W Sein Heheirnnisk Ersihlnng von Wilhelm I. Pec. s «Y l Durch den Wald, der zum Theil den südlichen Lochlandistrilt in Neusiid waleo bedeckt, bewegten sich an einem! heiszen Augustnachmittage zwei von derblnochigen Pferden gezogene Plan wagen. Zwei berittene Männer beglei- i teten dieselben, und in einem der Wagen selbst befanden sich noch zwei( weibliche Gestalten. Es herrschte eine! drückende Schmäle, und durch das dichte Blätterwerl der Pisangbanme und Kohlpalmen strahlte siechend die Sonne herunter auf die breitränderigen Hüte der Reiter. Johannes Sebald, der Aeltere von den Beiden, war ein frisch eingemau derter Landwirth ans Thüringen und vor Kurzem erst mit seiner ganzen Familie nach Shdney gekommen, um sich im dielgepriesenen fünften Erd theil anzusiedeln· Er hatte sich vom. Landvermessungsburean eine stattliche Anzahl Acker guten Bodens ungetauft und war nun wohlgemuth nach dem Innern gezogen. lieber Barthurst bis Forbes City die Eisenbahn benutzend, mußte er sich auf letzterer Station in der oben beschriebenen Weise ausriistem da der Schienenweg nicht weiter-führte . Einige Tagereisen warteten noch seiner ybis zum Cowalthal, in welchem der Grundbesitz lag, den er erworben hatte. Als das Gestirn des Tages sich zum Untergange neigte, fprengte Friedrich, der achtzehnjährige Sohn des Auswaw derer6, etwas voraus, um einen zum Eliachtquartier passenden Platz auszu tundschaften Er hatte sich aber noch nicht weit bat der siarawane entfernt ais er mit allen Zeichen der Aufregung seinem zurückgebliebenen Vater winkte. Dieser, durch sein seltsames Gebahren stutzig gemacht, gab auch sogleich seinem Thiere die Sporen. Es war eine kleine, von niedrigem Gebitsch dicht bewachsene Achtung, in welcher Friedrich abgestiegen war. Ein schrecklicheb Bild bot sich dort den Augen der Beiden dar. An einem der weit hinansragenden Reste eines der merkwürdig tnorrigen Flaschenbaurne, die den halbrunden Platz umsauniten, hing der tierper eines Mannes in zerluinpter und an manchen Stellen geradezu gerichtet Slleidung Ein Strick warum feinen Hals geschlungen, und seine Ziige waren wachefarben und furchtbar ver zerrt. Vater und Sohn blickten entsetzt einander an. .Ein Selbstntord?" fragte Ersterer. »Ich glaube laum; elser ein Lpfer der Lynchsustiz," meinte Friedrich kopf schüttelnd. Die Beiden, offenbar oen einem und demselben Gedanken erfaßt, blieben eine Weile stumm. »Wer weist, welcher Art das Ver brechen ist, das der Elende hier biißen titus;te. Ein Mord vielleicht-» »O, hierzulande gentixst eiit gering fiiaiger 'Tiebstal)l,« saate der junge Nimm- »Wer ein Pferd gestohlen hat, versallt auch dcnt Ztriite." »Gut, ed mag sein, wie ed will; jedenfalls aber tann ich nicht einsehen, warum man die Strafe noch so weit treibt, der Leiche eine Grabstatte zu ver sagen. Das machte ich fast eine Nob lseit Zeitena der Richter nennen." » Zo erfordern ed aber die Gebrauche der Lynchsuftiz; man laszt eben den Todten alt- abschreetendes Beispiel so lange baumeln, bis er von felbft herabfilllt oder die Aasgeier und Mückenfchwiirme ilsn zernagt und auf gefressen haben.« .Es ist dies aber ein aller Mensch lichleit Hohn sprechendes Titan; und da der irdischen Gerechtigleit Genüge geleistet worden ist, wollen wir die Gebeine des Ungllicklichen der Erde itbergeben,« sprach Johannes. .Du kannst ja gut klettern, Deine Knochen sind stinger als die meinen—steige ’tnal«hinauf und schneide ilfn abl« Mittlerweile hatten sich auch die beiden Wagen genähert, und Mutter und Tochter schrien laut auf, als sie der Leiche ansichtig wurden. Friedrich schnitt dem Wunsche feines Vaters ge masi unt dem Messer den dlinnen Strick durch der ant äußersten Ende de-) Altes befestigt war. Im nächsten Augenblick fiel der todte liarper wuch vtig ins holst-, diirre Gras. »Der wird fich an keines Anderen Eigenthum tnelsr vergreifen,« meinte der junge-Mann »Gott sei seiner Seele gnädig nturtnelte der Alte und fItete die har ten, arbeitegewolsnten Hande; dann meinte er: »Wir wollen ilsn etwas abseits in’d Gebüsch tragen und ein Loch auöfchaufeltt.« « Die beiden Auswanderer blickten fich, um den Gelmtchten aufzuheben Ter Jüngere fuhr aber mit einem Ausruf der Verwundernna zurück. «Siels, Vater-, welch’ eigentlstintliche Tattawiruna !« Das zerunnble nnd lsalb offene Hentd des Todten liest ren grossleu Theil der hager-ein eingefallenen Brust sehen nnd ein-auf eine in blauen Linien ausgefulnte Zetilknunt Jie Deutschen schauten erstaunt daraus nieder. Etliche Punkte entpnubten sich als genau leI bat-e Zahlen nnd wird-sinnt ciuikte Strich-e als ein Pfeil mit der Spitze nach aben. »Mir scheint ess, als triire dies ein Plan,"« sagte der iunae Mann laus schnttelnd, »und der Pfeil nur dazu da, unt disk Hii:t!:tels3-.ie-,ie:7d in bezeichnen W Wenn dem Io ist, dann zeigt die Spitze sicherlich nach Norden." »Woh( nioglich," gab der Vater zu, »aber dies Räthsei zu losen ist nicht unsere Sache." »Ich mochte den Plan-denn ich bin fest überzeugt, dosi es kein bloßes Ge bilde einer niiißigcn Phantasie ist-— abzeichnen. Wer weis-, wozu er Uns einmal nutzen tonntc.« Johannes Sobald zucktc die Achseln· »Dann nur zu; ich will Dich daran nicht hindern, obwohl ich irgend wel chen Nutzen davon nicht einsehen lann.« Friedrich ging zu einein der Wagen, entnahm seinem Reiseioffer Notizbuch und Blcistist und trug in erster-In mit möglichster Genauigkeit die seltsame Tattowirung des Gehiingten ein. Mit veinlicher Gewissenhaftigkeit notirte er sich auch die Zahlen, denn wie er meinte, gaben jene wohl Entfernungen an, wiewohl die dazu gehörigen Maße nicht bezeichnet waren. Als er damit fertig war, griffen die Beiden zu Schaufel nnd Spaten und brachten den Todten in das dichte Ginstergebiisch. Ein Grab war rasch aufgeworfen; ohne viel Ceremonien wurde der Todte hineinversenlt und die Erde wieder darauf geschaufelt. Dann setzte sich die Karawane wie der in Bewegung, um bei Sonnen untergang unter mächtigen Grimmi biiumen ihr Lager aufzuschlagen. Pflöcle wurden in den Boden gesteckt und das mitgebrachte Leinwandzelt daran ange Jbracht. Heil auf loderte ein Feuer, i von trockenem Reisig genährt, an wel » chem sich Frau Marie und die reizende, kaum fiel-zehn Jahre zählende Filara i eifrigst zu schaffen machten. Am Him imel funkelten unzählige Sterne, und lder Mond sandte auf die Familien Tgrnppe seine milden, schimmernden I Strahlen herab. Nichts unterbrach die tiefe Ruhe der Nacht, als hier und da «das Firiichzen einer Eule oder der imelanchoiische Ruf eines Zion-scheue IVereinzelt nur liesi sich das Bellen ieines Dinge vernehmen, der hungrig Fund bentcwitternd von der Ferne die ilodernde Flamme des Biwakseuers f umschlich i Jn dieIer Weise oerlieIen auchd Inijchilen vier Tage, und verletzte von diesen brachte sie andie schilsuntriinder ten Ufer des Laie Cowal Hier ist die ? Begetation eine äußerst dürftige. Der . -ee selbst ist nicht groß, aber das Erd 1reich herum ausgezeichnet, wie Vater « Johannes zu seiner Freude konstatiren itonnte——deun das war auch die Land strecke, die ihm von der Regierung zugetheilt worden war. — Einige Wochen verflossen in reget sArbeit. Ter Ansiedler hatte sich in , dem, eine Tagereise vom Cowalsee ent T fernten Springfield, einem kleiner sunansehnlichen Städtchen, umgeseher und etliche kräftige Männer geger jguten Lohn zur Aushilse beim Bat Lseined Hauses und erstem, oberflach g lichem Auswan des Busch-es gedungen ; Niistig schritt das Werk vorwärts untet . den Händen der sleiszigen Kolonisteu n ilin diese Zeit, an einein thansrischeii Morgen, war-sen vier :Uiiinner in dei , einzigen Zchiinle, die sich in Clarenee City ver-sand, ihre Büchsen über die « Schultern, bestiegeii ihre zottigen zPserde und triiliteii in den Busch hin . aus. Zic sprachen zwar wenig, hielten Haber scharfe llinschiiii, als orientirten k sie sich iiiit Peinlicher tsieiniuigkeit über den Weg, den sie verfolgten. So ritten sie tagctnber durch den Buschwald, bis sie nach einer kurz gehaltenen Rast uni Mittag eine kleine, halbrunde, von Pisangbäninen und iKohlpalinen arm-änderte Lichtung er ! reichten. Es war dieselbe, in welcher einen Monat sriiher der Fiorper det- Gelhnchs ten gehangen hatte, dcnt durch die Für sorge Johannes Sebaldö wenigstens ein Grab in der kühlen Erde zu Theil ge worden war. Die vier Reiter besahen sich den Platz nach allen Seiten; Enttauschune und Aerger spiegelten sich in ihrer wettetgesurchten Zügen wider. »Goddam," entsnhr es dem Einer mit rauher Stimme, »wo steckt denr der Dammes-« Ein allgemeines Schütteln der strnps lnigen, von großen Hüten beschatteten s teopse solgte seinem Aue-rot Die Lich itnng wurde eisriiist abgesiicht; man Sand anch den Baum, an dessen einein dirs siuiis dass Ende eines Strickes bau inein-. Etliche Ftiiche nnd Verwünschungen Thallten dnrch die Ztitlc deo Waldes; Feiner der Bier geberdete sich gerader s wie toll. J »Wir sind iini den Schatz betrogen!« s schrie er iviithend ein nber das andere i Mal. »Das schone rothe Gold ist sür « nnd verloren !« , »Dann gesatligst Euren Mund,« brummte ein Anderer, »und inacht lei neii solchen EvetiateL Die reiche iiiiisi sich doch nnssiiideii liisseii-—«vielteiitii hat sie irgend Jemand beginne-r Zucht ’uial ordentlich i:n Busch l«--.·i·iiin.« Tie Manne-r ierstreiiien sich; til-J sie I sich aber nach einer Stunde wieder zii ! saninieiisiindeii, konnten sie sich gegen » seitig nur ein negatioeo stiejnltat ihrer i Forschungen nieldeii. i »Der sierl liegt iiiegticheriiieisc ich-»in Iseit sechs Wochen iinirr der Erde-, nnd seitdem lnit es oftero geregiiet, wobei das istrao Alles io schnell nbei·ionil;ert, dasz ee thaisiichlich ein Ding der llii inoglichleii sein wird, die Stelle, wo iiian den Burschen eiiigescharrt hat, wieder ausznsiiiden.« »Eure ioiiiischsk Geschichte; was sagt Ihr dazu, Jiin«.« s Der Gefragte war der Mann mit verwildertem Kopf- und Barthaar, der selbe, der die größte Enttiiuschung ver rathen hatte, als man das Verschwin s den des Todten bemerkte »Was soll ich dazu sagen," entgeg nete er ziihnelntrschendz »daß wir um ! ein paar Tausend Pfund Sterling armer gemacht ivorden sind, vielleicht durch die initleidige Laune eines Tol i pels von ReisendenX ,,-s«r«aglich bl: ibt es nur, obs auch wahr ist, was Ihr uns von dem Todten s e ählt habt. » i Jim lachte höhnisch auf. »Glaubt , Ihr, ich hatte mich tagelang durch den veriviinschten Busch durchgearbeitet, um iEuch ein Märchen aufzubindenP So wahr ich hier lebe nnd stehe, hat mir Cobledick in einer vertraulichen Stunde den ganzen Kraut zum Besten gegeben.« »Wo geschah dies? Jhr wolltet Euch sriiher darüber nicht auslassen." Jim verzog sein wenig vertrauen erweelendes Gesicht zu einem s pötti schen Grinsen. ,,Neugierig seid Jhr nicht, aber wissen mochtet Jhr Alles! Nun ! sa, ich will auch ein Wort mehr reden, - als ed durchaus nothwendig ist zu unserer Sache-In der Strafanstalt zu Sydney war’s, wo ich und Cobledick Freundschaft schlossen-« »Hm, Jhr seht auch gerade so aus-» :·Laßt den Unsinnl——Wir waren zwei gute Burschen-ich und der ver riickte cobledicl Er hatte so seine sixe Idee, und da wir meist zusammen arbeiteten, erklärte er mir auch-natür lich nicht auf einmal-was die vScotto wirung auf seiner Brust zu bedeuten habe.« »Ihr meintet zuvor, daß Cobledick den Schatz im Cowalsumpfe versenkt hätte. Konnte man den nicht auch ohne den bewußten Plan heben?" »Nein; der Sumpf ist groß undtief, wir konnten zwanzig Jahre lang suchen, und miiszten am Ende doch mit leeren Händen abziehen. Mit dem Plan lin gegen wäre es und ein Leichtes geweiem sbinnen wenigen Stunden aus armen zTeufeln zu reichen Kerls zu werden. Alles war auf dem Plan verzeichnet; die Entfernungen in Fuß angegeben, alle von einem Baume aus, dem einzi , gen, der an der Ziidostecke des Sumpfes s aus deni Busche heraus-ragt Ja, mein Freund und tsiefahrte Eobledick war ein Iseiner stops « « i »Und trotzdem ließ er sich von uns «erwischen, als er den s-chimmel von der Weide atn Clarenre River stahl. l» S,chade ewig schade, daß ihr ihm so rasch die Schlinge unt den Hals legtet « »Hm, warum schwieg er so ver stockt? Hätt e er uns Auskunft gegeben i iiber seinen Schatz, hiitten wir wenig I stens eine hiibsche Entschädigung fiir die ;Arbeit, die er uns gemacht hat. Wir » Thätteu auch sicherlich mit uns redenlas »j sen· —Loch, halloh, wer kommt denn « das-« · Auf diesen Jlr. sruf des -quatters hin »F wandten sich seine Gefährten erstaunt um. Von zwei Pferden gezogen, bog «eben ein hochbevackter Wagen jener F Art, wie man sie des Oesteren in Aus I wandererkarawanen bemerkt, in die Lichtung ein. Das Moos am Boden - danipfte das Knarren der Räder, aber T der Mann, der mit der Biichse auf der Achse-i nebenher ging, knallte lustig mit , der Peitsche-. Er war noch jung, hatte , blondez Haar nnd dabei ein offenes, « ehrliches Ansicht. » »Wohin, Firl« fragte einer der J Squatter nach dein gewöhnlichen Gruß in landesirblicher Weise. »Seid Ihr » auf der Vandsuche·:«« »j.1)es," ttang die Antwort des Blon den in guten Englisch, »mein Name ist "Hellstedt——!).iiar .Hellstedt. Ich bin —ein Deutscher und schon seit vorigern «Jahre im t«ande. Als ich aber ver , nahm, daß die Regierung etliche Par « zellen Bodens in den fruchtbaren Thä lern des Larhlan zu vergeben habe, faßte ich den Entschluß, mich dort als Former niederzulassen Und Ihr— Jhr seid wohl auf einem Jagdzuge begriffen, wenn ich fragen dars?« »Das weniger-« lachte Jiin, »’s ist aber eine Zache, die Euch kaum interes siren diirfte·« . »Eine veriviinscht verwickelte Ge s schichte," meinte nachdenklich einer der Squatter. »Hu-en wir da gestern zAbends geniiithlich an der Bar in ; unserer Zchiinle driiben und unterhal i ten uns iiber den Pserdedieb, den wir s vor wenigen Wochen ausgelniipft haben —da an diesem Flascheubaunie were Ploulich inifcht sich hier Freund Jiui, der unser istespriich mit angehort hat, hinein, und erzahlt uns des Laugen s und Breiten von seinem sriiheren s Freunde tiebiedicl—-" »Was ich Euch mitgetheilt habe, braucht doch nicht alle Welt zuwissen," ; warf Juni zornig ein. »Es ist besser, dass wir das Neheininiß bewahren. « »L:ii·.i«:'.-" lachteder Squatter. »Der sinktuck hat Liureanobledick geholt, nnd , den Schau werden wir wohl schwerlich "seinnid leis-gru; der ruht aus den«-. Grunde des CormrisutnpseT « ,.«;In Coiisrrliiiiiiuie2" fragte der Teutsche «.iushurchind. sa, -ir aber itrenst cuch gar , nicht a:!, ihn herandzuiischen Dieser Neutleumu hier, Kini genannt, hatte druben in der Etiasaustalt zu Endan ein«-u Irr-und, der vor zaiireitbei din ; nordiiilrrn Bergen einen guten Haufen XII-old iirsraiieigeiihlenth hat. Tiligt urau ihur wegen verschiedener steiqu Nr sehesnbrrirhrsfitun-gen, wie Mord, Todt schlag oder io was :«li-li1-.ticlieo, an den Kragen ging, verbarg er seinen Zchrits in einein anegehohiten Hohstaininc nnd uersentte ihn in den Junius :Iiu!i. jdarnaiz isttixste er noch seiner-. Halt-, kam aber ans ein Dutzend Jahrchen in’s Zuchthaue, wo er Freund Jlm kennen lernte und diesen zn seinem Vertrauten machte. Cobledick nämlich war so klug gewesen, sich den Plan desertes, an welchem er feinen Schuh versenkt hatte, auf die Brust zu tättowiren. Zum Unglück für den warteten Jim wurde aber sein Genosse etwas frliher in Freiheit gesetzt und war jedenfalls auf dem Wege, die Früchte seines- ehemaligen zUiincrthätixk keit aus dem Sumpf zu heben; da cr, um den Schatz fortzuschaffen, ein Pferd brauchte, so stahl er eins, gerieth dabei mit unserem Stricke in Konflikt und blieb daran hangen-« »Es war ein höchst dumme-« Streich, den Ihr da ausgeführt habt," brummte der frühere Sträsling niedergeschlagen. I »Mir hatte Cobledick versprochen, als Ewir noch zusammen die Straßen von ! Shdneh besprengten, er werde mit mir theilen——und jetzt ist Alles aus." Hellstedt hatte aufmerksam der . etwas wundersam klingenden Geschichte gelauscht. Einige Fragen, die er noch Jan Jim und dessen Gefährten stellte, belehrten ihn iiber verschiedene Einzel heiten jenes erwähnten wichtigen Pla « nes auf Cobledicks Brust. Er that dies I natürlich mehr ans Neugierde, als von I einer bestimmten Absicht geleitet, denn an eine Aufsuchung jenes ausgehöhlten Bamnstammes nebst seinem kostbaren »Jnhalte dachte er nicht im Entfern testen. ! Sich nach einer Weile von den « Squattern undJim verabschiedend,setzte » er sodann langsam mit seinem Wagen seine Reise fort. i l Z l Die Farmersainilie Sebald an Lake Cowal hatte seit Kurzem einei ! neuen Nachbarn bekommen-den Deut schen Max Hellstedt, dem eine Land strecke dicht bei ihrem Gehöft von dei Regierung zugetheilt worden war. Dei junge Mann, von feinen Landsleuter eifrigsl unterstützt, konnte sich schoi Znach wenigen Wochen Besitzer einet hübschen, wenn auch noch kleinen unt leinfachen Hauses und eines eingefenz » ten Stückes Feldes nennen. Die Arbeit war gut von Statten gegangen; dei jwaldige Grund war aus-geredet, Ge istein und Wurzeln entfernt und dank lmit der Durchpsliigung begonnen wor T den i Die Sebalds und Max hielten guts s Nachbarschaft. Aus der Erstereu Farn stand setzt schon ein weit angelegtet iGebiiude in jenem trotz seiner Pluinp shweit gefälligen Stil der nustralischei caildhäuseh Schäfer aus der Uingegenl hatten ihre Dienste angeboten und wiii den auch angenommen zur Aushilfe be der Urbarinarhung des Bodens. Mi den allmälig verftreichenden Tagei wuchs au der Erfolg der angestrengtei Arbeit. eld reihte sich an Feld, all fest uniziiunt, uni ein Durchbiechen de Dingos, die in den mondhellen Nach ten ihr lslebell ertonen ließen, zu ver . hiiteii· Eines Abends, als sich Max auf dei Weg machte, unt in der Daixiineruni an den biiisenreichen Ufern des rat .Cowal einiges tsiefliigeh wie es siil «dort in unzähligen Schwärmen will heruintrieb, zu schießen, wurde er leb haft an den angeblich im Sumpfe ver senkten Schatzv erinnert. Diesen Zunin der etwas abseits uoin Zee lag, zi untersuchen, hatte er bis seht nicht der Miihe werth gefunden, schon deghall nicht, da er des ehemaligen Ziirtithiiue lier Erzählung als ein giit erfiiiidenet Märchen betrjail tete. Ein gutgez ielter Schrotschuß aui feiner doppellriiifigen Flinie hatte eir halbes Dutseud Wildenten niederge streckt, die nun kreifchend iiiit ihrer asehgrauen Fliigeln das Wasser peitsch ten, und er machte sich eben daran, der ' kleinen felbstgeziniinerten Stahn zu be steigen, uin die Beute einzubringen als daa laute Wiehern eines Bier-del ihn in dieser Beschäftigung unterbrach Aufblielend gewahrte er ein gefatteltei jund aufgezauiiitea Pferd, daJ wohl ii den klaren Fluthen des -eea feinei TDurst gelofcht haben mochte und uni l davontrabte. . Max fragte sich, weni wohl da-. Thier gehoren konne. Lied sah seh mager aus, niit eingefallenen, lzittern » den Flanieiy iiiid war start init Ztaiil und Schmutz bedeckt, als hatte ers einei langen Weg hinter sich. Taf: es nich Eigenthum der Zelt-tilde fri, erlannti er sofort Eint-wr- its-sen b Ost-un t fehle er ihui iiaih, dii tur; »Hei-i gis ., f l sene Beute ini -li·.i,e lass nd. ! U brauchte aber niilit weit in gehen i denn nur etliche chiriite iioin tlserranl dentfernt fieitie der itlnlitiist cui-»J- an Boden hingestreckten Mannes seinen Suchen ein Hirt. Schnell trat ei näher. Der Mann lag niit dein isteficht nach unten nnd glich in seiner ftiirrei Bewegungeiofigleit einer Leiche-; aui seiner zerrissenen lileidiing fiekerti langsam und tropfeiniieife Blut, welshec von dem trinteiien, heifien Sande begie rig aufgesogen wurde. Ohne Zogern beugte firh der junge Deutsche iilier die iegiingaloset Wistalt ttiiuin aber hatte ei den Verwundetiu etwas eniporgeh oben nnd ih ni in Sitlnt litz gebliith alt iin Ausruf deis Etau nena seinen ripiieii entfulii j Der Mann da wiii 3iin, der Nr s fiihrte der drei unatter, die ihm vol j« Monatefrift die merkwürdige txiefiliirlne »von dein ini Einiialsiinipfe reif-Julien - Schatze eriahlt hatten. Sinort iniichte er sich daran, dein offenbar schwer Verwniideten die erste Potediirftige Pflege angedeihen zu las eri. Jtm war durch die Brust geschossen. Max zweifelte schon an dem Erfolg seiner Bemühungen, ald Jim die Augen aufschlug und mit wirrem Aar-« druck auf seinen gutherzigen Helfer heftete. »Wo bin ich?" lallte er schwerfällig, aber Max gab ihm statt einer Antwort z zuerst etwas von dem Whielh, den cr s mit sich führte, mit Wasser gemischt 1 zu trinken. Es mußte ein furchterlicher ( Durst sein, der den ehemaligen Straf- » gefangenen quälte, denn er traut ini langen Zügen aus der Feldflasche, die s ihm der Deutsche an den Mund hielt, s wobei seine hageren Wangen eine fri- ; schere Farbe annehmen und sich lang-—- s sank rötheten. Nach und nach kehrte ihm « die Besinnung wieder, und erkannte die Fragen, die Max ihm stellte, ins abgebrochenen Sätzen beantworten. s Es war nicht viel, was er zu erzühs I len hatte. Wochenlang hatte er sich in ? Wald nnd Busch herumgetrieben, nach s seiner alten Gewohnheit, die Arbeits meidend. stenherzig theilte er dem Deutschen mit, daß er im Begriff ge wesen set, den Cowalsumpf aufzu suchen, die lange Strecke aber nicht zu Fuß zurücklegen wollte. Wie sein gelhnchter Freund hatte er daher am wage vorher von einer weiterim Süden gelegenen Form ein Pferd gestohlen. Leider wurde er bei seinem Vorhaben ertappt, und ed gelang ihm nur mit nnfaglirher Mühe, den ihn verfolgen den Farmern zu entrinnen. Banden .ihm nachgesandten Schüssen traf ihn zaber doch einer; und er vermochte, durch Schmerz und Blutverlust ge schwächt, nur noch hierher zu gelangen, wo er vom Pferde stürzte und bewußt los wurde. »"-hr werdet wieder genesen,« trö stete ihn Mar, nachdem er geendet. Jim aber schüttelte nur den Kopf. »Der Tod sitzt mir schon in allen Gliedern-ich habe eine halbe Tonne Blut verloren; es ist mir also doch nicht vergonnt, mir Cobledickd Gold zu , eigen zu marhen." Max wurde aufmerksam. Wohl hatte er osterd an die merkwürdige t.Hesa)ichte Jimss gedacht, aber dieselbe als Wahrheit zu nehmen, war ihm nie ; eingesallcn. Jetzt aber stürzte er. f »Sollte dies auch ganz wahr sein?« «. s fragte er noch immer zweifelnd. »Und « dann, hatte Euer Freund keine Erben?" i »Steine —iein eigentlicher ware ich—« « s Der Verwundete unterbrach sich. is Eine dritte Gestalt war zu den Zweien t; getreten; es war Friedrich Sebald. ss »Halloh,« rief er erstaunt aus, die is Gruppe betrachtend, »was ist denn da ) : los?" - « ,,Helft mir zuerst den armen Teufel » ! da auf d Pferd heben und nach meiner tsHiitte bringen, denn die Nachtluft ii könnte ihm schaden« entgegnete Max, »und dann sollt Ihr etwas ganz Be Z; sonderes erfahren. « r; Der miide Tälepper wurde wieder ein -sgefangen, und der ärhzende und stah nende Jim der Länge nach darauf igelegt. Die beiden lDeutschen gaben ihie Joppen her zu einein einiger maßen seinen Zweck erssillenden stopf kissen, nnd während je einer von il,;’..««11 zu jeder Seite ded Reitthiereö den Sterbenden stiitkte, wurde der Heimweg eingetreten Ja aber die Farm der - Zebalds bedeutend naher lag, also-Zell . l stedto Hauch schlug man jene Richtung i ein. « Max eiziihlte nun seinem jüngeren Landsmann von dein im Liewalsninpse :bersteijten bioldschahe Platzlich hielt er inne: -x«riedrich hatte einen Ausruf der Verwunderung nicht unterdrücken sonnen tm»Nun haben wir si« fclirie er fast ,, Dann ist es kein Märchen, was frniir da auftischt. Der Gelynchte exisiiitc, nnd ich und mein Vater .haben ihn begraben.« i »Und die Tattowiriing—-" »Auch richtig; ich zeichnete sie ab—" I und nun erzählte er dem gespannt aus ' horchenden Freunde, was ihm und z « seinem Vater aus der Heireise begegnet i- war. i » Ja der Farm angelangt, wurde Jim behutsam auf ein zubereiteted Lager ge bettet. Dann nahm Friedrich den be is wußten Plan zur Hand, und der Ver .« wundete vervollständigte nach Möglich keit dessen Angaben. Ehe aber noch der - folgende Morgen graute, war der ein Istige Bewohner des Ziichthauses von Shdiieh eine Leiche In einein kleinen That hinter dem Nebaiidiy das ihm in innen Liidedsinndeii ein Obdach ge « wahrt hatte, wurde er begraben. .-—s-.- » » it- « - Tie i·ij-..:nliche Ausdehnung dett ; Eowalsuninieii ist eine ziemlich große-. :.· Er zieht sich zum Theil lange des sgleiihnamigen Eeeö hin uiid unter scheidet siin non diesem weniger durch die jLsenetatien an sei.-en Ufern, ale durch seine trnbeii, nwraiiigen, an man chen Stellen zur dicht-schlainniigen Masse gewordenen tsiewiisfen Hier finden wir nun, einige Tage nach Jiiiid Beerdigung, in aller Mor aeiifrsiiil - «..«"iai nnd die beiden ZebaldeL « Zis: uniiisuititeii mit regem Interesse dir saiiit ii«)iii«ebeiideii niedrigen liiei«, . einander ibie TUiiiiinngen ;ii: n Besten gebend und zi: in eilig sich aiii dei mit ; gebriiihtexi ;; »ii.,:in:i.;s ni-ie:iiii,!s.d; dir kleinen sinds-insect des sterbenden Fiiii : waren ihnen dabei iieii haheiix szsertii Während diixs :’-ie-rk-iiier dess Einmeng an etiiii.i ii Ei Zeit ii dnn ii t»watdit ist. sein Ti: feste Wie-ti, derben siidlichen und e-·iii.i;eii Tit-il des Tisiikssxiiiee ne z gren; t, unrein-nicht« gerinan Bestand · an Wald Tki iit iiieisirnö nur Eihiii zii schin, d: · ·.i lang hat«-« sieh zu diiijstjii wen-in zz Jiiksilielii n.««.-Ei:ä«s,e;:. liin Südufer aber ragte ein einzelner Baum empor —eine Arekapaltne, die in der Feuchtigkein die ihre Wurzeln nährte, ganz gut in gedeihen schien. Ohne besonders hoch zu sein, war sie doch deutlich sichtbar, und der Plan, auf dem sie stand, stimmte ganz genau mir dem am auffallendsten markirten Punkte der non Friedrich ausgenomme ncn Zeichnung Auf letzterer befand sich aber noch eine dunkler gehaltene Stelle-, und die Bermuthung der Drei, daß jene eine in den Sumpf hinwin ragende Landzunge bedeute, erwies sich bei näher-er Untersuchung als richtig. Borsichtig und sich mit den mitgebrach ten langen Haken weitertastend, ge langten sie bis zum Ende der nur wenige Ellen breiten Halbinsel, die sich von dem sie umgebenden braunen Schlamme durch nichts unterschied. Ihre Länge stimmte genau mit der auf dem Plane angegebenen, und nun mußte jeder Zweifel weichen, daß die Tättowirung auf der Brust des ge lynchten Cobledict auch in Wahrheit etwas zu bedeuten habe Am äußersten Ende der itandzunge trieb nun Max einen kleinen Pflock in den weichen Boden und zog eine i’eine, die er daran befestigte, iiber den Sumpf « bis an die einzelne Arekapalme; somit wurde ein Dreieck von beträchtlicher Größe gebildet, an welchem das Ufer; die Halbinsel und die Meßlinie die drei Seiten bildeten. Da man jetzt zur weiteren Ausfüh rung dieser seltsamen Schatzsuche des Kahnes benäthigte, wurde dieser aus Jdem Cowalsee herbeigeschafft. Der "diinnwandige, hölzerne Baum war ja nicht schwer-, und die kräftigen Män ner hoben ihn mit Leichtigkeit auf ihre breiten Schultern. i Fiinszig Fuß von dem Baume aus wurde dann an der Leine eine andere angeknotet, sodann ruderten die Drei ab, das zweite gezeichnete Seil straff haltend, so das; es mit dem ersteren einen rechten Winkel bildete. Sich jdurch die niorastigen, dicken Fluthen zu winden, war ein schweres Stück Arbeit; aber die beiden Sebale ruderten unermüdlich weiter, obwohl das Fahrzeug öfters geradezu stecken blieb. Endlich aber gebot Hellstedt Halt; die gespannte reine hatte sich - bis zum Zeichen abgewickelt — also i genau in der Lange von zweihundert Fuß. »Dieser Cobledick rn«.sz verrückt ge wesen sein,« brummte Friedrich, sich s den perlenden Schweiß von der Stirne i abtroclnend Jedenfalls war er von Beruf Geo !nieter,« entgegnete Max. »Nun tön x neu wir den Schatz heben, wenn über hanpt einer da ist; er muß sich den Angaben nach gerade unter uns befin -den,« ' , , JTser Kahn steckte im Moraste wie , festgewurzelt Die Deutschen tauchten sdie an langen Stangen befestigten ’« eisernen Hafen in die braune Masse Idee Zutun-sen Meine große Tiefe - wenige Fuß nur« » PIOLETLV stitßen sie mit ihren Werk j chxtsn tm tritt-ais- Harten «»Til liegt t’lll!tis!« und nnn warten sie die Spitzen der Haken in den fremden Körper-, ihn heranfznholen Verfnchend. Zwei-, drei mal mileang es, aber zuletzt brachten ihn die nicht erlahinenden Arme der Deutschen anNJ Tageslicht Er wog beträchtlich schwer, und das Boot » neigte sieh verdächtig auf die Seite, - aber es behielt sein (sileichgewicht. Es iziar ein mächtiger Holzklotz, der nun im Kahne unter-gebracht wurde. Eine dicke zirufte von Schlamm und Erde bedeckte ihn, aber Max griff hinein in den Schmutz und entdeckte die Hebunle die, nur durch ein dar iiber actiagelteö Brett abgedichtet, in ihrem Innern eine Menge von Gold kdrnern barg Eine Stunde später schon durften sich die Zebalds und Hellstedt als glückliche Zchatzfinder betrachten. Die klaren Wasser des Lake Eolval hatten den Schlamm, der auf dem Funde gelagert, abgewaschen, und die Strah len der Sonne spiegelten sich in den glilzerndem goldhaltigen Quarzstiicken, welche die drei Manne-r einer genauen Prniurrg unterzogen Zie theilten ehr lich dass edle Metall unter sich, nach dem ers in der nächsten Stadt im Eri,i:t-.-l;l)iss. ist«-; »Ihr-i Schlaner und :«.- ;«.--««·-ni k«-«--.;ici.: befreit worden s i-« . .«.ellsledt aber verband slxh noch ils-cita- niit seinen :t’acl)barn, indem et · faater Johannes Zebaldsz ein;ige Toch ; ter, die hiilische stilara. zur Frau nahm. Stein nnd Goethe Der Freiherr von Stein machte mit Goethe bei Pyrntant einen Spaziergang Der .8J)iililtiel iilierzog sich 1nitdztiolketh so dast ein Regen zn beinrchlen Innr. Stein forderte isiuethe, der in seiner liieignng fnr IUiineralagie hin nnd wie der Eieine anshab, anf, sich zu beeilen, damit fi-: nicht vom diiegen iiberrascht will-den Neuhe, der bei feinen Stu dien die irhan fallenden großen Regen tropfen nicht beachten-, riithtere sich zwar nach den Eltiritten Eteiltg, konnte aber icisxiii nnihin, nach diesen lind jenen Plein iiiil";i3:1«.·liiti:::,tile sich itl Orest-ist intelIei:l:»1n·.:ifen, lu..ii«s.uis?tcin etwas« :..-igtiial:eii hatt-« Eitelkle Zic mir ist-i niit Ähren Eiern-sit Vorn " ’ f.:, Dust-, lese-UT Wir i Haier Eic- i-.".:-.-:: «"il«·ni.J-iti «:i·;:i-..I,1s.s!i, wir Hans durclxna it L « .« - · l . . lLJciTIJIU lassen zis: c::’i;-;l" Dis-T leklllc .-» :-.-... «. « «.s -... . «:«. .»,·. Jrrk -L««-—U«. hegle til-U ih; «. -«.,«.l i-..I, : nuis ils-r tåti ,El-»«.r.· i-.l«1lnn.--«’--- Eitel lclit;,« ·.-:ilaegl-:s::«t Nat-the, » t-: sind ein ):«:«.l·i·:-.-ii!, denn wenn daranf litt Treaäxz Waise-: falls, so des-ist ex aus«