1 — Ik So hatte sich über idem siir gewiin lich so friedlichen hause ein« Getontteu zusammengezogen, das mit · jahem Ausbruch drohte, und mitten ins diesel schwiile Stimmung schlug pcötzxsch TM J energische-J Läutesn rer Haustlmgelt——; es- war Jemand gekommen. Die-fett Jemand war ein junger Mann m derl Ursisorm eines« WMHAHUZBMMEEM dem die Untisorm vortrefflich stand, wettergebriiuntem Gesicht und mit ei wern Paar Augen in »dem Gesicht, dre wie- eine lachende Herausforderung an das Leben mit seinen Rücken und- Tü cken aus-sahen Es war »der Otto, der infolge tüch t-·;ger Leistungen zu ein-er »r«·rchtigen Stellung« gelangt war und der nun kurz entschlossen daherkam, sich ins sei ne ,,r«ichtige Stellung« eine ,,richtige Frau« zu holen und sein-er Anna an zulünrigem daß es sür sie Beide Zeit ei. s Kein Wort hatte er vorher geschrie ben-; als besonderes Vergnügen hatte er es sich ausgedacht, seine Braut mit der großen Freudenbotschaft zu über raschcu -—- unso die Ueberraschung war ihm denn auch gelungen; in etnem Maße s ogar, daß er zunächst gar nicht dar-aus klug wurde. « Jn der Küche, in die er stürmenden Schrittes eingedrungen war, hatte es einen lau-ten Aufschrei gegeben; lei chenblaß war deie Anna vom Stuhle cnrsgefnkrom als sie den Eintreten-den erblickte urto »steif wie eins Plätt brett" s— so bericht e «die Köchin Der Hausfrau —— war te dem Bräutgasm in die Arme gefallen. »Von Freude«, so meine die Köchin, »wäre nicht viel zu bemerken gewesen; kaum ein Wort überhaupt hätte sie Herausgeber-echt währen-D »der Bräutgam sich neben sie gesetzt kätte und so zärrltich gewesen wäre, so zärtlich« - daß die Köchin es schließkich gar nicht mehr hatt-e mit anseken können, sondern spornstreichs zur gnädigen Frau gelaufen war, ihr Alles zu erzählen. Frau Margareiya begannen m oie Miche, nnd als Heidenstamm wenige Augenblicke worauf von sein w Papie ren aufblictie, standen die bei DenMens schen vor ian. Gn Wohlgefühl überströmte ibm die Seele, als er den jungen Man-n, kernig und frisch wie das blühende Leben, ne ben dem blassen, verioäumten Mädchen gewahrte. nnd sein Herz schlug in kein Gedanken anf: »Der kommt zur rech ten Zeit« Er sprang vom Schuibkifche auf unr- m·«:t ausgestreckien Händen ging er aus dast- Mädchen zu. »Na, Anna, ich wünsche ihnen Glück! Aber wirklich, von Herzen und ich denke, hier wie-MS nicht feilen!« Beide Brautleute hatte er an den sind erfaßt, nnd indem er jetzt, so von innerfrcr Freude strahlend, vor ihnen stand ließ Ins Mädchen den Blick, Dei noch ixnmee am Fußboden geh-after lsnttr. lvnnfam an ihm empor-geben bist- ··,1: seinem Gesicht, fah ihm einen Augenblick ins die Angen, dann- wandle sie sich, fiel-Dem Bräntgam mit beiden Arme-ts- nm «:-en Hals nnd brach in ei nen l:n;1ek:, wvrtlosen Strom Von Thriinsen aus-. Alles stand verblüfo der einzige, der da begriff, was in dem Mädchen vorginq, war vielleicht Heidenstammz unsr- inkem Frau Margareia sein un willkürlich errölhendes Gesicht sah und an den Blick dachte, mit dem Anna soeben an diesem Gesichte gehan gen ha·tte, mochte auch ihr eine Wh nmvg vom Zusammenhange Eber Dinge und damit zugleich eine Erklärung siir alles aufgehen, was ihr unerklärlich gewesen war. Jbte Gefühle, die nicht mehr die freundlichsien gewesen waren, besänfiigten sich, sie trwi hinzu und strich dem weinende Mädchen- über »das Haar. »Bei-unteren Sie sich doch, st-:nd", saate sie; Jeden Sie denn nicht gern nrlk Ihrem Bräutigam?« Anna wandte sich um« ergriff beide Hände ver Frau und bewgte sich dar über, alxk wollte sie die Hand küssen. ..S5nd Sie mir nicht böse, gnädige Frau«, schluchzte sie, »sind Sie mir» m« nicht bös-! Jch hin gewiß nich-i so in Xttsrem Dienst gewesen, wie ich hätte s- :: sollen ----- aber —- ich tann eö Ihnen ; nicht so beschreiben« --—- und Ihr Bxick senkte sich wieder aus den Fußboden «—«- »und wenn ich dächte, wenn ich von hier sont bin, und Sie dädpen schlecht von mir —-« in einein erneuten Ueber-schwoll kummewoser Leidenschaft stürzte sie sich abermals über den Bräutigam her untd smg sich an seenen Hals. »Komm-en- Sie doch zur Anna«, sagte jeht hewenstamnt träf regen Tone-S: «Memand wird bei uns schlecht von Ihnen denken; frmm wer denwirmvö wermwirbötah daß es -Jhnon aut geht on der Seiteeinep so —l braven, tüchtigen Mannes-, wie es Jhr Bräutigam ist." Er hielt ihr die Hand hin. ,,Geben Sie mir ldie Hand, Annaz Sie gehen jetzt in ein neues Leben; wenn man in ein neues-Leben eintritt, muß man dein Kopf hoch nehme-n und tapfer sein, und wen-n es ein' gutes neuess Leben ist, muß man nicht weinen, sondern freu digen Herzens sein« . Das Mädchen that-in währen-d er sprach, das Haupt aufgerichtet, lau schend, als sollte ihr keine-I von seinen Worten entgehen, als wollte sie jedes derselben in sich eingraben; ihsre Thra nen waren versiegt, langsam wankte sie sicb jetzt zu ihm um, und zögernd, wie am ersten Tage, kam ihre Hand seiner ausgestrseckten Hand entgegen und schob sie hinein. Dies-mal zuickte ihre Hand nicht, wie damals; Heibmstarnm fühlte, wie ihre Finger sich um die sei nigen schiangem mit einem santsten stärker und- stärter weran Druck, so daß ihm war, als sang-te ihre Hand sich an der seinen fest. Zu dem allen s prach sie keins Wort, ibrMund war ge schlossen, nur ihre Augen« sahen ihn ern, mit einem tiefen, tlagenden, Ab schied nehmensderc Blick. Und indem er sie so hielt und ishr in das bleiche, vom mächtigen Seelen-Ausdruck wuner verschönte Antlitz schaute, war es, als wenn sich eine treibende Gewalt, eine unsichtbar-e Hand in ihren Riicken legte, die sie vorwärts drängte, ihren Ober leib vorniiber beugte, auf ihn zu, aus Wtanmr zu, immer stärker-. tm mer usnwisderstehkdchen immer näher, bis dasz sie plötzlich, bevor er noch wuß te, was sich begab, niedersank unr tnieesrrd vor ihm lag. »Aber An-n«a!« wollte er rufen-Wer Laut erstirtte ihm in der Kehle. Mit beiden flachen Händen umfing er ihr Hauspi und Xdrückte Die Lippen auf ih ren blonden Scheitel. Und als sie sei nen Kuß aus ihrem Haare fühlte, ging ein Zittern durch ihren Leib, als schau erte ihr das Mark, ihr Haupt sank bintenüber, ihre Augen- schlossen sich nnd ihr Mund hob sich empor, zu Hei tizenstammcs Mante, der über ihren —....--IA!. . OIUPVOL IUUL. OU l--llulis(lelss Illus diefe Bewegung, so gebieterifch dieses demüthige Flehen, daß Heidensiamm kaum wissend was er that, sich nieder beugte und feine Lippen in einem tie fen, langen Kuß auf ihre Lippen drückte. Kaum war die-S geschehen, ais sie auf die Füße sprang, sich zu dem Bräutigam wandte, der sprachlos dem Vorgange zugesehen hatte, ihn an der Hand ergriff und über die Schwelle zog. um mit ihm hinauszugehen An der Thiir aber blieb sie noch einmal sieben; ihr Blick fentce sich; man fah ihr an, daß fie noch etwas auf dem Herzm hatte und sich nicht get-sauste ed auszusprechen »Wollen Sie mir Doch etwas fa gen3« fragte Heidenstamm Sie gab keine Vlnirrort aber sie ließ die Hand deg- Bräutigam-J- fakrretx und kam einen Schritt zurück. Heizenftamni trxt an sie bekan. »Was ist es denn ?« IEie kämpfte noch mit fich, dann erlsob sie den Mund zu feinem Ohr: »Gricde Das Buch«, ffiifterie sie, kaum vernehmlich, »auf das ich mich am allermeiften gefreut hatte, hab’ ich nun doch nicht mehr lesen tönnen.« Heidenftamm liefz den Blick zum Bücher-Negal hinübergehen Am Ende der Reihe ftand ein bitterer Band, ein Rom-an, den er geschrieben hatte; er entfarms sich, daß dieser noch nicht aus der Reihe herausgenommen worden Mk. Ein Lächeln ging über feine Züge »Meinens Sie den Roman?« fragte et leise. Schweige-nd nickte fee »ja«. Heidenftamm überlegte einen- Augen blick, dann trat er an das Regul. »Ich will Jhnens ein Andenken mitgeben«, faßte er lau-t, »und es foll mein Hoch izeitsgeschmt für Sie fein, Anna- — snehmen Sie dies.« - Er nahm das Buch vom Brett und hielt es ihr hin. Mit beiden Haaren griff fie danach. »Da-z —-— darf ich be that-teur »Da5 dürfen Sie behalten und mit sich nehmen«, erwiderte er, »ich schenke es anen·« Sie riß das Buch an sich, sie sorüdte es an die Brust, mit letdmschaftljcher Bewegung, bemal)’ awgstvoll, als könnte es sit-r wieder genommen wer den unt- verloren «gehen. ihre Lippen zucktem als wollte sie noch etwas sa gen, aber sie brachte kein Wort mehr beworz über Ohr Gesicht war eine Röthe ergossen, als wäre eine Flamme isn ihrem Innern- entziiwdet W, die sie gcühensd darchMW. Dann, mit hast«-gern Griff, faßte sie den Bräutigam unter den Arm. »Komm. M komm« —- Wd sie waer Hin 1 Frau Margareta folg-te ihnen-, wm die geschäfth Fragen- det Entlas sung und Entlohnung zn ordnen; Hei den-starrem blieb alle-Im . · »G«:nige Zeit daran hörte er Wa gengekumpsel vor dem Hause; Otto hatte ein-e Droschsle geholt; vom-Fen ster aus fah Heidenstamm wie er mlt seiner Anna esin«st-·reg. Die Dwschle setzt-e sich in Bewegung —— das Glülys würmchen flog davon. Vom Fenster-, an- dem er gefunden biete, so lange et die Dwschle mit der-. Augen verfolgen konnte, wandte er sich ab, iim Zimmer ging er auf und Wie-den dann blieb er vor dem Bücher Regal stehen. Auf dem Brett, das »sein: Bijcht strug, war eint-e Lücke. lDiotst shatde das Buch gestanden-, das Her ihr mitgegeben hackte auf den Weg« jSeisne Augen haftete-w an ider leeren IStellq es war stim, als fälle et es in sich selbst, als wäre etwas in seinem "L-ebm-gewefen, das nun nicht mehr da zwar, nie metyt Va- sein würde — sm« den Augen fühlte er ein Dräwgm umsd Ewellen — eine stumm-e Thtäne floß Tit-m langsam über Mc Wamgem ——-- --—-« .——- — l Die Stiefmutter Von C. F. Phillips. l l l -...... , «,,Aber lieber Jimmy, Du bist ja ge Ewiß ein sehr guter Juni-ge und ich habe Dich auch von Herzen sieb; wenn in lbeß Dein Vater nicht ein-willigt, wozu lübckhaupt davon spreche-ie James Brennan, der einzige Sohn Iseinses steinreichen Vaters, zerrte tier vös an seinemAugengbas und stotterste etwas von 81500 eigenem Einkom-, men. l Fräulein BellaMercutio lacht-e laut; aus. »Unt- wollen Sie etwa damit sagen, daß wir auf einJahreseintommen von » 81500 heirathen sollen? Nein, lieber Jimmn, wenn ich schon lderBiihne Va let sage, so ihn ichs nicht um derLiebei in einer Hütte willen, mit Brot und Kaffer. Jch bin nicht von der« roman- s tischen Sorte Märchen oder vielleicht babe ich Sie nicht genug gern dazu, Diese Aussicht sagt mir keinesfalls zu, ,lieber ange.'« I j »Aber, aber ich liebeSie.« stammelte sJimmy· »Ich kann nsichst ohne Sie )leben, Bella. Sagen SIie, baß Sie lniich auch ein klein weaiiglieb halben inur ein klein wenig, Bella!« » »Gewiß, ich habe Sie sogar recht Hier-, recht iien Aber um Gottes Him mels willen, schauen Sie nicht so trauerweioeninlißig drein. Jch möchte Sie ja elxer heute als morgen heira tl73n, wenn eg ginge, aber ei gebt nicht. Sie sagen ja selbst, daß Jitr Vater nicht einwilligen wiirde.« l »Es haben schon Leute mit 81300 Fjlilirlicti gelseirattiei,« murmelt-.- Jinis » inn. »Aber ich bin nicht Derart veranlagt Ich bin zu selbstsüchtig, Izu realistisch » - zu was Sie wollen! Und nun trinken Sie ihren Thee auss, lieber Freund unk- sagen Sie mir Adieu. Je länger Sie darüber niachgriibeln, desto weniger wird Ihnen die Sache gefal len und geschehen muß eH boch.« j »Ich brauche keinen T"i)ee," brummte HJimrny und griff nach seinem Hut. l»Un-d wen-n Papa seine Einwilligung Näh-I m« M - k ; »Es-Hin lUlUJ VII-U- JJtcli.leelU M iJhre Und nun Adieu, lieber Junge, ich habe um sechs Uhr Rendevoiiz mit einem Theateragenten und will mir ein Hütchen nufputzen, um ihm« sen Kon zu verdrehen.« Sie hielt ihm ihre War-ge zum Kasse hin und er ging. Auf dem ganzen Wege grülselte er darüber nach, wie es wohl möglich sei, seinem Vater die Gimvilliquna abzu schmeicheln. Bella war aber auch gar zu materialistisch. und er mußte, so verliebt er auch war, etngestehen, daiß sie das Prattische Doch zu weit treibe. Gewiß, es war der harte Kampf um’g Leben. den sie bisher gesuchten, Ie: sie veranlaßte das Jdeale so in den Hin stergrwnd zu schieben, und er konnte sie ja nicht tadeln, nein. Wenn nur sein Vater etwas nachgiebiger ware, wie glücklich könnten sie doch fein! Sie hatten einander im YJlxxcreerby Club ten-neu gelernt, iin jenem Drum-a tischen Amatewrclub, dessen hervorra gendstes Mitglied JimmyBrennan ge wesen. Bei der ersten Begegmmg fing Jirnnky Feuer und tout-de ethörk. Aber als sie Menwtniß erhielt, Daß all s «ne Absichten von der Erlaubniß sei nes Vaters abhönqig waren, kennte sie seinen heirathdaemsag rann-weg- ab, kenn von- einer heimlichenEhe, erklärte sie, wolle sie nichts wissen und auf sei nes Vaters-Entwing sei nicht zu hoffe-n - l— · Bremmn senior zwar auch in der That der Letzte, der zu emem solchen ZHerzsmsbuwde seine Eiwnwiwigung ge geben hätte Denn er lebsie niur seinem Bücher-m Münzen und staubigen Ma miscriptew, tin-d seit dem Tode seiner Gattin hatte set mit keinem ansderen weiblichen Wesen gesprochen-, als mit feiner Secretärin, tdie dem alten Bü chevwrwm seit undenskiichm Zeiten Schreiberdsienste leistete. Und zu Ediesem verinöcherien Wei berfeiind folkte nsucri Jimmy shingehien und von seiner Liebe zu einser thaufri schen Soushrette sprech-en. Unbed bar . . . Am nächsten Tage pochte Jimmy Yäfxrahlewdem Gesicht an Befliss »Bella, habew Sie mit Jhremesea Fekaqenten ein Engagement abgeschlos en?« »Mein« . »Das freier mich, denn sich habe Ih nen eins anzubieten Ich bin neu-gie rig, ob Sie die Rolle werden spielen können. Sagen Sie, Liesblcinig, wenn ich die Sache so einzufiidelnx wüßte« daß Sie mit dem Papa ins tägliche Be rührung kämen, glauben Stie, daß es Ihnen gelingen- wiirtde ihn zu- erobern und mit dem stvaihlmsdenSommnsschein Ihre-J- Lächelns die Eistrust seiner Härte zu schimelzen?« -,,Jiym nämlich hie Ginwilliigung zu unserer Heirath-zu enilockesni«.2« »Ja, das mein’ ich, wenn er Sie lieben-minnt Höre-n Sie mich an, Bella. Mein Papa hat einen weid lichen Secretär, den möchte ich nun schleunigst entfernen und SE an ihre Stelle setzen. Sie hätten nich-ts- zu thun als nach seinem Diktat zu schrei ben. Sehr langweilig, fürchterlich langweilig, aber sehr leicht. Fräulein Wiltins ist alt und brumm-ig. Welch' köstliche Veränderung wiro also ihre junge, schöne Cousme für den alyn Herrn- bedeuten. Gleich einer Göttin vom Olymp wird sie in seine stasubige Bibliothet «hinuntersteigeni.« . »Jch soll also als Cousrnse leres Fräuleins Wiltins gelten? Und wie wollen Sie ldas sbewerkstelligen?« »So, daß ich ihr Gehalt erlyöize unter der Bedirgung daß sie Jshsnen einEmpfehlungzschreiben gibt, in wel chem sie sich trank meidet und Sie mit der Stellvertvremng betraut. Was saizan Sie zu- vdem Plan?« »Es klingt wie eine Posse, aber wenns gelingt, ——ich willcs versuchen. Hoffentlich-wird mir Ihr Herr Papa auch zahlen?« i »O gewiß, 810 per Woche.« »Nu: 8103 Jchi dachte, daß der alte Herr im Golde schwimmi.« »Ja, aber er sieht eg- nur gern l««er: eisnfchwimnien, nicht herang. Uebri gens handelt es sich hier um der-. Preii der zu gewinnen ift.« »Nun aut, ich willst Versuchen Wenn Sie Die einleitenden-Schritte ge tlkgti Hadern lassen Sie michs wissesu.« »Das geschieht noch deute Abend. Heute pass ich die Wiltinis ab und bring-e die Sache in Ordnung Uno jetzi, mein Lieb, seien Sie guter Tinae und geben Sie mir einen Seufz. Sie werden doch Mr3. Brennan, nxein Wort dar-aus« Nach-stein- Moraen lcrirlkkele er fckymusnzelnd, Mifz Wiltiniz lxade sich durch-aus nich-i abgeneigt gezeigt, wö chentlich ein höheres Gehalt mit drei Monate Feriens zu acceptsiren Zum Dank dafür habe sie ein sehr warm gehaltenes Schreiben verfaßt, in wel chem sie ihrem Bedauern darüberAugi druck gibt, privater Verhältnisse hal ber auf einige Zeit plötzlich oerreisen zu müssen wes-halb sie ihre Consine als fähige Stellvertreterin sende. »Seht befähigt und intelligenr« — rief Jimmy begeistert —- »undi nun nehmen Sie denKarnpf auf rund siegen Sie. Wir nehmen sofort einen Wa gens und ich warte an der Straßenecke den« Erfolg ab." Eine halbe Stunde später zog die Jschöne Bella tdieGlocke an« Papa Bren na-n’s Haus und Jimmy wartete ge Yduldig Nach Verlauf einer Viertel iStunde schlug er sich freudig schinun Helan aufs Knie. »Die Cousrnse hat den Postens ange treten. Die Trümpfe smsd in ihrer schönen kleinen Hand. Heu-i Abend gehen wir ins-z Theater und nehmen irgendwo ein feines Souper zur Ehre des ersten Siege-el« Am Abend legte sie Rechenschaft ab uwd gestand, lder alte Herr seiAnfangs etwas unangenehm gewesen und sie habe gefürchtet, er werde sie vor die Thür- setzem Aber nachträglich thaute er überraschmld rasch auf und war ganz liebenswürng »und höflich. »Er scheint nicht halb so brummig zu sein« als man- ihw schildert, uwr sein«Sherry war (pr’kma»« i »Er hat Ihnen Sherry zu- trinler gegeben?« rief Jimmy überrascht ,,Doch nsicht den, mit dem gelbem Sie elfs« g »Ich weiß nicht, was für ein Siegel drauf w,ar aber idas weiß ich, idaß er eins Bouquet gehabt bat — ab usnd die leber!« »Sie haben kdas Spiel gewonnen, Bella,« rief Jsimmy überrascht. »Mir ist’s, ais tyört’ ich schon unsere Hoch zeitsglocken.« Jkyre Berichte klang-en von Tag zu Tag verheißnnasvollen Papa Bren nain hatte iiir zu ihrer raschen Auffas swng gratulirt Papa Bresnnian hatte erklärt, sie bedeute für ist-n entschieden einen Gewinn. Papa Brensnain hat-te geäußert, er wüßte wahrhaftig nicht, was er ohne sie thate. Und Jimmy begann zu denken, es sei nun schon Zeit, die volle Wahrheit zu( bekennen-. Aber Vellsa fand es noch verfrübt und Jsimmy verstand sich dazu, nech ein wenig zu warten. Endlich, nachdem die Komödie unge fähr zwei Monate gedauert hatte, be schloß er eines Abends-, vasz nun die Bombe pbatzen miisse J« selben Au genblick brachte ihm sein Diener ein Telegramm aus Saratoga, das fol gendermaßen lautete: »Bisher Junge! Jdr Vater und ich haben heute morgen geheirsathet Er hat sich so sehr an miich gewöhnt daß er den Coniract permanent machen wollte. Kränsken Sie sich mächt, liieber J.im1ny, usttd bewahren Sie Jhre Zu neigung. Ihre Stiefmutter.«s' ——---— Ein gewagteS Spiel Die ins-erlesen Flottenplänse des deut schen Kastsevs hasbcen jetzt wenigstens vorläuftge Ufer est-halten« Dem Reichs tage ist amtlisch mistgesthsetlit word-em, daß Deutschland sofort 5 gsroszie Pum zerschsifse 10 Kreuzer, 5 Depreschenibow te, je 2 Karmenlboote Mowirtorem umsd schwhnmesndse Battevien und 22 Tarpedolbsoote kuqu muß. Kosten pumkt usngiesäihr 500 Mt lliiosn m- Mark Der Flotenmmltster versuche-eh baß Deutschland ein-er so starkem Seen-tacht nicht wur zum Schutze seiner MADE flotte untd sein-er Kolosnsitesn beider-of, s on dernLansz besonders zuTVerthejxdigung seiner Küsten- und Häsen Er behaup tet, »die jetzt vorhanden-e Flotte würde tm Ernst-falle nicht edlem-ask lbie Mochi ruwg Ver deutsche-n Häseln wehende könne-m Wenn- das richtig List, s o tst die Lage allerdings sehr ernst, ldenn Drwtschlamd mitt sein-en 52 Milliowm Einwohnsern kann unter gewissen Um ständen asuf Edle Zufullyr lebetseeischer Lebensmittel vallstänlviig angewiesen und mag Dem-e dieselbe einer Hunger-s noth ausgesetzt sein. Nebeer der Mög lieilkeit einer allgem-etwa Ellekßemte er t s.:: ou taucht aule die einegi stetequ Krislmd eher sonst einem eures-« iles;iiscl«,:--r1 Lan-de auf, aus jeelmem ’Teustsckxl»·.nd einen groser Tlxseil seiner inlyruztgszeniittel bezieht Da wäre est- Desm freiliscb schlimm, wen-se die ()·-1 glände r oder Franzosen mit ihrer paroszen Flotte di e amerikm kisetsen Ge st-» -.-. ·-L.-cs- üc-.-—-.. ist-.i:—-spkx-VIHL usupuiuch tut-U UULL UUO nnnliickliche den tsccholkeiie Seespe rre Everhänaen könntan Um ei Ier sofurchst Ibiren Uesahr vorzubeimen, sollte da: ldeusckje Volk sozusagen nnit Vergnügen kein-: einmal-in Versicherunigsprsäniie ivon 500 Millim en und eine jährliche svon 100 oder mehr Millionen bezab lsesn Nur fragt eZ sich, ob Deutschland reich genug ist, um zu gleicher Zeit ein riesiges Lansohseer und eine große Kriegsflotte echabten zu können- Das ungleich reichere Großbritannien hait sich bis-her fast musschlreßkich auf die See verlegt, usnd ist deshakb im Stan ,de, jeder Verstärkung der deutschen sFlotJte mit ein-er gleich großem Ver sinehrung seiner eigen-en zu begegnen-. sFrankreich hat dem Namen wach ein insoch größeres Heer-, aslB Dewtschlcenb Iuntd ein-e fast ebenso stark-e Flotte, wie iGroßbritsasnniem Ober awssbänsdsissche so swohl wire sranzösrsche Sachverständige sagen wrqu daß such dm Kniegsfulle wieder das französische Heer, noch die srmnzösische Flotte bewähren würde Darunn kann masn es der wörgebwden Opposition im deutschen Reischsage vielleicht gar nsicht so übel nehmen, wenn sie svch dein BersuicheDseutschkwntd auch zsu einer Seemacht ersten Rang-es zu einheben, msit Idem Hinweise ums die verhältmeißmäßiig geringe Steuerirast des haust-schen Volkes widersetzt Die tncvhnsinnige Verschwendung dkie bei spielsweise sur rden Ver-Staaten getrie ben wird, kann das deutsche Reich stck nicht gestusttem Man sollte meinem daß es nachge rwde gencug Soziasbisteni und »Um sdürzlser« im Deutschl-and gibt, untd di( Rtgmwng davor zsurückschrecken müßte die so wugsmfälltg oorhansdime Ungu sriedewheit noch zu fis-W Wirt - « C aber dem Volke zugetwwtskjeh zu sei-wen Miltitärlasten asuch noch große Flotte-n lssmsten zu übernehmen, so wir-d ochsne Zweifel eine noch größere Anzahl von sozialistischen Abgeordneten in »den Reichstag einziehen Soweit sich die Sachlage aus der Ferne Ebeurtheilm läßt, spielt »der Kaiser ein« äußerst ge wagtes Spiel. ---—.-e-- - — Die Bierstener. Schon wiederholt ist der Vorschlag gemacht worden, sdie Biersteuier uim ai nen Dollar am Faß zu erhöhen Unkv gerade jetzt, wo »die S«tc»atseinn»a"h men die Staatsausgaben nicht mehr decken, weil »die Vergeudung der Gel der mit der Abnahme der Ein-nahmen zunimmt sind die Unehrlichsens unsd be schränskten Volksvertreter mehr als je auf dieses Projekt vers-essen- Es ist natürlich, daß vie ,,Volksxver-treter« auf Dräsngesn Ier oermuckertew Volks elementes, um die zerrüttetew Finanz Verljiiltwisse arefzubessernx immer wie «der auf dasselbe Projeit zurückkam men. Um sich die Spitzbusbenqwellten nicht zu verstopsen, dürfe-n Odie reichen Gaume-r inicht nach ihrem vollen Werth besteuert werden. Unto so begeht man Ungerechtigkeit und Gemeinheit gegen das belertrinskenikse Arbeiters-solt Es ist natürttch, daß dieses Volk der Fin sterniß, ldata-n fest-hält, dieFabrkzirumg des gesunden- umso stärken-den- Biierses zu erschweren, dem gräulichenBranint wein, sdem Stoff des heimlichen Sus fes, den ersten Platz eisnizuräusmea Die Bierbrauer und die Bierwirtlke, ob groß oder klein, sen-d als- die gemäß hiandelten Steuerzahler nicht nur die am meisten besteuerten, sondern auch die am pünktltchsten und am willsigsten bezahlen-den Pünskstlichi zur bestimm ten Stunde legen sie die Raubtaxe in Hände derjenigen, sdie sie wieder im Bagno vergeuden. -- »was-M .«(«.-.s- - - s»(-w-s-.-.-s .,s-.,,« ;:.-. ! « Wäbrend dem Brauer auch nicht ein einziges Pint Bier ungesteuert nachge sehen wsird, betrügen die reichen Wüst lisnge Staat und Regierung jahraus, jahrein um die vollwerthiige Steuer. Käme dieses Projekt, Idie Bkierstewer um einen Dollar am Faß zu erhöhen, wirklich zur Ausführung so«wäre das abermals ein scheußliches Verbrechen an dem armen Arbeitern-AK Es wäre ganz nnd gar unmöglich, kasz die Brauer diese riesige Steuerhöhusng alk lein tragen könnten. Sie würden also sicher den Preis um einen Dollar per Fasz erhöhen. Diesen Dollar hätten dann Die Wirthe zu bezahlen. Da aber die Wirtlfie neben- allen« nie der-Mächtigen Und «gehässigen Chi canen schon so wie so mit un ;n:ensai;licl·;en Zieuern belegt sind, so swiirderi auch sie Diesen Do-llar nicht . .tr-.J,’.e:!. wollen. Ec- nsiirre also Zuletzt Jte’n atthret bezahlen als der Arme, Fee-: ’.-t:bciter und Ser kleine Geschäfts jinanii, Her in diesem vermuckerten usnd gvers·.:-1np»i:en Lande keine antdere Zer zstreiiung t;at, als daß er sich durch fünf ;oIer ,;el;.:: Ernte vtier, die Grillen ver EirinkL " Anstatt ein ehrlich-ess, gerechte-«- und mensctiuicbesk Steuersystem einzufüh ren, wonach der Reiche im Verhsältniß zu seinen-» Vermögen besteuert und gezwungen wird, die Lasten der Ausgaben nach dem Maße sein-es Reiciitbiims mittragen zu helfen, anstatt die Raubgehälter der po litischen Gaunerbeamten her-abstu setzen susnd ten Verhältnissen Ider Zeit anzupassen, greift man immer wieder gewiissenlos und mit frecher Hand auf das alte System zurück, besteuert ldie Massen, bürdet ihnen alle Lasten auis und läßt das reiche Raubgesindel bei nasbe steuerfrei. .-....—-—.-—-— « -- Gerechte Strafe »Halt i möcht a mit!« Diesen Ruf konnte mcm kürzlich auf dem Bahntxofe in Holztirchen hören. Sitzt da in einem Zug, der von- München nach Holzkirchens fuhr, ein strammer Bauer mist seiner Ebehälfe. Plötzlich heißt es in Holztirchem »Umst-ei««qen! Aibling - Rosenheim!« Sie teigen um und die Bäuerin sagt zum uern: »Hol" g«schwinsd a Halbe und a Wiirfcht!« Der Bauer sagte: »Der Zug fahrt gleich weiter, wir ha ben nicht Zeitk Kurz entschlossen fagt rie Bäuerin: »Nachher hol i ’s sel her « Als sie von der Reftauratiosn mit zwei Halbegläsern usnsd zwei Wiirsten zurück kam, war der Zug schon- im Gehen. Aus Leibes-trösten schie sie: ,,.f)alt’g, laßt mi aa mitt« Alle-in der Zug hielt nicht mchr. Der Bauer schau-te zum Fenster her-aus usntd ssaxgstex - »Herr, vergelt’s Gott, jetzt shab imä - Alte auf a paar Stunden angeht-achtl«