Geheilb Evzäslilunsg von« M. M an. »Sie liebt mich nicht widri« Ein stirker Seujzer begleite-te dies Worte, um«-d derjening welcher dieselben por sich Thin murmelt, Fritz Sommer, durchmißt dabei msii heftig-en Schritten »das geräuming Parterrezimmser feines in der Votsiadil ver kleinen Residenz ge legenen Hauses-. —- Ensdlich, nach einer lange-n Weile, hält der jung-e Mann in keiner unruhvolle-n Wanderung inne wild tritt an- dos grün-e immer weit geöffnete Fett-ster. Sei-ne dunklen Au gm haben eint-n straukigsen, gramitw drückten Ausdruck, als er in ben- bis-ü hmden MienIden Garten hmausfchauck, isn dessen fchwtiigens Lausbgang soeben Das lichte Kde sieinseirFrau verschwin det . Vor etwa zwanzig Minuten bat-te diese ihm verlassen, nachdem sie mitein ander hier in Idiesem Rausm einen Liber cus heftigen Wortwechsel gehabt hat ten, den erstens in ihrer einjährigenle O, wie häßlich war diese Scene gewe sen. Die heiße Röthe Idee Schesm fieigt bei der Erinnerung Tristan dem jungen Ehe-mann- in das Weh-, männliche gebräwnie Antlitz. Nicht, daß et sich irr feinem Gewissen bedrückt fühlte bei kchutldige ThIil zsus fein; nein, durchaus nicht Sein-e kleine Frau hatte ihm auf das Höchste gereizt Er war sich be wußt, ein-e schier übermenschliche Ge dusllo die leyiens Wochen gezeigt zu ha ben, denn, dass wm Evas Schlimmste wwd machte Dkein Manne die größe Sorge, ider böse Aufttiti war nicht die Folge eine-B plötzlich entstandenen Miß vexstiindmisses gewesen-, sondern die bangt-erhaltene leidenschaftliche Lösung ein-er seit getan-met Zeit bestehenden Spannung Fritz Sommer, ver merheschdftigu Pwturist eines der größten Fabriketa blissemmts der Stadt, war durchaus keine senimenstæl ausgelegte Natur, doch gcht durch sein Wesens ein liebenswür diger Wen-let Zug, »der nicht gansz all täglch ist und welcher-, gepaart mit ei nem festen Charakter Und einem hellen Verstanid, ihn zu eint-er aswßerovdentlich beliebten Persönlichkeit in der Residenz machte. Ein Jeder göwnte ihm, daß er bei verhältwißimäßiger Jugend — Somsmser starr-d erst Ein der Mitte der Dreißig — stsch schon in tiefer ansehn liche-n Stellung befand, welche ihm ein-e seh-r behagliche Existenz sicher-te; eine quskörwmlsich behagliche —,keine luxu riöse, da er von Haus e aus kein großes Bevmägen besaß. Den Stempel soli den Wohlstandes trägt, sein ganzes Hausmesen und mit berechtigtem Stolze unle herzlicher Freude hatte sei «ne Lori Jahr und Tag darin als lie ben-de urid geliebte Hausfrau in anmu thenbster Weise gewaltet. Plötzlich hatte sich ein-s Wetter ans ihrem unge trübten ehelichen Himmel ausgethürmt, hatte nach net-d wach eisnle droskzmdeve Gestalt angenommen, war schließM zu— kam schwärzesten Gewitterhimmel angewachsen welcher sich eben heute un . heilvoll enstlsaiden hatte Der link-: Abendwirrb streicht durch das offene Fenster und küklt die erhitzte Stirn des jungen- Mannses, welcher sich serrterr Sessel heranzieht und irr Grü beln VersällL Vor sei-wem ins-Deren Aug-e erhebt sich die Gestalt der jungen Frau, welche Zwietracht säend sich zwi schen käm uns-) sein-e geliebte Lori stellt. Mal-te Bonti ist es, die Frau eines jun-gen Bankiers-, wetcher vor Kurzem fvch hier in Iter Reslokrrz etcrblirt und tot-lehre etc-: flüchtige, zwfälltge Begegs meng in Losri’s Mädchenzeit in einem thüringischen Baldeort — sofort zum Unhiipsfunigspuwkt rnstimster Bezieh sagen genommen hatte. Er empfand ncht dte leiseste Sym paelyise weder für die Frau nioschs für de ren Gatten und seinerseits geschah nich-ts, um ein sveunlkyschaftliches Ver bälrnsiß anzubahnen Im Gegmtheih er that Alles, um sein-e Frau vosn die sesm Verkehr in seiner taki-vollen Weise, welch-e Niemand-en verletzen konnte, Immer-altem Vom Anfang an Manfr sie er die Gefahr, welche ssir seine leicht Wart-, lebensfroke Lcri in dem häusigm Zuscxnmensein mit dem alle-n Imßerlichleitrn ldes Lebens til-er Ge; Acht lkulrigerrden Ehepaare lag. Ma Ms große. schlanke Gestalt erregt: Metall, wo sie sich blicken ließ, Aus sietksamkestt und Bewunderung. Ihre Uerpsutzte auffällig üsbertriebense Art irr Kleban gab auch vielfach Anstoß Und ihre laute. keck-e Art war mehr der Geschmack sder jungen Herren-welt, als her der Damen ihres Kreise-T Ihrem . M ging der Nie-s eines gewandt-en Wstsmawes voraus, er gebot über eis- st grwkmmtdseö Benehmen, doch « IF r aufmerksam Beobachter etwas s j Lauert-des, Falsches in seinem Mich Usebe s eine finanzielle Lage herrschte ei niges Dunkel. Nach dem Aufwand- zu urtheilen welchen er triele mußte er über bedeuten-de Baarmitslel verfügen. Alles in Allem genommen, war esz Fritz Sommer nächst zu veriibeln,«wsensn er an diese noch irr-bewährten Neuan itömrnlsinge den allzu engen Anschluß zu verbindern suchte. Jedoch sein-e bis jetzt so fiigsame liebe klein-e Lori. deren jetzt Lor als das erstrebenswerthestel munteres Wesen, heitere, harmlose, zu ,fkiicr-.-ne Akt its-n so tief beglückt hatt-J Zwar in diesem Punkte entschieden ern-s Eber-r Meinung. Sie war wie umge-; wandeln dAch Marie Bonti. zu Ider sie-; eine blinke, bewundernd-e Frauntdschafti gefaßt hatte und welche mit tausend ileiwzsn berechnean Zügen- immer größere Gewalt über sie gewann. Frau Lori’s Lebensanschauung-ein verbindet-! ten sich unt-er diesem Einfluß vollkom- i men. Eine anspruchsvolle, vergnü-— gungssiichtige Ader kam bei ishr zum! Vorschein und zersetzle alle guten Ei-« amschsasten Jhr Sinnen unsd Trach-l ten strebte aus den vier Wänden des Hauses hieraus in die rauschend-e Welt der Vergnügunsgen unlo Abwechslung an tiefer eine Rolle zu spielen, erschien jetz Lori als das erstrebenstvertheste Ziel ihre-s Lebens-. Die Beschränkun gen, welche ihr Man-n ihr in Edieser Be sichtwg wie-legte- seim Will-agen fte von dem sich täglich steigenden Ver kchr mit Frau Bonti abzuhalten ver bitterten die junge Frau irr-D sie ent fremdete sich ihremGattenzusdhentss in launifchem Begegnen. Seinem list-se vollen Entgegenkommem its-is Vi; jetzt kleinen, aus diesen Ursacheei ask-inde nen Rest-ringen setzte sie eine schroffe Zurückhaltung entgegen-, welche einen weniger gwuldigen und weniger warm liebenden Elfxnasnn wohl früher wie Fritz Sommer aus dem Gleichgewicht gebracht hätten. We nun war kenn doch ferne lang geüsbte Selbfkbehrkrschwg aus den Fu gen gegen-gen Den unmkrtekbaren Ankaß zu dem heftigen Zusammenstoß hätte sein-e Weigerusng gegeben. heute Abend wie der-um In Gesellschaft von Herr und Frau Bonti das Theater zu besuchen, nackyoem man schon gestern sehr gegen sein-e Nest-gnug zusammen im Ciriak gervefen war. Als er, Fritz Sommer, müde und abgefpanm von einem über-aus an strengt-wen Nachmittag im Geschäft vor einer Stunde heimgethrt, war Lovk nicht anwesend gewesen. Jhsr friiher ihm nie fehkendsess herzliche-s Willkomm-m die sonst ihm stets be wiesewen Liebesdimsse eniäbehvte der thte heute recht empfindlich. Er hatte sich mit der Hoffnung geschwei ,chekt, seine kleine - rau wiivde ihm Jmch dem gestern gewährt-en Vergnü xgen durch erhöhte Freurkblichkeä ihren szufriedensgirstellten Sinn beweisen. — sz kam ganz unsers-. ; Nach halbstüsnkdägem vergeblichm jHarren war Frau Lori mist all-en Zeis xchen ungsedusdiger Erregung isn das Isimmer g«eftiirrnt. Ein Fragen nach Meinem Erw, ein hekzkiches Wort jfankds sie nich-st. Ein flüchtiges »Gu ikm Ade-IV« T«t«sarsn-im kategerifchen osiupccauox »Wer-Er ;»mtz, eue Durs, Mich-: Teils-te ich Versprach Bonti’g, daß wir sie punskåkick zum Theater ab sT--olen wärmt-L »Liebe Lori,« war in etwas gie Jktänktem Tom die Ansvvort guvsesem E,,e«s tksut mir Ich Deine Pläne zu Färdetsrh Asber fsch füskle mich in der T That deckte autßszr Stand-e; ich bin sehr Lecmüdet. Uesbrikasens weißt Du auch, Fdaß es durchaus gegen meine Ansicht ist, diese schönen Sommrasbejwe in Dem haäßen geschlossenen Raum zu Ver-bringen Schreibe Frau Bonti ei nig-e Ietzt-n und mtschuckdisge wus.« »Fvitz,« — die großen blauen Au gm blitzt-m — »das kanin Dein Ernst nicht seini« »Mein-vollkommener Ernst. Komm, lieb- Lin-L, sei verständig sehe Dich rasch him- md erledige mät einigen freundlichen Worten dckesse Angelegen W « «Mia ftmnldlichm? Da irvst Du. Wahr wenden sie sein. Ich werde Ma rise schrieben, daß Dein qtasset Egois 52114 Mel-) Um- kicfts Wesen bringt. Niemals denkst Dsu daran, daß ich flMg wnb auch hübsch genug bin, um mich nicht, einspmm zu las sen. Du solltest Mr eins Beiska am Herrn Banti nschmm der versteht es, sei-ne Frau glücklch zu machen-« · »Lari! mäßige Dich. FEisn Egg, welches auf Ma- ikßm . das erstrebst Du? Wer Bet mögen ist nicht groß genug, um in dem Stil wik Herr Bomi zu- leben. Jch sagte Dir idas schon Küche Male. Du qwiikst mäch, Lori.« Mk letzten Werde sprach FUit wekch und ers zog mick beiden Händ-M dir zierliche Ge F— 1 stalt der jung-en Frems näh-er an sich heran. Doch diese entwand stich- ihm. »Ich hasse Deinen Schalmeistertonl Jch will mein Lieben- gervießen unsd Du mußt heute Abend mit mir kom men.« Dabei hatten die klein-en Fiisze sehr energisch auf den Bot-en- getreten misd »die Stimme hatt-e einen gsllenden Tons angesan-en Da war dem Gut-Hirn die Geduld gerissen »So — ich soll —- ich muß! Jch Danke sür cie Roile, welche Du mir zustbeilsi Eine tosll vergnügungssiiche tiqe Frau-« wie Marie Bcsnti. ist Dir lisisber als Dein Mann. Jch bedauere Dich ur-) mich. Es ist mir auch ganz gleichgültig, was Du thust.« Mit die sen Worten hatte er sich hastig ausf dem Absatz hergeweht-Oh zornig mit der Faust aus sdrn Tisch geschlagen —- Frau Lori hatte die Thiire in iiknrichek Wiese genießt-andere ais sie« in heller Wirth das Zimmer verließ. Weihe-O er in hochgraswger Er negung war, hatte er iiber sich in dem Ankleiriezimmer seiner Frau eiligst Schritte hin und her gehen hören --i Nun, vor wenig Minuten war Lorij in ihrem neuesten Kleid und höchst to l fetten Blumen geschmückten Hiitchens an seinem Fenster hier vor-übergegan-; gJi —- Fächer, Operngucker in der Hand, ihr seines Köpfchen recht hoch mütkig zurückgetr-orsen. Also ossene Rebelkion Dein jungen Ehemanin war es Htvahrlich nicht zu versdenien wenn er jAng sssickts dieser Situation zu dem Schlusse kam daß seine Frau- ihr lHerz von ihm abgewendet und das idroizenide Gespenst eine-r unglück slchen Ehe in greifbarer Näh-e sich vor iihm erhob. Dur Gestalt Marie Bonii s trat der Wegrveiser auf diesem trost loserr Pfade seliner Zukunft Fritz Sommer gibt seinen Gedanken lange ,Audieinz. Er entläßt sie schließlich l-I.—- -. .’:-.k«.-. Muts-» Vaniuostu MIUZULQ IWUIP kl- PIUL ermen Ausweg aus idem traurigerx ;chflil«i. Den- erftm Schritt zur kVetsöhnung kann er nicht klkm Sei me Mannes-ehre giebt er njie auf. Sei ne Frau mu-ß ihn klum, nnrß ihre Neu-e bekunden iLber den heusiqen Akt des offenbaren Mißachbens fein-er jWüsnfchr. Jsdoch ausch ihre ganze Le sbenswekfe verlangt Die Nil-steht fn Evas alte liebe Eier-is sonst smd Beide, jwenn auch nicht äußerlich, doch inner ilich getretmh Die-set Fall ivitteim Um unerquick iichen leisdetvschaftlichen Worttvechfel folgt keine Versöhnung 7 Lori trug die Miene einer schwer Ebeleidigckm Frau zur Schau-, als sie kam jmom Abmd von- dem Ehepaar zBoniki geleitet in ihre Behanfxmgs zus "rücklam. Ihr-Mann zeigt-e kalt-GEM ;gijl-tiigleit, trotz seinem inneren bitterm jWeh. Kaine Bräcke wmide gebaut. iDie Kluft verbreitert-e sich täglich. Mit ltrotziget Ostewtation gab sich Lori dem Linnigsien Verkehr mit dxt wenige-won Ewmen Freundin Hin, mä Affen-kli Fchek Kälte übers-Ich Fritz dieses Trei ben. Stürzte sich sein-e Frau in ein-en «StruDel von Bergwägungem so ver »gru-b er sich mit rastlos-m Eifer kn- dir Arbeit und nahm dieselbe zum Vot jwanid für fein höwfiges Fernbleilvn an dem geselligm Leben, welches in die ;ser Jahr-tschi in Sammet-festen aller zArtv Psicknicks und Konzerte-n zum Ausdruck lam F CI-- k-sx-— k.t"«- « -« - - » »spi. »He-i »Hu-is Hummkk Mll sci nen sonnigen Tagen, seien lau-en weichen Abenden schmolz nicht das Eis, welches sich immer fester um die Herzen des Ehepaates legte. Hätte irgend Jemanio Fritz und Lmi noch vor drei Monaten gesagt, daß fis an einem solchen herrlichen ?Mon«rschsin-Wbewd, wie es heute bei Fall ist, gleich zwei Antipotden aui 1der blixsnwngsefchmiictten Veranda ihres Thau-fes sidsn münden — sie hätten Edem Betreffenden in’s Gesvchsi gelacht, idem atmen Schelm, der nicht weiß, izu welchem glutshselisgen Liebes-geplan kdet kder alte Gesell da droben ver jfiihtt Kein Rosen, kein Flüstern Egid-i es heute zu belanschm Hinter iseirnet Winvlanvpe sitzt Hier-: Fritz und jscheint vertieft in seine Zeitung, Frau JLoti gähnt auf der ander-n Seite ’Tettasse, in ein illustrirstsssäsj Immml ’ikiichiig blickend. Die Gedanken Bei der fmd aber mit gleichem Stsoss des Nachbaran gestillt! Fritz war vor einig-et Sei-i eine kleine Erbschasft zuge fallen, rmsd 5000 Mark. Die Post brachte sie heut-. Manche-r Lieblings wunsch ließ,sich damit erfüllen Und Lori hörte gar zu gern gewußt, wel ches spie Pläne ihres Mannes seien. Vielleicht eine große Reise? Otkr ein-e Erweiterung ikweö Grundstück-IT Der Wenzeiwe Garten war frei und viwig zu hame —- Sio scheute von Zeit Fu Zeit verlange-M- zu ihm bin, doch kein Bsick fand Wag. Sie hatte such den vertraulich-i- Meinungs 4tausch W verschont , : . I 1 Jetzt wirst Fritz Edle Zeitung fort, ergvrrst idens Hut, welcher neben ihm liegt, murmelt ein flüchtiges Lebe wohl: »Ich gehe seineStusnde inRoths Weinstwbe Jch muß noch mit ewigen Herren in geschäftlisen Dingen- Rück sprach nehmen Gute Nacht « Fort ist er. Lori fühlt ein seltsa mes Kiseln in- ihrem Halse, dir Au gen brenne-n ihr heiß. Sile hätte ihm nachstiirszsen mögen, silyn halten, ils-n liesbenooll umschlingen mögen, — doch nein — Msarie hat Recht —- »vergib Dir n-;chts.« Er muß kommen — er muß um Verzeihung bistten.« Markt war viel klüger wie ste, hatte also sicherlich Recht, wen-n· sie dar legte, daß sie mit dieser D-·tplosma·tie sich ihren Maan volltmnmen gefügig gemacht und nun ohne jeglichemswansg vergmigt an seiner Seite lebte. Im mer ist man aber nicht m GesIll schcvst —- allein kommen dumme Ge-« can-ten und feuchten sich wohl gar die Aug-m. i »Lori!« Ein heller Ruf Erst es. Lethe rasche Schritte kommen über den hellbeschienenen Eies-weg des Gar tens herauf, sbabenb springt Mars-e Bonett tdie wenigen Stufen derVrraw da thinsan nird wirft sich fast atslsemlas in den bequemen FaulewzersmhL wel cher neben Links Plasy steht: Schatz, da bin sich! Gottlotb, tdaß Dein Brumnvbär das Feld räumttiel Unsd ahnst Du was mich hertrieb? Gewiß nicht! Also aufgemerkt Du erzähl test mir herte Mittag, rasz »Du eine höchst kkistingusirte Toilette von-s Berlin belamsL Ich kann nicht schlafen, ehe ich sie geschen! Komms, wir gehend tri nawf, Du probxrst Dei-n Tolletstchen an.« ,,Laß uns lieber im Mondenschein spazieren gehst-" ,,O—, mir ist es viel zu kühl« »So scheint es, Du hast den großer-i Manstel umgekhrnf Ein vielsagendes Lächeer gbitt bei diesrsxa Woan über Marie Bowti’s scharf geschwkttsensen Mund. doch ask-use Aar-work zog sie den« Arm ider Frem din in den ihrem mit munteram Ge plarakier steigen sie die Tripr em por, tiefem die berten Muhmen des Hauses zur Hülfe Basd war das Kleid, welches noch »in schätze-aber Um hiilluswg lag, vor Even bewume Blicken der Damen ausgebreitet »Schkiießsst die Thüren-, damit Dein Mamr urrs snsicht übe-rrascht.« — »Sie, Emma,« wende sich dann- Marie zu Lori’s erstem Mäkchm, »Sie helfen ankleiden- — Sie, Agrres, leuchten — wid ich —- bewsurfdere —« rief neckifch die habhafie Frau· Darm- irällerte ’sie ein Liedchen, warf mitScherz- und Witzwortesn um sich« Hieß Niemanden qur Besnmrmg kommen. »Ach, bril Jlawtte Toflette,« rief sie jetzt hän- - jilasschend, als Lori in dem allerdings Icrrizückerrdcsn rosa Whendkleide vor ihr Tsreht - »Sti«ll, Marie, ich hömeschriiie im Garten, follie mein Man-n schon zu riickkommsen ?« Frau Borg-U eilst an das Fenster, öff riet es, lehr-i sich weit hinaus. Alles in Ordnuis Niemand zu sehen-" Emderbak Marie spricht diese Worte in den Garten laut ijsinein — nicht zu der Freundin im Zimmer ,,Rasch, Emmsa,« nimmt nun sie das Wort, »leg-en Sie sdag Ist-Leid wieder zurück, reichen Sie mir meinenSchlaF roch löschen Sie Dann die Lichter-. Jch eile himmtey dean ich vergaß voll stärjdig, daß Niemand im Hause uwd lAlls-s unt-en ofer stand. Recht thö .richt von mir. Komm, Marie, wir trinke-a- noch eine Tasse Idee« »Schatz, Evas geht nicht. Mein Marm- erwartget mich. Leb’ wohl, Lori — Du bist ein guter Kerl -— vetgiß mich nicht ——- über Nachi,« fügt Marie Von-di rasch h"171-zu,als Lo ri’s Blick befremdet ins den ihren »iauschi. »Leh« wohc.« Ehe Lori weiß, wie ihr geschieht-, fählt sie ein-m Kuß auf ihren Lippen —Liebiosmvgens sind sonst rächt der Fremd-in- Arst, —flücky tigen Schrittes, wie sie gekommen, errieili vie junge Frau. Zu Lock-s neuesten Angewockmkjeis sie-n get-Irre eini; EI-! ungebiithrlicxx lan ger Morgmfcfzkeik Izu-Z fäßesm Haid schskummv weckt sp- Just piisccrsrs stach Fee-m erzähltenVorgatkg em- ung..-«:hn Les Dutcheinqnder von Stimmen und Thisreu schlagen, es ist aiswe Unruhe« ldie Unheil verkünde Nicht lange soll die Essig-e hassfrau im Unksaren bleibe-m Kaum-, daß sie sich erhoben ’und angekieided tritt ihr Miit-un bei M. Weich, verstört ist stir- Aus Ii s ; »Um Geistes Willen, Fritz, was ist Min i BMWB Bank Erst geschlossen Er Eselbe Miste-them Ein zusriictgebassmer Brin legt ein trauriges M von der Masse-Eisen Wes Mensch-n inh. Stein Buchhalier suchte mich so J eben auf Er entdiijsrset sich nicht, sich zu eine m Diebstahl zu beten-nen, er drüstet sich damit. Empörewd!—Jch kann es Dir nicht ersparen, Lori," fügt Fritz Sammet trxicher hinzu, als Her sah, mit welcher Trdtensblässe das iGesichst der vor ishr Stehenden sich überzog. - , »Seht Frau?« Miihfann brachte tLori diese Frage über ihre zitternden I LYPPUL ; ,Mit ihm entfloh-en — Doch, nun ·Lori, kommt das Widerwärtigstse fiir Trans. Meinen Schreidtisch fand ich er brochen —- Iie fiinf Tau-send Mart entwendzt und Bonii der Tkiiten — iDu gabst der Frausienntniß von un irrem Besitz, der Schurke frodlockt Jdariibey er gab dies schwarz auf weiß — J Er kommt nicht weiter An seiner Brust liegt seine klein-e Fami, seine »Lori wieder, sie wein-t, sie schluchzt, ais Hob das Herz ihr brechen wallte, sie sItsarnrnerst sich an ihn, ais ob sie ian Eine wieder lassen könnte. »Kann-it Du imir verzeiden? O Fritz die Schande Zwislche ich iider Dich gebracht-, dieser »Menschens beste Freundin war ich. HHabe Mileid mit mir. Sag’ daß Du Zrnir vergtbist. Schlecht, liest-Eos war mein Benehmen. Fritz, verzeid’.« i Fritz Sommer datte Unrecht gehabt, »Manie Bonti in feinem Herzen- eine glanige Zeit hindurch als den bösen 1Diirnnni sein-es Lebens verwiinfcht zu Z.dabm Nach jener Episode reiste seine Lori zur edlen Weidkicdteit dem-n und der reiche Schuß idter Liebe und Zärtiichkdpt entschiidisgte idn vielma sendmal für die Qualen jenes einen Sommers. i -.-.——— --———-—. , Engelsköpfe. Ein-e Stizze aus dem Leben von B. W. Zell» Diesmsal wat’s Ernst —- mit der Leidenschaft nämlich, die Wolf Corne lius, der gefeierte Sänger, für die jichöne Meila Wrigcmd empfand. Er Hin-nieste es selbst nicht recht begreifen, den-n- oigentslich war sie nicht fein »Genre«. Bisher hat-ten ihn geistvolle, pikante und namentlich reife Frau-en viel mehr angezogen als vie reizensten just-gen- MäW, wie er denn über haupt auf äußere Schönheit erft in zweiter Linie Werth legte. Aber Mila Weigand —ja, das war eben ganz et was anderes! Die wäre in ilrter hol den Art-much und dem jungfräulichen Liebreiz, der sie umfloß. auch Tun-n noch vezauvernd gewesen. wen-n- sier zartes Gesichtchen nicht die klafsischen Linien griechischer Schönheitsideale aufgrwiesen hätte. Und wie süß konn te sie wandern-, wie treuherzig mitden Augen einem schier bis ausf den-Grund der Seele blicken —ja, wohrl«ich, dies mal war? ern-st, und zum ersten Ma le im Leben dachte Wolf Cornelia-; ans Heirath-m Noch ne vorher war dass dem verwöhntens Frauenliebling auch nur ins Den Sinn gekommen. Er hmtte sbisljer in vollen Zügen genossen, was ihm leichtlebige Weltme nur allzu freigebig geboten —- rvar wie ein echter Schmerterling von Blume zu Blume geflotlzert, freilich mit dem be ruthiigenden Bewußtsein, zwar Seufzer urtd Thränen, hier und da auch Haß usnd Groll, nie aber gebrochene Her zen zusriickzulossisnx ’s war eben nur Strohfeuer gewesen auf beiden Sei ten. Die Leidenschaft jedoch. sdie ikm Hei-! durchglsjhtse, war »wabern-de ILoheC Himmelsfeuer oder gar ein ;g«anizer Waldbrand, wie er sich selber zirnnisirih und wenn der nicht bald ges jlöfchi wurde, war’5mn ihn geschehen! -j Wie er Mila Weigand kennen ge Zlernl? Auch das war anders gewesen Als sonst. Kein dufiendes rosaBrief zchen war ihm zugeflogen, in dem er sfchüchtern oder dringend oder gar fleh Ientlich —- er kannte diese Siegermk Iusngen nur gar zu wohl -— um eine lZene von seiner Haue-, eine Locke sei Znes Haupthaar-es oder gar um- eine sZufammesnlunft gebeten- wurlde —- na sviirlich immer nur aus rein-er Begri ,sterung für die edle Sangeslunft und inichi etwa aus persönlichem Jnieresse für tden berufenen Priester derselben So versicherte-n wenigstens a-ll’ die Schreiber-innen dieser Briefchen mit rühren-der Uebereånft·immung. Es war in- riner Mdgefellschafi beim B.’fchen Gesande gewesen. Die Gemahlin desselben, selbst eine hoch-be gabte Sängerin-, war zugleich eine be geisterie Wagner-Verchretin und Wie es sich daher angele fein lassen, den betiihmien Wagner-Sänger in ihr baus zu ziehen. Wolf Cornelia-Z hatte ans jenem Abend Siegfried’5 Liebes klage vorgetragen mild wie immer stür ntifchew Beifall geerntet. Ali- sich die r —« itlJim umdtängenden Gruppen mspkzkps lösten-, schritt et; heiß vom Sttw und etwas ermattet von dem » « »l;en, jede schmeichelnd-e Pthtase mi - - nigen freundlichen Worten zu er i Hdetn oder auch Ueberschwemglichikeitm Iabzulehrm möglichst unbemerkt dem lWintergarten zu, um sich dort ein we nig zu erholen. Da trat ihm, wohl· awsgeschreckt durch sein- Nalxm aus einem Lorbeergebiisch ein jungesMiids chen entgegen, Eise schönen Auaen in ,Thräne:i schimmernd, die Lippen zu ckend, in verhaltsener Bewegung. Wolf, ganz betroffen von so viel warmer-ens haster Schönheit, meinte sich hier einer unwillkommemnStörmg schuldig ge- ( macht zu haben univ tvollste sich distrets T zurückziehen Sie aber kam unbefan gen aus ihn zu und blieb stehen. »Lassen Sie sich auch meinen-« Dank ; gesallen,« sagte sie einfach um- doch mit überzeungee Jnnsigteit. »Sie » haben herrlich gesungen uer meine ) Seel-e ties bewegt.« Damm neigte see leicht den blonden Kopf utud schritt weiter — . Etwas fassungslos blickte iTier Stin ger der jungewdschlansten, in ein: ein-sa ches weißes Kleid gehüllteni Gestalt : nach. Wer war sie nur? Er kannte « doch alle Damens dieses Kreises-, diesesij aber lanne er nicht. Um sie hatte gar!v nicht fremd um unnsatzilyar gethan, sondern so zutraulich widest-engem ais hätten sie lange schon nnteinaxxer verkehrt — sein« Gesang tvar es- g se sen, der die-se Thaänen hervorgezaus bert hatte, die ilym wie Maienthau im Kelch der jungen Rose erschienen — unsds sie trug Bewegung und Begeisten ung nicht zur Schau wie die wadete-n alle. sondern flüchtete damit in- die Einsamkeit Drei Minute-n später stand Wolf vor Der Gesandti«n. »Frau Gräsin verzeih-en —- jene junge Dame dort, die so allein in der , Fenstzrnische lehnt ——-— ich hatte wohl E« noch nicht die Ehre, ihr vorgestellt zu werden?« »Hu-»s »T-och, Herr Cornelins. Es ifi Fräulein Weigand, die Erzieherin meiner Tochter s— gut-e Famiiie, wis sen Sie, aber ohne Vermögen, der Va ter ein höherer Beamter, sder wohl nur ungern gestattet, daß Mita, als äkteste von sieben Geschwistern, ihm die Sorge fiir sie abnehm. Natürlich i ist sie bei uns gut ausgehsobenff wir rech nen sie fast zur Familie, uind Rath schwören-i für ihre Lehrerin« — Jn diesem Augenblicke trat Fürst P. zu ihnen, unld das Gespräch nahm eine andere Wert-ung. Wobs Corne lskus wußte auch wag er wisse-n wallte. Er wich an diesem Abend nicht- mehr von Milcks Seite, stellte sich am an deren Tage ihren Eltern vor, und « ; »Als-W M-« -Q,.. drei Wochen spät-er flogen »die Verlo- s bunsgåiarten in alle Welt.« Und »alle Welt« war sprachios vor Ueberraschung, vor Neid und Bewun derung. Der Neid galt natürlich Mi la und ihrem unerhörien Glück, die Bewunderung dem Künstler, der so Wieigennsiitzsig »nur aus Lieb-« ge wählt haiiewöhrend er Doch die glän zendsten Partien hätte mach-en können So ein armes Gcheimraihstöchstrr lein, dass nichts besaß als sein bischen Jugend und Schönheit —— und wenn man nun erst gewußt käm, wie schwer Wolf Cornelius das Jawort zdes Vaters erringen music-. W -« »Sie passen durchaus nicht zu mei- - ner Tochter, mein verehrter Her-M so hatte der Geheimrath seine Weigserung begründei. »Mila, in einfachen Ver häkiniisen streng erzogen, ist zu ernst veranlagt siir Sie. Sie müssen eine leichilebige Dame der großen Welt heirathen oder, besser noch, eine Be tuiWsm«« »s Das hatte der berühmte Sänger ge iwaliig übel genommen, asber er mußte lden Groll hinunterwürgen und gwie »Wir-Ue geben, denn ohne Einwilldguing des Bat-ers war doch Mila nicht zu serriwgeri Der Geheimrasich aber gab schließlich dochdens herein-im Bitten der bei-ten nach; sie wurden verlobt mid waren tin-r wenige Wochen spät-er ein glückckräinkenes Paar. Anfangs war Wolf ein musterhaf ier Gatte. Man sash ikm stets- nur in Gesellschaft seiner Frau, uwd ihr al lein galt seine Aufmerisamirki und Bewunderung Alle Liebeslieder, die er for-Lan sang, schien er nur zu ihrem Preis.anzu11immen«, derm ob nun aus der Bist-ne Ader im Privatkreis, im mer suchten TeiweBlicke Idabei sein schö nes, sholidsseliges Weib. Ja, sekbsi zum Dichter machte ihn das Glich und Frau Mila bewahrte als kostba ren Schatz eine Mappe schroquer unsd tief empfundener Gedichtc, per-en erste aus der Hochzeitsreise eÆn waren. Das leßte ward ider - sung beigefügt, als Oder erste M geboren wurde, Ides Vaters «Wftis L