Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 26, 1897, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Grand Island
l Jahrgang 17.
ZWEITEN M YMÆ
Grund Island, Nebraska, Freitag, den 26. Februar 1897.
Nummer 25.
L Testameutsaufechtnngem
Erfolgreiche Testamentoanfechtungen
.- sind etwas so baufigee, daß. man bei
der Abfassung seines letzten Willens
nicht vorsichtig genug zu Werte gehen
. kann; sind ee doch nicht so sehr die
s Dispositionen eines Testamenteo alo
solche, welche von den Aduolaten ange
riffen werden, sondern die Testirfithigs
eit des Verstorbenen, welsche mit Vor
liebe in Zweifel gezogen wird. Die
Gründe, welche hierfiir vorgebracht wer
ir den, sind allerdings manchmal an den
Haaren herbeigezogen So versuchte
Hin Advolat vor dem Obergericht in
nnsylvania dao geistige Unvermbgen
stes Vaters dadurch zu beweisen, daß
rselbe bei Lebzeiten nie einee seiner
Kinder bevorzugt habe, in Folge dessen
nicht bei gesundem Verstande gewesen
sein könne, als er sein Eigenthum
ungleich vermochte. Lberrichter Person
entgegnete hierauf, daß ihm dieg gerade
der beste Beweis dafiir scheine, das; der
Vater wußte, was er that, denn ein
s Testament sent in einem gewissen
Grade Ungleichheit voraus. Jst kein
Testament vorhanden, und wird die
I interlassenschaft nach den in solchem
k- alle eintretenden gesetzlichen Bestim
l· mungen vertheilt, so erhalten die Erben
leiche Theile. Sicherlich mag durch
. estamentebestimmungen häufig ein
Unrecht begangen werden, aber an und
s ftir sich kann aus der ungleichen Ver
theilung keine Bevorzugung oder unge
hdrige Beeinflussung heraueloustruirt
; werden« So mag ein Kind von zärterer
; Gesundheit sein ale die übrigen, oder
unfähig, sich in gleicher Weise nor
wärto zu bringen, wie seine Bruder
c oder Schwestern. Es ist ganz natiirlich,
wenn fiir ein solches Kind besondere
f Bestimmungen im Testament getroffen
werden. Auch mag ed andere gute
Gründe fiir die Handlungen-esse eines
Vaters geben, der seine Flinder alle
wie sein Leben liebt. Ein Kind lann
» zum Beispiel lible Gewohnheiten
— ben, die man durch eine Anat-rentie
» stimmung zu ziigeln oder zu bessern
ver ncht. Dot- ist offxnbar Lein Beweis
i gei gen Unvertnogene deo Testatoro.
f Freilich entziehen sich die Grunde
F
sitt derartige Testamenteversiigungen
dem Unbetheiligten sehr leicht, und der
registrirende Beamte, welcher bei An
- sechtungen die Thatsachen in Erwägung
zu ziehen hat, hat mitunter einen
schweren Stand
Andererseits kommen Fälle vor, in
denen Testamente von den Gerichten
sltr giltig erlliirt werden, obgleich deren
Form oder Bestimmungen die and
habe zu einem erfolgreichen Angrtff zu
bieten scheinen.
So wurde in Pitteburg ein von dem
s Kontraktor John lSullivan aus einem
s Notizbrtchblatt mit Bleiftift geschriebe-;
neo Testament, welches lautete : »Wi« !
ruy property rny with, my limitan
als giltig zugelassen, obwohl der Testa-!
tor, der bei einem Unglliadfall sein
Leben verlor, in der Eile dao Borworts
,,at« weggelassen hatte; denn ein
Zweifel über den Sinn der Worte wars
As- Av
s. must ocrtroar. ;
In einem anderen Fall wurde ein
) offencr Brief alo gilttgee Testament;
angenommen. Eine gewisse Frau Hat-;
riet Slataper ttnox hatte an ihre Mut-»
let einen mit Vteistist geschriebenen;
gib lediglich »Hm-riet« unterzeichneten
rief gerichtet, den tnan nach dem Tode Z
der Schreiber-in in ihrein Zatrcibtiicn
and. Sie machte darin Bestimmungen
I her ihre Lieblingelsunde und iiber die
Verwendung von etwa statut. Die
Mutter sollte die Hunde übernehmen, «
nnd die betreffende Summe sollte in
kleinen Theilen den Sonntagoschtileriw -
nett der Erblasserin zu Gute tonitnens
Das Testament wurde von dein Gatten
der Verstorbenen angefochten nnd zwar
daton hin, daß nicht der volle Namen
unter-zeichnet war. Der betreffende
Eonntybeatnte in Bitte-durch Register
Connec, ließ sedoch, nach genauer Prit
fnng der Thatsathern das Testament
alo giltig zu, und das Obergericht, bei
welchem Berufung eingelegt wurde,
bestätigte die Entscheidung Dieser
Fall wurde ein sehr wichtiger Pra
zedenzfall im Staate nnd wird sehr:
· häufig von den Advolaten eitirt, nicht«
wegen der Summe, tmt die es sich han- i
delte, sondern wegen deo aufgestellteni
Prinzip-a Jn der That wird ca tvohtx
äußerst selten oortotnnten, dasz litnderi
in Brieer an ihre Eltern ihren vollen »
Namen ttnterieithnem ttttd naihdcnh
einmal Handschrift und Unterschristj
der Erblasserin als echt ettannt wor
war dies genügend.
großes Interesse erweckte der Falll
« »i« an Cassie Berg in Hutten,
gilt-. I s dieselbe starb, war kein Testa
ment vorhanden, nndder Gotte ließ sich
in Folge dessen zum Verwalter der1
z interlassenschast, die einen Werth von
» too,ooo hatte, einse n. Ein Jahr
- später fand matt del e net- gründlichen
-. Oauereinianns ein Rotittbtnb in wel
chem, von unbekannter Hand geschrie
ben, die Worte standen: »l give all
nt)· property tu my kinshnnii anti
nppoint ktim ones-time ist this, my
lust- will;« die Unterschrift war die
jenige vom-Frau Cassie Berg. Dieses
Testament wurde ale vollkommen giltig
erklärt. Es stellte sich niimlich heraus,
daß Frau Berg vor einiger Zeit als
Heugin bei dein Testament einer
ireundin sungirt und bei dieser Ge
legenheit dem Attorneh John Hunter
gegenüber ihre Verwunderung geäußert
hatte, wie kurz diefev Testament sei
Der Attorneh erklärte ihr, man könne
ein Testament nochkiirzer abfassen, und
schrieb ihr die obigen Worte mit Tinte
in ihr Notizbuch Später unterzeichnele
sie dieselben, ohne Jemand davon
Mittheilung zu machen.
Die deitsatinee als Wohlthäteritr.
Einer Schilderung des »Berliner
Tageblattee« über die Heilvarmee ent
nehmen wir das Folgende
Mag die Heilearmee auch nah se
vielen Anfeindungen——berechtigtei«. oder
unberechtigten, sei dahin gestellt--aus
gesetzt sein, eines ist sicher: Für die
Armen und Elenden hat sie schon un
, endlich viel Gutes gethan. Besondere
f segenereich wirkt sie in den Großstitd
; ten, tvo Jammer und Noth sich mehr
szusammenhaufem als auf dem Lande
soder in kleineren Etadten. In den
’Llr1nertvierteln t«ondons zum Beispiel
hat die Heilearmee zahlreiche Her
bergen lehtsitersi und Armenkiichen
errichtet, die den obdachlosen Armen
llnterkttnst bieten respektive den ärmsten
H illassen der Londoner Bevölkerung kraf
tige, schmackhafte Nahrung liefern.
Hinratie wird allerdings nichts ver
sabreichh dazu besitzt die Heileatmee
snicht die Mittel, jedoch werden nur
: mittintale Preise verlangt
i Die Herbergen werden se nach dent
iEintrittepteis in verschiedene Klassen
sgetheilt und bieten ihren Besuchern
demgemäß mehr oder weniger Bequem
lichkeitern In einer Herberge mit 150
! einfachen Holzpritschen kostet das lieber
nachten 8 Pfennige l l Pennh). Außer
J dem erhellt jeder Besucher eine Nation
’ trockenee Brod, sowie heißes und kaltes
JWasscr nebst Handtuch und Seife zur
»Neinigung. Just ll Herbergem die
36«ttt Personen aufnehmen können, ver
: langen lt3 Pfennige als Eintrittepreis.
IHier erhält der Gast schon eine See
gratimatrahh Kissen und Decke. Eine
zandere Herberge enthält 120 Schlaf
pliihe zu 24 Pfennige. Hier erhellt ein
Jeder ein besondere-ii Zimmerchen zu
gewiesen· sit 5 Sheltere, die 740
Personen beherbergen kennen, kostet das
klebernachten 32 Pfennige, woslir noch
zum Abendbrod und Friihftiick eine
Kanne Kaffee, Thee oder Kakao nebst
Brddchen geliefert wird. Vier Her
bergen mit 590 Betten lassen sich 32
und 48 Pfennige pro Nacht bezahlen,
wofiir sie besondere Bettstellen liefern
und Rauch- und Lesezimmer sowie
andere Bequetnlichkeiten eingerichtet
Bei kalter Witterung find diese
Sheltero bis aus den letzten Platz ge
stillt. So beherbergten diese Schlaf
hiiuser im Jahre 1895 pro Nacht mehr
als 4000 Personen. Auch die Besuchei
dieser Herberge-n lassen sich je nach Art
der Herberge, welche sie srequentiren,
in verichiedene Kategorien eintheilen.
Die Gaste der l-Peiinh-.Herbergen
stehen natiirlich aus der niedrigsten
Stufe. Zie sind iainintlich gänzlich
obdachlotz, verionimen und ost dem
Hungertade nahe. Die Kategorie,
welche die 3 Pences (2«t Pfennigeis
Sheliere aufsucht, bezahlt schon gern
einen Extragroichen siir gewisse Ve
gueinlichieiteii, während die Besiicher
solcher Herbergeii, in denen das lieber
nachten 32 und « Pfennige losiet, ost
regelmäßige Beschäftigung haben und
eine verhaltnisnnaßig glücklichere iilaiie
der Votidoner Vlriiteiibeodileriing bilden.
Gegen 5 llhr Nachmittage werden die
Thore der Eheliers geofinei, iind bie
8 Uhr Abends finden sich dann die
Gaste ailnialig ein. Watniea Wasser,
Seise nnd Handtiich wird iiberall
giatie geliefert, nnd inei- ee wünscht,
kann in den besseren Hei-bergen iiir 8
Pfennige ein warmes Bad mit Seise
nnd einem besonderen Handtiich erhal
ten. Nachdem Abend-I itasiee, Thee
nnd so weiter und Bradchen verabreicht
sind, werden die Leute angehalten, zu
leien und ihre Kleidungdsiiicke auszu
befsern. Uin 8 ilhr wird eine Andacht
abgehalten, woraus Jeder geräiiichloa
feine Schlafstiitte auszuiuchen hat·
Außer Matt-irae und i«ederdecke gibt es
kein weiteres Bett-Zeug, war-, da die
Temperatur in den Schlafraumm stets
aus Pius is Grad Reaiimur erhalten
wird, auch nicht nöthig ist. Olii rdeai
ermöglicht diese einfache Eini- chtiing
eine tägliche griindliche Reinigung.
Die-seitdean lsnnem da iie aiis
Leder sind, abgewaschen werden; vie
Matratzen sind frei von Ungeziefer und
werden täglich, wie auch Tische, Bänte
und so weiter, gründlich desinfizirt.
Diese letztere Klasse Herbergen werden
jährlich von mehr als 1,500,000 Men
schen ausgesucht.
In den 13 Volks- respektive Armen
llichen, welche die Heilearmee in der
Themsestadt unterhalt, wurden in 1895
3,396,078 Mahlzeiten veradsolgt. Das
Gekaufte kann an Ort und Stelle ver
zehrt oder mit nach Hause genommen
werden. Es kosten da zum Beispiel
eine Schlissel Suppe mit Fleisch 4
Pfennige, 6 Unzen-Brod 4 Pfennige,
eine Schüssel Kartoffeln 4 Pfennige,
ein Napf weiße Bohnen 4 Pfennige,
eine Schüssel Fleischpudding mit Kar
toffeln 24 Pfennige, eine Portion ge
piikeltes Rindfleisch 16 Pfennige, eine
kleine Tasse liasfee, Thee oder Kakao
4 Pfennige, eine große 8 Pfennige, 4
Unzen Brod mit Margarine, Obst oder
Obstmus 4 Pfennige nnd so weiter.
Jn diesen Speiseanstalten verkauft die
Heilsarrnee allein jahilich Ihm-»Amt
Mittagerationem Jhr Einkauf an
Lebensmitteln ist demgemäß ein ganz
enormer· Ader nicht nui nuf die Errich
tung von Herbei-gen und Volke-kochen
beschränkt sich die Thatigleit der Heils
acmee, sondern sie hat unzählige andere
Institutionen, wie Arbeits-nachweis
bureau6, Jndustriewerlstiitten fiir Man
ner und Frauen, Armentolonien auf
dem Lande, ja sogar iiberseeisrhe Kale
nien in’d Veven gerufen, um die Ent
lriifteten, Gefallenen und Verkomme
nen wieder zu nützlichen Mitgliedern
der menschlichen Gesellschaft zu machen.
.- .--:-..!-- Its-, ,
iakugscugc qucch
Wer Thiere aufmerksam beobachtet,
wird finden, das; dieselben fast aug
nahnieloes neugierig sind; er wird aber
auch finden, dafi sieh darin einzelne
Arten und Exemplare besondere aud
zeichnm An der Spitze der neugierigen
Thiere marschiren zroeifetlod die
Affen, die jede -ache, jeder Vorgang
interessirt, ja ictbst Dinge-, die ihnen
gefahrtich find und vor denen sie mircht
haben wie vor Schlangen, und dort
öffneten sie, utn ihre Neugier zu be
friedigen, den Deckel einer Stifte, in
die man vor ihren Augen Schlangen ge
bracht hatte, und stoben dann vor Ent
setzen und tnit Angstgeschrei nach allen
Winden auseinander.
Niichft den Affen sind unter den bei
uns lebenden Thieren die Hunde, Zie
gen, zeiihe und Pferde, auch Katzen
und Ganse sehr neugierig. Beim Hund
zeigt sich die Neugier- oft in recht brat
liger Weise. Ein Beobachter erzählt,
wie eine Seifenblase in seinem Zim
mer langsam iiber den Teppich schwebte,
die den anwesenden Hund alsbald leb
haft interesiirte. Da er aber wahr
scheinlich nicht daritber klar war, ob das
Ding lebe oder nicht, getraute er sich
nicht nahe herzu nnd erst auf Zureden
seines Herrn naherte er sich dem schwe
benden und schimmernden Ding und
berührte et- norsithtiger Weise nicht
mit der Schnauze, sondern ntit der
Pfote. Die Seifenblase zerptatzte
natürlich sofort und der Hund sah sie
nicht mehr-; aber das Bild ausgepräg
tester Ueberraschung, welches nun der
Hund darbot, soll tostlich gewesen sein.
Die Neugier der Ziege ist den Land
teuten und Ziegenhirten wohlbekannt
und fie gibt denselben oft Anlaß zu
großer Heiterteit. Wird die Ziege vorn
Stall und von der Kette frei, fo fiihrt
sie ihre Neugier iiberatl hin, sietorntnt
in die Küche, in die Stube, steigt die
Treppe hinauf in den obersten Stock
und stellt sich überall mit den Vorder
fiiszen auf die Gegenstände, springt auch
auf dieselben, urn zu sehen, was sich
dort befindet. Tschudi erzählt irr sei
nem Wert: »Das Thierleben der
Alpentvelt,« daßden Getnsen ihre Nen
gier oft verhängnißuott wird, denn die
Jäger stellen zuweilen fremdartige
Dinge im Gernsenreoiere auf, welche
die Neugier der Gernsen so reizen, daß
sie iiber dem Anschauen derselben den
heranschleichenden Jäger nicht bemer
ken. Derselbe Autor erzählt auch fol
gende tomische Cpisode, welche equng
länder an einer Ziege erlebte: »Ein
Englander hatte sich auf der Griniset
unweit des Wirthshausee auf einen
Baumftanun niedergesetzr und war über
seiner Lettiire eingeniett. Das bemerkt
ein in der Nähe utnherftreifender Zie
genbock, nähert sich neugierig, hält die
nickende Kopfbewegung des Schläfers
stir eine Herausforderung stellt sich in
Positur, mißt die Diftanz und remrt
mit ewattigern Hörncrstosi den un
glücklichen Sohn des freien Albiong an,
der sofort fluchend arn Boden liegt und
die Füße in die Luft streckt. Der sieg
reiche Bock, fast erfchroeten über die fo
eringe Widerstandstraft eines Britens
Fchädelch frei t mit dem einen Vorder
nß auf den tamm undsieht neugierig
Hei-eurem zappelnden nnd schreiend-en
w
wie neugierig renne nnd Pferde
sind, davon wissen Maler, die ihre
Kunst im Freien ausüben, zu erzählen
Hat ein solcher sich aus einer Wiese
niedergelassen, iti der Nähe weidender
Kühe oder Pferde, und liegt sein Stig
zenbuch vor ihm ausgebreitet, so erhält
er bold Besuch, denn die Kühe oder
Pferde kommen neugierig heran, stellen
sich im Kreise um ihn hernm, recken die
Hälse und schauen aus das Papier hin.
Wie die Genisen aus den Alpen, so
wird auf Cehlon anderen wilden Thie
ren ihre Neugier oft zum Fallstrick.
Dort befestigen die Jäger aus dem
Rücken eines Büffels brennende Lich
ter, hängen ihm eine Schelle um und
treiben ihn so ausgerüstet in der Nacht
in’6 Freie. Es währt nicht lange und
eine Menge wilder Thiere schleichen,
von Neugier getrieben herbei, nm die
ungewöhnliche Erscheinung in der Nähe
zu besehen, und werden dabei eine
Beute der lauernden Jäger.
Unter den Vögeln sind es die Papa
geien, die Krähenbägel, Raben, Elstern,
Kanarien, Meisen, selbst Raubvägel
wie der Geier und unsere Gans, welche
sich durch Neugierde bemertlich machen.
Von der Neugier einer Gans erzählte
1866 »Der zoologische Garten« fol
gende amiisante Geschichte. »Bei einer
Reihe von Jahren erregte in einem
badischen Landstädtchen eine Gans durch
ihre besondere Liebhaberei die Aufmerk
samkeit der Bewohner. So oft nämlich
der Geineindediener, toie et- gebrauch
lich, mit einer großen Schelle auf den
Markt trat, um eine Verordnung oder
Belanntmachnng auszurnfew trennte
sich von der gewöhnlich am Bache Ver
sammelien tsiänseheerde eine unregel
mässig schwarz nnd weiß gezeichnete
Gans und warschelte eifrig in den tereio
der zuhörenden Bauern. Dort stand
sie während des Vortrages unbeweglich
mit emporgestreckt-m Kopfe wie wenn
sie die Ausnnsrlsamkeit des menschlichen
«Anditoriumg parodiren wollte, bio sich
am Schlusse die Schelle wieder verneh
men ließ. In diesem Vlugenbliite setzte
sie sich wieder in Bewegung, um dem
Augrufer zur nächsten Masse zu folgen.
Stand er wieder still und schellte,
gleich stand ihm auch die Gang wieder
in ihrer lanschenden Stellung gegen
über, nnd so folgte sie dem Manne
unermüdlich durch dat- ganze weitliinfige
Städtchen und stirlfte erst, wenn er seine
Arntecichtung vollendet hatte, ihren
Bach und ihre Gesellschaft wieder auf.«
Bestrafung der Falschmünzer in
China.
Falschmiinzerei wird in allen Staa
ten empfindlich geahndet. Am schwer
sten aber sind die Strafen siir Herstel
lung falschen isteldeo in China. Gießt
dort zum Beispiel Jemand heimlich
10,00» Kupfer-Krisen lWerth etwa
810), oder gieth er eine geringere An
zahl öfters ale einmal, so steht daran
die Enthaurtnng Diejenigen, welche
ihm behilflich sind, indem sie die
Münze ihm ablaufen nnd in Umlauf
sehen, werden zu Sklaven gemacht und
nach Ost-Turtestan ocrfchickt. Der
Eigenthümer des Hauses, in dem der
Falschmünzer sein Handwerk betreibt,
der Polizeiches und die hauptsächlirhsten
Personen ded Dorfes werden, falls
ihnen die Falschiniinierei bekannt ist
und sie dieselbe den Behörden nicht
melden, ans drei Jahre in die Verban
nung gesandt. Sollte die vFisiilschrntg
weniger als l(),i«n) Fläsch betragen, so
schickt man den Hatiptfiilicher alt
Sklave in die Verbannnng; seine Ge
hilfen werden ebenfalls auf zwei bis
drei Jahre verbannt.
Dai- ehinesische Gesetz ist in seinen
Bestimmungen sehr utn stündlich Liliacht
man zum Beispiel Blei-trafen und
veransgabt man dasselbe ale Kupfer
Rasch so ist dies ein geringere-s Verbre
chen, als das Gießen von stunseptlaseln
nnd die Strafe darauf lautet ans Tod
durch Etdroiseln, anstatt dnt·lhEtttlsa11t
tnngx Personen, die behilflich sind,
die Münzein Umlauf Zu feel-n, werden
limi- Meilen tveit verbannt Belanst
sich die Fiilschnna ans weniger als l(),
000 Blei-Wich- so ten-d der Falschmün
zer als Silade nach Lstsanteftan ge
sandt; Kanser dieses ltiislh werden
aus drei Jahre verbannt. Personen,
die das Reichs-Rasch Itiedet«slhn1el;ett,
vernichten oder sonstwie versinininelin
werden geldpst, nnd solche, die ihnen
dabei behilflich sind, erdrosseli. Der
Hausbesitzer nnd die klinchbarth welche
von dem Verbrechen wnszten nnd ed den
Behörden nicht anzeigtem sollen gleich
falls erdrosselt werden. Irgend ein
Ortsmagistrat, dein es bekannt ist, dasz
in seinem Bezirke Falselnniinzerei be
trieben wird, der aber keine Schritte
thut. um den Hauptschnldigen zu er
greifen, wird seines Amtes entsetzt,
und man geht gegen ihn als eine Pri
vatperson gesetzlich vor. Sollteein
Magistrat nicht verhindern können, daß
10,000 iilisch zusammen geschmolzen
werden« la wird er auf einen anderen
Doctor Boyden’s
Neue Apotheke
ift jetzt eröffnet und fertig für’s Geschäft
fHBRMAN A. BAUMANN, Gefchäftsfühtet.
Posten versetzt und um eine Stufe
degradirt; sind es weniger als 10,000
Käsch, aber mehr als 1000 Kasch, so
verbleibt er aus seinem Posten, wird
aber um eine Stufe degradirtz unter
1000 Käsch verliert er das Gehalt
eines Jahres.
Die chinesischen Gesetze sind über
haupt so verwickelt, daß die Präsekten
nnd Ortsmagistrate sie nicht buchstäb
lich befolgen können. Jedermann im
chinesischen Civildienste kann, den
Statuten gemäß, Zahlloser Vergehen
angetlagt werden. So ist der Stadt
magistrat jedesmal dafür verantwort
lich, wenn Jemand geheimer Weise
etwas von dem Rasch abschneidet und
die Münze dann als eine gute in Um
lauf setzt; seine Wachsamkeit sollte
dies verhindert haben, und man kann
ihn mit einer Geldbuße belegen, die
seinem Jahresgehalte gleich ist. Das
chinesische tssesetzbueh droht zu viel mit
schweren Strafe-u, und dies hat zur
Folge, daß im Auge des Gesetzes Un
schuld etwas llnmoaliches ist. Dieser
Zug in den Landesgesetzen Chinas aber
ist die fruchtbare Mutter einer enormen
Menge von Korruvtion und Hinter
gehen. Der in Peting zur Ueber
wachnng des Magistrates ernannte Cen
sor, oder irgend einer der fims oder
isechsspkikeswnfien, vie Hm seiner Provins
iiber ihm stehen, findet sehr leicht
etwas, was er an ihm riigen kann, und
er staat ihn deshalb an. Der Weg zur
Bestechimg aber steht dann offen, und
der hohe-re Beamte wird sehr bald reich.
Arn Leichnam ei nes Bri
g-an t en, welcher letzthin in der Tür
kei getödtet wurde, fand nran 84000 in
Baar, sowie ein die Thatfache auswei
sendeel Notizbnch, das; der Unmensch
192 Personen ermordet hatte.
In der Fabrikation von
Explosivstoffen sind in England
mehr als l»,o»0 Personen beschäftigt.
Durch Unsiille bei dieser Fabrikation
wurden im vergangenen Jahre 40 Pers
sonen getödtet und 167 verletzt.
Eine katholische Universi
tät internationalen Charakters will
Papst Leo der Dreizehnte in Assisi in
der italienischen Provinz Perugia be
gründen. Assisi ist bekanntlich der
Geburtsort des heiligen Franziskus.
Wenn man nach Sibirie«n
die sämmtlichen euroväischen Länder,
mit Ausschluß Nußlandth ferner die
Ver. Staaten mit Einschluß Alaskas
verlegte, so lviirden diese Staaten nur
ein wenig iilfer die Grenze Sibiriens
hinausreichen
Peanuto lErdniisses bilden ein
Hauptprodntt in Coivleh Connty, Kan.
Ein Acker Landes ergibt ungefähr 150
Vushelo Crdniisse; jeder Bushcl bringt
40 Gent-I. Die Produktionskoften be
tragen etwa 25 Prozent des Werthes
des Erzeu;liiifee.
Pacsiimirte Wilrmpfannen
bilden die neneste Form britisrher
lslastsrenndfchafn Der freundlicheHauN
wirth flicht den lsieschmack seiner lieben
Gäste auoznlnndschaften und plazirt
dann, je nachdem, in die Wärnipfan
nen Rosen, Lilien, Heliotrop oder
frisch gemähtes Hen.
EineHenne ist gleich einem
Acker Land. So laltulirt ein Far
nier in Central Branch, Kan. Ein
Ader Land, so flihrt der Mann alte,
ergibt jährlich Zu Vusheld Welschtorn
im Werthe von irg, eine Henne, deren
Pflege weniger kostet, legt im Jahre
zehn Dutzend Eier zum Betrage von
si..«")0.
Gegen Statuen iahlhäup
tiger Dichter zieht zur Zeit der
sranzösische Senat zu Felde. Jn den
Gärten des LuxerirburgsPalais, in wel
chem der Senat seine Sitzungen abhalt,
befinden sich bereite die Statuen der
glatzköpfigen Poeten Theodore de
Banille, Henri Murger und Leeonte
de Liste. Der Senat aber will bei dem
jetzt vorgeschlagenen Dichter Paul Ver
laine die Grenze ziehen, denn er ist der
Ansicht, daß die Gärten mit solchen
Statuen zur Genüge versorgt seien.
— Alle deutschen Zeitschriften nnd
Bücher erhaltet Jhr bei J. P. Win
dolph, 305 West 2te Straße.
Deutsche Yaumschuke.
sich oijerire auch für nächsten Frühling
iinen großen Vorrath von Aepfel-, Birnen-,
Kirschen:, Pflaumen-, Pfirsichz Aprikosen
nnd iuifische I.liaiilbeerbäiiinen; Weinreben,
Benen- und Vlnnienstränchekiu Zier- und
Waldbijniiieii, ferner große französiiche, weiße
Aisiiicl)int’eii,liestes und gesuiidestes Futter sür
S )ii)eine, sowie auch Samen folgender Fut
teipflniiieiiz .naffirkorii, Sorghum, Jerusa
leiiitoi«ii, gelber MilosMai-Z, Coiv Peas und
Waltplatterbseii.
Wir hatten leeres Jahr sehr günstiges Wet
ter und sind unsere Bäume nnd Pflanzen da
liei erira schön nnd gesund. Preislisien sen
den niii gerne frei per Post-Man schreibe
in Deutsch oder Englisch. Adressitt an
CARL sONDBRBGGBR,
F: ii riiu U-, - - Nebraska.
HcJASTOMi « .
« für sänglinge und Kindes-.
JOS
Vt -
Ichåistvon - « M W
änme nnd Pflanze-m Ein volles
Assoiienient von J» b stb ä ninen det
li e n e ii Z- o ist e n, in Preier den harten
Z eiieii entsprechen d. Kleinobst in
qisos en Luaiititäieu Millionen von Erd
lieisipilanxein iehif ge d e i l) lich nnd gut
l) e io n r ; ei t. Kanit das B est e in der
Jintie nnd spart streicht und Ermess. Schickt
siii iTieislisie an North Hosnil Nursekjes,
Nin-Hi IiisiiiL Untixxek («().. Neb. 21—28.
Sind Sie taub?
Ums-:- iieiiis nnsieheiieisiseqksiide Erfindung heilt selbst
eiis siiiipiiiiiiieii Jlele imii lmiiiheitsJZ htensausen hökt
hinsil -iii- Untat-link innenken bereit-? geheilt Seu
iiii Hii iiisiiiiiii Peschiiiiiiiiiq Ihrer Krankheit, und wir
iissirsn «t,i«isii Prall tniissniiti untersuchen und Ihnen er
ilniiii, ni« sit sein«-»vor in kurzer Zeit bei geringen
sc «ii«ii iiiisrsei bisweilin kennen.
Dr. Ludwig Meer-h
L liieiitliiiit, M Os185. Sit» New Vork.
ers-icon richtig-i Ca»
W. A. Guiou, Geschäftsführer,
hält stets auf Lager
alle Sorten
Baumatcrial n.
Kohlen.
Gute Waaren und
Niedrigste Preise!
Alls-, «
. « ·« .
cis-m
l- s Isus hi- domivml by allan WITH-W
thsM sp» Hm crkst Um WH- mm e. Ums-! Uns-b
Mosf POPIILAK ZSWIIO IICIIII
Mr u sum-— »Hu-. lmy from will-NO minnt-MI
ussu »Hu « Wiss-sit a rtsputimnn by hanc-at Iml
» Hu« - Ih( 1-s « Imm· -« Hu- wurkl Uml- III
« s-...·-h.--u·-..1 .-»«»-s.-su-si»-«. ilvmhiltty ot set-l
p .- c - Zins sk is s.v’ ihn-di. Ismnty lks - ) IIM Ck
i« nmnv Itnssruwssntsnts tu Un- II III-.
WMTE FOR AUTOR-Ass
Tha M Homo sowmg sachlns co.
im Nun-» M ».:«.-5. Rossan Ists-. LUUMOI UUI·7
«ts«·-.l1,t.. ST.1«)-1IA.MO. DAM
»k» »wer-co, cui-. Akt-M d
soa tut Iv
l-. J. Buhl-Is, Grund III-Is, Nob.
L