Unzeiger und Herold. J. P. Wind-les, Herausgehen Grund Island, Nebr. gsL Laudwtrthschastlicheä Wunde Schultern der P f e r d e. Es ist ein Mitleid erregender An blick, wenn manPferde, besonders jun ge Pferde mit oft großen Wunden un ter dem Kummet siebt, und wie die Thiere in der Hitze trotz der Wunden zu harter Arbeit vor den Mähmaschi nen verwendet werden. Man kommt da leicht zu dem Schluß, daß der Be sitzer eines solchen bedauernswerthen Pferdes ein herzloserMenfch sein muß. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Damit soll ein solcher Mann nun nicht entschuldigt werden; aber Thatsache ist es, daß Unwissenheit und Gleichgültig keit in der Behandlung der Pferde oft die ersten Ursachen sind und später zwingt die Noth den Besiner, ein sob ches Thier trotz Mitaefübl zur Arbeit verwenden zu müssen. Es begegnete da Jemand einem Bekannten, der ein Pferd mit sehr wunden Schultern vor dem Wagen hatte; derMann war nicht grausam, aber unverständig und ge antwer Als er gefragt wurde, wa rum er ein Tbier mit solchen großen Wunden zur Arbeit verwende, antwor tete er: Daß er das Thier aebrauche; er habe übrigens Alles gethan, um die Mund-n In beibr- imd mirs hab-i ans das Fett, mit dem er Wunden und Kummet eingeschmiert hatte; das Pol ster des Kummets lag aber gerade aus der wunden Stelle sest an. Als er nun daraus aufmerksam gemacht wurde, daß das Kummet gerade die wunde Stelle fortwährend reibe, entgegnete er, daß dasselbe sehr weich sei und den Druck aus die Wunde bedeutend ver mindere und weniger empfindlich ma che. Es war ihm nicht eingefallen, daß das so aelegte Polster den Druck aus die Stelle thatsächlich vermehrte. Jn zehn Minuten lag ein gutes Polster genau über und unter, aber keines aus er wunden Stelle und er erhielt sol gende Anweisungen über das Behan deln wunder Schultern: Zunächst handelt es sich um ein gu tes Polster; dasselbe braucht nicht sehr dick Zu sein, gewöhnlich ist es in der Dicke von z Zoll besser, als wenn es stärker ist; es muß aber breit sein und dars nie mit Watte oder Wolle, die in kurzer Zeit harte Klumpen bilden, s on dern muß mit Heu oder Stroh, die nie Klumpen bilden und die Elasticität nicht verlieren, gestopft sein. Ein Heu polster sedert das Kummet nach vorne, sobald das Sieben aushörtund tüblt somit die Schulter. Will man kein Polster tausen, so macht man am leich testen ein solches aus einem alten Ho senbein, welches in das Kummet ge schlagen und dort an Ort und Stelle ges-alten wird. Damit wäre dieHaupt sache erledigt. Man bringe als Salbe nie Fett aus durchscheuerte Stellen· Dasselbe erweicht die Haut und ver mebrt die Wahrscheinlichkeit dasz auch diese durchscheuert wird, und macht ferner, wenn dasFleisch bloß gelegt ist, dies mürber und emvfindlicher. Das beste Vorbeugungsmittel aegen Durch scheuerungen ist nächst gut passenden Rummets starkes Salawasseh mit dem die Schultern ieden Abend zu waschen sind. Mit dessen Gebrauch ist vierWo chen vor Beginn der schweren Arbeit anzusannen Das beste Vorbei-www mittel bleibt immer ein outpassendes Geschirr. Geschirre sollten nie ge kauft werden, wenn das Thier nicht zum Anpassen zur Stelle ist. Dies be zieht sich aus alle Theile des Geschir res, vornehmlich aber aus das Kum mei. Die Schultern der Pferde lind ebenso verschieden gestaltet wie dieNa sen der Menschen und braucht ein Kummet das einem Pferde pas-i des halb noch lanae nicht anderen Pferden von gleicher Größe zu passen. Ehe man ein Kummet kauft, drücke man sorgsiiltis aus ieden Tbeil seinerOber flächek befinden sich barte Klumpen im Polster oder ist dasselbe an einigen Stellen härter als an anderen. so ist das Kummet nicht ant. Sehr viele Kummets sind schlecht qevolftert, die eine Seite bzirter als die andere und an manchen Plätzen lofer als an an dern. Solch Kummet wird nie Jemand befriediaem der auf das Wnkslbefinden und die Mitbarkeit feines Wert-es die nötbiae Rücksicht verwendet Ueber das Düngen. Wie tief foll Dünaer unteraebracht werden? Um diese Frage genüqend beantworten zu können. sind pielfache Versuche angestellt worden; es wurden Stallduna und künstliche Düngemit tel, wie Thomasmebl Und Kainit ver wendet. Diese Düngemittel wurden über die Oberfläche des Ackerlandes ausgebreitet und mit der Hatte ganz flach untergebracht. Die Erfahrung zeigte, daß ganz flach untergeharlter Dünger viel schneller wirlt als unter graben. Bei einem anderen Versu reichte für ein Stück Land mitKohl der vorhandene Dünger nicht aus. Die Pflanzen wurden ausgesent und erst nach acht Tagen wurde der Dung mit der Date leicht einaebracht um die Pflanzen. Die auf diese Weise ge Music-c Pflanzen entwickelten sich be deutend rasches, kräftiaer nnd lieferten such schöne-re Köpfe als solche, wo der site-get tief eingebracht war. Diese des-Wangen sahen Anlaß dazu. tm folgenden Jahre den Dünger theilweise unterzugraben nnd tbeilweise mit der harte flach unterzubringen Auch die ses Mal lieferten alle Gemiise hshere Erträge aus dem Lande mit etngeharki tem Dünger. Es scheint, als ob bei zu tiefer Unterbrinaung der Zutritt der Lust Zu gering ist, um den Dünger schnell zu zersetzen. Behandlung der W agen räden Wenn ein neuer Wagen angeschafft werden muß, so ist das immer eine ziemliche große Geldauslage; trotzdem wird auf die Erhaltung der Wagen wie der übrigen Farmgeräthe meistens sehr wenig Acht gegeben. Wie schnell sind doch die Räder außer Ordnung und müssen zum Wagenmacher und Schmied. Die Ausgaben kommen abet gewöhnlich mehrere Male im Jahre Jahre und machen sich dadurch recht unangenehm bemerllich. Es gibt aber ein einfaches Mittel, mit wenig Kosten und Mühe verknüpft. das jedoch die Räder in gutem Zustande erhält und große Auslagen und manche Unan nehmlichteiten erspart. Ein Blechlaften von schmaler —- et was breiter wie der Reisen des Rades —- aber länglicher Form, dessen Boden oval und nöthigensalls an den schma len Enden mit Füßen versehen ist, wird unter ein sich srei bewegendes Rad gestellt, so daß der Reisen des Rades beinahe den Boden des Blechka stens streift. Hieran wird warm ge machtes Oel, am besten und billigsten rohes Petroleum eingegossen und dann das Rad recht langsam umgedicht. Die Aussaugung des Oeles geht bei länger gebrauchten Rädern derartig schnell hnss finifesv Paß TOFO sie-old FJsl ern-Cras füllt werden muß und soll so lange ge dreht werden, bis das Oel im Blech lasten nicht mehr abnimmt. Alsdann ist das Holzwert vollständig gesättigt, oder mit anderen Worten, sämmtliche Poren im holze sind mit Oel gefüllt. Der Vortheil dieses Zustandes des Rades ist in die Augen springend; das Kapitel iiber labme Räder, gerissene Felgen und Raben ist bekanntlich un erschöpflich. Die Grundursache dieser Schaden ist wohl lediglich im Wasser zu suchen, welches ein Wagenrad vom ersten Tage seines Gebrauches an auf nimmt und mit Leichtigkeit ausnehmen kann. Sehen wir ein neues Wagen rad an, wie bald blättert die Farbe ab und nun liegt das bloße Holz den Ein wirkungen des Wasses offen und selbst das beste Rad hat an den Fugen der ; Felgen und am Einsatz der Speichen Stellen genug, wo das Wasser ein s dringen kann; die Poren des Holzes xsiillen sich damit, die Sonne trocknet oder vielmehr dampft dasselbe wieder heraus, das Rad wird leck; in Wirt lichteit aber sind die Wasserbehiilter im Holze leer geworden und verticinern sich. Das ist der Vorgang im heißen Sommerwetter. Schlimmer aber ist derselbe noch im Winter. Das Holz ist dann ebenfalls mit Wasser gestillt; sobald nun der Frost start genug ist, gefriert dasselbe, es bilden sich in den kleinen Rissen Eisschichten, welche durch ihr-Ausdeh nung das Holz auseinander sprengen und Felgen und Nabe haben nun die bekannten Risse, welche die Dauer-haf tigteit des Rades natürlich sehr beein trächtigen. Wo Oel ist, kann bekanntlich kein Wasser sein. Sättigt man daher das neue Rad schon, sobald die erste Farbe abgeant ist, mit Oel, dann bat man dem ärgsten Zerstörer des Holze-T dem Wasser, den Eintritt versperrt. Nicht außer Acht zu lassen ist bei der Ver wendung von rohem Petroleum, wel ches wegen seiner Billigkeit schon den Vorzug verdient, daß dasselbe nicht am offenen Feuer und in ossencn Gefäßen erwärmt werden dars. Ebenso diirsen nur gut gereinigte und ganz trockene Räder bei warmer Witterung geölt werden. Diese Arbeit sollte jährlich einmal vorgenommen werden. Es muß .no«ch bervorgehoben werden, daß oas Holz org zum Eiern durmtrantt werden muß und daß ein Zusatz von Harz in manchen Fällen vortbeilbaft ist. Anstriche mit Theer, dicken Oelfar ben und dergleichen haben sich lange nicht so aut bewährt als obiges Ver fahren. Wenn man bedenkt, welche be deutende Auslagen der Farmer oft im Laufe eines Jahres für Aus-besserm gen der Räder an Wagen und Maschi nen hat, so ift es sicherlich ein beherzi genswertber Rath. Oelt jedes Jabr vor der Ernte in einer weniger arbeits reichen Zeit alle Räder ein, damit Wa genmacher- und Schmiederechnungen nicht zu groß werden. AAA Das Regeeheee im Bürger-trink Von einzelnen Farbigen, die sich in unserem Bürger-krieg mehr oder weni ger bekannt machten, hat das allge meine Publitum häufig erfahren; wie viele Farbige aber i m G a n z e n, in der einen oder anderen Eigenschaft, an diesem Krieg theilgenomrnen haben, davon wissen selbst viele unserer Ve teranen nichtsBestirnmtes, und manche dieser dürften noch heute fehr über rascht fein, wenn sie hören, welche ver blüffende Auskunft die Arten unseres Kriegsdepartements darüber bieten. Damach nahmen im Ganzen nicht weniger als 178595 Farbige und frü here Sklaven während der Rebellions seit als Soldaten bei der Unions-Ar mee Dienste und leisteten theils im Lager-s und Festungzdtenst, theils auf dem Schlachtfeld Tüchtiaes. Also ein größeres Seer, als irn jüngsten Kries zwilchen der Türkei und Griechenland —-k;--—-— diese beiden Länder zusammen in un mittelbarer Aktion gehabt haben! Es ist interessant, die Geschichte dieser Neger - Kriegsdienfte ein wenig zu verfolgen. » . Die erste Anwerbung von Regern sand im Juni 1862 durch General Hunter im Departement des Südens statt. Das Krieasdevartement batte reine Ermachngung hierzu gegeben, und es handelte sich einfach um ein Notbsalls - Ausgebot. General Hun ter brauchte Leute; er konnte, wo er war, keine weißen Relruten bekommen, dagegen war er von einer Menge taug licher Farbigen umgeben, die nichts weiter zu thun hatten und meistens be gierig waren, Soldatendienste zu lei ten. Erst nach einiger Zeit wurde man im Norden aus die diesbezüglichen Thatsachen aufmerksam, und Hunters »eigenmächtiges Vorgehen« rief ziem liche Aufregung hervor· Jm Congrcß brachte der Abg. Wycklisf von Hien tuckn eine Resolution ein, worin der Kriegsseiretär um eine Erklärung er sucht wurde. Die Resolution wurde von der Regierung an General Hunter selbst gesandt. und derselbe etstattete einen selir ausführlichen sachlichen Be richt, der wiederum demCongreß über mittelt und vom Norden im Allgemei nen als völlig genügende Rechtferti gung seines Vorgehens angesehen wurde. Wyckliss aber war nicht so leicht zu beruhigen; er ries eine stür inische Scene un Abgeordnetenhaus hervor, indem er einen heftigen per sönlichen Angriss aus General Hunter machte und die Aufnahme Farbiget in den Heeresdienst für die schnödeste Be Beleidigung jedes weißen Soldaten in der Armee erklärte. Trotzdem ermäch tigte der Congreß damals den Präsi oenren umwin, Personen merkant scher Abstammung« in Dienst zu neb rnen, fügte jedoch hinzu, daß selbige lediglich zu Arbeitsleistungen im La ger und in den Forts verwendet wer den und nicht die Erlaubniß erhalten sollten, Waffen zu tragen. Von dieser Ermächtigung, ohne be sondere Rücksicht auf das letztere Amendement, machte General Jirn Lane von Kansas Gebrauch. welcher mit der Rettutirung von Freiwilligen betraut worden war. Er ward ein ganzes Regiment freier Farbigen in Kansas an; viele dieser waren entlau fene Sklaven aus Missouri und Kan sas, manche aber auch hatten sich ihre Freiheit erkauft, und andere waren von Abolitionisten befreit worden« Lange genug weigerte sich das Kriegs devurtement als solches, »Jim Laufs Niggers« osficielle anzuerkennen, als-er Lane wußte, daß er die Sympathie des Präsidenten Linroln sowie des Sc kretärå Stanton für sich hatte. Dir betreffenden Farbigen zeichneten sich zum Theil in wichtigen Treffen durch Muth aus. Uebrigens wurde die Anwerbung von Negern fiir wirklichen Milliar dienst durch eine besondere Armee Verordnung verboten, — aber merk würdigerweise wußte tein Mensch et was von dieser Verordnung, und der betreffende Paragraph wurde erst mehrere Jahre später, als die Verord nungen revidirt wurden, glücklich »ent deckt«. Um dieselbe Zeit ungefähr begann General Butter, welcher das Com mando in New Orleans führte, die freien Farbigen in seinem Departe ment zu Compagnien,Bataillonen und Regimentern zu organisiren; sriiher waren dieselben von den Confiiderir ten - Behörden in Louisiana als Staatsmiliz organisirt worden. But ler erfiattete dem Kriegsdepartement Meldung von seinem Vorgehen, und das Departement beschräntte sich da rauf, den Empfang der Inschrift zu bescheinigen. Präsident Lincoln mun terte im Privatgespriich mehr als ein mal zur Anwerbung von Farbigen auf, vermied es jedoch sorgsam, die Existenz dieserspTruypen amtlich anzu kllcllllccl, OUY fjukwh Im UUICUL eine öffentliche Stimmung gegen die Aner kennung der Neger überhaupt zu er wecken. Zum großen Verdruß des Präsidenten, des Kriegsfelretärs und des General-Z Builer selbst, weigerte sich General Godfrey WeitzeL welchem von Builer das Eommando über eine Neger - Brigade zugewiesen worden war, das-selbe zu übernehmen, und hängte hierdurch die Sache zeitweilig an die große Glocke. Zwei Jahre später freilich betrachtete es General Weitzel als eine Ehre, ein ganzes Ar meecorps Farbiger zu befehligen. Ge neral Rufus Saxon war der erste Of ficier, welcher amtliche Ermächtigung durch den Kriegsselreiär zur Anmer bung von Regern erhielt, aber speciell zur Ablösung von Weißen in nicht be drohte Garnisvnen. Saxon aber ver wendete diese Farbigen mit großem Erfolg auch zu Fouragirungs-Zwecken in Feindesland. Obwohl die Consöderirten den Unionisten in der militärischen Be nutzung von Farbigen zuvorgekommen waren, äußerte-n sie nicht geringe Ent riistung, als dieses Beispiel nachge ahmt wurde. — Vom Kasernenhosr. — Feldwebel (zutn Rettutem der aus rutscht): »Da trarnpelt das heupferd schon zwanjig Jahre auf der Erde ’rum und we ß doch noch nicht, daß sie t u n d ist l« —Aaözeichnung. rennt-: »Dein Vater ist wohl recht olz aus Dis-Z« Student: »So stolz, da er seinen chönsten und größten sen nach m spcduaelk genannt hast« — Jugvmäutche. »Wie in West Newton, so in allen Neu - England - Staaten,« pflegen die blaunasigen Yanteei zu sagen, und wenn, was wohl nicht bezweifelt wer den kann, dieses Dictum auf Wahr heit beruht, dann ist es um die Ent haltfainteit der professionellen Probi bitionisten fehr schlecht bestellt. Dag harmlose Bier gilt in den Augen der Letzteren bekanntlich fiir des Teufels eigenste Erfindung, allein sich durch den Genuß von allerlei Droguen einen glorreichen Rausch zu verschaffen, verstößt nicht gegen den Moralcodex der Yantees. Jn dem genannten Orte Rewton, wo Schantwirthe auf der Proscriptionsliste stehen und teine Li censen verabfolgt werden, haben die Behörden jüngst die Entdeckung ge macht, daß die Stadtverwaltung die Kosten für ungezählte Jngwerräusche hat bezahlen müssen, und nun ift der Verlauf von ,,Ginger Ale« wieder ein mal streng verboten worden. Dieses Getränt gehörte freilich ohnehin sch-n zu den verbotenen Artikelrh die Z Procent Altohol enthalten, allein bei dem beiannten start entwickelten Appe tit der Yaniees fiir einen stärlenden Tropfen, dachte, Niemand an die Durchführung des Verbots, bis der Armenaufseher Samuel Whitney feine überraschende Entdeckung machte. Jn West Netvton besteht die Gepflogenheit, den Ortsarrnen ohne Subsiftenzmittel Anweiiungen auf Lebensmittel im Be trage von 82 zu geben. Die Empfän ger können irgend welche Artikel aus wählen und geben ihre Anweisung dein Grocer in Zahlung, der auf Grund sei ner fpecificirten Rechnungen allenonat lich vom Arnienfonds bezahlt wird. Null lllM Dem Uclllcllclllck qulllcy eine Rechnung in die Hände, der zu folge eine Almosenempsängerin sich an zwei aufeinander folgenden Tagen eine lasche Jngwer geleistet hat. Auf Be ragen versuchte die Frau ihren unge wöhnlichen Jngtverbedars mit Krank heit zu entschuldigen, und als diese Entschuldigung nicht zog. rief sie in ärgerlichemTone: »Der dumme Gro cer hätte die beiden Flaschen auch nicht auf die Rechnung zu setzen brauchen!« Diese Bemerkung führte zu einer wei teren Untersuchung, und nun wurde constatirt, daß die gesälligen Händler den Almosenetnpsängern oft Jngwer verabfolgten und dafiir »Bohnen und Speck« auf die Rechnung schrieben. Welchen Umfang dieser Unfug ange nommen hat, erhellt wohl aus dem Umstande, daß ganz lleine Geschäfte wöchentlich 5 bis 6 Kisten Jngwer ab zusetzen pflegten. Dieser Unfug soll jetzt aufhören, denn in West Newton darf von nun an dieses edle Getränt nicht mehr feil gehalten werden. Jngwersiifsel sind viel schlimmer al.-":s Schnapssäuser. Um das nöthige Quantum Altohol inms zu bekom men, müssen sie eine bedeutende Menge Jngwer eansumiren, und wenn der Altohol endlich feine Wirtung äußert, dann brennt das Jnnere des Säufers wie Feuer. Aus diesem Grunde ver dient das genannte Gesöff mit mehr Fug und Recht als Whisiy den Namen ,,Feuertvasser". Da der meiste Jngwer volle 6 Procent Altohol enthält, fo hat ein Gill davon dieselbe Wirkung, wie ein Pint Whisty. Jm Uebrigen gibt es weniger männliche als weibliche Jngtvertrinter, da die Letzteren es siir tefpectabler halten, fich ein Glas Jng wer austischen zu lassen, als einen Schnaps zu verlangen. Piteatrm Als eine zweite Robinson i Jnsel ist die kleine Insel Piteairn in dem Ina motu - Archipel in dem östlichen Stil len Ocean betanni.- Jm Jahre 1788 wurde «di»eses»einsame Eiland von der ,-«ss.-tt L ---l: Mclllcllslykll Yluuuswuse »u- ensu schen Schiffes »Bounty« bevöltert, die, nachdem sie ihren Capitän ausgesetzt hatten· mit sechs Männern und zwölf Frauen von Tahiti auf dieser unbe wohnten Jnsel landeten. Später wur den die Nachkommen dieser Mischehen aus europäischenMännern und austra lischen Frauen durch die englische Re gierung 1830 nach Tahiti und, als sie Gelegenheit gefunden hatten, noch mals in ihre einsame heimath zurück zufliehen, nach der Norsolt - Jnsel ge bracht; auch von dieser Jnsel in der Nähe des australischen Continents ge lang es jedoch einem Theile, wiederum nach Pitcairn zurückzukehren Seit langen Jahrzehnten hat man von die ser merkwürdigen Jnsel und ihrer Be völkerung feine Nachricht gehabt. Neu lich lam ein englisches Schiff auf dem Wege von Antosagasta in Chile nach Sndnen in das Bereich der oInsel und wurde dort von einer Windstille auf gehalten. Die Bewohner von Piteairn kamen zu dem Schiffe herüber und brachten Erzeugnisse ihres Landes, be sonders herrliche Bananen und Ana na3, als Geschenke an Bord. Der englische Caritän schildert den Men schenschlag als ungewöhnlich liebens würdige und wohlgebildete Leute« Merkwürdig ist, daß das Verhältniss der Geschlechter immer noch dasselbe ist, wie es bei den einstigen Einwoh nern bei der Entdeckung der Jnsel im Jahre 1767 gefunden wurde und in welchem die Frauen bedeutend liber wiegen. Gegenwärtig wird die Insel, die U Quadratrneile Fläche esitzt, von 40 Männern und 80 Frauen he wohnt. s I «»——Einer Frau, die sich Junge-e macht, sieht man das Alter an. W Eine Use-tue ohne steter-ve. Zu den schwierigsten und wichtigsten Aufgaben, welche die Oberleitung der engl schen Mariae im Kriegsfall stets zu erfüllen gehabt hat und auch noch m Zukunft zu erfiillen haben wird, ge hört unzweifelhaft die, eine an Zahl und Kriegstiichtigkeit allen Anforde rungen entsprechende Reserve fi.ir ihre Schiffe zu beschaffen. Jn England besteht bekanntlich weder zuLande noch zu Wasser die miliiiirischeDiensipslichL Wohl sind oft von berufener Seite Stimmen laut geworden, welche die öf fentliche Meinung davon zu überzeu gen suchten, daß wenigstens dieDienst Pflicht für die Marine zur Aufrechter haltung der Machtsiellung des Reiches . unumgcingkich nöthig sei, aber das englische Volk hat bisher in seiner gro- - ßen Mehrheit von einem solchen Zwan- ; ge nichts wissen wollen. Jn früheren Zeiten nahm man theils zu dem ebensos einfachen, wie gesetzwidrigen Mittel . des Preßganges seine Zuflucht, oder, man suchte durch Versprechungen ho-; hen Soldes Seeleute von den Handels- . schiffen aus die Kriegsschiffe zu locken. « Der Preßgang kann natürlich nicht mehr in Frage kommen, da eine so: willkürliche Maßregel der Auffassung unserer Zeit von der persönlichen Frei- . heit allzu sehr Hohn sprechen würdezz und die Lockspeise eines hohen Kriegs- z soldes wäre nicht allein für den - Staatssäckel eine sehr kostspieligeMaß regel, sondern sie würde auch Viele heranziehen, denen jede Gelegenheit zur Fahnenflucht willkommen wäre.j Um ihre Reserven im Falle eines Krie ges vollzählig machen zu können, muß j sich die englische Marineverwaltung « also allein auf die Baterlandsliebe der I Bemannung der Handelsslotte verlas- ; sen, aber auch in dieser Hinsicht hat man sich in Großbritannien arger Be- ; tlemmungen nicht erwehren können, ? seitdem es bekannt geworden ist, daß; die aus englischen Schiffen fahrenden ; Seeleute zum großen Theil Auslönder i sind, von denen man natürlich nicht er- « wartet, daß sie freiwillig unter der ; englischen Kriegsslagge, wie unter der s Handelsslagge dienen. Eingehend mit dieser Frage beschäf tigt sich der Eontre - Admiral Penros: J Fingerald in seiner Lebensbeschrei bung des Vice - Admirals Sir George Trvon, der als Oberbefehlshaber der englischen Mittelmeerslotte bei einem . Manöver unweit der syrischen Küste seinen und seines Flaggschisfes »Bis- ; toria« Untergang dadurch verschuldete, « daf; er sein Geschwader eine Bewegung ausführen ließ, bei der die ,,Victvria" « von dem »Cainverdown« in denGrund gebohrt werden mußte. Bevor der sonst ; so ver-dienstliche Seeossizier der Ober- I beiebl der Mittelmeerslotte übernahm, T führte er den Vorsitz eines Untersu chungsausichusfes, der von der oder-T sten Marinebehörde eingesetzt war, um j alle mit der Reserve zusammenhängen- , den Fragen aenau zu prüfen. i Jn den Zeiten der Segelschifssahrt konnte ein Seemann bald in einenSee- - soldaten verwandelt werden, denn auch auf den Kriegsschissen war damals die Handhabung der Segel doch die Hauptsache und die Bedienung der Ge schiitze lain erst in zweiter Reihe in Be tracht. Heutzutage aber, da der Dampf in der Kriegsrwrine allein herrscht, und der Dienst aus den Kriegsschissen fiir den Ernstsall eine mehr als ober sliichliche Einiibung verlangt, muß England wenigstens siir das erste Be dürfniß des Krieges eine Anzahl ge schulter Reserven siir seine Flotte zur Verfügung haben. Zu diesem Zwecke allein werden deshalb Schulschisse und Batterien unterhalten, aus denen stei willige Reserven, die man mit verhält niszmiißig hohem Sold und anderen Bortheilen anlockt, »eine Yebungszeit L..—-I.,« , L .,, a uur.ujucuuyclk uuv Istuycl Its Its geeig net zur sofortigen Verwendung im Kriegsdienst hervorgehen können. Wohl sind in Großbritnnnien oft Zweifel geäußert, ob diese Reserven ohne Zögern dem Ruf der Noth Folge leisten würden, aber der Untersu chungsausschuß unter dem Vor-sitz Sir Trnons tam, nachdem er die in ihren Reihen herrschende Stimmung und Gesinnung geprüft hatte, doch zu der Ueberzeugung, daß solche Zweifel un gerechtfertigt seien und daß England auf die Loyalitiit dieser Männer beim Ausbruch eines Krieges rechnen tönne. Eine sehr wichtiqe Rolle bei den Beratliungen des Untersuchungs-aus ichusses bildete die Frage der Reserven fiir die Maschinenräume, deren Bedie nungsmannschast auf einem modernen ; Kriegsschisse doch mindestens von der- ; selben Bedeutung ist, wie die Bemau- — nung der Geschiitzr. In Hinsicht guf ; diese »Ieuerleute« aber scheint der « Ausschuß zu keinem erfreulichen Ur theil gelangt zu sein. Er konnte sich J nicht verhehlen, daß gerade die Tüch- - tigsten unter den Maschinisten der « Handelsslotte sehr wenig Neigung zei- « gen, sich der Marine - Reserve mit der . Verpflichtung anzuschließen, fiir einen bestimmten Sold im Kriegssall ihre Dienste zur Verfügung zu stellen. Sie ziehen es vor, »il)re Zeit abzuwarten«, ; d. h. sie rechnen mit Sicherheit auf hi; heren Sold ohne vorhergegangene Ver pflichtung, indem sie sich sagen, dcß die Marineverwaltung im Atlnenbiick eines dringenden Bedürfnisse-i ihre Lohnbedingungen annehmen musi. I »Das ist vielleicht nicht sehr pstrios ; tisch,« bemerkt resignirt Bice - Admts s eal Fitzgerald, »aber von ihrem eige nen Gesichtspunkt aus doch sehr !7::g.« » vffs —- Wer zu hoffnungen be-« rechtigt, ist zu Thaten verpflichtet. — . sm- Gefamhte m BRAUNs-» Kann unser heuti es Geschlecht. noch zurückversetzen n eine sein in der man durch Aneinanderreiben von · Holzstiicken oder durch Stahl, Stein i und Zunder Feuer zu gewinnen suchte? . Weiß man außerhalb der chemischen Fachireise noch etwas von de: Disbers einer’schen Wasserstoff - Zündrnaschinr oder von den Tunthölzern, deren s Köpfe aus einem Gemenge von chin saurem Kali, Guinmi oder Zucker und Zinnober bestanden, und die sich durch Eintauchen in mitSchwcfelsäure durchs » iriintiansbest entzündeten? Wir dür- · sen wohl iiihn behaupten, daß die Er innerung an diese Dinge vollständi . verschwunden ist. Und doch sind ers einige Jahrzehnte dahingeschwunden, seit die ersten Phosphorziindhölzer auftauchten, die dann die Gestaltung" der Feuergewinnung wie sie heute ist, im Gefolge hatten. Ein Rückblick aus diese für unser ganzes sociales Leben so unendlich wichtig gewordene Ent- · deduna muß einerseits anziehend und unterhaltend, anderseits aber auch ebenso lehrreich erscheinen. Gewiß ist · es nur Wenigen betanni, daß das Staatsgefängniß Hohenasperg in Württemberg, aus dem der Dichter Schubart zehn Jahre lang als Opfer despotischer Willkür geschmachtet hu « (1777——1787), der Ausgangö der Erfindung ist, durch welche düstere Festung zur Lichtspenderin die ganze Menschheit geworden Jm Jahre 1832 hatte das große noli-— g iischk Votrsfest zu Hambach in ver-« Psalz stattgefunden. und einer der« Theilnehrner an dieser Demonstraiion,»'s« denn-»in Friedrich Kammeter aus i N s-« Ludwi»sburg, wurde, wie viele Art-( dere, zu Festungshast verurtheilt und, « wie einst der unglückliche Schubart, als« Gesangener aus den Hohenasperg ges s bracht. Jm Gegensatz zu seinem ge- , waltthätigen, herzlosen Vorgänger, . hatte der damalige Commandant derJ Vergseste sehr menschenfreundliche Ge- « sinnungen und suchte das Schicksal der Sträslinge möglichst zu erleichtern. i Nachdem Kammerer ihm mitgetheilt,s daß er sich früher mit Chemie beschäf- I tigt, gestattete der Commandant, daß der Gefangene sich in seiner Zelle eins lleines Laboratorium einrichtete, und dieser verfolgte nun seine schon friiher gesaszte Idee, die damaligen Feuerziim Z der zu verbessern. Er lam im Jahre 1833 aus den Gedanken den leicht-l entzündlichen Phosphor als Grund-is material zu verwenden, und nach eini- i gen Versuchen gelang ihm die richtige.«i Zusammensetzung; er erzielte eine I Masse, die sich nach dem Trocknen . leicht entzündete. Wer begreift wohl jetzt die sreudige Erregung, weiche das erste an der Wand seiner Zelle entzün dete Holz in dem gesan en Entdeck er lzervorrusen mußte! Edie sollte alle] Welt sich freuen, ein so billiges, siche- · res und leicht transportables Feuer zeug zu erhalten! Doch der Undant der : Welt und vor Allem seiner eigenen Va- s terlandcsgenossen hat auch diesen Er finder schwer getroffen. Patentschutz existirte damals in Deutschland noch nicht, großes Capital stand Kammerer nicht zur Verfügung; trotzdem arbeitete , er, nachdem er in seine Vaterstadt zu rückgelehrt war, und obschon bald i Concurreuten austauchten, rüstig wei ter, bis ein hattet Schlag alle seine Hoffnungen vernichtete. Jm Jahre 18«55 wurden die Reibziindhölzer in fast allen deutschen Staaten verboterH Die damalige Verordnung einer han noverschen Provinzialbehiirde erinnert « unwillkürlich an die tomischen Erlasse, ,. womit die ersten Eisenbahnen bekämpft und verurtheilt wurden Sie lautet folgendermaßen: »Da die neuerdingss in Gibt-mel- aplnmmmpn Neid-Und-« werlzeuge sich als seuergesährlich er- z wiesen haben, so wird mit Genehmi- z; gung königlichen Ministerii des Jn- " nern hiermit versügt: der Vertrieb vers sogenannten Reibziinder, des Reib schwammes und aller Zündwerlzeuge, die sich durch Reihen an einer rauhen Fläche entiiindem wird beiVermeidung der Confiscation und einer Geldstrafe von Fr-—10 Thalern untersagt. Die jenigen, welche sich bisher mit dem « Vertrieb dieser Gegenstände besaßten, haben bei gleicher Strafe ihren etwai- « gen Vorrath binnen einer borzuschrels . benden Frist aus dem Königreich zus. schaffen, und dasz solches geschehen, J nachzuroeisem Die Obrigkeiten haben ! die wider diese Bestimmungen dor lommenden Uebertretungen zu unter suchen und vorschriftsmäßig zu be- « strafen.« —- Nun benutzten fremde Speculanten die Gelegenheit, die deut sche Erfindung auszudeuten, und erst nachdem alle übrigen Staaten die Fa brikation sreigaben, mußte diese auch in Deutschland zugelassen werden. Kammerer starb gebrochen im Jrreni hause seiner Vaterstadt Ludwigsburg . im Jahre 1857. Die Behauptung die im vorigen Jahre in einigen Blättern erschien, der Ungar Jrinyi sei als Er finder der Zündhölzchen anzusehen, ist entschieden zurückzuweisem die Priori tiit Kammerers ist über allen Zweifel erhaben. Nur langsam hat eine Vers « besseruna der Kammerer’schen Erfin dung stattgefunden, die wir in ihrer Entwickelung hier nicht verfolgen wol len. A A 1 —- Jn der Ortschast Ejoma hat der vermögende Bürger Michael Hainburg aus Verzweiflung darüber, daß die hochfluih seine ganze habe veänichtetzekhxsinedsfräu und sein drei jii riges er ro elt und dann selbst erhängt. sich