte roird ersichtlich daß in allen 600 Schulen dev Chersonschen Eparchie nur zehn Seeiirer und ein Jude unterrichtet wurden. Die Zahl der Kinder, die keine Schule besuchten, betrug 158,621, darunter 62,676 Knaben und 9.J,945 Mädchen. Jni Kreise Tiraspol zählte man im Re chenschaftsjahrie 24,53f5 schulpflichtige Kinder, wovon jedoch 19,407 Kinder nicht unterrichtet wurden. Es blieben also fast 83 Procent aller schulpstichti gen Feinde: ohne jeglichen Unterricht. Die Sectirer pflegten grade solche ,.dunlle« Gegenden vorzuziehem weil ihre Führen als echte Söhne der Fin sternis-» das Licht fürchteten und den Bemerkungen ausgetliirter Leute gern aus dem Wege gingen. Zu diesen Er klärungen des geistlichen Organs glaubt aber die »Nun-vie Wremja« denn doch bemerken zu müssen, daß alle diese Sectirer, selbst die meisten Frauen unter ihnen, des Lesens und Schreibens kundig und jedensalls ent wickelter sind, als die sie umgebende ortbadaxe Bevölkerung Aus den An gaben des geistlichen Organs ersehe man aber, wie wenig die örtliche Geisiq lichleit für den Kampf rnit dem Sec tenwesen und siir die Einwirkung aus die Bevölkerung mit hilse der Aufklä rung thue. Das sind Vorwürfe, die der ortbodoxen Geistlichkeit fortwäh rend und wohl nicht rnit Unrecht ge macht werden, da die jehigen Vorgänge in der Tiraspoler Gegend ja keines wegs vereinzelt dastehen. So bat sich vor etwa sechs Jahren in der Umge gend von Zamossantschurst Gouver nement Matten can- äbultebes abaei spielt. Dort stießen im Waldesdickicht Beerensucher zufällig auf kleine mit Mist undEGrünsitauch belegte Zügel. Es warenfv aus » Ballen gest-muckte menschlichk Wohnungkn «von’ Si Fuß Länge und Z Fuß Breite und Höhe, ohne Ofen und Fenster, nur rnit ein paar Bänlen ausgestattet Jn einem dieser »Löcher« fand man eine alte Frau mit ihrer Isjiihrigen Tochter-, bleich und abgemagert. Die Mutter hatte schon über eineWoche teine Speise genossen, sie lonnte sich weder rühren noch sprechen, die Tochter nährte sich von Honig und Gras, um allmiilig sich an die hungerdiät zu gewöhnen. Es waren Altgläubige, die sich um Christi willen dem Vungertode geweiht hatten. Jn einem andern Hügel fand man die entsetzlich abgemagerten Leichen eines Mannes und eines Weibes-. Sie waren des hungrritodes gestorben. —- —.-.. surr- Schutz der Uälder. Das Generallandamt war in letzter Zeit eifrig damit beschäftigt, Bor schriften und Reglements für die Be aufsichtigung aller Wald-Reserven der Ver-. Staaten auszuarbeiten, und Commissär Hermann hat diese Bor schristen nun in geeignete Form ge bracht und dem Secretär des Innern zur Approbirung unterbreitet. Be sondere Aufmerlsamleit wird darin auf die Waldbrände gelenkt, durch welche infolge der Fahrliissigleit von Prospectoren, Jägern, Hirten und Feldlagerern alljährlich so viel Wald zerstört wird, und es wird speciell auf das Gesetz hingewiesen, welches Straf bestimmungen dafür enthält, wenn Jemand Wald auf der öffentlichen Domäne absichtlich in Brand steckt, oder ein Feuer, das in der Nähe sol chen Waldes brennt, ruhig weiter brennen läßt, ohne etwas dagegen zu thun. Ein solches Vergehen kann mit Geldbuße oder Gefängnißstrafe geahn det werden. Diese Strafe trifft auch solche Personen, welche der Bestim mung des Gesetzes nicht nachtommen, daß Lagerfeuer oor Abbruch des La gers gänzlich ausgelöscht werden inunein Das Prospectiren, Lociren von Landanspriichen und die Entwickelung von Minerallagern in den Waldreser ven ist gestattet. Ländereien siir Schulhäuser und Kirchen werden ab getreten und auch die Wasserkriifte für häusliche Zwecke, Bergbau, Hütten werke und Berieselung bewilligt. Auch wird der Bau von Fahrslraßen und das Wegerecht für Bewässerungscas näle und Wasser-Reservoire bewilligt. Ferner ist das Weiden von Vieh aus den Wald-Reserven gestattet; siir das Weiden von Schaer besteht jedoch die Bestimmung, daß diese nicht in solchen Theilen der Reserven, wo der Regen fall nur ein beschränkter ist« geweidet werden dürfen. Personen, welche bona fide-Ansprüche auf Wald-Re serven haben, können diese gegen an dere Ländereien, außerhalb der Re serve, lostensrei umtauschen. Mineralliindereien in den Wald-Re serven können unter ’den'beziiglichen Gesetzen in der gewöhnlichen Weise er worben und locirt werden. Eigenthü mer von Mineralländereien sind er mächtigt, aus ihren Ländereien irgend welches sür Bergbauzwecke erforderli ches Holz zu bauen und von den betref senden Ländereien wegzuhringen. Bonn fide-Ansicdlern, Bergleuten, Bewohnern und Prospectoren ist der unentgeltliche Gebrauch von holz für Brennholz, für Herstellung von Zärt nen, Gebäuden. Prospectir-, Bergbau und häusliche Zwecke gestattet, wo im mer sie solchen Holzeö thatsächlich be dürfen. Der Verlauf von holz aus den Wald-Reserven in beschränkten Quan titäten wird gestattet, soweit dies zweckmäßig ist, um die im Wuchs be griffenen Wälder besser zu erhalten und das Wachsthum junger- Waldan lagen besser zu fördern. Todte Bäume, überreise und übergroße Stämme aus den Reserven sollen, zum Hauen bezeichnet und avgeschatzt, zum Gebrauch in dem Staat oder Tent torium, wo sich die Reservation besin det, in sestzusetzendenQuantitäten ver lauft werden. Um bei dem Verkauf die Creirung eines Monopols zu ver meiden, kann der Berlan des Holzes in Quantitäten im Werthe von je 8500 durch Ausschreiber öffentlicher Ange bote stattfinden, mit dem Vorbehalte der Annahme oder der Verwerfung der verschiedenen Angebvte. Die Kauf sumrne muß innerhalb dreißig Tagen entrichtet werden und erst dann lann das Holz gehauen werden. Länger als ein Jahr darf das getaufte Holz nicht auf der Reserve stehen bleiben. Besondere Jnstruttionen werden den Specialagenten darüber zugeben, wie sie dem angeschlichen hauen von Holz und dem Stehlen von Holz auf der öffentlichen Domäne ent egenzutvirten haben. Verschärfte Ma nahmen sol len auch titnstig gegen absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung in Regie rrmgjtoaldungen ergriffen werden. Das Areal der existirenden Wald Reserven wird auf 18,993,280 Acker eschätzt, das Anal der suspendirten Bald-Reserven auf 19,951,360 Acker, zusammen 838,994,640 Acker. Die Zahl der Selbst ntorde in den Ver. Staaten ist nach ei ner Statistil, die im «Medical Examis · ner« veröffentlicht wird, von 2040 im Jahre 1890 auf 6420 im ahre 1896« gestiegen. hat also in sechs ahren sich mebr als verdreifacht » . III- Deteettv unteesäuheem Die Bekämpfung und Unterdrückung schlimmer-Uebel erheischt die Anwen dung herolscher Mittel und die Män ner, welche den Kampf mit den seiner Zeit im Südwesten unseres Landes hausenden Räuberbanden aufnahmen, mußten das Aeußerste wagen, wollten sie dieselben entweder dem Arme der trafendenGerechtigteit überliefern oder von der Erde vertilgen. Als die Pal ton - Bande durch Ueberfälle undPliin derungen don Bauten, Postämtern, Ei senbahnzügen sowie Privatpersonen Oklahoma und das Jndianerterrito rium terrorifirte, zahlreiche Morde ver übend, wurden auf den Anführer Bill Dalton sowie dessen »Lieutenant« Bill Doolan Prämien im Gesammtbetrage von 835,000 ausgeschrieben und schließlich betheiligte sich das Postde partement an der Verfolgung dastan ber, indem es dazu besonders geeignete Beamte den Bundesmarschällen beige sellte. Einer dieser Postbeamten, ein junger Mann Namens Jaet Orlogs worth, wurde sogar dazu verwendet, sich in die Bande Aufnahme zu ver schaffen, in der Erwartung, er würde die Räuber in der einen oder der an deren Weise unschädlich machen können. Der jun e Dodsworth, der damals in dem Poftamt zu Joplin, Mo» thätig war, hatte seine Fähigkeit für dieses gewagte Unternehmen dargethan und in der Hoffnung auf die große Beloh nung ließ er sich fiir dasselbe bereit fin den. Zuerst wurde er in dem Postamt zu Perry, Oklahoma, als Cletk unter gebracht und nachdem er dort einige Wochen thätig gewesen war, wurde et in gleicher Eigenschaft nach Guthrie di rigirt, wo er mit helfershelfern der Räuber Bekanntschaft zu machen Ge legenheit hatte. Der Poftmeister von Guthrie sowie der Bandes - Marschall Rix don Ollahoma waren von Dod5 worth wirklicher Aufgabe in Kenntniß gesetzt, mit der Weisung, ihm den mög lichsten Vorschub zu leisten. Marschall Nix rüstete den jungen Mann mit Pferd sowie ÄWaffen aus und nachdem er ihm eine Besinnung als Yes-um Marschall gegeben hatte, ging er an’Z Wert. Zuerst ließ er in Postlarten bekannt machen, daß er »wegen Ein bruchs in das Postamt zu Muhall ver folgt werde und aus seine Gefangen nahnte eine Belohnung von 8300 aus geschrieben sei.« Diese Karten wurden weit verbreitet und wie an anderen Plätzen so auch imPostamt zu Jngalls, Oklahoma, angeschlagen. Einige Tage daraus erschien Dodsworth, bis an die Zähne bewaffnet, in diesem Post amt. Während mehrere Neugierige die sictive Bekanntmachung lasen, zog er einen Revolver und durchlöcherte die selbe mit dem Bemerken, daß die An tiindigung nicht nach seinem Geschmack wäre. Erschreckt machten sich die Neu gierigen und der Postmeister aus dem Staube, während Dodsworth in aller Gemüthsruhe sein Pferd bestieg und davonritt. Da sein wirllicher Charak ter selbstverständlich nicht belannt war, machte sich unverzüglich ein Dei-um Marschall zu seiner Verfolgung auf, allein Dodsworth übersiel diesen Be amten aus einem Hinterhalt und ent wasfnete ihn, woraus er ihn nach Jn galls zurückschiclte. Die Assäre in dem Postamt sowie die Entwassnung des Beamten wurden natürlich bald be lannt und kamen mit verschiedenenUe bertreibungen auch zu Ohren der Freunde der Dalton - Bande, die ihm riethen, sich derselben anzuschließen. Ein Biehziichter arrangirte eine Zu sammentunst und Jack Dodsworth wurde als neuer Cumpan in dieBande ausgenommen, die aus Bill Datton Bill Doolan, «Bitter Croel«, »Tulsa Jack« und einem Reger Namens Jsrael Carr bestand. Soweit hatte Dodsworth reussirt, allein in seiner Annahme, daß er nach seiner Au nahme in die Bande mit den Galgenvögeln verhältnismäßig leich tes Spiel haben würde, sah er sich gründlich getäuscht und schließlich war er herzlich froh, selbst mit heiler haut wieder sejne Flucht bewertstelligen zu ionnen. Die nieuaiierinye Urmoroung des Bandiien Jesse James durch seine eigenen Spießgesellen war für Dalton und Doolan eine Lehre gewesen« Nie mandem zu trauen. Von allen Seiten gehegt, wechselte die Bande Tag sür Tag ihren Aufenthalt und während der kurzen Nasistunden sowie aus dem Marsch wurde Dodsworth niemals als Schildwache verwendet, da er noch leine Probe seiner umwandelbarenTreue ab gelegt hatte. Das Leben, das die Bande führte, glich dekn Dasein ge hegter Thiere. Bandes - Marschälle und Kopsjäger, die es nach der großen Belohnung gelüstete, waren ihnen un aufhörlich auf den Fersen und die Banditen, dieser unaushörlichen Vetze müde, hätten sich wohl selbst den Be hörden gestellt, wenn sie die geringste Hoffnung, mit einigen Jahren Zucht haus davonlommen, gehabt hätten. Sie wußten, daß ihre Gesangennahme für sie den Tod am Galgen oder lebens längliche Einsperrung bedeutete, und den-ais waren sie entschlossen ihk Le ben so theuer als möglich fu verlaufen. Während der Streisziige n Ollahoma und im Jndianerterritortum mußte Dodsworth sich wiederholt an Räube reien betheiligen, um nicht den Verdacht der Banditen zu erregen, und zu wie derholten Malen lam er nach Petri-, Pawnee, Stillwater sowie andeeeOrt schasten. allein nie allein, denn jeder der halsabschneider mußte den anderen überwachen. Unter diesen Umständen kam Doditvorth bald zu der Ueberzeiis anna. daß er sein Vorhaben nicht tolle »O i de zur Ausführung bringen können, und er beschloß, seine haut zu salditen, um nicht etwa bei einem Reneontre mit’ Marschällen von diesen erschossen zu werden. Allein bei der unablassi en Wachsamkeit der Banditen war ie Jst-tschi durchaus nicht leicht. End gelang es ihm diefelbe, als sie etwa Meilen von Perrh in der Prairie cams pirten. Jn einer Nacht fesselte er sein Pferd so, daß das Thier sich leicht losmachen und in die Prairie hinaus wandern tonnte. Beim Morgengrauen war das Thier natürlich verschwunden und Dodsworth borgte sich »Bitter Creet’s" Pferd, das schnellste der Bande, um seinen eigenen Gaul einzu fangen. Langsam ritt er aus dem La ger, allein kaum war er hinter einend Hügel den Banditen aus dem Ge sicht, als er dem Pferd die Sporen gabs und mit Windeseile davonfprengtk Ohne zu essen oder zu trinken, blieb er im Sattel, bis er, halbtodt dor An strengung, Perrh erreichte. Während et sich dort in einer Wirthschaft erfrischttz wurde er erkannt und von einem Puty - Marschall verhaftet. Natürlich dauerte seine Haft nicht lange, da der Marschall Nix unverzüglich feine Frei lasfung anordnete. Nachdem er diesen Beamten einen ausführlichen Bericht« ersiattet hatte, wandte Dodsworth sich heimwärts nach Joplin. Im Ganzen hatte er sich sechs Wochen bei der Bande befunden und während dieser Zeit an allen Zügen derselben Theil genom-« men. Was er während dieser kurzen Spanne Zeit erlebt, genügte, um sein Haar zu bleichen, und heute sieht er si nem Greise ähnlich, trotzdem er erst 30 Jahre zählt. Später elang es den Beamten, den Mitglie ern der Bande den Garaus zu machen. Zuersi fiel Bill Dalton und zwar unweit von Eik, J. T» im Kampf mit der Posse des De puth - Marschalls Los Hart· Dann kamen »Tulsa Jack« sowie »Bitter Creek« an die Reihe und ais vierter en dete Bill Dookan »mit seinen Stiefeln auf den Füßen.« Dem Neger Jsrael Carr elang es am längsten, sich seinen Verfo gern zu entziehen, aber auch er hat für seine zahlreichen Missethaten mit dem Leben gebüfzt, denn er wurde dieser Tage im Gebiet der Creei - Jn dianer von seinen Verfolgern erschaf sen. AvAv I si J J I d i Ruß und Asche tu der Luft. Von der Menge Nuß und aufs feinste zertheilten Asche- welche über den großen Städten in der Luft schwebt, haben nur die wenigsten Men schen eine Ahnung. Wenn man vom Lande her sich einer Großstadt nähert, besonders in den Vormittags- oder Abendstunden, wenn die Sonne schon etwas niedrig steht, so sieht man über der Stadt etne mächtige graugelbliche Dunstschicht lagern, die sich ohne be stimmte Begrenzung nach oben hin ver liert. Jst der Himmel mit Regengei woll überzogen, so sieht diese Dunst schicht dick und drohend aus« und man wundert sich, wie Menschen überhaupt in einer so dicken qualmigen Atmo sphäre dauernd sich aufhalten können. Der Stadtbewohner freilich, der Tag für Tag in solcher Luft lebt und leben muß. merlt davon direct nichts, ob wohl besonders seine Lungen davon zu leiden haben. Um festzustellen, wie groß die Menge von Nuß und feinen Aschetheilchen ist, welche sich in der Luft befindet und daraus langsam zu Boden sinkt, aber stets wieder von un ten her erneuert wird, bat W. Blant in Edinburgb lange Zeit Messungen angestellt. Er fand, daß irn ganzen Jahre auf jeden Quadratrneter seines Grundstückes durchschnittlich 600 Gramm feinste Nuß-s und Staubtheils chen aus der Luft berabsanterh Dies macht für die ganze Stadt Edinburg etwa 140,000 Centner pro ahr Man begreift hiernach. weebal dort Krankheiten der Atbmungsor ane so erschreckend häufig austreten. us dte einzelnen Monate vertheilt sc der cu-.c»--IUII6 de-- Inschrift-r- ks nn -....,g..,.... ».. ......-«»,-.- » .... gleich, am reinsten war die Luft im October, am dicksten im Juli und No vember. Es wäre interessant, wenn ähnliche Untersuchungen auch in ame ritanischen Städten angestellt würden und zwar sowohl in großen Stadien mit nur geringer Industrie. als auch in folchen, wo zahlreiche Essen Tag und Nacht ihre schwar n Rauchwollen in die Luft senden. fz der in den großen Industriegebieten erzeugte Rauch nicht durchaus an Ort und Stelle verharrt, sondern je nach Rich tung und Stärke des Windes viele Meilen weit fortgeführt werden kann, braucht nur auf den sogenannten hö benrauch zu verweisen, welcher nichts anderes ist als der vom Winde zer streute und entführte Qualm der beim Moorbrennen in Ostfriesland entsteht. Es ist fast unglaublich, wie weit unter Umständen dieser Rauch sich ausbrei tet; zu Zeiten« wie in der ersten hölfte des Juli 1869, war dadurch die Luft in fast ganz Frankreich, dem rsfzten Theil von Deutschland, ja in ngarn und Norditalien mehr oder weniger wurde der Qualm, der sich in einen gelblichen, start riechenden Dunst aus einandergewickelt hatte, hin und her getrieben, so Anfang Juli nach Frank reich, dann wieder nach Mitteldeuts - land. Mit der Abnahme der Unsite des Moorbrennens und der Einfüh rung anderer Culturmethodeu in den Moorgebieten ist der Höhenrauch selte ner geworden, die Beruureinigung der Atmosphäre durch die Manns-entwicke lung in den Industrie-Centru! nimmt dagegen von Jahr zu Jahr su.