sine tierische statuiert s Einer geheimen Verbrecherbande, « shnlichdet Camvrra in Italien, erfreut . sich auch die ieyt viel genannte Türkei. Ihren Sitz hat die augenscheinlich aus . zahlreichen Mitgliedern bestehende und ebensallti unter dem Namen Camarra bekannte Bande in Konstantin-weh s ihre Thötigkeit aber erstreckt sich nicht k nur aus alle Theile der europaischen Türkei, sondern Zweige der Bande oder ilhnliche mit ihrin Verbindung stehende Berbrechervereinigungen existiren durch die ganze t«evante. Den Ursprung der tiirlischen Camorra scheint Niemand zu kennen, nur so viel weiß man, daß sie sich sap ausschließlich aus Jtalienern und Griechen, hauptsächlich von Neapel, Sizilien und der Insel Lephalonim zusammensetzt Die Mitglieder der Bande disseriren im Range. Während die einen nur gewöhnliche »Arbeiter« sind, arrangiien andere »Geschösts'· Angelegenheiten und besorgen Oblie genheiten, die mehr erfordern, als einen starken Arm und die geschickte andhabung eines Kniippeltk Tie hätigteit der türkischen Camvrra ist eine verschiedene und beschränkt sich nicht allein aus den Mord, wenngleich es scheint, daß dieses Verbrechen seiner Zeit die einzige Beschäftigung der ge sährlichens Gesellschaft war. Die Ein führung der Feuer-Versicherungen im Oömnnenreiche zum Beispiel eröffne te der Bande ein neues Feld, und deren wichtigste Beschäftigung bilden setzt Brandstistungen. Seit der er wähnten Einführung ist die Anzahl der Schadenseuer in der Tiirlei rapid ge wachsen nnd Zählt man deren allein in Konstantinevel jetzt von 250 bis 300 im Jahre. Wenigstens 75 Prozent die ser Brande sind aber angelegt und hauptsächlich das Werk der Camorrm Die Brandstistungen bilden für die Bande einen sehr profitablen »Ge schäftezweig,« und in welcher Weise sie diesen betreibt, erhellt aus dem Narb stehenden: Entweder vlazirt man ein Mitglied der Entnan in ein in gutem Zustande befindliches Haus oder in eine Werk stätte, oder ein in einem .pasienden« Gebäude bereits Etablirterwird ver anlaßt, der Cantorta sich anzuschließen, indem man dem Manne einen Antheil atn »Gewinne«« tusichett Der Plan wird nnn versichert, und zwar gewöhn lich bei einem der vielen fremden Bnreaus, da die englischen Agenten zu peinlich in Bezug auf die Person des Versicherungs-Applitnnten find. Einen oder zwei Monate fnater werden dann die Vorbereitungen für die Brandstif tnng getroffen. Zunächst entfernt man die Waaren ans dem Lctale und tränkt hieraus die Wände und Fußböden mit Petroleum. Tie Feuerlegung ist dann eine leichte. Sollte der Versicherungs Agent zu neugierig hinsichtlich der Brandumstande sein und Ertundiguw gen einziehen, so wird er von einem Mitgliede der Bande prompt darüber verstandigt, das; die Sache sich in Hän den der Camorra befinde und er, der Agent, etwaige von ihm gemachte Schwierigkeiten bezüglich der Ausgab lung der Berficherungefumme mit dem Leben bezahlen werde. Wehe aber dein jenigen, der allenfalls Beweise siir die Brandstifturtg erbringtl Er hat von großem Glück zu sagen, wenn er mit einer Dolchwunde zu entfliehen ver mag. In den meisten Fällen bezahlt der Agent die Versicherungsgelder, ohne Einwand zu erheben. Er allein kann die Eatnorra nicht bekämpfen, die Poli zei aber wird ihn nicht unterstützen, ee sei denn, sie ist seitens des Agenten fiir die Sache »geianst.« Und selbst wenn dann der Gauner verhaftet wer den sallte, wird er sich ale Aueliinder answeisen oder während seines Trans ports vor die Behörden Mittel nnd Wege zu seiner Flucht finden. Von einem Versicherungsanfpriiche zurück weisenden englischen Agenten weiß man, daß er entweder ermordet wnrde oder mit knapper Noth dem Mord anschlage entrann. Die geforderte Stimme aber wurde bezahlt. Ein eng lischer Kaufmann lehnte betrügerische Anforderungen ab, die an die von ihm vertretene Versicherungs - Gesellschaft gestellt wurden. Die Folge war, daß der Clerl des Kaufmanns am helllichs ten Tage auf offener Oauntstraße über sallen wurde und der Kaufmann nach Verlauf mehrerer Wochen zu der Ueber zeugung gelangte, Vetschwiegenheit sei das Beste und Billigfte in der Ange legenheit. Er bezahlte die Summe und entliesz die beiden handsesten Kroaten, die er als Leibwachter gedungen. Die Cantorra dient des Weiteren als Werkzeug der Rache und wird ale solches besondere von Frauen in dem meist von Europäern befiedelten kon stantinapalitanischen Stadttheile Pera benutzt. Es gibt Falle, in denen den Rachedurst einer Dante nur dat- Blut des ungetreuen Liebhabers stillen lann, und in diesen Falten wird dann mit der Carnorra ein Vertrag wegen Ermor dung des Schnöden abgeschlossen Säumige Schuldner sind eine sernete »Erwerbsquelle« der Bande. Die Legio nett türtischer Staatsdieney die ihre Gehälter nicht ausbezahlt erhalten« sehen sich genöthigt, zur Bestreitung der Ausgaben für ihren Lebensunterhalt gegen exorbitante Zinsen Geld zu leihen, und die Wuchers-r dingen, wenn sie die Summen nicht wieder erhalten tät-new die Entner zur Eintreibung der Schulden Mehrere Mitglieder der Bande werden mit det- letzteren Arri date betraut, und dein nnglitcklichen chaer wird die menschenfreundliche Alternative gestellt, entweder Q- be zahlen oder erstorben zu werden. atlir lich wählt der Schuldner das erstere.i Die Polizei, wie bereits gesagt, interss venirt nicht gegen die Verbrecher, und sollte sie dies ja thun, so kann ihrj leicht der Mund mit Backschisch (Trinl eld) gestopft werden. Sollten aber die runde des Opferd den betreffenden Gauner standhaft verfolgen, so wird der lestere nach den Provinzen geschmugi Zelt und dort so lange belassen, bis die wache an Ort und Stelle verraucht ist. Für den Fall, daß ein Verbrecher bei der »Arbeit« fiir die Carnorra getödtet oder erwerbsunfiihtg gemacht wird, sorgt die Bande siir dessen Angehörige. Von der fliissigen Lust. Seit die Berliner Gesellschaft »Urania« eine t-inde’sche Maschine zur Verflussigung der Luft besiyh liber rascht sie von Zeit zu Zeit durch neue Versuche mit dieser wunderbaren Flüs sigteit, welche anscheinend unaufhörlich gleich lochendem Wasser dampft, in Wahrheit aber bei ihrer Verfliichtigung nur so ungeheure Kälte in die benach barten Lustschichten trägt, daß deren Wassergehalt sich zu Nebel verdichtet und jene Täuschung hervorruft. Alle diese Versuche werden mit großer An schaulichleit vorgefiihrt. Es liegt in diesem Einblickin das Spiel der Kräfte ein eigenthiimlicher Reiz. Es ist von höchstem Interesse. wenn man bei spielsweise sieht, wie in ein cylinil drischee Gefäß mit fliissiger Wit, das. zwischen die Pole eines Elektromagnei ten gebracht ist, im Augenblick des Magnetisirens Leben und Bewegung? kommt, wie der vorher ruhige Flüssigsj leitespiegcl sich an den Seiten, nach beiden Polen des Magneten hinaus leckend, erhebt und in der Mitte sich verrier oder wenn vorgesiihrt wird, wie Zalzsaure und Aetznatrom deren venmndtirbnftliehe Lieb- in man ist daß sie sich bei gewöhnlicher Tempera tur unter Feuererscheinung verbinden, auf die Temperatur der flüssigen Lust abgekühlt, gleichgiltig neben einander verharren, bis unter dem Einfluß der, elektrischen Lampe des Projektions-appet- « rate die Temperatur sich aus den Punktf erhöht hat, wo beide Stoffe sich per-E einigen können. In diesem Moment hat man den Eindruck des Einunders verschlingen-s der unwiderstehlich zu einander gehörenden Stoffe· Welch ungeheure Kälte und große Hitze dicht neben einander liegen können, zeigt der Versuch, einen mit klarer fliiffiger Luft, die vorn Kohleniäureschnee durch Filtriren sorgfältig geschieden ist, ge füllten Glaelolben statt einer Sammel linse fiir die Licht- und Wärmeftrahten der elektrischen Lampe des Projektions apparate zu verwenden. Jm Brenn punkt dieser beinahe 200 Grade kalter Linse, obgleich er kaum einen Zoll von der Wandung des Kolbens entfernt ist, kann man Papier entzünden und die Cigarre anstecken. Höchft überraschend ist die Einwirkung hoher ttaltegrade auf fast alle Stoffe, mit Ausnahme der Metalle, sie im Dunteln selbstleuch tend zu machen, nachdem sie vorher eire kurze Zeit lang von einer traftigen Lichtquelle bestrahlt worden find. Ein zuerst in flüssige Lust eingetauchteg Stück Baumwollenwatte, dae auf kurze Zeit dem Lichte einer elektrischen Lampe ausgesetzt wird, leuchtet im Dunkeln mit prächtigem grünen Licht. Blei wird, mit stiisfiger Lust abgekiihlt, derart hart und entsprechend elastisch, daß es, angeschlagen, einen metallischen Klang gibt, der ihm sonst nicht zu ent locken ist. llmgetehtt verliert ein bei gewöhnlicher Temperatur hochelaftifcher Gummischlaurh durch turzes Eintauchen in flüssige Lust feine beste Eigenschaft in solchem Grade, daß er wie Glas hart, spröde und zerbrechlich wird. Flusfige Luft enthält wegen der Eigen schaft des Sauerstofses, schon bei höhe rer Temperatur fliisfig zu werden, als der Stickstoff, beide Stoffe in anderem Verhältnis als sie in der atmosphiii rischen Lust vertreten find, nämlich etwa zwei Drittel Sauerstoff und ein Drittel Stickftoff. Da letzterer aber bei höherer Temperatur fest wird, als ersteren nämlich bei-As Grad. so bietet eine weitere Temperaturernie drigung der flüssigen Luft bis auf jenen Punkt die Möglichkeit, den Stickstosf abzutrennen. Ganz geheimnißooll ist« die Einwirkung des hohen, unter An wendung fliisfiger Luft leicht erreich baten siältegrades auf den Magnetiei mut- dee Eisena. Weiches Eisen ver liert an seiner Magnetisirbarkeit die Hälfte, hartes Eisen gewinnt dagegen dao Fünsfache Tie erstere Erscheinung ist mit der bei hohen Kaltegraden wach senden Tragheit der Moletule in lieber einstimmug, die zweite dagegen völlig räthselhast. Vielleicht entspringt aus dieser Erkenntnis weitere Einsicht ir das Wesen des Magnetiornue. Jeden falls ist diese Thatsache in Verbindung mit der Erscheinung des Selbstleueh tens stark abgekuhlter Stoffe Beweis dafiir, daß die niedrigen Tetnueraturen nicht ohne Weiteres gleichbedeutend sind mit der Starke des Toch, wenn sie diese Wirkung auch in vielen Fällen hernorrufen. Wie im hohen Norden Licht und Farbe seibt in der halbjäh rigen Nacht nicht seh en, sondern nur anderen Ursprunges sind, so scheinen auch die niedrigsren Tetnperaturen in besonderer Art befähigt, Licht und Farbe hervorzurufen· Die größte Seedampfers lini e der Welt ist in Folge ihrer letz ten Jieubauten die Hantburg-Amerilas Linie geworden, deren Flotte zur Zeit 69 Seedampfer mit 291,50'l Register torrnen brutto und einschließlich der Ftnßtampfer und Leichtet 304,005 Todeststertcttnen umfaßt III-altes Iristiter. Wsibe aus dein Pian cerlchtslebety Der Bäcerrneister Joses T» ein ge botener und unsern-gener Milnchner, gehört zu jenen fibelen nnd natur tviichsigen Männern, wie solche glück licher Weise bier noch in diversen Exemplar-en anzutreffen sind. Jahr aus, Jahr ein in seinem Gewerbe willig-die i«oablschniied’n wird von ihm, zwei Gesellen und einein Lehrling besorgt-Just er auch, wenn der Mehl preib hinausgeht, der Traurigkeit lei nen Schwung und seine Abenbsitzungen im Bräubaus sind die Lichtseiten seines Erdenwollene, hoffentlich io lange bis die letzte Hitze eingeschlossen sein wird. Wegen ungebührlichen Singend und Lunnens in spitter nächtlicher Stunde hatte er einen Strafbeselsl erhalten und dagegen Einspruch erhoben. Richter: .Siewerdenrvalrrschein lich mit der iiblichen Einrebe kommen, daß durch Ihr Singen und Schreien fie Ruhe keineswegs gestört wurdeni ei?« Angeliagten »Erstens, Herrk Staatsanwalt, bob i a rechte netlei Stintrn und bin Buritonist tin G sang- z verein, d’ Schwarzplatleln.’ Zweitens, hab i blos on guet n «5reund zeugt, was ! Oaner leisten kann, der auf der BrustI guet is und an gußeisernen Blasbalg s bot. Dritten-as liani in oun Haus drei Personen zum Fenster oußag sehg nk und tvia i e Psaiflein in der zwoat n; Stroph n gbobt hob, barns liatscht und I Bravo g ruef n, da hätt’ a Hosoperni sänger seine Freud d ran g habt. Aus diesen drei Ursachen behnuut i, dofii von einer Ruhestörung gar loo )ied’;? sein kann, denn mit an saubern Giungl oder mit aner fesch’n Musilx lann mer lon Runb stören, ganz ionss trälJr im Gegentbeii a Vergniig’n wor’s . fiir di e Leut sag i, und wenn a gueter Hunger so was leistet, g hört eahm a Belolmuna.u N i ch t Ek: Außer Jbrer Singerei, ? - deren Werth wir dabingestellt sein las- T sen wollen, haben Sie aber auch iiber- ; laut geschrien und gelacht. War dies vielleicht auch auf die Unterhaltung sener Sangeesreunde berechnet, die Ihnen Beifall gellatscht haben sollen?« Angellagter: »Wie war ia das Schönerel Der Schlossertanierl hat g'sagt: ,Z-chau, Perpi, mir wär Alles an Tit lieb und recht, Du bist agneter und netter Kerl, DeinHamor ie’ 1000 Marll wertb, Dei Stimm is ba reinste Glockcnspicl, in der G’sellschast bist a Vieh, aber Dei Handwerk, die « Toagdruckerei mag i net. Töe is’? überhaupt gar toa Handwerk, weil a jedes altes Weib backa lann.’ Net wahr, Herr Staatsanwalt, Sie wären aus a solchene Red recht barb! Wenn i zum Beispiel sagen that,i lans mir Eahna lesetzbiiechl und les oan die Artikel und Parigrasen vor. nachher lenn i is Rechte, so guet wia Sie sel ber? Seligen Z', so bin i net! J hab2 ealsm die notbwenbige Erklärung - g’macht und wenn eng da no’ net ge glaubt hatt', dann wäre eahm init süns Parigrasen von meiner rechten Hand bewiesen worden, dann hätt' er« acht Tag iiber an g’ichwoll’nen Backen studiren linna. Aber er date g’laubt! Erstens, hab i g"iagt, ie· a ziinstige Bäckerei a uraltes und richtiges gelern tess Handwerk Zweitens, ib’ die Bäckerei von an alten Weib blos a Haut-betrieb nnd ans zwan, drei Magen als Notbbehels eing’richtet· Drittens, baaszt’s irn Vaterunser: Gib uns heut unser tägliche Brod! Da ib« doch der Bittrer ginoant nnd net Du oder a sSchuester und a Schneider, und in der dritten Bitt san niir Bäcker vorhanden, da san mer stolz d’raus. Also ib’ seyn bös Handwerk nobel aber net? ,Hm,’ sagt er, ,bas: eigentlich aa wieder recht! Du bist halt a alter Praltiker, der no was versteht. J tran mir woaß Gott zu loan Bäcker- niebra Taagass oder Loabschniied Z’sag’n.' Zehn hams 'S die ganze Schreierei.« Richter-: »Damit haben Sie eigentlich unbewußt eingestanden, daß -- - ——--- -«—-—---. ——-—-k — -.-«x- — oiese Unserrtanoersetzungen tnit lauter Stimme gemacht wurden, während das Singen auf otsener Straße allein schon genügt, um Sie wegen Ruhestörung zu bestrafen.« Angeklagter: »Erlauben Sie mir! A Ruhestörung stell’ i mir so vor, daß Oaner meinetweg’n wia a Joch geier schreit, mit an anderen rauft, a paar Fenster einwirst, an suhschroa macht, daß a Frau in d’ Frats'n sallt oder a paar Kinder sich vor Schrecken am Boden niedersenn Aber a schilt« G’sangl bleibt immer schön, und a g’rotthnliche Rederei kann toan Men schen in der Nuah storen. Z'letzt dürst« Unseroaner nimmer l)uest’rt und täus pern, ohne baß a Zchanbarm uervös werdin that und wenn oan Jemand aus d’ .Hiihneraug’n treten thuat, muasz mer leis vergelte Gott sag’n.«· Richter: »,Ziehen Sie den Ein spruch zurück, dann ersparen Sie Geld; ein thheil vergrößert nur die Kosten. Uebrigens müssen Sie sich schnell er tlären, weil wir mit unserem Urtheil bereits fertig sind-« . Angetl agter: «San S’ so guat und tiahg’n S’ die zehn Mark z’riick, dann erspar’ i mehr, als i eigentlich sparen will und die Kosten schenkt Cahna so wia so! Außerdem muaßi noch bemerken, daß i a Biirger bin, der ftir’n Staat mehret leistet ald noth wendig is und a Bürger, der das g’riiuschlose Pslaster mittahlt, wird aus der Stroß’u doch no' red’n diirsen.« Herr X. hatte Glück, die Strafe wurde aus die Hälfte herabgesetzt, weil nur eine fortgesetzte Uebertretung der Ruhestörung angenommen wurde —-.--.-——-.-.- ——.- - - ——sps-—..---.-—-. - -- ——l Er bemerkte deshalb noch: .’-«’et wahrt ktlles wissen S' doch a net, Herr Staatsanwalt! Sie waren mit die tehn Markt feh-i lang fertig. wia i als alter Praktiker no' alteweil abg’ichie fert hab’ und West had’ i doch no’ siinf Mai-il randg’ichtagen. Bei dene Zeiten darf mer schon um fiinf Markt reden, sonst werden teicht zehne d’rans. Hals die Ehr’, Herr Staatsanarvlt t· Chineiiiche Lebensweise-m Nirgends gedenkt man der Todten mit io hohen Ehren, ais in China. Jst der Haut-mater gestorben, so tiegt es dem iilteften Sohne ob, auf einer Ge denktaset feine Tugenden zu erheben und ihm Weihrauch-, Blumen- und Speise dpfer zu mit-mein Auch Kleider, Wäsche, Pferde und Diener werden ost auf dem Grabe, nun in Papier, verbrannt. Zu der Zeit, ais mit dem Kaiser noch Hunderte von Sklaven be graben wurden, gab man den Todten Altert, dessen sie in der anderen Welt nöthig haben könnten, in Wirklichkeit mit. Jm April jedes Jahres findet allgemeiner Besuch der Gräber statt. Jn Weiß, die Trauersarbe deszl Lande-t, gekleidet, rilgern die Angehörigen zu den Ruhestätten, um sie mit Blumen zu bestreuen und Friichte und allerlei Opfergaben darauf zu legen. Wer nach chinesischen Anschauungen den Ahnen die ihnen gebührenden Ehren nicht erweist, muß die Rache der Geister fürchten. Tiefe haben nämlich bei Ein tritt des Todes den Leib verlassen und sich in die Liter geschwungen. Die bösen Geister mahlen die jähen Felsen, die guten die sanft geschwungenen Hügel als Aufenthaltsort Zu den in China am schwunghaftesten betriebenen Geschnsten gehört der Sarg handeL In vielen Hausern ist ein Sarg in Form eines zerfagten Baum statnmes votritthig. Finder sich beim Tode des Intuitienvatere im Hause noch kein Sarg vor, so hat der älteste Zahn fiir die Anfchafiung desselben Sorge zu tragen, und ee ist schon vor setommem eng sta) sehne art- ertaven rertansten, um so ihrenr verstorbenen Vater zu einem recht werthvollen Zarge irr rerhelsexn Außer den eigentlichen kriedhosen und Grabalteen gibt es in Fhina noeh provisorische Nuhestatten rer Todten. Es sind tumeist Dorf )iertet, mit Urnen und Sorgen gestillt. Jiach althergebrachter Sitte sollen die Todten in ihrem Heimathsorte begra ien werden, und die Kinder und Ver vandten haben die Pslicht, den Leich tam der Ihrigen, die sern von der Deimath gestorben sind, dahin zu schaf "en. Da dieo jedoch, einzeln vorgenom nen, mit tu großen Kosten verbunden vore, so setzt man die Verstorbenen rorliiusig in den vorenvähnten Todten rörsern bei und wartet erst eine größere Unzahl von Leichen ab, die dann Hasen nen nach dein Heimathslande trans portirt werden. Die Trauerzeit dauert drei Jahre, iir Beamte und Ossiziere aber in Wirt ichteit nur 27 Monate-. Während dieser Zeit sollen sie sich von allen Ausgaben see öffentlichen Lebend sern halten und iiirsen vornehmlich an leinet Gesell ehast in Familien oder gar an Volke Ielustignngen theilnehmen. Beim Tode Ies Kaisers müssen die hohen Beamten ind Osfiziere durch ein Jahr, das Volk surrh lo» Tage die weißen Trauer leider des Landes anlegen. Während dieser Zeit dars rveder eine Hochzeit, roch sonst ern Fest abgehalten werden, illes Volk muß sich Haare und Bart vachsen lassen. Die Umgegend von Peling ist mit Hrabdenkmtilern zu Ehren der Verstor Ienen bedeckt. Die mattnornen oder sranitenen Grabsteine haben gewohn ieh die Form einer Niesenschildlrote, pie aus ihrem Rückenschilde die Ge senitosel trägt, ans der die Tugenden les Verstorbenen gepriesen werden. Zu den Gräbern der taiserlichen Fa nilie führen Alleen von Löwen- und rnderen Thierstatiien ans Branze oder Stein. Die Gräber der Dynastie der Ring liegen in einem von Bergen ringesajten Kreise, zir dem Yian durch -- -. Illlc Schluck-h llll Oclcll Ullsc cillc Iriichtige Marmorpsorte sich erhebt, ge angt. Das berühmteste Grab ist das Ies Kaisers Yangle, tu dern eine Aliee ton Marmorstatuen stihrt, welche 12 Nandarinen, Priester und Krieger, owie 12 Paare Thiere, Löwen, Ele Ihanten, Kamele, Pferde, Hunde und pas fabeihaste Einhom darstellen. Bot dem Grabe steht der Lpsertentpeh Ier Leichnam ruht am Ende einer Gal erie itn snnern eines Hügels sn der Mongoiei werden die Prin ,en und Prinzefiinnen nach chinesischer Zitte in Sargen beerdigt. Den Leichen per höheren Lamao wird die Ehre der Verbrennung zu T eil, wobei aus der nit Erde oder Sternen bedeckten Asche Ein Thürmchen als Grabmal aufgebaut oird. Die Leichen ber niederen Lamo sber werden, wie die des Volkes-, in die Eteppe hinausgetragen und hier von Dunden und Raben verspeist. Auch die Ealmiicken tragen ihre Todten meist tur eine Strecke von dein Lager hin-« ius, unt sie hier auf den Sand nieder ulegen. Dagegen begraben die stir Iiien ihre Todten mit allen Ehren und ragen Sorge dafür, daß die Leichen Ion den wilden Thieren nicht ausge charrt werden. Auf das Grab pflegen ie eine Stange zu stecken, an deren Iberetn Ende ein Pserdeichweif flattert. Die Solonde verbrennen die Leichen, iillen mit der Asche Ledersiiete und Iiingen diese an die Reste der Bäume Die ersten Pferde in Neu« ngland wurden itn Jahre 1629 oder 630 in Massachusetts eingeführt. f .- . cebensseeiie ist beben siebet-. Der srzt der Nansen'schen Expe bition, Dr. Hearit G. Biessing, ver stsentlicht in der eben ausgegebenen Nummer der .Deutschen medizinischen Wochenichrist« eine Reihe hygieinischs medizinischer Bemerkungen über die -8ram«-Expedition. Obenan vertnerlt er die Thatsarhe, daß die 13 Theil nedmer der Ernedition von jeder ernste ren Krankheit verschont blieben. Am wichigsten war, daß die Nordpolfahrer nicht dem Storbut versielen. Blesfing fiihrt dies auf die gute Ernährung zu rück, wofiir gesorgt war. Er geht sogar so weit, zu behaupten, daß der Skorbut überhaupt vermeiobar ist. Er theilt zum Beweise siir die treffliche Ver nroviantirnng die Speisefolge siir eine Woche rnit. Darnach tonnte die Rost sogar größeren Ansprüchen genügen. Dreimal wöchentlich wurde Brod ge backen; abwechselnd von Roggen und Weizen. Vier verschiedene Saiten har tee Brod standen stets aus dem Tifche. Die Köche (zwei Mann wechselten in diesem Dienste) hatten parte bin-seite fiir das Backen und suchten einander den Nang abzulauferi mit Bezug auf wohlschrneckende Kuchen, Torten, Krini gel und so weiter. Die Tiichbntter stammte von diinischen Herrenhöfen und die Käse von notwegischen Sennen; Fleisch, Schinten, Zunge und viele andere leckere Sachen prangten täglich auf dem Friihstiickss und Abendtijche. Mit Eifer lagen die Notdpolfohrer dem Skifportc ob, in dem alle erfahren waren. Sobald die Winternacht der strahlenden Polarsonne zu weichen be gann, wurden die Stie« bereit gehalten. Sowohl Vormittags wie Nachmittage fuhren die »Riam«-Manncr einzeln und in tssruppen iiber die Eisfelder hin. Die icatte war niemals ein Hindernif;. Untzurcichcnd versorgt war die Expe dition mit Kaisee Es gad nur Zweimal in der Woche Morgens itaffee, zu dein überdies noch nebenher Maske-Ersatz priipaxatc verwendet wurden. Zum Stican mnk its-In Uhu-bannt nhno Unf --- --7- s-» -- v see. Der Genuß bon Schololade und Thee bot keinen Ausgleich. Der Man gel an Kassee wurde schwer empfunden. Ebenso war es in Hinsicht aus Spiri tuosen bestellt. uDaß wir keine Spiri tuosen hatten,« sagt Dr. Messing, .nahmen wir mit größerer Ruhe hin. Bollstiindig überzeugt davon, daß spirii tudse Getränke ein liberslitfsiger Bal last und vielleicht gefährlich bei einer Schlittenexpedition sind, muß ich doch behaupten, daß ein mäßiger Genuß bei größeren festlichen Gelegenheiten fiir den angebracht ist« der still im Winterauartier liegen soll. Hier tref fen nämlich zwei streitende Pri zipien Zusammen: die systematische forde rung, die aus große loruerliche Anstren gungen hinzielt, verbietet Etimulani tien, während die tödtliche Einförmig keit und der absolute Mangel neuer zerstreuender Eindrücke sie fordert Bei der Aueriistung der Expedition wurde iiberwiegend auf das erste Prin zip Rücksicht genommen, während die Erfahrung bald lehrte, daß das andere ebenso wenig vergessen werden sollte. Es kann nicht schaden, die Stimmung mit Hilfe eines Glases etwas auszu tnuntern nnd einen nützlichen Einfluß auf den Humor zu gewinnen Tie menschliche Natur kann nicht gänzlich die Bergtrligrmgen entbehren; diese gedeihen nicht ohne den einen oder anderen festlichen Eindruck, an den» man mit Wohlbehagen und Freude zu-; rückdenlen kann. lind wenn man nun so vollständig von jedem neuen Eindruck« von jeder Zerstreuung abgeschnitten ist,s sollte es da so ganz unrichtig sein, ein bischen nachzuhelfenP Unser praktischer » Chef sah die Richtigkeit dieser Aus-l sührungen ein und irn folgenden Win ter wurde eine ,Frarnborvle gebraut. Fruchtfiisle und Spiritus flossen reichis lich-— die auch eine fast araeometrrsche konstante Stätte hatten Sie wurden nur bei größeren Festen verwendet. «-——; Von Interesse ist noch eine Bemerkung Dr. Blessings zur Psychologie ders Nonsens ·Expedition. Manliegt nicht «’ sagt Dr. Blelsina. .unaeitrattso lanae s Zeit out-geschlossen von allen gewohnsi ten Freuden, allem Verkehr mit der übrigen Welt-—mitten in der Eidwiistes -——ald ein Theil dieser selben leblosen« Masse. Sie legte sich ansdad Gemüth, wirkte lithrnend aus den urnor. Am schlimmsten war ed nat«rlirh in der Zeit der Finsterniß; nnd wenn man bedenkt, daß die Polarnacht unter die sen Breiten 140 bis 150 Tage dauert, von dem Tage, wo die Sonne unter geht, bis zu dem Tage, wo sie wieder erscheint, so wird et- iaum Jemand in Erstaunen setzen, daß s ich nach und nach unter uns eine gereizte Gemiithestims mung einschlich, die wir scherzend ,den arktischen Humor’ nannten. Tage, Wochen, Monate und Jahre an die-I selbe Umgebung gebunden, in denselben vier Wänden, in Gesellschaft allein mit sieh selbst—und den wenigen, aber stets den gleichen Menschen. Jede Stunde des Tages dieselben Stimmen, dieselben Gebet-den, Untugenden und Schwachheiten, nicht ein Laut, der zur Neugierde reizt —- niemald etwas Neues! Die Seele siecht dahin, denn sie ermangelt der Nahrung. Unter sol chen Verhältnissen lernt man den Werth einer guten Bibliothet und der Arbeit schätzen; aber die Schwierigkeit lag gerade darin, siir jeden Mann zu ieder Zeit Beschäftigung zu finden. Trotz Allem, was gethan wurde, vsiet, wie gesagt, das Barometer des Humors langsam, aber gieichmiißig.« Der Werth der Schiesets produktion in Ontet Same Lande betrug im iesten Jahre 82,1-t6,20«5. k 4 ZGUUIVL DIE-i« stichichenkel werden ixder Stadt New York nngesahr 600,000 im Jahre loniumirt. . Der einzige Bundedstaat des deutschen Reiches ohne Verfaslnns ist Mecklenburgs Schwerin. Genau 163, Ums-so Bis beln hat die englische Bibelgeiell schast seit dem Jahre 1808 in Uml gebracht. Millionär ist der Ciaar retteniabrilant Zahn Dnle Er hat aber, wie er sagt, nie in seine Leben eine Cigatrette geschrnaucht. Der von Tornadoe hierzuland angerichtete Schaden war in den letzte zehn Jahren in Missouri iiins Mal sit groß, als in irgend einein andere-L Bundesstaatr. s Banden Connties stansas’ tragen M den Namen von Soldaten aus dem strieqe und nur zwei, und zwar die Conntiee Leborne nnd staatsz, den Namen von Prioatxersanen Ueber 22,t)tit) Patente attl , Vel oc i pedc nnd mit diesen in Ver bindung stehende Theile und Gegen Isttinde sind int verwichenen Jahre Großbritannien ertheilt worden. , DieMiliktrnppenKanada ) bestehen ans au, 000 Mann s tehende Heer zahlt nur nngesahr - , ann, (3nianterie, tiavallerie « . Attillerie zusammengenommen T ; Die größte Anzahl Selbst E morde, nächst deni Königreiche Saeh jen, hat«-r Danemarlzu verzeichnen. Vot? «1e 100, 0t u Einnohnern entleiben si« in Sachsen '-35, in Danemarl «..I.-. An der liii cht leidet, wie esheiitt von sämmtlichen Einwohnern England der 12. Theil. Ein Berliner Arzt de hauptet, die Krankheit verdanke of? iibermaßigem Fleischgenniie ihre llt Mc . Gegen die · Seeleankhei clllpslclsll clll IUHHUJCI Uencl VIØLU gende «unsetslbare« Mittel: »Zchlie Deine Augen und hole langsam u tief Athent.« Auf alle Fälle ist dies , Mittel ein lostenlosee. D a s bestbetannte Eli-fe-f Napoleons des Ersten war der »O rengo·« Während seiner langen trie risehen Laufbahn wurden dein korfis Eroberer nicht weniger als li) Pse unter dem Leibe erschaffen. Die Wiege des Deutsch Kriegerdutidee, derheute10,:2 Vereine mit circa t.«00,000 Mitgl dern zahlt, ist Weißensele, Prooill Sachsen. Hier wurde der Verein . l4. April 1873 gegriindet. Die sieben australisch Kolonicn haben nach osiizi Statistilen vorn Jahre ils-M ine sammt 4,3«.«:i,lfl Einwohner »r« Einwohnerzahl Melbonrnes hat le 1891 uin itzt-toll Kopfe abgenommen-» Die größte thipferpsann die je aus einem Metallstiick hergestel - worden, wurde neulich in Swanje England, fertiggestellt. Die Piani( »R..-·. « . hat 12 Fuß 4 Zoll im Durchmeis ist s Fuß s Zell tief und wiegt zn Tonnen. Die neueste sürstliehe Na Yl le r in ist die Kronprinzessin Vietori von Schweden, die einzige Tochter l Großherzogs von Baden. Sie erlernt das Radsahren in Rom, wo sie iisi wegen ihres Lungenleidens irn letzt Winter aufhielt Die Stockfisehfiinger austls Nordsee benutzen in der Aueiibungihres Gewerbes reinen in ver Gesammtllingk von je 7200 Faden (43,200 Fuß) mi der erstaunlichen Anzahl von 468 Angelhatery von denen jeder mit Kod versehen werden muß. k Für den persischen Sch Mniasersciddin hat Papr Leo der Die « zehnte der persifchen Gesandtlchaft, all dielelbe ihm dieser Tage die The n;T linke-Zimm- dpls Optik-tm «m-;«e« ti. l MisthiHHYd Hiitglkisöä BUT-i IFM letsplah mit dem Papste darstellt, " « « chek letztere eben den Tegen ertheilt. Weibliche Studenten wei die Pariser Schule der schönen siünf feil Schluß der dieoiährigeu Osterfetie auf. Tem weiblichen Geschlechte wur von dem Zeitpuitlte all der Besuch die iek Schule gestattet, worauf zut- Theil nehme an den ersten Lehrlurlen UT Damen ihre Namen in die Listen ein trugen. I Behufs Studiums der Beu lenpest hat sich der beruhinle Ver-l ltucr Professor Weh von Südaflii nach Litiiicien begehen Nach SM« afiila war er feiner Zeit beruer wor heit, Um die Ursachen der dort imme weiter um sieh hteifeuden Rinderpek zu erforschen. Ftir seine diessbezii;" lichen Beniiihungen erhielt ek, auf den Meiseweieiy eine rlkctnunerati von 120 Gulden pro Tag. Für die volle Heiligipke chung Peter Fourieks von Matatzc» scouil, der im lei· Jahrhundert de Prämonslkatenser - Lidcn reformitt und die Pariser Rotte DaitiesGemein der Lehrnonnen begründete, hat Papst 40,000 Einladungen ecquset Die Heiligsmechuuq wird in der I Beute-Kirche zu Rom vor sich W Bisher gehörte Peter Foukiersxu js « Seliggesprochenen. Bei der Eckern-lith-L wiko der letzte Iluelilonime ver Fourlek schen Familie-, M. sisucter von I. · « conkt, anwesend sein« Hehle-el ikiihek iranlöfischet Geschäftilt beim Bellt-Im i « - (