Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 18, 1897, Sonntags-Blatt., Image 16
Weiter schreit-erriet des inlipp Sauerampfen cspftisin 1897 by the Gewiss Pres- s- Pist- co. Mein lieber Herr Redaktionari »Ph"tlipp«, bot der Wedeswcilcr de annere Tag zu mich gesproche, «a1n Sonntag hen die Zchivobe ePicknick un do XE« will ich dich emol ebbess sage, do L gehn mir hin, mich un dich« «O, well«, hen ich gesagt, »du weißt ut genug, daß ich nit arig viel for Sicknickg kehre. Do is es immer so warm, der Kaller hängt eem wie e Waschtäk um de Hals erum un der viele Dost duht eem die ganze Jnseit ausdtoctene « »Du Montie « hot Der Wedesweiler gesagt, ,,fok was hot’s dann des Bierche, kann met do nit den ganze Dost mit eweg schwenke?« ,,Well, das is ja fo«, yen ich gesagt, sagt ich, «awer ich hocke mich liewer in dein Platz un packe e paar diesende Schuppe, als daß ich mich Uf so en Pianick Graund an die Bahr hänge un mich von Moßkiehtohs uffresse losse un dabei Gläs’chek Bier hingestellt kriege, die mer gar nit sehe kann, wann mer nor e wenig nierseited is, un wo met arig kehrfull sein muß, daß eem keens in’s Auge kommt.« Do sagt awwer der Wedesweileu »Jetzt red emol teen fuhlische Stoff, es is ja e Etsturschen un ich sage dich, mer hen lattse Foun, die Schwobetnaidle sm Kinnet zum Küsse — —« »Ja, awwer nit sot uns«, hen ich rimattt. »Wer kanns wisse«, sagt do der Weins-weilen »mi! fickse uns fein uff un spende e bische Geld un ich dette dich einiges-, dann sin die junge Fellersch nit in it.« Jch muß sage, Herr Redaktionär, ich hen die Eidie gar nit schlecht gegliche, bi kahs ich sin einige Zeit reddig, e gute Zeit zu hatotve un wie ich heim sin komme, do hen ich die Lizzie ganz sahfiche gesagt, daß es mei Jntenschen wär, die Eckskutschen mitzumache. »Du duhst nit«, hot die Lizzie gesagt, «un wann du doch gehst, dann nor unnet die Kandischen, dasz du die Buwe mitnemmst.'« Da do hen ich’s Fhabh gubei Foun, hen ich gedenkt. wwer ich hen auch ebbes gesagt. Jch hen gesagt: »Ich will.dich emol ebbes sag-C heu ich gesagt, sagt ich- »ich gehn an das Picknick und die Kids stehe heim, sieb?« Wie die Lizzie ge hört hot, daß ich Bißnes meine, do hot se ganz diffrent gesproche. »Philipp che«, sagt se un hot so schwiet ge schmeilt, wie alles, »ich denke blos, du besser gehst nit mit den Wedesweiler. Du weißt, der is voll von Tricks un ich sin immer efsrehd, es deht dich noch emal ebbes häppene. Biseids das bist du auch nit lang zekick trank gewese un du mußt arig gute Kehr for dich nemme. Du kannst auch das viele Bierdrinte nit stende.« Jetzt möcht ich nor emal wisse, wer die Lizzie so e ver dollte Lei von mich gesagt hotI »New wex meind, Lizzie«, hen ich gesagt, «selles Picknick is an en Tempetenz Graund un do hots nicks wie Papp. Jch weiß gut genug, wie schlecht ich e paar Woche zerick ab war, awer das is jetzt all iwwer und all was ich will, is daß ich emal e Tschehnsch ben, das macht mich widder besser fiehlr. Du mußt nor nit denke, daß ich mich im mer von den Wedestveilet fuhle losse, IF wschmart Fie der is, sin ich auch.« Veu um uce Jetzle nll recol geglaubt Jch weiß gut genug, am Liebste hätt se gegliche, wann ich gesagt hätt’, se sollt mit mich gehn, awwer nicksie. Der Mann muß auch wann un dann emal mitaus sei Altie gehn un enihau denk ich, wer sei Frau gleicht, der läßt se heim stehn. Wie die Lizzie gesehen hot, daß ich mein Meind nit mehr tschehnsche deht, well, do war se auch sättisseii. Jch hen se geprammißt, daß ich se mit ebbes Schönem sur preise behi, wann ich retuhr komme. Sell hot se nit geglaubt un, in Fäckt, ich auch nit. Well, der Wedesweilet un ich mir ware arig froh, daß mer den Ttipp zesamme mache un den Dag unner uns spende konnte. Jch hen mei Eiskriehm Pehnties un mei weiße West angezoge. Ofs Kohrs hen ich met Pättent Leddersch gewohre, hen mich auch en tliene Schehs kriegt un ich hen sein geguckt. Der Wedesweiler hot gesagt, er deht nit wunnetn, daß die Gotls all stock an mich wäre. Er hot sich awwer auch in e greht Schehp usgesiclst. Er hot sei Deimend Pin, sein Deimentring, sei golden Botsch tschehn, wo dick un strong genug war, for baß se en Muhser an seinEckspreß wage juhse konnt, un in Fäckt, et hot enug Tschuelerie gewon, sot en chmale Tschuelet Stolze zu sille. Den Sehsi gleich ich nit pertillet, ich deht nit soviel Stoff an mich hänge, awwet oss Rohr- hen ich auch nit viel in die Lein.« So en Saluhnlieper, wo sei E sißnei not e bische streht und bißness leis eonne dicht, der kann gar nit helfe, Geld zu mache, wie alles un der Wedetwellet is den Weg. Jch sage heu, der kann een so schön bulldohse, ei lettet Bier zu drinte un am iesigste et sei tehgellet Kostiemersch draus Do heißt’s immer »Well, sue-,- iest drinkt, ich hen e frisches M cn Käpp, je mehr een- do deroon W dgl-L, desto besser duhM tehste.« so wen-. ich im schon acht Schup Ieesch gedrunke un den doch noch kein genohtist. Well, ei dont Fretnd do muß mer eini tin e. Wie mer in die der Fonn schon ge Z statt. Bei galle, ich hen gesiehlt wie en Mehbock. Utl Die Zeit kaute zu Doyi geticiclt, wie se mich an die Trehn ge sehn yen un Jedes hot Händs mit mich geschehtt. An die Picknick Graunds do hot"’s awwer Schwobe gehabt un die Gorls wate auteseit. Schiewiß, der Wedesweiler bot se all gekennt und hot zu se all Du gesagt. Jch hen ge denkt, was der kann, das kann ich auch un wie ich wioder eins von die Schwabemädle gemiet hen, do hen ich gesagt: »Schwiethahrt, was guckst de awwer heit so schön, willst de en Drint an mich nemme?« Was wer’n Se deute, so hot mich eene us das Ohr gehaue, daß mich mei Fehs noch zwei Stunde gebtennt bot. Der We desweiler bot gesagt, ich wär en ver dolltet Fahl, selles Mädche wär den Minnister sei Dochten Wei die hätt mich etreste mache könne. Well, ich hen mich vorgenomme, e bische mehr kehrsull zu sein. Jch sin immer mit den Wedesweilek gange und hen e arig gute Zeit gehabt. Off Kohts es bot en ganze Peil Geld getost, awwet ich hen nicks drum gewwe. Mer ben mit e Paar junge Lehdis en Waht ge nomme un sm an die Lebt gange. Do bot’5 Boot’s gehabt un der Wedeswei ler hot uns inweited, e Bootreit zu nemme. Die Gorls hen teiteweg ei zeppted, ich hen nit so pertitieller derzu gefieblt. Jch weiß, das Wasser hat kein Balle un ich hen ausbäcte gewollt. Der Wedesweiier bot gesagt, ich sollt nor nit esrebd sei, ich braucht das Messer in nii m besinb Gsnb EIT emai, grad in Front von die Lehdies so e Rimahrt zu mache! Sell is doch schuhr nit schön. Well, ich hen ihm awwer auch en Blick hingeschmisse, der nit von schlechte Eltern war. Jch hen dann en Bau zu die Lehdies gemacht, hen geschmeilt un hen gesproche: »Wenn die Lehdies gleiche, e Bootreit zu nemme, dann sin ich sertelle in it, bikahs ich gleiche immer un einige Zeit die Lehdies zu pliefe·« Sehn Se, so muß en Schentelmann spreche un ich « hen auch mit mein kleine Spietsch e arig gute Jmpreschen gemacht. Herr Redaktionär, printe Se mein Spietsch recht Praminent un schicke Se mich e Dotzend mehr Kappies. Sie werde wohl nickö derfor tschahrtsche, ditahs ich supohrte doch schon for 25 Jahr Jhne Jhr Pehper. Well, der Wedes weiler hot e Boot gerent un mir sin zuletzt in das Boot. Jch wär am Liebste gleich wieder autseit, bilahs es is mich grad eingefalle, daß ich mich Spätzle un Sauerkraut un e diesentes Stick Zwiwweltuche geordert gehabt heu. Well, ich hen nicks sage gewollt und mer sin abgesahre. Der Liedes weiler hot gerudert un die Görls hen gefunge un geschnickert. Jch sin ganz dissie worde un hen mich an eine von die Lehdies festgehalte. Seil hot mich widder e wenig besser fiehle mache. Das Boot hat geschehit wie alles un alle Seite-nd is mich das Wasser in’s Gesicht geschpliischt. Bei Schimmenie, hen ich gedenkt, wann ich nor widder » autseit wär. Jch hen so fonnie ge ; siehlt in mein Stommeck un die dicke l Schweißdroppe hen mich uff mei E Forhett gestanne.« Fiehle Se nit gut, E Mister Sauerämper'« hot eene von die Lehdies gefragt. »Ich sollt sage, ich ; dul) nit,« hen ich gesagt, »ich denke, ich ; wer’n siesick.« Uff emol is michs ganz i schwarz vor die Auge geworde un die nächste Minnit hen ich mich iwwer die Ettsch von das Boot gehängt, bitahs ich hen emal in das Wasse gucke ge mißt. Das Boot hot in dieselwe Min nit wieder arig geschehtt un bummsL do hen ich im Wasser gelege! Mehbie, do hen ich gehallert! Jch hen schuhr gedenkt, ich deht die Lizzie in mei Lewe nit mehr widdersehn. »Wedesweiler!« hen ich gehallert, «sehf mich, sehf mich.« Do hen ich genohtisi, daß mich eens an mei Haar hot griihbe gewollt, awwer an etiaunt von mei Bahlhett is sell nit gut gange. Schließlich hen se mich doch in das Boot gezoge. Ich warsn purtjnier doht Der Axt-esti irr c- return gewule ull se yell Mle erausgeschleist. Der Wedesweiler hot dann zu die Lehdies gesagt, se solle ; emol fortgehn Sie sin auch fortge ronnt, wie der Dickens un dann hot mich der Wedesweiler mein ganze Stoff ausgezoge. Mich hot er in’s Gras gelegt un mit sei Schnussduch zugekowwweri. Mei Kleider hot er an en Busch getrockend un es hot so e ebaut e Stund genomme, do ware mir, mei Kleider un ich, wieder allreit Ich hen dann mei Spätzle gesse un noch e wenig Bier gedrunke for das Wasser in mein Stommeck zu verdinne. Dann sin mer heim. An das Schwowe Piet nick, do wer ich mei ganzes Lewe lar dran denke. Womit ich verbleiwe Jhne Jhrn liewer Philipp Sauerarnpser. Viehzer Inst-set Der Stiefel sprach verächtlich Zu dem Pantossel einst «Du disi nicht ebenbürtig Mit mir, wie du wohl meinst. ch bin der Stolz des Mannes, in Frieden wie im Krieg, Und meinen blanken Sporen Verdantt er Ruhm und Sieg! Es kostet meist ein Lächeln, So oft man von dir spricht ; Zu bessere Gesellschaft ommst überhaupt du nicht l« — «,ss)rach seht der Pantoffel, »F? ag doch in Dors und Stadt, Wie mancher held mit Sporen Vor mir aezittert bat. l« - q sie Honigmagerih Aus den Reiseerinnerungen eines deutschen Seeofstrters. Der Mensch —- und namentlich der Deutsche bedarf außer seinem täglichen Brod noch etwas Anderes, um zufrie den zu sein, der Fürsorge nämlich fiir ein lebendes Wesen! Das gilt auch fiir den Seeofficier. Die unter den Kameraden gewonnenen Freunde tön nen hierbei nicht in Frage kommen, da fie, abgesehen von einzetnen kleinen Diensten, die sich stets im Zusammen leben ergeben, besonderer Sorgfalt nicht bedürfen. Nein, es muß ein We sen sein, fiir das man allein und aus schließlich sorgt, und da die sonst hier für geschaffene und vorhandene Weib lichleit auf Kriegsschifer gänzlich fehlt, sucht man einen allerdings min derwerthigen Ersatz in anderen Ge schöpfen der weiten Gotteswelt, die da lreuchen oder fleuchen. So schaffte sich, wenn der gestrenge Herr Comman dant oder der erste Officiers nichts da gegen hatte, dieser oder jener ein liebes oder garstiges Thierchen nach freier Wahl, sei es allein, sei es im Verein mit anderen Kameraden, an, woraus sich dann meist im Verlaufe der Reife eine förmlicheMenagerie herausbildete. Man lache nicht! Wiederholt sind Raubthiere, freilich jugendliche, zahme und bildungsfähige, auf solche Weise mitgenommen worden, wie z. B. Pan ther, Bären, Füchse, Marder und an dere Fleisch- oder Pflanzenfresser-. in der großen Mehrzahl allerdings Papa geien und Affen, die Spaßmacher un t-- h-- QSZssmus miß-»so mis- 1 N -... -., ....... .-...-..» .-.- ». -. ! das Schiff, auf welchem Schreiber die i ser Zeilen eine Reise um die Welt mitmachte! f Da lamen bereits vier Wochen nach 2 dem Verlassen der Heimath in Funchal . auf Madeira verschiedene Papageien s an Bord, graue und grüne, zahme und bissige, sehr dumme und sehr kluge. Zu letzteren gehörte ein von einem ver heiratheten, älteren Offieier erstande ner grauer Papagei, der jedenfalls Sprachtalent besaß, denn er lernte neben seiner Muttersprache, dem Por tugiesischen, sich bald auch deutscher Laute bedienen und wurde von seinem Besitzer in geradezu rührender Weise gehegt und gepflegt. Sein Nachah mungstalent machte sich freilich manch-« mal auch recht störend bemerkbar. So lernte er als militärischer Vogel die Commandos »Tretet weg«, »Stillge ftanden«, »Rührt Euch« und andere mehr von selbst so vorzüglich, daß häufig die bei Musterungen an der Kammer jenes Offieiers Aufstellung nehmende erste Division Matrosen in » Verlegenheit gerieth und meist im un ; passendften Augenblick, wie z. B. bei s der Jnsvicirung durch den Comman L danten. falsche Bewegungen ausführtr. F Dann ferner hatte das liebe Papchen gar bald das Anpfeifen des Ober ; ootsmanns zu »Alle Mann auf, llar l zum Manöver« mit solcher Fertigkeit « weg, daß wiederholt, natürlich wieder s zum ungelegenfien Zeitpunlte, wie in ; der Mittagspause, die Mannschaft ’ ; fälschlich alarmirt wurde. J Nicht gerade die Aufmerksamkeit " ! fördernd war auch sein fortwährendes F Geplapper und Repetircn des Erlern- . E ten, wenn die Seecadetten zur Jn- » i strultion im Unterrichtsraum ver- ; 7 sammelt waren, der von der Kammer, i die den Spaßvogel beherbergte, nur » « durch eine dünne Wand geschieden war. Dafür revanchirte Papchen sich aber wieder, da er beim Anllopfen an die Kammerthiir wohlerzogen »Her ein!« rief und den Seeeadetten das recht schwierige Werten feines Herrn I erleichterte, indem er mit großer Wich I tjgleit unabliissig: »Herr «C«apitän t Ulculellakll:" schlie. Ja er spu, now dem sein Herr auf jener Reise zum T- Eorvetten-Capitän befördert war, noch am selben Abend, gut instruirt, »Herr Capitän« gesagt haben und dabei auch fernerhin geblieben sein. Zu seiner Ehre wollen wir hoffen, daß es wirt t ; lich so gewesen ist! —- Einmal war ! Papchen sebr in Rothen! Es hatte ; sich eine listige, freche Zibethtatze, die aus China stammte, in die Kammer « eingeschlichen und wagte, sich herabge setzt fühlend, einen Angriff auf den Vogel, der jämmerlich aussang, wie der Seemann sagt, und unablässig »Herr Capitän« (?) schrie, selbst dann noch, als dieser, von dem Lärm er wacht, längst sein Schlachtschwert ge zogen, im Dunkeln damit überall hin gestoßen, dabei manches zertrümmert, schließlich aber doch die abscheuliche Zibetbtatze aufgespießt hatte. Außer dem Schreck, den der Vogel und sein Besitzer davontrugen, war kein sonder licher Schaden entstanden. Denn jene Katze war zwar nicht ganz wohlauf. mußte aber wohl nur leicht verleit sein, denn sie trieb sich, wie vorher im mer, noch bis zum Schlusse der Reise beimtückisch im Schiffe herum und war, so weit es ihre Natur zuließ, ganz dergnii t. Jn die bewußte Kammer hat sie sich aber nicht wieder ewagtt Natürlich waren nicht a e der im Berlan der Reise an Bord gekomme nen 75Papageien solche Muster-Exem plare, obschon manche in Gestalt und Gefieder weit schöner aussah-i als Papchen. Die meisten standen in Be zug auf Unmanierlichleit erwähnter Zibethlaye nicht nach, zerfesten Alle-, was sie in der Kammer mit dern Schnabel erreichen konnten, zerbissen manchen Finger und trächzten qnz entseslich. Was Wunder, daß i um diese oder jene musikalischer veranlagte oder newsse Natur nach dem Leben zu trachten ann! —- « Lin K dt wurden auch einige der F allerliebsien, zierlichen Kaptauben an geschafft, hieuen sich aber leider nur sehr kurze Zeit, Nicht von längerer Dauer war die Anwesenheit mehrerer mächtiger, aus der Reise nach Mel-. ; bourne mit der Angel gesangenet Al s batrosfe, die wieder in Gestalt, Bau T art und Plumpheit der Bewegungen l ; zu jenen in scharfem Contrast standen. I Plump waren sie allerdings nur, fo bald sie an Decl geseyt waren. See beine hat nun einmal nicht jeder! Flo - gen sie über die meist aufgeregte See, fast ohne Flügelschlag, dahin, so wa fen sie an Eleganz laum zu übertref en. Erst nach mehreren Wochen erfuhr der Thierbestand wieder eine Bereiche rung, als das Schiff sich zwischen den Südfee-Jnseln aushielt. Da überraschte eines Morgens ein - kleiner, aber viel gefahrener Matrose seine Kameraden mit einem fliegenden i Hunde, den er in der Talelage entdeckt ; und mit selbst für einen Seemann lmlsbrecherischen Kletterei herunter ge ; holt hatte. Noch am nämlichen Abend Hing derselbe Matrofe mit der Mütze ; einen verflogenen Landvogeh wobei er eine bewundernswerthe Findigkeit und I Gefchictlichleit an den Tag legte und z der gesammten Befatzung ein riberaus j komisches Schauspiel bot. Den flie ; genden Hund päppelte er mit Bananen itnd hatte ihn in kurzer Zeit ganz zahm gemacht. Wieder sollten einige Wochen berge hen, bis Japan der Menagerie weiteres Material lieferte. f Das werthvollste der von dort mit l l 1 i genommenen Thiere war zweifellos . ein Marderhund (Tanuti) welchen ein T Seecadett auf einer Partie in das Jnnere aus dem Thierbestand eines Tempels läuflich erworben und mit Vieler Mühe unter dem Arm glücklich an Bord gebracht hatte, wobei er durch die scharfen Zähne des suchsartigen Thieres übel zugerichtet worden war. Letzteres mußte wohl aber in seinem Tempel ganz zahm gewesen sein, da es sich bald an die Mannschaft gewöhnte, Abends zwischen den an Deck herum liegenden Matrosen herumtroch, sie beschnupperte und sich lrauen ließ. Von den Seecadetten wollte es sich al lerdings weniger gefallen lassen, ob wohl es bei diesen sehr beliebt war, allein schon deshalb, weil es sich ab und zu ein Huhn aus dem Hühnerstall der Officiere holte, dessen Müder-öl terung für die Zwecke der Seecadetten messe verboten worden war. Der prächtig bepelzte Tanuli wurde später glücklich nach Deutschland gebracht, obwohl er ein und ein halbes Jahr an Bord war und manchen Klimawechsel durchzurnachen hatte. Er wurde dem Berliner Zoologischen Garten als er stes Exemplar der Art zum Geschenk , gemacht und erregte aus dem Trans- i port dorthin auf den Eisenbahnstatio- « nen in den Wartesiilen ungeheures i Aufsehen, da er frei herumlief, sich mit i Vorliebe auf die Tische begab und das i Bier aus den Seideln trank. Jn der Wahl seiner Speisen war er auch vor sichtig, so fraß er an Bord besonders gern präsewirten Lachs mit Reis ne ben den Officiers-Hühnern. —- An der chinesischen Küste wurden dann sehr viele Falten gefangen, die sich Nachts im Bug der festgemachten Segel ver steckten, so daß man sie manchmal quasi todttreten konnte. Sie blieben eine Zeit lang an Bord, ließen sich füt tern, waren dann aber eines Tages ih rem Drange nach Freiheit gefolgt und auf- und dabongeflogen. Wie früher erwähkx t, stammte die Zibethiatze auch ausChina, ebenso noch » einiae andere Marderarten. die sich i die Heizer zugelegt hatten und wie diese wenig an’s Tgeålicht lamen. ; Der richtige Uli ging aber erst los, als in Anfer, das ein Jahr später auf so traurige Weise beim Ausbruch des Kratatoa vom Erdboden verschwand, Affen an Bord kamen. « Wie bei den Papageien waren ar tige und biåse, gelehrige und dumme unter den 36 mitgenommenen· Einige waren allerliebste Thierchen, die sich als äußerst Possirlich erwiesen und äfgar manchmal die Langeweile vertrie ; ben, sodaß sie zur Ausmunterung der ) Besayung erheblich beitrugen. Wahr . scheinlich nur aus diesem Grunde hatte i man die Mitnahme gestattet, denn in mancher anderen Hinsicht war es teine angenehme Zugabez muszten doch um der Schmuherei und den sonstigen Untugenden der Affen einigermaßen zu steuern, von den Schiffözimmerlem ten Stalle —- Kasernen genannt — gebaut und ein Matrose zur Reinhal tung derselben bestimmt werden. Ein sehr großer, in einen engen, vergitterten Kasten gesperrter Affe war überaus biffig und tnurrigi Er wurde von einem Politiier unter den Matrosen »Stobelew« genannt, weil der Deutschenhasz dieses rufsischen Ge neralö damals in voller Blüthe stand. Unser »Stobelew« ließ Niemanden in seine Nähe tommenl Den nichts ah nend bei ihm vorbei wandelnden Ta nuti ergriff er einmal am Schwanz, hielt sich mit der anderen Hand an einem herunterhiingendenklauende und tnurrte mächtig, sodaß jener in seiner Angst- loiziitvmrnem ais Carroufel herumlief, das noch vervollständigt wurde, als der Tanuki vor Herzens pein die erade in der Nähe ver-weni rende ibethtatze seinerseits am Schwanze packte. Diese mußte den Kreislauf nunmehr trv ellen Jn grimms mitmachen, b I es Herrn »Sie-klein« gefiel, plöglich loszulas en, wobei natürlich Tanuti und Zi thsatze in einem Klumpen sortrollten und lehtere sich schleunigst aus den Rinken barg, ts. b. aus dem Staube machte. Nicht lange später-, auf der Reise nach Sansibar, war »Skobelew« eines Tages ausgebrochen, in die Ta kelage gekletteri nnd über Bord ge fallen! Merkwürdigerweise erhielten wir bei der Ankunft in jenem Hafen die Nachricht, daß der richtige Skobes ler inzwischen auch gestorben war. Jn Sansibar wurde der Assenpark wieder durch einige Meerkatzen ausge füllt, lichtete sich aber, als die heim lehr Anfangs November bei unwirih lichem Wetter erfolgte, recht bedenklich, so daß nur ea. ein Dutzend deutschen Boden betrat. Bis dahin hatte sich die Menagerie aber wieder um zwei Ich neunions und einen Leguan, die an der Gutneadiiiste an Bord kamen, ver mehrt. Rechnei man dazu die freilich zah men Find-Ochsen, die australischen, asrilanischen und chinesischenSchweine, die samoaniscben Hammel und die ver schiedenen Hühner- und Entenarten, die imLaufe der Reise zu Ernährungs zwecken in mehr oder minder großer Zahl an Bord untergebrachi wurden, so erscheint die Bezeichnung Bord-Me nagerie zweifellos gerechtfertigt. Friedrichs-tun und der Sachsen« wald. Von Ernst Stegelmanin Der Sachsenwald ist eine der um fangreichsten und schönsten Waldungen der Provinz Schleåwig - Holsieim er liegt zum größten Theilim ehemaligen Herzogtbum Lauenburg. zum Theil « . «-»Ik use-Ia «--c «—k. ----- tx-- m-kå-4 -...., ..-.., ...., »-....»..g..-,.... »..«.·.. Sein Name rührt noch von jenem tap seren Voltsstamrne her, der vor Alters seinen Wohnsitz an der Unterelbe hatte und von dem noch heute das nordwest liche Deutschland den Namen »Weder sachsen« führt. Seit dem Jahre 1228 gehört der Wald zu Lauenburg und zwar krast eines Vertrages-, den der Erzbischof von Bremen und Hamburg in diesem Jahre mit dem herzoge von Sauen burg schloß. Zweihundert Jahre spä ter kam er in den Besitz der Hansestädte Hamburg und Lübeck. denen der Her zog den halben Nießbrauch im anzen Walde fiir »ewige Zeiten« a treten mußte; nur die Jagd blieb ihm zur unbeschränkten Benutzung. Länger als 120 Jahre dauerten diese verwickel ten Besitzverhältnisse, da tam umsJahr ; 1550 ein neuer Herzog in Lauenburgi zur Regierung. Mit allen ihm zu Ge bote stehenden Mitteln bemühte ssch dieser, den Wald wieder in seinen Be-s sitz zu bringen; so suchte er nachzuwei- I sen, daß in dem mit Hamburg undj Liibeck geschlossenen Bertrage nur der Sachsenwald als diesen Städten zu kommend bezeichnet wäre und unteri diesem Namen nur ein tleiner TheilE des Waldes von Alters her verstanden; würde. Jn Folge dessen litt er auch die i hanseatischen Holzfäller nur in diesemz Revier. Damit natürlich nicht einver- - standen, verklagten ihn die beiden i Städte beim Reichslamrnergericht zu; Speier und es tam zu einem Prozeß,k der nicht weniger als —- man höre und j staune —- 135 Jahre dauerte, und; zwar von 1549 bis 1684, und in dem; nacheinander siinf regierende herzögez die Rolle der Vertlagten spielten. Sie E wurden zwar mehrmals verurtheilt,j den hansestädten ihre Rechte wiederi -zutommen zu lassen, aber durch immer l erneute Berufungen und Einwendun- , am vertchlevvten sie die Sache immert weiter. Da entschied endlich das . Reichstammergericht aus Antrag ders Städte, dasz der Wald getheilt werde, I und zwar in eine nördliche und südli- H che Hälfte, und als der Herzog, dem die s Wahl zwischen beiden sreistand, nun! doch wieder zum Ganzen griff, wurde; ihm einfach die südliche Hälfte zuge-! schoben, während die Städte den nörd lichen Theil als gemeinsames Eigen- .· thum in Besitz nahmen. Doch schont mit dem Tode dieses Fürsten nahm die ; Sache eine andere Wendung. Diesers starb nämlich tinderlos und in Folge; dessen ging das Herzogthum anBraun- i schweig und später an Hannover übers Diese nun betrachteten das Erbe alss erledigtes Reichslehen und erhoben sot auch Anspruch aus den ungetheilteni Besitz des Waldes. Mächtig wie sie! waren, brachten sie es auch zu Wege» daß ihre Forderungen anerkannt wur- T den. Wohl legten die hansestädte ge-i gen diese Bestimmung wiederholt Pro- z test ein und führten auch weiterhin ihre I Herrschaft im Walde fort, wenn abets ihre Bö te einmal von ihrem Amte· Gebrau machen wollten und Holz zu fällen sich unterstanden, wurde ihnen von den Lauenburger Waldhiitern Axt und Sage genommen und sie selber aus dem türzesten Wege über die Grenze geschafft. Bon da an bis zum Jahre » 1871 gehörte der Sachsenwald unun i terbtochen um Dornänium des her T zogthums auenburg. Durch Nezesz vom 19.——21. Juni erwähnten Jahres ’ ging dann derjenige Theil des lauen s hurgischen Domaniums, welcher im Amte Schwarzenbeck la und denSach senwald zum größten heil umsaßt, in den Besiz des erzogö von Leuten burg, Kaiser Wil tm's l» über und dieser überwies am 24. desselben Mo nats den Erwerb dem iirsten Bis marrt »in Anerkennung einer großen Verdienste um das Vaterland als eine Dotation zum Eigenthum.« Diese Fideikommtß - Dukschqst Schwarzenbeet hat ein Gesammtareal von 7511,20 Vettern wovon 6769 het tar zur Forsitoirthschast benust wer den: der Sachsenwald allein umfaßt Ins dettar. Der Fiirsi nahm seinen Wohnsitz in » Friedrichsruh mitten imWaldg an der Berlin-Hamburger Bahn gelegen. Der Name des Ortes stammt von einem Grasen Friedrich von der Lippe her, der in den siebziger Jahren des vori gen Jahrhunderts eine Zeit lang Päch ter der Jagd im Sachsenwald war und hier ein Jagdhaus errichtet und bis zu seinem Tode auch bewohnt hatte. Es war nur ein einfacher Bau aus Fach weri und mit Strobbedachun , im Jn nerri wies es jedoch einen ürstlichen Luxus aus und war mit kostbarean beln und reichem Wandschmuck aus e stattet. Nach dem Tode des Grafen wurde es wieder verkauft, kam nach und nach an verschiedene Besitzer, ge rieth schließlich in Verfall und wurde abgebrochen. An seiner Stelle wurden drei neue Gebäude errichtet, zwei da von stehen noch heute, das »Logirbaus· und der ..Landirug«, in dem lefteren befindet sich jetzt eine Gastwirth chast. Das dritte. das den Namen Frascati erhielt, wurde später wieder bei einer Feuersbrunst zerstört. Nachdem es größer und prachtvoller wieder aufge baut war, diente es eine Zeit lang als Pensionat eines Wirthes aus dem be nachbarten Reinbeck, bis es im Jahre 1871 vom Fürsten Bismarck erworben wurde. Dieser ließ es zu einem sehr einfachen Herrenhause umbauen und wohnt seitdem darin. Das Schloß liegt ganz nahe an dem Wege, der von Bergedorf durch den Wald nach Trit .. gez--- :.. -:..-... Inn-h- y-- köpf IUU Ist-ZU tu Deus-us Wen-os- »--- ---« Landstraße mit der sie urchschneidens den Berlin - harnburger Bahn bildet Es ist nur ein einfacher, gelbgetünchter Ziegelbau; stattliche Thürmr. Erker und Zinnen, wie sie wohl dem Land hause eines fürstlichen Herrn entspre chen würden, sucht man ver ebens an ihm. Ebenso einfach ist au das Jn nere gehalten, ohne jeden Luxus, man cher wohlhabende Privatmann würde sich luxuriöser einrichten. Ein roßer schattenspendender Pakt umgie t das Schlößchen von allen Seiten, ein klei nes freundliches Gewiisser. aus dem es sich lieblich schauteln läßt, fehlt auch nicht. Und rings umher erhebt sich das Blätterdach der mächtigen Buchen, und Jahrhunderte alte inorrige Eichen wiegen ihre majestätischen Kronen im Winde, sest gesiigt in der Erde als die Sinnbilder ihres Besthers Und doch ist es in Friedrichsruh nicht so einsam, wie man es wohl von einem Walddörslein annehmen sollte. Die menschliche Schaffenslust und der Jndustriesleiß hat auch an diesem lieb lichen Erdenplätzchen Einzuggehaltenx es ist schon erwähnt, daß die ahn, die die beiden größten Städte unseres Rei ches verbindet, an Friedrichsruh vor übergeht. Diesem Umstande verdankt auch ein großes HolzsiigewerL das in der Nähe des Bahnhoses liegt und Ei genthum des Fürsten Bismarck ist, sein Entstehen. n diesem Betriebe werden die Holz tämme, die in Fried richsruh und Schwarzenbet aus großen Lagerpliitzen ausgestapelt werden« zer schnitten und zu Balken, Brettern, Pslastertlötzen, Grubenhiilzern, Faß dauben, Holzparietts u. s. w. verarbei tet. Das Absatzgebiet erstreckt sich über den ganzen Erdtreis und die Produk tion ist alljährlich eine sehr bedeutende. Jn früheren Zeiten« als das Herzog thum noch zuBraunschweig und Dane marck gehörte, wurde verhältniszmiiszig MDIZDIIUFI Ase-Ins All-I nsibm man das mals wenig Rücksicht aus das Alter der Bäume. So lange aber der Wald in Bewirthschastung des Fürsten Bis marct steht, geschieht der Betrieb ganz auf rationelle sorstwirthschastliche Art und Weise. Wenn die Bäume ein be stimmtes Alter erreicht haben, versallen sie der Axt und machen Neupslanzuns gen Platz; alte merkwürdige Bäume dagegen werden pietätvoll geschont. Der Sachsenwald ich außerordent lich wildreich. Neben dem Edelwild sind an jagdbaren Thieren Hasen, Reb hiihner, Wildenten, Schnepsen und Krammetsvögel vorhanden. Jn einem besonderen Gehege werden auch noch 100——150 Wildschweine gehalten; sie rühren noch von einem Stamme her, den eine tnectlenburgische Prinzessin bei ihrer Hochzeit mit einem dänischen Königssohn als Geschenk erhielt. Der Saupart umfaßt 450 Heitar, ist mehr mals erweitert und sehr sehenswerth und wird oft von Touristen besucht. Denn sür gewöhnlich ist das Schwarz wild ungefährlich, ja scheu, nur wenn es geneckt oder angegriffen wird, stürzt es wüthend aus den Ge ner los. Seit Anfang dieses gJahrhunderts und besonders seit Eröffnung der Ber lin-hamburger Eisenbahn sind Fried richzruh und seine Umgebung beliebte Ausslu Horte, namentlich aus dem nahen garnbur kommen alljährlich viele tausende Besuchen die, dein Le ben und Lärm der Großstadt entslie hend, hier in dem Frieden des Waldes einige Stunden die Alltagisorgen ver gessen wollen. Usveseotstch. So ich mit dem Ferencz noilich Zu r Czarda bei dem Wein, ranlen baide um die Wette Dorum wer wird Sieger sain. Plöhlich soll ich von dein Stuhle Untern Tisch, doß alles tracht; .Ell1en!« schrait der dumme Taisel Und dozu hot er gelocht! · st dos nicht um Wuth zu triegen: lle sieh’n sie ringsumher Und behaupten ich müßt' zohlen — Und hob« größerm Rausch als ert "