Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 18, 1897, Sonntags-Blatt., Image 15
Da « ges-mais non Modektkoun Mär-man von G. Schcäklek « Perasini. Gorisetuncj Er kra: In die Hütte. Heidwig hatte die Rufe des Alten gehört. Das fla ckernde Licht beleuchtete ihr bleiches Kindergesicht Er lyastte viele Schuldige gesehen, und doch war es ihm- ins diesem Au genblicke, als könnten diese Augen un möglich so ruklyig ten Totdeskamps ei neg Nebenmensschen mit ansehen, als wären sdiese kleinen zarten Kinder hände wohl fähig, Blumen zu pflü cken, niemals aber einen anderen zu tw. »Was wollen Sie? Was soll mit mir geschehen? stammelte Edie Gou vertraut-se angstvoll. »Ich bin der Criminalagent Grosser und gekommen, Sie zu verhaften « lautete seine Antwort « Sie schrie leise auf. »Ich wußte, daß es so kommen wür de. O weshalb ließ- man mich nicht sterben?« Der ake Holzbasrthel lauer-te völlig " fassunaslos aus einer Bank. Er wußte sich nicht mehr zu helfen. Nicht nur, baß ihm wide hundert Mark verloren gingen, et hatte auch die Fmcht, ver haftet zu werden. Der Lammwirth von Ost-ca erhielt tiefe Nacht keinen Fdöchi. Gan-z tm Geheimen betrieb der Jn speltor am nächsten Tage die Vorbeis reinmgen zur gemeinschaftlichen Flucht. Er befand sich in steigern-der Eiergang weil er beständig von der Furcht gemartert wurde, es könnte am Ende hoch noch vor Abend sich et-s was ereignen das die Flucht in Fra-: ge stellte. Troßsdem ihm nichts an-; vers im Kaier lag als dieses gemein meinschastliche Enwttominen durfte ers sich sein inneres, aufgeregtes Wesen ! roch nicht amtierte-n lassen, da er auch « jetzt noch beständig fürchtete, beobach tet zu weiden. Endlich wunde es Nacht, mild Franz kann-te sich aus sein Ztmnier begeben. Dort schrieb er einen Brief an seinen Vater, einen zweiten an den-« Baron Wengetsly und steckte sodann aUes vorhaan Geld ein, das für die nächsten zwei Monate ausreichte Er hatte nun alles geordnet unid wartete mir noch ans das Nahm der späten Stunde, wo auf dem Gute al les schlief ten-d er sich unbemerkt eivs svrnen konnte Obwohl der Hausmeisier die Thit ren verriegelt antd die Schlüssel rns fest-m Besitz hatte sv wußte Fremd doch einen Weg, aus dem er entweichen konnte, nämlich durch eines der Par- g terrefeiiister, die nach dem Pakt hin mögst-regem Auf dieselbe Weise war es ihm »in der Montdnsacht gelwnqem un- ; gesehen nach Wiederbeginn imd wieder zurück zu gew. Ohne entdeckt zu werden, verließ er hos und Parl und eilte babd unter dem Schatten des Waldes Min- Je näher er seinem Ziele kam desto mehrs beschleunigt-e er seinen Marsch. Ams Oftrateiche machte er kurze Riast mid! blickte mit seltsamen Etnpfindimgens in der Brust aus das grüwgliderWes Dann- ailte er. weiter· Nun stcmd ; er ausf dem freien Platze vor Baatheks hätte. Es brannte kein Licht. s 7,,L-ou"cc olcs lluk köij Iclll, UM —?« Er eilte rasch auf die Thür der Hütte zu Dort bemerkte er eine Gestabt Es war Barth-L doch machte der Alte gar seine Anstalten, sich zu erheben, als Franz auch schon dicht vor ihm Ida-ich Der JUspekior wirßte in diesem Aus-» gen-blicke, daß einin geschehen war »Wi) ist meine «Vrai«t?« stieß er hervor. »Fort? Wohin fortt?« rief Firma ,.Verhaftet, ins CriminiakP lautete Barth-PS Antwort. Der junge-Jnspektor taimielte wie von einemsSch1«age getroffen zurück. »Von wem ·verhafte-t?« »Von einem Crimiinacageiiiem ich zittere noch jetzt an a n Gliedern-, wenn ich daran denke. Um ein Haar « wäre auch ich mitgenommen worden. Sie werden mich schon noch holen, denn glauben mik- ja nicht« daß ich die Gouverimiiste ain Ufer des Ostw teiches biegenko fand miid mir aus rei rierbe Barmherzigkeit aussen-Nimm W « »Er-Höhle mir, tviie es kamt« »Es war in der gestrigeii Nacht» gleich nachdem Sie davonng. Ich wartete noch eine Weile, dann ging ich » irr die Hütte Das heißt, sich kam gar . sticht dazu, denn der Polizist, der hin- « der dem Strauche dort und belaiijcht hatte, pack-te mich an der Schulter und I hielt mich fest. Er sagte mir auf den i Kon zu, daß ich die Gouvernaiiste versteckt hal-,te und er gekommen sei sie zu verhaften. Ich schrie wach Hül- ; fe, aber Sie hörten m ja nicht« i »Als-riß er mech, daß ch hier wori« " fragte Franz. »Freilich, aber vielleicht hast er Mit- l leid mit Ihnen- mitd kümmert sich nicht» darum, weil er doch Dtej hat, die er suchen mußte Devise-i ie Its-ein Schiipfey Herr Jnspektor, wenn es sich so vevhätt. Jch nehme in- meinem ganzen Leben Niemand mehr aus Barmherzigkeit auf Was haibsich jent davon? Angst wnsd Sorge! Alles verloren; auch die hundert Mart! Der Jnsspektor spraing auf. Er wahm eine Gewvolle ans der Tasche und wars sie Barthel zw. » »Du sollst nicht ukmsonst barmher zeg gewesen sein-! Wenn jetzt auch Alles verloren istff so hast Du doch unseren Dank verdient!« - Der Alte sing »das Geld- aus usntd fühlte sich wieder bedeutend wohler. Der Jnspettor stürzte durch den td davon Rasschey als er gedacht, erreichie er das Gut und sein« Zimmer wieder-. Er ! verbrannte die beiden geschriebenen ! Briefe und wars sich aus tdas Bett, J ohne Ruhe zu sitt-deine Die erfolgte J Verhaftusnsg Hedwig’s mwßte von sden - Behövdon noch verheimlicht worden T sein, sonst hätte man auf Idem Wen gersty’schen Gut doch im Laufe des Tages davon gesprochen. Dies war jedoch nicht geschehm Als ev Mittags vom Felde zurück kehrte, fand et einen Brief aus Nie-s derbeoncn vor. Sein Vater schrieb ihm, er mde seine Stellung aufgeben und nach Niedevbronn zurückkehren, da er die Gouvernsante, eine Mövderin, sdoch nimmer heirathen thing und sda die haushälterin auch todt sei, so wären die streitiqen Pwntte zwischen Vater M Sohn gefallen, und es thäte viel leicht gerade je —"t Noth, daß ste Beide fest zusam «elten, unt hinterlisti gen Schwrken die Spitze zu bieten. Diesen Zusatz fand Franz unver ständlich. Er schob den Brief nachdenk bich ins die Miit-nicht Aber er kün digie seine Stellung nicht« ging auch nich-i nach Niederbrcnm ebenso wenig schickte er eine Nachricht dorthin Hedwig war in das Criminalge fängniß zu B . . . cingeliefert .wor den. Apathisch ließ sie sich zu den Verhören vor den Untersuchungsrsiche ter führen, aparlyisch antwortete te auch. Sie gab dasselbe an, was te schon in Niederbronn zu Protokoll ge geben hatte, es war ihr kein Geständk niß zu eint-lockern Auch wie sie befreit war-»de, erzählte su, fand damit aber keinen rechten Glame Ein Mann mit geschwärztenr Gesichte, »der Gmevemasnte völlig fremd, sollte auf solch' romantische Weise eine Verbre cherin befreit haben? Das war nicht recht den-than Hedwig änderte ihre Aussagen je doch nicht. Sie entlastete auch den alten- Holzbaribel, so gut sie vermoch te. Aus Verzweiflung hatte sie im Ostrateiche den Tod suchen wollen-, wen- jedoch trccftlos am Ufer zusam mmgebrochenz woran-f der alte Mann sie gefunden- imld in sei-ne Hütte get-ra gen bät-te. So waren nun bereits mehrere Ver höre vergangen-, ohne Idaß man in der Angelegenheit weiter gekommen wäre. Eines Vormittugs hatte sder Pol-is zeiaigent Grosser eine Unierredung mit dem Untnswchimsgsrichien Er hörte aufmerksam M Aquen des Beamten zu. Als dieser ihn dann schließlich um seine Meinung befragte, antwortete er: »Wenn ich offen sein soll, Herr Richter, ich fürchte, man hat hier eine Unschuldige verhaf«iet!« Das hatte der Richter nicht erwar tet, zu hören. Nicht wenig überrascht, blickte er Grosser an. »Wie meinen Sie das? Sie könn ten die Gmwemante für ten-schuldig halten-? Unmöalich!« rief er. »Der Fall würtbe nicht vereinzelt dastehm,« meinte Grosser. »Meistens spielte eine geheime Liebes-geschickte mit. Sind die Betheiligten einiger maßen romantisch beanlagt, so spie len sie nicht selten Tdie Märtyrer, um den Schuldigen Fu retten.« »Sie glauben, daß dies auch bei der Gouvernante der Fall sein könnte?'« »Allevdings!« Der Untersuchwgstichter konnte sich noch nicht recht mit diesem Ge danken befreunden. »Hu-then Ssie vielleicht irgend welche Beweise für diese Ihre Anmbnte?« fragte er. »Nein, keine greifbaren wenigstng es ist nusr ein gewisses instinktivez Empfirtdon.« »Doran kann ich nichts geben« »Ich weiß, aber ich möchte mir noch einen kurzen Urlaub aiusbittem um msich nochmals nach Niederbronin und dessen Umgegend begeben zu könnerU XIV-fes liegt gcmz bei Ihnen ch hoffe davon jedoch nstchi viel. Lier wäre es mir wenn man die Bei-haftete dazu bringen könnte, ein Geständwiß abzulegen« « -,,Glauben Sie etwa, daß der Ver lobte Ides Mädchens, loer Lunge Wald ner oder dessen Bat-er vielleicht in Verbindung mit idem Morde stehen tötmte?« »Ja, ich leugne nicht! Aber trotz dem ich sorgfältig nachforschte, fand sich doch nichts, das bis jetzt die beiden eigentlich belasten könnte. Ich sage absichtlich: bis jetzt, »den-n jeder Tag und jede Stunde kann neues Material bringen Dann suche ich auch noch immer vergebens jenen Mann, der mit geschwärztem Gesichte zu dem- Fenster grmcsiigttzvernnnte hinmefstieg mch idiese ;,,Sie glauben wirkt-ich, dasß es sich so verhielt, wie die Verbaftete an giebt?« I. »Ja; ich habe sogar schon einen lei sen Verdacht.« - Mach welcher Seite oder acus weni« ,,Dar·über möchte ich mich noch aus schweigen, weil ich leicht einen Un schuldigen verdächtig-en könnte. Wol len Sie mir nsoch einige Tage Zeit ge ben, Herr Commissärx bis dahin wer de ich Gewißheit haben.« »Wie Sie wolle-wi« bemerkte der Untersuchumgsvichter. Eins Diener trat ein und meldete den junge-n oorr Wakdner, der den Herrn Commissär zu sprechen wünsche. »Hat der Herr nicht gesagt, welches Aniiegen ihn hierhergeführt?« fragte der Beamte. »Nein; er bitt-set mir ovrgelasssen zu werden« »Lasseni Sie den Her-m einstreten.« Der Diener ging. »Wollen Sie vom Nebenzimemer aus hören, was der Jnspektor mitzu theilew hat, so ziehen Sie sich rasch zu rück,« wendete sich der Commissär an Grosser. Dieser schob sei-nen« Stuhl bei Seite mid verschwand im Seitenztmmer. Der Commissär verdieste sich an scheinend in seine Atten. Gleich »da : rasus trat Franz ein, Eder sdem Unter » suchumgörsichter persönlich bekam-et ’ war, wen-n auch nur flüchtig. »Was haben Sie mir mitzuwi len, Herr von Waldwer?« »Ich habe erfahren, daß Sie, Herr Commissär, die Untersuchung iiber Herr Mord aus Niederbronn führenf s begann Franz, der nur miit Mühe sei sne hochgraidige Erregunsa unterdrücken konnte. ; »Dein ist so.« ; »Die Verhaftete ist meine Braut!« stieß der Jnspektor lhervor. »Ich weiß sdiesl« »Sie ist unschuldig! Glauben Si( unr, Herr Commissär, das Mädcher kann die Haushalterin nicht ermorret !« »Wesbalb nicht?« fragte der Rich ter kalt und blickte forschend- im das Gesicht des jungen Mannes. »Es ist eben unmöglich; ich glaube nicht daran!« »Wenn Sie mir keine positiven Gründe für Jhre Behauptung anzu geben vermögen,« erwiderte der Letz tere, »so ändern Sie wenig an dem Schicksal der Verhafteten.« »Die Ermortdete war ein ziemlich leichtfertiges Geschöpf, ldas nicht viel i auf Treue bei ihren Qiebschaften hielt,« ! versetzte er dann erregt. »Es wäre « leicht möglich, daß ein abgewiesener - oder schon früher betrogen-er Liebha iber die That aus Rache svollfiibrt hat. ' »Haben Sie bestimmte Anhalts puntte?« »Nein-l« »Also auch nur bloße Vermutlyun gen!« mein-te der Conrmissär achsel zuckend »Damit ist nichts zu machen-. Wie der Fall liegt, ist keine axnsdere die Thäterin als ldie Govvernante Sie stürzte in das Zimmer der Er mordeten, Verstört, mit flammen-dem Blick. Man hörte einen Schrei, einen Fall, unid gleich daran erscheint »die Gouvernasnte wieder unid schleppt sich . kraftlos die Treppe hin-auf, um am nächsten Morgen freiwillig nicht zu er scheinen.« j »Der Knecht, »der dies alles gesehen i haben will, kann die Unwahrheit ge sagt haben!« bemerkte Franz. I »Sie vergessen-, daß die Verhaftete jeden Angaben des Mannes gar nicht entgegentvitt, sie also gewissermaßen —I.-4k4·::«-.t« i f i WILL-LECLAI l »Und doch ist sie nicht die Mörde 4 M!« ! ,,Wns töninte denn die Gouvernsainste mitten in der Nacht im Zimmer der Hausbälteriin zu schaffen haben?« »Das- -ivseif3 ich nicht! Aber ein z Mord würde ihrer ganzen Natur E widersprechen« ! »Wir haben nur nrit Beweisen für « iiiiitd wirer zu rechnen. Uebrigens trägt die Gouvernante seit dem Morgen Wes Mord-es ein starkes, unheimliches Wesen zur Schau Haben Sie dafür Ioielleicht eine Erklärung?« »Nein — »Ist Ihre Braut vielleicht mors süchdig, idaß sie siin dem Nächten um ! herivaiidelt ohsne es zu wissen P« I »Nein, durchaus nicht, ihr Qustand ist völlig normal. « »Dann bedauere ich, Jhiieni keinerlei i Hoffnung geben zu tönneii.« j ,,Kei·nerlei Hoffnung! Das ist ent setzlich! Man wirtd sie also verur « theilen?« ,,Vorauösich"tlich!" »Ja-Mem fte tdie That Ein Abrede » stellt?« »Man wknd site überstile Die i Beweise smsb ja auch erdrückend vor I Waden f Der Jrispeitor sprang, sei-wer selbst »Nicht mehr mächtig, auf und rief: »Dann begelst masn einein Justizniotidt Iwnfchuldig Meilti Es ist ent l ROTHE f Bis ikez Jus-»erst- ekschiiitsert schlug J der jun-ge Mann beide Hände vor das does-chi. , ! »Schaffe» Sie Erlie Beweise für ldie Unschuld lerer Braut nnd wnseee Richter weist-eins Ihnen mir dankbar dafür sitt-n. Allein auf eine bloße Empfindung hm läßt sich kein sicheres Urthoilg rüM Deeåomspekior tieß die hände vom Besitka i »Sie hast-en recht, Herr Commissär. Jch werde noch einmal nach diesen Be wisen forschenR Damit empfahl sich der jusnsge Manni, und noch eine gwnze Weilesblickte ihm sder Beamte msit be denklichems Kopfschiitieln nach. Darm wamiote er sich wach der i Thüre des Seiitmzimmers. Grosser i start-d dort. ; »Sie haben gehört, was der Man-n » wollzew fnagtte der Commissär. « a.« »Und was sdetnlew Sie tisber die gan- » ze Art umsd Weise, wie der Martin sich benath »Ich werde ihn- ntischt mehr aus den Augen lassem Steht er msit dem- Mor sde in Ver-MA, so habe ich irr-tier halb dreier Tage wie Gewißheit davon, Md da ich msch handeln möchte, bitte ich wm einen Verhafksbefehl acuf ihn." Der Winchset nickte und fertigte iden Befehl aus. Eine Zg libe Stint-de später verließ ein A- r die Stadt. Mmanid hätte isn demselben Gwsser wiederer kamst Nachdem et etwa dreivieriiel Stim den gewandert, setzt-e er sich am- Weg wnid wieder, zog eint Flasche aus dem Rocke und kaltes Fleisch, worausf er sich die Wie Mahlzeit behaglich schnan ließ. Nach kurzer Zeit näh erte sech von Oder Niederbwtmer Seite her ein Mann-, denGrosser schon längst erkannt hast-ie. ,,Griiß Gott, alter Fremilv,« rsief er diesem u. »Musik« des Weges?« Der Zhgeredete fuhr erschrocken zu sammen stutzt-e und blieb stehen-. Es war ider Christiam, der Hausbursche von Niederbrmm »Ach so, Jst-r seid cse Jch dächt-e Jsbr hättet Arbeit genommen auf dem Gute ides Bin-Ton Wenaerskv?« »Wilich, am Begräbnsißtage wer e mordeten Haushälterin,« nickte Gros ser. i»Es war nichts-, ich gisng wieder, weil msir’s nicht gefiel. Hof ver Hen ker alle großen Herren!« »Das sage ich auch,« fuhr Chri stian auf. »Die Hälse mögen sie sich brechen allesammt!« Grosser schaut-e neugierig den Bur schen von der Seite an. »Ihr habt wohl Streit gehabt msist Eurem Herrn?« fragte er ruhig. »Wir-d schon so sein. Aber das zahle ich ihm heim!« drohte Christian Er meint wohl, sich wäre wie sdie An koeren unsd fürchte-te mich tvosr ihm. Er soll sich wundern!« Grosser winkte iihm heran ,,Setzt Euch eine Minruste und schwentt Euch Eben Aerger mit eignem kräftigen Schluck himvnter.« Christian ließ sich nicht lange nö thigen Er befand sich übrigens in höchst gereizter Stimmeng. »Was wüsrsdet Jhr thu:n,« fragte er Grosser, »wenn Euch der Gustsherr die Hundepeitsche in’s Gesicht schlüge, an statt den- Lohn zu erhöhen?« »Je nachdem; ich würde suchen, ihm dem Streich heimzuzahlen und da zu eine passen-de Gelegenheit abwar ten.« ,,Hei·mzckhlen! Das ist sdas Rich t-ige,« schrie Christian, »und die Ge legenheit habe ich schon.« »Ihr wollt wach der Staldt?« «,,Jatoohl, wnds sogar auf die Poli ze1.« ,,Verfluch-t auch! Was habt Jhr dort zu thun! Von Ider Polizei mag ich nichts wissen-! Aber Wzahlsen wer-be ich es dem seinen Herrn von Niederlbronn — und einem anderen dazu. Mehr sage ich aber wicht. Pro sit Kamerad!« Jetzt erhob sich Christian s »Ich darf mich nicht länger auf halten. Solang-e ich dsie Sache asuf mir sitzens habe, finde ich kein-e Ruhe. thielleicht treffen wir uns später i - gendwo in der Gegenw « »Soll mir recht sein.« lir reichte benr Burschen dlie Hnntd, « untd dieser entfernte sich. Grosser sah ihm lange nach. »Er will etwas verrathen-, das dem Gutsbesitzer Schaden bringt? Wenn ich wüßte —? Nein, ich bleibe, oder vielmehr, ich gehe niach Nivderbroinin!« Grosser setzte seinen Weg- fort. Wohl ein Stirn-de mochte vergangen sein, er hatte Ostra bereits- passtrt, als er Dem wie toll fahre-when Gutsbesitzer oon Mederbrown begegnete, krer alle-m Art-schenke nach Christian zu verfol gen schien. ' Als Wald-net lden Arbeiter bemerkte, eisz er tdie Zügel zurück. »Hei-etl« schrie er Grosser an. »Habt Jilyc keinem Burschen gesehen, der zur Stadt ging, röthlich - gelbe Haare, eisne Narbe über »der Nase emsd ziemlich groß2« »Wohl, Herr,« nickte Grosser; stimmt schont Der sagte, er wolle mach der Stadt untd ausf die Polizei!« Der Gutsberr fluchte. ,,Wo war dies nnd wom?« riin er darin-. »Wohl eine Stunde von- tda, weit hinter Ostra,« antwortete Grosser. »Jetzt muß er das Stadthasues längst erreicht her-bem« »Wenn- er sich nicht ins einer Schatte am Wes- kesvgiseer han« stieß Ward ner hervor umso ließ »die lange Peit schenschnusr über die Pferderückm sau Jn wilder Erlie gmg es weiter der qu fM Wchsmkschk ermittelt-e Gro er Des PVW Mtts recht. Chri stiiatni beim-? wm sdsiese Zeit bereits das Stall-Maus mud stieg Mc breit-e Treppe hinauf. Der Gutsbesitzer hatte sich diesmal ins seiner Hoffnung getäuscht gefun den, als er glaubte, Christian isn ei ner Schenke am Wege anzutreffm. Das Verthgmäß stockte seine Wege gehen. 10. Unmiitteksbar poer hatte sich im Hause Wald-new- folgsnde Scene ab gespielt Christi-an war in seinem Dienst im mer nnchlässrger uan fauler gewor dew Und zog sich dadurch wie durch sein fTeches Bett-chauen sdsie größte Er bitckermtg sei-»wes Herr-n zu. Er wußte dies ganz gut; es war Ihm jedoch einerlei, ja er wollte nsur noch die pwaxr nge abwarten Ideie er Wasldner als Bedenkzeit gab, daran aber noch ganz anders austreten-. M Zeit war nusns vorsbei. usntd Christian erschien widdevmm von dem HGMBOM, Usnbescheidener als je. Hm vom- Wakdner befand sich, seit dem ihn sei-w Sohns ohne jede Antwort ließ, in beständig- errethser, gereizter l Stimmung und gerade Christian I hakte die schksinnnste Stunde gewähTL I Die Rästgesrte in- Der Hand schrittHerr vom Walldner in seinem großen Ge mache auf und nidder, hakbbawte Ber münschnmrgew vor sich hinmutmellnid, als Christian ein-trat ,,gtåteni Fig Herr von Waktmer.« » s wi t Dus?« er te i Waldnser an-. h rsch ihn »Ich wollt-e rnsusr hören, ob Sie sich die Sache mit sdesr Lohn-erhöhung über legt haben, Herr,« antwortete Chri stiarns frech. Wakbsner wurde von heftbgstem Zorn gepackt-. »Da braucht es keine Ueberlegunsg!« rief er. »Du kannst Dich zuim Teufel scheeren!« Der Bursche lächelte impertisnenL ,,Lassen Sie sich noch eines sagen-, Herr, ehe es zu spät ist. Jch will zur Stadt, habe aber kein Gelb Sie werd-en mir einige Thal-er geben und mir überwies höheren Lohn zusichern.« »Was Du nicht sag-st, Bursche!« stieß Waltmer heftig hervor. »Was wende ich den-n sonst noch alles thun? Und wewn ich mich w-eigerie, was bainn1?« - »Das wäre thr eigener Schatden dem-n falls ich von Ihn-en jetzt kein Geld erhalte, gehe ich zwsar auch nach der Stab-t, aber nicht lin’s- Wirths haus« »Was willst Dsu damit sagens?« »Ich gehe aufs Stadthaus zur Po lizei, Unsd sdie Folg-en werden Sie Dann schon erfahren« »Du willst iben Aingebsar spielen?« knirschte der Gutsbesitzer surnId die Zonnsabern schwsollen ihm auf der Stirne an. »Ich wende vier Polizei rnur ein-en Wink gebe-m wo der Möoder ber Haushalterhn zu suchen i«st!« ant wortete Christi-am »Du wagst es, mir das in’s Ge fecht zu sagen —- Du?« keuchte Wald ner. »Du kennst tden Thäter?« ,,Jawohl. Daß es die Gouvernante nicht ist, Das wissen Sie selbst ja ganz genau-l« Ehe sich Christi-ans siini Sicherheit bringen könnte, sah er den wie toll sich gebendenlben Mann aus sich zustürzem hörte eine-n pfeifentden Ton durch die Luft, umsb die Reitpsitsche bearbeitete ihn unbarmherzig Eir schrie laut auf; sda schleppte ihm side Faust des Gutsherrn wach der iThijr unsd warf ihn den Corrildor hinauf-. Schmettennsd fiel hinter ihm die leiir in’s Schloß. Eine wilde Drohung schickte Chri stian dem Dienstherrns nach, usan danni erhob er sich und stürzte auf iden Hof »Die Genidavmen schicke ich Euch! Jn’ s Auchthans müßt Jhr alle!« schrie er über-laut Dann rannte er zum Thor hinan-s. Wald-ne: hatte sdie letzten Drohworie Christ-bang deutlich gehört. Jetzt ent sank ihm die Raitgerte, und er fiel ächzean in den Stuhl. Nnir langsam erholte er sich. Unsd daan besann er sich auf das Vorgesallene Jetzt sprang er auf. Herrgott, wen-n dieser n«isederträch tige Mensch seine Drahumsg wahr machte, wen-n er zur Polizei -ginge?! Waldnser hätte ihn idoch zuiriickhsalsten sollen, ob ins gutem oder bösem! Der Gutsherr riß ein Fenster auf. »He! Johann, Bernhard! Schirrt mir die beiden Braunen vor den Lan dauert Jch will in füiwf M«'1rutsen ausfalyrem alleini!« Die Knechte flogen-. Wenige Mi ntuston daran-f ließ er die Pferde mäch tig ausgreifens, wntd Ader Wagen- flog über Stock und Stein-. Herr vorn Wald-net kam zsus spät. Esrholte Chri sti-ern nicht mehr em« umtd wollte niun noch sehe-m ob sich der Bursche wirt cich ins das Stadthans begab. Um gman beobachten zu- können, benutzte der Gutsherr- vonNiederbrann ein Gast-was als Quiartier, das dem Stasdthas usnd dessen- Hampteiingan ge rade gegenüber lag, aus dem plötzlich Christian trat. Wald-net öffnete das Feniter usnsd wallte rufen. Doch Ehmkstiiasni hat-te ste! Bursch-s schng M höhnisch-D Gelächiesr auf, deutete niit’dem Dem-s man· hinter sich nach dens oberen« Fen stevns des Statdthausses umid Dei-schwand in« einer ider Seitengassm »Jetzt ist alles verlocken-L« murmelie Waldcney ließ sich sei-ne Pferidte wiiaden ansfchmen imcd fuhr wach Hain-seq Wär-e der Chvisstiun ihm m dm W gelaufen, m- wiesde ihn- etkschliageiq Jm der Nähe des Baron Weniges ky’schm thes angelangt, schlienWaM haben Aber-er bekam ihnnicht zuz Gesicht an diesem Tage. net mit einem schnxeren Entschiwsse zu kämpfen Aber schließiich ließ er die Peitsche auf »die Rücken« der Pfequ fallen, umld vom- nruem fkog »der Was. gen davon Dem Untersuchungs-richtig ins Sa chen der Fallekfchien Mordafftasire war s ihm wieder ein Mann gemeldet wor den, der Angaben- ins dieser mystesriösens Angelegenheii machen- wollie. Es wars etwa zwei S.twndiem, nachdem Gwsser den Richter verlassen hatte Sonder bar; Einer folgte heute »dem- Andemll Der Cmnmissär hieß dew Mann vor-« Es wes-r der Knecht und kuBdiener Christian Dem Comässär war er bekannt, da er ja zuerst die Nsachrichsk von dem Morde brachte umsd auch- die Herden der Greichisconvmässivn naeq Riesdieribswnw f11ihr. Das Aussehen des Burschen was nicht idsas günstigste. »Ich bitte um Verzeih-Ung, Herr Wams-, begann er etwsas un sicher-; »ich möchte mir die Frage ges-; statt-ren, ob dkie Gouvemante wirklich verurtheilt wird, auch wenn sie nichts gesteht?« Der Beamte blickte einiyevnmßen verblitfsft ihns an. Schan- Fratnz von Walwnser hatte ähnlich aefvaat. »Sie werden wohl von Herrn von Waldner geschickt, vosn idem alten Herrn-, meine ich?« erwiderte der Com msissar auf Christsian’s Frage « Die-r Bursch-c schüttelte hastllg den« Kopf. »Nicht vnsm Alten usnd ausch nsichtt vom Jnnaem Es hast mich keiner ge schickt; ich bsim von selbst gekommene Uebrigen-s habe ich aus keinen dieser Beiden irgend welche Rücksicht zu neh men.« »Stehen Sie den-n- nichst im Dienste bei dem Guitsbesitzer?« »Nein, er hat mich entl—assien.« ,,W-eshalb?« »Mein Gesicht gefiel ihm nicht mehr, mud dsa ich gar L«ohner-h·ö-thmsg undnoch einen freien Tag dazu be-anspruchte, schlusg er mir die Peitsche irr-s Gesicht. Aber diese-n Hieb soll er mir entgelten Uebirigsens ist die Gouverniante tin-schul dig.« »Wie? Das sage-n Sie, ihsr Haupt-« belastungszeugie?« »Nim, ich denke, eins Anderer kann dise That ja auch begangen lhcrben.« »Ein Anderer? Wer?« »Der junge Herri« »Herr Franz von Waldner? vies dier Beamte überrascht aus-. »Ja, er, der Jnspektorl Jch halbes ein Gestäxnsksniß zu mache-n, Herr Com missur. Bei meiner Vernehmung auifj Niederbronsw habe ich manch-es ver schwiegen. Jch hatt-e dazu meines Gründe; theils erwies ich idem Guts-« besitzer damit einen Gefallen-, wenn ich Verschwieg, was er nicht wiss-en- lass sew wollte, theils handelte ich aus eige nem Interesse so. Heu-te wtill ich es IUUUUJIUUML »Sprechen Sie!« Und Christian begann: »An dem Abende, als sdcr Mord später geschah, befand ich mxich auf dem-« Corridor des obersten Stockioierkes, wo sich die eigentliche-n Familienszimmer befinden. Jch hatte im Hause man cherlei Arbeiten Izu besorgen usnid ver spätete mich dabei. Die-r Gutsherr usntd wohl auch die iibriacn Hausbewsohner sahen es nicht gern, wen-n ich noch so« spät mich im Haus-e aufhielt. Jch ver suchte deshalb möglichst ohne Geräusch durch den Corridor nach unten zu ge langen. Als ich an lder Thür vorbei la«in, »die in das Zimmer sder Gouver nasnte führte, hörte ich lautes Spre chen. Das war auffällig, usnd ich blieb stehen, um zu lauschen. Jrh erkannte zwei Stimmen, »die ein-e gehörte dev Gouvernante an, die antdere unserem jungen Herrn, dem Jnspeltor in Oftra!« Der Untier-suchunadrsichter hob über rascht den Kopf (Fortsetzung folgt.) —- Ein gefährlicher Dich te r. »Der Dichterling Schmierer kann Einen mit den Kindern seinev Muse schon zur Verzweiflung brin gen!« — «Allerdings! Er bezieht auch von vielen Reduktionen ein Iponome sixum für Nichteinsendung seiner Ge dichte!" —- Die höhere Tochter. — Vatev: »Du wirst den armen Schlucker doch nicht heirathen wollen? Das ver biete ich Dir.« — Tochter: ,,Erwägun gen höherer Art führen mich zu einer Negation Deiner Autorität. Jch er( kenne die national - ökonomischen Schwierigkeiten finanziell un leich· fundirter Ehen wohl an, abev ich offe, daß dieser Fehler sowohl durch das Steigen des Volkswohlstandes als auch durch höhere Anspannung unseres Per fonal - Creditg paralysirt werden wird.«