Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 09, 1897, Sonntags-Blatt., Image 14

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    Bermetehth
—- 8 7 0 0 T o n n e n Tragfiihigkeit,
Knoten Fahrgeschtvindigkeit. —
Jvnigin LouiieC einer der vier neuen
Prachtdampfer des Llohd hat Anfang
der Woche feine Jungfernreife iiver den
Ozean angetreten und wird am 2. April
ni New York erwartet Das Schiff ift
ein Passa ierschiff erster Klasse und hat
eine Trag iihigtert von 87W Tonnen.
Die beidegn Zwischendecke haben Raum
für 2500 Zwischendeckspaffagiere, sowie
fiir die Bedienung des Dampfers Die
Maschinen, welche sich in zwei getrenn
ten Kesselräumen befinden, haben 7500
Pferdetraft bei Dampfdrnck von 16 At
mosphären, welcher von 8 Kesseln er
zeugt wird. Die Kesselraurnschächte er
halten irn Mittelhaus doppelte ca. 150
Mar. von einander entfernte eiserne
Wände mit Schlemrnfteinztvifchenlage.
Jm Maschinenfchacht sind im Mittel
fchiffhaus 8 Stück nd irn oberen Zwi
chendeck 4 Stück viereckige Klapvfen
er Das Schiff ent älr 15 Badezim
ener. Für Zwischendectspassagiere und
Mannschaft sind 6 geräuniige Wasch
häuser vorhanden Es sind 14 Ret
tungsboote, Francis Patent auf dem
Dampferz 12 Rettunggboote auf dem
mittleren Sonnendeck und 2 Boote auf
dem hinteren Ruderhaufe querüber von
Bord zu Bord. Der Dampfer hat in
allen Theilen eleitrifcheBeleuchtung,der
Eleganz der Einrichtung des Schiffes
entsprechend. DieBeleuchtungs-An
lage enthält 600 Glühlarnpen von je 25
Normalkerzen Jede Abtheilung in bei
den Zwischendecken erhält ihre eigene
auf dem Oberdeck an- und abftellbare
Leitung« Es sind 48 Schlaftarnniern
l. Klasse, mit Speifefaal, Rauch- und
Damenzimmer auf dem Brücken- und
Pkomenadendech und 38 Schlafkam
metn 2. Klasse imMittelichiffhause, mit
SpeisesaaL Rauch- und Damenzimmer
auf dem Brüdern-est Die Schlafkam
metn 2. Klasse auf dem Obetdeck im
Mittekichiffhause sind wie die Kammern
der 1. Kajüie eingerichtet, um erforder
lichenfalls für 1. Kajiitenpassagieke
Verwendung zu finden. Die Speisesäie
sowie Rauch- und Damenziinmer sind
aufs Eleganteste eingerichtet Jm hin
teren Theile des Teakbauses auf der
Brücke befindet sich das Navigaiions
zimmeL Für sämmtliche Kajiitenröu
me die Badezimmer. das-« Kapitäns-,
die Offiziersz Maschi nisten- und Na
vigationåzimnier ist e elirif che Kling-»ei
ieiiung eingerichtet Die mitti ere Ge
schwindigkeit in See bei 7.62 Millime
iet - T Tiefgang iii 133 Knoten. Die
Länge über Außen an eSieven in der
Z,23 M.Wasset1in:e ist 160,10 Milli
meter Es hat 16 hndr euiisehe Lade
. itähnr. Der Ante-. efo des Dan» pfets
wird mit allgemein Spannung entge
Fengesehen
—Wiro1eper Paragraph
des mosaischen Gesetzes Vorn Gesetze
des Staates New York gufgeheisZMZ
Kann ein Mann gezwungen werden, am
.Schabbes« in der Eieaßenbaiin zu fab
ken? Eine Brooklyner Jury wird Die
se Frage demnächst zu entscheiden lia
ben. Rabbiner Llron Vagully Von Wil
tiamsburg N. Y» hat oen Kapiiän Siee
der Stagg Str.-Station aus THE-O
Schadenersatz verklagt und giebt als
Grund an, daß der Vantata ihn zwang,
am 6. März in einer Trolly-Car zu
fahren. Distriktsanwalrjsackug ist die
unschuldige Ursache des Prozesses. Jn
St. Louis war der Grocer Samuel Zeisz
verhaftet worden, den seine in No. 76
Varet Str. ansässige Gattin Fanny be
zichtigte, ihre Juwelen gestohlen zu ha
ben. Das Paar versöhnte sich und die
Klägetin ersuchte vor einigen Tagen
Herrn Ductus-, die Klage niederzuschla
gen. Der Distrittsanwalt war Liber
zeugt, daß Zeiß sich bessern würde und
erklärte sich bereit, dem Antrage Folge
zu leisten. Ein Dienstmädchen das
Zeiß nach St. Louis gefolgt war, hatte
bei der Klage eine Rolle gespielt, und
Zeiß glaubte, daß er seine ehrliche Treue
dersichern müßte. Er sagte also zum
Distkttt-Anwalt: »Wer sind verheira
thet aufs Neue.« »No, mir sein nischi
wieder verheirather,« rief seine Frau da
zwischen« Der Distriti-Anwalt wuß
te nicht, wem er glaub-en sollte, und ließ
aus Anrathen des Mannes den Rubin
ner Bagully holen, der ihm sagte, daß
Zeiß versprochen habe, sich zu bessern
nnd daß dieses einer ,,Wiederheirath
Ing« gleichkomme. Der Rabbiner erzählt
eine andere Geschichte Er sagt, daß ein
Polizist nach seinem Hause kam, wo er
trank im Bette lag, und ihn zwang, auf
« stehen und nach dem Bureau des Di
ittkAnwalteS zu fahren. Das mo
sisehe Gesetz verbiete ihm, am Sabbath
zu fahren und in den Augen seiner Ge
setnde sei er so zum Sünder gestempelt
W, daß s15,000 und kein Deut
. »die Schmach ausmerzen könne.
Vereinen der Anwalt des Polizei
ent.s, erklärt, daß der Rai-bi
uet nicht verhaftet und deshalb nicht zur
Entschädigung berechtigt sei.
—s »s— In Terre baute, Jud-,
ward am Montag unter den Auspizien
m Deut-schen Kriege-dereins, dessen
ERST-; As Signdau ist« un
ist » ina me er deutschen
März-Fig der hundertjährige Ge
MMa Kaiser Wilhelm I. in län
" - Je- Håckse gefeiert Wie das » erre
- »Parasit« daräbee berichtet, war
« Ida Halle viel zu klein, im
darin zu fassen. die
dern entfachte unter den Theilnehrnern
sdie echte deutsche Feststimmung. Das
Deutschthurn von Terre Haute kann mit
gerechtem Stolze auf den Erfolg des
schönen Festes zurückblicken Zum
Schluß sagt das ,,Journal'«: «Der fi
nanzielle Erfolg des- Festes rvar ein seht
guter und ist es daher zu hoffen, daß
die anderen deutschen Vereine nicht det
säumen werden, äknkiche deutsche Ge
denttag - Feiertichteiten zu veranstal
ten.« -
— Gäste bei der Grant
F e is k. Präsident Meman hat di
Einladung desGrant-Monument-Kom
mittees, den am 27 April antäßlich der
Uebergabe des Mausoleums an die
Stadt New York stattsindenden Feier
lichteiten betzutoohnem angenommen
Dasselbe thaten unter Anderen auch Bi
ce-Prä'sident Hobart, die Kabinetsmit
glieder, Genera1:Major Miles, der deut
sche Botschafter, die Gesandten von Me
xiko, Hawaii, Japan, Hayti. Costa Nica
und Korea, Richter Rufus W. Peckharn
vorn Bundes-Supremegericht, Gouver
I neue Frant S. Mach Lieutenant--Gou
verneur Timothy L. Wondruff- Spre
cher James M. ti. O’Grady, Gouver
neur Cook und Stab von Connecticut,
Gouverneur Griggs und Stab von New
Jersey, Gouverneur Bushnell und Stab
von Ohio, Gouverneur Hastings und
Stab von Pennsylvania und Gouver
neur Lowndes unt Stab von Maryland.
—- Das nordatt:ntifche Geschwader
wird sich unter Kommando des Admi
rals Bunce an der Marine-Parade be
theitigen, ebenso die Kadetten von West
Point. Auch das- 5. Marylander Regi
ment, die Vetetanen des 5. Regiments,
die Veteranen-Association des 165. New
Yorter FreiwitligewRegiments und des
Charles Sumner Pionier Corps Gar
bige) haben um Anweisung von Platz
in der Parade gebeten.
-—« I·,--c..- -ss
Ochs Ist-Ist Islchsuls
Leben-Bretter Auf merkwürdige Art
behändigte auf Barren Island, N. Y»
der Hilså - Konstabler George Hendricks
fon dem Schankwirthe RicharndEvoy
die Papiere für ein Zahlung-Zartheit im
Betrage von 847,welcheå Meiste-Braun
Leon und Brothers erwirtt hatten. Mc
Eooy hatte sich bisher immer versteckt
gehalten, wenn der Beamte mit denPa
pieren kam. Neuiich kam Hendrickson
wieder per Boot nach der Jnsel gefah
ren, als er dicht am steinernen Dock ei
nen Mann bis zum Hals im Wasser
stecken fah. Der Beamte glaubte, es
handiksich um einen Unfall und steuette
auf den »Ungiiictlichen« zu, der aber zu
Hendrickfon’s Erstaunen den Kopf
wandte und noch immer tiefer in die
Meerestoogen untertauchte Der Kon
stabler holte jedoch mit Anstrengung al
ler Kräfte den scheinbar Ertrintenden
aus dem Wasser heraus und war et
staunt, als er in dem »Geretteten« den
langgesuchten Wirth ettannte, der nun
im Boote die verhaßten Papiere aus den
Händen feines »Lebenstettee5« entge
gennehmen mußte. Er hatte den Beam
ten vom Dock aus kommen sehen und
war vor ihm Ins- Wasser geflüchtet. Jm
Triumph brachte der Beamte seinen
»Schiitzling« in’s Gericht, wo McEvoy
Iseine Schuld als- nicht zu Recht bestehend
Istieftritt, worauf der Richter ein Verhör
ansetzte. ,
AK-Ii.k-:ks- O—h Ä
. ».,«»«,»..«,«,««. »ew
Jwegen ist jetzt da; Auftreten gezoxifcr
unbekannter Personen in diesem Conn
Ity, welche sich Weißtappen nennen. daß
:da5 bessere Element unter den Bewoh
jnern entschlossen ist, Einhalt zu gedie
sten. Vor Kurzem erhob Phoebe JFor
seine Scheidunggklaue gegen Hiram For
kund stellte der Gotte Anwalte in den
ZDiensL um in dem Prozesse feine Jn
jterefsen zu vertreten. Wegen dieses
- Schrittes erhielt er den solgendenBrief:
-»Shelbyoille, Ind» U· März 1891
IHetr Fort Wir haben in Erfahrung
xgebracht, daß Sie in dem Scheidung-,
jProzesse gegen Ihre Gattin arbeiten
Zwei-den« Herr For, wenn Sie Dies
Fthutn so holen wir Sie und tniipfen Sie
lan dem höchsten Aste itn County auf.«
F »Weißtappen«. — Während der Nacht
ivorn 28. auf den 24. März wurde Clnud
TMcDouain weiches 10 Meilen suinch
jvon hier ansössig ist, durch das Bellen
v;seines Hundes aus dein Schlafe ge
Ewecki. Als er die Thüre öffnete, be
imertte er ein halbes Dutzend Männer,
· welche in der Dunlelheit verschwanden,
und gewahrte auf der Thürschrvelle ein
Ruthenbündel mit der folgenden Note:
»McDonald! Sie haben 24 Stunden
Zeit, um sich hier aus dem Staube zu
machen; wenn Sie nicht gehen, werden
wir Sie zu Tode peitschen.« Diese
Note war auch unterzeichnet von Weiß
kappen. Was die Nachtritter gegen
McDonald aufbringt, ist unbekannt.
Die Geschworenen werden beide Fälle
in Untersuchung ziehen.
— D e r f r o m m e Sonntags-schul
Superintendent Nelson M. Weets aus
Hackenfack, N. J., war der Begleiter von
Atmee Smith, die vor vierzehn Tagen
im hotel »Bictor« in New York eines
plötzlichen Todes starb. Bot einigen
Tagen stellte sich Weets den Behörden
und gestand dem Coroner sein schmach
volles Doppelleben unumwunden ein.
Aimee Smith war die Tochter von
Mahl-m B. Smith, eines Clerls der
Searnan’i Bank an der Wall Straße in
New York und der in Haberfack wohnte.
Sie erfreute sich des denkbar besten Ru
fes und war in Kirchenlreisen infolge
- ihrer eöminigieit und ihresEnehusias
nms tannt und beliebt. Nelson M.
PMB war womöglich noch eifriger
· beten Mechenioerke als fee; et war Su
-Wtendeut der Money Methodistens
Kirche« und einer der aktivften Teuftees
der Gemeinde Arn 8. März nahmen
ein Herr und eine Dame ten Hotel »Vie
tor« Quartier und aaben ihren Namen
W
.«--.
fals« Ederett and ran« an. Mehrere
Strinden später er richte der Mann den
Cleri, einen Doktor zu holen da seine
»Frau« trant sei Eine Ambutans
wurde geholt, doch starb die Kranke, die
später als Atmee Srnith identis irt
wurde, ans dern Wege nach dem Ho pi
tal. Coroner Dodbs ertliirte, daß
Werts eingestanden habe, ein intimes
Verhältnis-; mit der Verstorbenen unter
halten zu haben. Als Aimee erkrankt
sei, habe sie ihn ersucht, zu fliehen, mn
sich nicht zu tompromittiren. Seit dem
Tode habe er die »Qualen der Ver
:dammten" erlitten und er habe ein Ge
ständnis ablegen müssen. Er sagte, daß
er Atmee Smith, wie seit vielen Wochen,
in New York getroffen und mit ihr das
Hotel ausgesucht habe. Einige Stun
den später sei das Mädchen hhsterisch
geworden, doch sei er zuerst nicht bean
ruhigt gewesen, da das Mädchen öfters
an derartigen Anfiillen litt. Schließlich
;t»iabe er Dr M. H. Lein geholt, der je
doch seine Hilfe verweigerte, als er hör
Ite daß das Paar nicht verheirathet sei.
"Weets, der verheirathet ist und erwach
Esene Kinder hat, ertlärte, dasi die Liai
Json zw: schen ihm und der Verstorbenen
drei Monate lang bestanden habe und
daß sie oft in New York nnd .n der Um
gegend zusammengetomrnen seien.
— Dr. Arnotd Schott, ein
sehr bekannter Arzt in Philadelphia ist
Jdort plötzlich in einem Straßenbahntoa
gen gestorben Er war 1827 in Wetz
star alS Sohn einer angesehenen Familie
zgedoren und machte im 25. Jnfanterie
Regimentk die stürmischen Zeiten des
Jahres 1848 als Soldat mit Nach
idem er später als Doktor der Medizin
Jpromovirt und in seiner Heimath mit
ZErsolg praktizirt hatte, tam er im Jahre
j1866 nach Amerika, ließ sich in Philo
idelphia nieder und erwarb eine sehr be
jdentende Praxis-. Ein Brude r des Ver
Istorbenen lebt als pensionirter Ober
Lieutenant in Wiesbaden und in der
selben ctadt lebt auch seine Schwester,
die Wittwe des General g Schutz der
Isrch bei Sedan augaezei chnet hat
— JUUUU II YOU U lulsltul L lc
TBaelen voll JolIn Most der in Gedan
ilen nnd Worten bekanntlich schon so
Tmanches »Ferschteleben« auf demGetvis
« sen hat fand am Montag wieder einmal
ZGelegenhei t auch die »anbete Barte-« Voll
Tzzn nehmen. Das Häufle n Ar- archiiten,
soaH sich mit seinen öffentlich nblmjszen
z nbndge ungen zum Gljjck nat auf die
gBijhne des Thalia - Theaters wagt,
; kannte natürlich den Ehrentag ins deut
Jeden Volkes m cht vorjjbergelxen lassen
akze- .e deutsche-Z Nationalgefiilgl «·.: bezu
ioeln, und da war denn der brave Jo
hannes mit der Sing Sing- Vergan
igenheit als Hanptredner die geeignetste
Persönlichkeit Unter den Auspizien
zdeå ,,Jnternationalen Eli-las Freiheit«
Zfand diese würdige Versammlung in
ZWebster Halt statt. Ein Häuflein
EGleicksgestnnter und die stets bei solchen
Anlassen dominirenden Weibsleute Er la
Ernmchen Goldmann applaubtrten dem
Johann, als er in ekelerregender Weile
feiner in Gefängnißlnft noch nor-sat
-tj ver gewordenen Galle Erleichternng
oerfchasstr. Jn seinem Gegeifer schil
Tderte Most den Heldentailer äußerlich
Tals einen Mann mit idiotisch- jenen-rü
Tnenten Zügen und in diesem« ..-.one ging
Tes weiter, bis die edlen Züge des Red
Tners jenes bläuliche Strangnlirungs
roth annahmen das dem Johannes so
Tgut zu Gesichte steht Auch die Sterne
kund Streifen bekamen bei dieser passen
jden Gelegenheit etwas ab. Gegen die
letzteren hat dieser unausgegoheeneMost
Tbegreiilichet Weise einen ganz besonde
«ren Haß
— Jn Philadelr-bia Find
soeben sechs, wie es schein:, liess-irre
iBranereiem zu einer Wen-Gesellschaft
zvereinx worden. Dieselbe beißt künftig
"die »tiorijume15 Brewina Co.« nnd be
sitzt einen Freibrief vom Staate Penn
;sk)lvanien. Die consolidirten Braue
reien fu«-b: Excelsior Brewing Co» Mer
’oinestrcj e, oberhalb Columbia Arse. ;
tJohn Roehim Charlotte, unterhalb der
;Poplarstraße; Weibe und Thore-is
zBrewing Co» Juniper und Fxtzwaier
kStraßez Späth, Arn-alter nnd Heß,
1Germantown :.-na Lebigbtslvenuu John
EC. Mill» u. Sant- in Germantown;
jMutual Brewing Co· in Germantown.
Das Gefarnrnt - Prodult dieser sechs
Geschäfte betrug bisher220,000Barrels
und ver Reingewinn wurde von Sach
soeestiindioen aus M,000 im letzten
iJahre angegeben. Die neue Kompag
nie giebt sechs-prozentige Obligationen
erster hypothet irn Betrage von BL
700,000 aus; ferner für 81,900,000
achtprozentige bevorzugte Aktien und
sür 81,900,000 gewöhnliche Aktien. Die
lFivetny Tkust Ep. ist Trost-e nie vi
hypothelengliiubiger und Registrar der
Aktionäre. Die neue Kompagnie hat
alle sechs Brauereien getauft; 35 Pro
zent des Preises werden baue, der Rest
in Aktien bezahlt. Etliche der Braue
reibesitzer nehmen statt Baargeld Obli
gationen, da sie daran rechnen, das
diese bald im Kurs steigen werden. Es
sollen aber nur für etliche hunderttau
send Tollars Obligationen dein Publi
kum zugänglich gemacht werden. Der
Zweck der Consolibation wird wie folgt
angegeben: An den Visite-Ausgaben
soll sine bedeutende Summe gespart
werden; ber Vertrieb des Biereö wird
weniasr kosten als seither; das System
des Kollektirens der aus-stehenden For
derungen soll oeeeinsacht werden. Küns
tig wird die Zahl der Kolleltoren und
Pierinnen-viel geringer sein. Dis
neue Kompagnie wird keine Lizenzge
bilhr site Wirt be ableit, damit diese
bat Bier von i nehmen- Die Braue
reien werden, wo ei nitthig ist, verliess
gez eine neue Brauerei wird nicht ge
« ot. Solche senden-starrt werden vor
neuem-nen, wodurch dieProduttitn und
Distribution dessieret vereinsatht
werden. Eine der Brauereien wird nur
zum Brauen von Ale und Porter be
nuht werden. Dieses Verfahren wird
viele Nachahmer finden.
—Jn Milwautee beging der
erst 20 Jahre John Wallich im hause
seiner Schweiter Selbstniord, indem er
sich erschoß. Er soll durch unaufhör
liches Cigarettenrauchen nervss zerriits
tet und theilweise geistesgesiört ewesen
sein. Er rauchte vom sriihen orgen
bis zum späten Abend, und in der letz
ten Zeit noch um so mehr, als er außer
Arbeit war. Selbst in der Nacht stand
set von seinem Lager aus nnd zündete
sich Cigaretten an. um, wie er behaup
tete. seine Nerven zu beruhigen. Er
verbrauchie mitunier zehn Packchen Ci
garetten in einem Tage. Arn Montag
Morgen gegen 10 Uhr verließ ihn seine
Schwester, und als sie um 4 Uhr Nach
mittags zurückkehrte, lag ihr Bruder
als Leiche ans dem Bett, den Nebolver
noch in der Hand, mit dem er sich er
,schossen hatte.
—- Dreißigpsiindiger
H u m m e r. Ein Niesenhummer von
dreißig Psund wurde dieser Tage bei
Saner Hoot gefangen nnd nach dem
Fulton Markt in New York gebracht.
Der »Rerord« war bisher 26 Pfund.
Der Riesenhnmmer ist ein Männchen
nnd dürfte wohl 100 Jahre alt sein.
Seine Brust ist sast so breit wie die eines
Menschen, seine Schreien haben Zähne
so rosz wie Hundezähne. Die Fühler
niesen zwei Fuß. Sobald das Unge
heuer aus den Markt gebracht ward, zog
es eine große Menschenmenge an. nnd
äernand kam aus die gescheute Idee, den
uperintendenten des Aauarimns zu
benachrichtigen· Dieser lauste den Cru
staceengGoliath sür 810 an, nnd jetzt
vtann man das Ungeheuer im Aquarium
Eben-andern
— Merkwürdige Erschei
zn u n g. Thatsächlich tornrnt in diesem
«Landestheile der Frühling vom Norden.
Das mag eigenthiimlich llingen, weil
doch ersaixrnngggernäsz nach dem Stan
kde der Sen-re das Gegentheil der Fall
Isein sollte. Der Missouri geht zuerst
Zam oberer-. Laufe. Yellcwstone, offen.
LSein Qxxeiikrebiet nnd dasjenige des
TNoribs-P:atse liegt in Wyoming nnd so
zeigt denn mich der Platte-Fins; die Ei
Iigenihiimljchkein daß iejn Steigen um
diese Jahreszeit vom Nbrden aus vor
Isich gedi, Das- lfsisj gleichsam Vom nördli
schen nach dem siäriirlzen Thei
åle desseziksen vorwärts edrängt
Zwird So Unnaiiirlkch dies auf den er
Fsteni liel erscheint weil es- im Gegensatz
jzum gleichen Steigen anderer Flüsse
Zsteht, die Von Süden nach Nord-en laufen
Zwie die Wesen Oder nnd Weichsei, sin
idet es doch seine natürliche Erklärung
iDurch die Päise des Felsengebirges
jdringen Um diese Jahreszeit die soge
jnannien »Gl,ir:oo!5«. sehr warme Pas
Hsatminke Vom stillenLTzean her und brin
zgen die Its-gedenken Massen von Schnee
Ein den Qiieilgebieten der beiden Ströme
Emanchmal in wenigen Taan zum
;Echrnel«:,en, was ein rasches Steigen der
: selben und jene meriwiirdiaeErscheinirng
Izur Folge hat. Da wir binnen Kurzem
Zdas Eintreten Von Hochwaiser infolge
ides raschen Steigen-: der oberen Flüsse
Izu gewärtigen haben, mag diese Berlin
xrung Manchem willkommen sein.
. »—.-......—-«..-- -. » ....
Qualiindisase Yalinnchriiistein
. ...-..-, « —
F N a m , C. Pitärz Der Ylniauf eines
Grunditiidz aus italieniictzem Boden
qurch den Papst giebt der Presse zu al
jlerhand Erwägungen über die staats
jrechtliche Behandlung dieses Ereignis
Zses Anlaß. Das- Ereignifz ist an sich
iallerdingg sehr gerinasiigia; die Er
Etverbung besteht nur in einem Gärtchen
svon hundert Quadratrnetern mit einer
! dazu gehörigen Mühle, die dicht an den
Evatitanischen Garten grenzen. Da der
Zbisherige Besitzer sich des Eigenthums
ientledigen wollte, fürchtete Leo der
fDreizehnte wohl, für seine neue Gar
Ztenwohnung neben dem Thurme Leos
sdes Vierten einen unangenehmen Nach
Zbar zu bekommen, und kaufte es selbst
taus seiner Privatschatulle an. Einige
junverbesserliche Phantasien glaubten
diese Erwerbung des Papites so aus
sassen zu sollen, daß er sich nach und
nach durch Grundantäuse einen sreien
Zugang zum Meere schaffen walle; der
Gedanke ist so lächerlich. daß man ihn
eben nur als Kuriasität zu erwähnen
braucht und im übrigen stillschweigend
darüber weggehen kann. Nichtsdesto
weniger hat der Anlauf eine ganz in
teressante staatsrechtliche Seite. Nach
dem Garantiegeset vom Jahre 1871 ge
nießt der päpstliche Grundbesitz die
Vorrechte der Exterritorialität,Steuer
seeiheit u. s. w. Da dieser Grundbesitz
aber durch eben jenes Gesetz genau um
grenzt ist, so kann die Ausdehnung der
enannten Vorrechte aus das vorn
apste neu erworbene Grundstück nur
durch ein besonderes Gesetz erfolgen.
Die Regierung Zvird zweifellos mit dem
größten Vergnugen ein solches Ergän
zungggesetz im Parlament einbringen,
wofern vom Vatikan aus die Einbezie
hung des Neuerwerbs unter die Be
jstimmungen des Garantiegesetzes ver
klangt würde. Aber man kann hundert
« gegen eins wetten, daß eine da hingeben
Hsde Forderung von papstlicheeSeite nicht
Zersolgen wird. Der Vatikan wird viel
; mehr auch in diesem Falle wie in so vie
len anderen handeln, als ob tein Ga
rantiequ und keine italienische Regie
rung wären. Letztere wird daher,
tue-n sie nicht stillschweigend beide AU
gen zudeiicken will, das-vom Papst an
Eätauste Gärtchen auch weiterhin ais
« splientsch Gebiet beste-Steg Rissen
M
von dein neuen Besiher die Grundsteuer
erheben und alle übrigen gesetzlichen
Ansprüche daraus geltend machen. Aber
gerade das wird der Vatikan verhüten
wollen; wenigstens hört man, daß die
Absicht besteht, das neu getaufteGrund
stiick durch Ausführung einer Mauer
mit dem vatitansichen Garten zu ver
einigen. Wen-i der Papst dies ohne
weitere Rücksicht auf die italienische Re
gierung ausführen läßt, so bringt er
diese in eine peinliche Lage; denn wenn
der italienische Staat nicht eine recht
lächerliche Figur spielen will, so muß et
sein Hoheitsrecht aus die Mühle und
ldass Gärtchen behaupten und die still
Ifchweigende Beraubung des italieni
schen Gebiet-Z durch den Vatikan zu ver
hindern suchen. Eine angenehme Aus
gabe würde das aber nicht sein«
Die werdende Kraft, wel
che die beiden christlichen Glaubens
belenntnisse in Deutschland gegen ein
ander entfalten. beleuchten die Glau
bensveriinderungen und die Uebertritte
zu deutschen evangelischen Landes-kir
chen. Auf Grund eines Beschlusseg der
deutschen evangelischen Kirchentonfe
renz in Eisenach vorn Juni 1890 füh
ren die betikeiliaten Kirchenregierum
gen über solche Glaubensveränderungen
eine Statistik, und wenn sie auch stel
lenweise sehr lijctenhast ist, weil der
Berbleib der Ausgetretenen oftmals
nicht zu ermitteln war, so ist doch das,
was während der fünf Jahre 1890——
1894 insgeianirnt zur Kenntniß ge
tommen ist, jener Lücken ungeachtet
ausführlich genug, unr einen Ueberdlia
Izu gestatten. Jn Preußen und den
notddeutfchen Ländern nebst den Haufe
städten, Sachsen, Thüringen und den
fiiddeutschen Ländern sind in jenem
Zeitraum zu den evan elifchen Lan
destirchen rechnungsmiigig übergehe
ten 16,235 Seelen, davon haben sie
im Austausche mit der jiidischen Reli
gion 2027 erhalten und von der katho
lischen Kirche 14,208 Seelen gewon
nen. Als eigentlicher Gewinn, wenn
man nur diejenigen als solchen betrach
tet. die nicht bloß aus dem einen Be
tenntniß austreten, sondern auch in
aller Form sich dem andern zuwenden,
sind allerdings nur 4803 zu betrachten
·Tie Zahl der Juden. die alljährlich fich
jeineni der christlichen Beleuntnisse
Izutrendem ist ziemlich beträchtlich sie
sbetrug in jennn Zeitraum 2088. Tie
sJuoen treten in der übergroßen Mehr
szahl zu einer evangelischen Landestirche
silber. Der ijlaubenäiioeclniel der Juden
tkist namentlich in Preuszenk älteren
kProvinzen arn stärksten. Sonderbar
list es, das-, es immer noch Leute giebt,
jdie zum Judenthum übertreten —-—-— in ie
nem Zeitraum Tit-: man gez-Z wohl nicht
lfehL wenn tieie 79 Frauen sind, die sich
l
mit jiidiichen Männern verheiratheten
koder vielleicht auch ehemalige Juden, die
HHu der Religion ihrer Väter zurückkehr
;ten. Der llebertritt zum Katholizii5
Zmus ist im isllleierneinen nur gering; es
H waren von Klub-cui nur Isle Seelen;
am störtiten sind da Preußen-:- ältere
zProvinzen und- die flirrt-kutschen Länder
vertreten.
Weise Nichter. Dieaneineal
Ete Hutsdjachtel geknijdite Zuständigkeit
kdes Berliner Gerichts- bildete dieser Ta
de vor dem stamntergericht den Gegen-«
vstand eingehender Erörterungen Aus
ZBerlin wird darüber geschrieben: Der
Ehiefige Aanzertagent Sternberg hatte
sniirnlich den in Wien wohnenden Hof
-pianiften Rosenthal wegen einer Provi
Isionsfordernng bei dem hiesigen Land
sgericht l verklagt und iiir die Zuständig
«leit des letzteren geltend gemacht, das-;
der Vertlagte neben verschiedenen Gut
· haben hier auch ein Vermögensabjett in
sGestalt einer Hutschachtel besitze, die er
idem Klager vor längerer Zeit hier zur
zAufbewahrung übergeben habe. Der
lBertlagte gab zwar das Vorhandensein
. einer ,,alten derangirten" Hutschachtel in
Berlin zu, bestritt aber ebenso wohl die
Berechtigung der Forderung wie die
übrigen Angaben des Klägers und na
mentlich auch die Kompetenz des Ber
liner Gerichts mit dem Hinweife. daß er
österreichischer Unterthan sei und in
Wien wohne, dort also auch seinen Ge
richtsstand habe. Das Landgericht er
achtete durch die Beweiåaufnahme nicht
für dargethan, daß der Vertiagte hier
die vom Kläger behaupteten Guthaben
habe, und führte dann weiter aus: »Da
gegen ist die festgestellte Thatsache, daß
eine dem Vertlagten gehörige Quillt-ach
tel, auf welche ihm demnach auch ein
Riielforderungsrecht zustand, sich zur
Zeit der Klageerhebung bei dem Kläger
zu Berlin in Verwahrung befand, völ
lig hinreichend, um die Zuständigkeit des
Berliner Gerichts zu begründen. Die
utfchachtel, mag sie beschaffen fein. wie
Je will, repräsentirt zweifellos ein Ver
mögensstück des Bettler ten« eines Aug
länders im Sinne des 24 der C.-P.
O» welcher lautet: »Jer geringfügi
e, vielleicht nur zufällig zurückgelassene
ermägeueftüet vermag den Gerichts
stand zu begeiinden.« CI genügt dem
nach, daß der betr. Gegenstand einen ab
schätzbaren Werth hat, mag dieser noch
o gering sein« Einen solchen Werth he
st t jede hutschachteb Da dies schon
a ein fiir die Entscheidung über die Zu
ständigkeit maßgebend ist. so eriibrigt
sich ein Eingehen auf die weiteren Um
stände« etc. —- Der Vertlagte legte hier
gegen bei dem Kammergericht Berufung
ein, das auf Aufhebung der Vorentschei
dung und Abweifung der Klage er
tannte, indem es die betr. Hutschachtel
site tein Vermögensobjett im Sinne des
Gesetzes und sonach den Einwand der
Unzustilndigleit des Berliner Gerichts
sitt begritndet erachtete.
—- Ein Opfer seiner eige
nen Philanthropir. mqu
und böswillig Verteilung lind der
!der einmal einer der freigedigsten a
tanischen Multimillioniire Londons a
sich. Der ehemalige Schanktviirter un
jetzige Minen- und Binsen-König Dav
ileh. Bekanntlich ist unter diesen neuen
Krösusen des dunkeln Erdtheils und
svon noch dunklerer Vergangenheit an- » -.
gesichts des Diamant-Jubiliiums der ,—« i
Könifin Viktoria ein förmlicher Wett- (
i
W
sWelt Lohn. Das erfährt even auch . 2 »
ikamp ausgebrochen, sich durch wohlthä
tige Stiftungen den Dank Jhrer Make
stiit zu erwerben. Und nicht nur den.
theoretischen Dank, sondern insofern
auch den praktifchem als sie dadurch die
altersschwache und noch mehr ökonomi
sche Monaechin aller Lasten des Selbst
wohlthuns aus dieser Veranlassung
überheden. Herr E. T. Hooley nun ist
in dem betreffenden philanthropischen
Millionärs - Ringen nichk nur mit einer
Zweimillionen - Gründung herdprge- 1
treten, deren Zweck es ist, aus seinem
iGeburtst- - County, Derbyshire, fiir alle - I
Zukunft jede wirkliche Noth sernznhal- ’
ten. Er hat auch der nationalen Ra- s»
thedrale von St. Paul. die merttoiirdi
ger Weise noch kein würdiges Abend
mahl-Geräth besitzt, ein solchen von
wuchtigstem asrikanischem Gold ge- ;
schenkt. Und das lediglich in Rücksicht "
darauf, das-» wie bekannt, in der Bauw
iirche der Judiläums - Gottesdienit ab
gehalten und die Königin an demselben
persönlich Theil nehmen wird. Hof
fentlich wird ihm dann auch don d
erhabensten Seite der erwartete Dan sz
zu Theil. Denn seitens des daran doch —
auch bis zu einem gewissen Grade in- H
teressitten Volles und der Gesellschaft
Londons hat man ihm diesen gleichzei- ?
tigen Ausdruch von Liberalitiit, Pietät
und Lohalität bis jetzt nur sehr wenig
zu danken gewußt. Nur sehr wenig, —- «
nämlich damit: daß ihn die Presse als
dorbedachten Förderer der Faulheit «
unddes Trampthums in Derdvkhike
lächerlich macht und daß der Londoner
Volkswitz von dein von ihm der Paul"5- L
kirche geichenlten »Holt) Mate« nur ais D
»Hooley Platter« spricht. Ein Korn- i
peratid, der fiir einen so positiven
Mann, wie es diese in ihren illiillionen
erftickende Siidafrikaner sind, Llllci nur
nicht fchmeichelhafi ist.
I Bmutztntprung gegen
zSchweinerothlans Mart be
irichtet aus »««.rrnstadt : Her Oder
Zmeditinalkath Tr. Lorem hier Midas
Ztigt sich schon seit mehret-In Jahren mit
ider Herstellung eine-J Sclzxttziernms ge
saen den Schxoeinercsthlaus der help-rnitl
s lich den Echveinezusjnirn schrltch
enormr Verluste Verttriacht Der-:- Ver
« fahren, das irrt Laufe der letzten Jahre
immer mehr Anllang gefunden und
neuerding-: den Vorstand der Vereini
Zgitng deutscher Schweineziichter be
l stimmt Hat, die Herstellung des- Mittels
irn Großen in die Hand zu nehmer-« be
steht in der Anwendung eine-J aus Blut
immttniscrter Schweine netvottn·eiren
Präriarats inVerdinduna mit der nach
träglirtsen Etnoerleihung lleiner Men
- gen lebener Iltothlauslulturen Bei
seinen zahlreichen Versuchen zuntZtVecke
der Gewinnuna schutztriistiaen See-nur«
tnachte Lorerit heteits vor drei Jahren
die Beobachtung, daß immuniiirte
Schweine aus Einspritzung abgctodte
ter Rothlauftulturen fast ebenso reagi
ren, wie aus solche lebender Kulturm
Aus Mangel an genügenden Einrich
tungen konnten die Versuche damals
nicht fortgesetzt und erst im Herbste
1895 wied:r ausgenommen werden.
Dabei hat sich denn her-ausgestellt, das;
auch nicht irnmunistrte Schweine aus
Jnjettion größerer Dosen abgetödtetee
Rothlaustulturen in der Verminderung
der Freßlust, sowie bei fortgesetzter An- ;
wendung jener durch das Auftreten von )
Schutzstossen im Blute eine andern-uns -
date Rtattion zeigen. Lorenz zieht aus s
diesem Verhalten den Schluß, daß es i
L
l
möglich scheine, auch mit adgetödteten
Kulturen eine Jmmunisirung herbeizu
führen, und erklärt sich deshalb bereit,
Fachgenossen seine in besonderer Weise
geziichteten und abgetödteten Rothlaus- «
tulturen in zugeschmolzenen Glagröhk
ren zum Herstellungspreiå zu überlas- «
sen, damit durch möglichst viele Ver:.,.-L»
suche, zu welchen Lorenz selbst zu wenig —
Gelegenheit hat, Klarheit über den s
Werth der Entdedung erzielt werde. s ·
Die Herstellung des oben erwähnten ;
l
,- s-«
Schutzserums, siir welche nunmehr eine
besondere Anstalt in Darrnstadt errich-—
tet ist, wird Lorenz in seitheriger Weise
fortsetzen, da er der Ansicht ist, daß das
selbe wegen der Sicherheit seines Erfol
es namentlich dann, wenn es gilt, die .
in größeren Beständen ausgebrochene F
Seuche schnell und dauernd zu tilgen, (
zur Zeit durch kein anderes Mittel er- H
setzt werden könne. t«
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Unsere Jingoes sind wieder
in Aufregung. England hat eine »wei
tete Summe von 81,250,000 siic die
Befestigung von Santa Lucia, eine Jn
iel im westindiichen Archipel bewilligt
.Da diese Insel schon Io start besestigt
ist, daß sie sitt ein zweites Gidkaltae
gilt, so wird von unseren Feuetseesseen
die Notwendigkeit dargethan, eine
große Flotte in den westindischen Ge
wiilsetn zu Halten und eine der westw
dischen Inseln, die uns mehrfach zum
ZAnlans angeboten worden sind, als
Flottenstaiion zn erwerben. Was En n-g
Zland mit dein Festungswekte de adfich .
tigt, ist nictzi recht llar. Aber daß uns
sdas gleichgiltig sein lann ist ebenso
Utlai Wie haben ein gutes Friedens
psand an Canada. Wenn England die
mindeste aggressioe Bewegung ge en
inni macht, nehmen wie Canadn in
isitz und dazn udtauchen wie weder Flot- «
i,en noch glottenistationen.