— Eise sindsahrkr-Lievesgkfchichte.j Aus dem Engkischim ibesarbcijet Von S. S p i e g e l. Es ist seh-ww, sich einen verliebte-n Menschen vorzustellen, dir plötzlich von der Redfahretmawipe, wie von dem er stem MassrnanfaT ergriffen work-an ist. Bett-im iisnMann sesm Herz, so ver mischt sich seine Individualität -— das sag-en Migftsesns die Rotn«J-nschriftsjels let — et bijßt seine-n Witz um sein-In Eikrgeiz ein, uswd wäkckmd er sich die ernstdwfdestrn Godantsen über die ihn am besten tleisdewde Haarstisur mach-t. verkürzt und vernachlässigf er s-.inaGe schäfxsstrmstsn auf die beklagenswen Neste Weise. s Die Radsastfremansie ist beinah-e noch schlsmser als die Liebesmanie. densn erstens fängt sce furchtbar technisch an, zweitens Versetzt sie den Fahsrenden fast fortwährend in ein-In Zustand höchst uingenrüthlicher Transspiratison drit tens hält sie ihn vom Hause entfernt. und keine dieser Thsatsachen trägt Dazu b·3i, ikn in seiner Familie oder in s ri nem Bekannt;rntreis bselI’-:bt·er zu ma chen. Aus selnse Unterkaltungsgabe usw sein-en Gestchtskrris iilet sise eistisen höchst m-onoton-In-, einseitigen Einfluß aus, dan fiir ils-i eristiresn nur z-w;i Men schen-Kassen-, die-, »die fahren, und die, die nicht fasten könn-::sn; Alles tosas er aus dem Rad vollbringt und erlebt, er zählt er in ungefähr derselben egoisti sch-In Weise, in der RobinsVU Crusoe sein-e Erlebnisse niedergeschrieben hat, um se größer sich seine Manie aus wäcksst, desto tlseirer schsknt sei-n Geist zu werden. Nichts als Mechianismus, Parmtsischerbxeitslasmpom Bremsen und Peoale interessiren ist-n mithrz man sieht ihn höchst ernst-hast mit einem Freund-e reden, und Beide stecken die Köpf-e zusammen ihre Augen scheinen aus den Höhlen tret-m zu wollen, ihr Asdent aeht rascher urd rascher, sie be finden sich in fieberhaster Erregung und sind allem Anscheine nach ein-er Frau wagen in Streit gerathen und wan sich fordern-; —- nsichts davon, sie ftrxiten sich nur über tsEe besonderen Vorzüge ihrer gegenseits-gen Räder Der Held meiner Erzählung besaß Seeerng genug, um stch zu glei cher Zeit in Stin- Mäsdckjesn und in ein Rad zu verlieben, iin Zeichen, daß er irdensalls ein« prächtigry arcß an leater Mensch war; aber gerade durch seine Doppekncsigwrvg wurde er etwas Ewgireilig term- fiir ihn gab es nur strski Gesmächsstosse. entweder »Mit-T« oder »Mäsbchen«. Er shisesz Hans-, war keine hervorragende Persönlichkeit und bildet-e also darin eine Ausnahme von unsere-r sent-gen, glänzendem selbst bewußten Jugend. Um Nrlly, das Mädchen, schwebte jener unbeschreibliche Reiz, dxr so an zisahserid wirkt und sich so schwer erklä ren läßt; nicht daß sie häßlich gewe sen wäre, aber is gab tausendmal schö nsrrse als sie; urs) doch mußte in ihren nachtschwarzen Augen und ihrem lau nischen roth-en Mut-d Etwas liegen, was die Männer widirstanidslos zu ihr hinzog Denn Hans war nicht ihr einzigevBetousndsrrer. und es gab außer Shsm noch untere, kluge und geistreiche und nicht von der Radsalkremanie be fallen-e Verehrer-, die sich um ishr Herz und ihre hart-d Nimman Aber die Liebe läßt sich nun einmal nicht gebieten; mochten sdie Männer auch noch so liebenswüvdia schön und gut sein, Nella zog ihren Hans, trotz dem er toxszgser hiibsch aussah, in der tiefster-Ra«d-sahremsanie steckte usnto schon eian verfiel-i gewesen war, doch alle-n anderen Bewerbern vor. Besonders der letzte Punkt aus s ei ner-Vergangenheit war ihr höchst ange nehm, denn nicht um all-es in dar Welt hätte sie seine erste Liebe sein mögen, selbst nicht um den schönsten n:-u-est·en französischen Stimme-ehrst von- Ma dame Virort. Die erste Liebe« war ein länigst übnwunbmscr Standpunkt bei Hans, abn- als gefüshlvoller Mgcxsch konnte er die Erinnerung an sie nicht aus fei nem Gedächckniß deshaan und hier und dia, mcistcns zu ungeleqener Zeit, überließ et sich feinen Iris-Texng nnd erzählte —- mehst zu f-:Tr.:m als sei-wer Wkörer Ersgößen ——— von Furt erst-m Eroksemipig Leiter muß ich ein gesteht-m daß die Herren -d:tSchöpf11n-g main-schmal sehr lästig werd-en kämen, skesoskers aber dannk wem sie ihre Wassers-neuen immer mit ekmem u-. dam selben Ustma M zu Tode langwei im. Es giebt Man-eh »die nm übe-r WILL-UT nend andere, die Inm- über zweit-M zu tot-da sim Stud- sind, wieder andere unterhalten sich stetsl von Kunst und Wissenschqu manch-Z machen nur den- Mund aus wenn von der lenken neumodU schen Sünde, den? »Rädern«, gesprochen wird, aber die Schlimmsten sinid vie, dir immer wit der von »dem anderen Mädchen« an san-gen Ich habe sehr-n einmal gesagt daßs Hans Its der ein- hervorragend Ver , sönlickfkw t noch ei. gesptäckigx r Gesell schaster war, denn Mrsnschen die es mit der Wahrheiternst nehmen sind selten seh-e l.bk:-Jst beanlagr Wenn er seiner Nelly beim Esan gnzeinüsbcrsitzenj und in ihre dann-In Augen sehen kenn-» : ,fiihlte er sich schon vonständrg be- « sriekigt, und seine ganze Unterhaltung beschränkt-e sich gewösanslich auss esinige B tue-klungen über sein Rasd und die Verbesserungen die er daran anbrins , gen wollw Sein Bräutchen fächelte; nachsichtig zu Allem was er sagte, und z wenn er gar zu monotvn wurde vers - sucht e sie, das Gespräch unbemerkt in andere BalCZFe zu lenken. » An ernemungkuagayem acer Hei es ihm ein, von »dem anderen Mäidchen«; anzufangen i »Eig-enstlich möcht ich roch gxrn wiss ! sen, was aus Anna geworden ist!« be- ; gann er, während er die Gläser füllte. Z Nelly nahm sofort eine etwas gesk langweiltis Miene an, gab vor. es nicht , zu wissen, und bemächtigte sich zweier Zahnstocher, die sixe plötzlich sehr zu in- « terfsirsen schien-am und die sie miteinan der zu vergleichen anfing. »Sie tansn sich nicht«-S ausk- dem Kerl machen-, mit dem sie jetzt ras):lt." fuhr Hans fort und sah sden Meßdersuchen mit der größten Gemiithsruie zu; »ich weiß, daß er nicht itxr Geschmack ist, den-n seines Beine sind viel zu schlapp, und er kam die sinke nichr ordentlich durchdriiclen. chr Frauen seid doch komisches Geschöpfe; wie ist es- nur möglich, daß sich ein solch’ Geschöpf wie Anna an einen Mensch-In wie Paul Brmnmer magsquer vermag«? UnterIdessen date Nelly herausgefuni in, daß der einesahnstocher bereut-end kürzer als der andere war, umd brach ein Stück von sdem längeren ab, um sie aneinander anzupassen s Seufzend fuhr Hans in seinem Mo nolog fort: s »Wir haben schöneZeiten zusammen verlebi, Anna unsd ich, wie genau erin nere ich mich an den Tag. wo wir aus fuhren, und ich seibst tutschirte; es war etwas windig, und sie trug eines von den runden grauen Dinge-m die mit ein-er Menge kleiner Kragen besetzt set-D, wie heißen sie doch nur?« »Ich weiß es nicht«-T erwiderte Nelly und betradJsgetz date Fiktaernägel die allerdings set-r hübsch, aber gar nicht interessant waren-· »Oh. Du mußt ei kcch nisf;-:!« erst gegnete er gereizt. »Sie fliegen immer tin der Luft herum Nun, wie sie auch heißen mögen-, wir waren cnoch nicht weit gefahren als uns Brumrner, der furchtbar eisersiichstig war, zu Pferde begegnete Nein, das Gefecht hättest Du sehen sollen, es war so weiß wie Dein Kleid; ich glaube, wenn er ge tcnnt hätte, hätte er mich am liebsten auf ider Stelle in’sJ-enseists befördert!« Und Hans lachte vor selbstzrrsrietener Eitelkeit über das ganze Gesicht. Einige Augenblicke herrschte Still schweigen, dann wiedirholte er noch einmal in bedaunndemTom »Sie war» ein süß-es Geschöka- i . Jetzt hob Nella dieAugen zu ihm auf; und legt-- die Zorns-sche- bei Seit-J und hart-s bemerkst-e mm zum erste-nE Mal, daß ihr gewöhnlich blasses-, pli vsnsarsking Gesicht-Anna’s war im mer rosig ausgehaucht gewesen — glit hmd gerötitxet war und ihre Augen Blitztze schossem ,,Wmn sie fo süß ist daß Du nIch imer den Geschmack von ihr im Munde haft, « sagte sie, ohne m ihrer Enegmgi auf die Auswahl ilyret Worte zu ach-! ten »so te ll ich ilfn Tit nickt läraeri verderben-! Es ist heute nicht das erstes Mal, daß Dir die Vergangenheit besi; fer als die Gegenwart zu g fallen scheint ich gebe Dir aber m n Wort daran-L daß es das letzte Mal gewesen ist. Laß uns nach Hause g: hen!« z Hans starrte sise fassungslos an ers hatte sie für ein hocklssetziges Mädch: n gehauen, das über kleinlickke Eifersucht« what-en sein mußte und konnte nicht s:s-.tftelfien« warum sie auf esse-mal so er ziirwt war; der arme Junge wußte reiwcht sdaß es in diesem Punkt über basupst teine Hochh: Tzigteit bei den Frauen giebt. WANT Liebe« stellt-e et ihr vor, »e es ist ja Alles vorübet!« »Das ist es auch mit uns!« erwi Qnte sie heftig. Bring mich wach hat-id« Nun bog-wire erst-h doch etwas unbe daglich zu flibten und m feiner M F 1 genheit pfiff er leife vor sich hin; vor der entgiltigen Berlöhnmvg war ihm asilerdings nicht bange, aber sie war ein schweres Stück Arbeit, und sie würde ist-m herzlich san-er gemacht werden. Selbst der thun-er, dessen Gefähle noch nicht vollständig abgestumpft waren-. sah ihn bestürzt und theilnahinsvoll an und hätte ihm gern sein Beile-to ausgedrückt als er das Trinkgeld in Empfang nahm. Sobald sie auf Der Straße wart-er, Begann Hans-, rer wußte, daß Nelly gern- fubr, usnd der sich eine Beispika nun-g im Wagen leichter als wo and-ers vorstellte: »Wollen wir eine Drofchte nehmen?« »Nein, ich gehe lieber!« erwiderte sie kurz und bog in »die Linden« ein. Die Straße »Untir den Lin-den« ist sehr breit, und wen-n zwei Menschen in gehöriger Entfernung von einander geh-en wollen. steht ihnen nichts im Wege: das thaten idem-m auch LdLe Bei den, und bis vor Nellifs Hausthiir warte kein Wort miteinander gewech selt. Nachdem sie mit ihrem Schlüssel geöffnet hatte, deutete sie ihr-in Ge liebt en nur durch eine Handan an, daß er ihr folgen solle, und ging sofort in das Wohnzimmer, wo sit ihre Winter-, ei ne stattljche wohlbeleibte Dame, die fortwährer in taufen-d Aenasten über den Eigeniwillm ihrer Tochter schwebt-, vorfand. Sie hatte sich einstweilen das Warten auf das Brautpaar im Schautelstushl Vertrie tsstn und fikefi ein«-i Seufzer Der Er leichterung aus-. als Tje Bei-den eintra ten: aber ihr Gesicht zog sich bedeutend in die Länge, als Nelly ihr die Hand auf die Scknlt r legte mII sie bat sie für einige Minuten mit Hans allein zu la -ssen, und mit gemischten Gefühlen sah Usein feian iutirnftaen Tini-vie qermutti r nach wie sise gehorsam zum Zimmer binaustoatschdlte Q-J- .L«:.... « ,» « s - - »oui«-» qvcc unu- u««t, chucrzl Icllxc Bretti, sobald sich »die Thür geschlossen hatte, und warf ihren neuen the-irren Frühjahråhut achtlos aus das Saphir-; »zwischen uns ist Alles vorbei, sbenn ich hab-.- keine Lust, däe zweite Gxige zu spi;len, selbst nicht für bas- schönste, »siißest«e'« Märchen ausder Welt. Wenn Du mich liebst, muß ich Dir recht sein« tri- ich bin, rsket Du hast mich liber lxsaupt nicht gern; auf kein-en Fall aber setze ich mich wirrer hin, um Dei-ne gefühlvollen Erinan mit anzu hören. Es ist mir vollständig gleich gilt-ig, wie eine Andere aussieht, mild wer sie ist, ich lasse mich doch nicht von ihr in ten Hinter-Freund MZVSMJ Du hast mich heute nicht »das erst-e Mal cnrf diese Weise beleidigt um getränkt, sei aber versichert, daß es das letzt-e Msal gewesen ist!« Sie shatte die Worte so hastig unt überstiirzt hervorgesprutzelt, daß sie jetzt athinrlos aufhören mußte, und Hans bonutzte sofort wie Gelegenheit, um flu- tnist vollständig ruhiger Stim me zu erwidern: « »Ich habe nur gaoacht daß Dich Alleg, was mich ern-betrifft interzssiren würde —- selbsst eine alte Liebe.« Mit einem verächtliche-r Blicks, der so sdeutlich wie möglich sagte-: »Wie we nig verstehst Du die Frwuen!« sit-h silyn Nelley an, ihren Lippen aber ent schlüvste nur eine einzige Silbe-: »Narr!« Zu jeder anderen Zeit hätte ihn dies gewöhnliche Wort von ihr nur unan genotkm berührt, ttr verächtliche Ton jedoch, in dem sie es heut-e aussprach, teizte ihn dermaßen-, daß er seumoth im Gesicht war-de und zornig erwi derte: « »Wenn Du schon so srüh nrit ver Eise-sucht Mängst —« »An-gefangen und beendet,« entgeg nete sie hitzig, »ich schicke Dir morgrsn Dein Bicvcle zurück,« —- -denn in un serer modernen Zeit nimmt sdas Zwei rad jetzt öfters die Stelle des Verlo bungsringes ein« Hans nat-in seinen Hut: »Du willst es, usnh es ist Deine Schuld —« »Ich weiß es, und nun ach-S« Die Haustlkitr fiel ins Schloß. und das erregte Mädchen stürzte qui dem Zimmer, um mit Gerva stiie hervor brechenden Thrärsrn zu unterdrsiickenx sder Mann aber. Eber sdcn »so-ne pas-« aemacht l:-atte, ging langsam und nach donllich siinsszs Werkes und murmelte ,,Sie bitt ganz Rscht Mhtkbn tmd ich war ein Narr, ich tät-te nur von »Mi dern« unrs nicht von »An-nas« sprechen sollen!« - Radfahkers Kriegslisä Die Radfahkermanie ist ein Segen für verckbfchiedate Liebhaber-: das em pfand auch Hans und verfuschckh die Legt-.- in seinem Herzens und Man msLck mdkoien FIWU mtid WZW auszufüllen· Trovdem bemalt-n sec s ne Freund-, daß er raising vcsn Ermi kser zu spielen, dasß er sich nickt mehr um sein-e Fris Irr titmmerte usnsrx die Ge schäft-stunden pünktlich einhirslt, ja, daß er sogar nmnchmal länger als nö thig auf dem Woir blieb unfo mit seinem verwilderten Hamruchs bei-— Ialxe toie ein Fußballspieler aussah-. Jnsnerlich aber trug er sich mit r-·:r.:r Idee, und da sie bei seinem etwas schweren Denke-mögen nur langsame Fortschritte machte, idauerte es keins-he zwei Mo satte, bis sie vollständig zur Reise gelangt war. Das-m aber lauft-e er sich ein Tand-m und ließ es sich ans sein Zimmer schicken, und mindestens ein-e halbe Stunde betrachtete er es dort in iiesstem Stillschweigen Ausgeregt girg er in rer Stube hin unsd her, tauchte verschiedene Cigarren nur hat-b zu Ende, zwickte seinen Hund in den Schwanz und in die Ohr-on und wars »die Zeitungen um sich herum. Als fei ne Ungeduld ihren Höhepunit erreicht hatte, trat sein Freund Werner ein, der sich ebenfalls für Räder interessirie« aber nicht von der Mir-nie für sie be herrscht war. uind sofort wurde er vor die neue Maschine geführt, die Beide nun auf das Emgehensdste untersuchten und tritisirtm Warten als der Arl ti,re verstand schon besser, mit den Frauen umzugehen, und-Hans die Ge leqenhcit benutzen-T ergriff ilxn am Arm und schüttelte ihm sein ganzes Herz aus-. Er erzähisie ihm von seine-m Zerroiirfniß Ins-i Nelln und beschwor ihn, ihm zu Iiyelsem alt-er der Freund, der ihm zwar angelegenstliQ doch mit etwas gelangweiltism Auårdrucl zu hört-e. brachte seinemLiebesschmerz nur wenig Sympathie entgegen Je weiter er indessen in sein-er Erzählung fort-— schrästi, desto interessirter uner gespann zrir folgte Werner seinen Worten, und salH er geendet hatte, konnte Jener nur mit Mühe ein leiseå Lächeln unter drücken »Eigentlich ist Dir ganz recht gl scheh-en.« bemerkte er, als Harz geen det hatt-; »Die konntest Du nur so dumm sein und ihr« von ein-er »An-ve ren« vorjammern? Das lasse-n sich die Weiker nssemalsgefallen, und Du trägst ganz allein die Schuld an Eurem Bruch. Jch will mich damit nicht zum Vertheidiger tlseinlicher Eifersucht-: leien aufwerfen, aber das merke Dir, alter Kerl: komm Du mit Frauen gut entglomm-en willst, so sasse sie mir Handschuhen an! Bei Nella wirst Du wohl ausgespielt haben armer Junge mxlo das thut mir aufrichtig leid um Dich, desan sie ist ein virteufeli hüb sches Mädchmk« »Ich verlange keine philosophischen Abhandlungen von Dir, ich verlange Deine Hälse, und Du kannst mir hel fen, wenn Du willst,« erwiderte Hans flehend und hielt ihn- noch immer am Arm fest. »Aber wie?" Während der nun folgenden Erklä rung öffneten sich Werner’s grün-lich grause Augen immer weiter und weiter vor Erstaunen, und als ter ungleich liche Liebhaber endlich mit ziemlich be schämter Miene lxrsvorstotterte, um was es sich eigentlich handelte brach sein Freund in ein- nicht melyr enden wollend-T schallen-des Gelächter aus. »Hanss!«"sagte er stöhnt-nd »ich habe Dich immer für einen Einsaltspinsel gehalten, aber heute thue ich Dir feier lich Abbitte den-us Dein Plan ist ein« sach großartig. Die Jsoee ist zwar nicht ganz originell, dafür ist es jedoch das Mittel zur Ausführung. und da wir Alles daser besehen-, gieb Deiner ge wöhnlichen Lammsaerlullo einen Stoß und gehe are-f das Ganze Nur mit Gewalt gewinnt man die Frauen, also vomärts, tapferer hell-l'« - »Willst Du mir «kelfe!i?« sragte Hans kurz. »Ja «-— und wann ?« »Morgen.« Der Friedensstifter und das Takt-dem· Es ist eine weit-verbreitete Ansich dcxß großgewachsene, schlau-ie, schwarz äugiqe Frau-en mehr Msuih als kleine, zierliche, blauäugiae besitzen: bei Nelly war das ask-I nicht der Fall, denn sie gehörte zu den ängstlichen Rat-sahns eins-In und hatte fich, seitdem sie das Verlobungsbirvcle asn Hans zurückge schickt bat-te, fast gar nicht mehr auf ein anderes hinwfaewagL Jht stahl graues Spoktsostiim hing am Napel im Sei-krank, use-d so oft sie es ersah mußte sie an Hans den-ten, W Ton-m men Hans und seine nennst-e Manie. Wen-Ei sie sich aber an das leütes Ge spräch und an »die Andere« erinnerte wies sie jedes sanfte-re Gefühl mit Ent püfiunq von- siszdmn sie hasm wcht ge handelt nnd würde ei Niemals kreisen Dmmä versuchte sie Mus, sich ihres hewisamö zu usw« sich ebn l 1 Herreden Haß sie weine-r ihn- noch ihre köstlichen Anssliige zu Zweit-n aus dem Rad vermisse, und daß ihr Musik, Let tiire tin-d Handarbeit bedeutend besser ais sder Sport gefielen; nnd in recht traurige Gedanken versunken, saß sie eines Nachmittags vor dcm geöffneten Flügel im Wohnziminer. als das Mädchen eintrat und Herrn Werner anmeldete. Wer-net war der verzogencs Liebling der Damen, weil er gegen alle gleich galsant war und man sich ksrimlsich die schrecklichsten Gkschichten von seian stürmischen Vergansgenskrt zuflüsterte Da er den Frauen und Mädchen er lau-bie, sich in seiner Geg rnvart stets so egoistisch wie möglich zu zeigen, und « sie von diesem Recht, dass sie sofort in die beste Laune versetzte, auch den aus« "giebigsien Gebrauch machten, war et ihnen zu jeder Zeit ein Dei-willkomme ner Gesellschaften Den Geistreichen sagte er Komplimenie über ihre Schön heit, bei den Schönen bewunderte er ihren Verstand. und Denen, die i bn in teressirtem dichiete er alle möglichen »Tai-enden und Vorzüge an, mochten sie sie nusn besitzen oder nicht. Nelly war von jelcer einer sein-er besonderen Lieblinne gewesen, und anch si: hatte] in der letzten Z-ii, seit der Trennungl von prsz öfters an ihn aedacht. ( E Also haben Sie das Radsahrenl Ewitllich ausgegvben?« fragte er anschei- I znend bestürzt, nachdem sie sich einig-II HDVJZEnuten unterhalten hatten. i , ,Far.·;(en Sie jetzt auch schon wie all j l xdie dumm«-n Männir an, nur von Rä stern in sprechen-. "· E »Ich danke Ihnen fürr is versteckte EKonipliment, « erwiderte er init let sein iLächss ln »aber wenn ich das jetzt thue, ! kbabe ich eine ganz besondere Ursache kdazu. Meiner Meinung !« ch ist dasj i;Bici)cle, das ganz und gar i·.« chi siir zuns civi lisirte Menschen daß-i, von et Eneni alten MS santbropt n erfunden EtvoiI.-n. Jch radle grundsätzlich nie gmals allein denn es macht inir keine E Freude, mich stundenlang iii meiner ei nensn Gesellschaft zu laiiawesz len: ich thvill meinen Mund zu dem akbraii ; chen, zu dein ihn mir der Schöpfer ge Egeben bat, zum Lachen urd Plaudern, ’ Zitnd iiichi nur-, um ihn cill zwanz: a kMiiiuten einmal zu öffn: n-, damit ich Ici n Glas Bier die durstiae Kehle bkii iunteraieszen kann. Wenn diese Manie so weiter um sici creifi, arteii wir noch zuletzt in eine Nation arti-sitt »Schtvri ger«. Misantbropeii und Säufer auss« i Während sich Werner sei nein Rode- « jstroin ibbirließ, und dabei sei-ne Auaen tforttväbrend ans Nelln s Gesicht hafte Eim, fiel es ishr auf, daß er allerdings bedeutan besser als Hans zu sprechen Zverstand —— aibr wie dannen-d waren Eseine Schultern, fast so abscrlleiisv wie «e:ne Champagnerflaschet »Ich stimme mit Ihnen überein,«» ierii gegnete sie lebhaft, »und wenn auch: jdie entbusiastischsteii Radfalbrer dar-. EGegenstbeil behaupten so bliiebe ich doch bei meiner Ansicht, daß jeder laiid » Ischaftliche Reiz dein Auge Desieniaenz ; Intarbrn iiiiiß, der nur daraus bedachtE Iist, die größte Kilometerzabl zurückzu leSM- « . »Es giebt kein Vergnügen sür sichj allein es muß zui Qweien genossen wer- i den« fubr Wer-nie fort, »und darin liegt der größte Fehler des Bicncles. iDagegens Ist das Tandem. als das- ge tdde Gegen-theil, eine bedeutend schö nere Erfindung, und erst auf ihm nimmt die Frau rie richtige Stellung ein« die sie im Leben ausfüllen soll.« »Wteso2« »Sie gereicht ihn zur Zierde und Ibat so gut wie nichts zu thun-« Und Beide brachen iw ein herzliches Geläch Etck MS. E »Ich habe ins-in Tandiin unten sie-den« loa Wer-net aus-s »die unver schämteste Weise wettet, »und kam nut thraus imi Sie zu fragen, ob Sie sich Iniir anvertrauen wollen. jetzt aleich?« Als er aber sah wie Nelln über ihr ganges liebliches Gesicht trröttete, be lwutr er beinahe das Versprechen da er dem Freunde aeaeben hatt-e und wünschte, daß das Rad wirklich ibm sie-hörte »Ich bin eine sehr furchtsaiiie Raid Ton-ist« ( ,T«—esiv Hoff-ff Merer er fsfwclL ,,wollen Sie sich fertig waschen?« Erst seht fab- fse. hfz er im Rad fahrerkostiim zu ihr gekommen war, its-w daß sein-: etwas umntmickklfitn Bei» In written Siriiwfen steckten, mw sie erklärte sich sofort bereit, ihm zu folqm Das Tau-dem stand auf einer whi qen, etwas abfchiissigenStellie der Gar kens, und ais Wem-er ihr Humdfbapb smfzte er leise und lächelte eigen-Mänt ksäch few-erbot vor sich hsm, dann aber sprang et mit wichnnEnHchktsß Hacke-r ihr auf. und in ziemlich schnellem Tempo ficht-m Bett-e sdawsn l J Jm tiefsten Stillschweigen vergingen einigt Minuten, und Nelly, die » IF reits wunidertn daß ihr Begleiter doch im Salon und can-f wem R de gleich zu Hause war, sich so stumm ver hielt, begann als die Erfl:e, über die Schulter sprechend, die U«n-ier«hI-ltuwg: Es ist ein sehr angenehmes Gefühl » für mich, Daß ich-einen so guten Rad- i fahrer hinter mir habe." »Ist es das, Nelln?« frag-de ein-e s Stimme, teren tiefer Baß nur Hans angehören konnte; denn Werner sprach in bedeuten-d hölxerin Fisteltönen ,,T-u?« rief sie zitternd aus und wen cete sich um, »was soll cis-s heißen-? Wo ist WAer Laß mich herimstser!« ,.Springe nicht ab!« erwiderte hans mit gebieterischer Stimme-, während er in fieberhafter Erregunsg weiter fuhr: »Jetzt, wo ich Dich endlich einmal für mich hab-, lasse ich Dich nicht eher Us, als bis ich mein Herz vor Dir möge fchütiet habe, und wenn ich bis nach Hinsierindien fahren sollte. Nenn-e es einen UeberfalL ein-en Schrlmenstteich. nenne ei, rrie Du willst; in ider Liebe und im erieg sind alle Mittel erlaubt. Wer-net hat mir geholfen, »denn Du haft mir nicht auf meine Brsiefe geant- . wert-en seiteni wir uns gezankt Ihn-ben, Nelln, und meine verschieden-en Besuche f hast Du nicht angenommen Aber ich habe es mir in den Kopf gefest, daß ich Dich mif irgend ein-e Weise spr »in müsse, —- versuche nicht, abzuspr Jen, es ist gefährlich! und Du mußt mich bis zu Ende hören. Du hast mich f einen Narren gefcholien, Nc»lly, und Tssu lxasi vielleicht Recht gehn-ht, aber Tn vEst auch nicht klüger als ich, denn Du ireifii txt-z qui, Das-, ich nur Dich liede, Daß mir die Andere nicht halb so — rkkel irtrtly ist wie Tu, um daß sie ab ziettzn um tor: Und begraben ist, und um —im1:.«-.n »Ur nicht rules to saaen urtI ai uedriictem tvie ich es; gern » möcht-, Intedl wie ich es empfinde, aber diese-:- aanzc »ertviirfnis!, ist Unsinn nnd stirrerseL Wenn Du mich wirl « lich nicht liebst, Dann sage es mir frei , ter; r-, dann saae mir: »Hast-L ich sz liste D rch nicht, « nnd ich weist-e fort- ’ att- :n nnd Tiair nie wieder be lästigen Aber wenr Tit mich liebst « und ich glaub-e, Du tltust eis, s- so vergiß. dass; ich ein Dummtcspf und ein Narr war und Dir eine »An-dere« airftischtse, die lebet-sit wahrsckqeinlich jetzt schon verlobt oder verlieiratliet ist, und aus der ich mir nicht Dass l.5teringste mache. Sag’ ei-» rnir Nelly. sag« seg mir, das Leben is: so ls.:rz, und wir wollen nicht seine schönste Heit Verpassen, sage mir, ob - Dir mich noch immer hassest ich werde rn: ch nicht zn Tode trinken oder ansiere « Tu inrnheite n i.ad;en, aber ich werde Partien unr morgen Berlin fiir immer » verlassen! Jetzt gielz mir Deine Ant wort u O trlaulse mir, »sir berunterzu helfe-is« Diese leidenschaftlicheAnsprache war zwischen Piifsen und Stößen, als er einen kleinen, ziemlich steilen Ali-bang lieruntersirhn dicht an Nelltfs Obst aei sprachen trorden, und sie tonnte an der Aufrichtigkeit seiner Worte nicht län aer zweifeln, Und als Hans ils-r jetzt mit der höflichen, etwas entfernte-n Ar tigleit »eines Radfahrerlehrers herun terhals, sal) fiel-aß sein sonnvetdranni th Gesicht tief erblaßt war, und daß sie seine Augen tritr und angstvoll an- ; schauten. « Jn einer Selunre durchkreuzt-ten Tie - verschiede Gedanken eiEsr Gehirn "« » Welch’ prächtig-en lrastvoller Mann « war er doch, und wie einfach imd gra reaus sein Wesen. wie rasch hatt-e er seinen Fehler erkannt, und um wie viel höher stand er als alle die geistvollen Köpfe, die so geschickt zu lügen ver stehen, und die es nie rnit der Wahr teit ernst nehmen! ,Las3 uns rie ,,Andere« vergessen Hansl« war Alles, was sie sagte, u , sie leqte ihre Hand in seine zittern braune, und aus dem Tandam fitr Puin tlxaten sie das auch bald. « « Oe se :- j I « ««Tp »Der Plan ist vortrefflich gelu«meii, alter Junge!« lachte Hans, als er Wer ner miesoerfatix »sie hat eingewålligt, daß wir unk im nächsten Monat heim then wollen; haft Du uns fortfahren set;en?« »Ja, ich sagtu »Gott segne Euch, meint Kind-ri« und schluig mich in die Büsche, denn ich wußte, daß ich über flüssig war.« ; » »Ich werde es Dir nie vergessen, und wem Du auch Einmal in »der Vatsche stecken solltest, helfe ich Dir heraus-. Einstweilen lade ich Dich hiermit zur Hochzeit ein.« Werkes gähnte used steckte sich eine Cigarte an ——— die Liebeöangelegmchei ten Andern interesfmn W nicht be sonders, selbst nicht« wenn wtt bei der glücklichen Lösung die M im Spiel - gehabt haben. «