Ya- Raintpab Die Bestrebungen, welche sich in neuerer Zeit der Vermehrung unt-Ber besserung derWasserstraßen inDeutsch land zuwenden, haben das allgemeine Interesse auf jene Gegenden gelenkt, in denen solche Projelte zur Ausführung kommen sollen. Und-da verdient vor allem das Mainthal Beachtung, so wohl wegen seines Reichthums an landschaftlichen Schönheiten, als auch wegen der Wichtigkeit, die gerade feine Wasserstraße für Deutschland hat. Soll- diese doch dessen größte Ströme, Rhein und Donau, verbinden! Zu diesem Zweck muß zunächst der Main derart regulirt werden, daß er aufwärts bis Bamberg für Dampf boote schiffbar wird. Von hier aus wird dann der Schiffsverkehr durch den bekannten Ludwig - Donau Main - Canal, der durch ein System von Schleusen verbessert und erweitert werden foll. seine Fortsetzung in die Donau finden. Aschaffenburg. Die geplante großartige Unterneh mung wird nicht nur dem Handel, der Industrie und Landwirthschaft zu mächtigem Aufschwung Verbelfen, son dern auch dem Reifenden in diesen Ge genden neue Gesichtspunkte erschließen. Der Main wird, sobald er mit dem Dampfboot befahren werden kann, in Wettbewerb mit dem Rhein treten. Denn, wenn auch nicht an Großartig keit der Scenerie, so an heiterer Lieb lichkeit und ernst - historischen Erinne rungen erreicht er ihn gewiß, und übertrifft ihn vielleicht in der mannig fachen Abwechslung seiner Uferge lände. Der Main entspringt im sagenrei chen Fichtelgebirge und umfaßt mit seinem Flußgebiet ein herrliche-z Stück Land, das zu den schönsten Bayetns —- ja Deutschlands zählt. Der Aus gangspunkt des Mainvertehrs liegt an seiner Mündung in den Rhein nächst Mainz. Bei der ersten echten Main ftadt Frankfurt, die kaum einem Deut schen fremd ist, wollen wir nicht ver weilen, sondern solche Orte aufsuchen, Stadt- Prozelten. die weniger bekannt sind. Da liegt nächst der bayrischenGrenze Aschaffen burg mit einer bekannten Forsilehran stalt, das schon im achten Jahrhundert erwähnt wird, als hier Bonifacius eine Kirche erbaute. Später war es Sitz der MainzerErzbischöfe und Kur fürsten, deren einer das prächtige Re sidenzschloß Johannisburg gründete. Außer demselben verdient noch daB «Pornpejanum« Erwähnung, eineVilla im antitrömischen Stil, die der kunst sinnige König Ludwig l. von Bayern in herrlicher Lage erbauen ließ. An das rechte Ufer tritt nun der prächtige Spefsartwald,einer der größ ten Deutschlands, heran, dessen Räu berrornantit in unser Jahrhundert bineinreicht. Seine bundertjäbrigen Bäume, seine grünen Wiesenthaler mit klaren Forellenbächen wirken durch ihre stille Einsamkeit mit mächtigem Zauber auf den Wanderer, dessen Pfad nur ein scheues Reh oder ein Lohn Rudel borstiger Wildfchweine kreuzL Jn dem dort reizend gelegenen Wald fchlößchen Rohrbrunn verbringt der Prinz - Regent von Bayern alljährlich einige Wochen, um sich der Jagd zu widmem « Neben den alten Buchen des Stuf fartwaldes gedeiht auch die Rede hier am Main, und hat dem Städtchen Klingenberg wegen seines vorzüglichen Rhthweins eine ehrenvolle Erwähnung im Lied verschafft. Eine nahe Biegung des Flusses wird vorn Engelsberg be herrfcht, zu dessen Franziskanertloster nnd Wallfahrtslirche sechs-hundert Stufen führen; eine prächtige Aussicht . lohnt den Aufftieg. Einen ganz mittelalterlichen Cha rakter hat Miltenberg bewahrt, das eingeengt am linken Ufer liegt und von einer Burg überragt wird, an deren stelle ein römischeä Castrum war. T Die interessanten Rainen bei Stadt Orozelten gehören einem Schloß an, Ans, einst Eigenthum des Deutschen Ordens wie so viele andere in dieser Gegend 1688 von den Franzosen zer stört wurde. Bei Wertheim mündet die Tauber in den Main, und hier vereinigt die Natur alles, was zu einem fesselnden Landschaftsbild gehört Auf der be waldeten Höhe liegen die ausgedehn «..«.x.—x» Nichts- wd ...-NX’EFE...-?T.«iw.i««3x:«- »Ist — - - Schloß Mainberg. ten Ruinen des alten Schlosses-, nächst der Heidelberger die größte Deutsch lands. Jn Homburg mit Burg auf steiler Höhe ist die Burthardusböhle, welcher der dortselbst 752 verstorbene Bischof von Wiirzburg den Namen gab. Noch immer spiegelt sich am rechten Ufer der dunkle Wald in den grünen Fluthen bis weit über Lohr, einem betriebsamen Städtchen in rei zender Lage Es besitzt ein altes Schloß, hübsches Rathhaus und Kirche. Jn der Nähe sind Eisenhiiw mer und Fabriten, arn andern Ufer das idyllisch gelegene Kloster Maria buchen. An der Einmiindung der frön tischen Saale liegt Gemünden, ein leb hafter Eisenbahnlnotenpuntt mit be deutendem Obst- und Weinbcu, Fi scherei und Schiffbau; es sind hier in teressante alte Bauten, und eine Ruine — die Scherenburg — in schönster Lage. Viel älter ist Karlstadt, mit Mauern und Thürmen umgeben,einem alten Rathhaus und gothischer Pfarr kirchez gegenüber die Ruinen der ur alten, von Karl Martell etbauten Karlsburg Die Gegend wird nun freier, die Weingarten zahlreicher; wir kommen nach Veitshiichheim einst Sommerre sidenz der Fürstbischöfe vonWiirzburg » Jetzt ruht auf den altfranzösischenj Gartenanlagen und den großen Bas- . » sins ein Hauch träumerischer Verges- «- - senheit der nur an Festtagen durch die fröhlichen Gäste aus Würzburg verscheucht wird. Bald erblicken wir die alte Mainstadt selbst, im Kranze grüner Rebenhiigel zu beiden Seiten « des schimmernden Flusses gelagert,;1 von der stolzen Feste Marienberg überragt: ein Städtebild, das- mit den " « schönsten Deutschlands wetteifert. Auf all die hiftorischen Schätze und archi tektonischen Schönheiten Würzburgs hier einzugehen, müssen wir uns leider versagen. Nun folgt die besonders fruchtbare Gegend von Ochsenfurt, das fchon im achten Jahrhundert ein bedeutender Ort war· Die Psarrlirche enthält Schnitzwerke des berühmten Bildhau ers Tilmann Riemenschneider (gestor ben 1531 in Würzburg). Hier sieht man noch allgemein die Frauen in der alten Tracht, vielfaltigen Röcken,bunt seidenen Schürzen, künstlich geflochte nen Zöpfen und reichem Schmuck an Ketten, Münzen und Ringen. Zu diesem Gan gehört auch Kitzingen in reisender Lage am Main mit geschicht lich bewegter Vergangenheit und be triebsamer Gegenwart Mk t- « Gemünden. Wer Friedrich Rückert schätzt, der wird sich freuen, in seinerGeburtsstadt Schweinfurt sein gelungenes Denkmal vor dem schönen Rathhaus zu finden. Ober-halb der Stadt ist das ehemals Hennebergische Schloß Mainberg, jetzt Privatbesitz, mit interessanter Samm lung von Alterthiimern. Der nächste größere Ort ist Haßfurt mit zierlicher gothiicher Ritterkapelle; dann kommt bald die Mündung der Regnitz in den Main, und man sieht in der Ferne die Thurme von Bamberg. Bleiben wir am Main, so führt er uns nach Staffelstein, am Fuß des Staffelberges: hier wurde 1492 Adam Riese, der berühmte Rechenmeister, ge boren. Weiter nördlich liegt die Wall fahrtstirche Bierzehnheiligen; jenseits des Mains das imposante Schloß Bang, ehemals Benedittinerabtei, jetzt dem Herzog Karl Theodor von Ban ern gehörig. Jm nahen Lichtensels zweigt die Bahn nach Coburg ab, wir aber suchen die Vereinigung des rothen und weißen Mains aus und kommen dann, letzterem folgend, nach Knien bach, bekannt durch seine bedeutenden Brauereien und das Schloß Massen burg. Wenn wir nun mit lobnender Fuß wanderung in das Fichtelgebirge ein dringen, so sinden wir in Hinweis tron die schöne Klostertirche, in welche die Sage die Grabitiitte der »weißen Frau« verlegt hat thäsin Kunigunde von Orlarniinde, gestorben 1300, Ahn frau des Hauses Brandenburg). Un weit Berneck mit interessanter Schloß ruine gelangt man an den Fuß des Ochsenkopfez zu der Quelle des weißen Mainz; die des rothen ist bei Gottes feld im Süden von Bahreuth· Diese ehemalige Sisung der Markgrafen von Brandenburg zeigt noch zahlreiche Ettnnerungen der verschwundenen Pracht eines sitestliehen hosei aus der Nocpeeoieit aut: so das neue Schloß -- - — mit schönem Garten, das Opernhaus. und in der Umgebung die Lust chliilser Fantasie und Eremitagk ebens werth sind auch das alte Schloß — vor ihm das Standbild König Max Il. —- das Wagnertheater und die Villa Wahnftied mit dem Grab des Meisters. Wir wollen nicht schließen, ohne Bamberg, den Uebergangspunlt des Mainvertehrs zum Canal, besucht zu haben. Dieser alte Bischofsstg ver dankt ieinenNamen den Bahenbergem die um das Jahr 900 hier herrschtenz Kaiser Heinrich Il. griindete den im poianten romanischen Dom und das umsangreiche Kloster auf dem Mi chaelsberg Jn der reisenden Umge bung, die wahrhaft einem Garten gleicht, befindet sich in dominirender Lage die Altenburg, eine theilweise re staurirte Schloßruinr. Oberhalb der Stadt bei Bug be ginnt der Ludwig - Donau - Main Canal, angeblich schon zur Zeit KarPs des Großen entstanden, in seiner jetzi gen Gestalt eine Schöpfung König Ludwig·s l. Die Umgestaltung des selben dijrite wohl den schwierigsten und toftspieligsten Theil der neuen Verlehrsanlagen bilden und großen Zeitaufwand fordern. --.-—-— Maria-Lucan Zu den berühmtesten Klöstern in deutschen Landen gehört die Benedik tjncrslotei MariasLaach bei Andernach am Rhein. Maria-Laach (.xi)batia Lnænsis oder Abbatiu samt-tue- Jilnriuo in bar-u) wurde bereits im Jahre 1093 vomPfalzgrafen Heinrich an der West seite des belannten Laacher Sees ge ftiftet und galt das ganze Mittelalter hindurch für eine der reichsten Nieder lassungen des gelehrten Benedictiner Irdens in den Rheinlanden. Das Kloster wurde im Jahre 1802 von der preußischen Regierung aufgehoben und in eine Meierei verwandelt, im Jahre 1863 jedoch von den Jesuiten an e fauft, die werthvolle naturwissenschask Eiche Sammlungen anlegten. Nachdem Den Jesuiten durch das Reichsgesetz Iom 4. Juli 1872 der Aufenthalt in Deutschland untersagt worden war, zelangten die Klostergebiiude in den Besitz des Grafen von Schaesberg, von Dem sie in allerletzter Zeit wieder an Iie Benedictiner übergegangen sind. Die herrliche Kirche« eine gewölbte Die Klostertirche. lifeiletbasiiila mit sechs Thürmen, ist Dielleicht das schönste, rein romanische Bauwerk in den Rheingegenden, sie vurde im Jahre 1156 geweiht und L859 restaurirt. Die Wirlung des einzig schönen Gebäudes wird durch sie prächtige Landschast wesentlich er höht. Hart am Gestade des geheim nißvollen stillen Kratersees gelegen, hebt sich die Kirche, von welcher Seite man sie auch betrachten mag, mit scharfen Umrissen gegen den Kranz der bewaldeten Berge ab. Jn der Woche ist die ganze Gegend völlig einsam, höchstens, dasz aus dem Schilf des Sees ab und zu der Ruf des Rohr hubns oder der Wildente ertönt, und dasz aus dem hellblauen, eiskalten Wasser ein Fisch emporschnellt. Nur Sonntags-, wenn aus den benachbarten Rheinstädten auf Leiter-wagen und zu Fuß fröhliche Touristen kommen, et rvachi das Seegestade auf einige Stun den aus seinem Märchenschlaf. Jm Fieber. Doktor: » . . . So, Jhr Mann hat Fieber? . . Klagt er über starke hitze?« Frau: »Das will ich meinen! Füh len Sie nur selbst! Der hat mindestens seine 95 Grad im Schatten!« Beleidigi. »Aber-, mein Fräulein, ich sehe ja nichts als Jhren großen Hut!« »Nun — und ist der etwa nicht fehenswerth?!« Yek Yiseut ; Vergegenwärtigen wir uns die Faust na etwa zu Beginn unserer Zeitrechs nung und ziehen wir einen Vergleich zwischen ihr und der heutigen Thier welt Europas, so begegnen wir in er sterern Gesammtbild so mancher präch tigenErscheinung, die gegenwärtig ent weder überhaupt oom Erdboden ver schwunden oder doch über die Grenzen Europas hinaus-gedrängt ist, oder endlich, wenn auch dort noch vorhan den, nur mehr sozusagen künstlich in einigen Zusluchtsstätten als Reliquie erhalten wird. Gänzlich ausgestorhen ist zu Ende des 17. Jahrhunderts der Ur was ums), sowie erst in unserem Jahrhundert der -sluglose Alt (Al(-a instit-unis) des hohen Nordens, weit über Europas Grenzen hinausgerückt ist der Löwe, der im tlassischen Zeit alter in Griechenland noch recht häufig war, und in der langen Reihe jener Arten, die dem gänzlichen Verschwin den nahe sind, nimmt der Wisent site-s histori) schon deshalb das meiste Interesse in Anspruch, weil er sich auch an seinen letzten Zusluchtgstellen trotz aller Pflege nicht mehr vermehrt. Ste tig nimmt seine Zahl ab, so dasz sich der Zeitpunkt seines Aussterben-Z fast schon berechnen läßt. Ehe wir zur speciellen Betrachtung des Wisents und seiner heutigen Ver breitung übergehen, seien einige Da k III-E- tr emAngrisf. ten über sein ehemaliges Vorkommen vorausgeschickt, sowie namentlich die Widerlegung der noch heute auch in gebildeten Kreisen weit verbreiteten Anschauung, daß der Wisent mit dem »Auerochsen« identisch sei. Der Ur oder Auer, lton neu-, die Stamm form unseres Rindes und von diesem bloß insoweit unterschieden, als dies durch die Gegensätze des Freilebens und der Domestitation bedingt wurde, scheint ehemals ziemlich dieselbe Ver breitung gehabt zu haben, wie der Wi sent. Schon Plinius unterscheidet llonimsus (Wisent) und km- (Ur), in dem er fiir ersteren die charatteristi sche May-un fiir letzteren die Aehnlich teit mit dem zahmen Rinde hervor hebt, und ebenso trennen alle späteren Autoren die beiden Arten. Der Wisent, in seiner Erscheinung noch gewaltiger als der Ur, bildete die stolzeste Trophäe der alten Germanen, seine und des Urs get-leichte Schädel mit dem mächtigen Hörnern schmückten das Heim des Deutschen und zur Zeit, als Hermann seine Schnaren gegen die Römer führte, dectte die abgezogene stopfhaut eines Wisents sammt den Hörnern das Haupt der tiihnen Recken, die wie eine Sturmfluth aus der her eynischen Wildniß hervorbrechen, um das fremde Joch abzuschiitteln. Furcht bar muß der Kampf gewesen sein, den da oft der kühne Weidmann mit seinen unvollkommenen Waffen gegen den damaligen König des deutschen Wal des zu bestehen hatte, und mit Recht nannte schon Julius Cäsar die Erle Kämpfende Wisentstiere. gung eines Wisent eine HeldenthaL Aus Süd-, West- und Mitteldeutsch land verschwand der Wisent schon frühzeitig; aus dem Harz und dem Sachsenland bringt die Zeit Karls des Großen die letzten Nachrichten über ihn, sür die großen Waldungen um St. Gallen erwähnt in Ettehard um das Jahr 1()00; von da ab finden wir ihn nur noch im äußersten Nordosten Deutschlands Aug Pommern reichen die letzten Daten nur bis 1373, dage gen erhielt er sich in Preußen viel län ger. Jm 15. Jahrhundert war er dort noch sehr hausten zu Beginn des 18. Jahrhunderts aber schien er auf das- Gebiet zwischen Tilsit und Labiau beschränkt zu sein, nnd nachdem um 1740 eine Seuche seine Reihen arg ge lichtet, nahm die Zahl trotz der von der Regierung angeordneten strengen Schonzeit ab, bis 1755 das letzte Stück durch die Wilderer Wirbel und Siebert gefällt wurde, welche diese That mit zenjähriger Festungshast zu büßen hat tm. Etwas länger als in Preußen er hielt sich der Wisent in Ungarn und Siebenbürgen, namentlich in der Ge gend von Füle im Szetler Land. Bis ins-I 17. Jahrhundert wurden hier ost große Pruntjagden abgehalten, und wie Gras Franz von Lazar berichtet, erschien noch 1740 einer seiner Vorfah ren aus dem Landtage zur hermanm stadt in einem mit vier bei Ghergho ge sangenen Wisenten bespannten Wagen. Mit der Wende des 18. Jahrhunderts war der Wisent jedoch auch hier aus gerottet und blieb von da sab aus die Gegend von Biolotviez in Lttthau rnd den Kaukasus beschränkt Der sogenannte Bialowiczer Wald im Penschanyfchen Kreise des Gouverne ments Grodnoch gelegen, welcher aus einem etwa 300,000 Acres großen, rings von Feldern, Wiesen und Hut weiden umfchiossenen Forst besteht, ist Eigenthum der tussischen Krone und wird von einem sehr zahlreichen, mitk tärisch organisirien Beaiiitencorps,ver waltet, an dessen Spitze der iaifeoliche Wildmeister Hans von Auer steht. Alle Beamten sind in dem mitten imReviete gelegenen Dorfe Bialowicz unterge bracht, im übrigen ist das ganze rie fengroße Waldgebiet undewohni. Jm Jahre 1824 fanden sich dort nach genauer Zählung im ganzen etwa 500, im Jahre 1832 etwa 712 nnd im Jahre 1854 etwa 1650 Wisente von, litt- li Ihr-Muth . . BeuteWilhelm’s II. von da ab beginnt jedoch ein merklicher Rückgang. Schon 1873 war die Zahl auf 527 gesunken und heute beträgt der Gesammtstand nur mehr rund 400 Stücke, obwohl nach dem Berichte des Wildmeisters von Auer seit 1874 im ganzen nur vier Stück auf kaiserli chen Befehl eingefangen und lebend verfendet und weitere 15 Stiick abge schossen wurden. Abgesehen vom Bialowiczer Walde und vom Kaukasus besteht gegenwär tig auch in Deutschland eine lleine Wi sentcolonie. Jm Jahre 1865 führte der tönigliche Oberjägermeister Fürst Heinrich XI. von Pleß in seinenThier garten zu Pleß einen Stier und drei Kühe ein, welche sich, im Jahre 1871 nach Meferitz überführt, freilich auch nuv sehr langsam vermehrten, immer hin aber gegenwärtig zu einem Stande oon 17 Stücken angewachsen sind. Den erstenWisentstier erlegte dort im Jahre 1869 Kaiser Wilhelm l» weitere Stiere brachten im Jahre 1877 der Herzog von Anhalt, 1880 Prinz Frie drich Karl von Preußen, 1882 Gras Piiäler, 1883 Graf Josef Waldstein, 1885 Prinz Wilhelm von Preußen, 1887 Graf von Solms-Baruth, 1888 Gras Saurrna und 1892 Kaiser Wil heim 11. zur Strecke. Das Gildenhaas in Dort-mind. Dortrnund, die ansehnlichste Stadt Westsalens, ist heute als Mittelpunkt eines bedeutenden Bergbaues weltbe lannt. Sie zählt zu den ältestenStäd ten des Landes, denn sie wird schon zu Anfang des zehnten Jahrhunderts ge nannt. Später hielten hier verschiedene Kaiser ihre Hoftage ab, und dann war Dortmund eine Freie Reichs- und wehrhafte Hansastadt, lo start befestigt, daß das Sprichwort entstand: »So fast as Diirtern·" Aus jener alten Glanzzeit sind noch verschiedene Erin nerungen erhalten, und in der Neuzeit entstand der Wunsch. die alten Bauten aus früheren Jahrhunderten wieder herzustellen. Ein hochinterefsanteö Bauwerk ist das Gildenhaus, das. im 15. Jahrhundert im gothischen Stil er richtet, Kauf- und Versammlungs zwecken gedient hat. Das Haus ist Ei genthum des Weingutbesitzers F. We nigheimer in Bingen und wurde unter Beihilfe der Provinz Westfalen und der Stadt Dortmund wiederhergestelli. E , DasGildenhaus. Damit wurde für die Stadt ein eigen artiger Schmuck geschaffen. Jin Giebel des Gildenhauses erblicken wir die Sandsteinsigur des heiligen Reinhold, des Schutzpatrons von Dottmund. Die unteren Fenster der Frontseite sind mit den Wappen Westsalens und der Stadt Dortniund geschmückt D:5 Jn nete des Hauses, namentlich Lxr ge eäumige Saal mit seiner schönen Ga lerie, ist mit verschiedenen alterthümli chen Geräthen ausgestattet An der Eingangsseite des Saales steifxn zwei Holzsigurem die Kaiser Karl IV. und seineGemalJlin darstellend. An der lin len Wand desselben Nanmes lsrsindet sich noch ein Reitetstandbild des heili gen Reinheit-, das aus einem Eichen block geschnitten ist und aus dem 15. Jahrhundert stammt. A.: »Was ist das eigentlich für ein Verein: Das blaue Kreuz?« B.: »Wer dazu gehört, darf keine geistigen Getränke genießen!« A.: »Sakra, is bös a Kreuz!« AOf Daher. ER f- - ;g . Fremden »Vot fünf Jahren hieß « Jhr Gasthof »Zum Lamm« und jetzt « »Zum Drachen«, wie kommt dass-« Wirth: »Ja, damals war i no nöt d verheirath’t!« is l — Bescheiden. z -«-.-«L Eis-II Fräuleim »Wie ich hörte sind Herr Lieutencmt nach dem Apolloplatz ver zogen?« Lieutenant: »Ja, et hieß aber auch schon so, bevor ich hinzog.« Kindcrmund. K .. - , .-.- -.»,« «. « -- W’»— P- « .-·--.7-:—.-·:· Papa: »Was machst Du denn hier, Butichi?« Viktor: »Ich lerne das Zimmer auf kämmt-X Papa: »Und warum beans« Bitten-: »Weiß man denn, ob ich nicht eine faule Frau bekomm’?« -.-. Ptompte Erledigung. ALLE Wirtmnc »Herr Stttdiosus, der Schneider ist draußen, möchte gerne Geld haben ——-der Schuhmacher ist auch da.« Student: »Na, denn sagen Sie den Schuhtnacher, er soll dem Schneider was geben« O----—-—--.-.--—---O Kindermund. —»Gtoßmama, morgen steigt ein gro ßer Lustballon auf; Du kannst mit fahten, Papa erlaubt es!« »Luftballan —- mitfahren — erlaubt es —- was soll das heißen?« »Na, Papa hat gesagt, wenn Du 'mal in die Luft fliigeft —- ee hätte nichts vagesmt«