Unsinn schönste Irr-Ie. Der berühmten Straße von St. Vetersdurg widmet die »Wiener sei Jung« eine Schilderung,—der roir ol Iende Stellen entnehmen: Die außer ordentliche Länge dee NewskniPros tfpech beiläufig sechs Kilometer, wird von den Peterdburgern und den Rassen überhaupt als ein Hauptmotnent seines großen Rufes betrachtet ; dazu kommen die prachtvollen öffentlichen und Privat gedäude. Ader den Fremden zieht diese Straße noch mehr an durch das unge wöhnliche, großartige, immer wech selnde Schauspiel des internationalen Pudlilume, welches auch jenes aus den Pariser Boulevards vielfach in den Schatten stellt. Auf dem Pariser Macadam lernt man ein Ztiick Eng land, Amerika, Afrita und Asien ten nen; aus der Et. Peterebtirger Welt straße kommen in erster Linie Europa, der Norden Europas und Asien, Jnnets Asien, Sibirien, der Kaukaiuo, Per sien, China und Japan zur Geltung Der NewslhiProfpect zieht sich durch alle Ringe, welche die Stadt im Laufe der Zeit angesetzt hat; von der ent legenen und unscheinbaren Umgebung des Alexander-Newsly-Klostere bis zu dem mit einer weithin blinkenden Rie sennadel gelrönten Admiralitateilsses bande, welches als der slulniinattonek puntt des Prospect bezeichnet werden kann. Ein Gang von jenem äußersten Ende der Straße, dem genannten Klo ster, nach dem modernen Etadttheile bringt den Besucher zunächst niit der eigentlichen Bürgerschaft und litt-endl lernng von St. Petershurg in Berüh rung. Bei den niederen Häusern nnd Holzgebäuden hantiren die langbiirtigen Altruisen, Bürger und Bauern, oft Bürger und Bauer in einer Person. die rnit Holz, Kohle, Getreide, Vieh handeln oder ein Handwerk betreiben. Würde man sich aus dieser Um aebuna mit einem Sprunae nach der Fontanka und der Annitichintow-Briicke versetzen können, dann wäre es beiläu fig, als gelangte man aus einer Bauern stube in einen glänzenden, buntschirn mernden PrachtsaaL llnd hier ist erst der Anfang des faslnonablen Theiled des Newdln-Prospect, welcher von ietzt ab in einer geradezu verwirrenden Weise sein großes und eigenartiges Leben ent faltet. Palast fügt sich ietzt an Palast; die laiserlichen Palaste, die Katdedralen, kurz, die vielen Monumentalbauten und die Paläste der Aristolratie und des Pan-Hierwqu Ein Gewölbe mit prachtvoller Auslage teilst sich an das andere. Gold- und Silbergerätbe, Edelgestein, Gewölbe, welche vorwie gend die kostbaren Gegenstande aus Tula-Silber zeigen, andere aus Laprs Lazuli, andere Gerathe aus llral-Gold, Gobelins, Bronzen, die Produkte aus den ärarischen Spregelfabriten, Was sen, Rustungen, cirlassische Waffen und Zieratlie, chinesische lennstprodukte und japanische Produkte und :iiaritäten, Urpwdulte der innerasiatischen Volle stärntne, die allmälig dem russischen Leben in Moskau und St. Petersburg näher-gerückt werden. Aber fiir diese Pracht und Herrlich leit hat der Besucher des Prospekt leine Augen; auch nicht für die Monumental bauten, für die Brücken und Monu mente. Alle Aufmerksarnleit wird mit unwiderstehlicher Gewalt auf das Men schengewiibl, aus das bunte Treiben die ser internationalen Welt hingezogen. Die zahllosen Menschen, Männer und Frauen, die da vorüberziehen, die dort reiten und in flottem Kurs fahren, haben etwas llngewöhnlicheg, Fremdesz sehr viele sind Typen; scharfgepriigte Repräsentanten fremder Volks-stamme, die sich nur höchst selten nach den Metros polen des Westens verlieren. Am meisten fallen die Männer aus dem Kaulasus auf; das martialische Aeußere, die bunten Uniformen und Waffen, zuweilen vollständiges Rüst zeug, die sich besonders zu Pferde prach tig ausnehmen. An den ..8raiserlichen Tagen,« den großen Staatefestem be müht sich jeder dieser fremden Krieger, seine schönste linisorni anzulegen und mit den schönsten Waffen zu paradiren; die Bilrger bleiben auch nicht zurück, und wenn die tausend Glocken der Kalb tolnits den Festzug einläuten, dann er scheint alle Welt in der Stadt, natürlich auch auf dem Prospect im Festgewande, die russischen Mädchen und Frauen in scharfbunten Kleidern, und ed entwickelt sich ein Schauspiel, desgleichen sicher lich keine zweite Stadt in Europa tu bieten vermag. Neben dem hochgewechsenen und breitschulierigcn Ticherkeisen erscheint del Ungere, ichwarzbiirtige Perser mit der Lammfeumiitze, die mit Edelstein geziert ist, wenn er seine Wohlhaben heit anzeigen will. Ter gravitätisch einheischreitende Tautier erscheint neben einem dunkelhäutigen Manne, den man siir einen Beduinen oder siir einen Haibneger halten könnte; es ist ein Bewohner der Stepsvcn von Tur testnn und sein Begleiter ist ans Buchara an dem entlegenen Hinder Kusch. Der voriiberiprengende Reiter ans kleinem zotsiigen Klepper ist ein Kosak vom Don ; die beiden Herren in der dahinsausenden glänzenden Troyka sind blonde Lieoläuder, Barone aus den Ostsee-Produzen, die in St. Beim-Murg sich amiiiiken. Die Herren in den langen Stiefeln mit den breiten isten, wie amerikanische Former ans .h«end,,sind Ingenieure, die an der Eisenbahn in sauer-Mien, bei Tom-M arbeiten. Sie sind zu inree Erben-us nach St. Getersimrg gekommen. Der - M n in dem zeitigen Petze nnd ent , site dem Barte ist ans dem eigent - siegen Sidiriem ei hat vorn Ausfluß »- »»«,»«EVW «’ l ( . — « des Ob in das Eidmeer Pelzwerk nach der Hauptstadt gebracht. Er sieht and wie ein alter wilder Zagersmanm viel-« leicht wie ein Bettler; aber er ist in Wirklichkeit eher ein Millionär. Die Männer-, welche dort die Alexander-Saale bewundern, aus wel cher das Kreuz des Engels in der Sonne gleißt, sind Armenier aus Kleinasienz " sie mischen sich so gleichmiithig mit den Muschikd und Ticherteisen, ald wären es Landsleute. Der stattliche Bojar tin-H Beisaradien macht im Sommergartem sein Geschäft m l dem Polen and demk Königreich nnd der Finnliinder kommt - inr Kaufaewolde am Prospekt zusammen mit dem Altrussen aus Iliiichnis-:iiow gorod. Kaufleute, Geschäftsleute sind die meisten Etadtdcwolmer, und in neuerer Zeit hat sich die lskeschitslsfphiire weit, ielir weit iiber den alten Knoten pintlt :liischnij-Nowgorod ausgedehnt und iiber Jeiaterinburg, sogar iider Trnnet bis zu den Grenzen der Mand i;tirtr«ei, welche schon von einer Eisen straße begleitet wird, wankend eg- mit dem Bau der Jnner-«2liia-Bahnen lang samer geht« Jede neue Strecke, die ihrer Vollenduan entgegengelst, bedeu tet siir den St. Peteredurger New-sin Prosvect eine Bereicherung an fremden, malertschen Gestalten. Ein Bewohner von Jenisseiel oder Tunjusiaje, einer wohlhabenden sibi rischen Stadt, konnte in früheren Zei ten nicht daran denken, die weite lieise nach einer der beiden Hauptstadte Zu machen Heute fahrt er per Achse im Winter noch leichter mit dem Schlitten, ost wochenlang, bis zur fertigen Sta tion und hat dann den Weg nach Mod lau gewonnen. Wer einmal Moskau erreicht hat, kommt natürlich auch nach St. Beten-huren zur Residenz des Zaren. Auf dem Et. Peterdburger Prospekt wimmelt es natürlich oon liniforntenz es sind, von den Beamten abgesehen, die Angehörigen der Armee, von wel chen die meisten in linisormen erschei nen, die ganz oder theilweise der Na tionaltracht entlehnt sind oder sich an schrnieaen. Tie kaiserliche Garde hat ihre Regimenter siir die Kosaien (Garde-slosaken), siir die Kaukasier, siir die Finnliinder, siir die Tartaren und so weiter. Aus dem Admiralitätdplatze. zur Zeit der Wachparade, kann man die meisten Regirnenter und die Waisen gattnngen kennen lernen, und es ist jedesmal ein glanzendes Schauspiel. Das Wetter ist in St. Petereburg außerordentlich wanlelmiithig, und ganz besonders der Uebergang vom Winter in das Frühjahr ist eine unberechenbare Zeit. Heute sriert und schneit es, die Newa beobltert sich wieder mit Schlit ten ttnd Schlittschuhliinsern, und am nächsten Tage hellt sich der Himmel ans, ein scharfer Sonnenstrahl vertilgt Eis und Schnee und die bunte Welt auf dem Prospekt hat die Pelze und warmen Handschuhe abgelegt und sucht die Sonnenseite aus; man kann mit dem Pelz nicht in der Sonne spazieren gehen, dazu ist der Strahl schon zu warm. Hat man aber den Pelz abge legt, dann ist es wieder tiiht; man stöstelt Und-um diese Zeit haben die Aerzte in St. Peteroburg und Moskau am meisten zu thun. Ernte von Schildkröte-rieth Zu der Familie der Flußschildtröten gehdrt die Arrauschildkröte, die eine Länge von 80 Centimetek und ein Ge wicht von einem halben Centner er reicht. Sie bewohnt in großer Anzahl den Amazonenstrom und andere bro silianische Flüsse, den Rio Branco und Esseauibo in Gnahana und namentlich den Orinoto. An demselben gibt es zwischen dem Einfluß des Apnre in den Orinoio und den großen Wassersatlen drei berühmte Sammelplätze, an denen die Arronschildkröten in ungeheueren Schwärmen ihre Eier, die bedeutend größer als Taubeneier und mit einer sehr harten Schale umkleidet sind, ab legen. Die Zeit, in welcher der Arran seine Eier legt, stillt mit dem niedrig sten Wasserstande zusammen. Da der Orinoko von der Ta und Nachtgleiche des Frühlings an zu steigen beginnt, so liegen schon im Januar bis Ende Mart die tiefsten liferstrecken trocken. Die Arraue sammeln sich bereits im Januar tu großen Schwärmen an, gehen aus dem Wasser und warmen sieh auf dem Sande in der Sonne, weil sie u ihrem Wohlbesrnden nothwendig grozer Hitze bedürfen und die Sonne dat- Eier-legen befördert. Während des Februar findet man die Arraug fast den ganzen Tag aus dem Ufer. Anfangs März vereinigen sich die zerstreuten Haufen und schwim men nun zu den Inseln, auf denen sie gewöhnlich ihre Eier legen. Wenige Tage vor dem regen selbst erscheinen viele Tausende von ihnen an den Ufern der Inseln in langen Reihen, tecken den als und halten den Kopf iiber das Was er, indem sie ausschauen, ob ihnen von den Tigern oder Menschen keine Gefahr droht. Die Eingeborenem denen viel daran liegt, daß die vereinigten Schwärme auch zusamntenbieiben, stel len längs des Usertt Wachen aus, damit die Thiere nicht erschreckt werden, son dern ihre Eier in aller Ruhe legen tön nen. Man bedeutet sogar den Fahrzeu gen, mitten im Strom sich zuhalten und die Schildkröten nicht durch Geschrei zu verscheucht-re Die Eier werden immer bei Nacht, aber gleich von Sonnenuntergang an, abgelegt. Das Thier gräbt mit seinen .’ interfiißen, welche sehr lang sind und rumme Klauen haben, ein metetweites und 60 Centimeter tiefes Lach. Der Drang zum Eier-legen ist so start, daß manche Schildkröten in die von anderen gegrabenen, noch nicht wieder mit Erde «-·-.-J. »H fes esiillten Mr dinadseden und ans die r ists-gele3:edem Eierschicht noedelne weite legen. stilrmischen urchs einander werden so viel Eier zerbrochen » das der Verlust e n Dritltdeil der gen zen Menge beträgt. Man findet denn auch den Sand und zerdrochene Eier schalen durch das nusgeilossene Dotter zu großen Klumpen zusammengelittet.s Die Eingeltorenen versammeln sich an den Legeplatzen in den letzten Tagen des März und durchsorscheu nun den Usersand mit Stangen nach den Eiern, da diese von den Schildkröten nach der Adlage sehr sorgfältig verschont werden. Nur eine leichte, wellenförmige Er höhung verräth dem Eingeweihten die Stelle der Eier. Die Eingeborenen graben dann den Boden mitden Hein den auf, legen die gesammelten Eier in kleine Kinde, tragen sie in’c« Lager und werfen sie in große, mit Wasser ge stillte, hölzerne Troge. Aue den Eiern wird ein Lel gewonnen. das dem besten Baumöl gleich ist. Zu diesem Zwte werden »die Eier in den Trogen mit Jchauseln zerdrückt umgeriilsrt und der s Sonne artegesetzt, die der ölige Theil, das Etgellt, welches obenaus schwimmt, I dick geworden ist Das Oel wird abge schilpst und über starkem Feuer gekocht und hält sich um so besser, se starker nton es kocht. tilttt Zubereitet, ist et hell, geruchlos und kaum etwas gelb. iMan verwendet es als SpeiseoL Ei wird schließlich aus Kriige gesiiilt Der Eierertrag ist ein außerordent lich großer. Es kommt ror, daß eir Flächenraunt von 40 Meter Länge unt 10 Meter Breite 100 Kriige Oel lie «sert. Das Uscr einer einzigen Jnsel · gibt jährlich tum- liriigex Oel Dei « ganze Ertrag der literttretken aus denen 3 die jährliche Ernte abgehalten wird, s laßt sich aus 5000 Kruge veranschlagen. Da nun 200 Eier eine Weinslnsche voll Oel geben, so lomtnen 5000 Eier aus einen Krug Nimmt man an, daß jede Schildkröte lim bis llis mer gibt unt ein Tritttheil während des Legens Zer brochen wird, so folgt dumm-, dasz urn -J» diese 5000 llriige Oel Zu siillen, :i:zt), ; 000 Arrauschildlrdten aus den drei Haupternteplänen 3,()00,000 Eier legen müssen. Diese Rechnung bleibt aber noch weit hinter der wahren Anzahl zu rück. Denn viele Zchildkrilten legen nur 60 bis 70 Eier; viele werden in dem Augenblicke, wo sie aus deni Was ser gehen, von den Raubthier-en gefres sen, die Eingeborenen nehmen außer dem zahlreiche Eier rnit, um sie zu efsen nnd zerbrechen andere bei der Ernte aus Fahrliissigleit. Außerdem schlüpft eine große Menge aug, ehe sie die Einge-· borenen erbeuten. Nimmt man danr noch hinzu, daß nicht alle Arraud zu der drei Hauptpunkten kommen, fonderr daß viele zwischen der Mündung der Orinolo und dem Einflusse des Apurt einzeln legen, sa gelangt man zu den Schluß, baß sich die Zahl der Schild lrdten, welche alljährlich an den liferr des unteren Lrinako ihre Eier able en« nahezu aus eine Million beliiust. « ad Erntegeschast und die Zubereitung dei Oeles dauern ungefähr drei Wochen. Wie schon angedeutet, wird aus den Eiern nicht nur Oel bereitet, sondern sie werden auch gegessen und bilden einen vielbegehrten Leckerbissen für die Eingebarenen »Den Jubel, « fchreibl der Forschungsreisend K Zchornburgl »wir welchem meine Bootdleute ges wisse Sandlsiinle begrüßten, kannte ich nicht eher entrilthseln, als bis mehrere der gut-innen ehe noch die Aagne lau deten, ungeduldig in den Flu spran gen, nach einer Sandbanl schwammen, plötzlich dort irn Sande zu scharren be annen und eine Menge Eier zum Vor fchein brachten. DieLegezeit der Schild kröten hatte begonnen, eine Zeit, wel cher der Jndianer mit ebenso großer Sehnsucht als unsere Gutschtnecker dein Schnepsenstriche oder dein Beginn der frischen ,Aufternsendungen entgegen sieht. Die Begierde der Jndianer war so groß, daß sie, glaube ich, auch "wenr man Todesstrase auf eigenwilliget Verlassen Ldes Kahneb gesetzt hätte,»sick« Illujt lUUlUcu yllucll llllyullcll lau-Il« nach den Sandbanlen zu schwimmen welche in ihrem Schooße die wohl ichmeckenden Eier bargen Aloich jener gefeierten Leckerbissen lennen lernte fand ich die Leidenschaft der Jndianet erklärlich-. Was iind die vielgeprieiener Kiebitzeter gegen dao Ei einer Schild lröte. « Die letzte »Ulnier Schach tel « ist uniängft von Ulrn, Württem berg, nach Wien til-gefahren Die eins so bedeutende Beiördernngogelegenhei von Waaren auf der Donau hat in det beiden letzten Jahrzehnten wenig Nutzet mehr abgeworfen nnd ift tnit dem Tod( des Ulnter Schisfomeisters Hailbron ner, der sie nur tnit Opfern weiter betreiben lonnte, eingegangen. Eint Anzahl Schauluitiger hatte sich zu des Abfahrt eingefunden. Mit der »Ulme1 Schachtel, « einem plumpen, vorne spis rückwärts breit auslaufenden Holz schiffe, ähnlich den weiter unten aus der Donau noch üblichen »Zillen,« ver schwindet wieder ein Nest von der Ro tnantit des alten Donanverteliro. Ein iolche Schachtel, wie fie die Fahrt vot Ulm nach Wien ehedem machte, war it früheren Jahrhunderten mit Waarer aller Art beladen, barg an Bord oft mals die ganzen Familien der Schiffs lente und wurde, wenn iie nicht etw nnterwego an einein der beräichtigtei «Sttndel« gescheitert war, nach des Ankunft im Tonanianal von Wien zer schlagen, um alo Brennntaterial oer lauft zu werden. Kein Poitbnrean gab eo bis Inin Jahre Wirt in England. —TWL— sektsssisce Juki-use · r. Hbchft interessante Mitincilungen Iiaiht der berühmte normaler Rei sende Carl Lttttihol über tie mexikas nischen Jndianer. r brachte etwa II Jahre unter den dortigen Tarahninarlas und TenehuanesRothhttuten zu nnd nennt als einen der bemerkenswerthes sten Indianerftiinime die Ouichalein Dieselben zählen ungefähr 4000 Köpfe, wohnen isoliit in einem von Gebirgen unigebeneti Gebiete und sind äußerst niißtranisth gegen alle Fremden. Die z übrigen Jndianerstiimme schreiben den « Huicholen die Gabe der Weiisagitng zu. Jn Folge ihrerseindseligen Gesinnung gegen alle Weißen gerieth Lumlkolh Iniehrmale in größte Lebensgefaht T ie ZHuicholen bewahien noch ihre beid Jnischen Tempel seltsame runde Bau Zwerle nen Tannenholz mit Stroh ; deinem Jeder Nott hat seinen eigenen ; Tempel, nnd Luniholn iiihlte —t’t Motten Ederen liorhfter der große Tatenalo, der zGott des Feuer-I, ist. Spanische Mis sionäre waren auch Fu den Hiiitholen vorgedrungen nnd hatten einige Leute « belehrt; aber ini Anfang dieses Jahr httndertct verließen die Priester das ,t-and, und die Missionelirchen sind ith kblofze Ritinen Die lsmicholen haben iebenmiiszigen L:iichit, nnd namentlich trifft man unter den Frauen viele :hiibsclie Gestalten. Tieliiesichter beider Geschlechter sind one-geprägt indianisch: Idas rothbiannc Haut stillt lang nnd Zglatt über die Schultern herab. Tie iTracht ist eigenartig schön. Der weis-e Mantel ist mit rather Wolle in sehr mächtigen M nstern gestickt. Die Ver s ziernngen auf den Mitteln sind beson zders schön und geschinackvoll· Die ·Huicholen besitzen grosie Vorliebe fiir Perlen; vor Allem gilt dies fiir die z;.Frauen Die scharfgepragten Gesichter der Männer sind, im Gegensatz zu · denen der Tarneco- Jndianet, bartlos . Letztere sind höchst abergliinbiich nnd -E tnißtrauisch. Luinhollz ist mehrfach aiith jbei ihnen in Lebensgefahr gerathen. HNoch seinem fünfjährigen Aufenthalt bei neun verschiedenen merilonischen Stämmen iiberschiitzte er seine Macht zund seinen Einfluss bei den Taraecos : Jndionern Er wünschte zum Beispiel im Interesse der Wissenschaft die Leiche eines Taraeeonerd zu erlangen und hosste seinen Wunsch ersiillt zu sehen, old ein solcher sich das Leben nahm. Ter Priester und die höchsten Beamten des kleinen Ortes standen aus seiner Seite; aber wie ein Laus seuer verbreitete sich doe Gerücht, der kFremdling sei gewohnt, Frauen und gstinder zu todten und Zu verzehren. ITieS wurde scheinbar bestätigt durch seine Versuche, sich einige Schädel von sz einem torageanischen Begräbnisrplatze - zu verschaffen. Die Jndianer drohten, - ihn zu todten und seine Hütte zu ver brennen. Nun kam ihm seine lieber ; redungekunst und seine gute Stimme zu ; Statten. Er pflegte sowohl Text alsJ Hauch Weise der religiösen Lieder bei j den Jndianern, die er besuchte, zu ler s nen. Manche-) Mal hat die Adsingung tderselben Tod nnd Gesahr von ihm abgewandt. Diese Gesänge mit ihren seieriichen, eigenartigen Weisen schil dern die Wanderungen der Götter aus der Erde. Lumholtz schaut, dasz noch ungefähr 2t)0,000 Taraecwgndianer in den Gebirgen von Michoocon um herstreisen. Die Sorg-Indiana halten sich im Territorium Tevic aus. Sie sind ein kriegerisches Volk und immer wegen ihrer Freiheitetiede und ihres eisersiich tigen Hasses gegen Fremde bekannt ge wesen· Dieser Stamm ist nicht zahl reich; aber zur Zeit der sronzdsischen Invaiion 1862 hie-mer hater diese Nothhäute dem Räuberhauptmann Lozodey der i.n 14 Jahren Tepice präch tige Stadt und due ganzer-and völlig « verwüstete. Sogar der berühmte Gene rot der mexitonischen Nepudlikaner, Coryne, mußte sich von Lozado freies - Geleit durch das Land erbitten. Lozoda und die Eure-Indiana- halsen den Franzosen gegen das revubliianische Heer-; fale aber die Franzosen schiiesztich vertrieben waren, moanen ore wrexrrai ner mit Von-da kurzen Prozeß und er T schossen ihn. Lumholtznirnnrt an, daß es in Merile ’ auch noch gegen rächt-ou Astelen gibt. I Dieselben bewohnen in der Sierrn Madre sogenannte Puebloe, «große, sestnngsartig angelegte, mehrere Zion werle hohe Steinhäuser, die mir rnit « telsl Leitern zugänglich sind. Tiefe 7 Leute sind durchaus sriedliebend und leben vom Ackerdau. Dem Namen nati; Katholilem halten sie noch an ihren alten Göttern fest, und ihre Religion ist ein Gemisch von Aberglauben und Gottesfurcht, von Abgötterei und Bil deroe·rehrung. Jn vielen lleinen aste lisehen Dorfern wird nicht spanisch, sondern nur die alte mexilanisrhr Sprache ges orochen. Zur Zeit der s pa 7 nischen Eroberungen in der ersten Hälfte des is. Jahrhunderte waren die Vielen und Tarascaner bis zu einein ewissen Grade eivilisirt, aber seitdeml find sie entartet. Tie Kunst der Mir lerei und der Bildersthrist ist unter den Azleien ausgestorben Die Nachkom rnen des stolzen Eroberervolles sind Holzsiiller und Wassertriiger geworden. Sonderbarer Lesestosf siir Sehnt li nder. Irrthegierungsbezirl Arm-berg, Westialen, wird gegenwärtig amtlich ein iteseliurh empfohlen, dnt unter Anderern die folgende begeistert Schilderung des Schweines nicht-tr Fius seinem Nachen glänzen blendend weiß die Zahne, in seinem Gesicht blitzt aus schief geschlilsten Augenhöhlen ein Ileines, aber entschlosseneo Augen« vaar.« » s- .-s - - «. -.-«.«·.. Wiss-— stillsistnachnns gestatnrolshökthen ’ . o Lange sei-, nachdem man gelernt tie, einzelne Gase, zum Beispiel o lensiiure, durch hohen Druck in sl sigen Zustand itderzuiiihrem hielt man andere Gale, darunter Stickltoss und Sauerstoff, siir »vermnent,« das heißt siir Körper,·dle in sliissigern Zu istande überhaupt nicht vorkommen ton nen, und zwar weil iettisr ia sahelhast hohe Drucke wie 2790 Atmosvharen die Verfliissigung nicht zu Wege gebracht hatten. Inzwischen hat man heraus gefunden, daß nicht der Druck allein die Zustandsiinderung herbeistihrt, daß vielmehr die gleichzeitige llnterschrei tung einer gewissen Temperatur hinzu treten niusz. Diese »lritische Tempera tur« ist siir die verschiedenen Gase nei schieden, siir Kohlensaure Pius Zl lsliad Celsius, siir Lust Minut· lit» Grad CelsiueL Nur weil man sriiher Lust lotnpcitnirte, die warmer als-.l Minus lau Grad war, gelang die Vetsliissigimg nickt. Nun ist ec« aber recht schwierig, z die Lust so außerordentlich abtzulnlslem ’ Gelungen ist eiJ dem Physiker Pictet in Genf durch Verflitisigung und nachfol gende Berdunstung von Nasen, die schon bei gewöhnlicher Temperatur unter Druck sliissig werden. Zur Ver dunstung entziehen solche sliissigen Gase ihrer Umgebung sehr große Wärmeuiengem man lann mit diesem Prozeß andere Gase erheblich unter die gewöhnliche Temperatur herabziebem also ihre tiefer gelegene »lritische Temperatur« erreichen und durch er neute Einwirlung aus« andere Gase durch Verfliissigung und Verdunstung stusenweise bis aus Minus H» Grad Celsius hinabsteigen. Diese Pietet’sche Aneinanderreihung von streicsprozessen wurde vor etwa 20 Jahren bekannt-, sie ist umständlich und kostspielig, hat daher auch siir Großbetriebe leine Be deutung erlangt. Jm vorigen Jahre nun hat Professor Linde in München einen anderen. oerbliiisend einfachen und daher Zur gewerblichen Durchfüh rung vorzüglich geeigneten Weg der Herstellung sliissiger Lust gesunden, den er iiingst auch dein Kaiser in der technischen Hochschule in Charlottenburg verfuhren durfte. Darnach wird anno sphiirische Luft gewöhnlicher Tempera tur in einem Kompressor auf 175 Atntosphären Druck gusantrnengepreßt, wobei sich dieselbe lriistig erwärmt; in einein gewöhnlichen Kühler wird ihr diese Kompressionewärme entzogen, sie verläßt den Behälter in der Tempera tur des Kühlwassers und durchströmt nun ein Rohr-, das in seiner ganzen Länge in einein zweiten Nohre steckt. Am Ende dieses inneren Rohreo gibt ein Regulirventil dcr hochgespannten Lust Gelegenheit, sichauszndehnen und in diesem Zustande durch das zweite weitere Rohr das erstgenannte mit der kochgespannten Luft in seiner ganzen tange zu umspitlen. Bei der kolossalen Druckverminderung bindet die Lust im äußeren Nohre sehr viel Wärme, die sie der gespannten vLust itn inneren Rohre entzieht. Die niedrig gespannte, lalter gewordene Lust des äußeren Rohres wird on der Eintritrsstelle des inneren Rohreo abgefuhrt und dem Kontvressor u eleitet, der jetzt atsoerheblich kaltere Du t tomprirnirt, als beim Beginn des Prozesses, und da auch dieses Komrress siondprodutt denselben Weg macht, wie uvor, so wird nach anhaltender Fort ehung dieses Kreieprozesfeö in dein selben Apparate die gepreßte Lust nach dein Verlassen des Regulirventils end lich die lritische Temperatur von Minne 140 Grad haben und dann in Tropfen in ein Sammelgesitsz fließen. Linde führte eine solche Anlage im vorigen Jahre in Niirnber aus der Auestellung vor, allwo stündlizetwa 20 Kubitmeter Lust aus 175 Atmosphären verdichtet wurden. Zum Schutz gegen die von außen eindringende Wärme wird die flüssige Luft irn Innenraume in soge nannten Dewa’schen doppetwiindigen Glasslaschen aufbewahrt, bei denen der Raum zwischen der inneren und äußeren Fleisch- Instit-» avmtmnt ist T» In gewonnenen flüssigen Luft ist die ursprünglich beigemischte gaeformige Kohleusiture in fester—gesrorener——l Form beigemengt; sie verleiht derl Flüssigkeit eine milrhige Färbung, die sich alsbald in das zarte Blau der rei nen flüssigen Lust verwandelt, wenn man die Kohlensäure durch ein gewöhn lichedPapierfilter als Schnee abfil trirt. Diese flüssige Luft, mit ihrer iiberauo niedrigen Temperatur von "Minus litt Grad bei gewöhnlichem Atmosphärendruck, macht natürlich Allesf erstarren, womit sie in Berüh-, rung kommt; ein Guinmischlauch, derj damit übergossen wird, Zersplitterts nachher wie Glas. Dat- Gebiet derj Kälteerzeugung, dob belonntlich in der modernen Industrie ohnehin eine große Bedeutung hat, versiigt in dem Linde schen Verfahren über ein neues Mochi- « mittel zur weiteren Ausbreitung Tas der Stickstoff eher sich verstiirhtigt, alo. der Sauerstoff, so wird die fliissigej Lust beim Stehen sauerftosfreicher; dad? trink-Asche Verfahren führt somit ourhl der chemischen Industrie eine neue: Möglichkeit der gewerblichen Erzeugung ’ des so bedeutungevollen Sauerstossed zu. Der Weltpostlongreß in Washington, D. C» hat unter Ande reiu beschlossen, dao Porto für inter nationale Postanweisungen aus der Grundlage einer gleitenden Skala herabzusetzen, sobald ein bestimmter Betrag erreicht ist. Die Anweisungen, die liber weniger als rim Franc- tou ten, weiden von dieser Bestimmung nicht b- nassen. s ch nig- e T· J Die Zunge eines Gesin landwaleo ergab feiner Zelt eine Tonne Tumu. Pferdelnachen sollen file Knilpfe ein besseres Herstellungs inaietial bilden alel Leipienlnochem Genau s,970,439 Bibeln wurden im Jahre isten in England ge druckt. Jn 1808 waren es sit-tät Die Stimme eines Weibes reicht nach det Flusse-ge eines bedeuten den Lufticliiifete dreimal weit-et, eile die eines Mannes. Eine Nägel-Fabrikations tnaseliine stellt io viele Nagel her, als findet in der gleichen Zeit 1000 Miinner feitiqbrecltein - Das Gehirn einer Anteile ifl iin Veiliiiliniii zu dein udrigen Körper iunimiurex :::1«, als bei irgend einem wide-gen lebenden (I5eididpf. In der «.«-»si’eioi«nmgeii-Fabri kation i::i: iiiisugland iin verflosse nen Jahre nielit weniger als t5,352, 000 Altieuliipital angelegt worden. Das »Kiiapfefiebet« grassiit dernialen in London Zu Tausenden verlauer die Tennetenienlsläden die mit Siunspkiulxen verziettcn limipr Das Herz eines Mensch n schlägt, wenn es gesund ifl, , d'. ch schnitllich sl Mal in der Minute beizn Gehen, 71 Mal liciin Sitzen, 66 Mal beim Liegen. Gegen 750,000,000 teles phoniiche meipkäche wurden im Jahre Wis- in den Vet. Staaten ge führt Dorn-gen wurden nur 75,000,i.s00 Telegmmiue aufgegeben. Gegen 12,»»»,000 Fahr eildek gibt ce, nach der Berechnung eines Fabrikanten, del-malen auf de Erde. Sie würden, in eine Neide ne stellt, einen großen singelireie um den « Erdball bilden. i Die Anzahl aller Formen ! j. Missouris beträgt Mino-la Nur zwei andere Unions Ztaaten weisen mehr Formen auf, und nur ein -taat, ji Texas liat eine größere Bodensliiche i - fiir Ackerdauzwecke in Bearbeitung Von sämmtlichen Gemäl - d en, welche die Ehampd Elyieedssiuesp stellung in Paris in diesem Jahre aufs weist, stammen 10 Prozent von Frauen-i I Von den im Choran de Mars-Gebäude anggestelltcn Gemiilden rühren nnr 2sji Prozent von Damen her. i Die Gehirnmasse der j Menschhe it winde, wenn man die Bevölkerung der Erde aus l,400,000, - J 000 Kopfe veranschlagt, das Gesammt- i I gewicht von l ,922,71.1 Tonnen ers ges reichen oder dem Tonnengehalt von tin-Z JL MM durchschnittlichen Panzerschissen gleich kommen. Die langite Rut schdahnc diirste in der Schweiz zu finden sein Die Bahn, welche zur Beförderung des ij - in den Bergwaldern geschlagenen Hol ges dient, ist 13 Kilometer lang und aus 50, 000 behauenen Baumstämmen zusamengesetzh Holzlasrerh aus ihr transportirh machen die Reise zu Thal « in siinf bis sechs Minuten. ? Die kleinsten Schrauben in i der Welt werden siir Taschenuhren ver fertigt; die Schraube siir das vierte in einem Rubin laufende Zadnriidchen ist bei undewaffnetern Auge fast unsicht bar; unter einem kräftigen Vergröße rungeglase kann rnan jedoch das Schrau bengeroinde deutlich wahrnehmen, von welchem 200 LL indungen auf den Zoll z gehen « An 386,000 lebende Thier-i arte n sind anlier bekannt und de schrieden worden. Eine systematische Zusammenstellung dieser Spezies, der ersten seit dent in 1766 die 17158 er schienenen ., Systema Naturae« itinned,» nimmt gegenwärtig die Deutsche Danlussssluv cUoTnIIEJusFi din- Ost W s. wos- »V- sie's- -s-’---s--«sp·.o »vo- 8usc erk wird wenigstens- 110 Bändez je 1000 -citcn umfassen » Rund List-, onn, Wo Lite M t l ch loniutniren die-L nun-, Wo Em wohner von Pan-I un Innre. Von dem Quantunt liefern die in der Stadt ge haltenen irnh Zi,(«u«,»«o i«iter, die in einein Nadino von l2 Meilen um Seinebabel befindlichen Netzt-eitlen 53,000,00» Liter; der Nest wird err mittelst der Eisenbahn ans größeren Entfernungen hcinrigeiclmsft. Der Verbrauch alkoholii icher Getränke inlsiroßbritannien nnd Blond nnir im Jalne list-» ini Wertiic unt us, --«», »spi- nresier nie un Vorjanrr. Tte Neianinitanognbe er reiclne die nnqlaulsliclie Entnnic Den . .t:l-l.-(,t«72,«.2. ;» QO iii dies der uneins-X - Betrag, den der sinnimn allolioliislser tslctranle in dem Ver. lcortigreiili ins-« lier überhaupt emiint bat, obgleirb die jährliche Aue-gebe ans den Kopf tu Bevölkerung in den Jahren lKTl bis F ils-M großer war. Als Rangnbreichen dienen So n n en i elii r m e in den rnalanii«-lsen Ländern. jin Jnvn werden 27 cis-nis stufen durch die Zonnenirinnne bin-az net, deren Farben inr großen Iliatli ges i nntt festgcieist sind. Tie rornelnnfien » find weiß mit goldenen siianderrn dann . folgt dein Range nach grun, blau« braun in verschiedenen Anordnungen Nur bei den ersten sechs Zinseniinb die Ränder von Noli-, bei den iilninen gelb. Jn Zinni ist dir Zenneniciirm von vielen Ztoitiverlen ein Attribut des lionige nnd iigurirt auf dem Staatssiegel in beiden Seiten der pyramidalen irr-one )