Heim smm. Rrsnmn ussxz F) J n :1«cåcht:r· tFottletzgngJ Und wie trägt es MelitizZ Ga- ; als Frau! Sie bat Tratket sngelegy Schwarz kleidet sie neben-bei vorzüglich weint, bereut, betet, mdchie am liebsten selber sterben und wird sich ebenso trösten wie jede andere. Darin M die Weiber sich alb- gleich. Konrad biß die Lippen zufammen; diese Frivolität empörte ihn-, doch fühlte er sich schon zu abhängig von Egon, mn den Tadel, der ihm auf den Lippen lag, auszusprechen . Um die Lippen Egon’3, dem dies aichtentginiz flog ein farknstiiches Lä ln-. Ich echielt fuhr er fort, die benach tichtigende Depesche auf dem Rigi, eilte natürlich sofort hierher und übern-Ihm die Reinenng- und Bergangsarbeitzn Wollen Sie mich nachher zur wilden Klemm begleiten? Viel-Meist interessirt es Sie Die Burschen klettern, daß eine Gern-se ein Trnmpeltlpier dagegen ist; seit gestern operiren wir sogar unter Leitung ein-es aus Eisenerzlserufenen Bergingeniieurå mit elettrischem Licht nnd Dnnamit —- sehr interessant, ver sichere ich Ihnen Sie sind ja ein Sonntags-kind, haben schon so oft fa belhaftes Glück gehabt; möglicherweise finde Sie die Leiche. Das wäre entsetzlich,murmelte Kon rad erblassend. Egon schlug eine beisere Lache cui Sein feines Gesicht zuckte in einer hef tigen, bösen Erregung. Unser Glück wäre es, Sie blinder Tugendmensch, klang es scharf von fei nen sich auseinander preffenden Lippen. Nisnnand zweifelt an- dem Tode Ro beris, mir von Rechts wegen das Ge richt so lange, bis wir seine Leiche auf weisen. Können wir das nicht, s o gilt er einfach als verschollem ist noch im mer Majoratstierr unsd Gatte und wir haben zdkm Jahre zu warten, zehn lange Jahre, isn denen wir alt und stumpf werden, ehe wir auf die Tode-Z etklärimg anttagen dürfen. Bis- da hin bin ich ninr verantwortlicher Ver walter des Nach-lasses, Melitta —- eine verheirathete Frau. Begveifen Sie M, warum ich die Leiche finden will ten-d muß, und sollte ich sie mit eigenen Händen aus dem tiefften Erst-innern scharren? Angewidert wandte e: sich ab. Seit et Lichten-tu verlassen, war er nicht zu klarer Besinnung gekommen, und nun es geschah, sah er sich in ein Netz von Egniåmus, Habgier, rüsichts- und mitleidslosen Begierden und Plänen verstrickt. Seine Stimmung mochte aus seinen Mienen zu lese-n fein, denn Egrm griff nach seinem Hute nnd sagte lich-l: Sie bleiben also hian Jch muß — jetzt fort, unsd da ich von der wilden Klemm noch nach Schlon Schönberg limiibetfaslyre, wen-n ich meine Coustne dojrt nicht treffe, fo dürfte es ziemlich spat werden, ehe ich zuriicllvmme. Ha ben Sie mir einig-e Zeilen neitzugebeni Nein, sagen Sie ihr. tun-, daß ich « enges-tranken bin und mich ihr ganz zur Verfögung stelle. Schön —- amiisiren Sie sich derwei len so gut als möglich, gab Egon be reits in der Thijr ironisch zurück. Einige Minuten später rollte fein leichter Wagen rasselnd über das gras iiberwucherte, hol-Mige Pflafter. Korn rad ging Am das Ihm zugewiefme, mehr als bescheidene Stiisbchen Hinan und versuchte, an Melitta zu schreiben « Nachdem er ein halbes Dutzend Mal angefangen und jeden Entwustf schon nach den ersten Zeilen zerrissen hatte, gab er es seufzend auf. Einmal er schienen ihm seine Worte als bohles Pathos, ein anderesmal zu nüchtern sind für die in ihm wogcndeFluth - hcrzkicher Gedanken und Gefilhle fand er keinen Ausdruck; er sollte an eine Frau schreiben deren Gaste in den jüngsten Tag-en ein jähes Ende genom nkem und zugleich an die Frau, welche et liebte, die ihn zurückgewiefen und Tsps dabei doch nicht ohne Hoffnung gelas , km hatte —- unlösbarse Aufgabe! Sie 1:..« knnßcke scheitern an dem ewigen Con " . fällt zwischen der Leidenschcsz des ein · Fels-den unsd dem anerzogenen uralten . Stimmeer der Menschheit, die so we wfg darnach fragt, ob Vas, was die Mgemeinheit zusammenhält, das Herz Mein-m zerreißt, fein Glück mw Le Des Mich-setz die wie ein« blutbespritz " mxtaltherziger Sieg-et achtlos über htsnwegschkeiieh W Ge M im Betzmäsiangslampfe ge » bit stecken Jst-Wen est-Mie. Es W I Eg sitt Konrad nicht länger isa dem engen Stäbchen, dessen Wände ilm er drücken zu wollen« schienen. Ziellos strich er durch die kleine, ärmlicbe IStadi. Ein ihm begegnender Gen zdarm zeigte ihm das etwa eine Stunde lentfernte Schloß Schönberg, das mit »seiner: weißschimnternden Mauern wie ’ein Vogelneft auf eine schroffe Felsen Ispitze angefleht erschien. Er fragte .!;i.:ch dem Besen und der Baron-im der Esset-sinke zuckte die Llchfelm der gnädige THerr werde allgem-ein bedcuc:i, denn Wenn er auch nur selten auf kurze Zeit » biet geweili, fo lfabe er durch seine Be saknten den Leute«-r manchen hübschen Verdkenft Und besonders den Armen zvieletlei Wohltbaten zukommen lassen. Finden werde man ilm wohl kaum; er E-— der Gendarm — sei ein Schön-ber Lger Kind und wisse ganz genau, daß jdie wilde Klemm mit ihren gewunde Enen Klüften und Spalten noch weit stiefer in das Erdinnere reiche als der Tttefste Vergwerksstollen, wen-n er auch Hnichh wie manche alte Leute, behaup ten wolle, sie gehe durch die ganze Erd lugel hin-durch und wer hier krineinfalle und an keiner Felsen-zack- hängen zbleibe, komme auf der anderen Seite ; bei den Schwarzen wieder sheran3, frei Ilich nimmer als lebender Mensch. Das Zwetde der gnädige Herr schon selbst Ebesser wissen-; aber der gnädige Herr sei wohl gar auch ein Verwandter wie Idee Herr Baron, der Eies-den« jwokhneI I Konrad Vertretntes nur ein Bekann Iter; wie denn die Frau Baron-in das IUngliick trage? I O schwer, schwer, sie sei se liest mehr todt als lebendig; just wi e ei ne Leiche sehe sie ans mit ihrem weißen Gesicht, Ein dem nur noch die großen brennen Tden Augen lebten. Vom frühen Mor Igen an biäs es dunkle, sei sie on der wilden Klamm, und wenn man sie Inicht mit Gewalt zurückgehalten wäre Isee bei Gott schon- selbst hinabgestiegen Der gnädige Herr werde ja wisse n, das-, isre und ihr Mann wie zwei Turtel Itiiubchen gelebt hätten-· I ·Jch weiß, ich weiß, sprach Konrad Tmit zuckender Lippe, drückte dem 1Manne ein Geldstücl in die Hand und Igsing schnell weiter. Als er ziemlich Ispätbin seinen Gasthof zuriicllehrte, zfand er das Herrenstiible fast gefüllt, «doch hatte man fiir ihn und Egon höf lHich oie oder sten Plätze des e. anim Htisches freigelassen Mit der achtungs vollen nnd dabei so angenehm zutrau glichen österreichischen Höflichkeit be grüßt, bat er, sich nicht storen zu las sen zwang sich sogar, an der lebhaften Unterhaltung theilzunolnnen die lich Inatiirlich um den Ungliicksfall an der jwilden Klar-km drei te »Hast allgemein Ickußerten diese en : der EIZTFE ckleii ce inau ver-trauten Miit net DE e Dik iisrt es Imprde unmöglich seä n d Je Leiwe zu finden die wilde Klainm sei in Einen Izahlreichen Zerkliiftungen unergriind klich I Und B-: ron Robert Nicolai ist in den Augen des Gesetzes noch ein Le «bender, sagte sich Konrad Buchrodt in bitter emporquellendem Groll. Weder die Natur noch Gott hat dieses Gesetz geschaffen, von Menschen, die irrten kund fehlten wie sich, rührt es her — Tund doch soll ich mich ihm belegen. Erst gegen Mitternacht als nur noch der trinlseste alte Förster und der nicht minder ausdauetnde, wohlbeleibte Bürgermeister bei Konrad s aßen, kehrte Egon zurück, eine finster-e Wolke auf z der Stirn. Wieder ein vergeblicher Arbeitstang qurrte er, nach kurzem Gruß sich in« das Sofa werfen-d. Jetzt giebt sogar ider Jngenieur die Hoffnung auf — -verriickt könnte man werden-! Hol der ZSatan . . . . Es mußte ein wilder, un sbändiger Zorn fein, der ihn seine fon ;stige unzerstörbare äußere Geiassenbeii jderari vergessen ließ. Auch trank er gmehr und hastig-er als gewöhnlich und Eichenkie den anderen nicht minder stei Eßig ein. Endlich wurde der Bürger smesistek durch Das besorgt herein-schau Zensde Auge des Gesetzes ——— den Nacht - wächier —- ans fein-e Pflicht ais Fami . lienoaier und Stadioberhaupi erinnert »und brach auf, nicht ohne die höfliche «Bemeriusr:dg, daß es für die Herren na ftiirlich keine Poiizeistunde gäbe. Auch Zder Förster verabschiedete sich, wenn Fgleich er mit Genugihuung äußerte, esdaß ihn, Gott und seiner eigenen Vor Esicht sei Dank, keine Frau daheim er warte. s Egon rief nach einer neuen Flasche Z Trinien Sie, Buchrooti Spülen ;Sie den Aerger hinunter-, der einem Ssonst die Kehle zufchnriirti Wenn Sie «g-l«auben, mit Pausen und Trompeten nnd weit geöffusmn Arm-en empfangen zu werdet-, so haben Sie sieh leider in meiner Cousine schneiihfich getäuscht iDa glaub-: mem- dcie Weibeszu kennen. jqachutichu War-us und wem: wi beide, die sie wohl zur Genüge siwdiri haben, Methusalems Alter erreichen, so werden wir das Rächsel Irauenherzen doch niemals lösen. Sie wissen wohl, daß die beiden knapp vor einer ent schiedenen Trennung standen-. daß Sie. wenn eine solche erfolgte, was ich nur noch für eine Frage der Zeit hielt, zehn Chancen gegen eine haiienspund nun, manlönnte wahrhaftig drüber lachen, wenn nran nicht fluchen müßte nun sieht man da einen untrösilicben Jam mer, als sei ein Pärchen Sympathie vögel in den Fliiterwochen auseinan dergerissen worden und wir schuld da ran. Jch wünsckrte.... Was Egon von Nicolai wünschte verschwieg er, doch der gehässige, fun lelnde Blitz, der unter seinen halbge senltsen Liedern hervorfchoß, verriet-h deutlich, daß es kein frommer Wunsch war, der sich in ihm regie. Melitia ist über mein Kommen er zürnt? fragte Konrad erblaßt. Nur erzürnt? Das ist viel zu we nig —erit zu Tode erschrocken und deme- enirüstei, empört, ganz arußer sich Jch versichere Ihnen-. befin Freund, es hat mir keine geringe Mühe gelostei, ahr zu beweisen, daß Sie ja nur die laute-eite, selbstlosesle Absicht hegten ihr als Freund beizustehen Wieviel sie davon wirklich glaubt, vermögen Sie vielleicht besser zu erraihen als ich. Darf ich Melitta sehen?« fragte Buchrodt. Kein Gedanste daran: jeder Versuch würde Jhnen die ganze Zukunft ver derben. Jch weiß Jhnen —- aus Ehre, wie Freund Altenegg sagt —-— keinen besseren Rath zu geben, ais fiir einige Monate iede Annäherung zu vermei den. einstweilen ruhig nach Lichten-an zurückzukehren Konrad zuckte bei diesem Namen Zu sammen und murrnelie Das kann ich nicht mehr. Jch habe alles aufgegeben, mit allem gebrochen Der Teufel! Wie kann man so un vorsichtig sein, alle Schiffe hinter sich zu verbrennen, wenn man seine Zu kunft auf die Laune einer schönen Frau setzt? —- Was nun? rief Egon mit freundschaftlichem Vorwurf Eifrig glättete er den unsichtbaren Bart. Ein berste-Genes, spöttisches Lächeln zuckt: um feine Lippen. Konrad starrte, ohne zu antworten, mit finsterer Miene in sein Glas-. Ich habe kam schon gesagt. nahm Egon nach einer Pause wieder das Wort, daß das Schicksal uns zu Ver biindeten bestimmt hat. Wir können uns gegenseitig nützen, wenn wir zu sammenhalten Wollen Sie? Er reichte Konrad die Hand herüber, welche dieser stumm erfaßte. Es gilt also, ein Mann ein Worts Fiir mich, der ichMelittas leidenschaft lichen Charakter und die Geschichte ih rer nichts weniger alå befriedigenden Ehe genau kenne, unterliegt es gar kei nen Zweifel, daß dieser Paroxnsmus des Schmerzes über kurz oder lang, und dass erstere ist wahrscheinlicher urnschlagen muß. Sie giebt sich jeder Gesiihläwallung mit ihrem ganzen heißen Herzen hin und erkaltet ebenso rasch unid gründlich wieder, sobald die sem Gefühl die Nahrung, neue Anre gung seh-tr. Daraus können Sie rech nen. Und so rathe ich Ihnen denn in bester Absicht: schreiben Sie ihr ein paar höfliche Zeilen, ja nicht zu warm, nur als Freund, und warten Sie ir gendwo ab, bis ich, der ich 1a als Ma joratsverwalter in steter Verbindung mit ihr bleiben muß. Sie benachrich tige, daß es Zeit ist, eine vorsichtige Annäherung zu versuchen. Freilich kön nen darüber Monate vergehen, eine recht harte Geduldsprobr. aber ich weise nichts besseres. Sie vielleicht? Es sollte mir lieb sein!· Nein! erwiderte Konrad Jch werde morgen friih schreiben und dann sofort abreisen —- Gute Nacht! Er reichte Egon die Hand und ging hinaus. Der Zurückbleibende goß den Rest der Flasche in sein Glas und trank es behaglich auss. Noch sitnmer lag die sinstsere Wolke auf seiner Stirn, doch glitzette in seinen dunklen Augen eine gewisse höhnischeBestiedsignng —- über zeugt, daß Konrad Buchrodt sein ihm gegebenes Wort halten werde. hielt er jetzt dessen und Melitta’s Geschick in den eigenen Händen. Wuszte er es klug zu teures-, so fielen sue Vortheiic ihm zu —- und an dieser seiner Gewandt heit und Macht zweisekte er nicht. Zweite-:- CapiteL Die Monat-, Von denen Egon ge sprochen, waren vergangen Jn der Reichshauptftadt ließ ein scharfer Notdwind die Flocken tanzen, bis sie endlich müde und zerzauft zu Boden sank-m um hier die betamäe feucht piihh goaue Masse zu bilden, sdie dem W gumtnischukjdewahttenFuß den gleichen! Widerstand entgegensetzt wie den Wa-: genräidern und Schldttentusen, u: d so oft zum Verhängniß zarter Damenstie-: - felchen und altermüdet Droschtengäulei wird ilnoekümznett mn das Wetter — die wenigsten hatten es ja nöthig, dann zu Fuß nach Hause zurückzukehren — ließ im Saale eines eleganten Restautantsi ein-: heitere Gesellschaft die Pfropfen; springen und der übermüthigen Cham pagnerlanne die Zügel schießen. Hinz Siege-: In abl war es das Esset gefeiert wurde. Ein Erstlingsdramn hatte heute seine Premiere glänzend über standen und der glückliche Autor, sei nes Zeichens eigentlich Rentnet, die die Schriftstellerei nur als eleganten Sport betrieb, daran das darstellende Perso nal zu eine-In imptovisirten Nachtef en geladen. Einige einflußreiche Kritiker und nähere Bekannten vervollständig- i ten den Kreis-. Wenn böse Zungen auch behaupte ten, der Held des Abends verdanke den größten Theil seines Erfolges ekinemz nngenannten bübnentnndigen Mitar-. bei ter, sowie nicht minder seinen in der Lebewelt berühmten Diners, einer aus; der eigenen Tasche bezahlten glänzen- i den Ausstattung des Stückes und dle geschickt verbreiteten Reklame von der; Masse der Freibillets ganz zu schwei- z gen so war diese besshafte Nachdede doch an den Thüren desSaales zurück-» I geblieben. Redeaetvandte Lippen bat- i ten begeistert den Wiedererwecker des-, deutschen Drarnas gepriesen, schöne Hände ihm einen Lorbeertratz auf das tvom Fri feur) gelockte Haupt qedriicktj und donnernde »Hochrnfe« d e Geburt eine- neuen, glänzenden Dichterruhmesi gefeiert. i —- - . ,- . , , Hei oen zayuvken ·;zr:nrspeun)en aus den Dichter, sein Werk und dessen Darsteller-, aus die Kunst, die Poesie, die Schönheit und wer weiß was sonsiz noch alles-, war dass Trinlcm selbst no-" iütlich nicht vergessen worden, und die bereits ziemlich siiirmisch gehenden Wogen der Heiterkeit hasiien die Tafel runsde in eins-eine Gruppen zersptengi, die sich scherzend und lachend unter l:-ie!ien, hier übermäßig laut, dort, wo sich vielleicht im Winiel ein Pärchen zasammengefunden oder zwei Kritiier unter sich das gepriesene Drama un barmherzig zerfleischen-, im vorsichti gen Flüstertone. Ganz ckbseits lehnie in einer Fenster nische, halb von der faliemeichen Gar dine verborgen, Konrad Buchrodt — nicht melyc der jagend-frische bliihewdr. rotlnvangige Dragsoner-Lieuienani mit dem übermüihigen Lächeln uni den! scherzetwen Mund und dem teileni Leuchten der hellen Augen, sondern einz hagerer, blasser Man-n, gefurchi diei höher gewordene Stirn, die Lippe-n von einem eigenihiimlichen Zug-e der Bitterkeit und Ermüdung entstellt Wäre nicht von seiner Cigarette ein dünn-es Rauchwölichen emporgestiegen, hätte man ihn für schlafend halten können ,io nachlässig und unbeweglich stand er da mit iiefgeseniien Livern Und langsam, wie erwachen-d, hob er dieselben, als er einen leichten Schritt auf sich zukommen hörte. Auch· der Blick der rief umeänderien Augen bat-te eiwas unbeschreiblich Miit-E wenn nicht in seltenen Augenblicken der Erre gung ein fast imnihast unruhigeg Feuer « in ihnen empotflackerte. Bot Iym stand eine Dame, eine über schlanle Gestalt mit von den Händen zu umspann-endet Taille und ausfal lend zarten Zügen, denen das unter der feinen Haut deutlich hervorschsimmernde blaue Goäder, das töthlich braune Lockengewirr, die liefrothem etwas zu, vollen Lippen und die von statteml dunkeln Brauen überwölbten, in's Grünliche schillernden Augen einen ei genthümlich fesselnden, sinnlichen Reiz verliehen » eFräulein Ada Matlowicz, der gefeieriste Stern der betreffende-n Bühne. Alls in den Winkeln muß man Sie suchen, wenn nmn ein Wort von Ih nen hören will? begann sie mit einem lnketten Angenausschlag. Wissen Sie, daß das geradezu unverantwcrtljch von Ihnen ist, Heer LieutenantZ Einfach Buchrodt, wenn ich bitten darf —---, es ist Iheuie so viel gesprochen worden · . . . Jawohl, so viel von den nämlichen Phrasen, mit denen man sich »von Amts wegen auf der Bühne langweili, daß man sich nach einem wenig ge--v müthlichen Plaudern sehnt wie nach« einem Tranke frischen Wassers. Und ich soll Ihn-en lredenzens anl wortele Konrad mit feiner Jtonie. Sie wenden leicht manchen geeigneter-n Schenken finden. Ein kurzer heißer Blih der schim mernden Augen- lkaf ihn, schntf und betechirt wie der Deqmstoß eines ge ildtm Hechte-et W Einen willigeren, wollten Sie sa m. . g Fast usnhöflich zog Konrad dii Schick-km empor. Sie sind ein Barbar, ein Hypochon der, schmollte die Schauspiel-erin- mit gut gespielter Entriistungs, wobei sie jedoch nicht näher an ihn herantrat, so daß ihn die Spitzen ihres Kleides de riihrtem Man sollte Sie in Ihrem Menschenkafz vereinsamen lassen, doch habe ich nun einmal die Tugend, mich fiir meine Freunde zu opfern, zu denen ich auch Sie noch immer zähle, was, gestehen Sie es nur ruhig eint wahrlich nicht Jbr Verdienst ist Niemansd tann von feiner Unwiir digteit mehr überzeugt sein als ich — tmd worin besteht das Opfer? Ungalanier Spötter! Jch begreife — da driiden steht die alte galante Durchlaucht, verwendet kein Pinee-nez-Glas von Jhnens und brennt vor. Verlangen-, Ihnen eine Krone zu- Füßen zu legen-, falls Sie gestatten, daß er sich des-zuletzt Fräulein Ada athmete ausfallen-d tief und preßte die Lippen zusammen. Abermals zuckte unter den starke-n Bvauen ein jälzer heißer Blitz hervor, der sich wie eine ziindende Flamme in Konrads Brust senken zu wollen schien. Besitzrw Sie so wenig Muth und Selbstvertrauem daß Sie einem Geclen weichen, nur weil diesem der Zufall eine Prinzenlrone auf den hohlen Kon drückte? Stellen Sie einen Mann, welche-n Namen er auch tragen mag. niedriger als eine ordenverzierte Puppe? — sie beugte sich so weit Vor, daß ihre zuckenden Lippen fast Kon rad-LE- Anilitz berührten, und sprach noch leiser, doch auch noch leidenschafi: licher fort: Jch nicht -— ich . . .. Sie hielt inne und vollendete den abgebrochenen Satz nur durch einen sprechen-den Blick. Egon von Nicolai war herangetreten, wie mit zufriedener Billigunsg mit dem Kopfe nickend. Sieb, da, das lobe ich mir. Ich hatte Sie schon im Verdacht, sich auf französischentpfoiklen,zutk,sgden, Freund chen. Dante-n Sie es mik, daß Herr Buch wdt blieb, lachte die Schauspietetin Von den Ketten der Schönheit und Lsiebenzwiitdigteit festgehalten zu wer-· den, ist ein beneidenswerthes Looå, scherzte Egosn. Wie aber löst sich der Gefangene aus? Legen Sie ihm eine Ritterpfticht «auf, meine Gniidigste, einen Drachen in Gestalt eines Nieren senten zu erlegen, wie der edle Tann häuset in den Venusberg zu ziehen und wie Jofeph aus Potiphats Hause zurückzukommen —- dnszu entwickelt er überhaupt seit Kurzem eine bemerkens tvetthe Anlage -— finden Sie nicht auch? Dassprichi der Neid ausz Ihnen, er klärte die Dame, in deren Wangen der seine Spott eine leichte Rathe getrieben hatte. So grausam bin ich übrige-ne nicht. Im Gegentcheil Voll Erbarmen und Mitleid, spotiete Gar-n. Für Sie-? gewiß nicht« Sie find ein hast-after Spötter! gab sie lachend zu rück, und nur ein seer scharfer Beob achter hätte unter diesem lindlich nsais ven Lachen ihre scharfe Gereiztheit bei merken können. Sie legte den linder haft lleinen Zeigefinger an den leiden schaftlich geblähten Nasenflügel und martirte ein allerliebstes Nachdenken Endlsich rief sie Jch ha«b’5 Baron! Wir wollen morgen im Thiergsarten Schlittschuh fahren und Herr Buchrodt wird mein Cavalier sein! Aber das ist ja ein-e Belohnung, eine Gnade, für welche Ihnen mancher, den ich kenne, aus den- Iknsien danken würde, und leisnse Strafe. Herr Buchrodt sieht es aber doch sür eine solche an-, ich bin — leider! —- fest davon überzeugt. Lächelnd wandte sich die Schauspie lerin zu Konrad, der dem Zwiege spräch so ruhig zugehört hatte, als sei er daran nicht im Mindesten interes sitt. Jetzt verneigte er sich leicht und sagte einfach: Jch acceptire die Ansicht un seres Freundes und dante Ihnen, mein Fräulein Lachen-d, mit freudefunlelnden Au gen, klatschte Ada in die Hände. Die zuletzt etwa-I- laut geführte Unterhal tuinig hatte auch andere herbeigerusen, welchesich an der Projektirien Schlitt schuMsPartie zu betheiligen versprochen Ein allgemeines Rendez-vous am näch sten Vormittag swmde verabredet, scherzend Partner und Partnerinnen ewgagirt. Jst-zwischen war die Zeit so weit vorgerückt, daß die Damens zum Aufbruch drängten - Jch welkte, ei wären morgen nicht so viele dabei, ichs-rollte Ada, nachdem ils-r Konrad den Pelzmantel um die zarten Schultern gelegt hatte. Diese naht-mach fade Geselligseit ist W - swahchaft unausstehlichx man müßte — iabsagem einen andern Platz wählen. ; Das dürfte lenen verübett werden. » ! Sicheriich mir von denen, an deren :Mein.ung mir so viel liegt — He blies Tüber die Handfläche und zeigte dabei sein wenig auffällig das nur von einein Jschwarzen Sammetbansd umspann-te, außerordentlich zarte nnd weiße hand geleni —. Wie angenehm diese kühle Nachtlusi wirkt nach der dumpfen Zimmerschwiilet Wie herrlich, jeyt langsam durch die stillen Straßen zu . mandernl . Die Wandernden waren am Fuße Tder Treppe angelangt, wo man sich lauter als gerade nöthig verabschiedete iKonrad schien die verborgene Bitte in ’den Worten seiner Dame ebensowenig dastehen zu wollen wie den sansten EDruck ihres auf dem seinen ruhenden Armes unsd den langen Blick, der in seine Augen tauchte. Ruhig führte er sie zu einem der herbeigerusenen Wa gen, hob sie hinein, nannte dem Kut Ischer die Adresse und trat, den Hirt ziehen-d, zmäck. Noch ini Davonrollen Irasselte das Fenster nieder, Gesicht und Hand grüßten hieraus ..... rnit einem melancholischen Lächeln wandte er sich .ab und schlug den Heimweg ein. Nach wenigen Schritten befand sich f E spon an« seiner Seite. , Das- tnuß man sagen, begann er mit Zseinem spöttischen Tone, der selige IJosepki war gegen Sie ein lasterhtrster J EFierL der reine Lodelace Da macht iJshnen ein von ganz Berlin ange .schwärmtes Weib die denkbarsten IAvancem stellt sich aus iden Präsenti.r steiler, damit der gniidige Herr nur zu kzugreifsn braucht, aber der gnädige HHerr steckt beide Hände in die Taschen, tznckt mist keiner Wimper und dankt Ieiskalt: ich habe keinen Appetit! ..... während andere sich mit Wonne für ;einen einzigen der Blicke, welche die IBedauernswertbe vergeblich wie Sand kam Meere an Sie verschwendet, ruini i---. i—.·...-.--.. Mögen sie es doch thut-« Wenn sie es tönnen-. . .. Sie wissen so gut wjie ich, baß es sich nicht um eine von-»wes dames« handelt, um eine beliebige Theaterprinzeß, sondern uim eine echte, große Künstlernt, ein geist volles, ehrbares und schönes Mädchen, dem selbst die loseften Berliner Mäuler nichts nachzureden wissen, als daß sie zu spröde sek. Konrad blieb stehen unsd maß beim unsichern Scheine der flackern-den Gas laterne seinen Begleiter mit einem lan gen, vorwurssvollen Blick, indem er sehr ernst erwiderte: Was soll das hei ßen, Baron? Sie kennen meine — meine Verhältnisse und ennuthigen mich, heute nicht zum erstens Male, zum Antniipsen von Beziehungen denen ich durchaus fernbleiben will und mucßl Aber wer wird denn- dergleichen so verzweifelt ernsthaft nehmen«-Z lichte Egon. Mögen Sie sonst denken unxd fühlen, was Sie wollen-, so ist es des halb doch nicht nöthig, sich in die höre ne Kutte cis-kalter Enthaltsamteit zu zwingen. Eine schöne Frau,die ihr Wohlgefallen so deutlich zu erkennen giebt, läßt man- doch nicht vergeblich schmachten. Was hätten Sie noch vor einem Jahre gethan, als Sie es durch aus nicht unangenehm fanden, daß das ganze weibliche Neustadt Ihnen süß-e Augen machte? « 4 - Yaa ist sur mich aus immer voruver -——- ich bin ein anderer geworden-. Stimmt aussallend, doch wäre es, deute ich, besser gewesen, Sie wären der alte geblieben. Aus jeden Fall würden Sie sich angenehmer die Zeit vertreiben. Diese Zeit, die mir zur Ewig-seit wird; brach Konrad bitter los. Wann wird sie ein Ende nehmen? Seien Sie aufrichtig, Baron-! Kann es nicht atr ders sein, so sagen Sie mir geradezu, daß ich nichts mehr zu hoffen habe. Ich werde es leichter ertragen, als diese Ungewißheit mit ihren Zweifeln-, die mich noch wahnsinnig machen. . Aber, bester Freund, so werfen Sie ji«-ach nich-i sogleich wieder die Büchse Ins Korn, bestätigte der Baron, Iron rar vertraulich unter den Arm fassend· Natürlich hab-en Sie Hoffnung. die beste sogar. Jn meinem letzten Briese an Melitta ließ ich einiges iiber Sie einsließen unsd erwarte bestimmt, daß ihre Antwort, die in den nächsten Ta gen ein-treffen muß, die Erkautmifz za Brieswsechsel enthalt. Konrad antwortete nur mit einem Seufzer. Er war an sein-er Wohnung angelangt. Mit herzlicher Wärme schüttelte than Egon die Hand. Vergessen Sie nur unsere Schlitt schuhpartie nicht. . . . darf ich Sie ab hotclh i Es wir-d mir lieb sein. ’ Alsobald els . . . . gute Nacht, träu , einem Besuche oder wenigsten-s zum s men Sie süß von-Ihrer schönen Be-« wunderin und Vereint lachte Egon new AM