Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 09, 1897, Page 2, Image 2

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    stand Jst-nd
Anselm m Herold.
Erscheint jeden Freitag.
s. I. Meist »Um-P « : . see-nieder.
M se. 305 sei Zveüe Stufe.
Ist-M It m Post Use-(- u Gen-d let-net s
mä ens- kaum-.
F r ei t a g, d. 9. Apri11897.
T
Idotusemeutssedtnsrmsem
·Ilnzeiger und Herold« nebst »Sonn
tagz latt« ko en nach irgend einer
Adressetn den Ver. Staaten und
Canada pro Jahr ............... 8250
Tür 6 Monate .................. 1.25
ei Vorausbezahlung pro Jahr. .. . 2.00
« « « Halt-jahr. 1.0()
Nach Deutschland, Lestrelch und der
Cchroeiz pro Jahr tsrrkkt im Voraus) 300
Für c Monate .................... 1.50
»
Ieiihrru für Inn-neun
l Goalte pro Monat ............... 810.00
s « « « .............. 5.00
« « « ............... 3.00
« « « ............... 2.00
Eine Karte pro Monat ............. 1.00
Lokalnotizem Erste Infection oto Zeile 10c.
Jede folgende Jnsertion pro Zeile. . . . . . 5c.
Co uoetn e ur Holeomd hat eine
Belohnung von 8200 ausgesetzt für den
Mörder des am 12. März in Gage
County ermordeten David Jenes-.
Auch die Blumenzüchter werden
durch die Dingley-Bill sehr schwer be
trossen, indem dieselbe einen hohen Zoll
aus Hyatintenzwiedelm sowie ans Or
chideen und andere tropische Gewächse
legt, welche hier garnicht gezüchtet wer
den. Wahrscheinlich wollen unsere
Schnhzöllner die ausländischen Blumen
sernhalten, damit die Kultur der Son
nenblurne mehr gepflegt wird.
J m Ver. Staaten Obergericht be
gann am Montag die Verhandlung über
das MarimumsFrachtgesetz, das in Ne- ?
braska in 1893 passirt wurde und dessen
Constitutionalität die Bahnen anfechten,
behauptend, sie könnten dabei nicht be
stehen. Als Amt-alte unseres Staates
find dort anwesend: John L. Webster,
W. J. Bryan sowie ht. Srnythe, unser
Staatsanwalt und die Bahnen werden
repräsentirt von Jameg C. Carter oon
New York· Die Entscheidung des Ge
richts in diesem Fall wird sehr wichtig
sein, nicht blos für unseren Staat, son
dern sür viele andere.
C
L
D e r unglückliche Heinrich Crämer
zu Seattle im Staate Washington, des
sen Hinrichtung aus den 22. April an
geseht ist, wird nun voraussichtlich dem
Galgen entgehen. Das Gesuch um seine
Begnadigung wird am Ist. April vor der
soeben errichteten staatlichen Begna
digungsdehörde verhandelt werden, und
von deren Ermessen wird es dann ab
hängen, ob Gouvernem- Rogers Cräiner
begnadigen wird. Cranrer’9 unermüd
licher Beschützer Wegener hofft bestimmt,
daß die Begnadigungsbehörde für den
Nicht-Vollzng der Todesstrase eintreten
wird. Und er erwartet, daß das oon
ihm gesammelte Beweisrnaterial genügen
wird, um Cräater’s Unschuld in einem
nach ersolgter Begnadigung zu veran
lassenden neuen Prozeß festzustellen
Ein abergläubischer Mitbürger hat
kürzlich eine schauerltche Entdeckung ge
macht. Er hat entdeckt, daß sich auf der
Aversseite unserer Viertel-Baums 13
Sterne befinden und die Reversieite ei
gentlich nichts anderes als ein Nest voll
lserist. Da sind zuerst 13 weitere
Sterne. Das Motto: »l«J Plurihus
Unum« besteht aus 13 Buchstaben
Das Schild aus der Brust des Adlers
enthält nebst U horizontalen auch txt
vertikale Striche. Der Adler hält in
dein einen Fange 13 Pfeile und in dem
anderen einen Oelzweig niit 13 Blättern,
und zum Uebesfluß enthalten die Worte
»Quurter-Dollar« ebenso viele Buch
staben. Man sieht, so ein »Quinte«
ist ein gefahtliches Ding Wer im Be
sitze solcher ist, bringe sie getrost in un
sere Ossice, wir nehmen trotzdem acht
derselben in Zahlung eines Jahres
Ubasnementi aus den »Anzeiger und He
roth-« an.
Die Wirkung sallender Massenw
pfen. Welche Qualen aus einiger Höhe
und aus ein und dieselbe Stelle herab
fslleude Bassertropsen erzeugen können,
hat Sande-, »der starke Maria«-, er
seht-tu Ein Schullehrer wettete mit
ihn-, baß er es nicht aushalten würde
Mein halbes Litet Wasser von einem
Mater Höhe her tropsenweise aus die
sollen zu lassen. Sandow lachte
dies-, sie et· meinte, unbegründete
pur-H. Der Versuch wurde ange
Mt. Saul-w lachte und scherzte da
p, d.- k. zu Infang. Der Schallehier
le Tropfen. Schon beim zwei
-; usdesrtstis tout-be Sand-up ernster
· schlief si- ein Ausdruck von
Mieine Züge. Beim drit
Hund-It Tropfen begann die Hand
. - « n sub roth zu werden
Its-Haut aus. Der Schmerz
. ’ and sehr unerträglich.
II beim Mo. Tropfen mußte.
’ NO sitt überwinden erkläre-J
« IMM- nsehrea Tage, ehe die
Die Wahl.
Unsere am Dienstag stattgehabte Wahl
verlief ganz ruhig und ordnungsgemäß.
Das Wetter war nicht sehr schön, da es
seit-Ieise regnete und war dies wohl auch
theilweise Schuld daran, daß nur etwa
1200 Stimmen abgegeben würden.
Die »Cliqne«, Modley und Tonspr
ten, durch welche Himmel und Hölle in
Bewegung gesetzt wurde, um namentlich
Thompson nnd Menck zu schlagen, hat
hierin eine große Niederlage zu verzeich
nen, denn Thompfon wurde mit einer
Majorität von 200 wieder als Mayor
gewählt und Menck mit 169 Majorität
zum Cleri
Polizeirichter For wurde leider um 30
Stimmen von seinem Gegner Gillette
geschlagen und das Schändlichfte von
Allem ist, daß auch Hi. Henry Vieregg,
der bravste unserer Councilleute, geschla
gen ist.
Das Votum sieht wie folgt (nicht os
fiziell):
Für Mayor, Majorität
Bartendach ....... 498
Thompson ........ 698 ....... 200
Für Cleri,
Bode ............ 508 ·
Menck ........... 677 ....... 169
Für Polizeirichter,
For ............. 447
Gillette .......... 477 ....... 30
Whituey ........ 256
Für Councilleute,
Alexander .. . . . . . .518
Bartliag ........ 607 ....... 2
Glover .......... 672 ....... 67
Mayer ........... 605
Scham-up ........ 68 5 ....... 80
Vieregg .......... 580
Woolstenholm ..... 629. 24
Als Mitglieder der Schulbehörde war
den natürlich Finch IHarrison und Roß
wick für den ZJahr-Termin gewählt und
W. R. Mcsllister trug den Sieg davon
für den 2JahreTermin.
Sen ator Allen, der von den A
P. AS ersucht wurde letzte Woche, feine
HStimine sür keinen Katholiken abzuge
jden, der etwa von McKinleh ernannt
’wiitde, hat ler Sippe eine Antwort ge
sandt, die sie sich nicht hinter den Spie
gel siecken werden.
J n Chicago wurde Carter Harrison
jr. als Mayok gewählt mit einer groß
artigen Majorität. Ueberhauot in al
len Städten im Osten, die doch so große
repudlitanische Majoritäten gaben im
Herbst, haben dies Demokraten gesiegt.
Sogar in McKinley’s Heimathftadt
Canton, Ohio, siegte das demokratische
Ticket mit 500 Majorität. Sogar die
Leute iin Osten scheinen sehr bald genug
bekommen zu haben von der vielbe
sprochenen »Pkosperität.«
En t la n g des Missouri und dessen
Nebenflüssen in Dakota, Jowa und Ne
braska herrscht in Folge der schweren Re
gen letzte Woche Ueberschwennnnng und
tansende oon Ackern Land stehen unter
Wasser. Zahlreiche Familien mußten in
Bot-ten ihre Heinistätten verlassen. Yakus
ton, Süddakota, ist von aller Bad-wer
dindung abgeschnitten. Die meisten Te
legraphen- nnd Telephonleitnngen sind
herunter-. Von Sioux City, Ja» wird
berichtet, daß der Missouri die »Gefahr
Linie« überschritten hat und den unteren
Theil der Stadt überschwemmt
Für Former nnd Andere.
Unser Repräsentant icn Congreß, Hi.
N. D. Sutherland sandte uns ein Cir
culak zu und ekiiichte uns, dasselbe ium
Besten unserer Fariner, sowie Anderer,
die in Landbau, Viehzucht usw. interes
sirt sind, zu publizirem Danach kann
Jeder von den darin angegebenenBüchekn
kastenfrei beziehen was er wünscht, indem
er an Hen. Sutherland schreibt, doch
wird ersucht für eine Familie nicht mehr
als zwei zu verlangen. Wir lassen den
Biief hier wörtlich folgen:
Wilskiiiiusisox. D. cq March :z(iih. 1897.
l have for distribution ii seisiesol 5000
valuablo publications wills-ei lud-singt s
Biilletiiis which l will send upon s- pli
est-Lein to mis, ot my Sonst-illusoris. t is
iiested that- iio more thun two Bal
lot s be sslcecl tot-asiang tamily. Ap
pliciitioiis will he- tilled iii the order m
oeivod. Aådkess, Ri- resekitsitiie lliill
Washington. D. C. e gin- bolow a
list ot the titles ot these piimphlcis:
somo Destkuctive Pola-to l)iseii-s»8.
laiportatit Inssoticids—l)lrsctions tot
pre miioii uiiä use-.
T e- Pueclinc of Rai-m Animiilsk
Pims—Nutrlt-ive value sind Cost.
Hog Cholera and swikie Plastik
Max tot see-d still Miit-c
Sourlng ot Mille smi other Chaiiges
iii Mille Producte
Alfiiltd stiil Luzeisiie.
sllos sind Blinke
Mantis-com positiv-i M wohing.
»Mi- com—Clisi-iiotoisistics. solt-are
stiel use-. " « spriiyiiig for Pruit Dis
M. " «0ai0ii Culturc " »Von-lik
Oiike Mtwdiiig. « Paris-s about- Milk."
»so-me lasset-s Injiirioiis to stored
Gesin. » ANTON-lau iii Humlel Cli—
cis-im » shoep Fooalag » sor hiiw
as s- Pomgs Ckop » staunst-d Vscs ist-ie
ot Glitt-kons. " »The- sogar Weh-«
Respect-fulle.
R..D sinnt-teurer
Mattswssmesosem
Die St- eph se Stand Island Bahn
sit-d Nun a-kt Heimathsii et Billete ver
kaner zu eineni M plus .00 m s. a.
IUFed , Rund Is. März, ts. und W. kail
und 4 nat- IS. Mai.
Fug Tenno-inni, Rates s. t si. tragt adet
Mär LMeMeani
Ist- HENNINGS-Ei Tit-It
Chctisscssctcåush
Du sich sehr oiele unserer Leser hier
für interessiren, werden wir von seht ab
so viel als möglich die stattfindenden
Sherifssoerkåuse anzeigen. Diese Ver
käufe finden stets statt an der Nordthüre
des Courthuuses, wenn nicht anders un
gegeben.
Am Samstag den 17. April 1897,
um«-) Uhr Nachmittags, im McAllister
Stdn-Gebäude an Zier Straße: Ein
Brunswick aufrechtes Piano, I Brusts
wick Folding Bett, 1 Kochofen, 2 Schlaf-.
zimrner-Gurnituren, 9 Stühle, l Kü
chentisch lAnrichte mit Marmor-platte
Wie es anszusinden ist.
Man fülle eine Flasche oder ein ge
wöhnliche-Z Glas mit Urin und lasse es
vierundzwanzig Stunden sieben; ein Bo
densatz oder eine Absonderung aus dein
Voden des Gefäße-I bezeichnet einen un
gesunden Zustand der Nieren. Wenn
der Ukin dag Linnenzeug fleckig macht,
so ist dies ein sicheres Zeichen für Nie
ren - Leiden. Zu häufige Neigung zum
Wasserlasfen oder Schmerzen ini Rücken
find ebenfalls ein überzeugender Beweis,
daß die Nieren und Harnbluse außer
Ordnung sind.
Use do zu thun lit.
Ein Trost liegt in der so oft erwähn
ten Thatsache, daß Dr. Nil-new
,Swamp-Root,« dieses große Nieren
Heilmittel, den Anforderungen zur Be
seitigung von Schmerzen im Rücken, in
den Nieren, Leber, Harnblase und allen
Theilen der Hart-rohe entspricht. Es
beseitigt die Unfähigkeit, den Urin zu
halten und die fchneidenden Schmerzen
bei’m Wusserlasfen, oder die sich bei’ni
Genosse von Liqueuren, Wein oder Bier
einstellenden bösen Folgen, und überwin
det die unungenehme Nothivendigkeit, so
oft während der Nacht aufzustehen ge
zwungen zu fein, um zu uriniren. Die
milden und außerordentlichen Wirkun
gen oon ,,Swamp Root« sind bald zu
erkennen. Es nimmt wegen seiner wun
derbaren Kuren der bartnäckigsten Fälle
die höchste Stellung ein«
Wenn Sie eine Medizin nothwendig
haben, so sollten Sie die besie nehmen.
Verkauft von Apothekern zum Preise non
50 lsents und einem Dollur Wegen
einer Probe-Flasche und Pamplslet, wel
che frankirt und per Post zugesundt wer
den, erwähnen Sie den »Er-and Island
Anzeiger und Herol» und senden Sie
Ihre vollständige Post-Adresse an Dr.
Kiliner ä- Co., Binghuinton, N.Y.
Der Eigenthümer dieses Bluttes gerun
tirt für die Neellität dieser Offerte.
Qualen-s Arniea Salbe.
Die beste Salbe in der Welt süi
Schnitte, Quetichungen, Wunden, Ges
ichwüre, Salzfluß, Ausschlag, gesprun
gene Hände, Frostbeulen, Flechten, Hüh
neraugen, und alle Hautkrankheiten unt
heilt sicher Hämorrhoiden oder brauch:
nicht bezahlt zu werden. Garantie
Zuiriedenheit zu geben aber keine Be
zahlung verlangt. Löc. die Schachtel
bei A. W. BuchbeiL
Eine großartige Sklaven
besreiung ist anlaßlich der zeier
des 60. Jahrestages des Regierungs
antrittes der Königin Victoria in die
sem Sommer var-geschlagen worden.
Der Vorschlag betrifft die 200,000
Sklaven in dem britischen Proteltarate s
Saniibar, Afrika.
Fiir die Bereitung vons
Champagner aus Aepfeln hat ein
deutscher Cheniiler eine neue Methode;
erfunden. Das von ihm hergestellte
Prodult soll dem echten Champagner
so sehr ahneln, daßnur ersahcene Sach
verständige den Unterschied heraus
sinden.
Die 180MennonitensFamis
lien, welche lieh im Jahre 1874 in
Manitaba niederließen, sind durch Ein
wanderung und natürliche Vermehrung
bis zu 2960 Familien mit 20,000
Köpfen angewachsen Sie haben 235,
160 Acker Landes unter Kultur und
besitzen ll,000 Pferde, 8300 Kühe
»und 10,000 Stück jungen Rindviehs.
Von den 293 bisherigen
Päpsten haben nur els länger als 17
ahre regiert. Der gegenwärtige Papst
eo der Dreizehnte blickt bereits aus
19 Regierungs-nahte zurück. Arn läng
sten, nämlich 32 Jahre, bekleidete Pius
der Neunte (gest. 1878) die papitliehe
Würde. Er hat damit zugleich die
Prophezeiung widerlegt, daß lein Papst
die Tiara langer als 25 Jahre tragen
werbe.
; Eines »Anlilatzen - Bei-«
keins« erfreut sich die gute Stadt
«Münster, Westsalen. Die Vereine-mit
jglieder haben sich gegenseitig ver
;pflichtet, jede umherftreifende Katze zu
jtddten. Jm vergangeaen Jahre wur
Iden durch den löblichen Verein 1222
I»Hinz«« und »Man-eth in ein besseres
Katzenjenseitd befördert. Die Katzen
schwitnze stellen die braven Vereins
angebörigen als Beweisstücke ihrer
,Arbeit« zur Schau aus«
) Mit einem sonderbaren
,Legate bat ein belgischer Gourmand
jfiins Freunde beglückt. Er verniachte
thnen 15,000 Franks sür ein Jahres
jbiner. Zu demselben müssen die
)greunde in Trauerlleidern erscheinen.
en Speisesaal haben sie, mit einer
IFahne in der Hund« zu betreten, wäh
trend die Klänge eines Akkordeons er
itsnew Das Menu besteht aus den
ELiebllngsspetsen und Esel-ten des
Ltestalm
seltsame Deposlter.
Manche Bauten enthalten bekannt
lich Depositengewölbe, in denen Leute
gegen Erlegnng eines gewissen Miethi
preisee in verschließbarenSchiebelasten
ihre Werthpapiere und Geldsunnnen
aufbewahren können. Diese Kasten
bergen nnn aber, gegen alles Ver
nmthen, nicht immer nur Mammon,
sondern zuweilen auch recht seltsame
andere Dinge. Ein Beamter eines sol
chen Gewölbes in Chicago erzählte neu
lich:
»Vol- eths mehr ale zwei Jahren
hatten wir einen etwa assfiihrigen De
positor, der gewöhnlich am Spatnach
mittage, nahe am Schluß der Barmit
stunden erschien, seinen Kasten von sei
nem Plane entfernte nnd sich mit dem
Kasten nach einein der im hinteren
TJneile de isiewiitbee liegenden Kabi
nette verfiigte, wo der Mann sich dann
immer so plazirm daß sein Ritcken die
lsilaethiiie iait ganz verdeckte. Ent
fernte er sich hieraus wieder, so er
schien eine seiner Taschen stets tnachtig
ausgebanscht. Am nächsten Morgen
lonnten wir den Mann sicher wieder
erwarten, und zwar bot die Tasche dann
denselben Anblick dar. Er verblieb
sowohl am Nachmittage ale ant Mor
gen steto nur einige Minuten in dem
Kabinett, verließ er aber am Morgen
das Gewölbe, so war die Anschwellnng
seiner Tasche verschwunden. Nachdem
der Mann den Kasten mehrere Monate
in Miethe gehabt, hörten seine Besuche
mit einein Male ans. Selbstverständ
lich wurde der Kasten von uns nicht
angeriihrt, bis der Miethzing siir ihn
beträchtlich iibersallig war. Bei der
Oeffnung des Kasteris, die vor einigen
Wochen erfolgte, entdeckten wir in ihm
einen-Farolasten tnit Rubehön Wir
erfuhren nun, daß der Mann schon seit
sast einem Jahre aus der Gartenstadt
verschwunden war. Seine Frau war
ein prontinentes Mitglied einer Kir
chengetneinde und eine eiskige religiöse
Arbeiterin, nnd wir verinutheten nun,
daß der Mann es nicht gewagt hatte,
besagte Spielntensilien in seiner Woh
nnng oder in seinem Bureau auszu
bewahren. Er hatte sie deshalb nach
unserem Gewölbe geschafft, sie, wenn
er des Abends ein Spielchen machen
wollte, am Nachmittage geholt und ain
Morgen wieder gebracht.
.Lsor einer Reihe von kahren hattel
eine Wittwe einen unieter Depafitenii
käften gemiethet. Die Frau Iam regel
mäßig jede Woche einmal, schloß sich
dann mit ihrem Kasten in einem der
Kabinetle ein nnd verblieb dort viel
leicht eine halbe Stunde. Bei ihrem
Weggange hatte iie dann gewöhnlich
vermeinte Augen. Var etwas mehr als
einem Jahre starb die Fran, nnd da
Niemand auf den Inhalt des Kastens
Anspruch erhab, fo öffneten wir, nach
dem wir noch einige Monate hatten
verstreichen lassen, den Kasten. Er ent
hielt eine Kindcrllapper, einen win
zigen Kinderichuh und eine init einem
blauen Bande umwickelte Bocke langen
Goldhaares. Osienbar hatte die arniel
Frau in der Befürchtung, daß diese
theilten Andenken ihres verstorbenen
kleinen Viel-längs möglichen Falletsj
durch Feuer vernichtet werden iönnten, ;
sie nicht in ihrem Hause behalten;
in unserem Depafitengewölde auf
bewahrt
»Ja etiteago erregte vor einigen:
Jahren ein Eifefcheidnnadprozeß strofzetti
Aufsehen. Man fnchte damale vergeb- »
lich nach einer Anzahl Liebesbriefe, die !
als Betveiesiiicke dienen follten. Die
Empfängerin dieser Briefe hatte einen
Kasten in unierent Gewölbe gentiethet,
jedoch unter einem angenommenen Na
men. Sie kam später, nach Beendigung
des Prozessed, bei einer Etfenbahnlotm
strophe nm·o Leben, nnd in den Berich
ten hierüber wurde selbstverständlich
ihr wirklicher Name veröffentlicht
Nachdem wir auf das Wiedererfcheinen ’
genannter stastenntietderin ist oder if
Monate vergebens gewartet. öffneten
wir den Kasten und fanden in ibtn nicht
nur jene Briefe, sondern entdeckten
;anch, daß die Kaftenmietherin nnd die
Jbei dem Eifenbaltnunfalle Getodtete
; eine nnd dieselbe Person waren· Nach
fbetn wir behufs nothwendiger Prnfntp
Igen nnd Feststellungen eines oder zwei
der Schreiben gelesen, fchloffen wir,
daß dad Beste die Vernichtnng der
Briefe sei, nnd verbrannten lie.«
.Unter unseren Lastenntietlfern,« so
berichtet ein Beamter eines anderen
Chieagoek Depofitengetviilbee, »befand
sich seit vielen Jahren ein Maria and
einem kleinen Orte des öftlichen Jorda
Nach allen Anzeichen zu schließen, be
wahrte der Mann in seinem Flasten hin
nnd wieder große Ennnnen anf. Jtn
vorigen Sommer ertranl der Mann.
Seine Schlusfel waren nicht aufzufin
den. In ten Bauten feitiedHeiinatlfS
ones hatte der Mann keine Dennfitem
nnd so mußte er, wie die Erben fchlofs
len, bedeutende Beträge in seine-in Edi
cagoer Depofitenkaften liegen haben.
Die Erben, vier oder fiinf Neffen nnd
Nichten, kamen nach der Gartenftadt,
tvo der Kasten, nachdem die Erben ge
niigend legitimirt waren, geöffnet
wurde. Er enthielt aber nichts als den
Befistitel tider die Form ded Verstor
benen nnd ein-»eines rojtiges Papier
mesfer.
«Jn einem anderen Kasten, desfen
Mietyer fich seit einem Jahre nicht
mehr hatte ehen lassen nnd der ent
weder gestor n oder vetfchollen war,
fanden wir beim Oeffnen einige alte
werthlose Papiere und auf dem Baden
des Aasteni einen-falschen Herren
qnatre-Bart, forer einen kleinen alt
tnodii it Deich, dessen Heft mit Per
len III-«
O
Die Mattobioten der Thierwelr.
Nach Zalob Grimm sagt ein mittel
hochdentsches Sprichwort liber die
Altersgrenze der Wesen Folgendes aus:
»Ein Zauntbnig währt drei Jahr, ein
Zunb drei Zauntenigalter, ein Roß drei
,nndsalter, ein Mann drei Roßalter,
macht st Jahre. Der Esel erreicht
drei Mannsatter, die Schneegans drei
Eselalter, die Krtihe drei Gansealter,
der Hirsch drei Krähenalter, die Eiche
aber drei HirschatterE In diesem
Sprichwort steckt dasselbe, wie in vie
len anderen: ein wenig Wahrheit
neben viel Schelmerei, aber letztere ist
wenigstens so ausgetragen, daß man sie
merkt, zum Mindesten beim Nachrechs
nen. Das obige Exempel gabe zum
Beispiel der Eiche 20,00() Jahre, wah
rend die Botaniter auch den ältesten
Bäumen der Erde nicht mehr als 6000
»Jahre zugestehen wollen. Daß aber
die Krähe 2200 Jahre alt werden
kann, wird ebenso wenig Jemand glan
. ben, als er 6600 Jahre an den Hirsch
J wird wenden wollen. Mit den Ziffern
;also ist es nichts, die Verhältnisse
»aber, welche bei obigem Worte offen
; bar das eigentlich Gemeinte sind, stim
Einen schon etwas besser, wenn auch sie
jedenfalls einige Sprünge machen, die
s sich nicht ganz mit der Wahrheit decken
,wollen. Bei den Spekulationen iiber
Edas Alter der Thiere hat man sriiher
wohl gemeint, die Große sei das die
TLebensdaner in erster Linie entschei
dende Merkmal, wahrscheinlich weil die
größten nnter den Sangethieren, Wal
sisch und Elephant, anch das höchstes
, Alter, 200 nnd mehr Jahre erreichen.
sAber dieser Schein trügt. Eine Kröte
Itann 40 Jahre alt werden so gut wie?
s ein Pferd, ein Flnßtrebs 20 Jahre so
gut wie. ein Schwein, eine saustgroszeJ
l Seeanemone kann das Höchstalter eines
Baren erreichen (50 Jahres und Hecht
Fund Karpfen werden 200 Jahre alt,
Ullcs Uclll Clcplslllllclb Tlll VII-As llllll
der Steinadler, der es raubt, sind
gleich schwer, aber das Schaf erreicht
mit 15 Jahren sein Greisenalter, der
Steinadler vielleicht in der zehnsachen
Zeit. Es miissen also die Großenver
hältnisse eine wesentliche Rolle nicht
spielen, und die übrigen Gründe,
welche man siir die Alteiegrenze der
Thiere siir maßgebend halt, liegen
allzusern, um in diese lurze Betrach
tung lsineingezogen zu werden Halten
wir unt-s also an das Thatsiichliche und
greifen wir die besten Beispiele thie
rischer Maltabiotik iurz heraus. Da
sind zunächst die Zängethiere, unter
denen der Etwhant mit wenigstens 200
Jahren, der Wal mit wahrscheinlich
noch bedeutend höherer Atteregrenze
voran stehen. Tag hohe Alter des
Hirsches ist ebenfalls surichwörtlich, es
mag sich in seltenen Fällen immerhin
aus 100 Jahre belaufen. Aber damit
ist die Zahl derivngledigen aus diesem
Gebiete auch schon soziemlich erschöpft.
Die 50 Jahre, welche der Bar, die 40,
welche dae Pferd, die Zä, welche der
Löwe erreichen kann, stehen sa schon
weit unter der Altersgrenze des Men
schen. lieber das Alter der Fische ist
bei der Schwierigkeit ihrer ständigen
Beobachtung weniger bekannt gewor
den, daß indessen Hechte nnd starr-sen
das Alter deeEtephanten erreichen kön
nen, dars als sicher betrachtet werden.
zu erster Linie stehen aber unter den
akrodioten der Thierwelt jedenfalls
die Vögel, besondere wenn man be
denkt, in welchem lleinen Organismus
sich hier die theilweise erstaunliche
Lebenaziihigi :it verlörpert. Schon uns
sere kleinen heimischcn Sänger, Amseln
und Andere, erreichen unter Umständen
18 Jahre, ein Kuckuck wurde aus dem
gleichen Platz 33 Jahre lang beobach
let, aber das ist nichte- gegen das erwie
sene Alter der Raubvögel und einzelner
großer Flieget. Raben sind 100 Jahre
tu Gesangenschast gehalten worden«
Papageien nicht weniger, aber beide
Vögel können in der Freiheit wohl weit
mehr als 100 Jahre erreichen. Adler,
Geier, ja selbstdiekleinen Fallen schei
nen meist weit über loo Jahre zu wer
din. Ein weißtbpsiger Geier wurde in
Umonst-arm tm Jaylc gcclcgh clil
Steinadlcr in Wien 104 Jahre.
Araucr spricht von Fallen, die 160
Jahre gen-orden, und den Schwänen ist
bereits die Jahrhunderte lange Dauer
der Walfische zugesprochen
Auch die See beherbergt neben den
Fischen noch manche Bewohner von sehr
langer Lebenrdauer. Während zum
Beispiel die Mollubien im Allgemei
nen sehr lurzlebig sind, lann die Rie
senmuschei (’l’ri(lu.1«nu seit-sw) gut ein
Jahrhundert erreichen. Von der saust
groszen Seeancmone, die 50 Jahre
lebt, wurde schon gesprochen Daß auch
die Anwhibien zu den Matrobiotcn ge
hören, beweisen die Riesenschildkröten
von Madagaolar und den umgebenden
nseln, welelre durch die Mordgier des
s ienschen leider setzt vor dem Ausster
ben stehen. Ein Exemplar aus Mau
ritiue wird seit list-» von den fran
zösischen Soldaten in ihrer Kaserne ge
hegt und zählte schon bei seiner Einsani
sang gewiß loo Jahre.-—-Welrh ein
Sprung der Natur von diesen Alters
riesen bis zur Eintagesliege, die
Abends ausschliipsh sich vier bis süns
Stunden zum Hochzeitssluge erhebt
und dann aufs Wasser sinkt, unr zu
sterben! Und doch gibt es auch unter
den Jnselten, im Vethiiltnisz zur durch
schnittlichen Lebenetiirze ihres Glei
chen, Makrobioten. Yienenweihhen
leben bie- zu ilins Jahren, während die
Drohnen laum sa viel Wochen er
reichen. Auch unter den Ameisen leben
die Männchen nur ein paar Wochen;
eine Arbeitvarneise tonnte sieben Jahre
beobachtet werden. und ein Weibchen,
reicher Lubbock hielt, sogar la Jahre.
Immer i j
und ewig wird Hood's Sarsaparllla als lilut
Keinlgcr anemptohlcn. Seine grossen Kuren sind
durch gereinigtes ltlut vollbracht—Kuren der
Borofein, Flechten, Hautkrankheit. Itbeumar
tismus, Neuralgie, Katarrh, Nervosität, Nerven*
schwäche. Es kurirt wenn anderes nutzlos Ist 3
weil es
Immer
die Wurzel der Krankheit trifft und jede Spur
von Unreinheit aus . '. Tausende zeugen
ftlr vollkommene Kuren von I!lut-Krankheiten
durch Hood's Sarsaparllla. obgleich sie durch
das Fehlschlagen von anderen Medizinen ent
inuthigt waren.
Hood’s
Sarsaparilla
ist die beste —in der That die einzige wahre
blutreinigende Medizin. Nur von C. 1. Ilood &
Co., In Loweil, Mass., priiparlrt. §1; sechs ftlr $3.
II...„IV Pillen 1 !
nooa S Pillen ,„it Hood's Sarsa
rilla zu nehmen. 25c. Bei allen Uroguisteu.
Markt-Gericht
Stand Island sj
Wetzen. . .petBu .............. I 0.58—-60
user. . .. » ............ 0.09——0.15
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Gerte » ...... . .......
Buchweizen » ..................
Kartoffeln, » ................... TM
sen per Tonne ..................... TM
uner . wer Pfd .................. TO
Schinken » ............... EIN
Speck . » ....... . 0.10-0 12j
Eier wer Ded. .................. .
ühuet, pro I- ................... 4
weine. . . .pko 100 be ...... 8.40—-—3.50
tachtvieh. » » ,, ...... 2.75-—4.10
mitbet. fette, pro Pfli· ............ U
c h i · a s o.
Wetzen ....................... CI
Roggen ....................... sc
Getfts ....................... 24—-82
afek ......................... IZI
Lon- ......................... 23
Kartoffeln .................... Its-Ei
Butter ........................ 10—-17
Eier, ganz frische ....... — ....... Hi
Kühe und Heisa ............... 1.50—-4.00
Stiere ...................... two-TM
Schwung .................... Eos-tm
Schaf-, ... .· . ., ............. .I.25—-4.10
Süvsomahso
Kühe ........................ III-toll
Stiere ....................... III-Ost
Kålbet ....................... 3.40—ö.50
Schweine .................... 3.80-3.87
Schafe ....................... 2.50—4.40
Lämmer ......... . ............ 3.25-—5.00
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alg da sind:
Zimmer-Einrichtungen,
Pindus-tränke
Scheetbtistm
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Komme-ven
Tische
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den denken kann, giebt es in größter
Auswahl, vom Einfachsien bis zum
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